Der Blog für Deine Entwicklung

Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung

Gesundes Alter ist Kopfsache

Bist du dir bewusst, wie du dir dein Alter vorstellst? Wie sehen die Bilder dazu in deinem Kopf aus? Achtung: So, wie du dir das vorstellst, könnte es werden!

Mir geht es hier darum, deine Grundüberzeugungen über das Altern ins Wanken zu bringen und damit unnötige Beschwerden zu vermeiden.

Das Bild oben zeigt mich. Ich bin 1966 geboren. Viele meiner gleichaltrigen Freunde und Bekannte denken an die Rente und fangen an, ihre Wehwehchen zu zählen.

„So ist das eben, wenn man älter wird …“ diesen Satz höre ich immer wieder. Und du? Wie oft sagst oder denkst du ihn selbst? Mach dir das bewusst. Das ist wichtig!

Warum? Du programmierst dich mit solchen Aussagen auf Beschwerden im Alter. Auf:

  • Schmerzen
  • weniger Beweglichkeit
  • weniger Energie

Du tust das, weil du damit groß geworden bist, so wie wir alle. Alter geht einher mit Krankheiten. Das erleben wir immer wieder. Wir haben gelernt: Das muss so sein, also auch bei uns.

Das Fatale ist:

Je öfter du diese Überzeugung wiederholst, umso fester zementierst du sie und dein Körper wird sich danach richten.

Das muss nicht sein.

Du kannst deinen Körper ganz einfach dabei unterstützen, gesünder alt zu werden.

Wie? Indem du anders über das Altern denkst.

Wie du alterst, ist nicht in Stein gemeißelt, sondern du hast großen Einfluss darauf. Dazu brauchst du aber das Bewusstsein, welche Erwartungen du in Bezug auf dein Alter hast. Erst dann kannst du etwas verändern.

Wie programmierst du dich aufs Alter?

Wir erschaffen mit unseren Gedanken unsere Wirklichkeit. Das schließt unseren Körper ein. Dein innerer Monolog spiegelt deine Überzeugungen wider. Er spielt sie in einer Endlosschleife täglich. Das ist dein Programm.

Wenn du etwas ständig wiederholst, dann wird es Realität

Beispiel:

Mein Vater hatte Polyneuropathie in den Beinen. Warum bei ihm die sensiblen Nerven geschädigt wurden, ist unklar. Er war Arzt und wusste daher viel zu gut Bescheid. Er erzählte seit vielen Jahren, dass diese Polyneuropathie sehr schmerzhaft werden wird.

Ich konnte ihm das Konzept, dass er Einfluss auf seine Krankheit hat, nicht vermitteln. Das war zu fremd für ihn. Die Frage, die ich mir stelle, ist: Hätte er weniger Schmerzen gehabt, wenn er die Energie, die er in seine Programmierung gesteckt hat, in einen anderen Krankheitsverlauf investiert hätte?

Das ist reine Spekulation. Aber warum solltest du nicht versuchen, bewusst Einfluss auf deinen Körper und das Altern zu nehmen?

Das Alter verändert sich

Wir sehen heute viel jünger als noch vor zwei Generationen: Meine Großmütter sahen mit Mitte 50 so aus:

Sie haben zwei Kriege erlebt. Beide haben ein Kind durch Krankheit verloren.

Die allgemeine Lebenserwartung steigt. Meine Eltern waren sehr lange fit und beweglich. Auch ihre Ausstrahlung ist anders als ich sie von meiner Oma-Generation in Erinnerung habe.

Wir werden älter als die Generationen vor uns. Von diesem langen Leben haben wir mehr, wenn wir möglichst gesund sind.

Stimmen zum Alter, die ich um mich herum höre

  • Alles geht langsamer
  • Der Körper ist verbraucht
  • Falten gehören dazu
  • Die Sinne lassen nach
  • Chronische Krankheiten sind normal

Wie kommst du raus aus dieser Programmierung?

1. Innere Begrenzungen aufdecken

Glaubenssätze erschaffen innere Grenzen, die dich in einen unsichtbaren Käfig sperren. Wie vertrackt das ist, habe ich erst begriffen als mir meine eigenen aufgefallen sind.

Beispiel:

Mein Mann fragte mich kurz vor meinem 50. Geburtstag, was ich am liebsten tun würde. Am Meer picknicken, antwortete ich. Im selben Moment sagte meine innere Stimme: Das geht nicht. Im Februar ist es viel zu kalt an der Ostsee.

Wer sagt denn, dass das nicht geht? Nur ich. Ich war auf eine total überflüssige innere Begrenzung gestoßen. Ich war erschrocken darüber, dass ich mich immer noch ständig selbst begrenze, obwohl ich schon so lange daran arbeite bewusster zu werden.

Frage also deinen inneren Monolog, was genau du über das Altern denkst und reflektiere das.

2. Ein unterstützender Freundeskreis

Ich habe Freunde und Bekannte aus allen Altersgruppen. Ich bekomme dadurch mit, was sie bewegt und bleibe flexibler. Mein Horizont erweitert sich und ich schaue über den eigenen Tellerrand.

Einsamkeit ist eine wichtige Ursache vieler Krankheiten, besonders im Alter. Ein unterstützender Freundeskreis ist für unsere Lebensqualität sehr wichtig. Deswegen investiere ich darin Zeit und Energie.

3. Regeneration

Statt dem ausgetretenen Pfad der Degeneration zu folgen und sich darauf zu konzentrieren, was alles verloren geht, stecke ich meine Energie lieber in Regeneration.

Regeneration ist natürlich: Wir erneuern unsere Hautzellen alle 7 Tage. Und alle 7 Jahre haben wir uns fast vollständig runderneuert.

Setze eine Intention zur Regeneration:

Dein Körper kennt den Zustand der Ganzheit aus der Kindheit. Du kannst ihn als Ankerpunkt für unsere Intention zur Regeneration nutzen. Das kann zum Beispiel heißen: Orientiere dich am Ursprungszustand.

Worauf konzentrierst du dich?

Du erschaffst automatisch mehr von dem, auf das du dich konzentrierst.

Such dir einen Regenerations-Buddy

Mein Mann und ich bilden ein Regenerations-Team. Wir motivieren uns gegenseitig, dranzubleiben.

4. Durchhalten

Wenn ich mit Regeneration arbeite, nutze ich das Unterbewusstsein. Ich setze eine Intention und lasse meinen Körper machen.

Es gibt leider keinen objektiven Weg, den Erfolg meiner Regenerations-Bemühungen zu belegen.

Ich mache mir immer wieder klar: Ich habe nichts zu verlieren und viel zu gewinnen.

5. Ich achte (auf) mich

Was ist mit Cremes und Co? Den vielen Ernährungsratschlägen: Kein Zucker, kein Mehl, kein Fleisch?

Alles Quatsch?

Um im Alter gesund zu bleiben, solltest du das tun, was zu dir passt und nicht das, was Medien und Konzerne suggerieren. Auch hier ist das Sich-selbst-kennen das Allerwichtigste und deine Richtschnur.

So achte ich auf mich:

  • Ich gehe bewusst mit Ernährung um und versuche meinem Körper zu achten. Alte Automatismen, wie Frust mit Schokolade zu bekämpfen, kommen immer wieder durch. Ich werde mir aber bewusster, warum ich das tue.
  • Ich meditiere.
  • Ich bin Optimistin. Optimisten leben länger und bleiben gesünder. Zum Glück ist Optimismus erlernbar.

Stress hat Auswirkungen

Zum Beispiel auf die Knochendichte und die Hautelastizität: Wir sehen es Menschen an, wenn sie ein hartes Leben haben.

6. Dein Alter ist dynamisch

Ich sehe nicht immer gleich jung aus. Das hängt mit meiner Ausstrahlung zusammen, die jeden Tag anders ist.

  • Als meine Augenärztin feststellte, dass wir fast gleich alt sind, hat sie die Augen aufgerissen vor Staunen. Da hatte ich wohl einen jungen Tag.
  • Manchmal schaue ich in den Spiegel und denke: Oh je, meine Regenerations-Experimente bringen gar nichts.

Alter als Ausrede

Viele von uns benutzen das Alter als Ausrede dafür, sich nicht mehr ändern zu müssen.

Als ob es dafür eine klare Grenze gibt, mit einem Schild: Ab hier kann ich nichts mehr ändern

Dass alte Menschen nicht in der Lage sind, sich zu ändern, habe ich lange geglaubt. Bis meine Schwiegermutter mir das Gegenteil bewiesen hat: Mit Mitte 70 hat sie erfolgreich, grundsätzliche Lebenseinstellungen geändert.

Viele meiner älteren Klienten beweisen mir immer wieder, dass nachhaltige Veränderung und mehr Gesundheit kein Verfallsdatum haben. Das ist die gute Nachricht: Es ist nie zu spät.

Wir sind nie zu alt, um etwas zu ändern

Dein Alter ist nur eine Zahl

Das Alter steht in deinem Pass. Es gibt die Zeitspanne an, die du hier bist. Es diktiert aber nicht, wie du dich fühlen und wie du leben darfst. Du bist nicht dein Alter. Du bleibst du, dein ganzes Leben lang.

Gesünder das Alter gestalten ist eine Herausforderung

Warum? Weil am Altern soooo viele Glaubenssätze hängen. Deswegen ist es schwer, diesen Automatismus zu stoppen. Wir müssen erst aus einem reißenden Fluss von tradierten und von uns akzeptierten Glaubensüberzeugungen ausbrechen. Das braucht Energie und Entschlossenheit.

Die gute Nachricht ist: Je mehr Menschen ihre Glaubenssätze in Bezug auf ihr Alter verändern, umso einfacher wird es für alle.

Nicht vergessen: Mehr Gesundheit im Alter fängt im Kopf an.

Dein Körper hört immer zu. Was erzählst du ihm übers Älterwerden?

Du kannst dich nur an dir selbst orientieren. Was hast du zu verlieren, wenn du dich ab und zu hinterfragst und ausmistest?

Wenn ich als weise alte Frau im Schaukelstuhl sitze, möchte ich mich nicht mit meinen Zipperlein, sondern mit meinem erfüllten Leben beschäftigen. Und du?

Auf die Ohren:

Wie wir uns auf das Altern programmieren
Alter und Regeneration

Ich will mit diesem Artikel das Denken über das Altern etwas durchschütteln. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Super, dass du mit mir hinterfragst, was du über das Altern glaubst.

Du möchtest ein Problem, das dich schon lange begleitet, endlich angehen? Kontaktiere mich für ein unverbindliches Klarheits-Gespräch.

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Bilder: privat

© Inge Schumacher

Resilienz: Was uns stark macht

Resilienz ist ein wichtiger Teil unserer psychischen Grundausstattung. Ohne sie wären wir vermutlich längst ausgestorben. Klasse ist, dass wir lernen können, was uns persönlich stark macht und damit gerüstet sind für die Höhen und Tiefen des Lebens.

Was bedeutet Resilienz?

Die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen.

Resilienz ist unser seelisches Immunsystem

Basis des heutigen Resilienz-Begriffs sind die Langzeit-Untersuchungen eines gesamten Geburtsjahrgangs (1955) auf der hawaiianischen Insel Kauai der Entwicklungspsychologin Emmy Werner. 30% dieser Kinder wuchsen unter extrem schweren Lebensbedingungen auf. Aber nur zwei Drittel von ihnen zeigten auffällige Lern- und Verhaltensstörungen während der Schulzeit und hatten Probleme danach.

Werner untersuchte, warum das so war und hat folgende unterstützende Faktoren gefunden:

  • Eine enge emotionale Beziehung zu mindestens einem Familienmitglied gab ein Gefühl von Zuverlässigkeit und Sicherheit.
  • Das eigene freundliche und offene Verhalten ermöglichte das Erleben von Akzeptanz und Respekt von anderen Menschen.
  • Diese Kinder hatten Unterstützung in der erweiterten Familie, der Schule oder in der Nachbarschaft. Menschen, die sie zu Selbstständigkeit, Vertrauen und Initiative ermutigten.
  • Sie erlebten sich als fähig, ihre Probleme selbst zu lösen (Selbstwirksamkeit).

Wir bringen die Basis für unsere psychische Stabilität aus der Kindheit mit. Bedeutet das, dass unser Resilienzniveau fest zementiert ist? Keineswegs. Unser seelisches Immunsystem lässt sich zum Glück trainieren.

Der Begriff Resilienz kommt ursprünglich aus den Ingenieurwissenschaften und bezeichnet die Fähigkeit eines Materials in seine Ausgangsform zurückzugehen (z. B. Gummi) oder ein System, das selbst bei einem Teilausfall noch funktioniert.

Wir sehnen uns alle nach innerer Widerstandsfähigkeit. Die Helden vieler Märchen und Geschichten sind nicht umsonst gute Beispiele für Resilienz:

  • Das vernachlässigte Aschenputtel besiegt das Böse und erobert den Prinzen
  • Der Waise Oliver Twist überlebt in den Slums und findet eine neue Familie
  • Pippi Langstrumpf behauptet sich ohne Eltern in der Welt
  • In Emil und die Detektive nimmt es ein Junge mit Dieben auf
  • Harry Potter, ein unterdrückter Vollwaise, wird zum Helden

Viele Menschen haben Schreckliches erlebt. Einige zerbrechen daran und andere nicht. Woran liegt das?

Sie alle haben Eigenschaften, die sie seelisch stabilisieren, wie

  • Selbstvertrauen
  • Den Willen, das eigene Leben zu gestalten
  • Die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen
  • Die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen
  • Lust an der Herausforderung
  • Ziele, die das Leben sinnvoll machen

„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hoffnungslose Situationen kaum gibt, solange man sie nicht als solche akzeptiert“, sagte Willy Brandt. Er hat Krieg, Verfolgung und Armut erlebt und war Bundeskanzler, SPD-Vorsitzender und Friedensnobelpreisträger.

Wie kannst du deine Resilienz stärken?

Um unser psychisches Immunsystem effizient zu stärken, solltest du dich so gut wie möglich kennen. Dann kannst du gezielt deine Resilienzfaktoren aufbauen.

Resilienzfaktoren sind Eigenschaften, die uns innere Stärke verleihen, z. B.:

  • Realistisches Selbstbild
  • Selbstwirksamkeit
  • Frustrationstoleranz
  • Zuversicht und realistischer Optimismus
  • Flexibilität
  • Unterstützungsnetzwerke

1. Realistisches Selbstbild

Dein Selbstbild ist die Vorstellung, die du von dir hast. Sie besteht aus deiner Selbstwahrnehmung und dem Fremdbild, das du von außen gespiegelt bekomme. Es umfasst:

  • Körper
  • Talente, Fähigkeiten, Kenntnisse
  • Beziehungen, Freundschaften
  • Bedürfnisse, Interessen
  • Wünsche, Ziele
  • Werte

Wer ein realistisches Selbstbild hat, der ist mit seinen Stärken und Schwächen vertraut und hat sie weitgehend akzeptiert. Das gibt innere Stärke und Selbstvertrauen.

Wir können so Situationen besser einschätzen und achtsam mit unseren Ressourcen umgehen. Es stärkt auch unseren klaren Blick auf andere.

2. Selbstwirksamkeit

ist der Glaube an die eigene Kompetenz. Du hast erfahren , dass du deine Realität durch dein Handeln verändern kannst und hast dir bewiesen, dass du mit den Widrigkeiten des Lebens klarkommst. Wenn du an dich glaubst, kommst du schneller ins Handeln und hältst länger durch.

Selbstwirksamkeit basiert auf vielen positiven Erfahrungen.

3. Frustrationstoleranz

Wie gehst du mit Enttäuschungen, also der Nichterfüllung deiner Wünsche um?

Wir lernen idealerweise als Kinder, dass wir nicht immer das bekommen, was wir wollen. Unsere Eltern begleiten uns dabei und zeigen uns Wege, mit Enttäuschungen umzugehen.

Merkmale geringer Frustrationstoleranz

  • Nach Misserfolgen schnell aufgeben
  • Unangenehmes aufschieben
  • Resignation: Ich fühle mich als Opfer
  • Aggressionen nach außen oder nach innen (->Depressionen)
  • Unflexibel: Dinge müssen so gemacht werden und nicht anders
  • Ungerechtigkeit ist nicht aushaltbar

Merkmale hoher Frustrationstoleranz

  • Akzeptanz, dass negative Gefühle aushalten sich für manche Ziele lohnt
  • Andere sollen mich gut behandeln, trotzdem toleriere ich manchmal das Gegenteil
  • Ich fühle mich meinen Emotionen nicht ausgeliefert: Das sorgt für ausgeglichene Stimmung
  • Distanz zu einer Situation schaffen können: Ja, sie ist unangenehm aber nicht lebensbedrohend
  • Ungerechtigkeit finde ich nicht gut, kann aber damit leben

4. Zuversicht und realistischer Optimismus

Zuversicht geht für mich einher mit Vertrauen und Zufriedenheit. Wenn du zuversichtlich bist, bist du ziemlich sicher, dass eine Situation gut für dich ausgeht.

Leider werden Pessimisten in unserer Welt eher als seriös und realistisch wahrgenommen.

Optimisten gelten dagegen als weich gespülte Schönredner. Dabei haben es realistische Optimisten leichter, weil sie an ihre Selbstwirksamkeit glauben: Wenn das Glas für mich halb voll statt halb leer ist, gebe ich mir positiven Rückenwind.

Optimismus hat auch andere Nebenwirkungen: Er wirkt sich positiv auf unseren Körper aus: Optimisten spüren weniger Schmerzen und erholen sich schneller von Operationen. Ihre Immunabwehr funktioniert besser.

Wichtig ist – wie überall – die Balance zu wahren und nicht ins Extrem zu gehen. Blinder Optimismus hilft nicht weiter.

5. Flexibilität

Veränderungen werden von deinem natürlichen Sicherheitsbedürfnis als gefährlich eingestuft. Leider besteht das Leben aus stetiger Veränderung und je besser du damit umgehen kannst, desto einfacher wird es. Du verschwendest dann weniger Energie an Dinge, die du nicht ändern kannst.

Das bedeutet nicht, dass du jubeln musst, wenn die Kita plötzlich schließt oder du wegen etwas Unvorhersehbarem den gesamten Tagesablauf umstrukturieren musst.

Flexibilität bedeutet Biegsamkeit. Ein Baum, der sich im Sturm biegt, braucht ein starkes Wurzelwerk. Helfen kann uns in solchen Situationen flexibles Denken und das lässt sich trainieren.

Mach z. B. täglich etwas anders als du es gewohnt bist. Ich ziehe manchmal zwei verschiedene Socken an und erinnere mich so daran, flexibel zu sein. Das hilft, das neuronale Netzwerk im Gehirn zu erweitern, mehr Handlungsalternativen zu sehen und dadurch flexibler zu werden.

6. Unterstützungsnetzwerke

Darunter verstehe ich Netzwerke, bei denen der Austausch von Geld zweitrangig ist. Neben der Familie gibt es eine Vielfalt an staatlichen, lokalen und privaten Unterstützungsmöglichkeiten.

Zuerst musst du überzeugt davon sein, Unterstützung zu verdienen. Dann solltest du dir klar darüber werden, was genau du brauchst und wo du es finden kannst.

Ein soziales Netzwerk bringt Sicherheit und hilft, schwierige Lebenssituationen zu meistern und die Lebensqualität aller Beteiligten zu steigern. Du musst nicht alles alleine stemmen. Folgende Fragen können helfen:

  • Was habe ich bereits an Unterstützung?
  • Auf wen kann ich mich verlassen?
  • Wo sehe ich Defizite und brauche mehr Unterstützung und wie erreiche ich das?

Eltern, besonders Alleinerziehende, könnten, meiner Meinung, nach viel mehr Unterstützung gebrauchen. Deswegen bin ich seit vielen Jahren Patin für eine alleinerziehende Flüchtlingsmutter.

Die Genetik hilft deiner Resilienz

Manche Menschen haben in Sachen Resilienz einen eingebauten Vorteil: Sie besitzen ein Resilienz-Gen: Die lange Variante eines Serotonintransporters (nach Moffit und Caspi).

Das bedeutet nicht automatisch, dass sie ihr psychisches Immunsystem nicht trainieren brauchen. Denn heutzutage weiß man durch die Epigenetik, dass wir während unseres Lebens unser Erbgut laufend verändern. Durch traumatische Ereignisse kann die Resilienz auch bei den stabilsten Persönlichkeiten verloren gehen. Auch Resilienz ist dynamisch.

Es gibt leider kein Abo für Resilienz

Wir straucheln alle ab und zu. Aber Leid, Rückschläge und Verzweiflung beeinträchtigten dich nicht so stark, wenn du immer wieder deine Resilienz stärkst.

Für Kinder ist der allergrößte Schutz, den wir ihnen fürs Leben mitgeben können, eine gute Bindung. Schon eine einzige gute Bindung macht Kinder so stark, dass sie viele andere gefährdende Umstände wettmacht.

Kannst du ein wenig mehr Resilienz vertragen? Ich schenke dir eine Stunde Kennenlerngespräch.

Wie resilient bist du? Hier findest du Links zu Online Tests.

Inspirationen und Übungen zur Stärkung deiner Resilienz findest du in diesem Blogartikel.

Resilienztests

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Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

So trainierst du dein Glück

Gibt es Glückspilze, denen das Glück einfach so zufällt? Bestimmt. Sie sind die Ausnahmen von der Regel. Für alle anderen gilt: Glück ist erlernbar.

Die gute Nachricht: Du hast einen Glücksmuskel, den du trainieren kannst.

Dass das funktioniert, dafür bin ich der beste Beweis. Glück ist für mich eine Frage des Wissens über mich selbst. Je mehr ich wusste, wie ich ticke, umso glücklicher wurde ich. Je klarer ich sah, umso besser erkannte ich den nächsten Schritt zu einem glücklichen Leben.

Mit Anfang 20 fing ich an, mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Warum? Weil ich unglücklich war und spürte: Das geht auch anders. Ich wollte mich besser kennenlernen. Formulieren hätte ich das damals jedoch nicht können.

Ich besuchte Seminare. Zuerst, weil ich es spannend fand, mehr über mich herauszufinden. Und dann, weil ich merkte, wie viel mir das an Lebensqualität brachte.

Ich habe mir mein Glück erarbeitet

Ich von klein auf an einer Angststörung gelitten habe, ohne dass mir das bewusst war.

Wie sich das gezeigt hat? Abends hatte ich immer Angst, dass am nächsten Tag irgendetwas Furchtbares passiert. Was glücklicherweise nie so war. Gemerkt, dass das zwar mein Normal, aber nicht das von allen anderen war, habe ich erst als diese Angst weg war.

Da war ich 25 Jahre alt und lag mit meinem Mann in einem Zelt im Yosemite Nationalpark. Die Erleichterung darüber werde ich nie vergessen.

Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass ich hochsensibel war, meine sensiblen Antennen aber unterdrückt habe, um dazuzugehören. Das hat dazu geführt, dass ich mit Mitte 30 in eine Depression gerutscht bin. Mit meiner Psychiaterin habe ich einen Glücksgriff gemacht. Sie hat mit mir meine Intuition geübt und mir damit geholfen, meinen Weg zum Glück zu finden.

