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Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung (Seite 1 von 5)

Gewohnheiten ändern

Wir sind alle Gewohnheits-Tiere. Du passt deine Gewohnheiten ständig an veränderte Gegebenheiten an. Du bist für Veränderung gemacht. Ich gebe dir hier vier Tipps, wie du mit deinen Gewohnheiten umgehen kannst.

Schlechte Gewohnheiten haben einen guten Grund

Du machst nichts falsch, wenn du eine vermeintlich schlechte Angewohnheit hast. Du hast sie, weil sie dir irgendwie hilft. Die Ursachen und Hintergründe deiner Gewohnheiten zu kennen ist der Schüssel dafür, sie zu loszulassen.

Du hast Gewohnheiten, die dir guttun, zum Beispiel duschen oder Sport treiben. Diese Gewohnheiten unterstützen dich und helfen dir, dich gut zu fühlen.

Allerdings haben wir auch Gewohnheiten, von denen wir wissen, dass sie sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Das kann zum Beispiel Rauchen sein. Unter schlechten Gewohnheiten verstehe ich aber auch, an einem unpassenden Arbeitsplatz festzuhalten.

Gewohnheiten: Wir haben die Wahl

Wir sind nicht der Spielball unserer Gewohnheiten. Wir haben die Fähigkeit, uns zu entscheiden, ob wir an Gewohnheiten festhalten oder sie loslassen wollen. Dazu brauchen wir Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und die grundsätzliche Bereitschaft, uns zu verändern.

Das Festhalten an Gewohnheiten, die dir nicht mehr dienen, bringt dich nicht dahin, wohin du willst. Das Loslassen begrenzender Gewohnheiten eröffnet dir dagegen neue Möglichkeiten.

Indem du dir deiner Gewohnheiten bewusst bist, kannst du an denen festhalten, die dir den größten Nutzen bringen und diejenigen loslassen, die dir nicht mehr dienen.

1. Deine Gewohnheiten können dich ausbremsen

Kommst du im Hinblick auf deine Lebensziele gerade nicht weiter?

Wenn du gerade feststeckst, ist es hilfreich, nach behindernden oder begrenzenden Gewohnheiten zu fahnden. Stell dir folgende Fragen

  • Womit beschäftigst du dich gerade am meisten?
  • Was willst du erreichen?
  • Was fehlt dir momentan?

Schau dir an, was du täglich tust. Was bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, was würdest du am liebsten verstecken und was machst du sehr ungern?

Nimm dir die Zeit, dir deine Gewohnheiten anzuschauen und zu überprüfen, welche du festhalten willst und welche du loslassen möchtest.

2. Gewohnheiten, die dich stärken

Deine Lebensqualität hängt entscheidend davon ab, wie viel Zeit du mit Dingen und Menschen verbringst, die dir guttun und die dir liegen.

Die erste Tasse Kaffee am Morgen bringt ein Lächeln auf mein Gesicht. Das ist eine lieb gewordene Routine, die mich einstimmt auf den Tag.

3. Identifiziere schlechte Gewohnheiten

An manchen Gewohnheiten halten wir nur fest, weil sie dazu gehören. Wir hinterfragen nicht, ob sie uns schaden.

In meinem Beispiel mit dem Kaffee, hinterfrage ich meine Routine, wenn mir die Tasse Kaffee nicht bekommt oder mir keine Freude macht. Mein Körper gibt mir zum Beispiel durch Unwohlsein einen Hinweis, dass er eine Pause vom Koffein braucht.

Das kommt ab und zu vor. Ich steige dann eine Zeitlang auf Tee um, weil ich das Ritual, meinen Tag mit einem warmen Getränk zu beginnen, schätze und beibehalten möchte. Das tut mir gut und erdet mich.

Nimm dir also etwas Zeit, um über deinen Tagesablauf und deine Aktivitäten nachzudenken. Gibt es Verhaltensweisen, die sich negativ auf dein körperliches oder geistiges Wohlbefinden auswirken?

  • Welche sind das genau?
  • Welchem Ziel dienen sie? Zum Beispiel der Beruhigung, dem Pause machen oder du willst dir damit etwas Gutes tun?
  • Mit was könntest du sie ersetzen?
Auf einer Treppe steigen zwei Menschen in Turnschuhen Treppen-Stufen hinauf. Auf den Stufen steht Step by Step. Genauso etablierst du neue Gewohnheiten.

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Erst, wenn du die Gewohnheiten kennst, die dir schaden, und dir klar ist, warum du sie brauchst, kannst du sie ersetzen.

4. Sei freundlich zu dir

Das Loslassen alter Gewohnheiten gelingt selten über Nacht. Du versuchst Automatismen zu verändern, die dich vielleicht schon lange begleiten.

Deine Gewohnheiten stehen für Sicherheit und Kontinuität. Nicht umsonst ist das Wort „wohnen“ im Wort „Gewohnheit“ enthalten. Du fühlst dich zuhause und sicher mit deinen Gewohnheiten. Unbewusst willst du dahin zurück und musst deswegen immer wieder bewusst eine Entscheidung gegen die alte Gewohnheit treffen.

Wir selbst sind oft unsere härtesten Kritiker. Wenn wir in alte Gewohnheiten zurückfallen, verurteilen wir uns schnell. Dabei ist das die Regel und nicht die Ausnahme. Stell dich lieber auf einige Fehlstarts und Rückfälle ein, wenn du eine Gewohnheit verändern willst. Dann bist du gelassener und baust weniger Druck auf.

Anstatt zu versuchen, deine Routine komplett zu überarbeiten, konzentriere dich darauf, eine einzige neue Gewohnheit zu etablieren, die dich wirklich unterstützt.

Zeige also Verständnis für dich, wenn es anfangs nicht so klappt, wie gehofft. Erkenne auch die kleinen Fortschritte an und habe Geduld mit dir.

Kleine Änderungen deiner Gewohnheiten bewirken mehr als du denkst

Stecke deine Ziele lieber nicht zu hoch.

Ich glaubte früher, dass nur drastische Veränderungen zu deutlichen Ergebnissen führen. Dabei sind große Veränderungen viel schwerer durchzuhalten und deswegen oft weniger erfolgreich.

Minimale Veränderungen können maximale Wirkung haben

Wenn du beispielsweise anfangen möchtest, mehr Sport zu treiben, ist es schlau ganz klein anzufangen und jeden zweiten Tag eine Minieinheit einzubauen. Das ist genug. Versuche nicht, ein intensives Trainingsprogramm durchzuziehen.

Mit der Zeit wird diese neue Gewohnheit zu einem Teil deines Alltags. Es fühlt sich dann so an, als wäre sie schon immer da gewesen.

Es geht immer ums Losgehen. Wenn du angefangen hast, fällt dir der nächste Schritt bestimmt leichter.

Feiere deine Erfolge

Perfektion ist der Feind von Veränderung. Wir vergleichen uns gerne mit Leuten, die schon Experten auf Gebieten sind, in denen wir gerade erst anfangen. Wenn ich mehr Sport machen möchte, vergleiche ich mich also lieber mit mir selbst von vor zwei Wochen als mit der Weltmeisterin im Marathon.

 Verzeih dir Ausrutscher

Konzentriere dich auf deine kleinen Erfolge. Feiere jeden Schritt und versuche die gelegentliche Rückfälle mit Gelassenheit zu sehen.

Du kannst sonst schnell in einem Kreislauf aus Selbstvorwürfen steckenbleiben. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen und gleichzeitig die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle loszulassen.

Hol dir Hilfe beim Ändern deiner Gewohnheiten

Du musst nicht alles alleine tun. Hilfe anzunehmen ist, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Teil des Lern-Prozesses. Suche dir Unterstützung von Freunden, deiner Familie oder Experten.

Ohne meine regelmäßigen Co-Working Sessions wäre mein Buch heute noch lange nicht so weit. Alleine fiel es mir schwer, eine Schreibroutine zu etablieren. Gemeinsam ging das viel leichter.

Vergiss dein Warum nicht!

Wenn es darum geht, Gewohnheiten festzuhalten und loszulassen, ist es wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten. Manchmal sind wir so sehr in die alltäglichen Schwierigkeiten verstrickt, eine neue Gewohnheit zu etablieren, dass wir darüber vergessen, warum wir damit überhaupt angefangen haben.

Nutze deine Talente und Stärken. Sie zeigen dir einen Weg, der zu dir passt und der dir dient. Trotzdem musst du erst einmal raus aus deiner Komfortzone. Und das braucht immer Anlaufenergie und ist in den seltensten Fällen einfach.

Mein Beispiel:

Mein Ziel ist, dass mein Buch möglichst viele Leser erreicht. Dazu muss ich mehr in Erscheinung treten und sichtbarer werden. Das ist definitiv außerhalb meiner Komfortzone. Deswegen hole ich mir Hilfe dabei. Langsam taste ich mich vor in die Welt von E-Mail Marketing, Landingpages und Instagram-Lives. Zum Glück gibt es dafür Expert*innen.

Indem du dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst wirst, kannst du dich nach und nach aus dem Griff schlechter Gewohnheiten befreien und deine Ziele mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung erreichen.

Lass dich durch eventuelle Anfangsschwierigkeiten nicht davon abhalten, deine Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Es lohnt sich.

Du möchtest eine schlechte Gewohnheit loswerden und brauchst Hilfe? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Das Wunder der Neuroplastizität

Neuroplastizität ist die einzigartige Fähigkeit unseres Gehirns, sich zu verändern. Die Strukturen in deinem Gehirn sind also nicht festgelegt. Wir verändern sie ständig und bestimmen damit, wie unser Verstand arbeitet. Im letzten Artikel über Epigenetik habe ich festgestellt, dass wir beeinflussen können, welche unserer Gene aktiv sind. Es scheint, dass wir auf Veränderung ausgelegt sind.


Erfahrungen können strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirken“ schreibt Professor Daniel J. Siegel in seinem Buch „Das achtsame Gehirn“ (S. 54). Unser Gehirn verändert sich demnach laufend, weil wir uns ständig auf äußerliche Einflüsse und Anforderungen einstellen müssen.


Wir alle benutzen und trainieren unser Gehirn. Jeder auf seine Weise. Wir formen es durch unseren Alltag und unsere individuellen Herausforderungen. Das Gehirn eines Spitzensportlers ist also anders verdrahtet als das eines Professors. Meines arbeitet anders als deines.

Mir zeigt das, wie vielseitig und anpassungsfähig wir Menschen sind. Es erklärt auch, warum wir noch nicht ausgestorben sind.