Für den Trainingsplan deines Glücksmuskels bist du zuständig

Das bedeutet, du darfst herausfinden, was genau dich glücklich macht. Sei neugierig und experimentiere. Versuche bei deiner Suche so spezifisch wie möglich zu sein. Am besten schreibst du deine Erkenntnisse auf und ergänzt sie immer wieder.

Tendenziell bin ich ein ernsthafter Mensch. Ich übernehme gerne mehr Verantwortung als nötig. Wenn ich ein Grinsen im Gesicht habe, verändert sich mein ganzes Sein und das tut so gut.

Gerade deswegen brauche ich regelmäßiges Glücksmuskeltraining. Um mehr Leichtigkeit ins Leben zu bringen, überlege ich mir immer wieder neue kleine Dinge, die mich glücklich machen.

Zum Beispiel Schmunzel-Momente sammeln

In diesem Jahr halte ich jeden Tag einen Schmunzel-Moment fest. Diese Schmunzel-Momente kommen in mein Business-Journal. In Farbe, zwischen Erarbeitetes, Todos, Ideen und Reflexionen. Damit sie auffallen und mich immer wieder glücklich machen.

Sinn macht glücklich

Das, wofür du hier bist, will gelebt werden. Das ist dein Sinn. Wenn du in eine falsche Richtung wanderst, macht dich dein System darauf aufmerksam. Erst mit kleinen Stupsern und sanften Hinweisen. Später werden die Signale deutlicher. Das kann bis hin zu starken Schmerzen oder chronischen Krankheiten gehen.

Das sehe ich immer wieder bei meinen Klienten. Sie kommen nicht zu mir, weil sie unglücklich sind, sondern, weil sie nicht weiterwissen. Weil sie zum Beispiel Symptome haben, die kein Experte ernst nimmt, weil sie unerklärbar sind. Wir schauen dann, was sich hinter ihren Symptomen verbirgt.

So sammeln sie Erkenntnisse über sich, ihren Sinn, ihre Werte und Prioritäten und können ihr Leben danach ausrichten. Wie die Klientin, die durch dieses Wissen kürzlich ihren Traumjob gefunden hat, was sie sehr glücklich macht.

Glücks-Bremsen

Zum Glücksmuskeltraining gehört auch das Identifizieren von Glücks-Bremsen. Das können zum Beispiel falsche Vorstellungen sein. Du hoffst zum Beispiel, folgendes könnte dich glücklich machen:

  • Der Kontostand
  • Das Statussymbol
  • Die nächste Karrierestufe

Das sind äußerliche Ziele, die die Gesellschaft oder die Werbung dir mitgeben. Leider machen sie in den seltensten Fällen glücklich.

Hier hilft dir auch wieder Klarheit darüber, was dich wirklich glücklich macht. Das sind oft immaterielle Dinge. Auch Dinge, die vielleicht nur für dich Sinn machen und für andere schwer nachzuvollziehen sind.

Ein Glücks-Torpedierer ist der bekannte innere Kritiker. Er verhagelt dir zum Beispiel die Freude an einer super erledigten Aufgabe mit seinem ständigen: „Du hättest es noch besser machen können.“ Der findet garantiert immer irgendetwas zu meckern.  

Verpasse dem inneren Kritiker einen Maulkorb

Wenn ich mir bewusst werde, dass mein innerer Kritiker mal wieder Überstunden macht, bekommt er von mir Sprechverbot: „Ich weiß, du willst nur mein Bestes. Jetzt darfst du aber bitte den Mund halten.“ Probiere das aus. Dein Leben sieht dann gleich viel positiver aus.

Sei nett zu dir, das stärkt deinen Glücksmuskel

  • Glücklicher wirst du, wenn du den eigenen Fehlern und negativen Gefühlen mit Mitgefühl begegnest.
  • Das nächste Mal, wenn du deiner Scham, Schuld oder Angst begegnest, nimm liebevoll dieses Gefühl wahr, atme weiter und lass es gehen.
  • Lächle den inneren Kritiker an, während du ihm ein Pflaster auf den Mund klebst.

Dein Glück braucht deine Aufmerksamkeit

Das, was deine Aufmerksamkeit hat, bekommt Rückenwind. Ganz automatisch. Das kannst du nutzen.

Je mehr Sorgen du dir machst, umso weniger Zeit und Energie hast du, um glücklich zu sein.

Wenn du dir zum 100. Mal Sorgen machst, ob Junior den Schulabschluss schafft oder die Unsicherheit in der Welt draußen dich wieder nicht einschlafen lässt, bringt das keinem etwas.

Um das Hamsterrad der Sorgen anzuhalten, gibt es Strategien. Du musst nur herausbekommen, welche für dich passen. Hier ein paar Beispiele:

Lenke deine Aufmerksamkeit

auf das, was

  • Klappt
  • Dich zum heute zum Lächeln gebracht hat
  • Was du schon alles geschafft hast

Starte Aktivitäten, von denen du weißt, dass sie dir guttun.

  • Rausgehen in die Natur
  • Brettspiele mit der Familie oder Freunden
  • Ein gutes Buch lesen

Glückslisten helfen dir dabei. Zwei Beispiele findest du in diesem Artikel. Hier ist meine aktuelle Glücksliste:

Glück, in das ich bewusst Zeit investiere

  • Lachen und Humor
  • Mit der Familie sein
  • Die Arbeit mit meinen Klienten
  • Ein Blogartikel schreiben
  • Authentische Gespräche und Austausch

Schnelles Glück

  • Schmunzel-Momente
  • Gutes Essen
  • Blühendes und Essbares im Garten
  • Bücher, Buchhandlungen und Antiquariate
  • Eine warme Dusche
  • Überraschende Begegnungen

Was steht auf deiner Glücksliste?

Nimm deinen Körper mit

Dein Körper ist eine deiner wichtigsten Ressourcen, wenn es darum geht, deinen Glücksmuskel zu stärken. Er trägt dich durch dein Leben und unterstützt dich, wo er nur kann.

Wenn du dich unglücklich und unzufrieden fühlst, frag deinen Körper zuerst: Habe ich genug

  • Geschlafen?
  • Gesund gegessen?
  • Pausen gemacht?
  • Mich draußen bewegt?

Falls nicht, weißt du, was du tun kannst.

Bewege deinen Körper, wenn du im Hamsterrad bist und wenn es nur ein kurzes Schütteln ist. Das wird dir bestimmt guttun.

Glück und Gesundheit gehören für mich untrennbar zusammen

Die Klammer zwischen Glück und Gesundheit ist das Wissen über dich selbst, also dein Selbst-Bewusstsein. Bleib also neugierig und sammle alles, was dich glücklich macht.

Hast du schon ein paar Ideen für dein ganz persönliches Glücksmuskel-Training? Schreibe sie bitte in die Kommentare.

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Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Blogparade meiner Kollegin Alexandra Cordes-Guth.

Hier findest du weitere Artikel von mir über Glück

Bilder: Ki, privat, Pixabay

© Inge Schumacher

Zuhören leicht gemacht

Bist du eine gute Zuhörerin? Ich stelle immer wieder fest, wie schlecht wir einander zuhören. Warum ist das so?

Schlechtes Zuhören hat viele Gründe

Du bist ständig auf Zeitreise

Eine Ursache kannst du selbst sein. Wenn du zum Beispiel gerade auf Zeitreise bist: in der Vergangenheit oder in der Zukunft, bei deiner nächsten Aufgabe oder beim Streit mit deinem Mann heute Morgen.

Wenn dich dann ein Arbeitskollege zu einem für ihn wichtigen Problem befragt, dann bist du eine schlechte Zuhörerin. Du bist gerade nicht präsent. Körperlich ja, aber deine Aufmerksamkeit ist woanders. Dadurch bekommst du nur einen Bruchteil der Kommunikation mit. Wichtige Informationen zwischen den Zeilen kommen einfach nicht bei dir an. Sie werden als unwichtig eingestuft und rausgefiltert. Du bist ja innerlich mit viel Wichtigerem beschäftigt, das deine ganze Aufmerksamkeit beansprucht.

Unsicherheit beim Gegenüber

Wenn Menschen sich nicht selbst vertrauen, sind sie unsicher im Umgang mit anderen. Dann erwarten sie ständig Angriffe von außen. Sie meinen, sich ständig schützen zu müssen. Wenn du es mit so einem Zuhörer zu tun hast, kann viel Einfühlungsvermögen notwendig sein, um eine Botschaft wirklich rüberzubringen.

Du kämpfst dann gegen viele Auslöser, die Schutzmechanismen aktivieren. Sind diese erst einmal aktiv, gibt es keine Möglichkeit für wirkliches Zuhören oder ein echtes Gespräch mehr. Dein Gegenüber ist nur noch dabei, sich zu verteidigen, obwohl es objektiv gesehen dafür gar keinen Grund gibt. Du musst das Gespräch erst wieder in ruhigeres Fahrwasser lenken und für Entspannung sorgen.

Bewusst zuhören

Wenn meine Kinder mit einem Anliegen kommen und ich schreibe gerade, bin also mit meiner Aufmerksamkeit ganz woanders, dann bitte ich darum den Satz beenden zu dürfen. Dann klappe ich den Computer zu und schaue sie an. Das ist das Zeichen, dass ich ganz bei ihnen bin.

Klare Kommunikation erleichtert Zuhören

Eine Freundin von mir hat mit ihrem Sohn ein Wort vereinbart, bei dem der jeweils andere alles stehen und liegen lässt. Wenn dieses Wort fällt, ist klar: Das ist ganz wichtig. Eine gute Idee. Sie erleichtert die Kommunikation, wenn es wirklich darauf ankommt.

Zuhören in der Beziehung

Mit meinem Mann habe ich oft ein Problem mit dem Zuhören. Meist handelt es ich um Organisatorisches, das ich gern schnell zwischen Tür und Angel besprechen möchte. Er ist dann aber oft gerade in seiner Welt unterwegs und nicht aufnahmefähig.

Das führt dazu, dass ich ihm vorwerfe: Du hörst nicht zu. Außerdem frage ich öfter nach, ob er diesen oder jenen Termin drauf hat oder ob er noch weiß, dass er versprochen hat einkaufen zu gehen. Denn leider gehen durch diese Art der Kommunikation bei uns viele Dinge unter.

Ich versuche mittlerweile beim gemeinsamen Frühstück, wenn ich seine Aufmerksamkeit habe, Organisatorisches zu besprechen. Dann ist die Chance höher, dass die Information ankommt und der wechselseitige Frust niedriger.

Informationen im Vorbeigehen kommen bei mir deutlich besser an als bei ihm. Vielleicht können wir Frauen das einfach besser oder das ist meiner Hochsensibilität geschuldet. Leider gehe ich immer noch davon aus, dass das bei ihm genauso sein muss, wie bei mir. Was natürlich nicht der Fall ist.

Zuhören funktioniert am besten im Hier und Jetzt


Wenn du übst präsenter zu sein, schaffst du nicht nur die Voraussetzung dafür, dein Leben so zu erschaffen, wie du das möchtest, du steigerst auch die Qualität deiner sozialen Interaktionen.

Präsent sein beutet hier, dass du ganz bei dir bist und deine Aufmerksamkeit auf dein Gegenüber richtest. Das kostet Energie und will geübt werden. Nicht umsonst nennt sich das auch aktives Zuhören.

Das bedeutet, dass du im Kopf nicht schon eine Antwort formulierst beim ersten Satz, den dein Gegenüber äußert. Denn dann bekommst du die nächsten Sätze gar nicht mehr richtig mit.

Leider scheint das unsere Standardkommunikation zu sein. Wirkliches Zuhören gibt es nur bei den ersten paar Worten, dann folgt eine Erwiderung, die deutlich macht, dass der andere nicht richtig zugehört hat. So reden wir aneinander vorbei und verursachen Missverständnisse.

Das ist schade und da ich das nur bei mir ändern kann, habe ich eine Zuhör-Offensive gestartet. Das bedeutet,

  • dass ich bewusst versuche mein Gegenüber ausreden zu lassen.
  • dass ich eine Gesprächspause aushalte, denn ich lege mir keine Antwort zurecht während mein Gegenüber spricht.
  • Ich sage auch mal Stopp, wenn ich zugetextet werde.

Meine Erfahrung mit dem aktiven Zuhören

  • Ich muss mir oft auf die Zunge beißen, weil ich es so gewohnt bin, sofort eine Erwiderung parat zu haben.
  • Es fühlt sich merkwürdig und ungewohnt an.
  • Ich rede selbst weniger, wenn ich aktiv zuhöre.

Wenn du aktiv zuhörst, wird dir bewusster, mit welchen Menschen du nicht in wirklichen Kontakt gehen kannst, auch wenn du dich noch so bemühst. Seien sie zu beschäftigt mit sich selbst oder gerade ganz woanders.

Zuhören im sozialem Kontext

Im Privaten


Ich stelle fest, dass ich privat keine Lust mehr habe, mich auf einseitige Kommunikation einzulassen, bei der mein Gegenüber ständig das Gleiche abspult, wie zum Beispiel seine Opferrolle herauszuholen.

So ist der Kreis von Menschen, mit denen ich in meiner Freizeit kommuniziere über die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, beschränkt. Die tiefe Kommunikation, die ich so schätze, bringt wirklichen Austausch.

Dabei kommt es interessanterweise nicht auf den akademischen Hintergrund meines Gegenübers an. Präsent oder nicht präsent sein, das ist wichtig bei gegenseitig wertschätzender Kommunikation. Ein Schulabschluss sagt nichts darüber aus, ob mit einem Menschen ein wertvoller Austausch auf Augenhöhe möglich ist.

Als Führungskraft

Im beruflichen Kontext habe ich eine andere Intention für mein Zuhören als privat. Ich möchte meine Kollegen verstehen, ihre Hintergründe mitbekommen und sie unterstützen. Mir ist ein möglichst reibungsloser organisatorischer Ablauf wichtig. Hier erwarte ich keinen tiefen Austausch. Auch wenn ich sehr präsent bin, weil mich wirklich interessiert, was beim Anderen los ist.

Wenn dieser Austausch doch passiert, ist das wunderbar.

In der Praxis

Mit meinen Klienten ist das Zuhören mein Handwerkszeug. So schaffe ich ein sicheres Umfeld. Meine Klienten nehmen mich mit in ihre Realität. Ich stehe dann also in ihren Schuhen und bekomme ihre Emotionen mit. Dazu brauchen wir gegenseitiges Vertrauen. Das bauen wir durch das gemeinsame Gespräch auf. Dann passiert oft ganz viel.

Letztens bekam ich die Rückmeldung von einem Klienten, den ich schon länger begleite. „Wir scheinen uns nur zu unterhalten. Ich kann aber fühlen, dass unterschwellig ganz viel passiert.“ Seither habe ich besonders darauf geachtet: Es ist wirklich wie bei einem Eisberg. Das Gespräch ist dabei nur der Teil, der aus dem Wasser herausragt. Die energetische Arbeit und der Austausch gehen jedoch deutlich tiefer. So tief, dass es mir schwerfällt das in Worte zu fassen.

Lesen kann wie zuhören sein

Ein befreundeter Autor, dessen Buch ich rezensiert habe, und der von mir detailliertes Feedback bekommen hat, meinte, ich würde sein Buch so lesen, wie ich zuhöre: mit allen Sinnen und auf allen Ebenen. Das fand ich ein spannendes Bild.

Aktives Zuhören

Du kannst bestimmen, wie du zuhören möchtest. Zuhören während du auf Zeitreise bist, ist ein Freibrief für Missverständnisse und Enttäuschungen. Nutze eine Technik zum Präsent werden, bevor du in wichtigen sozialen Austausch gehst. Ein bewusster Atemzug reicht schon aus und du bist wieder voll da. So bekommst du viel mehr mit.

Zuhören als soziales Projekt

Du liebst es, zuzuhören? Hier kannst du dich engagieren:

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Klarheit in Verbindungen

Ich habe mehr Verbindungen als mir im Alltag bewusst ist. Das vergesse ich manchmal, wenn sich alles gerade schwer anfühlt und ich den Eindruck habe steckenzubleiben. Dann scheint es, als ob ich alleine gegen Windmühlenflügel kämpfe.

Ich darf immer noch lernen, dass ich nicht alles alleine schaffen muss. Ja, ich darf stark sein, darf aber auch um Hilfe bitten. Auch dafür habe ich meine Verbindungen.

Verbindungen hast du mit Menschen

  • Freunden
  • Familie
  • Arbeitskollegen

Besonderen Gegenständen, wie

  • Möbeln, die dich lange begleiten
  • Arbeitsmitteln, die wichtig sind
  • Deiner Wohnung

Mit Immateriellem, wie

  • Deiner Vergangenheit
  • Ideen
  • Träumen
  • Werten

Nicht alle diese Verbindungen hast du dir bewusst ausgesucht. Es lohnt sich auf jeden Fall, sie dir ab und zu einmal anzusehen und eine Inventur zu machen.

Manche dieser Verbindungen belasten dich.

Die darfst du gerne infrage stellen.

Ent-binde dich zum Beispiel von

  • Verantwortung, die nicht deine ist
  • Alten Gewohnheiten, die dich blockieren und festhalten
  • Zielen, die nicht mehr zu dir passen

Manche Verbindungen geben dir Energie und tragen dich, ohne dass dir das bewusst ist.

  • Freunde und Kollegen
  • Die Natur
  • Dein Hobby

Hier darfst du gerne danke sagen.

Verbindungen mit Menschen

Als soziales Wesen bist du Teil eines Netzes, das du bewusst gestalten darfst. Du verbindest dich täglich mit anderen. Du darfst diese Verbindungen ab und zu hinterfragen und auch lösen.

Hast du Verbündete?

Darunter verstehe ich Menschen, die auf einer Wellenlänge mit dir schwimmen und mit dir gemeinsam auch manchmal schwierige Wege gehen.

  • Auf wen kannst du zählen?
  • Und wer verlässt sich auf dich?

Das sind tragende Verbindungen.

Wenn du mehr Verbündete gebrauchen könntest, frage dich: Wer kommt dafür infrage?

  • Mit wem lachst du am meisten?
  • Wem vertraust du?
  • Wer verbindet deine Wunden, die seelischen wie die körperlichen?

Beispiel für unverhoffte Unterstützung

In meiner Mentalfitness Coach Ausbildung brachte ich als Beispiel für eine Herausforderung die Schwierigkeiten beim Erstellen meines Newsletters mit.

Ich verbrachte viel Zeit damit, mich mit der Technik auseinanderzusetzen. Mein Trainer fragte mich, ob ich Experten in meinem Netzwerk habe, die mir dabei helfen könnten. Mir fiel keiner ein. Er verband mich daraufhin mit einem Freund.

Dieser Experte, vermutlich halb so alt wie ich, hat gefühlt fünf Minuten gebraucht, um mir die letzten Schritte zu zeigen und schon lebte mein Newsletter. Als Dankeschön habe ich ihm eine Energiearbeits-Session geschenkt, die ihm so richtig weitergeholfen hat.

Mein Netzwerk hat sich so um einen spannenden Menschen erweitert. So entstehen wunderbare Verbindungen.

Verbindung braucht Kommunikation

Du hast ein Problem? Sprich darüber. Auf diese Weise habe ich dir richtige Ko-Leitung für mein Hortprojekt gefunden.

Am Anfang hatte ich keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll. Wer kann mir helfen und wie lange wird das dauern? Also habe ich auf allen Kanälen ausgestrahlt: Ich brauche eine gute neue Ko-Leitung.

Es hat etwas gedauert, bis die richtige Menschin auf meinen Schirm kam. Alle möglichen Leute habe ich angesprochen. Die Situation bekam also viel Aufmerksamkeit. So habe ich mir selbst gezeigt, wie wichtig mir das ist. Mein Fokus und meine Energie haben dabei bestimmt geholfen.

Die Erfahrung zeigt, dass dann wunderbare Dinge passieren können, die niemand voraussehen kann. Das finde ich immer wieder spannend.

So habe ich alle wichtigen Ziele erreicht, von denen ich vorher keine Ahnung hatte, wie ich sie hinbekommen kann. Wie zum Beispiel mein Buch.

Die damit verbundene Unsicherheit ist trotzdem schwer auszuhalten. Ich gebe zu, ich hätte oft gerne alles sofort und auf der Stelle erledigt. Leider funktioniert das nicht.

Verbindungen mittels Internet

Zwei Erfolgsgeschichten: Blognacht und Schreib-Buddy

Seit drei Jahren nehme ich an der Blognacht von Anna Koschinski teil, meiner Lieblingsblogflüsterin. Das ist so ziemlich die einzige Zeit, in der ich nach 21 Uhr noch etwas halbwegs Gescheites zustande bringe.

Aus einer Blognacht kommt übrigens auch die Idee zu diesem Artikel.

Aus meiner Social Media Bloggerbubble habe ich den Kontakt zu meiner Schreib-Buddy Dr. Lisa Lax, Autorin und Erziehungsexpertin. Seit mehr als zwei Jahren treffen wir uns mittwochs morgens zum gemeinsamen Arbeiten über Zoom.

Für diese Zeiten hebe ich mir besonders ungeliebte Arbeiten auf. Es flutscht einfach besser in Verbindung.

Diverse Projekte

Ich habe über LinkedIn schon etliche Leute kennengelernt, mit denen ich Projekte durchgeführt habe.

  • Mein YouTube-Kanal
  • Workshops
  • LinkedIn Audios mit meinem Netzwerk neurosensitiver Menschen

Internationale Verbindungen

Mich fasziniert die Möglichkeit, mich mit Menschen rund um den Erdball zu verbinden. Die Klientin, die geografisch am weitesten von mir entfernt lebt, kommt aus San Diego.

In einer Zeit, in der die Regierungen es kaum schaffen, Veränderungen zu etablieren, sind wir alle gefragt, uns durch internationale Verbindungen, zu vernetzen, auszutauschen und voneinander zu lernen.

Meine Netzwerke

Ich brauche Inspirationen von außen, um mich weiterzuentwickeln. Du auch?

Fachlich

  • Highly sensitive Community
  • Wholymed Netzwerk für ganzheitliche Gesundheit
  • Austausch mit Kollegen aus dem Coaching
  • Meine Osteopathin und ich behandeln uns gegenseitig

Privat

  • Spieleabende
  • Kulturabonnement
  • Gemeinsames Kochen
  • Leserunden für die unterschiedlichsten Bücher

Verbindung durch Energiearbeit

Einige liebe Menschen habe ich in den letzten Jahren ausgebildet. Auch das sehr individuell. Es hat sich so ergeben aus deren persönlichem Weg.

Sprich mich einfach an, wenn dich die Ausbildung zur Mentorin für Physio-Energie interessiert.

Was wünschst du dir für Verbindungen und in welchen Bereichen?

  • Arbeit oder Freizeit?
  • Spiel und Spaß?
  • Sport?