Neuroplastizität ermöglicht Heilung

Unser Gehirn hilft uns zu überleben. Neuroplastizität bedeutet auch, dass wir einen eingebauten Reparaturmechanismus haben. Natürlich hat er Grenzen. Das Gehirn kann sich trotzdem in vielen Fällen erstaunlich gut regenerieren.

Gehirnverletzungen überwinden: Nach einer Gehirnverletzung kann sich unser Gehirn umorganisieren. Benachbarte Bereiche übernehmen die Aufgaben von beschädigten und kompensieren so verlorengegangene Funktionen.

Rehabilitation von Schlaganfallpatienten: Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, werden durch gezielte Therapien gefördert. So lernen sie ihre verlorenen motorischen Fähigkeiten wieder neu.

Bei Demenzpatienten werden die vorhandenen Fähigkeiten geübt und gefördert, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Beispiel für angewandte Neuroplastizität: Dyskalkulie


Mit Neuroplastizität erkläre ich mir auch die erstaunliche Entwicklung meiner Tochter im Fach Mathematik. In der Grundschule konnte sie die Zahlen ab sechs einfach nicht begreifen. Ihre Dyskalkulie, das ist eine mit ausgeprägte Schwäche beim Rechnen, hat sie wahrscheinlich geerbt.

Sie hat lange mit ihren beeinträchtigten Rechenfertigkeiten gekämpft. Die Kenntnisse in Mathematik, die sie sich für eine Klassenarbeit mühsam erarbeitet hatte, waren nach ein paar Tagen spurlos verschwunden. Abgetropft wie von einem Lotusblatt. Das war sehr frustrierend.

Wir haben versucht, ihr zu erklären, dass ihre Dyskalkulie eine persönliche Eigenheit von ihr ist, mit der sie leben kann.


Unterstützt haben wir sie mit Ergotherapie. Mehr wollte sie nicht. Wir haben sie immer wieder darauf hingewiesen, dass sie die Möglichkeit hat, ihren Körper und seine Funktionen zu beeinflussen.

Wir hatten keine Ahnung, wie das geht und ob das bei ihr funktioniert. Wir haben ihr geraten, sich vorzustellen, dass ihr Mathematik immer leichter fällt. Sie hat es geschafft. Stück für Stück kam sie besser zurecht. Das Kopfrechnen wird ihr wohl nie leicht fallen und ein Mathegenie wird auch nicht aus ihr.

Ihr Mathematikverständnis hat sich so weit verbessert, dass sie Mathe im Abitur hatte. Keiner von uns hätte das für möglich gehalten.

Ohne diese Fähigkeit ihres Gehirns sich zu verändern – die Neuroplastizität – kann ich mir eine solche Veränderung nicht erklären.

Neues lernen verändert dein Gehirn


Neuroplastizität bedeutet also, dass du strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirkst, wenn du etwas Neues lernst oder etwas anders machst. Wenn du eine neue Sportart oder eine andere Sprache lernst, veränderst du deinen Körper auf molekularer Ebene.

Neuroplastizität ermöglicht Lernen

Indem du deine kreativen Fähigkeiten förderst, bildet dein Gehirn neue Verbindungen. Du kannst dich sogar darauf trainieren, originelle Ideen zu generieren und innovative Lösungsansätze zu finden.

Unsere angeborene Neugier ist ein Überlebensmechanismus, der Veränderungen für uns einfacher zu bewältigen macht.

Stehe zu dir und streiche die Ausreden


Ich habe die Aussage: „Das kann ich nicht“ aus meinem Wortschatz gestrichen. In ein: „Das kann ich noch nicht“ oder auch in „Damit will ich mich nicht befassen.“ Wir können so viel lernen. Aber wir sind nicht dazu gezwungen. Außer vielleicht, wenn wir schulpflichtig sind.

Wir alle haben Fähigkeiten, die wir nicht gerne benutzen, weil sie uns keinen Spaß machen. Das ist okay. Nur, weil du etwas sehr gut kannst, musst du keinen Beruf daraus machen.

Du entscheidest, wie du dich entwickelst

Ich habe zum Beispiel sehr gute analytische Fähigkeiten. Die habe ich als Diplomkauffrau im Controlling und als Unternehmensberaterin genutzt und ausgebaut. Mich hat dieses Berufsfeld aber nicht ausgefüllt, weil es zu wenig abwechslungsreich und kreativ war.

Heute nutze ich meine analytischen Fähigkeiten anders. Und zwar, indem ich mit meinen Klienten nach den Ursachen für ihre Blockaden forsche und ihnen helfe, wirklich weiterzukommen.


Je besser du dich kennenlernst, desto bewusster wirst du. Du lernst dir immer mehr zu vertrauen. So steuerst du dein Lebensauto genau dahin, wo du wirklich hinwillst. Lasse dabei die wunderbare Fähigkeit deines Gehirns, sich mit dir und für dich zu verändern, die Neuroplastizität, für dich arbeiten.


Wir haben die Verantwortung für uns und unsere Entwicklung. Und jede darf dazu stehen, wie sie sich entwickeln möchte. Du bist okay so wie du bist und brauchst dich nicht als Opfer der Umstände zu fühlen.


Du – dein Körper, dein Gehirn und damit auch dein Verstand – sind für Veränderung gemacht. Wenn du etwas Neues starten möchtest, damit du dich wohler fühlst, unterstützt dich dein Körper. Du hast alles dazu mitbekommen was du brauchst, um dein Leben auf das auszurichten, wofür du wirklich hier bist.


Alleine die Auseinandersetzung mit neuen Gedanken kann eine Änderung in deinem Gesamtsystem bewirken.

Nimm also die nächste Herausforderung in dem Wissen an, dass es deine leichteste Übung ist, über dich selbst hinauszuwachsen. Das machst du nämlich ständig.

Du möchtest dich weiterentwickeln und weißt nicht genau wie? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Anhang: Links zu Neuroplastizität

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Was kann Energiearbeit?

Ich habe einen wunderbaren Beruf. Mit meiner Energiearbeit unterstütze ich meine Klient*innen dabei ihr Leben aktiv zu gestalten. Wir beseitigen gemeinsam Blockaden und erarbeiten Möglichkeiten, wie sie auf ihrem individuellen Weg wirklich weiterkommen.

Für viele meiner Klient*innen löst sich durch die gemeinsame Arbeit ein Knoten. Sie bekommen so Freiraum für neue Entscheidungen. Ich gebe ihnen Ideen mit, was sie konkret tun können, um ihre Situation zu verbessern.

Die Grenze der Energiearbeit ist das Tun

Das, was die Grenzen meiner Arbeit bestimmt, ist das Handeln. Das kann ich meinen Klient*innen nicht abnehmen. Das kann keiner. Ich kann unterstützen und den Weg ebnen – mit Wissen, Erkenntnissen und Ratschlägen. Mehr nicht.

Wenn du mit mir zusammenarbeitest, bekommt du Energie von außen. Das bewirkt eine Änderung in deinem System. Das erleichtert Veränderung.

Zum Beispiel kann eine Klientin nach der Energiearbeit drei Nächte lang wunderbar schlafen. Danach liegt sie wieder wach. Das Hamsterrad dreht sich erneut. Sie fragt sich, warum das so ist.

Ich erkläre das so: Du gestaltest ständig deine Realität. Durch dein Handeln, Denken und deine Überzeugungen. Mit Energiearbeit durchbrichst du die gewohnten Abläufe. Das kann eine Veränderung bewirken. Die hält aber nicht lange an, wenn du wieder in alte Gewohnheiten zurückfällst.

Das machst du nicht, weil du doof bist, sondern weil du ein Gewohnheitstier bist. Das sind wir alle. Viele dieser Gewohnheiten dienen uns und erleichtern unser Leben.

Durch den gewohnten Trott stellst du aber deinen alten Seins-Zustand wieder her. Den, den du eigentlich verändern willst. Das Hamsterrad , das aufhören soll, sich zu drehen aus dem Beispiel oben, fängt wieder an.

Veränderungen brauchen Aktivitäten

Um nachhaltige Veränderung zu erreichen, brauchst du ein Update deines Systems. Auf dem Sofa zu sitzen bringt nichts. Du musst den Wandel anstoßen. Eine kleine Veränderung genügt dafür.

Nur denken, dass du etwas verändern willst hilft nicht.

Es sind keine riesengroßen Anstrengungen notwendig. Im Gegenteil. Die kleinen Schritte machen oft den großen Unterschied. Sie sind leichter zu tun und damit effektiver.

Einen Großteil deines Lebens  bist du im Autopilotenmodus unterwegs. Das ist sinnvoll, weil es Energie spart: Das Autofahren geht zum Beispiel bei vielen von uns automatisch. Jeder Handgriff sitzt.

Wenn du im Autopilotenmodus unterwegs bist, denkst du die gleichen Gedanken und machst dieselben Dinge wie immer. Du läufst wie auf Schienen. Da ist kein Platz für Veränderung.

Kleinigkeiten verändern ist auch Arbeit

Unterschätze die Kleinigkeiten nicht. Ich habe monatelang gebraucht, um mir den einen Löffel Zucker in meinem Kaffee abzugewöhnen. Das ist kein großes Ding, dachte ich, bis mein Autopilot zu Hochform auflief. Ich musste mich bei jeder Tasse bewusst gegen den einen Löffel Zucker entscheiden.

Mit einer Kleinigkeit programmierst du dich auf Veränderung.

Sei nicht frustriert, wenn es nicht sofort klappt. Das ist normal. Der Autopilot hasst es, ausgestellt zu werden und wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Wenn du das weißt, kannst du ihn viel leichter ignorieren.

Du brauchst Übung, um bewusst aus deinen Automatismen auszusteigen. Auch, wenn du Veränderungsbedarf in einem größeren Bereich deines Lebens hast, reichen kleine Aktivitäten, um etwas zu erreichen. Die kleine Veränderung, die du dir aussuchst, muss nicht einmal direkt etwas mit deinem Problem zu tun haben.

Beispiel für eine kleine Veränderung: Gestalte deine Morgenroutine anders

  • Setze dich zum Frühstücken auf einen anderen Stuhl
  • Variiere den Zeitablauf
  • Nimm einen anderen Bus

Das bringt doch nichts, denkst du jetzt vielleicht. Im Gegenteil: Du richtest deine Aufmerksamkeit so auf Veränderung. Das verändert dein System.

Am besten suchst du dir etwas aus, was Spaß dir macht. Ziehe zum Beispiel bunte Socken an, wenn du sonst eher einfarbig bestrumpft das Haus verlässt.

Bewusstsein ist der Schlüssel für nachhaltige Veränderung. Du wandelst mit kleinen Handlungen deine Routine und damit veränderst du deine Wirklichkeit.

Vormachen bringt viel. Folgende Begebenheit zeigte mir mal wieder, wie wichtig Handeln ist:

Auf Impulse hören

Als ich für meine Tasche für eine energetische Hausreinigung packte, hatte ich den Impuls, ein Kinesio-Tape mitzunehmen. Das brauchte ich noch nie und so tat ich diesen Impuls erst einmal ab. Er war aber hartnäckig und kam wieder. Also habe ich das Tape doch mitgenommen.

Nach der Hausreinigung saßen wir beim Abschlussgespräch als das Thema auf die muskulären Verspannungen des Hausherrn kam. Wir hatten vorher über Impulse gesprochen: Sie geben uns zusätzliche Informationen, wenn wir sie wahrnehmen, hatte ich erklärt.

Das Gelächter war groß, als ich erzählte, dass und warum ich ein Kinesio-Tape in der Tasche hatte. Ich gab zu, dass ich es fast nicht mitgenommen hätte. Die beiden werden sich dadurch bestimmt noch lange an dieses Erlebnis und an die Macht der Impulse erinnern.

Hast du im Freundes- und Bekanntenkreis Menschen, die dir als Vorbild dienen könnten? Die ihr Leben gerade zum Besseren verändern?

Schaue dir genau an, was sie tun. Frage sie nach ihren Erfahrungen.

Du startest nicht bei Null

Viele meiner Klienten haben so viel Vorarbeit geleistet, dass sie nur ein wenig Rückenwind brauchen, um weiterzukommen.

Oft bist du dir nicht bewusst, was du schon alles geleistet hast. Wie weit du bereits gekommen bist. Es ist deswegen sehr hilfreich, Rückmeldungen über den eigenen Weg zu bekommen.

Wenn du die Ergebnisse deiner inneren Arbeit nicht im Außen siehst, dann stellen sich oft Selbstzweifel ein. Du fragst dich dann: Bringt das, was ich hier tue überhaupt etwas?

Ich schaue mit meinen Klient*innen gemeinsam ihren Weg an. Viele staunen darüber, was sie schon geleistet haben. Und sind dadurch motiviert, die nächsten kleinen Schritte zu gehen.

Die Grenzen meiner Energiearbeit

haben bewirkt, dass ich zur Expertin für Persönlichkeitsentwicklung wurde. Mit meiner Energiearbeit gebe ich den Anstoß und mache das Losgehen leichter. Mit Methoden der persönlichen Entwicklung unterstütze ich meine Klient*innen bei ihrer nachhaltigen Veränderung.

Es ist wunderbar, die Rückmeldungen über die Fortschritte meiner Klient*innen zu bekommen. Die Welt wird so ein bisschen freundlicher und heller. Das können wir im Moment alle gut gebrauchen .

Um mehr Menschen zu helfen ins Handeln zu kommen, habe ich ein Buch geschrieben. Es ist gerade im Lektorat. Der Titel meines Ratgebers lautet: Jammern kannst du später. Wie du mit mehr Selbstvertrauen dein Leben aktiv gestaltest.

Dort geht es auf 250 Seiten um die kleinen pragmatischen Schritte, die den großen Unterschied auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit machen. Er enthält viele Geschichten aus der Praxis und passende Übungen.

Was ist mir dir?

  • Geht es dir gerade gut?
  • Weißt du, wo du hinwillst und warum?
  • Brauchst du eine Standortbestimmung deiner inneren Arbeit?

Nimm mein kostenloses halbstündiges Erstgespräch in Anspruch.

Beitragsbild: Mirjam Kelter und privat

© Inge Schumacher

Alles zu viel? Einfache Übungen für Hochsensible und Menschen mit ADHS

Wenn du leicht von Informationen überwältigt wirst, könntest du mit Hochsensibilität und/oder einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) gesegnet sein.

  • Bist du sehr offen für die Informationen, die auf dich einprasseln?
  • Sind große Gruppen anstrengend für dich?
  • Gehörst du zu den Menschen, die ständig neue Ideen haben?

Wenn dir die Informationen, die auf dich einströmen, schnell zu viel werden hast du vielleicht auch nur eine dünne Haut. Davon sind mehr Menschen betroffen als du meinst,

In diesem Artikel findest du Übungen, die dich dabei unterstützen, für dich zu sorgen, wenn es hoch hergeht.

Hochsensible nehmen sehr viel wahr

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal. 20 Prozent aller Menschen haben dieses Merkmal.

Wenn du hochsensibel bist, leidest du in einer sehr unruhigen Umgebung. Vor lauten Geräusche, starken Gerüchen und chaotische Situationen würdest du am liebsten davonlaufen. Das sind zu viele Eindrücke, die du verarbeiten musst.

Du brauchst dazu viel Verarbeitungs-Zeit; spätestens abends. Deswegen dauert es für dich lange, um zur Ruhe zu kommen.

Je früher du lernst, die Informationsflut zu regulieren, die auf dich einprasselt desto besser. Die ständige Überforderung durch zu viel Input kann dich müde und krank machen.

Versuche, deinen Wahrnehmungsfilter anzupassen. Du grenzt dich bewusst ab, wenn zu viel Informationen bei dir ankommen.

Dabei helfen kann dir folgende Abgrenzungsübung:

Mache einige tiefe Atemzüge und fühle deinen Körper. Achte besonders darauf, wo er aufhört. Stell dir dann eine Blase vor, die dich schützt. Sie geht einmal um dich herum. Suche dir ein passendes Bild für diese Blase. Hier ein paar Beispiele:

  • Ein Kind stellt sich die Blase als roten Luftballon vor
  • Ein Klient braucht etliche Meter Beton als Schutz zwischen sich und der Außenwelt
  • Ein anderer entwickelt ein Bild mit weichen Wattewolken
  • Eine Klientin findet ein Wort, das für sie als Schutz passt

Alles ist erlaubt. Du wirst feststellen, dass deine Schutzblase ganz unterschiedliche Qualitäten haben kann, je nachdem in welcher Situation du dich befindest.

Menschen mit ADHS sind immer auf Empfang

Besonders schwierig ist es für Menschen mit ADHS aus dem stetigen Strom wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Sie sind stets auf Empfang und deswegen sehr offen.

Was ist ADHS?

Es wird geschätzt, dass zwei bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen betroffen sind.

Charakteristisch für ADHS sind drei Hauptsymptome:

  • Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang)
  • Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit)
  • Impulsivität (unüberlegtes Handeln)

Die einzelnen Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. ADHS ist nicht auf Kinder und Jugendliche beschränkt. Einige meiner erwachsenen Klienten leiden auch darunter.

Woher kommen die Ausprägungen von ADHS?

Der Stand der Forschung zu ADHS ist, dass das Gehirn der Betroffenen in der kindlichen Entdecker-Phase steckengeblieben ist. Diese Phase beginnt, wenn Kinder mobil werden.

Sie nehmen viel auf und ihr Gehirn kann sich dadurch schnell entwickeln. Sie sind dann ganz offen und alles ist spannend für sie. Deswegen sind Kinder in diesem Entwicklungsstadium so leicht ablenkbar.

Normalerweise lernen wir im Laufe der Zeit, uns zu konzentrieren. Wir sind dann in der Lage Störendes auszublenden. Menschen mit ADHS fällt das unendlich schwer. Sie sind ständig offen für neue Sinneseindrücke. Sie nehmen alles wahr, was um sie herum vorgeht.

Zum Beispiel ist es fast unmöglich mit ihnen ein Gespräch zu führen, wenn in der Umgebung große Unruhe herrscht.

Ständig zu viel Energie im System

Konzentration ist für die Betroffenen Schwerstarbeit. Typisch ist, dass sie es kaum schaffen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und diese zu Ende zu bringen.

Zeitweilige Ruhe im Kopf und damit auch im Körper herzustellen ist eine große Herausforderung für sie. Dabei brauchen sie dringend Erholung.

Meiner Meinung nach hilft diesem Personenkreis mehr zu wissen, um besser zurechtzukommen. Sie sollten sich selbst gut kennen und über den ADHS-Komplex Bescheid wissen. Dann wird es leichter damit umzugehen.

Ich empfehle deswegen das Buch „Unruhe im Kopf. Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS“ von Gabor Maté.

Der Autor hat drei Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde. Als Arzt hat er sich mit der Thematik beschäftigt und festgestellt, dass er selbst davon betroffen ist. Seine Erkenntnisse und viele Beispiele hat er in diesem gut verständlichen Buch verarbeitet.

Von Midjourney erstelltes Bild, das eine Frau mit Kopfhörern darstellt, die sich die Ohren zuhält ADHS

Drei Übungen, die dünnhäutigen Menschen helfen für sich zu sorgen:

1. Gehe ins Hier und Jetzt

Im Hier und Jetzt kannst du feststellen, was du gerade brauchst.

Stelle den Autopiloten aus. Dann bist du aufmerksam. Jetzt kannst du deine Situation verändern. Das geht am besten, wenn du den Körper mitnimmst.

  • Mache eine kleine Atemübung
  • Checke bei dir ein und frage dich: Wie geht es dir?
  • Prüfe, ob dein Körper verspannt ist und mache eine kurze Lockerungsübung
  • Frage dich: Welche konkrete Kleinigkeit hilft dir, damit es dir besser geht?
  • Brauchst du eine Pause?         

Danach kannst du feststellen, ob dir das Außen zu viel ist und dich überfordert.

2. Abgrenzung

Oft übernehmen sensible Menschen Energien aus ihrer Umgebung. Sie fühlen sich zum Beispiel plötzlich unwohl, obwohl es ihnen eben noch gut ging. Das herauszubekommen braucht Übung. Hier hilft bewusste Abgrenzung.

Wenn du merkst, dass du dich überfordert bist, zieh dich zurück.

  • Suche Ruhe im Außen, um sie auf dein Inneres zu übertragen
  • Gehe aus der Situation
  • Mache eine Atemübung und beruhige dich

Du hast bestimmt eigene Strategien entwickelt, mit herausforderndem Input umzugehen.

Was machst du genau? Dient dir diese Herangehensweise noch? Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Welches sind Situationen, die dir über den Kopf wachsen?
  • Was tust du automatisch? Schaffst du Abstand, indem du dich zurückziehst?
  • Welche anderen Strategien kannst du identifizieren?