Welche Kleinigkeit kannst du heute schon dafür tun?

Überlege dir, wo und wie du Gleichgesinnte finden kannst. Vielleicht nimmst du eine Verbündete mit auf die Suche.

Kleine Schritte können sein:

  • deine Ziele aufschreiben
  • im Internet recherchieren
  • eine erste E-Mail schicken

Deine Verbindungen beeinflussen dich

Du legst damit die Ideen und Themen fest, mit denen du dich beschäftigst. Das beeinflusst deinen Fokus, deine Ausrichtung und damit dein Leben.  Deine Sicht auf die Welt wird so geprägt.

Wenn du dich mit Menschen umgibst, für die das Glas immer halbleer ist, wird das auf dich abfärben. Das ist dann dein Normal und du merkst vielleicht nicht einmal, wo das herkommt.

Klare Verbindungen machen dein Leben leichter

Wenn du in deinen Verbindungen klar bist, machst du einen wichtigen Schritt dahin, dein Leben so zu gestalten, wie es zu dir passt.

Dieses Jahr steht für mich für Verbindung

Es ist erst Januar, und ich habe ich schon viele schöne Verbindungs-Erlebnisse gehabt. Ich bin gespannt, was da noch kommt.

Bleibe mit mir in Verbindung und bestelle meinen Klarheits-Brief.

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8 Übungen zum Loslassen

Schleppst du unnötigen Ballast mit? Das Tragische ist, dass wir das meist nicht merken. Wir sind es so gewohnt, Dinge mit uns herumzutragen, die wir nicht mehr brauchen.

Um dem auf die Spur zu kommen, habe ich acht unkomplizierte Übungen konzipiert. Sie reichen völlig aus, um dich ins Loslassen zu bringen. Sie können das passende Signal zum Aufbruch in eine unbeschwerte Zukunft sein.

Ich schätze besonders Übungen, die den Körper mit einbeziehen. Das signalisiert deinem Gehirn, das Input auf allen Ebenen liebt, dass du es ernst meinst.

Loslassen ist Aufräumen im Inneren

Wir räumen auf und putzen unser Zuhause, damit wir uns darin wohlfühlen. Immer mehr Menschen werden sich bewusst, wie wichtig es für ihr Wohlbefinden ist, sich auch gut um ihr Inneres zu kümmern.

Dein Inneres profitiert ab und zu von einer Aufräumrunde. Es gilt zu hinterfragen, was du wirklich brauchst und was dir Platz und Energie raubt, die du anders sinnvoller nutzen kannst.

Übungen unterstützen Veränderungen

1. Klarheit

Eine Übung zwingt dich, konkret zu werden, denn das ist oft gar nicht so einfach. Das Aufschreiben mit der Hand sorgt für eine größere Klarheit als das Schreiben am Computer.

Größtmögliche Klarheit ist genau das, was wir brauchen, wenn wir etwas bewusst loslassen wollen. Also formuliere vorher so klar wie möglich, was genau du loslassen möchtest.

2. Butter bei die Fische (sagt man bei uns im Norden)

Du signalisierst dir mit einer Übung, dass du es ernst meinst. Um eine Gewohnheit dauerhaft zu verändern, brauchen wir mindestens drei Wochen. So lange dauert es, bis sich unser ganzes Sein darauf eingestellt hat, dass wir es wirklich ernst meinen. Wir haben die Tendenz, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Da hilft nur dranzubleiben!

3. Suche dir eine Übung, die zu dir passt

Die Übung, die du dir aussuchst, sollte Spaß machen. Es braucht nicht die schwerste, längste oder komplizierteste Übung zu sein. Im Gegenteil! Sei kreativ und wandele eine Übung ab, damit sie besser zu dir passt. Wichtig ist, dass du mit ihr ein Zeichen für einen Neuanfang setzt.

4. Abschluss

Idealerweise formulierst du am Anfang ein Ziel, das du erreichen willst. Am besten legst du auch fest, wie oft du eine Übung machst. Dann kannst du deinen Erfolg besser überprüfen

5. Ganz wichtig: Schenke dir Anerkennung

Klopfe dir auf die Schulter! Feiere dich, wenn du eine Übung geschafft hast. Du hast eine Belohnung verdient! Damit verstärkst du die positiven Veränderungen, die du angestoßen hast.

 Hier kommen die acht Übungen

1. Herausfinden, was ich loslassen möchte: Gewohnheiten hinterfragen

  1. Das aufschreiben, was dir besonders oft im Kopf herumgeht. Alles, was du oft wiederholst, ist wichtig für dich. Worum kreisen also deine Gedanken?
  2. Warum tust du etwas (Gedanken, Gefühle, Aktionen)? Welche Glaubenssätze stecken dahinter, die du damit ständig stärkst?
  3. Passen sie noch zu dir?

2. Gefühle wahrnehmen und loslassen

Hier geht es um Selbsterkenntnis. Definiere so genau wie möglich, was du loslassen möchtest: Personen, Konflikte und Glaubenssätze und stelle dir das Loslassen vor. Diese Übung solltest du öfter wiederholen.

  1. Nimm eine Beobachterposition ein. Was fühlst du? Tut es weh? Hältst du das aus? Welche Gedanken kommen? Schreibe sie auf. Das macht es konkret.
  2. Kannst du die Gefühle zulassen? Welche Impulse und Automatismen nutzt du, deine Gefühle zu unterdrücken?
  3. Kannst du dich ruhig anschauen, ohne dich zu verurteilen? Wenn nicht, fang einfach wieder von vorne an. Denk daran: Alles, was du tust oder nicht tust, hat einen guten Grund.
  4. Wiederholung: Kannst du jetzt die Gefühle ziehen lassen? Wieder die Gefühle, die kommen, beobachten und wahrnehmen. Du gewöhnst dich so daran, neue Wege zu gehen. Irgendwann lässt du diese Gefühle los.
  5. Lass die Emotionen zu und durch dich hindurchgehen, wenn du dafür bereit bist und ohne dass sie dich überwältigen. Beobachte dich dabei und achte auf dich.
  6. Je mehr Gefühle du gehen lässt, umso mehr Platz hast du für neue.
  7. Sei dankbar für die Hilfe, die dir das Losgelassene war.

3. Ein Loslass-Ritual: Aufschreiben und den Zettel zu Boden fallen lassen

Das, was du loslassen möchtest, möglichst konkret in einem bis 3 Worten auf einen Zettel schreiben, aufstehen, die Hand öffnen und das Papier loslassen. Sehe zu, wie es zu Boden fällt und beobachte deine Gefühle dabei. Wiederhole das mindestens 3 Mal. Wiederhole diese Übung in den folgenden Tagen.

4. Die Ballübung macht Loslassen greifbar

Nimm einen kleinen Gegenstand, z.B. einen Tennisball in deine Hand und drücke immer fester zu bis es anfängt unangenehm zu werden. Der Ball steht für ein Gefühl, einen Menschen etc., etwas das du loslassen möchtest. Die Hand symbolisiert dich.

Öffne die Hand und lass den Ball auf ihr herumrollen. Er klebt nicht an deiner Hand fest. Er gehört also nicht fest zu dir. Lass ihn fallen und beobachte dich und deine Gefühle dabei. Wiederhole die Übung.

5. Verbindungen lösen zu Menschen, die dir nicht guttun

  • Stell dir die Verbindung bildlich als ein Band vor.
  • Sei für die gemeinsame Zeit dankbar und verabschiede dich.
  • Visualisiere, wie du das Band löst, es aufrollst und in die Tasche steckst.
  • Wiederhole diese Übung einige Tage lang.

6. Verzeihen: sich und anderen

  • Konkret aufschreiben: An was muss ich immer wieder denken? Was genau tut weh?
  • Ich kann andere Menschen nicht ändern, aber meine Reaktion auf einen anderen sehr wohl.
  • Eines ist sicher: Du entscheidest immer so gut wie du es in dem Moment kannst und der andere auch.
  • Affirmation: Sage laut „Ich vergebe mir und ich vergebe dir“.
  • Eine symbolische Handlung anschließen: Das Papier verbrennen oder vergraben oder loslassen (Übung 3).

7. Visualisiere das Loslassen

  1. Sieh zu, wie sich Loszulassendes auflöst: Stell dir vor, wie ein Block Eis auftaut und zu Wasser wird und übertrage das auf deine Situation. Mit dem Wasser kannst du jetzt eine Pflanze gießen. Wie sieht diese Pflanze aus?
  2. Stell dir Knoten in einem Seil vor, die du dort aufdröselst, wo dein Problem sitzt. Du kannst das auch sehr gut an einem realen verknoteten Garnknäuel üben.
  3. So tun also ob: Visualisiere, wie befreit du dich fühlst, wenn du losgelassen hast. Stelle es dir in allen Einzelheiten vor. Das ist ein psychologischer Trick, der wirklich hilft.

Wiederhole diese Visualisierungen mehrmals.

8. Entrümpeln

Aufräumen im Außen ist ein schönes Symbol für Loslassen im Inneren und kann dich erleichtern. Egal ob Auto, Kleiderschrank, Keller, Schreibtisch oder Handtasche entrümpelt werden.

Wenn ich den Impuls verspüre, Ordnung zu schaffen, ist es oft so, dass mein Inneres auch eine Aufräumaktion vertragen kann.

Viel Spaß beim Loslassen!

Welche Übungen findest du am besten? Möchtest du eine Übung hier teilen?

Diese Übungen gehören zu meinem Blogartikel über das Loslassen.

Wenn du Unterstützung beim Loslassen brauchst, nimm mein halbstündiges Schnuppergespräch in Anspruch.

Du möchtest regelmäßig Bescheid über neue Blogartikel wissen und interessierst dich für exklusive Inspirationen? Abonniere meinen Klarheits-Brief.

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Einfacher Entscheidungen treffen

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen. Das tun wir automatisch. Über die Kleidung, die wir tragen, unser Frühstück, den Weg zur Arbeit, den Umgang mit anderen Menschen. Im Alltag entscheiden wir spontan und auf Basis unserer Erfahrungen.

Das Wort Entscheidung leitet sich aus dem alten Wort für Schwertscheide ab. Zwei getrennte Holzplatten schützten ein Schwert. Dieses Bild zeigt, dass wir, wenn wir uns für etwas entscheiden, uns gleichzeitig auch immer gegen etwas entscheiden.

Im Alltag brauchen wir zum Glück nicht lange zu überlegen. Wir wissen, was passt und kennen die Konsequenzen unserer Entscheidungen.

Herausfordernd wird es dann, wenn wir etwas verändern wollen. Dann verlassen wir das Bekannte und betreten Neuland. Wir treffen Entscheidungen, deren Konsequenzen wir nicht absehen können.

Es fällt uns oft schwer, diese Entscheidungen zu treffen. Erfahrung hilft da nicht weiter. Wir haben Angst, etwas falsch zu machen. In diesem Artikel findest du Inspirationen und Beispiele, die schwierige Entscheidungen vereinfachen.

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung

Jungen Menschen haben es mit Entscheidungen besonders schwer. Eine Bekannte steht vor der Frage, was sie nach dem Abitur und dem Freiwilligen Sozialen Jahr tun soll. Die Fülle an Möglichkeiten ist groß. Die Zeit für die Anmeldung für ein Studium ist verstrichen. „Ich weiß nicht, ob es das Richtige für mich ist“, vertraut sie mir an.

Ich versuche ihr zu vermitteln, dass sie nicht das ganze Leben lang einen Beruf ausüben muss, nur weil sie sich einmal für eine Ausbildung entschieden hat. Ja, sie stellt Weichen für die nächsten Jahre. Ihre Erfahrungen kann sie später aber auch in einem anderen Umfeld nutzen.

Es bringt nichts, auf eine Eingebung für die einzig richtige Entscheidung zu warten.

Die meisten Entscheidungen sind nicht endgültig

Die wenigsten von uns werden heutzutage alt in dem Beruf, den sie einmal gelernt haben. Das liegt zum einen an der rasanten technischen Entwicklung; zum anderen an den sich wandelnden Strukturen. Es gibt immer mehr Menschen mit einem „ungeraden“ Lebenslauf. Ich bin dafür ein gutes Beispiel.

Wir können Entscheidungen immer nur auf Basis der Informationen treffen, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung haben. Hinterher sind wir immer schlauer.

Seit mir das klar ist, habe ich viel weniger Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen.

Beispiel

Ich habe mich damals für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden, weil ich studieren wollte, aber nicht wusste was. Dieses Studium eröffnete mir viele Möglichkeiten und ich habe es nicht bereut.

Meine große Tochter war nach dem Abitur ein Jahr in Kanada. Dass sie danach studieren wollte, war für sie klar. Sie studiert Allgemeine Ingenieurswissenschaften.

Meine zweite Tochter ist für ein Jahr in Neuseeland. Was sie dann macht, weiß sie noch nicht.

Was mir bei meiner Entscheidung geholfen hätte, wären bessere Informationen über mich selbst gewesen – mich also besser zu kennen. Das versuche ich, meinen Kindern mitzugeben.

Je mehr wir über uns wissen, umso leichter können wir entscheiden

Mit mehr Wissen über sich selbst fallen wichtige Entscheidungen einfacher.

Berufsberatungen sind sinnvoll, wenn es darum geht, Talente und althergebrachte Wege aufzuzeigen. Wirklich Neues, das habe ich bei meinen Mädchen mitbekommen, kommt da nicht heraus. Was ein junger Mensch gerne tut, was ihn interessiert und begeistert – das muss er selbst wissen.

Sinn-volle Tätigkeiten finden

Letzte Woche habe ich mich mit einem jungen Mann unterhalten, der gerade seine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Er ist zweiundzwanzig. Als nächstes will er ein Stück den Jakobsweg gehen und dann in Kanada arbeiten. Was danach kommt, weiß er nicht. Meiner Meinung nach muss er das auch nicht.

Für ihn ist wichtig, dass eine Tätigkeit für ihn persönlich, aber auch für die Allgemeinheit sinnvoll ist. Dafür gibt es keine vorgezeichneten Wege. Das ist eine Herausforderung, weil er kein konkretes Ziel vor Augen hat. Er wird auf seinem Weg herausfinden müssen, wohin es für ihn geht.

Ein rostiger Riegel an einer alten Holztür. Symbol für Blockade von Entscheidungen.

Was Entscheidungen behindert

1. Zu wenig Informationen

Viele Studenten geben das Studium oder eine Lehre auf, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben. Hier helfen Praktika und Reinschnuppern. Ausprobieren und damit auseinandersetzen ist immer besser als reine Theorie.

Beispiel

Eine Freundin von mir hat sich sehr lange eine Katze gewünscht. Als sie eine Katze in Not aufnahm, hat sie zu ihrer großen Überraschung festgestellt, dass sie das gar nicht mochte.

2. Innere Grenzen

Viele Entscheidungen treffen wir, weil wir es so gewohnt sind. Dadurch begrenzen wir uns. Hier ist es hilfreich, immer wieder zu hinterfragen, warum wir etwas tun und ob die Art und Weise etwas zu tun noch zu uns passt.

3. Totschlagargumente

Totschlagargumente sind deswegen so beliebt, weil sie alle Aktivitäten in eine bestimmte Richtung blockieren. Folgende kennst du bestimmt auch:

  • Das ist einfach so
  • Das haben wir immer so gemacht
  • Dafür ist kein Geld da

Diese Scheinargumente hindern uns sehr effektiv daran, neue Wege einzuschlagen. Unser Gehirn will uns sowieso in den alten, vermeintlich sicheren, Bahnen halten. Es liebt sie gerade deswegen.  

Wenn meine Klienten mit Totschlagargumenten kommen, schauen wir uns die Hintergründe genau an und stellen fest, was wirklich dahinter steckt.

Beispiel:

Eine Klientin brauchte dringend eine Auszeit. Sie meinte, dass das nicht geht, weil sie kein Geld für ein Hotel hat. Nach unserem Gespräch hat sie andere Möglichkeiten gesucht und gefunden. Sie hat zwei Wochen lang das Haus einer Freundin gehütet.

Wir haben meist viel mehr Möglichkeiten, als wir ahnen. Wir müssen dafür aber erst die Dinge aus dem Weg räumen, die uns daran hindern sie zu sehen.

Eine Tür mit einem Herz durch das man den blauen Himmel sieht

Hilfreich für das Treffen von Entscheidungen ist

1. Informationen über sich sammeln

Je besser du dich kennst, umso leichter wird es dir fallen, Entscheidungen zu treffen. Du baust so immer mehr Vertrauen in dich auf.

Beispiel:

Einem Klienten von mir wird gerade bewusst, dass er viel mehr Vertrauen zu sich selbst entwickelt hat. Er merkt das daran, dass er sich jetzt viel sicherer fühlt, wenn er Entscheidungen trifft. Er fühlt den festen Boden unter seinen Füßen, wenn er ins Unbekannte geht. Mit dieser Grundsicherheit ist es für ihn deutlich einfacher geworden, Entscheidungen zu treffen.

2. Den Verstand austricksen

Indem du die richtigen Fragen stellst, kannst du lästige Glaubenssätze umgehen. Diese Fragen können sein:

Was würde ich tun, wenn ich

  • Nicht scheitern könnte?
  • Nur noch ein Jahr (einen Monat/ eine Woche) zu leben hätte?
  • Finanziell völlig frei wäre?

So setzt du deine Scheinargumente und Schutzbehauptungen außer Kraft und kannst wertvolle Informationen über dich selbst einsammeln. Am besten schreibst du dir die Antworten auf. Das bringt am meisten.

3. Inneres Wissen nutzen

Der O-Ring-Fingertest

Dieser Test kommt aus der Kinesiologie. Du bildest mit Daumen und Zeigefinger beider Hände zwei Ringe und schiebst diese ineinander wie zwei Kettenglieder. Halte die Finger fest zusammen.

Jetzt stelle Fragen. Der Test zeigt an, wenn eine Frage Stress in dir auslöst: Dann werden die Finger schwach und der Ring öffnet sich. So gibt dir dein Körper Hinweise, denen du nachgehen kannst. Probiere es einfach mal aus. Es macht Spaß.

Impulse, Intuition und Co.

Wir klinken uns immer automatisch in die Informationsfelder um uns herum ein. Das tun wir unbewusst. Das kannst du für deine Entscheidungsfindung nutzen. Es braucht ein wenig Übung, die kleinen Stimmen unserer Intuitionen und Impulse wahrzunehmen. Wenn du mehr dazu wissen willst: Ich habe dir in der Überschrift die Blogartikel dazu verlinkt.

Das Wichtigste ist

Wenn du dich gut kennst und einigermaßen nett mit dir umgehst, schaffst du die besten Voraussetzungen für das leichtere Treffen von Entscheidungen.

Viel mehr Input dazu bekommst du in meinem Buch: „Jammern kannst du später.“ Bestell es bei mir und komm in meine Facebookgruppe, wo du deine Fragen beantwortet werden.

Du stehst vor wichtigen Entscheidungen und brauchst Unterstützung? Ruf mich unverbindlich an.

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Mein Buch-Abenteuer

Ein Buch zu schreiben, ist eine besondere Herausforderung. Das wusste ich vorher. Wie herausfordernd genau das war, kannst du hier lesen.

Mit einem Buch fühle ich mich wohl. Ich liebe das Lesen. Bücher bedeuten für mich Inspiration und ermöglichen das Schauen über den Tellerrand. In unserem Haushalt ist der Trend zum Zweitbuch sehr ausgeprägt: In fast jedem Raum steht ein volles Bücherregal.

Meine Lieblingsbücher sind die, die mich zum Nachdenken anregen und in Welten mitnehmen, die mir fremd sind. Nicht umsonst liebe ich Science Fiction und Fantasy.

Vor fünf Jahren habe ich mein Ziel „Buch schreiben“ formuliert. Ich war neugierig, ob ich das hinbekommen würde. Warum wollte ich ein Buch schreiben?

Durch das Schreiben lade ich die Gedanken ein zu bleiben

Wenn ich etwas aufschreibe, husche ich nicht schnell darüber hinweg. Ich gebe mir die Möglichkeit, gründlich nachzudenken und das gibt Klarheit.

Seit über sechs Jahren schreibe ich Blogartikel über Persönlichkeitsentwicklung. Anfangs habe ich parallel dazu einen englischen Blog über die Märchendimension verfasst. Da kann es doch nicht so schwer sein, ein Buch über Persönlichkeitsentwicklung zu schreiben, dachte ich. Zumal ich in der Materie durch meine jahrelange Arbeit mit Klienten absolut firm bin.

Also, alles easy?

Weit gefehlt!

Als ich vor drei Jahren mit den Vorarbeiten begann, hatte ich keine Ahnung von dem Abenteuer, das ich startete.

Zuerst habe ich mich schlau gemacht

Denn Autorin sein bedeutet, dass ich mich in ein neues Berufsfeld einarbeite. Jeder Beruf hat seine eigene Geheimsprache, die aus seltsamen Fachbegriffen, kryptischen Abkürzungen und jede Menge Insider- und Fachwissen besteht.

Am Anfang habe ich nur Bahnhof verstanden.

So habe ich einen Online-Kurs bei Hay House, einem amerikanischen Verlag, belegt. In den USA gab es damals viel mehr Online-Unterstützung für angehende Autoren als bei uns. Das hat sich geändert. Mittlerweile findest du auch hier viel Wertvolles, das dich durch den Dschungel des Buchveröffentlichens führt.

Meine Herausforderungen

Wie anfangen?

Als ich schon eine Gliederung hatte, habe ich gezaudert, hier und da mal etwas probiert. Ich kam nicht weiter. Vor zwei Jahren habe ich mir Hilfe geholt, und die Aktion 28 Tage Content von Anna Koschinski im Februar genutzt, um jeden Tag ein wenig am Buch zu arbeiten. So war der Start geschafft.

Zeitmanagement

Ein Buch neben allen anderen Aufgaben zu schreiben braucht eine Schreibroutine. Meine Erfahrung: Jede halbe Stunde hilft. Es sind die kleinen Schreibeinheiten, die dieses Buch getragen haben.

Ob ich noch einmal 365 Tage lang jeden Tag am Buch arbeite? Nein, ich habe mir zu viel Druck gemacht.

Überarbeitungen

Ende des Jahres dachte ich, ich wäre fertig und habe mir die erste Testleserin gesucht. Beim Durcharbeiten jedes Kapitels sah ich, wie viel Arbeit noch zu tun war und schrieb fast alles um.

Durch das Testlesen ergab sich weiterer Überarbeitungsbedarf. Ich schrieb nochmal vieles um.

Im Frühsommer startete das Lektorat. Hier stellte sich heraus, dass meine kurzen Sätze – viel geübt beim Bloggen – dem Lesefluss nicht förderlich waren. Wieder habe ich das ganze Buch überarbeitet.

Das Korrektorat war im Oktober durch. Dann habe ich immer noch kleine Fehler gefunden und nochmal eine Prüfrunde gestartet. Außerdem habe ich die Einleitung und der Schluss auf den Prüfstand gestellt. Die letzten Korrektur- und Testleser waren im Februar durch.

Ich habe jeden Tag am Buch gearbeitet. Es sollte endlich fertig werden. Im Dezember war ich dem Burnout nahe.

Formatieren und nochmals formatieren

Wie viel Lehrgeld habe ich beim Formatieren des Buches bezahlt! Gerade dann, als ich dachte, alles wäre fertig. Einen Monat Arbeit haben mich meine Formatierungsübungen gekostet. Ich habe halt auch bei null angefangen…

Was mich überrascht hat:

Wie oft ich dieses Buch überarbeitet und gefühlt jedes Wort neu sortiert habe! Gut, dass ich das vorher nicht wusste.

Buch selbst herausgeben, ja oder nein?

Ich habe ausführliche Exposés, das sind Buchvorstellungen, geschrieben und an viele Verlage geschickt. Und keine Zusagen bekommen. Als Newcomer ohne Beziehungen und Namen war das zu erwarten.

Also habe ich mich an das Self-Publishing gewagt. Ich bin in den Self-Publisher-Verband eingetreten. Er vertritt die Interessen von uns vielen Einzel-Autoren gegenüber der Öffentlichkeit und sorgt für PR, zum Beispiel auf Messen. Die vom Verband herausgegebene Zeitschrift: „Der Self-Publisher“ hat mir oft weitergeholfen.  

Der Verband stellt sehr viel Wissen zur Verfügung. Außerdem kann frau sich mit Kolleg*innen austauschen.

Self-Publishing bedeutet, dass ich als Autorin für das gesamte Buchprojekt die alleinige Verantwortung habe. Das hat Vor- und Nachteile:

Vorteile des Self-Publishing

  • Ich darf alles entscheiden
  • Die Verlage haben bei vielem das letzte Wort, zum Beispiel bei der Titelwahl und dem Cover. Viele Autoren hadern damit berechtigterweise
  • Ob Marketing, Cover oder Social Media, ich mache das, was zu mir passt
  • Ich habe mir meine Lektorin selbst ausgesucht

Nachteile Self-Publishing

  • Insgesamt bedeutet alles rund ums Buch viel Organisationsaufwand
  • Für Lektorat und Korrektorat bin ich selbst verantwortlich
  • Formatierung, Cover und Technik, es kommt auch auf den Geldbeutel an, was auslagert wird
  • Mit dem Schreiben ist es nicht getan, ich muss das Buch auch vermarkten

Wo habe ich Geld in mein Buch investiert?

Ich habe im Rahmen meines Buchprojektes an vielen Leserunden teilgenommen. Zum Beispiel bei Lovelybooks. Lovelybooks ist eine Plattform, auf der Verlage und Autoren ihre Bücher gegen Rezensionen abgeben.

Der Austausch mit den Autor*innen im Rahmen von Leserunden hat viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt.

Dort habe ich einige Bücher gelesen, die nicht oder nicht gut lektoriert waren. Die meisten davon waren schwer lesbar, hatten Schreibfehlern und Doppelungen. Auch kleinere Verlage haben oft mangelhaft lektoriert. Das Lesen macht dann einfach keinen Spaß.

Mir hat es körperlich fast wehgetan, wie nachlässig manche Autor*innen mit ihren Buch-Babys umgegangen sind.

Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass ich auf jeden Fall ein Lektorat brauche. Denn, wenn ich so viel Energie hineinstecke, soll das Buch auch gut lesbar sein.

Unentgeltliche Hilfe ist genauso wichtig

Wie wichtig Testleser*innen sind, durfte ich auch lernen. Ihr Feedback war unendlich wertvoll und hilfreich. Ich bin sehr dankbar für ihre Unterstützung. Mein Mann hat das Cover für mich gestaltet.

Als eine Testleserin sagte: „Inge, ich kann dich beim Lesen sprechen hören“, wusste ich, dass alles gut ist.  

Was mein Buch ausmacht

In meinem Ratgeber teile ich praktische Tipps zur Stärkung deines Selbstvertrauens. Mit vielen Beispielen, Übungen und Inspirationen erhältst du Antworten darauf, wie du deine Potenziale entfalten kannst.

Wir lassen uns nicht mehr in langweilige Schubladen stecken. Wir basteln uns lieber eine eigene. Abseits von bekannten Wegen zu gehen, braucht Mut und viel Selbstvertrauen: Es gilt, Neues zu wagen und Altes über Bord zu werfen.

Dazu musst du dich gut kennenlernen. Die geheimen Superkräfte genauso, wie die vermeintlichen Schattenseiten.

Damit kannst du ein Leben aufbauen, in dem du wachsen kannst und das Sinn für dich macht.

Das Buch inspiriert dazu, die kleinen Schritte zu gehen, die den großen Unterschied zwischen einem Leben im Jammermodus und nachhaltiger Zufriedenheit ausmachen.

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Unser Trauma ist historisch

Ich habe in meiner Praxis viel mit traumatisierten Menschen zu tun. Ich sehe, wie sehr wir durch unser Trauma beeinflusst sind. Individuell und als Gesellschaft.

Was ist ein Trauma?

Ein Erlebnis wird für uns zum Trauma, wenn wir direkt oder indirekt mit dem Tod in Kontakt kommen. Wir erleben etwas als lebensbedrohlich und werden dadurch überfordert. Achtung: Ein derartiges Ereignis kann aus der Sicht eines Erwachsenen eine Nichtigkeit sein. Heute würden wir mit der Situation gut klarkommen.

Unser Körper hilft uns, damit fertig zu werden, in dem er die Erinnerung und das damit zusammenhängende überwältigende Gefühl in zwei getrennten Gehirnhälften unterbringt und sie so entschärft. Damit schützt er uns. Das Trauma könnte unsere Persönlichkeit sonst in Stücke reißen.

Das erlebte Gefühl ist für die Traumatisierung entscheidend, nicht das objektive Ereignis.

Warum ist unser Trauma historisch?

Etliche Traumen, mit denen sich viele von uns auseinandersetzen, haben ihren Ursprung in der Zeit des 2. Weltkriegs.

1. Die Menschlichkeit ging im 2. Weltkrieg verloren

Töten führt immer zu Trauma. Frühere Kriege, das schließt den 1. Weltkrieg ein, wurden auf einem soliden Fundament von Stolz und Ehre geführt. Die Kriegsparteien waren davon überzeugt, für eine gerechte Sache zu kämpfen. Die Gegner wurden als Menschen geachtet. Die traumatisierten Soldaten waren in der Lage, sich nach dem Krieg wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

Das war im 2. Weltkrieg anders. Da ging es mehr um Eroberung und Dominanz auf Seiten der Deutschen und Japaner, und um Verteidigung bei den Alliierten. Der Gegner wurde entmenschlicht. Der Holocaust war nur durch die vollständige Entmenschlichung der Juden möglich.

Die zurückkehrenden Soldaten schafften es nicht, sich wieder zu integrieren. Sie waren durch ihre Traumen getrennt – von sich und ihren Gefühlen. Sie isolierten sich und ihre Familien und gaben unbewusst ihr Trauma weiter. Das hat zwei traumatisierte Generationen von Kindern hervorgebracht.

2. Kinder waren nichts wert

Das sieht man daran, wie Kinder in dieser Zeit behandelt wurden. Kinder bedeuteten damals in erster Linie Mühe. Sie wurden erst als vollwertige Menschen angesehen, wenn sie produktiv waren.

Zwei Beispiele:

Die 93-jährige Großtante einer Freundin ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie erzählte ihr, dass der Arzt nur geholt wurde, wenn die Tiere krank waren. Tiere waren wertvoller als Kinder.

Ich erinnere mich an ein Buch über eine Familie aus dem mittleren Westen der USA, das Ähnliches dokumentierte. Dort bekam der Hofhund besseres Essen als die Kinder. Er hatte eine wichtigere Aufgabe.

Was passiert, wenn Kinder weniger wichtig sind als Vieh? Sie werden körperlich und emotional mit Füßen getreten. Sie werden wie Wegwerfware behandelt. Und sie erleiden durch die Art, wie mit ihnen umgegangen wird, Traumen.

Das Trauma von drei Generationen

66 bis 80-Jährige: Erste Generation: Sie bekamen das Kriegstrauma direkt ab und wurden nicht als Menschen wahrgenommen. Vermutlich 70 % von ihnen sind traumatisiert. Von diesen erinnern sich nur 30 % an das Vorgefallene.

50 bis 65-Jährige: Zweite Generation: Sie wurden weniger durch den Krieg traumatisiert, haben aber unter den massiven Traumen ihrer Elterngeneration gelitten.

25 bis 50-Jährige: Dritte Generation. Sie wurden von klein auf als Menschen angesehen und sind deswegen nur zu 30 % traumatisiert.

Traumen weitergeben, wie passiert das?

Kann ich ein Trauma weitergeben, wenn ich nicht weiß, dass ich eines habe? Ja.

Beispiel: Kinder schreien lassen

In Nazideutschland wurde propagiert, Kinder nachts schreien zu lassen. Man glaubte, das würde starke Menschen mit guten Lungen hervorbringen. So sind meine Eltern aufgewachsen. Sie haben das mit mir und meinen Geschwistern genauso gemacht. Das stand in jedem Lehrbuch und Ratgeber und wurde vom Kinderarzt empfohlen.

Dieses wiederholte Schreien-lassen hat viele von uns traumatisiert. Viele weitverbreitete Glaubenssätze haben hier ihren Ursprung:

  • Ich bin nicht wichtig
  • Wenn es mir schlecht geht, werde ich allein gelassen
  • Ich bin hilflos, egal was ich tue

Auch ich habe damit zu kämpfen. Neulich stellte ich fest, dass ich immer noch Angst davor habe, dass mein lieber Ehemann mich allein lässt, wenn es mir schlecht geht. Ich finde jede Menge Indizien dafür. Klar, denn meine Wahrnehmung erschafft meine Realität.

Beispiel: Prügel und Missbrauch

Meine Elterngeneration ist in der Schule und von ihren Eltern gezüchtigt worden. Das war normal. Unsere Normen haben sich zum Glück geändert. Trotzdem bleibt häusliche Gewalt ein Dauer-Thema. In Coronazeiten, wo viele Familien eng aufeinander saßen, sind die Zahlen wieder gestiegen.

Erlebtes Verhalten überträgt sich. Viele Kinder, die geschlagen wurden, drücken später ihre eigenen Aggressionen genauso aus.

Ein Trauma beeinflusst unser Verhalten

Der Körper schützt uns, indem er die Erinnerung und das Gefühl für das Trauma trennt. Auf diese Weise können wir damit leben. Trotzdem hat ein verstecktes Trauma Auswirkungen.

Wir bauen unser Leben sozusagen um dieses Erlebnis herum, auch wenn wir nichts davon wissen.

Wir entwickeln Verhaltensweisen, um ein verdecktes Trauma herumzuarbeiten. Dadurch sind wir handlungsfähig.

Beispiel: Du bist als Kind zur Strafe in den dunklen Keller gesperrt worden.

Folge: Du hast heute noch Angst im Dunkeln, was du dir aber nicht rational erklären kannst.

Beispiel: Ein Erwachsener hat dich als Kind wiederholt geschlagen.

Folge: Du hast heute noch Angst vor Menschen, die Ähnlichkeit mit den damaligen Tätern haben. Dieses Gefühl ist für dich unverständlich, weil der Kollege doch nett oder die Nachbarin harmlos ist, auf die du so stark reagierst.

Die Trauma-Energie ist noch da und hat Auswirkungen. Nicht umsonst kommen gerade so viele Traumen an die Oberfläche. Wenn wir diese Traumen bearbeiten und lösen, dann befreien wir nicht nur uns selbst davon und können andere Entscheidungen treffen , die besser für uns sind. Wir geben diese Energie auch nicht an andere weiter.

Wenn du dich um dein eigenes Trauma kümmerst, dann tust du der Welt also etwas Gutes.

Die Opfer werden zu Tätern, bleiben aber immer Opfer.

Einige meiner Klienten haben schwerste Misshandlungen und Missbrauch erlebt. Alle haben auch eine Täterseite an sich entdeckt. Das ist schlimm für sie. Opfer sein ist schon schambehaftet, Täter sein noch viel mehr.

Die meisten meiner Klienten haben den Missbrauch nicht direkt weitergegeben. Wenn sie aber darüber nachgedacht haben, dann tragen sie starke Schuldgefühle in sich.

Täter sein zeigt sich in gestörten Beziehungen zu sich selbst und anderen:

  • Wir behandeln uns selbst schlecht
  • Wir isolieren uns
  • Wir gehen toxische Partnerschaften ein

Wir drücken die Energie des Traumas immer wieder aus

Für mich haben sich die vergleichsweise harmlosen Traumen aus meiner Kindheit wie Gummibänder angefühlt. Ich habe mich von der Trauma-Energie wegbewegt und andere Entscheidungen getroffen. Dann, wenn ich glaubte, es endlich geschafft zu haben, ein für mich nicht zuträgliches Verhalten zu verändern, hat es mich wieder an den Ausgangspunkt geflutscht.

Das ist frustrierend. Wenn dir das auch passiert, ist es ein Indikator, dass du ein verdecktes Trauma bei dir im Spiel sein könnte.

Ein Trauma blockiert unsere Entwicklung

Trauma ist wie ein Gummiband, das uns daran hindert, weiterzukommen.

Dieses Gummiband kann ich nur lösen, wenn ich das Ereignis und Gefühl aus beiden Gehirnhälften im Rahmen einer Therapie wieder zusammenbringe. In der rechten Gehirnhälfte befinden sich die Trauma-Erinnerungen. Sie werden zusammen mit den Gefühlen in die linke Gehirnhälfte transportiert.

Das zerstört das Gummiband. Erst dann habe ich die Chance, mich bewusst für ein anderes Verhalten zu entscheiden.

Leider fängt die Arbeit dann erst richtig an. Ich muss mir der Auswirkungen, die mein Trauma in meinem Leben hat bewusst werden.

Ich empfehle diesen Prozess nicht alleine zu gehen und erfahrene Trauma-Therapeuten zu Rate zu ziehen.

2 Gummibärchen halten Händchen

Wie merkst du, dass du ein Trauma hast?

Meine Alarmsirenen gehen an, wenn ich merke, dass ich überreagiere. Da gibt es etwas, das angeschaut werden will. Das muss nicht zwingend ein Trauma sein, kann aber damit zusammenhängen.

Hinweise auf Traumen liegen oft in Extremen. Wenn du

  • Oft wütend bist
  • Ständig Schuldgefühle hast
  • Dich selbst gerne niedermachst
  • Dich wertlos fühlst
  • Ein überzogenes Ego hast
  • Narzisstisch veranlagt bist
  • Nur für die Karriere und Erfolg lebst

Dann könnte ein Trauma dahinterstecken.

Ein Trauma verursacht toxische Energien

Über Jahre hinweg können Traumen schwere körperliche Folgen haben wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen. Es lohnt sich also, genau hinzusehen.

Trauma verursacht viel Leid

Unsere Welt sieht, meiner Meinung nach, heute so aus, weil wir über Generationen hinweg massiv traumatisiert wurden. Trauma trennt uns und macht uns einsam. Wir verletzen deswegen uns, unsere Erde, die Tiere und Pflanzen. Unsere Traumen sind bestimmt eine Ursache für unsere Wegwerfgesellschaft.

Hast du Fragen zu Trauma?

Fragst du dich, ob du ein Trauma haben könntest? Lass uns darüber reden. Rufe mich an für ein kostenloses halbstündiges Gespräch.

Buchtipps zu Trauma

  • Scotty Brampton: The Nature of Trauma (Umfassendes Traumakompendium in Englisch)
  • Franz Ruppert: Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft
  • Dami Charf: Auch alte Wunden können heilen
  • Peter Levine: Trauma-Heilung
  • Thomas Hübl: Kollektives Trauma heilen
  • Cornelia Kien, Angelika Heinkel: Kriegsenkel: Trauma erkennen, verstehen und heilen
  • Oprah Winfrey und Dr. Bruce Perry: Was ist dein Schmerz?

Hilfe gibt es hier:

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Bilder: Dall-E und privat

©Inge Schumacher

Schreiben ermächtigt

Schreiben gehört für mich zum Alltag. Ich schreibe täglich: Blogartikel, E-Mails und Social Media Posts.

Wenn ich etwas aufschreibe, wird es konkret. Das Schreiben hält fest: Gedanken, Ideen und Zusammenhänge. Ich liebe es, so Erkenntnisse zu sammeln.

Dass ich 111 Blogartikel auf meinem Blog über Persönlichkeitsentwicklung gesammelt habe, überrascht mich trotzdem. Das ist ein Grund zum Feiern!

Als ich diesen Blog vor sechs Jahren angefangen habe, wäre ich erstaunt gewesen, dass ich ihn immer noch hege und pflege, und verlässlich zwei Artikel im Monat schreibe.

Ich habe gemerkt, dass ich Spaß daran habe, die Themen, an denen meine Klienten und ich gemeinsam arbeiten, gründlich zu durchdenken und so aufzubereiten, dass sie gut verständlich sind.

Das kostet zwar Zeit, aber es lohnt sich. Sonst hätte ich damit schon längst aufgehört. Der Aufwand, den ich darauf verwende, Kompliziertes klar und einfach auszudrücken, sieht man den Artikeln nicht an.

Mittlerweile gehört das Bloggen für mich dazu.

Mir fällt immer etwas ein. Ich habe eine Kladde mit Ideen, auf die ich zurückgreifen kann, wenn ich nicht weiß, welches Thema gerade Priorität bekommen soll.

Lesen ist meins und nicht Schreiben – glaubte ich

Gelesen habe ich seit der Grundschule. Schon immer haben mich fantasievolle Geschichten fasziniert. Meine Lieblingsbücher kommen aus verschiedenen Genres:

  • Science Fiction
  • Fantasy
  • Romane mit guten Geschichten
  • Sachbücher, die mich weiterbringen

Ich habe bestimmt schon Tausende von Büchern gelesen. Büchereien und Buchhandlungen sind nicht umsonst meine Lieblings- und Sehnsuchtsorte. In einem anderen Leben wäre ich Bibliothekarin geworden.

Der Himmel über Berlin von Wim Wenders ist mein Lieblingsfilm. Die Szene in der Bibliothek, in der Engel herumgehen und Menschen unterstützen, finde ich zu schön.

In Aufsätzen hatte ich immer gute Noten. Bei runden Geburtstagen oder anderen wichtigen Ereignissen reime ich auch mal in Versform.

Mein Ziel, ein Buch zu schreiben

Ich wollte die Essenz von 18 Jahren Arbeit festhalten. Die entscheidenden Punkte, die meine Klienten weiterbringen, haben es in dieses Buch geschafft. Es ist ein Praxis- und ein Mutmach-Buch.

Es inspiriert, die kleinen Schritte zu gehen, die den großen Unterschied zwischen einem Leben im Jammermodus und Zufriedenheit ausmachen.

Da kein Verlag sich für mein Exposé erwärmen konnte, bringe ich das Buch im Self-Publishing heraus. Momentan bin ich dabei, das Paperback zu formatieren.

Zum Glück musste ich nicht alles allein machen. Ich habe in ein Lektorat und Korrektorat investiert und hatte liebe Testleser, die mich sehr unterstützt haben.

Meine Erkenntnisse über das Buch-Schreiben

Ein Buch zu schreiben ist etwas ganz anderes, als einen Blogartikel zu verfassen. Der Stil ist anders, die Sprache auch. Trotzdem sollen die Leser meine Stimme wiedererkennen.

Ich habe das 75.000 Wörter umfassende Werk viermal umgeschrieben. Und ja, am Anfang war es ziemlich unlesbar, trotz meiner Schreiberfahrung.

Ein Jahr lang habe ich jeden Tag, ohne Ausnahme, an diesem Buch gearbeitet. Sonst hätte ich das, neben meiner Arbeit mit Klienten, dem Haushalt und meiner Tätigkeit im Hort, nicht geschafft. Das Buch war ein zusätzliches Projekt. Gelitten haben meine Freizeit, meine Freunde und andere Projekte. Ohne diese Priorisierung wäre es wahrscheinlich nie fertig geworden.

Als eine Freundin kürzlich das gesamte Buch bei der letzten Fehlerfahndung gelesen hat, meinte sie: Ich höre dich in jedem Satz sprechen. Da wusste ich, es ist okay. Jetzt ist es ist endlich fertig.

Warum Auf-Schreiben ermächtigt?

Wenn du etwas aufschreibst, huschst du nicht schnell darüber hinweg. Durch das Schreiben lädst du deine Gedanken ein, zu bleiben.

Deswegen lese ich in meinen eigenen Blog. Ich schreibe ihn nämlich genauso für mich wie für andere. Ich schaue zum Beispiel gezielt nach Themen, über die ich schon geschrieben habe. Die Details vergesse ich nämlich wieder. Wie schön, wenn ich mir die so wieder ins Gedächtnis rufen kann.

Halte deine Träume fest: Visionboard oder Wortwolke

Meine Visionen und Wünsche für dieses Jahr habe ich in einer Wortwolke festgehalten. Auf die Idee kam ich, weil ich keine Lust hatte, ein Visionboard zu gestalten. Trotzdem wollte ich eine Übersicht haben, die zeigt, wofür ich jeden Tag aufstehe.

Es ist schön anzusehen und hilft mir sehr, mich zu fokussieren. Das erleichtert mir, meine Realität bewusst zu erschaffen.

Schreiben mit der Hand ist etwas Besonderes

Weil ich mit der Hand schreibe, und mir auch während der Arbeit mit meinen Klienten handschriftliche Notizen mache, habe ich meinen Füller wieder herausgeholt. So ist meine Schrift besser zu lesen.

Seit einem Monat teste ich berufliches Journaling. Ich will herausbekommen, ob mich das dabei unterstützt, ein sinnvolles, zufriedenes Leben zu führen. Eines, das nicht getrieben ist von tausend Aufgaben, sondern dem Grund dient, wofür ich hier bin. Ich bin gespannt, ob mir dieses Tool bei meiner Mission hilft, die Welt ein Stück besser zu machen.

Ich kenne viele, die handschriftliche Morgenseiten schreiben. Da fließt das heraus, was gerade da ist und belastet einen nicht mehr.

Schreiben mit der Hand fokussiert deine Energie, und ist deswegen besonders effizient.

Zwei Freundinnen-Bücher

Seit 2015 schreiben meine Freundin und ich gemeinsam auf, was uns bewegt. Wir nutzen dazu zwei Bücher. Eines gehört mir und eines ihr. Wir schreiben immer abwechselnd rein und tauschen die Bücher dann aus. So dokumentieren wir gemeinsam unsere individuellen Geschichten. Manchmal schreiben wir nur ein- oder zweimal im Jahr, manchmal öfter. So entsteht ein einzigartiges Dokument.

Ich bitte meine Klienten, zu schreiben

Die Menschen, die ich in meinem 3-Monats-Mentorings begleite, bekommen von mir ein Notizbuch. Darin sollen sie sich Fragen, Erkenntnisse aus dem Workbook und was ihnen während der Woche auffällt, notieren.