3. Schaffe dir Ruhe-Oasen

Das ständige Plappern deines Inneren Monologs kommt zu der Unruhe von außen hinzu. Um deine Bedürfnisse besser wahrzunehmen, hilft dir Ruhe in deinem Kopf. Die bekommst du durch:

  • Meditation
  • Musik hören
  • In die Natur gehen
  • Sport machen

Du musst selbst herausfinden, was dir hilft zur Ruhe zu kommen. Wenn du nicht weißt, wie sich innere Ruhe anfühlt, überprüfe deinen Blutdruck und deine Herzfrequenz vor und nach den Übungen. So bekommst du zuverlässige Information über ihre Wirksamkeit.

Schreibe mir doch bitte in die Kommentare, ob dir auch oft alles zu viel, zu laut und zu bunt ist. Wie reagierst du darauf und was hilft dir?

Du brauchst mehr Informationen?

Ruf mich gerne unverbindlich an. Ich schenke dir eine halbstündiges Erstgespräch.

Anhang

Hilfreiche Links:

Bücher:

Elaine N. Aron Sind Sie hochsensibel? Ein praktisches Handbuch für hochsensible Menschen. Das Arbeitsbuch (2022)

Gabor Maté (2021) Unruhe im Kopf. Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS

Bilder: selbst erstellt mit Midjourney

© Inge Schumacher

Experimente

Warum benutze ich das Wort Experiment im Zusammenhang mit deiner persönlichen Entwicklung?

Experimente und Persönlichkeitsentwicklung passen wunderbar zusammen. Wenn du Neues ausprobieren als Experiment siehst, gehst du automatisch auf Distanz dazu. Diese Distanz erleichtert es dir, den Autopiloten auszustellen und im Hier und Jetzt zu agieren.

Alleine durch das Benutzen des Wortes „Experiment“, verändert sich deine Perspektive. Daran siehst du, wie wichtig Wörter sind. Durch deine Wortwahl  steuerst du nicht nur die Wirkung deiner Sprache, sondern auch deines Handelns: Dir selbst und deiner Umwelt gegenüber.

Definition Experiment

Ein Experiment ist ein Untersuchung, bei der du eine Annahme prüfst und diese entweder beweist oder widerlegst.

Du prüfst zum Beispiel im Experiment, ob du dich traust, in der 15 Grad kalten Ostsee zu baden. Das hast du noch nie ausprobiert. Du schätzt dich so ein, dass du das schaffen kannst. Das ist die Annahme, die du in diesem Experiment prüfst. Nach dem Selbstversuch weißt du mehr als vorher. Du hast wieder etwas über dich gelernt.

Warum ich Experimente liebe

Experimente machen es leichter, Neuland zu betreten. Im Experiment beobachtest mit Neugier und Entdeckergeist, was passiert und lernst daraus. Ein Experiment dient in erster Linie der Erkenntnisgewinnung.

  • Das Experiment bringt dich auf eine sachliche Ebene
  • Du bekommst Abstand zu deinen Erwartungen
  • Der Ausgang ist offen – Fehlversuche gehören dazu

Experimente motivieren

Dein Selbstwert steht nicht infrage, wenn ein Experiment schiefgeht. Du hast nichts verloren, sondern, im Gegenteil, Erkenntnisse hinzugewonnen. Du wirst dann nicht so leicht frustriert und demotiviert. Experimente nehmen den Erfolgszwang und sorgen alleine dadurch für Entspannung.

Deinen Anspruch auf Perfektion kannst du damit wunderbar aushebeln und der Erkenntnisgewinnung mehr Raum geben. Dein Forschergeist wird geweckt und hilft dir beim Dranbleiben. Das ist ein Grund, warum ich Experimente so liebe.

Es gibt viele Situationen, in denen dich eine experimentierfreudige Grundhaltung unterstützt.

Osterhasen, aus Papier gefaltet

Das Bastel-Beispiel:

Du kannst nicht wissen, welches deiner Bastel-Angebote angenommen wird und welches nicht. Objektiv nachvollziehbare Gründe kann ich dafür oft nicht finden. Für mich ist es deswegen deutlich entspannter, ein Bastelangebot als ergebnisoffenes Experiment zu sehen.

Dann beobachte ich staunend, was passiert:

  • Manchmal wird aus den bereitgestellten Materialien etwas ganz anderes
  • Manchmal wird das Angebot total abgelehnt
  • Oder alle sind begeistert von der Idee

Das als Experiment zu verstehen, macht viel mehr Spaß, als mit meinen eigenen enttäuschten Erwartungen umzugehen.

Beispiel Kultur:

Ich nutze zum Beispiel mein Kultur-Abo dazu, unbekannte Musikrichtungen auszuprobieren. Meine Freundin und ich entscheiden spontan, was wir testen. Wir haben schon mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen experimentiert und uns sind vom Ergebnis überrascht. Das Schöne ist: Wenn die Musik uns nicht gefällt, sind wir nicht enttäuscht.

Zwischenmenschliche Experimente

Auch in schwierigen menschlichen Situationen traue ich mich mittlerweile zu experimentieren. Besonders dann, wenn ich merke, dass die üblichen Strategien nichts bringen. Das braucht Mut und es geht natürlich nicht immer gut. Diese Versuche als Experimente zu sehen, erleichtert es mir aktiv zu werden.

Ich gehe zum Beispiel folgendermaßen vor: Ich versuche eine akzeptierende Atmosphäre herzustellen. Dann spreche ich ganz offen mit meinem Gegenüber über die Situation und frage, wie wir die Kuh gemeinsam vom Eis bekommen können. Das klappt so oft, dass ich das inzwischen als Strategie, zwischenmenschliche Situationen zu entschärfen, in meinen Werkzeugkasten aufgenommen habe.

Viele meiner Klienten kommen durch das Experimentieren ins Handeln. Sie stellen fest, dass sich experimentieren lohnt und Spaß macht. Das Agieren befreit sie. Sie erleben sich aktiv und können ihren natürlichen Forscherdrang ausleben. Außerdem fühlen sie sich dann viel weniger als Opfer.

Experimente und Persönlichkeitsentwicklung

Wenn du etwas experimentell ausprobierst, weißt du viel besser, ob eine Tätigkeit, eine Theorie oder ein Werkzeug zur Persönlichkeitsentwicklung wirklich zu dir passen oder nicht. Dadurch kannst du viel einfacher bessere Entscheidungen treffen.

Je öfter du experimentierst, umso mehr Erfahrungen sammelst du. Du erweiterst deinen Horizont und lernst dich immer besser kennen:

  • Was sind deine besonderen Herausforderungen?
  • Wie begegnest du ihnen am effektivsten?
  • Was stärkt dich?

Durchs Ausprobieren und Experimentieren wirst du immer mehr Strategien erarbeiten, die dir in Krisensituation helfen können. Du erarbeitest dir damit eine innere Grundsicherheit, die vieles für dich einfacher macht.

Bleib locker

Experimentiere am besten nur dann, wenn du in einer guten Verfassung bist. Dann ist es leichter, offen dafür zu sein.

Wenn das Leben sich schwer anfühlt, ist es vernünftiger, dich deiner bewährten Strategien zu bedienen und nichts Neues auszuprobieren. Such dir dann Werkzeuge aus, von denen du sicher weißt, dass sie dir helfen. Gelegenheiten zum Experimentieren gibt es täglich. Die laufen dir nicht weg.

Experimentiere!

Experimentieren macht Spaß und hält beweglich: Im Kopf und im Körper. Auch das Denken und Handeln außerhalb festgelegter Grenzen will geübt und trainiert werden. Das geht mit Experimenten besonders gut.

Ohne Experimente hätte ich vieles nicht in meinem Leben: Mein Schreibbuddy Lisa, meinen Job im Hort, meine Workshopgruppe. Mein Leben wäre deutlich langweiliger und weniger bunt.

Jetzt verstehst du sicher besser, warum ich dir Experimente nahelege. Es ist wertvoll, öfter einmal die Perspektive zu wechseln und dein Leben auch einmal als Abenteuer zu sehen. So sammelst du wertvolle Erfahrungen und entwickelst mehr Vertrauen in dich selbst.

Was könnte dein nächstes Experiment sein?

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Bist Du Stress-abhängig?

Die Notwendigkeit, Stress zu generieren und damit den Körper zu Höchstleistungen zu motivieren, kommt aus grauer Vorzeit. Damals mussten wir in der Lage sein, in kurzer Zeit unsere gesamten körperlichen Reserven zu mobilisieren.

Die brauchten wir, um erfolgreich vor einem Säbelzahntiger davonzulaufen und nicht gefressen zu werden. Herz, Lunge und Beine bekamen dann unsere gesamte Energie.

Diese Stressreaktion ist unsere Antwort auf akute Gefahr: Sie besteht aus Rennen, Kämpfen oder sich Totstellen. Unser Körper wird dabei unter Strom gesetzt.

Ist die gefährliche Situation vorüber, werden die Stresshormone abgebaut und wir entspannen uns. Dann reguliert sich unser System und findet wieder zurück in Balance.

Sehr gut beobachten lässt sich dieser Prozess bei Tierdokumentationen, in denen gezeigt wird, wie Löwen auf die Jagd gehen. Die verfolgten Tiere beruhigen sich nach einem Raubtierangriff schnell und grasen friedlich weiter.

Der Löwe wird in unserer modernen Welt durch andere Stressoren ersetzt: Den Job, den Verkehr, den Zeitdruck. Das Problem ist, dass der Stress bei vielen von uns zum Dauerzustand wird.

Das ist so, als ob der Löwe die ganze Zeit hinter uns her rennt und wir nur noch durchs Leben sprinten. Es gibt zu wenig Erholungsphasen, in denen sich unser System regenerieren und ausbalancieren kann. So leben wir ständig mit einer Überversorgung an Stresshormonen.

Gedanken-Stress

Leider reicht alleine schon der Gedanke an einen Stressor, einen Löwen, um uns in Alarmbereitschaft zu versetzen. Es stresst uns schon, wenn wir uns zum Beispiel „nur“ Sorgen machen, dass irgendetwas etwas schiefgehen könnte.

Stress kann krank machen

Kein natürlicher Organismus, der sich laufend im Stress befindet, kann auf Dauer problemlos funktionieren. Zu viel Stress kann deswegen Folgen, wie Entzündungen oder chronische Krankheiten haben. Klassische Stressfolgen sind zum Beispiel Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Unter Stress schüttet der Körper vermehrt die Hormone Adrenalin und Kortisol aus. Beide erhöhen den Blutdruck. Außerdem steigt die Produktion körpereigener Fette, die sich mit der Zeit an den Wänden der Blutgefäße absetzen. Das führt zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Das Stresshormon Kortisol reduziert außerdem die Wirkung des Insulins. Insulin ist aber wichtig für die Regulierung des Blutzuckerspiegels. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit vermehrter Insulin-Produktion. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, droht eine Insulinresistenz, die Diabetes 2 genannt wird.

Stress bringt auch unsere Immunabwehr durcheinander. Erkältungsviren gelangen so nicht nur leichter in den Körper, sondern halten sich dort auch länger auf. Krankheiten werden verschleppt. Die Folge: Sobald der Stress vorbei ist, bricht eine Krankheit aus. Das ist ein Grund dafür, warum so viele Menschen im Urlaub krank werden.

In einer Stresssituation spannen sich unsere Muskeln automatisch an. Hält der Stress an, kann es zu chronischen Verspannungen kommen. Das ist die Ursache für viele Rücken- und Nackenschmerzen.

Die Liste der problematischen Stressfolgen lässt sich noch weiter fortsetzen. Auf die psychischen Folgen bin ich hier erst gar nicht eingegangen.

Wir alle wissen, dass andauernder Stress schädlich ist. Warum befinden sich dann so viele von uns ständig im Hamsterrad?

Ist Stress eine Droge?

Zum ersten Mal habe ich von Joe Dispensa gehört, dass wir vom Stress abhängig werden können. Emotionen wie

  • Angst
  • Schuld
  • Wertlosigkeit
  • Unsicherheit
  • Traurigkeit

werden von Stresshormonen hervorgerufen. Weil wir uns durch das so ausgeschüttete Adrenalin lebendig fühlen, suchen wir diese Gefühle immer wieder. Deswegen ist es so schwer, von ihnen loszukommen.

Die 1200 chemischen Stoffe, die mit einer Stressreaktion verbunden sind wirken nur bis zu zwei Minuten lang. Wir müssten uns also schnell wieder beruhigen können, wenn wir uns zum Beispiel geärgert haben.

Wenn uns das nicht gelingt bedeutet das, dass wir das Gefühl des Ärgers immer wieder aktivieren, weil wir abhängig davon sind.

Jetzt verstehst Du bestimmt besser, warum manche Menschen so oft, so lange und so viel jammern. Sie baden im Selbstmitleid und in den dadurch erzeugten Gefühlen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ihr Leben fühlt sich für sie so lebendiger an, auch wenn das nicht angenehm ist.

Durch Stress ist unsere Aufmerksamkeit ständig auf das Außen gerichtet. Von daher kommt die vermeintliche Gefahr und dahin fließt unsere Energie.

Deswegen sind wir nicht in der Lage in unser Inneres zu blicken, um festzustellen was los ist und warum. Geschweige denn, mitzubekommen, was in anderen vorgeht. Wir drehen uns ausschließlich um uns selbst.

Stress hält uns damit genauso auf den alten Wegen unserer Vergangenheit fest wie der Autopilot.

Ein bunter Pfeil mit dem Wort Problem darauf geschrieben.

Könntest Du Stress-abhängig sein?

Beantworte bitte folgende Fragen:

  • Fällt es Dir schwer zur Ruhe zu kommen?
  • Drehen sich Deine Gedanken oft im Hamsterrad immer und immer wieder um dasselbe Problem?
  • Sind Deine Gedanken immer schon bei Deiner nächsten Aufgabe?
  • Bist du oft angespannt?
  • Hast Du nie genug Zeit für die Dinge, die Du liebst?
  • Leiden Deine Hobbys und Deine Freunde?
  • Fällt es Dir in Deiner Freizeit schwer, Dich zu entspannen?
  • Hast Du körperliche oder seelische Probleme?

Falls Du einige Fragen mit Ja beantwortest, könnte ich mir vorstellen, dass Stress in Deinem Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

Du bist Dir immer noch nicht sicher, ob Du Stress-abhängig sein könntest? Dann empfehle ich Dir, einen der vielen Stress-Tests im Internet zu machen.

Bei mir war das auf jeden Fall so. Ich war Stress-abhängig. Für mich persönlich bedeutete Stress Anspannung: In meinem Inneren, in meinem Kopf und in meinem Körper. Weil das so normal für mich war, habe ich das lange Zeit nicht gemerkt.

Auch heute noch liebe ich es manchmal unter Hochspannung durch die Gegend zu rennen und tausend verschiedene Sachen zu erledigen. Was anders ist: Ich versuche für Ausgleich zu sorgen. Hilfreich ist, dass ich jetzt eher in der Lage bin zu merken, wenn ich mich verspanne. Dann wird es höchste Zeit gegenzusteuern.

Entspannung zu lernen war schwer für mich. Wie sollte ich etwas  lernen, von dem ich keine Ahnung hatte, wie es sich anfühlt? Ich habe als alles mögliche ausprobiert.

Erst als ich mühsam gelernt habe, mich zu entspannen, habe ich den Unterschied zu meinem Normalzustand überhaupt feststellen können. Ich konnte dann auch erkennen, wie anstrengend das war und wie unnötig.

Für mich passt der Satz von Gabor Maté „When there is tension you need to pay attention“. Frei übersetzt bedeutet das: Da, wo Anspannung ist, solltest Du aufmerksam hinsehen. Wenn mir meine Anspannung bewusst wird, stoppe ich meinen Autopiloten und starte ein kleines Lockerungsprogramm.

Wichtig ist es, dabei den Körper mitzunehmen. Alleine das Denken: „Ich bin gerade gestresst und entspanne mich jetzt“, funktioniert nicht.

Was Du tun kannst, um raus aus dem Stress zu kommen ist zum Beispiel:

  • Einige bewusste Atemzüge tun
  • Aufstehen
  • Hüpfen
  • Kleine Pause machen und Rausgehen

Es gibt leider keinen optimalen Weg in die Entspannung. Es gibt nur Deinen eigenen Weg. Nur Du kennst Dich gut genug, um ihn zu finden. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren.

Schreib mir, wie Du herausfindest, dass Du gestresst bist und wie Du damit umgehst!

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Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Familien- und Vätercoach Oliver Panzau

Heute stelle ich Dir Oliver Panzau vor. Oliver ist Familien- und Vätercoach. Er gehört zum Self-Coaching Team, mit dem ich seit letztem Jahr wunderbare Workshops organisiere. Ich habe ihn über seinen spannenden Beruf befragt.

Oliver lebt in einer Patchworkfamilie mit insgesamt fünf Kindern, vier Hunden und vier Katzen. Er lebt worüber er spricht und das auf eine sehr wertschätzende Weise.

Du warst früher als Ingenieur tätig. Wie bist Du Familien- und Vätercoach geworden?

Mit der Trennung von meiner Frau, vor fast 7 Jahren, hat sich mein Leben komplett verändert. Unter anderem mussten wir die Betreuung unserer Kinder neu organisieren. Eine hälftige Aufteilung der Betreuung empfanden wir fair für uns und unsere Kinder und haben uns für ein wöchentliches Wechselmodell entschieden, bei dem unsere Kinder im Wechsel zwischen dem Zuhause der Mama und meinem Zuhause pendeln.

Damit habe ich eine viel größere Verantwortung in der Care-Arbeit übernommen als zuvor. Meine eigenen Erwartungen an meine Vaterrolle in der fast 50-prozentigen Betreuung meiner Kinder und die Erwartungen an mich als Führungskraft passten allerdings nicht mehr zusammen. Ich habe mir jahrelang die Zähne daran ausgebissen, beides unter einen Hut zu bekommen.

Die persönliche Erfahrung der Trennung und meine Weiterentwicklung in der Patchworkfamilie haben dazu geführt, dass ich bewusst die menschlichen Beziehungen in allen Lebensbereichen in den Mittelpunkt gestellt habe.

Das passte nicht mehr zu meinem damaligen Jobprofil – schon gar nicht in der Baubranche. Also habe ich mich, gemeinsam mit meiner Frau, für einen radikalen Umbruch entschieden. Ich wollte ausschließlich den Menschen und ihrer persönlichen Weiterentwicklung in all ihren Beziehungen dienen; sie in einer Art und Weise zu unterstützen, von der ich selbst überzeugt bin und die ich vorlebe. Das war eine sehr emotionale und wirklich gute Entscheidung!

Für mich ist die Kommunikation in meiner 5-köpfigen Familie schon schwierig. Was kommt an Herausforderungen dazu, wenn man in einer Patchworkfamilie lebt?

Die grundsätzlichen Herausforderungen sind ähnlich, da auch in der Patchworkfamilie die Basis das sich liebende Paar bildet. Kompliziert wird es mit den vielen zusätzlichen Beziehungssträngen, den damit verbundenen Rollen und Verantwortungen. Das kann schnell unübersichtlich werden und bedarf der Sortierung, da hier ein großes Potential für Verstrickungen liegt.

Wir müssen uns z.B. darüber einig werden, wie wir die Stief- oder wie ich sie nenne, Bonuskinder, mit erziehen. Schließlich haben die Kinder noch einen leiblichen anderen Elternteil. Aus der ursprünglichen Familie gibt es schon Werte, die weitergelebt werden wollen, die aber im neuen Zusammenleben zu Konflikten führen können.

Wenn aus der neuen Beziehung, wie bei uns, ein gemeinsames Kind dazukommt, ergeben sich daraus eigene gemeinsam gelebte Werte, die anders aussehen können als in der ersten Familie. Nicht zuletzt spielt die Kommunikation zu und vor allem über die leiblichen anderen Elternteile eine wesentliche Rolle im Leben einer Patchworkfamilie. Das führt sehr häufig zu Konflikten zwischen allen Beteiligten.

Du arbeitest in einem Bereich, der mit schwierigen Gefühlen wie Schuld, Scham und Scheitern verbunden ist.

Ich stelle vor allem die Eltern in den Vordergrund meiner Arbeit, da vom Frieden in der Familie alle, vor allem aber die Kinder, profitieren. Die meisten meiner Klienten haben ihre eigene Trennung nicht richtig verarbeitet und bleiben lange mit den von Dir genannten Gefühlen bewusst oder unbewusst verbunden.

Häufig begeben sie sich in eine neue Partnerschaft, gründen also eine Patchworkfamilie, in der Hoffnung, dass so die heile Familienwelt wieder hergestellt wird. Würde das so einfach funktionieren, hätte ich keine Klienten.