Sie kommen beispielsweise zu mir, weil sie schon bei vielen Experten waren und keiner ihnen wirklich weiterhelfen konnte. Sie haben gesundheitliche Probleme, wie Allergien oder chronische Schmerzen.  

Um nachhaltig ihre Lebensqualität zu verbessern, begleite ich sie in einem fokussierten Prozess. Ich arbeite 1:1 auf jeden Einzelnen zugeschnitten. Wir holen die verdeckten Ursachen für ihre Probleme an die Oberfläche und lösen sie. Der Prozess befasst sich mit dem Bewusstsein, warum sie da sind, wo sie gerade stehen. Dann werden behindernde Blockaden losgelassen und die Veränderungen anschließend in den Alltag integriert.

Dieser Entwicklungsprozess kann sehr intensiv sein. Durch das Schreiben können sie wichtige Erkenntnisse festhalten, die im Alltag leicht verloren gehen.

Mit dem Schreiben wächst dein Bewusstsein

Wissen ist für mich eng mit Schreiben verbunden. Das Aufschreiben lässt Erkenntnisse realer werden. Gerade Dinge, die wir nicht sehen können, werden so besser be-greifbar. Ich habe festgestellt, dass sich besonders das handschriftliche Schreiben zum Begreifen von Unsichtbarem eignet.

Probiere das Schreiben aus

Um passende Wörter zu ringen, mag manchmal mühsam sein, bringt dich aber auf jeden Fall in deinem Erkenntnisprozess weiter. Es dient der Klarheit und dem Ausrichten des Lebens auf das für uns Wesentliche. Und genau das macht glücklich und zufrieden.

Du bist interessiert daran, die Geschichte hinter deinen Symptomen kennenzulernen? Spreche mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade: „Schreiben über das Schreiben“ meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski. Passenderweise ist er in ihrer Blognacht entstanden.

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© Inge Schumacher

Loslassen als Energiesparprogramm

Ab und zu darfst du innehalten und schauen, was alles in dem Rucksack ist, den du mit dir herumträgst. Was dient dir noch und was nicht? Das ist beste Energiesparprogramm, das ich kenne.

1. Was trägst du an Ballast mit dir herum?

Wenn du etwas loslässt, machst du Platz und Energie frei. Das gilt für Gegenstände genauso wie für nicht Materielles. Das bedeutet nicht nur, dass du dann mehr Zeit und Freiraum hast, sondern auch, dass du offener sein kannst für Neues.

Was hältst du fest?

  • Dinge: Kleidung, Erinnerungsstücke
  • Menschen: Eltern, Kinder, Freunde
  • Nicht Materielles: Verhaltensweisen, Verantwortung, Schuldgefühle, Verletzungen, Glaubenssätze

2. Voraussetzung fürs Loslassen ist Achtsamkeit

Um zu identifizieren, was ich an Ballast mit mir herumtrage, brauche ich Achtsamkeit und Präsenz. Damit kann ich meinen Autopiloten ausstellen und aus dem Hamsterrad aussteigen.

a. Das Hamsterrad

Wir sausen oft durch unseren Alltag, getrieben von Adrenalin und Kortisol. Unser Körper gibt uns so die benötigte Energie und setzt uns damit unter Spannung. Wir sind ständig im Überlebensmodus. Das ist dann sinnvoll, wenn wir Höchstleistungen abrufen wollen. Es sollte aber keine Dauereinrichtung sein.

Unser Körper kann nicht unterscheiden, ob die Notwendigkeit zu Höchstleistungen einen realen Hintergrund hat oder nicht. Er schüttet brav Hormone und Botenstoffe aus, um uns zu unterstützen.

Langfristig hat das Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Psyche. Wobei ich mich wundere, wie widerstandsfähig wir Menschen sind und wie lange wir das Hamsterrad aushalten, bevor wir zusammenbrechen.

Nicht umsonst grassieren Krankheiten wie Burnout und Depressionen. Wir setzen uns so unter Druck bis wir uns buchstäblich stilllegen. Der Körper hat im Überlebensmodus keine Zeit oder Energie, um sich zu regenerieren oder zu heilen.

b. Der Autopilot

In der Regel sind wir ca. 95% in unserem Alltag im Autopilotenmodus. Mit der Zeit sind viele Gewohnheiten in unserem Gehirn fest verdrahtet.

Der Autopilot ist eine sehr sinnvolle Einrichtung, denn er erleichtert uns das Leben: Beim Gehen müssen wir nicht darüber nachdenken, wie man einen Fuß vor den anderen setzt. Wir sind durch ihn in der Lage, Auto zu fahren, auf den Verkehr zu achten und uns gleichzeitig zu unterhalten.

In einigen Bereichen dient der Autopilot uns jedoch nicht: Dann, wenn wir etwas in unserem Leben verändern wollen. Dann müssen wir den Autopiloten ausschalten.

3. Inventur

Inventur machst du am besten im Ruhemodus. Dann bist du bewusst im Hier und Jetzt. Nur hier kannst du identifizieren, was du loslassen möchtest.

Wenn ich Konflikte erschaffe oder öfter krank bin, ist es höchste Zeit für eine Inventur: Was ist zu viel, und warum mache ich das überhaupt?

a. Zeichen dafür, dass Zeit zum Loslassen ist:

  • Zeitmangel
  • Unzufriedenheit
  • Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten
  • Einengende Grenzen
  • Sich nach etwas Neuem sehnen
  • Eigene Grenzen sind zu oft überschritten worden
  • Die Folgen von zu viel Festhalten: Häufung von negativen Gefühlen, Gedankenkreisen, Ängste, Depressionen, Wut und Hass.

Warum halte ich an Vielem so lange fest? Oft ist meiner Umgebung lange vor mir klar, dass es gut für mich wäre etwas loszulassen. Was hindert mich also daran?

b. Gründe dafür, nicht loszulassen:

  • Sicherheit und Gewohnheit
  • Überholte Regeln: Das macht man so
  • Eigentlich Positives: Liebe, Sympathie

Das Weihnachtsbeispiel

Eine Klientin erzählte mir im Sommer, dass sie jetzt schon Horror vor dem nächsten Weihnachtsfest hat. Sie ist total fertig danach.

Sie fährt mit ihrer Familie an den Weihnachtstagen hunderte von Kilometern, um erst bei ihren Eltern und dann bei ihren Schwiegereltern und dann noch zu Hause Weihnachten zu feiern. Als sie noch keine Kinder hatte, war das OK. Mit zwei kleinen Kindern graust es ihr schon vor der Packerei und den anstrengenden Fahrten.

Ich fragte sie, warum sie die Weihnachtsroutine nicht ändert, z.B. zu Hause bleibt und die Eltern und die Schwiegereltern an einem Tag einlädt. Das geht nicht sagte sie, es war schon immer so. Sie will es allen recht machen und bleibt dabei selbst auf der Strecke.

4. Wie kann ein Loslass-Prozess ablaufen?

Ich habe einen idealtypischen Loslass-Prozess als Beispiel aufgeschrieben. Loslassen ist aber so individuell, wie jeder Mensch einzigartig ist.

Zuerst brauche ich das Bewusstsein, dass ich etwas ändern möchte. Dann kann ich mir überlegen, wie ich das tue. Wenn ich weiß, was ich loslassen will ist es oft einfach. Wenn ich allein nicht weiterkomme, hole ich mir Ideen bei Freunden oder in der Familie.

Ein Loslass-Prozess

  1. Bewusst werden: Brauche ich das noch?
  2. Ehrlichkeit zu sich selbst und anderen: Tut es mir gut, wenn nicht warum? Seit wann?
  3. Ausreden erkennen: Reite ich ein totes Pferd?
  4. Halte ich fest, weil ich denke, etwas Besseres kommt nicht? Wie ist mein Selbstwertgefühl?
  5. Gedankenspiele: Wie würde es mir ohne… gehen? Gefühle und Ängste beobachten und gehen lassen.
  6. Sich selbst verzeihen: Ich habe damals die beste Entscheidung getroffen, die ich konnte.
  7. Danke sagen, für das, was mir einmal gedient hat.
  8. Ein passendes Ritual zum Loslassen finden: z.B. Loslassendes auf einen Zettel schreiben und verbrennen.
  9. Hilfe holen: Wir müssen nicht mit allem alleine fertig werden.
  10. Sich Zeit geben für die Trauer, die Heilung und das Etablieren von neuen Gewohnheiten.

a. Loslassen kann unangenehm sein

Beim Gedanken etwas Altbekanntes loszulassen darfst du so etwas wie Trennungsschmerz spüren. Du verabschiedest dich von etwas, das dir einmal gedient hat und das du gut kennst. Das darf weh tun.

b. Die Gedanken beobachten

Ich versuche, meinen Denkapparat nicht allzu ernst zu nehmen, wenn ich etwas loslasse. Das Gehirn klammert sich nämlich an den sicheren Status Quo. Mein innerer Monolog ist nicht begeistert, wenn ich mich auf Neuland wage. Er zeigt mir rotes Licht: Tu das nicht, lass es sein, es ist doch gut so wie es ist.

c. Wie du Gefühle loslässt

Wir halten Gefühle oft fest, indem wir gegen sie ankämpfen, sie unterdrücken oder sie mit aller Macht zu verändern versuchen. Sich vor Gefühlen zu schützen ist anstrengend.

Gefühle sind Signale, die wir uns selber geben. Wir haben sie, aber wir sind sie nicht.

Gefühle fließen. Sie dauern 1,5 bis 2 Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen können. Das ist schwer zu glauben, weil wir uns so angewöhnt haben sie zurückzuholen und sie damit immer wieder zu aktivieren.

d. Wie du Konflikte loslässt

Ich bin empfänglich für Verletzungen und Konflikte, weil ich Glaubenssätze mit mir herumtrage wie: Ich kann das nicht, ich bin nicht gut genug. Diese Glaubenssätze sind eine Brücke, die Verletzungen ermöglicht.

Du kannst andere Menschen nicht ändern, aber bei dir selber kannst du viel tun.

Ich schaue mir meine limitierenden Glaubenssätze an und arbeite daran, diese loszulassen. Gleichzeitig baue ich mein Selbstwertgefühl auf.

Ich merke, dass ich einen Konflikt losgelassen habe, wenn Rumpelstilzchen vor mir herumhopst und mir Dinge an den Kopf wirft und diese mich kalt lassen.

e. Tipp: So tun als ob

Bei schwierigen Loslass-Aufgaben tue ich einfach so, als ob bis ich es bereits geschafft habe. Ich stelle mir vor, ich hätte schon losgelassen. und wie befreit ich mich dann fühle, am besten in allen Einzelheiten. Das ist ein psychologischer Trick, der wirklich hilft.

Das funktioniert so wie das eine Minute lächeln, obwohl einem gar nicht danach ist. Das hellt die Stimmung auf. Warum?

Der Körper weiß nicht, was real ist und was wir nur denken: Der lächelnde Mund zeigt dem Gehirn, dass ich glücklich bin und das sorgt dann brav dafür, dass der Körper Glückshormone ausschüttet.

5. Wie Loslassen mein Leben erleichtert

Ich hatte den Sprich verinnerlicht: „Nur die Harten kommen in den Garten“ Das bedeutet: Wer etwas erreichen will, muss dafür hart arbeiten und sich durchsetzen.

Das hört sich heute schrecklich menschenverachtend für mich an. Früher fand ich das normal. Ich glaubte, ich müsste immer schneller, besser und stärker sein. Ich trieb mich an und verlangte von mir und anderen Höchstleistungen, auch in der Erwartung, dass ich dafür von außen Wertschätzung bekommen würde.

Viele von diesen Glaubenssätzen habe ich losgelassen. In der Theorie bin ich aber immer noch deutlich besser als in der Praxis.

Ich habe eine Art Frühwarnsystem

Ich bin heute mehr präsent und achte darauf was mich anstrengt und hinterfrage öfter, ob etwas wirklich sein muss. Signale sind für mich dabei meine Gefühle. Wenn ich merke, dass ich schon beim Gedanken an etwas Abwehr oder Unwohlsein fühle, dann gehe ich dem nach. Wenn ich gerade keine Ruhe habe, merke ich mir das für später.

Sei nett zu Dir

Wichtig beim Loslassen ist, sich nicht zu überfordern. Wenn es mir schwerfällt etwas loszulassen, gehe ich vom Gas. Loslassen ist ein Prozess, der manchmal Zeit braucht und die solltest du dir gönnen.

6. Loslassen ist kein Verlust, sondern eine Transformation

Durch bewusstes Loslassen kannst du Ballast loswerden und eingefahrene Gewohnheiten ändern. Das Energiesparprogramm Loslassen erleichtert es dir, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.

Du eröffnest dir so neue Freiräume und gehst weiter auf dem von dir gewählten Weg in eine selbst bestimmte Zukunft.

Wenn du Unterstützung beim Loslassen brauchst, nimm mein halbstündiges Schnuppergespräch in Anspruch.

Lesetipps

Du willst sofort starten? In diesem Blogartikel findest Du acht Loslassübungen.

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You can read this article in English here.

Bilder: privat und pixabay

© Inge Schumacher

Wie du emotionale Bedürfnisse nachholen kannst

Emotionalen Bedürfnisse bringt fast jeder Erwachsene aus der Kindheit mit. Zum Glück sind wir in der Lage, uns um diese Grundbedürfnisse selbst zu kümmern. Ich behaupte sogar, dass wir unsere Verletzungen als Erwachsene sehr wirkungsvoll heilen können.

Emotionale Sicherheit ist ein Grundbedürfnis

Seelische und emotionale Sicherheit brauchen wir, um gesunde und stabile Persönlichkeiten zu entwickeln. Wir benötigen sie, um schwierige Lebenssituationen zu meistern und Selbstvertrauen aufzubauen.

Idealerweise wachsen wir in einer Umgebung auf, die sich sicher anfühlt. Wir haben Bezugspersonen, die sich um uns kümmern. Wir können uns darauf verlassen, dass jemand kommt, wenn wir weinen oder schreien.

Woher kommt unser Nachholbedarf an emotionalen Bedürfnissen?

Unsere emotionalen Grundbedürfnisse kommen zum Beispiel dann zu kurz, wenn

  • unsere Eltern viel Stress hatten und mit sich selbst beschäftigt waren
  • sie selbst nicht gelernt haben, verlässliche Bindungen einzugehen
  • oder wir Geschwister hatten, die viel Aufmerksamkeit brauchten

Es gibt viele Ursachen, die wir nicht beeinflussen können. Wir tragen so diverse Verletzungen davon. Damit haben wir es deutlich schwerer, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Und das ist normal. Jesper Jul behauptet sogar, es gäbe keine Kindheit ohne Trauma.

70 Prozent aller Erwachsenen kämpfen mit Traumata. Mir ging das genauso. Ich war als Mutter nicht immer so präsent, wie ich es gerne gewesen wäre. Wegen einer Depression hatte meine Älteste im Alter von zwei bis drei Jahren eine Mutter, die emotional nicht hundertprozentig für sie da sein konnte.

Es ist also nicht verwunderlich, wenn viele von uns als Erwachsene unbefriedigte emotionale Bedürfnisse mit sich herumtragen.

Wir entwickeln dann Strategien, um das uns fehlende Gefühl der emotionalen Sicherheit und Bindung, woanders herzubekommen.

Ich arbeite mit meinen Klienten daran, diese Überlebensstrategien ins Bewusstsein zu holen und die ihnen zugrunde liegenden inneren Verletzungen zu heilen.

Praxis-Beispiel Bedürfnisse nachholen

Ich habe die Erlaubnis, die Geschichte einer Klientin zu schildern, die an meinem dreimonatigen 1:1 Mentoringprogramm teilnimmt.

Ihr Ziel für unsere gemeinsame Arbeit war, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und sich nicht mehr ausbremsen zu lassen.

Ihr Bedürfnis nach seelischer Sicherheit und Geborgenheit konnte ihr ihre Mutter aufgrund der eigenen Biografie nicht geben.

Das hatte zur Folge, dass sie sich einen Mann gesucht hat, der diese Aufgabe übernommen hat. Er hat sich um sie gekümmert. Sie drückt das so aus: „Dieser Mann hat mich gerettet.“ Er war sozusagen ihre emotionale Überlebensstrategie.

Dass sie einen Narzissten geheiratet hat und sich ihm jahrelang unterordnete, war der Preis für diese Sicherheit. Nach etlichen Jahren Ehe hat ihr Mann sie verlassen. So hat sie so ihren äußeren Halt verloren und wurde auf sich selbst zurückgeworfen.

Sie hat sich psychologische Unterstützung geholt und angefangen, innere Arbeit zu leisten. Dadurch hat sie sich besser kennengelernt und angefangen zu reflektieren.

Gefangen in alten Abhängigkeiten

Sie kam zu mir, als sie merkte, dass sie nicht weiterkam. Immer wieder fiel sie in alte Muster zurück. Sie fühlte sich als Opfer ihres Ex-Mannes, der sie und ihre Kinder allein gelassen hatte. Sie verstand nicht, warum sie das nicht ändern konnte.

Wir haben festgestellt, dass sie ihr Bedürfnis nach seelischer Unterstützung und Sicherheit von ihrem Ex-Mann gestillt bekam.

Als ich ihr erklärte, dass sie sich dieses Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit selbst erfüllen könne, war sie neugierig.

Emotionale Sicherheit in Eigenregie

Wir haben gemeinsam überlegt, wie sie sich selbst die so wichtige emotionale Sicherheit geben könnte. Die Lösung fanden wir in ihrem intuitiven Wissen, dass sie eine gute Mutter ist. Diese innere Überzeugung war der Schlüssel für ihre Selbstheilung.

Sie hat für sich die Mutterrolle übernommen und gab sich auf diese Weise selbst die dringend benötigte seelische Sicherheit.

Sie hat ein Bild entwickelt, in dem sie sich selbst einen Arm um die Schultern legt. Das ist ihr Symbol dafür, dass sie für sich selbst verlässlich da ist. Das hat ALLES verändert.

  • Sie erlebt sich seither als selbstwirksam und nicht mehr als Opfer
  • Sie schaut positiv in die Zukunft und hat weniger Angst
  • Sie hat viel mehr Selbstvertrauen
  • Die Abwertung durch den Ex-Mann verletzt sie nicht mehr

Dadurch, dass sie ihr Bedürfnis nach seelischer Sicherheit selbst gestillt hat, hat sie ihre gesamte Situation verändert. Sie fühlt sich wohler und schenkt sich neue Freiräume. Sie heilt sich selbst.

Sie ist jetzt in der Lage, sich selbst besser zu regulieren. Das bedeutet, mit ihren Gefühlen fertig zu werden. Sie ist dazu nicht mehr auf Hilfe von außen angewiesen.

Sie fühlt sich deutlich weniger abhängig vom Urteil ihres sozialen Umfelds. Das gibt ihr die Freiheit, mehr sie selbst zu sein. Das zeigt sich im täglichen Leben daran, dass sie besser für sich einstehen und klarere Grenzen setzen kann.

Dass sie selbst für sich und ihre Bedürfnisse da ist, hat viele positive Auswirkungen auf ihr soziales Umfeld.

Sie stellt fest, dass sie einfacher die Kontrolle abgeben kann. Kontrolle auszuüben war bisher wichtig für sie, weil sie die fehlende emotionale Sicherheit sonst nicht ertragen hätte. Sie ist dadurch viel eher bereit, unbekannte Wege einzuschlagen, weil sie sich selbst mehr vertraut.

Mit anderen Worten: Sie heilt sich selbst. Die Voraussetzungen dafür sind:

  • Die Bereitschaft, innere Arbeit zu leisten und auch dahin zu schauen, wo es weht tut
  • Die Heilung ihres Bindungstraumas
  • Die kontinuierliche Arbeit mit mir einmal in der Woche über mehrere Monate

Du siehst an diesem Beispiel, dass du wichtige emotionale Bedürfnisse, die du als Kind nicht erfüllt bekommen hast, als Erwachsener sehr gut nachholen kannst. So schenkst du dir nachhaltige Heilung auf tiefster Ebene.

Welche unerfüllten emotionalen Bedürfnisse brauchen deine Aufmerksamkeit?

Sich selbst das zu geben, was du – oft schmerzlich – vermisst, ist ein längerer Prozess. Du musst dich gut kennen- und reflektieren lernen, um festzustellen, was genau dir fehlt. Dann findest du bestimmt einen wirksamen Weg, um dich selbst zu heilen.

Du beschenkst dich nachhaltig, wenn du dich um deine emotionalen Bedürfnisse kümmerst

Wenn du deine emotionalen Bedürfnisse erfüllst, schenkst du dir die Freiheit, wirklich du selbst zu sein. Jede Minute, die du in dich investierst, bekommst du vielfach zurück. Du wirst sehen: Deine Lebensqualität steigert sich und dein Leben verändert sich nachhaltig zum Positiven.

Du musst das nicht allein schaffen. Ich helfe dir gerne dabei. Sprich mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

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Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

Falsch abgebogen? Kontrolle gibt Sicherheit

Wenn ich die Kontrolle über eine Situation zu haben glaubte, fühlte ich mich sicher. Ich hatte früher große Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen und auf meinem Lebensweg falsch abzubiegen. Das hatte zur Folge, dass ich mein Leben minutiös plante.

Problematisch wurde es dann, wenn etwas Unvorhergesehenes passierte. Das stresste mich total. Dann waren sofort Angst und Unsicherheit da. Es war schwer für mich, mit Unwägbarkeiten umzugehen. Ich fühlte mich dann vom Leben persönlich angegriffen.

Kontrolle bei der Berufswahl

Ich habe Betriebswirtschaft studiert und neun Jahre im Controlling (ja, da steckt das Wort Kontrolle drin) gearbeitet. Mit meinem Abitur hätte ich auch andere Studienfächer wählen können. Ich habe aber eine für mich sichere Berufsausbildung gewählt, von der ich hoffte, dass sie mir später noch nutzen würde.

Im Nachhinein habe ich mit dieser Ausbildung die richtige Abzweigung genommen. Auf jeden Fall wende ich das dort Erlernte heute noch an.

Projektmanagement ist immer noch mein zweiter Vorname und ich bin stolz darauf. Ich liebe es, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu vereinfachen. So kann ich meine Klienten gut dabei unterstützen, Ordnung in das Durcheinander von Gefühlen und persönlicher Historie zu bringen und mit ihnen Lösungen zu erarbeiten.

Ich kann das unaufgeregt und mit viel Zugewandtheit und Akzeptanz tun. Denn ich habe selbst (fast) keine Angst mehr davor, falsch abzubiegen.

Was ist mit meinem Kontroll-Wahn passiert?

Ich durfte mich besser kennenlernen. Mein Weg zur Expertin für Energiearbeit hat dafür gesorgt, dass ich bei mir aufgeräumt habe und das immer noch tue. Ich durfte lernen, dass ich mich niemals im Stich lasse. Stück für Stück, über viele Jahre hinweg, habe ich mir so Selbstvertrauen erarbeitet.