Die Komplexität der vielen vorher beschriebenen Beziehungsebenen wird dabei leider unterschätzt. Das ist oft der Grund dafür, dass es mehr Probleme als vorher gibt. Deswegen sind, laut Statistik, Trennungen in Patchworkfamilien noch häufiger als in herkömmlichen Familien.

Außerdem geht die Rechnung „Neue Liebe, Neues Glück“ nur dann auf, wenn ich mir der eigenen Anteile an den Problemen, die zur Trennung führten, bewusst werde. Diese gilt es zu beleuchten.

Mit Hilfe von ausführlichen wertschätzenden Gesprächen und Aufstellungsarbeit erarbeite ich mit den Klienten ein Verständnis für ihre Situation und den Ursprung für ihre Probleme.

Mit neuem Blick auf die festgefahrene Situation finden wir gemeinsam Lösungen, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Diese Ziele können z.B. die Verbesserung der Beziehung zu den eigenen Kindern oder der Ex-Frau bis hin zu einem Leben raus dem Hamsterrad umfassen.

Letztendlich wünschen sich meine Klienten ein glückliches Leben in allen Lebensbereichen. So arbeiten wir daran, alte Familienwerte loszulassen und neue Familienmodelle kennenzulernen. Es geht in erster Linie darum, Veränderungen zuzulassen:

  • Das Loslassen des Alten, das nicht mehr zielführend ist.
  • Das Sich Öffnen für Neues

 Deswegen empfehle ich meinen Klienten mindestens 8 Wochen Begleitung.

Arbeitest Du ausschließlich mit Männern zusammen?

Die meisten Frauen schätzen meine Arbeit mit ihren Männern sehr, da sich Männer leider immer noch zu selten in der Partnerschaft öffnen. Sie freuen sich, dass ich mit meiner Arbeit einen Beitrag zur mentalen Gesundheit der Männer leiste.

Ich ziehe allerdings aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und eigenen Identität vor allem Väter an. Es kommen auch einige Frauen zu mir, aber 90 Prozent meiner Klienten sind männlich. Das freut mich sehr!

Wie begreifst Du Deine eigene Vaterrolle?

Die Vaterrolle ist für mich von immenser Bedeutung, da ich selbst ohne Vater aufgewachsen bin. Das Bewusstsein meiner Vaterrolle hat sich mit der Trennung neu weiterentwickelt. Unter anderem habe ich nach 43 Jahren nicht nur Kontakt zu meinem Vater aufgebaut, sondern sogar eine sehr herzliche Beziehung zu ihm aufgebaut.

Eine Trennung bzw. eine Patchworkfamilie ist ein wunderbares Übungsfeld für persönliche Entwicklung. Ich liebe es, Vater zu sein und mich persönlich weiterzuentwickeln und anzuerkennen, dass ich nicht perfekt sein muss. Ich darf Fehler machen und daraus lernen. Idealerweise spreche ich mit meiner Frau darüber, damit wir uns nicht nur als Individuen, sondern auch als Paar weiterentwickeln können.

Wie wichtig ist Bewusstsein und sich selbst kennen in Deiner Arbeit?

In meiner Arbeit als Coach ist es von Vorteil, die Erfahrungen meiner Klienten nicht nur nachvollziehen zu können, sondern auch selbst erlebt und gefühlt zu haben und so eine echte Verbindung herstellen zu können. Genauso hilfreich ist es, dass ich den Weg, den sie noch vor sich haben, kenne und beschritten habe.

Für den Klienten bzw. alle Menschen ist es wichtig, die eigenen blinden Flecken und Trigger aus der Vergangenheit kennenzulernen, weil sie in der Regel das Handeln im Hier und Jetzt so beeinflussen, dass sie sich gefangen fühlen, ohne zu wissen, wo dieses Gefühl herkommt.

Wenn der Klient in dem Coaching Prozess selbst versteht und fühlt, wo diese Emotionen und Erfahrungen herkommen, kann das zu einem Aha-Effekt führen, weil er merkt, dass er die Vergangenheit nicht ändern, sondern nur annehmen kann.  Der Klient übernimmt so in der Gegenwart Verantwortung und kommt ins Handeln.

Sich selbst kennenzulernen, zu verstehen und anzunehmen schafft Dankbarkeit, inneren Frieden und fördert den Weg zu mehr Selbstliebe. Wenn ich mich selbst lieben kann, kann ich auch andere lieben. Und letzten Endes sehnen wir uns alle nach Liebe und glücklichen, erfüllten Beziehungen.

Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich Menschen auf diesem Weg begleiten darf.

Hier kannst Du Oliver Panzau treffen:

Oliver Panzaus Tipps

Ich schätze die Arbeit von folgenden Kolleginnen und empfehle ihre Arbeit und Literatur zu den Thema Trennung mit Kind gerne weiter:

Bücher:

  • Marianne Nolde: Eltern bleiben nach der Trennung
  • Ute Steffens: Mit Kindern durch die Trennung
  • Dorothea Behrmann – Trennungscoach und Autorin Die 7 Phasen des Loslassens

Hilfe speziell für Patchworkfamilien gibt es immer noch zu wenig. Das liegt auch daran, dass diese Familienmodelle rein statistisch schlecht erfasst werden können. Mit ihren Anliegen können Betroffene aber auch zu Familientherapeuten oder zu Familienzentren in ihrer Gemeinde gehen. Ich empfehle folgende Kolleginnen:

  • Katharina Grünewald – Familientherapeutin, Autorin und Podcasterin; Bücher: Glückliche Patchworkpaare, Glückliche Stiefmutter
  • Yvonne Dewies – Heilpraktikerin, Patchworkexpertin, Podcasterin
  • Marita Strubelt – Familiencoach und Autorin; Buch: Patchwork Power!

Mit Deinen Gefühlen umgehen

Gefühle sind die Basis Deines Lebens. Gefühle musst Du nicht lernen. Du hast sie von Geburt an. Manche liebst Du und um andere machst Du lieber einen großen Bogen.

Was sind Gefühle?

Gefühle sind Signale. Der Körper gibt Dir mit einem Gefühl einen Hinweis: Schau hin, da passiert etwas, das wichtig für Dich sein könnte. Du hast Gefühle, weil sie für Dein Überleben sorgen. Sie machen Dein Leben aber auch bunt und abwechslungsreich.

Emotionen lassen sich chemisch im Blut nachweisen. Kortikoide bei Angst und Stress, Adrenalin bei Aufregung, Endorphine bei Glück.

Sie verbinden Körper und Seele. Ist Dein Körper krank, fühlst Du Dich schlecht. Ist Deine Seele krank ist auch der Körper nicht fit.

Wie entstehen Gefühle?

Sie haben immer einen Auslöser. Entweder kommt der aus unserem Inneren oder von außen. Allein durch unsere Gedanken können wir Gefühle erzeugen.

Beispiel:

Sobald Du Dir vorstellst, in eine Zitrone zu beißen, spürst Du eine körperliche Reaktion: Allein beim Schreiben dieses Satzes zieht sich bei mir der Mund zusammen. Deine Gedanken können Gefühle nicht nur auslösen, sondern auch ihre Intensität und ihre Dauer beeinflussen.

Auf einen lauten Knall reagieren wir schnell und automatisch. Blitzschnell prüfen wir, ob wir in Gefahr sind. Um wertvolle Reaktionszeit zu sparen werden unsere höheren Gehirnfunktionen dabei umgangen.

Zu den Gefühlen, die wir automatisch erzeugen gehören solche, die biografisch fest in uns verankert sind. Wenn wir als Kind verinnerlicht haben, dass wir unwichtig sind weil unsere Bedürfnisse nicht beachtet wurden, reagieren wir auf viele Reize von außen oft mit diesem bekannten Gefühl des „Nichtswertseins“. Wir sind uns des Automatismus nicht bewusst, verankern aber damit diese Emotion umso stärker in unserem Leben.

Gefühle sind dynamisch

Gefühle sind Energie in Bewegung. Sie dauern ein bis zwei Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen können.

Wir können immer nur eines haben

Wenn Du Liebeskummer hast und Dir heftig den Zeh stößt, dann fühlst Du nur noch den Schmerz in Deinem Zeh. Klingt der Schmerz ab, kommt Deine Aufmerksamkeit zum Liebeskummer zurück und Du aktivierst dieses Gefühl wieder.

Gefühle sind nicht rational

Wenn Du Höhenangst hast, weißt Du, dass Du diese Angst nicht einfach wegzurationalisieren kannst. Es gibt keinen Knopf, um sie auszuschalten. Sie ist einfach da, auch wenn Dein Verstand Dir immer wieder sagt, dass die Brücke sicher ist, auf der Du gerade stehst. Deine Angst wird davon nicht kleiner.


Das trügerische Gefühl von Angstfreiheit


Manche meiner Klienten sind davon überzeugt, mit negativen Gefühlen wie Ängsten nichts zu tun zu haben. Das stimmt so nicht: Wenn die bewährten Strategien nicht wirken, kommen die Ängste zum Vorschein und werden dann oft ganz schnell unterdrückt.

Wir halten Gefühle fest, indem wir gegen sie ankämpfen

Irgendwann bricht der Damm und sie überschwemmen uns. Wir bekommen dann vielleicht sogar Angst vor der Explosion, die sich unkontrollierbar anfühlt und deswegen versuchen wir unseren Gefühle erst recht möglichst wenig Raum zu geben.

Der Umgang mit Gefühlen will gelernt sein

An Kindern kannst Du beobachten, wie sehr wir durch Gefühle beeinflusst werden: Für ein Kleinkind ist alles schrecklich und es weint bitterlich und zwei Minuten später läuft es lachend umher. Im Laufe unseres Erwachsenwerdens lernen wir Strategien um unsere Gefühlen zu verstehen und zu verarbeiten.

Leider haben die wenigsten Menschen meiner Generation Vorbilder, die ihnen beibrachten wie wir konstruktiv und positiv mit Gefühlen umgehen. Das ist – meiner Meinung nach – eine Spätfolge der Nazizeit.

Beispiel

Ein Kollege von mir packte seine Kindheit in die Aussage: „Als Kind hatte ich mich immer still und unauffällig zu verhalten.“ Da hatten Gefühle keinen Platz und störten nur.

So bleibt uns nichts anderes übrig als den Umgang mit Gefühlen als Erwachsene lernen. Damit wir nicht dauerhaft Spielball unserer Gefühle bleiben und von einer automatischen Reaktion in die nächste taumeln, müssen wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen.  

Diese ist eine große Lernaufgabe. Folgende Fähigkeiten brauchen wir, um mit unseren Gefühlen umzugehen:

  • Gefühle wahrnehmen
  • sie aushalten
  • sie verstehen und einordnen
  • sie sozialverträglich mitteilen


1. Wahrnehmen

In sozialen Situationen ist es hilfreich, Gefühle zu verdrängen. Wir sollten sie trotzdem später reflektieren. Es reicht, sie einfach kurz wahrzunehmen. Wir brauchen nicht auf sie zu reagieren und etwas zu unternehmen. In dem Moment des Wahrnehmens lassen wir sie nämlich los und sie gären nicht weiter in unserem Unterbewusstsein.

Ich habe die APP Woebot (Englisch) ausprobiert. Der Bot, den Psychologen der Uni in Stanford programmiert haben, stellt Fragen und hilft so wahrzunehmen, was gerade gefühlsmäßig bei einem los ist. Eine derartige App kann Dir helfen, Dich daran zu gewöhnen Deine Gefühlslage regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Sie ersetzt natürlich keinen Therapeuten.

2. Aushalten

Du hast jeden Tag unzählige Gefühle. Dein Körper vermittelt sie Dir. Dock doch mal kurz bei Dir an.

Was fühlst Du jetzt gerade?

  • den Stuhl, auf dem Du sitzt
  • den Hunger kurz vor dem Mittagessen
  • den Druck Deiner langen To-Do Liste

Diese Gefühle kannst Du aushalten, ohne dass die Gefahr besteht, dass Du dauerhaft aus dem Gleichgewicht gerätst. Bei intensiveren Gefühlen brauchst Du für die Reflexion eine sichere Umgebung, die Dich auffangen kann.

3. Verstehen und einordnen

Um Deine Gefühle zu verstehen, brauchst Du Abstand. Wütend auf einer Palme sitzend lässt es sich nicht gut reflektieren. Hilfreich sind dabei einfache Atemtechniken, die Dich schnell wieder von der Palme herunter helfen können. Sie senken den Adrenalinpegel und die Herzfrequenz. Unten findest Du einige Atem-Apps, die ich ausprobiert habe.

Eine Palme am Strand steht für das Gefühl des Ausrastens

Bei mir hat es lange gedauert bis ich Gefühle wahrnehmen und sie dann noch einordnen konnte. Eine Therapie hat mir dabei geholfen. Wir müssen nicht alles alleine schaffen und dürfen uns Hilfe holen, wenn wir alleine nicht weiterkommen.

4. Mitteilen

Sozialverträglich Gefühle mitteilen, die uns unter die Haut gehen, kann eine Herausforderung sein. Auch hier brauchst Du erst einmal Abstand, um begreifen zu können was alles bei Dir los ist.

Offen mit Deinen Gefühlen umzugehen und in einem wertschätzenden Umfeld über sie zu sprechen bringt Dich auf jeden Fall weiter. Scheue Dich nicht, Dir rechtzeitig professionelle Hilfe zu holen.

Wenn Gefühle nicht bewusst wahrgenommen werden, halten sie länger an.

Das wurde in einer Studie überprüft. Bei den Probanden, die Zeit bekamen, um ihre Gefühle zu reflektieren, hielten Gefühle deutlich kürzer an als bei denen, die durch Denkaufgaben daran gehindert wurden.

Wenn wir Gefühle unterdrücken, wird unser Körper belastet: Der Blutdruck erhöht sich und die Herzfrequenz steigt. Das kostet den Körper Energie und auf Dauer kann ihn das stark beeinträchtigen. Man vermutet deswegen, dass viele Herzkreislauferkrankungen und psychosomatische Erkrankungen die Folge von verdrängten Gefühlen sind.

Welche Erfahrungen hast Du mit den Umgang mit Deinen Gefühlen gemacht?

Apps für bewusstes Atmen:

Breathe, Breath Ball, Calm (Englisch)

Bücher:

  • Andreas Knuf: Ruhe da oben
  • Gabor Maté: Vom Mythos des Normalen

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat, pixabay

© Inge Schumacher

Inspiration

Als ich eine Inspiration für einen neuen Blogartikel suchte kam sie in Form der Blogparade von Elke Schwan-Köhr. Zufall? Nein; erfolgreiche Suche nach Inspiration!

Inspirationen spielen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Von vierundachtzig Blogartikeln haben immerhin vier das Wort Inspiration in der Überschrift. Ich habe Inspiration sogar als Kategorie auf meinem Blog. Jeden Monat veröffentliche ich außerdem auf meiner Webseite die Inspiration des Monats.

Ich verbinde viel Positives mit Inspiration

  • Spaß am Entdecken
  • Freiheit
  • Neues lernen
  • Offen für Überraschungen sein

Was bedeutet Inspiration für Dich?

Wie hältst Du von Inspiration? Verstehst Du darunter eine Eingebung, eine kreative Idee, einen unerwarteten Einfall, eine Erleuchtung?

Ich nehme Dich in diesem Artikel mit in meine Welt der Inspiration.

Inspiration eröffnet mir neue Wege

Vor meiner Karriere als Expertin für Energiearbeit war ich Meisterin der Planung. Ohne Plan und zielgerichtetes Handeln ging es nicht. Das hat mich durch mein BWL-Studium und die neun Jahre im Controlling gebracht.

Zwar habe ich auch früher gerne links und rechts des Weges geschaut, einen internationalen Studentenaustausch organisiert, viel gelesen und bin gereist. Das fiel für mich aber in die Rubrik „Hobby“ und hatte nichts mit „richtiger Arbeit“ zu tun.

Das sehe ich heute ganz anders. Mein individuelles Fortbildungsprogramm basiert zum Beispiel auf Inspirationen. Es gibt für mich als Expertin für Unsichtbares keinen Studiengang oder einen festen Plan. Es liegt einzig an mir wie ich mich weiterentwickele.

Inspirationen für meine Arbeit

Deswegen bin ich immer auf der Suche nach Inspirationen. Mit offenen Ohren und offenem Herzen lerne ich, was mir auf meinem Weg weiterhilft.

Viele Inspirationen kommen aus meinem sozialen Umfeld:

  • Die Klientin, die mir ein Buch empfiehlt
  • Meine Familie und Freunde, die Ideen weitergeben
  • Austausch mit Kollegen

Ich bekomme Inspirationen auch durch

  • Die Fragen meiner Klienten
  • Die Dinge, die in der Welt vor sich gehen
  • Was mir im Alltag begegnet

Indem ich bewusst durch meinen Tag gehe und meine Augen und Ohren offen halte sammele ich jede Menge Hinweise zu interessanten Themen. Was dann wirklich auf meinem Zettel landet sind die Sachen, die gerade passen und die mir Spaß machen.

Das ist ein Riesenunterschied zu einem festen Plan. Ich staune immer wieder wie gut dieses offene Lernen zu mir und meiner Arbeit passt.

Inspiration kostet nichts

Diese Art des Lernens hat noch einen anderen Vorteil: Sie kostet nicht viel Geld. Wenn ich ein Riesenbudget zur Verfügung hätte, hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht erst auf diese inspirationsgetriebene Art des Lernens eingelassen.

Natürlich mache ich auch (Online-)Kurse und bilde mich – z.B. in Traumaarbeit – fort. Die monetären Investitionen sind und bleiben aber überschaubar.

Auch das bedeutet Freiheit für mich. Ich sehe wie viel Geld manche Kollegen in teure Coachingausbildungen investieren und wie groß der Druck dann ist, das wieder reinzuholen. Das schenke ich mir.

Ich suche nicht nur nach Inspirationen, ich verschenke sie auch. Die Leser meines Blogs und meiner Webseite können sich regelmäßig Inspirationen bei mir abholen.

Inge vor dem Computer

Inspiration im Blog

Mit meinen Blogartikeln will ich zum Nach- und Weiterdenken inspirieren. Ich freue mich sehr, wenn meine Leser mir dann von ihren Aha-Momenten berichten.  

Inspiration bei der Energiearbeit

Der Dreh- und Angelpunkt der Arbeit mit meinen Klienten ist die Entwicklung von Bewusstsein. Sie kommen zu mir weil sie Informationen darüber brauchen was bei ihnen los ist und warum. Ich biete ihnen einen Strauß von Inspirationen an, aus dem sie sich heraussuchen können, was mit ihnen spricht.

Das finde ich deswegen wichtig weil wir alle so unterschiedlich sind. Es gibt kein Patentrezept für ein spezielles Problem. Lösungen sind immer individuell und müssen zum Einzelnen passen. Zu den Stärken, Möglichkeiten, dem aktuellen Grad des Bewusstseins. Meine Klienten entscheiden also selbst auf welcher Basis sie mit mir arbeiten.

Beispiel

Als eine hochsensible Klientin plötzlich schlecht geschlafen hat bin ich mit ihr in die Ursachenforschung gegangen. Wir haben herausbekommen, dass sie eng mit der Energie der Welt verbunden ist und die großen Veränderungen, die vor sich gehen deutlich spürt. Das interpretiert ihr Körper als Bedrohung und das hält sie wach. Mit dieser neuen Information konnte sie nachvollziehen was in ihr vorging und warum. Das ermöglichte ihr dann auch wieder besser schlafen.

Inspiration passt gut zu Intuition

Ich nutze meine Intuition schon lange bewusst. Trotzdem wundert mich immer wieder, wie hilfreich sie ist.

  • Der Impuls sich mit jemandem auszutauschen hat ein gemeinsames Projekt zur Folge
  • Eine aufmerksame Frage im richtigen Moment wird die Basis für einen interessanten Austausch

Meine Freizeit verbringe ich gerne spontan. Ich habe zum Beispiel keinen Plan wann was im Garten zu tun ist, sondern mache das vom Wetter und der Situation anhängig. Damit bin ich öfter im Hier und Jetzt und habe viel weniger „Muss-Aufgaben“ auf dem Zettel.

Für regelmäßige Aufgaben in Haus und Hof hilft mir dagegen Struktur. So ist bei uns der Donnerstag in der Regel mein Tag für den gründlichen Hausputz.

Ohne Inspiration wäre mein Leben langweiliger

Ich lasse mich überraschen von

  • Einem Online Kongress oder einem Podcast.
  • (Fach)-büchern
  • Fortbildungsangeboten

Wie sehr sich diese Gestaltung meines Lebens unterscheidet von meiner früheren Art zu leben und zu arbeiten wird mir beim Schreiben dieses Artikels wieder einmal bewusst.