Dieses Vertrauen beruht darauf, dass ich meine Fähigkeiten gut kenne. Ich weiß, dass ich mich nicht torpediere, auch wenn ich mehrmals falsch abbiege.

Angst gehört dazu

Ich habe auch gelernt, dass Angst zu meinem Leben gehört.

Besonders, wenn ich Neuland betrete, zittere und bibbere ich. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass unbekannte Situationen Ängste bei mir auslösen. Das macht mich wachsam, denn dafür ist die Angst da.

Ich weiß, dass meine Angst ein Signal ist, dass mich auf eine Baustelle hinweist. Ich verfüge über das nötige Handwerkszeug, um mit diesem ganz normalen Gefühl umzugehen.

Die Angst verschwindet wieder, wenn ich mir ihre Ursachen angesehen habe.

Wenn ich heute falsch abbiege, bin ich eher neugierig als verzweifelt. Ich hole meinen „Indianer Jones“-Abenteurer heraus und finde vielleicht so unverhofft einen verborgenen Schatz.

Weniger Kontrolle, mehr Selbst-Vertrauen

Es hat Jahre gedauert und es fällt mir heute manchmal noch schwer, die Kontrolle abzugeben und ins Vertrauen zu gehen.

Auch wenn ich falsch abbiege, hat das einen Sinn. Vielleicht bekomme ich ihn nie heraus. Das ist in Ordnung. Mein gesteigertes Selbst-Vertrauen hilft mir dabei

Ich brauche innere Stabilität und Ruhe

Hüpft mein Geist von einer Befürchtung zur nächsten:“ Oh, das könnte passieren, und jenes könnte schieflaufen“, dann bin ich im Stress. Dann ist mein Körper auf Flucht, Kampf oder Totstellen eingestellt und mein Gehirn kann seine Arbeit nur eingeschränkt erledigen. Ich bleibe dann weit unter meinen Möglichkeiten, weil ich meine Intuition nicht verstehe.

Ich vertraue mehr meiner Intuition

Wir schwimmen in einem Meer von Informationen, von denen wir nur ein Bruchteil bewusst wahrnehmen können. Wir geben uns ständig Hinweise und Inspirationen, die wir nur bemerken brauchen.

Selbstvertrauen erleichtert die Kontroll-Abgabe

Ich bin viel ruhiger geworden. Mich werfen Kleinigkeiten, wie ein falsches Abbiegen, nicht mehr aus der Bahn. Ich versuche nicht mehr verzweifelt, die Kontrolle über eine unerwartete Situation zu bekommen, die ich sowieso nie haben werde. Ich spare so viel Energie, die ich in sinnvolle Aktionen, statt in wilden Aktionismus stecke.  

Falsch abbiegen, Kontroll-Verlust bei einem Autounfall

Beispiel: Die richtige Mischung aus Vertrauen und Kontrolle

Ich suchte eine neue Kollegin. Meine Mitleitung aus dem Hortprojekt verabschiedete sich in den verdienten Ruhestand. Die Nachfolgesuche gestaltete sich schwierig.

Wie sollten wir jemanden finden, der Spaß daran hat, für kleines Geld zweieinhalb Tage von 12 bis 16 Uhr mit Kindern zu arbeiten? Zudem sollte er oder sie gut in unsere Gemeinschaft passen.

Die Monate vergingen. Wir sprachen mit vielen möglichen Bewerber*innen. Einige haben auch hospitiert. Die eine war körperlich nicht fit genug, der anderen war es zu laut. Wieder andere hatten andere Pläne. Mir hat das deutlich gemacht, dass wir eine gute, aber auch anstrengende Arbeit leisten.

An einem Nachmittag bekam ich eine Panikattacke: Ein*e Nachfolger*in war immer noch nicht in Sicht und die Zeit wurde knapp. Ich erzählte meiner Tochter und ihrer besten Freundin von meinem Problem.

Da meinte die Freundin: „Meine Mutter vielleicht …“, da klickte es bei mir. Wir kannten uns von der gemeinsamen Arbeit als Elternvertreterinnen in der Klasse unserer Kinder. Ich hatte sie bisher nicht auf dem Schirm gehabt. Sie hatte Interesse!

Als sie hospitierte, ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Unsere Köchin wurde krank, und auch sonst war es das reinste Chaos. Das waren keine guten Voraussetzungen, um einen guten Eindruck zu machen. Das hat sie zum Glück nicht abgeschreckt.

Unsere Köchin bereitet Wraps zu.

Ich dachte, wir wären falsch abgebogen bei der Kolleg*innensuche. Mein Optimismus war zeitweise auf Tauchstation gegangen. Ich habe trotzdem weitergemacht und mir ist eine unerwartete Lösung scheinbar in den Schoß gefallen.

Selbstvertrauen hilft beim Loslassen

Mit jeder Erfahrung, dass auch verzwickte Situationen gut ausgehen, wächst mein Vertrauen in mich und in meine Fähigkeiten, mein Leben zu gestalten.

Ich finde dieses Selbstvertrauen so hilfreich, dass ich ein Buch darüber schreibe. Es zeigt, wie du mehr Vertrauen in den wichtigsten Menschen deines Lebens bekommst.

Auch für dich gibt es gute Lösungen. Lass uns unverbindlich darüber sprechen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

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Bilder: KI und privat

© Inge Schumacher

Wie im Hier und Jetzt Veränderung gelingt

Im Hier und Jetzt zu sein, ist für deine Zielerreichung der entscheidende Punkt. Leider befinden wir uns meist in der Vergangenheit oder in der Zukunft.

Beobachte einmal deinen Geist. Du wirst feststellen, dass er wild durch die Gegend hüpft und sich mit Vergangenem und Zukünftigem deutlich mehr beschäftigt als mit der Gegenwart. Das geht uns allen so.

Die Folge davon ist, dass wir so abgelenkt sind, dass wir nur ein Bruchteil von dem wahrnehmen, was gerade vorgeht. So verpassen wir viele Momente unseres Lebens. Sie rauschen an uns vorbei. Das ist schade.

Gewohnheit bedeutet Sicherheit

Unser Verstand ist sowohl eine Zukunfts-Prognose- als auch eine Vergangenheits-Fortschreib-Maschine. Er schreibt die Vergangenheit fort, damit die Zukunft sicher und vorhersagbar ist.

Du programmierst dich auf den gewohnten Tagesablauf: Zähneputzen, Kaffee trinken, Frühstücken, zur Arbeit fahren, sich über den Stau oder den vollen Bus ärgern, die Kollegen verurteilen … Das ist vertraut und deswegen sicher, wenn auch nicht unbedingt angenehm.

Unbewusst arbeitest du so daran, die gleichen Erfahrungen immer wieder zu machen. Wenn du etwas in deinem Leben verändern willst, musst du deinen sicherheitsliebenden Verstand austricksen. Das kannst du nur in der Gegenwart tun.

Mein Beispiel: Im Alltag war ich lange Zeit entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit: Während ich die Wäsche sortierte, plante ich das Mittagessen, während ich kochte, plante ich den Nachmittag.

Hätte, hätte Fahrradkette

Ich liebte das „Hätte-“ und „Wäre“-Spiel. Das ist eine sehr beliebte Gedanken-Spirale, die im Konjunktiv stattfindet. Sie geht so: „Wenn ich dieses oder jenes anders gemacht hätte, dann wäre das nicht passiert.“ Da war ich in der Vergangenheit, die nicht änderbar ist.

Für die Erreichung deiner Träume und Ziele musst du deine Gewohnheiten ändern und Neuland betreten. Du musst deine Realität verändern. Das kannst du nur im Hier und Jetzt.

Du kreierst deine Zukunft immer im Jetzt

In der Gegenwart befindest du dich genau zwischen der Vergangenheit und der dir bekannten Zukunft. Nur wenn du präsent bist, kannst du

  • deinen Autopiloten ausschalten und das Hamsterrad anhalten
  • neue Wege gehen und andere Entscheidungen treffen
  • deiner Programmierung ein Update verpassen

Der Moment im Hier und Jetzt ist auch der einzige Zeitpunkt, an dem du die Kontrolle über deinen vor dich hinplappernden Verstand übernehmen kannst. Du merkst dann, was er dir alles einflüstert, und kannst es ignorieren.

Dein Autopilot wird dir mit Sicherheit mit seinem Flehen und Bitten in den Ohren liegen, nur bloß nicht deine gewohnten Pfade zu verlassen. Das kann er gerne tun. Muss er sogar, denn dafür ist er ja da.

Du bist nicht die Sklavin deines Autopiloten. Du steuerst nämlich gerade selbst dein Lebensauto. Dein aufgeregter Autopilot liefert dir den eindeutigen Beweis dafür.

Wenn du im Hier und Jetzt bist, sind deine Sinne wach und nehmen wahr, was ist. Du bist aufmerksam.

Affirmationen wirken nur im Hier und Jetzt

Affirmationen sollen helfen, Veränderungen umzusetzen. Sie sind positive Aussagen, die durch Wiederholung eine neue Denkgewohnheit etablieren sollen.

Wenn du Affirmationen aber nicht vom Zeitpunkt des Hier und Jetzt aus losschickst, kannst du dir die Mühe sparen. Denn wenn es dir gerade schlecht geht, nützen positive Affirmationen, wie „Ich bin glücklich“, wenig. Alles in dir schreit gerade das Gegenteil in die Welt hinaus. Das kann auch keine Affirmation ändern.

Wenn du präsent bist, hast du die Möglichkeit, dir bewusst zu werden, was gerade los ist. Dann fällt dir zum Beispiel auf, wenn du einen negativen Glaubenssatz aktivierst. Genau in diesem Moment kannst du effektiv etwas dagegen unternehmen, beispielsweise eine passende Affirmation einsetzen.

Vielleicht denkst du jetzt: Das klingt plausibel. Aber wie gelingt es mir, im Hier und Jetzt zu sein?

Fünf Tipps für mehr Präsenz

1. Mit Entspannung in die Gegenwart

Bewusst in der Gegenwart zu bleiben, gelingt am besten, wenn du innerlich ruhig bist. In Stress-Situationen kannst du keine Präsenz üben. Der Körper erwartet dann ständig, auf irgendeine Gefahr reagieren zu müssen. Das Adrenalin hält dich fest im Griff.

Mein Problem war: Was bedeutet Entspannung?

Um präsent zu werden, solltest du in einem möglichst ruhigen, ausgeglichenen Zustand sein. Das ist dann ein Problem, wenn du nicht weißt, wie sich Entspannung anfühlt. Genau das war die Herausforderung, die ich meistern musste.

Ich hatte keine Ahnung, wie Entspannung funktioniert, weil ich ständig unter Spannung stand. Das war mein Normal. Natürlich war ich mir dessen nicht bewusst.

Als mir ein Coach empfahl, mehr zur Ruhe zu kommen, konnte ich nicht verstehen, was er damit meinte. Ich war es gewohnt, durch meinen Tag zu galoppieren. Wie könnte ein entspannter Alltag, in dem ich mich wohlfühle, aussehen?

Ich hatte keine Ahnung. Ich lief den ganzen Tag auf Hochtouren. Dieser Zustand war so normal für mich, dass ich mir ein anderes Dasein nicht vorstellen konnte. Heute weiß ich, dass ich abhängig vom Adrenalin war.

Ich musste Entspannung erlernen

Wege zu finden, mich zu entspannen, war nicht leicht. Ich probierte einiges aus. Am einfachsten fiel es mir, mich in der Natur, auf einer Bank im Garten oder beim Spazierengehen zu entspannen.

Ich sitze bei meiner Freundin in Island auf der Terrasse

Meine Aufmerksamkeit war zwar nicht automatisch im Hier und Jetzt, ich merkte aber, wie ich mehr von meiner Umgebung wahrnahm, innerlich ruhiger wurde und die Spannung in meinem Körper ein wenig nachließ.

2. Deine Atmung bringt dich ins Hier und Jetzt

Kennengelernt habe ich die Bauchatmung in einem Yoga-Kurs. Mein Bauch bewegte sich überhaupt nicht beim Atmen, so oberflächlich atmete ich. Die Spannung in meinem Körper behinderte ein tieferes Ein- und Ausatmen.

Wir kommen mit der Fähigkeit zur tiefen Bauchatmung auf die Welt. Babys und Kleinkinder beherrschen sie perfekt. Du kannst wunderbar beobachten, wie sich bei ihnen beim Atmen der Bauch hebt und senkt.

Mittlerweile ist die tiefe Bauchatmung für mich die wirkungsvollste Methode, um schnell ins Hier und Jetzt zu kommen und mich zu entspannen. Sie ist meine Tür in die Gegenwart.

Atmen tust du überall

Das Schöne ist, dass das bewusste Atmen überall funktioniert: zu Hause, bei der Arbeit und draußen.

Wenn du beim Atmen aufmerksam bist, kannst du fühlen, wie deine Energie, die vorher wild in Richtung Zukunft und Vergangenheit herumgehüpft ist, zu dir zurückgeeilt kommt.

3. Den Tag mit Präsenz starten

Früher bin ich mit einer Aufgaben-Liste im Kopf aufgewacht. Da war ich sofort in der Zukunft. Der vor mir liegende Tag fühlte sich dadurch oft wie eine Pflichtübung an. Jetzt nutze ich das Aufwachen, um mich in der Gegenwart zu verankern, indem ich dankbar bin für alles, was ich in meinem Leben habe.

4. Sei kreativ auf deinem Weg ins Hier und Jetzt

Nutze deine Kreativität, um mehr Präsenz in dein Leben zu bringen. Eine Freundin von mir hat sich vorgenommen, jeden Tag eine Kleinigkeit anders zu machen. Darüber führt sie Tagebuch.

Ihre Idee finde ich deswegen so gut, weil sie zweifach wirkt: Sie übt auf spielerische Weise das Präsent sein und beschäftigt sich jeden Tag zusätzlich mit Veränderung.

Du willst ein paar Beispiele?

  • Einen Purzelbaum im Bett machen
  • Mit einem Klecks Zahnpasta auf der Nase Zähneputzen (probiere das aus, du musst bestimmt lachen!)
  • Etwas kochen oder essen, was sie noch nie probiert hat
  • Einen neuen Weg zur Arbeit gehen
  • Zwei verschiedene Socken oder Schuhe anziehen

In dem Moment, in dem sie etwas Neues macht, ist sie im Hier und Jetzt.

5. Ich lade dich zum Experimentieren ein

Nur du kannst herausfinden, wie du am besten ins Hier und Jetzt kommst. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern nur das, was für dich funktioniert.

Wenn du dich beim Trommeln oder Tanzen entspannst und präsent wirst, super. Für andere ist ein Spaziergang in der Natur das Geheimnis, um zur Ruhe und im Hier und Jetzt anzukommen. Da hilft nur ausprobieren.

Meditieren, um ruhig zu werden, liegt nicht jedem. Wenn dir das einfach fällt, ist Meditation ein wirkungsvolles Instrument. Auch hier gibt es unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Teste die kostenlose App Mindfulness Bell. Die gibt es für Android und Apple. Sie gibt dir in von dir festgelegten Intervallen ein Zeichen, in die Gegenwart zurückzukommen.

Im Hier und Jetzt zu leben ist innere Arbeit

Präsent zu sein kann anstrengend sein, weil

  • du es nicht gewohnt bist
  • deine Aufmerksamkeit viel mehr Energie als der Autopilot braucht
  • es eine Weile dauert, um eine neue Gewohnheit zu etablieren

Hänge also deine Ziele nicht zu hoch. Es ist schon ein großer Erfolg, wenn du es schaffst, morgens präsent in den Tag zu starten.

Versuche also, so oft wie möglich in der Gegenwart zu sein. Wenn du im Hier und Jetzt bist, dann fließt keine Energie in die Vergangenheit oder die Zukunft. Du hast alle deine kreativen Ressourcen bei dir und kannst damit wahre Wunder bewirken.

Willst du deine Realität verändern und das leben, wozu du hier bist? Vereinbare einen unverbindlichen Beratungs-Termin mit mir.

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Beitragsbild: Dall-e KI, Rest privat

© Inge Schumacher

Kennst du deinen Autopiloten?

Oft regiert der Autopilot unser Leben. Das erleichtert uns Vieles.

Aber, wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir selbst am Steuer unseres Lebensautos sitzen und lenken. Das funktioniert nur bewusst im Hier und Jetzt.

Wie du dein Lebensauto bewusst steuerst.

Achtsamkeit ist in aller Munde. Der bewusstere Umgang mit sich und mit der Umwelt ist sehr aktuell. Überall arbeiten Menschen daran, sich besser kennenzulernen. Viele haben verstanden, dass nachhaltige Veränderung im Kleinen und bei jedem Einzelnen anfängt.

Mit dieser Blogbeitrag mache ich den Weg zu einem bewussteren Leben anhand von Beispielen greifbar. Ich erkläre, wie unser Autopilot arbeitet und schenke dir eine Übung zum bewusster werden mit Grundwerten.

A. Der Autopilot

Ein gutes Beispiel  ist das Auto fahren lernen meiner Tochter. Bisher ist sie nur mitgefahren. Sie hatte keine Ahnung, was das Fahren eines Autos ausmacht. Sie hat nicht darüber nachgedacht und es gab auch keinen Anlass dazu. Jetzt staunt sie, auf wie viele Sachen sie sich beim Fahren konzentrieren muss. Sie fragt mich, wie ich das denn alles auf einmal hinkriege.

Im Alltag fahren wir mit unseren Gewohnheiten mit. Wir denken über vieles nicht mehr nach und reagieren automatisch. Diesen Automatismus nenne ich den Autopiloten.

Dein Autopilot ist ein Archiv

Du kannst dir das so vorstellen: Der Autopilot besteht aus einer Menge kleiner Archivare, die jede Erfahrung sorgsam in großen Aktenschränken verstauen. Sobald wir in einer bestimmten Situation sind, zieht einer dieser Archivare blitzschnell die entsprechende Akte und wir reagieren, so wie wir es gelernt haben. Im Laufe der Zeit haben wir so einen Erfahrungsschatz aufgebaut, der uns prägt. Wir folgen Mustern aus der Vergangenheit, ohne dass wir auf der bewussten Ebene etwas davon mitbekommen.

Wenn wir in Situationen geraten, die wir eigentlich vermeiden wollen, fragen wir uns, wie wir dorthin gekommen sind. Daran ist unser Autopilot schuld.

Der Autopilot erleichtert uns das Leben

Der Autopilot ist eine sehr sinnvolle Einrichtung. Er macht uns das Leben in vieler Hinsicht leichter: Wir sind durch ihn in der Lage, Auto zu fahren, auf den Verkehr zu achten und uns gleichzeitig zu unterhalten. Beim Gehen müssen wir nicht darüber nachdenken, wie man einen Fuß vor den anderen setzt.

In einigen Bereichen dient der Autopilot uns jedoch nicht: Dann, wenn wir bewusst unsere eigene Wirklichkeit erschaffen wollen. Dann sollten wir in der Lage sein, den Autopiloten auszuschalten und vom Fahrersitz aus unser Leben aktiv zu steuern.

Hier ein Beispiel:

Es gibt Menschen, die immer wieder die eigene Vergangenheit als Ursache für ihr Opferdasein anführen. Jemand anderes ist schuld daran, dass alles schief geht in ihrem Leben. Damit geben sie die Verantwortung für ihr Leben ab und nehmen sich so die Möglichkeit es aktiv zu steuern. Das Leben passiert ihnen vom Beifahrersitz aus und entsprechend machtlos und schlecht fühlen sie sich.

B. Lerne selbst zu steuern

Meine Tochter hatte erst Theorieunterricht und lernte dann mit einem Auto umzugehen, zu schalten und zu steuern. Es fiel ihr anfangs schwer, zusätzlich auf den Verkehr zu achten. In den ersten beiden Fahrstunden hat der Fahrlehrer das Kuppeln und Schalten übernommen und meine Tochter nur lenken, Gas geben und bremsen lassen. Zu viel Neues wäre eine Überforderung gewesen.

Die Sicherheit der gewohnten Wege zu verlassen und bewusster zu werden, kann Angst verursachen. Wir verlassen dann unsere Komfortzone und begeben uns in Unsicherheit. Die Motivation, aus dieser Komfortzone herauszukommen ist, dass wir uns selbst verwirklichen und unsere Träume leben wollen.

Da in unseren Schulen oft eher trockenes Wissen auf dem Lehrplan steht, werden wir dort nicht auf das selbstständige Fahren vorbereitet. Es gibt also keine geregelte Ausbildung für das Fahren des Lebensautos. Wir sind für diese Ausbildung selbst verantwortlich.

Das heißt nicht, dass wir beim Lernen alleine sind. Ich hole mir Unterstützung bei Freunden, Familie oder in meinem Netzwerk. Ich ziehe einfach dadurch hilfreiche Information an, dass ich offen dafür bin: Informationen aus dem Internet, aus Büchern oder aus Workshops. Es ist immer wieder spannend, wen und was ich dabei entdecke.

Ich versuche, meine Selbstfahrausbildung spielerisch anzugehen und mit einer Portion Abenteuerlust zu würzen. Dadurch nehme ich den Druck heraus. Ich baue damit auch den Glaubenssatz von mir ab, der sagt, dass Lernen eine ernste Angelegenheit sein muss.

1. Ein gutes Übungsfeld sind unsere Grundwerte

Ein wichtiger Bereich, in dem wir uns kennen sollten sind unsere Grundwerte. Ich nenne diese Grundwerte auch innere Wahrheiten. Wenn wir uns bewusst sind, welche Werte wir verinnerlicht haben, können wir sie als eine Art inneren Kompass nutzen. Entscheidungen fallen uns dann viel einfacher.

Eine meiner Grundwerte ist Ehrlichkeit

Seit ich weiß, dass Ehrlichkeit für mich eine wichtige innere Wahrheit ist, fällt mir Vieles leichter. Ich habe immer Probleme erschaffen und mich unwohl gefühlt wenn ich nicht authentisch war.

Am einfachsten fahre ich durchs Leben, wenn ich meinen Werten folge. Ich bleibe mir dann treu und fühle mich wohler. Ich bin in meinem Flow.

2. Jeder hat andere Grundwerte

Es ist mir sehr schwer gefallen einzusehen, dass viele Menschen den Grundwert Ehrlichkeit nicht haben und dass das OK ist. Ich habe weniger Probleme, das bei Menschen zu akzeptieren, die mir nicht nahe stehen. Ganz anders sieht das aus, wenn meine Kinder mich anschwindeln. Ihr kennt das alle: „Ich war das nicht!“ „Ja, ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“ Darüber kann ich mich aufregen.

So ist das mit unseren Grundwerten: Jeder hat andere und wir denken oft, dass unsere persönlichen Werte die einzig richtigen sind und daher allgemeingültig sein müssen. Dem ist nicht so. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass jeder auf seinem Kompass andere Werte stehen hat. Und diese Werte sind genauso relevant wie unsere eigenen.