Trotzdem arbeite ich mit Plänen, besonders bei größeren Projekten. Ich tracke die Zeit, die ich investiere: In meine Praxis, meine Hortarbeit und das Schreiben. Das gibt mir wertvolle Informationen darüber wo ich gerade stehe und bildet eine gute Grundlage für Entscheidungen. Ich nutze heutzutage Strukturen jedoch um mich zu unterstützen und lasse mich nicht, so wie früher, von ihnen begrenzen.

Inspirationen sind für mich zu einem wichtigen Teil der Gestaltung meines Lebens geworden.

Welche Rolle spielen Inspirationen in Deinem Leben?

Du hättest gerne mehr Informationen? Ruf mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Mirjam Kilter

© Inge Schumacher

Einfacher Entscheidungen treffen

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, oft unbewusst. Über die Kleidung, die wir tragen, unser Frühstück, den Weg zur Arbeit, den Umgang mit anderen Menschen. Im Alltag entscheiden wir spontan und auf Basis unserer Erfahrungen.

Das Wort Entscheidung leitet sich aus dem alten Wort für Schwertscheide ab. Zwei getrennte Holzplatten schützten ein Schwert. Dieses Bild zeigt, dass wir, wenn wir uns für etwas entscheiden uns gleichzeitig auch immer gegen etwas entscheiden müssen.

Im Alltag brauchen wir zum Glück nicht lange zu überlegen. Wir wissen, was passt und kennen die Konsequenzen unserer Entscheidungen.

Herausfordernd wird es dann, wenn wir etwas verändern wollen. Dann verlassen wir das Bekannte und betreten Neuland. Wir treffen Entscheidungen, deren Konsequenzen wir nicht absehen können.

Es fällt uns oft schwer diese Entscheidungen zu treffen. Erfahrung hilft da nicht weiter. Dann bekommen wir schnell Angst etwas falsch zu machen. In diesem Artikel findest Du Inspirationen und Beispiele, die schwierige Entscheidungen einfacher machen können.

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung

Jungen Menschen haben es mit Entscheidungen besonders schwer. Eine Bekannte steht gerade vor der Frage, was sie nach dem Abitur und dem Freiwilligen Sozialen Jahr tun soll. Die Fülle an Möglichkeiten ist groß. Die Zeit für die Anmeldung für ein Studium ist verstrichen. „Ich weiß nicht, ob es das Richtige für mich ist“, vertraut sie mir an.

Ich versuche ihr zu vermitteln, dass sie nicht das ganzes Leben lang einen Beruf ausüben muss, wenn sie sich einmal für eine Ausbildung entschieden hat. Ja, sie stellt Weichen für die nächsten Jahre. Ihre Erfahrungen kann sie später aber auch in einem anderen Umfeld nutzen.

Es bringt nichts auf eine Eingebung für die einzig richtige Entscheidung zu warten. Sie wird ihr nicht einfach in den Schoß fallen.

Die meisten Entscheidungen sind nicht endgültig

Die wenigsten werden heutzutage alt in dem Beruf, den sie einmal gelernt haben. Das liegt zum einen an der rasanten technischen Entwicklung; zum anderen an den sich wandelnden Strukturen. Es gibt immer mehr Menschen mit einem „ungeraden“ Lebenslauf. Ich bin dafür ein gutes Beispiel.

Wir können Entscheidungen immer nur auf Basis der Informationen treffen, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Verfügung haben. Hinterher sind wir immer schlauer.

Seit mir das klar ist, habe ich viel weniger Angst davor falsche Entscheidungen zu treffen.

Beispiel

Ich habe mich damals für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden, weil ich studieren wollte, aber nicht wusste was. Dieses Studium eröffnete mir viele Möglichkeiten und ich habe es nicht bereut.

Meine große Tochter war nach dem Abitur ein Jahr in Kanada. Dass sie danach studieren wollte, war für sie klar. Sie studiert jetzt Allgemeine Ingenieurswissenschaften.

Meine zweite Tochter macht nächstes Jahr Abitur. Sie will dann ein Jahr nach Neuseeland. Studieren kommt für sie, Stand heute, nicht in Frage.

Was mir bei meiner Entscheidung geholfen hätte, wären bessere Informationen über mich selbst gewesen – mich also besser zu kennen. Das versuche ich meinen Kindern mitzugeben.

Je mehr wir über uns wissen, umso leichter können wir entscheiden

Mit etwas Wissen über sich selbst fallen Berufsentscheidungen einfacher. Berufsberatungen sind sinnvoll, wenn es darum geht Talente und althergebrachte Wege aufzuzeigen.

Wirklich Neues, das habe ich bei meinen Mädchen mitbekommen, kommt da meist nicht heraus. Was ein junger Mensch gerne tut, was ihn interessiert und begeistert – das muss er selbst wissen. Dabei hilft die Schule wenig.

Sinn-volle Tätigkeiten finden

Letzte Woche habe ich mich mit einem jungen Mann unterhalten, der gerade seine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Er ist zweiundzwanzig. Als nächstes will er ein Stück den Jakobsweg gehen und dann in Kanada arbeiten. Was danach kommt, weiß er nicht. Meiner Meinung nach muss er das auch nicht.

Für ihn ist wichtig, dass eine Tätigkeit für ihn persönlich, aber auch für die Allgemeinheit sinnvoll ist. Dafür gibt es keine vorgezeichneten Wege. Das ist eine Herausforderung, weil er kein konkretes Ziel vor Augen hat. Er wird auf seinem Weg herausfinden müssen wohin es für ihn geht.

Ein rostiger Riegel an einer alten Holztür. Symbol für Blockade von Entscheidungen.

Was Entscheidungen behindert

1. Zu wenig Informationen

Viele Studenten geben das Studium oder eine Lehre auf, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben. Hier helfen Praktika und Reinschnuppern. Ausprobieren und damit auseinandersetzen ist immer besser als reine Theorie.

Beispiel

Eine Freundin von mir hat sich sehr lange eine Katze gewünscht. Als sie eine Katze in Not aufnahm hat sie zu ihrer großen Überraschung festgestellt, dass sie das gar nicht mochte.

2. Innere Grenzen

Viele Entscheidungen treffen wir weil wir es so gewohnt sind. Dadurch begrenzen wir uns. Hier ist es hilfreich immer wieder zu hinterfragen warum wir etwas tun und ob die Art und Weise etwas zu tun noch zu uns passt.

3. Totschlagargumente

Totschlagargumente sind deswegen so beliebt, weil sie alle Aktivitäten in eine bestimmte Richtung blockieren. Folgende kennen wir bestimmt alle:

  • Das ist einfach so
  • Das haben wir immer so gemacht
  • Dafür ist kein Geld da

Diese Scheinargumente hindern uns sehr effektiv daran neue Wege einzuschlagen. Unser Gehirn will uns sowieso in den alten, vermeintlich sicheren, Bahnen halten. Es liebt sie gerade deswegen.  

Wenn meine Klienten mit dem Geld-Argument kommen schauen wir uns die Hintergründe genau an und stellen fest was wirklich dahinter steckt.

Beispiel:

Eine Klientin brauchte dringend eine Auszeit. Sie meinte, dass das nicht geht, weil sie kein Geld für ein Hotel hat. Nach unserem Gespräch hat sie andere Möglichkeiten gesucht und gefunden und zwei Wochen lang das Haus einer Freundin gehütet.

Wir haben meist viel mehr Möglichkeiten als wir ahnen. Wir müssen dafür aber erst die Dinge aus dem Weg räumen, die uns daran hindern sie zu sehen.

Eine Tür mit einem Herz durch das man den blauen Himmel sieht

Hilfreich für das Treffen von Entscheidungen ist

1. Informationen über sich sammeln

Je besser Du Dich kennst, umso leichter wird es Dir fallen Entscheidungen zu treffen. Du baust so immer mehr Vertrauen in Dich auf.

Beispiel:

Einem Klienten von mir wird gerade bewusst, dass er viel mehr Vertrauen zu sich selbst entwickelt hat. Er merkt das daran, dass er sich jetzt viel sicherer fühlt, wenn er Entscheidungen trifft. Er fühlt auch dann den festen Boden unter seinen Füßen, wenn er ins Unbekannte geht. Mit dieser Grundsicherheit ist es für ihn deutlich einfacher geworden Entscheidungen zu treffen.

2. Den Verstand austricksen

Indem Du die richtigen Fragen stellst kannst Du lästige Glaubenssätze umgehen. Diese Fragen können sein:

Was würde ich tun, wenn ich

  • Nicht scheitern könnte?
  • Nur noch ein Jahr (einen Monat/ eine Woche) zu leben hätte?
  • Finanziell völlig frei wäre?

So setzt Du Deine Scheinargumente und Schutzbehauptungen außer Kraft und kannst wertvolle Informationen über Dich selbst einsammeln. Am besten schreibst Du Dir die Antworten auf. Das bringt am meisten für die Entscheidungsfindung.

3. Inneres Wissen nutzen

Der O-Ring-Fingertest

Dieser Test kommt aus der Kinesiologie. Du bildest mit Daumen und Zeigefinger beider Hände zwei Ringe und schiebst diese ineinander wie zwei Kettenglieder. Halte die Finger fest zusammen.

Jetzt stelle Fragen. Der Test zeigt an, wenn eine Frage Stress in Dir auslöst: Dann werden die Finger schwach und der Ring öffnet sich. So gibt Dir Dein Körper Hinweise, denen Du nachgehen kannst. Probiere es einfach mal aus. Es macht Spaß.

Impulse, Intuition und Co.

Wir klinken uns immer automatisch in die Informationsfelder um uns herum ein. Das tun wir unbewusst. Das kannst Du für Deine Entscheidungsfindung nutzen. Es braucht ein wenig Übung, die kleinen Stimmen unserer Intuitionen und Impulse wahrzunehmen. Wenn Du mehr dazu wissen willst, ich habe Dir in der Überschrift die Blogartikel dazu verlinkt.

Entscheidungshilfen gibt es viele

Ich versuche erst gar nicht alle aufzuzählen. Das würde diesen Artikel sprengen. Auch hier ist das Wichtigste zu schauen, was für Dich passt.

Wenn Du Dich gut kennst und einigermaßen nett mit Dir umgehst hast Du die besten Voraussetzungen für das Treffen passender Entscheidungen.

Du stehst vor wichtigen Entscheidungen und brauchst Unterstützung? Ruf mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

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