3. Übung zu den Grundwerten

Nimm dir ein Blatt Papier und unterteile es in 2 Spalten. Schreibe in die erste Spalte deine Grundwerte und in der zweiten Spalte notierst du dir, ob und wie du sie heute lebst. Du solltest sie so konkret wie möglich formulieren.

Wie findest du deine Grundwerte? Fragen die dir dabei helfen können sind:

  • Was ist wichtig in meinem Leben?
  • Womit verbringe ich heute viel Zeit und fühle mich gut dabei?
  • Was willst du genau in deinem Leben haben?
  • Wovon brauchst du mehr?
  • Was möchtest du noch lernen und wissen?

Du kannst auch durch konkrete Situationen Hinweise auf deine Grundwerte finden:

  • Wann hast du das letzte Mal ein Gefühl von Erfüllung oder tiefer Zufriedenheit gespürt? Stell dir die Situation genau vor. Dort warst du mit deinen Werten wahrscheinlich im Einklang. Welche Werte waren das?
  • Wann warst du das letzte Mal unzufrieden und unglücklich? Gegen welche Werte könntest du da gearbeitet haben? Oder lebst du nach Werten, die für dich heute nicht mehr stimmen?

Auf deine Werte schließen kannst du auch durch das, was dir Spaß macht und deine Augen leuchten lässt.

Beispiele für Grundwerte:

Sicherheit, Zufriedenheit, Abenteuer, Selbstständigkeit, Glück, Liebe, Familie, Unterstützung, Gemeinschaft, Gesundheit, Kreativität, Freiheit, Gerechtigkeit.

Wichtig ist mir festzuhalten, dass deine Werte dich nicht begrenzen. Sie gehören zu dir und durch sie kannst du dich besser kennenlernen. Du kannst diese Werte auf so unterschiedliche Art und Weise leben, wie du dir das jetzt vielleicht noch nicht vorstellen kannst.

C. Den Autopiloten stoppen

Wenn du dir deiner Werte bewusst bist, merkst du vielleicht bald, an welchem Punkt ein Archivar dabei ist, eine Akte zu zücken und sagst: Stopp! An dieser Situation fühlt sich etwas komisch an. Hör auf diese Information! Dieser Stopp ist entscheidend. Durch dein Stopp wird der Autopilot sofort abgestellt. Dann bist du raus aus dem Automatismus und kannst anders reagieren und analysieren, was sich komisch angefühlt hat.

Was kannst du tun, wenn Du merkst, dass du im Autopilotenmodus gefahren bist? Setze gezielt kleine Aktionen. So veränderst du deine Realität und fängst an, eine neue Akte in deinem Archiv anzulegen.

Beispiel für kleine Aktionen nach einem Stopp

Im Gespräch atme ich bewusst ein oder fasse mir ans Ohrläppchen. In dieser kurzen Zeitspanne kann ich mich neu orientieren und anders reagieren.

Wir erschaffen das, worauf unsere Aufmerksamkeit liegt oder wohin unser Autopilot uns steuert. Wenn wir gelernt haben, dass wir Opfer sind und uns das Leben passiert, dann ist das auch so. Es wird so lange so bleiben, bis wir uns dieses Automatismus bewusst werden und uns entscheiden, anders zu handeln.

Was kannst du tun, wenn du dich als Opfer fühlst? Suche dir eine Situation, in der du achtsam behandelt wirst. Gehe in ein Café. Da bist du als Kunde automatisch wichtig. Jemand bedient dich. Oder suche den Kontakt zu Freunden, die dich wertschätzend behandeln.

D. Müssen wir uns immer bewusst sein?

Bewusster zu leben bedeutet nicht, sich in jedem Moment allem bewusst zu sein. Ich finde das wenig effizient und viel zu anstrengend. Ich muss nicht immer wissen, welche Werte, Glaubenssätze oder Gefühle gerade eine Rolle spielen. Genauso wie meine Tochter irgendwann nur einen Teil ihrer Aufmerksamkeit zum sicheren Auto fahren braucht, brauche ich langfristig nur einen Teil meines Bewusstseins, um meine Realität so zu erschaffen, wie ich möchte.

Entscheidend ist, rechtzeitig zu bemerken, wenn ich von dem für mich optimalen Weg abkomme. Ich realisiere dann, dass gerade etwas nicht in Ordnung ist. Dann kann ich nach einem Stopp wieder zurück auf den Weg fahren, den ich mir bewusst aussuche.

Ich habe mir angewöhnt, mehrmals am Tag innezuhalten und mich zu fragen, ob ich gerade auf dem richtigen Weg bin. Dadurch kann ich nötige Kurskorrekturen vornehmen und mich dann idealerweise wieder in meinem Flow begeben.

E. Du erschaffst Deine eigene Realität

Auch dir wird es immer leichter fallen, dein Lebensauto bewusst zu steuern und immer öfter das Lenkrad in die Hand zu nehmen und den Autopiloten auszustellen. Stück für Stück erkennst du die Programme und Automatismen, die du mit dir herumträgst. Verurteile dich nicht dafür, dass du sie hast. Sie haben dir einmal gedient.

Mit dem Ausschalten des Autopiloten erschließt du das Hier und Jetzt und aktivierst Deine Superkraft:

Nur im Jetzt kannst du bewusst deine Realität erschaffen. Nur hier triffst du die Entscheidungen, die dich dahin bringen, wo du wirklich hin möchtest.

Wenn du ab jetzt öfter vom Fahrersitz aus dein Lebensauto steuerst und bestimmst, wo es lang geht, bedeutet das, dass du die Verantwortung für deine Entscheidungen übernimmst. du und kein anderer fährt dein Auto. So macht das Fahren Spaß! Vergiss nicht, ein wenig Humor und Abenteuerlust auf deinen Weg mitzunehmen.

Viel Freude beim Erschaffen!

Ich gebe dir gerne ein paar Fahrstunden, falls du Unterstützung beim bewussten Erschaffen brauchst.

Der Autopilot auf die Ohren

Dem Autopiloten auf der Spur
Der Sozialpsychologe Shalom H. Schwartz hat Grundlagenforschung zum Thema Werte betrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Shalom_H._Schwartz . Er hat Grundwerte in 82 Länder untersucht und ein bekanntes Wertediagramm erstellt:  Internationale Werte.

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Bilder: Pixabay, Dan Hersh

© Inge Schumacher

Gewohnheiten ändern

Wir sind alle Gewohnheits-Tiere. Du passt deine Gewohnheiten ständig an veränderte Gegebenheiten an. Du bist für Veränderung gemacht. Ich gebe dir hier vier Tipps, wie du mit deinen Gewohnheiten umgehen kannst.

Schlechte Gewohnheiten haben einen guten Grund

Du machst nichts falsch, wenn du eine vermeintlich schlechte Angewohnheit hast. Du hast sie, weil sie dir irgendwie hilft. Die Ursachen und Hintergründe deiner Gewohnheiten zu kennen ist der Schüssel dafür, sie zu loszulassen.

Du hast Gewohnheiten, die dir guttun, zum Beispiel duschen oder Sport treiben. Diese Gewohnheiten unterstützen dich und helfen dir, dich gut zu fühlen.

Allerdings haben wir auch Gewohnheiten, von denen wir wissen, dass sie sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Das kann zum Beispiel Rauchen sein. Unter schlechten Gewohnheiten verstehe ich aber auch, an einem unpassenden Arbeitsplatz festzuhalten.

Gewohnheiten: Du hast die Wahl

Wir sind nicht der Spielball unserer Gewohnheiten. Wir haben die Fähigkeit, uns zu entscheiden, ob wir an Gewohnheiten festhalten oder sie loslassen wollen. Dazu brauchen wir Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und die grundsätzliche Bereitschaft, uns zu verändern.

Das Festhalten an Gewohnheiten, die dir nicht mehr dienen, bringt dich nicht dahin, wohin du willst. Das Loslassen begrenzender Gewohnheiten eröffnet dir dagegen neue Möglichkeiten.

Indem du dir deiner Gewohnheiten bewusst bist, kannst du an denen festhalten, die dir den größten Nutzen bringen und diejenigen loslassen, die dir nicht mehr dienen.

1. Deine Gewohnheiten können dich ausbremsen

Kommst du im Hinblick auf deine Lebensziele gerade nicht weiter?

Wenn du gerade feststeckst, ist es hilfreich, nach behindernden oder begrenzenden Gewohnheiten zu fahnden. Stell dir folgende Fragen

  • Womit beschäftigst du dich gerade am meisten?
  • Was willst du erreichen?
  • Was fehlt dir momentan?

Schau dir an, was du täglich tust. Was bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, was würdest du am liebsten verstecken und was machst du sehr ungern?

Nimm dir die Zeit, dir deine Gewohnheiten anzuschauen und zu überprüfen, welche du festhalten willst und welche du loslassen möchtest.

2. Gewohnheiten, die dich stärken

Deine Lebensqualität hängt entscheidend davon ab, wie viel Zeit du mit Dingen und Menschen verbringst, die dir guttun und die dir liegen.

Die erste Tasse Kaffee am Morgen bringt ein Lächeln auf mein Gesicht. Das ist eine lieb gewordene Routine, die mich einstimmt auf den Tag.

3. Identifiziere schlechte Gewohnheiten

An manchen Gewohnheiten halten wir nur fest, weil sie dazu gehören. Wir hinterfragen nicht, ob sie uns schaden.

In meinem Beispiel mit dem Kaffee, hinterfrage ich meine Routine, wenn mir die Tasse Kaffee nicht bekommt oder mir keine Freude macht. Mein Körper gibt mir zum Beispiel durch Unwohlsein einen Hinweis, dass er eine Pause vom Koffein braucht.

Das kommt ab und zu vor. Ich steige dann eine Zeitlang auf Tee um, weil ich das Ritual, meinen Tag mit einem warmen Getränk zu beginnen, schätze und beibehalten möchte. Das tut mir gut und erdet mich.

Nimm dir also etwas Zeit, um über deinen Tagesablauf und deine Aktivitäten nachzudenken. Gibt es Verhaltensweisen, die sich negativ auf dein körperliches oder geistiges Wohlbefinden auswirken?

  • Welche sind das genau?
  • Welchem Ziel dienen sie? Zum Beispiel der Beruhigung, dem Pause machen oder du willst dir damit etwas Gutes tun?
  • Mit was könntest du sie ersetzen?
Auf einer Treppe steigen zwei Menschen in Turnschuhen Treppen-Stufen hinauf. Auf den Stufen steht Step by Step. Genauso etablierst du neue Gewohnheiten.

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Erst, wenn du die Gewohnheiten kennst, die dir schaden, und dir klar ist, warum du sie brauchst, kannst du sie ersetzen.

4. Sei freundlich zu dir

Das Loslassen alter Gewohnheiten gelingt selten über Nacht. Du versuchst Automatismen zu verändern, die dich vielleicht schon lange begleiten.

Deine Gewohnheiten stehen für Sicherheit und Kontinuität. Nicht umsonst ist das Wort „wohnen“ im Wort „Gewohnheit“ enthalten. Du fühlst dich zuhause und sicher mit deinen Gewohnheiten. Unbewusst willst du dahin zurück und musst deswegen immer wieder bewusst eine Entscheidung gegen die alte Gewohnheit treffen.

Wir selbst sind oft unsere härtesten Kritiker. Wenn wir in alte Gewohnheiten zurückfallen, verurteilen wir uns schnell. Dabei ist das die Regel und nicht die Ausnahme. Stell dich lieber auf einige Fehlstarts und Rückfälle ein, wenn du eine Gewohnheit verändern willst. Dann bist du gelassener und baust weniger Druck auf.

Anstatt zu versuchen, deine Routine komplett zu überarbeiten, konzentriere dich darauf, eine einzige neue Gewohnheit zu etablieren, die dich wirklich unterstützt.

Zeige also Verständnis für dich, wenn es anfangs nicht so klappt, wie gehofft. Erkenne auch die kleinen Fortschritte an und habe Geduld mit dir.

Kleine Änderungen deiner Gewohnheiten bewirken mehr als du denkst

Stecke deine Ziele lieber nicht zu hoch.

Ich glaubte früher, dass nur drastische Veränderungen zu deutlichen Ergebnissen führen. Dabei sind große Veränderungen viel schwerer durchzuhalten und deswegen oft weniger erfolgreich.

Minimale Veränderungen können maximale Wirkung haben

Wenn du beispielsweise anfangen möchtest, mehr Sport zu treiben, ist es schlau ganz klein anzufangen und jeden zweiten Tag eine Minieinheit einzubauen. Das ist genug. Versuche nicht, ein intensives Trainingsprogramm durchzuziehen.

Mit der Zeit wird diese neue Gewohnheit zu einem Teil deines Alltags. Es fühlt sich dann so an, als wäre sie schon immer da gewesen.

Es geht immer ums Losgehen. Wenn du angefangen hast, fällt dir der nächste Schritt bestimmt leichter.

Feiere deine Erfolge

Perfektion ist der Feind von Veränderung. Wir vergleichen uns gerne mit Leuten, die schon Experten auf Gebieten sind, in denen wir gerade erst anfangen. Wenn ich mehr Sport machen möchte, vergleiche ich mich also lieber mit mir selbst von vor zwei Wochen als mit der Weltmeisterin im Marathon.

 Verzeih dir Ausrutscher

Konzentriere dich auf deine kleinen Erfolge. Feiere jeden Schritt und versuche die gelegentliche Rückfälle mit Gelassenheit zu sehen.

Du kannst sonst schnell in einem Kreislauf aus Selbstvorwürfen steckenbleiben. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen und gleichzeitig die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle loszulassen.

Hol dir Hilfe beim Ändern deiner Gewohnheiten

Du musst nicht alles alleine tun. Hilfe anzunehmen ist, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Teil des Lern-Prozesses. Suche dir Unterstützung von Freunden, deiner Familie oder Experten.

Ohne meine regelmäßigen Co-Working Sessions wäre mein Buch heute noch lange nicht so weit. Alleine fiel es mir schwer, eine Schreibroutine zu etablieren. Gemeinsam ging das viel leichter.

Vergiss dein Warum nicht!

Wenn es darum geht, Gewohnheiten festzuhalten und loszulassen, ist es wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten. Manchmal sind wir so sehr in die alltäglichen Schwierigkeiten verstrickt, eine neue Gewohnheit zu etablieren, dass wir darüber vergessen, warum wir damit überhaupt angefangen haben.

Nutze deine Talente und Stärken. Sie zeigen dir einen Weg, der zu dir passt und der dir dient. Trotzdem musst du erst einmal raus aus deiner Komfortzone. Und das braucht immer Anlaufenergie und ist in den seltensten Fällen einfach.

Mein Beispiel:

Mein Ziel ist, dass mein Buch möglichst viele Leser erreicht. Dazu muss ich mehr in Erscheinung treten und sichtbarer werden. Das ist definitiv außerhalb meiner Komfortzone. Deswegen hole ich mir Hilfe dabei. Langsam taste ich mich vor in die Welt von E-Mail Marketing, Landingpages und Instagram-Lives. Zum Glück gibt es dafür Expert*innen.

Indem du dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst wirst, kannst du dich nach und nach aus dem Griff schlechter Gewohnheiten befreien und deine Ziele mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung erreichen.

Lass dich durch eventuelle Anfangsschwierigkeiten nicht davon abhalten, deine Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Es lohnt sich.

Du möchtest eine schlechte Gewohnheit loswerden und brauchst Hilfe? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

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Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Das Wunder der Neuroplastizität

Neuroplastizität ist die einzigartige Fähigkeit unseres Gehirns, sich zu verändern. Die Strukturen in deinem Gehirn sind also nicht festgelegt. Wir verändern sie ständig und bestimmen damit, wie unser Verstand arbeitet. Im letzten Artikel über Epigenetik habe ich festgestellt, dass wir beeinflussen können, welche unserer Gene aktiv sind. Es scheint, dass wir auf Veränderung ausgelegt sind.


Erfahrungen können strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirken“ schreibt Professor Daniel J. Siegel in seinem Buch „Das achtsame Gehirn“ (S. 54). Unser Gehirn verändert sich demnach laufend, weil wir uns ständig auf äußerliche Einflüsse und Anforderungen einstellen müssen.


Wir alle benutzen und trainieren unser Gehirn. Jeder auf seine Weise. Wir formen es durch unseren Alltag und unsere individuellen Herausforderungen. Das Gehirn eines Spitzensportlers ist also anders verdrahtet als das eines Professors. Meines arbeitet anders als deines.

Mir zeigt das, wie vielseitig und anpassungsfähig wir Menschen sind. Es erklärt auch, warum wir noch nicht ausgestorben sind.

Neuroplastizität ermöglicht Heilung

Unser Gehirn hilft uns zu überleben. Neuroplastizität bedeutet auch, dass wir einen eingebauten Reparaturmechanismus haben. Natürlich hat er Grenzen. Das Gehirn kann sich trotzdem in vielen Fällen erstaunlich gut regenerieren.

Gehirnverletzungen überwinden: Nach einer Gehirnverletzung kann sich unser Gehirn umorganisieren. Benachbarte Bereiche übernehmen die Aufgaben von beschädigten und kompensieren so verlorengegangene Funktionen.

Rehabilitation von Schlaganfallpatienten: Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, werden durch gezielte Therapien gefördert. So lernen sie ihre verlorenen motorischen Fähigkeiten wieder neu.

Bei Demenzpatienten werden die vorhandenen Fähigkeiten geübt und gefördert, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Beispiel für angewandte Neuroplastizität: Dyskalkulie


Mit Neuroplastizität erkläre ich mir auch die erstaunliche Entwicklung meiner Tochter im Fach Mathematik. In der Grundschule konnte sie die Zahlen ab sechs einfach nicht begreifen. Ihre Dyskalkulie, das ist eine mit ausgeprägte Schwäche beim Rechnen, hat sie wahrscheinlich geerbt.

Sie hat lange mit ihren beeinträchtigten Rechenfertigkeiten gekämpft. Die Kenntnisse in Mathematik, die sie sich für eine Klassenarbeit mühsam erarbeitet hatte, waren nach ein paar Tagen spurlos verschwunden. Abgetropft wie von einem Lotusblatt. Das war sehr frustrierend.

Wir haben versucht, ihr zu erklären, dass ihre Dyskalkulie eine persönliche Eigenheit von ihr ist, mit der sie leben kann.


Unterstützt haben wir sie mit Ergotherapie. Mehr wollte sie nicht. Wir haben sie immer wieder darauf hingewiesen, dass sie die Möglichkeit hat, ihren Körper und seine Funktionen zu beeinflussen.

Wir hatten keine Ahnung, wie das geht und ob das bei ihr funktioniert. Wir haben ihr geraten, sich vorzustellen, dass ihr Mathematik immer leichter fällt. Sie hat es geschafft. Stück für Stück kam sie besser zurecht. Das Kopfrechnen wird ihr wohl nie leicht fallen und ein Mathegenie wird auch nicht aus ihr.

Ihr Mathematikverständnis hat sich so weit verbessert, dass sie Mathe im Abitur hatte. Keiner von uns hätte das für möglich gehalten.

Ohne diese Fähigkeit ihres Gehirns sich zu verändern – die Neuroplastizität – kann ich mir eine solche Veränderung nicht erklären.

Neues lernen verändert dein Gehirn


Neuroplastizität bedeutet also, dass du strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirkst, wenn du etwas Neues lernst oder etwas anders machst. Wenn du eine neue Sportart oder eine andere Sprache lernst, veränderst du deinen Körper auf molekularer Ebene.

Neuroplastizität ermöglicht Lernen

Indem du deine kreativen Fähigkeiten förderst, bildet dein Gehirn neue Verbindungen. Du kannst dich sogar darauf trainieren, originelle Ideen zu generieren und innovative Lösungsansätze zu finden.

Unsere angeborene Neugier ist ein Überlebensmechanismus, der Veränderungen für uns einfacher zu bewältigen macht.

Stehe zu dir und streiche die Ausreden


Ich habe die Aussage: „Das kann ich nicht“ aus meinem Wortschatz gestrichen. In ein: „Das kann ich noch nicht“ oder auch in „Damit will ich mich nicht befassen.“ Wir können so viel lernen. Aber wir sind nicht dazu gezwungen. Außer vielleicht, wenn wir schulpflichtig sind.

Wir alle haben Fähigkeiten, die wir nicht gerne benutzen, weil sie uns keinen Spaß machen. Das ist okay. Nur, weil du etwas sehr gut kannst, musst du keinen Beruf daraus machen.

Du entscheidest, wie du dich entwickelst

Ich habe zum Beispiel sehr gute analytische Fähigkeiten. Die habe ich als Diplomkauffrau im Controlling und als Unternehmensberaterin genutzt und ausgebaut. Mich hat dieses Berufsfeld aber nicht ausgefüllt, weil es zu wenig abwechslungsreich und kreativ war.

Heute nutze ich meine analytischen Fähigkeiten anders. Und zwar, indem ich mit meinen Klienten nach den Ursachen für ihre Blockaden forsche und ihnen helfe, wirklich weiterzukommen.


Je besser du dich kennenlernst, desto bewusster wirst du. Du lernst dir immer mehr zu vertrauen. So steuerst du dein Lebensauto genau dahin, wo du wirklich hinwillst. Lasse dabei die wunderbare Fähigkeit deines Gehirns, sich mit dir und für dich zu verändern, die Neuroplastizität, für dich arbeiten.


Wir haben die Verantwortung für uns und unsere Entwicklung. Und jede darf dazu stehen, wie sie sich entwickeln möchte. Du bist okay so wie du bist und brauchst dich nicht als Opfer der Umstände zu fühlen.


Du – dein Körper, dein Gehirn und damit auch dein Verstand – sind für Veränderung gemacht. Wenn du etwas Neues starten möchtest, damit du dich wohler fühlst, unterstützt dich dein Körper. Du hast alles dazu mitbekommen was du brauchst, um dein Leben auf das auszurichten, wofür du wirklich hier bist.


Alleine die Auseinandersetzung mit neuen Gedanken kann eine Änderung in deinem Gesamtsystem bewirken.

Nimm also die nächste Herausforderung in dem Wissen an, dass es deine leichteste Übung ist, über dich selbst hinauszuwachsen. Das machst du nämlich ständig.

Du möchtest dich weiterentwickeln und weißt nicht genau wie? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Anhang: Links zu Neuroplastizität

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Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Was kann Energiearbeit?

Ich habe einen wunderbaren Beruf. Mit meiner Energiearbeit unterstütze ich meine Klient*innen dabei, ihr Leben aktiv zu gestalten. Wir beseitigen gemeinsam Blockaden und erarbeiten Möglichkeiten, wie sie auf ihrem individuellen Weg wirklich weiterkommen.

Für viele meiner Klient*innen löst sich durch die gemeinsame Arbeit ein Knoten. Sie bekommen so Freiraum für neue Entscheidungen. Ich gebe ihnen Ideen mit, was sie konkret tun können, um ihre Situation zu verbessern.

Die Grenze der Energiearbeit ist das Tun

Das, was die Grenzen meiner Arbeit bestimmt, ist das Handeln. Das kann ich meinen Klient*innen nicht abnehmen. Das kann keiner. Ich kann unterstützen und den Weg ebnen – mit Wissen, Erkenntnissen und Ratschlägen. Mehr nicht.

Wenn du mit mir zusammenarbeitest, bekommt du Energie von außen. Das bewirkt eine Änderung in deinem System. Das erleichtert Veränderung.

Zum Beispiel kann eine Klientin nach der Energiearbeit drei Nächte lang wunderbar schlafen. Danach liegt sie wieder wach. Das Hamsterrad dreht sich erneut. Sie fragt sich, warum das so ist.

Ich erkläre das so: Du gestaltest ständig deine Realität. Durch dein Handeln, Denken und deine Überzeugungen. Mit Energiearbeit durchbrichst du die gewohnten Abläufe. Das kann eine Veränderung bewirken. Die hält aber nicht lange an, wenn du wieder in alte Gewohnheiten zurückfällst.

Das machst du nicht, weil du doof bist, sondern weil du ein Gewohnheitstier bist. Das sind wir alle. Viele dieser Gewohnheiten dienen uns und erleichtern unser Leben.

Durch den gewohnten Trott stellst du aber deinen alten Seins-Zustand wieder her. Den, den du eigentlich verändern willst. Das Hamsterrad , das aufhören soll, sich zu drehen aus dem Beispiel oben, fängt wieder an.

Veränderungen brauchen Aktivitäten

Um nachhaltige Veränderung zu erreichen, brauchst du ein Update deines Systems. Auf dem Sofa zu sitzen bringt nichts. Du musst den Wandel anstoßen. Eine kleine Veränderung genügt dafür.

Nur denken, dass du etwas verändern willst, hilft nicht.

Es sind keine riesengroßen Anstrengungen notwendig. Im Gegenteil. Die kleinen Schritte machen oft den großen Unterschied. Sie sind leichter zu tun und damit effektiver.

Einen Großteil deines Lebens bist du im Autopilotenmodus unterwegs. Das ist sinnvoll, weil es Energie spart: Das Autofahren geht zum Beispiel bei vielen von uns automatisch. Jeder Handgriff sitzt.

Wenn du im Autopilotenmodus unterwegs bist, denkst du die gleichen Gedanken und machst dieselben Dinge wie immer. Du läufst wie auf Schienen. Da ist kein Platz für Veränderung.

Kleinigkeiten verändern ist auch Arbeit

Unterschätze die Kleinigkeiten nicht. Ich habe monatelang gebraucht, um mir den einen Löffel Zucker in meinem Kaffee abzugewöhnen. Das ist kein großes Ding, dachte ich, bis mein Autopilot zu Hochform auflief. Ich musste mich bei jeder Tasse bewusst gegen den einen Löffel Zucker entscheiden.

Mit einer Kleinigkeit programmierst du dich auf Veränderung.

Sei nicht frustriert, wenn es nicht sofort klappt. Das ist normal. Der Autopilot hasst es, ausgestellt zu werden und wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Wenn du das weißt, kannst du ihn viel leichter ignorieren.

Du brauchst Übung, um bewusst aus deinen Automatismen auszusteigen. Auch, wenn du Veränderungsbedarf in einem größeren Bereich deines Lebens hast, reichen kleine Aktivitäten, um etwas zu erreichen. Die kleine Veränderung, die du dir aussuchst, muss nicht einmal direkt etwas mit deinem Problem zu tun haben.

Beispiel für eine kleine Veränderung: Gestalte deine Morgenroutine anders

  • Setze dich zum Frühstücken auf einen anderen Stuhl
  • Variiere den Zeitablauf
  • Nimm einen anderen Bus

Das bringt doch nichts, denkst du jetzt vielleicht. Im Gegenteil: Du richtest deine Aufmerksamkeit so auf Veränderung. Das verändert dein System.

Am besten suchst du dir etwas aus, was Spaß dir macht. Ziehe zum Beispiel bunte Socken an, wenn du sonst eher einfarbig bestrumpft das Haus verlässt.

Bewusstsein ist der Schlüssel für nachhaltige Veränderung. Du wandelst mit kleinen Handlungen deine Routine und damit veränderst du deine Wirklichkeit.

Vormachen bringt viel. Folgende Begebenheit zeigte mir mal wieder, wie wichtig Handeln ist:

Auf Impulse hören

Als ich für meine Tasche für eine energetische Hausreinigung packte, hatte ich den Impuls, ein Kinesio-Tape mitzunehmen. Das brauchte ich noch nie und so tat ich diesen Impuls erst einmal ab. Er war aber hartnäckig und kam wieder. Also habe ich das Tape doch mitgenommen.

Nach der Hausreinigung saßen wir beim Abschlussgespräch als das Thema auf die muskulären Verspannungen des Hausherrn kam. Wir hatten vorher über Impulse gesprochen: Sie geben uns zusätzliche Informationen, wenn wir sie wahrnehmen, hatte ich erklärt.

Das Gelächter war groß, als ich erzählte, dass und warum ich ein Kinesio-Tape in der Tasche hatte. Ich gab zu, dass ich es fast nicht mitgenommen hätte. Die beiden werden sich dadurch bestimmt noch lange an dieses Erlebnis und an die Macht der Impulse erinnern.

Hast du im Freundes- und Bekanntenkreis Menschen, die dir als Vorbild dienen könnten? Die ihr Leben gerade zum Besseren verändern?

Schaue dir genau an, was sie tun. Frage sie nach ihren Erfahrungen.

Du startest nicht bei Null

Viele meiner Klienten haben so viel Vorarbeit geleistet, dass sie nur ein wenig Rückenwind brauchen, um weiterzukommen.

Oft bist du dir nicht bewusst, was du schon alles geleistet hast. Wie weit du bereits gekommen bist. Es ist deswegen sehr hilfreich, Rückmeldungen über den eigenen Weg zu bekommen.

Wenn du die Ergebnisse deiner inneren Arbeit nicht im Außen siehst, dann stellen sich oft Selbstzweifel ein. Du fragst dich dann: Bringt das, was ich hier tue überhaupt etwas?

Ich schaue mit meinen Klient*innen gemeinsam ihren Weg an. Viele staunen darüber, was sie schon geleistet haben. Und sind dadurch motiviert, die nächsten kleinen Schritte zu gehen.

Die Grenzen meiner Energiearbeit

haben bewirkt, dass ich zur Expertin für Persönlichkeitsentwicklung wurde. Mit meiner Energiearbeit gebe ich den Anstoß und mache das Losgehen leichter. Mit Methoden der persönlichen Entwicklung unterstütze ich meine Klient*innen bei ihrer nachhaltigen Veränderung.

Es ist wunderbar, die Rückmeldungen über die Fortschritte meiner Klient*innen zu bekommen. Die Welt wird so ein bisschen freundlicher und heller. Das können wir im Moment alle gut gebrauchen .

Um mehr Menschen zu helfen, ins Handeln zu kommen, habe ich ein Buch geschrieben. Es ist gerade im Lektorat. Der Titel meines Ratgebers lautet: Jammern kannst du später. Wie du mit mehr Selbstvertrauen dein Leben aktiv gestaltest.

Dort geht es auf 250 Seiten um die kleinen pragmatischen Schritte, die den großen Unterschied auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit machen. Er enthält viele Geschichten aus der Praxis und passende Übungen.

Was ist mir dir?

  • Geht es dir gerade gut?
  • Weißt du, wo du hinwillst und warum?
  • Brauchst du eine Standortbestimmung deiner inneren Arbeit?

Nimm mein kostenloses halbstündiges Erstgespräch in Anspruch.

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Beitragsbild: Mirjam Kelter und privat

© Inge Schumacher

Alles zu viel? Einfache Übungen für Hochsensible und Menschen mit ADHS

Wenn du leicht von Informationen überwältigt wirst, könntest du mit Hochsensibilität und/oder einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) gesegnet sein.

  • Bist du sehr offen für die Informationen, die auf dich einprasseln?
  • Sind große Gruppen anstrengend für dich?
  • Gehörst du zu den Menschen, die ständig neue Ideen haben?

Wenn dir die Informationen, die auf dich einströmen, schnell zu viel werden hast du vielleicht auch nur eine dünne Haut. Davon sind mehr Menschen betroffen als du meinst,

In diesem Artikel findest du Übungen, die dich dabei unterstützen, für dich zu sorgen, wenn es hoch hergeht.

Hochsensible nehmen sehr viel wahr

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal. 20 Prozent aller Menschen haben dieses Merkmal.

Wenn du hochsensibel bist, leidest du in einer sehr unruhigen Umgebung. Vor lauten Geräusche, starken Gerüchen und chaotische Situationen würdest du am liebsten davonlaufen. Das sind zu viele Eindrücke, die du verarbeiten musst.

Du brauchst dazu viel Verarbeitungs-Zeit; spätestens abends. Deswegen dauert es für dich lange, um zur Ruhe zu kommen.

Je früher du lernst, die Informationsflut zu regulieren, die auf dich einprasselt desto besser. Die ständige Überforderung durch zu viel Input kann dich müde und krank machen.

Versuche, deinen Wahrnehmungsfilter anzupassen. Du grenzt dich bewusst ab, wenn zu viel Informationen bei dir ankommen.

Dabei helfen kann dir folgende Abgrenzungsübung:

Mache einige tiefe Atemzüge und fühle deinen Körper. Achte besonders darauf, wo er aufhört. Stell dir dann eine Blase vor, die dich schützt. Sie geht einmal um dich herum. Suche dir ein passendes Bild für diese Blase. Hier ein paar Beispiele:

  • Ein Kind stellt sich die Blase als roten Luftballon vor
  • Ein Klient braucht etliche Meter Beton als Schutz zwischen sich und der Außenwelt
  • Ein anderer entwickelt ein Bild mit weichen Wattewolken
  • Eine Klientin findet ein Wort, das für sie als Schutz passt

Alles ist erlaubt. Du wirst feststellen, dass deine Schutzblase ganz unterschiedliche Qualitäten haben kann, je nachdem in welcher Situation du dich befindest.

Menschen mit ADHS sind immer auf Empfang

Besonders schwierig ist es für Menschen mit ADHS aus dem stetigen Strom wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Sie sind stets auf Empfang und deswegen sehr offen.

Was ist ADHS?

Es wird geschätzt, dass zwei bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen betroffen sind.

Charakteristisch für ADHS sind drei Hauptsymptome:

  • Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang)
  • Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit)
  • Impulsivität (unüberlegtes Handeln)

Die einzelnen Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. ADHS ist nicht auf Kinder und Jugendliche beschränkt. Einige meiner erwachsenen Klienten leiden auch darunter.

Woher kommen die Ausprägungen von ADHS?

Der Stand der Forschung zu ADHS ist, dass das Gehirn der Betroffenen in der kindlichen Entdecker-Phase steckengeblieben ist. Diese Phase beginnt, wenn Kinder mobil werden.

Sie nehmen viel auf und ihr Gehirn kann sich dadurch schnell entwickeln. Sie sind dann ganz offen und alles ist spannend für sie. Deswegen sind Kinder in diesem Entwicklungsstadium so leicht ablenkbar.

Normalerweise lernen wir im Laufe der Zeit, uns zu konzentrieren. Wir sind dann in der Lage Störendes auszublenden. Menschen mit ADHS fällt das unendlich schwer. Sie sind ständig offen für neue Sinneseindrücke. Sie nehmen alles wahr, was um sie herum vorgeht.

Zum Beispiel ist es fast unmöglich mit ihnen ein Gespräch zu führen, wenn in der Umgebung große Unruhe herrscht.

Ständig zu viel Energie im System

Konzentration ist für die Betroffenen Schwerstarbeit. Typisch ist, dass sie es kaum schaffen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und diese zu Ende zu bringen.

Zeitweilige Ruhe im Kopf und damit auch im Körper herzustellen ist eine große Herausforderung für sie. Dabei brauchen sie dringend Erholung.

Meiner Meinung nach hilft diesem Personenkreis mehr zu wissen, um besser zurechtzukommen. Sie sollten sich selbst gut kennen und über den ADHS-Komplex Bescheid wissen. Dann wird es leichter damit umzugehen.

Ich empfehle deswegen das Buch „Unruhe im Kopf. Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS“ von Gabor Maté.

Der Autor hat drei Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde. Als Arzt hat er sich mit der Thematik beschäftigt und festgestellt, dass er selbst davon betroffen ist. Seine Erkenntnisse und viele Beispiele hat er in diesem gut verständlichen Buch verarbeitet.

Von Midjourney erstelltes Bild, das eine Frau mit Kopfhörern darstellt, die sich die Ohren zuhält ADHS

Drei Übungen, die dünnhäutigen Menschen helfen für sich zu sorgen:

1. Gehe ins Hier und Jetzt

Im Hier und Jetzt kannst du feststellen, was du gerade brauchst.

Stelle den Autopiloten aus. Dann bist du aufmerksam. Jetzt kannst du deine Situation verändern. Das geht am besten, wenn du den Körper mitnimmst.

  • Mache eine kleine Atemübung
  • Checke bei dir ein und frage dich: Wie geht es dir?
  • Prüfe, ob dein Körper verspannt ist und mache eine kurze Lockerungsübung
  • Frage dich: Welche konkrete Kleinigkeit hilft dir, damit es dir besser geht?
  • Brauchst du eine Pause?         

Danach kannst du feststellen, ob dir das Außen zu viel ist und dich überfordert.

2. Abgrenzung

Oft übernehmen sensible Menschen Energien aus ihrer Umgebung. Sie fühlen sich zum Beispiel plötzlich unwohl, obwohl es ihnen eben noch gut ging. Das herauszubekommen braucht Übung. Hier hilft bewusste Abgrenzung.

Wenn du merkst, dass du dich überfordert bist, zieh dich zurück.

  • Suche Ruhe im Außen, um sie auf dein Inneres zu übertragen
  • Gehe aus der Situation
  • Mache eine Atemübung und beruhige dich

Du hast bestimmt eigene Strategien entwickelt, mit herausforderndem Input umzugehen.

Was machst du genau? Dient dir diese Herangehensweise noch? Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Welches sind Situationen, die dir über den Kopf wachsen?
  • Was tust du automatisch? Schaffst du Abstand, indem du dich zurückziehst?
  • Welche anderen Strategien kannst du identifizieren?

3. Schaffe dir Ruhe-Oasen

Das ständige Plappern deines Inneren Monologs kommt zu der Unruhe von außen hinzu. Um deine Bedürfnisse besser wahrzunehmen, hilft dir Ruhe in deinem Kopf. Die bekommst du durch:

  • Meditation
  • Musik hören
  • In die Natur gehen
  • Sport machen

Du musst selbst herausfinden, was dir hilft zur Ruhe zu kommen. Wenn du nicht weißt, wie sich innere Ruhe anfühlt, überprüfe deinen Blutdruck und deine Herzfrequenz vor und nach den Übungen. So bekommst du zuverlässige Information über ihre Wirksamkeit.

Schreibe mir doch bitte in die Kommentare, ob dir auch oft alles zu viel, zu laut und zu bunt ist. Wie reagierst du darauf und was hilft dir?

Du brauchst mehr Informationen?

Ruf mich gerne unverbindlich an. Ich schenke dir eine halbstündiges Erstgespräch.

Anhang

Hilfreiche Links:

Bücher:

Elaine N. Aron Sind Sie hochsensibel? Ein praktisches Handbuch für hochsensible Menschen. Das Arbeitsbuch (2022)

Gabor Maté (2021) Unruhe im Kopf. Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS

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Bilder: KI

© Inge Schumacher

Experimente

Warum benutze ich das Wort Experiment im Zusammenhang mit persönlicher Entwicklung?

Experimente und Persönlichkeitsentwicklung passen wunderbar zusammen. Wenn du Neues ausprobieren als Experiment siehst, gehst du automatisch auf Distanz dazu. Diese Distanz erleichtert es dir, den Autopiloten auszustellen und im Hier und Jetzt zu agieren.

Alleine durch das Benutzen des Wortes „Experiment“, verändert sich deine Perspektive. Daran siehst du, wie wichtig Wörter sind. Durch deine Wortwahl  steuerst du nicht nur die Wirkung deiner Sprache, sondern auch deines Handelns: Dir selbst und deiner Umwelt gegenüber.

Definition Experiment

Ein Experiment ist eine Untersuchung, bei der du eine Annahme prüfst und diese entweder beweist oder widerlegst.

Du prüfst zum Beispiel im Experiment, ob du dich traust, in der 15 Grad kalten Ostsee zu baden. Das hast du noch nie ausprobiert. Du schätzt dich so ein, dass du das schaffen kannst. Das ist die Annahme, die du in diesem Experiment prüfst. Nach dem Selbstversuch weißt du mehr als vorher. Du hast wieder etwas über dich gelernt.

Warum ich Experimente liebe

Experimente machen es leichter, Neuland zu betreten. Im Experiment beobachtest du mit Neugier und Entdeckergeist, was passiert und lernst daraus. Ein Experiment dient in erster Linie der Erkenntnisgewinnung.

  • Das Experiment bringt dich auf eine sachliche Ebene
  • Du bekommst Abstand zu deinen Erwartungen
  • Der Ausgang ist offen – Fehlversuche gehören dazu

Experimente motivieren

Dein Selbstwert steht nicht infrage, wenn ein Experiment schiefgeht. Du hast nichts verloren, sondern, im Gegenteil, Erkenntnisse hinzugewonnen. Du wirst dann nicht so leicht frustriert und demotiviert. Experimente nehmen den Erfolgszwang und sorgen alleine dadurch für Entspannung.

Deinen Anspruch auf Perfektion kannst du damit wunderbar aushebeln und der Erkenntnisgewinnung mehr Raum geben. Dein Forschergeist wird geweckt und hilft dir beim Dranbleiben. Das ist ein Grund, warum ich Experimente so liebe.

Es gibt viele Situationen, in denen dich eine experimentierfreudige Grundhaltung unterstützt.

Osterhasen, aus Papier gefaltet

Das Bastel-Beispiel:

Du kannst nicht wissen, welches deiner Bastel-Angebote angenommen wird und welches nicht. Objektiv nachvollziehbare Gründe kann ich dafür oft nicht finden. Für mich ist es deswegen deutlich entspannter, ein Bastelangebot als ergebnisoffenes Experiment zu sehen.

Dann beobachte ich staunend, was passiert:

  • Manchmal wird aus den bereitgestellten Materialien etwas ganz anderes
  • Manchmal wird das Angebot total abgelehnt
  • Oder alle sind begeistert von der Idee

Das als Experiment zu verstehen, macht viel mehr Spaß, als mit meinen eigenen enttäuschten Erwartungen umzugehen.

Beispiel Kultur:

Ich nutze zum Beispiel mein Kultur-Abo dazu, unbekannte Musikrichtungen auszuprobieren. Meine Freundin und ich entscheiden spontan, was wir testen. Wir haben schon mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen experimentiert und uns sind vom Ergebnis überrascht. Das Schöne ist: Wenn die Musik uns nicht gefällt, sind wir nicht enttäuscht.

Zwischenmenschliche Experimente

Auch in schwierigen menschlichen Situationen traue ich mich mittlerweile zu experimentieren. Besonders dann, wenn ich merke, dass die üblichen Strategien nichts bringen. Das braucht Mut und es geht natürlich nicht immer gut. Diese Versuche als Experimente zu sehen, erleichtert es mir, aktiv zu werden.

Ich gehe zum Beispiel folgendermaßen vor: Ich versuche eine akzeptierende Atmosphäre herzustellen. Dann spreche ich ganz offen mit meinem Gegenüber über die Situation und frage, wie wir die Kuh gemeinsam vom Eis bekommen können. Das klappt so oft, dass ich das inzwischen als Strategie, zwischenmenschliche Situationen zu entschärfen, in meinen Werkzeugkasten aufgenommen habe.

Viele meiner Klienten kommen durch das Experimentieren ins Handeln. Sie stellen fest, dass sich experimentieren lohnt und Spaß macht. Das Agieren befreit sie. Sie erleben sich aktiv und können ihren natürlichen Forscherdrang ausleben. Außerdem fühlen sie sich dann viel weniger als Opfer.

Experimente und Persönlichkeitsentwicklung

Wenn du etwas experimentell ausprobierst, weißt du viel besser, ob eine Tätigkeit, eine Theorie oder ein Werkzeug zur Persönlichkeitsentwicklung wirklich zu dir passen oder nicht. Dadurch kannst du viel einfacher bessere Entscheidungen treffen.

Je öfter du experimentierst, umso mehr Erfahrungen sammelst du. Du erweiterst deinen Horizont und lernst dich immer besser kennen:

  • Was sind deine besonderen Herausforderungen?
  • Wie begegnest du ihnen am effektivsten?
  • Was stärkt dich?

Durchs Ausprobieren und Experimentieren wirst du immer mehr Strategien erarbeiten, die dir in Krisensituation helfen können. Du erarbeitest dir damit eine innere Grundsicherheit, die vieles für dich einfacher macht.

Bleib locker

Experimentiere am besten nur dann, wenn du in einer guten Verfassung bist. Dann ist es leichter, offen dafür zu sein.

Wenn das Leben sich schwer anfühlt, ist es vernünftiger, dich deiner bewährten Strategien zu bedienen und nichts Neues auszuprobieren. Such dir dann Werkzeuge aus, von denen du sicher weißt, dass sie dir helfen. Gelegenheiten zum Experimentieren gibt es täglich. Die laufen dir nicht weg.

Experimentiere!

Experimentieren macht Spaß und hält beweglich: im Kopf und im Körper. Auch das Denken und Handeln außerhalb festgelegter Grenzen will geübt und trainiert werden. Das geht mit Experimenten besonders gut.

Ohne Experimente hätte ich vieles nicht in meinem Leben: Meine Schreibbuddy Lisa, meinen Job im Hort, meine Workshopgruppe. Mein Leben wäre deutlich langweiliger und weniger bunt.

Jetzt verstehst du sicher besser, warum ich dir Experimente nahelege. Es ist wertvoll, öfter einmal die Perspektive zu wechseln und dein Leben auch einmal als Abenteuer zu sehen. So sammelst du wertvolle Erfahrungen und entwickelst mehr Vertrauen in dich selbst.

Was könnte dein nächstes Experiment sein?

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Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Bist du Stress-abhängig?

Die Notwendigkeit, Stress zu generieren und damit den Körper zu Höchstleistungen zu motivieren, kommt aus grauer Vorzeit. Damals mussten wir in der Lage sein, in kurzer Zeit unsere gesamten körperlichen Reserven zu mobilisieren.

Die brauchten wir, um erfolgreich vor einem Säbelzahntiger davonzulaufen und nicht gefressen zu werden. Herz, Lunge und Beine bekamen dann unsere gesamte Energie.

Diese Stressreaktion ist unsere Antwort auf akute Gefahr: Sie besteht aus Rennen, Kämpfen oder sich Tot stellen. Unser Körper wird dabei unter Strom gesetzt.

Ist die gefährliche Situation vorüber, werden die Stresshormone abgebaut und wir entspannen uns. Dann reguliert sich unser System und findet wieder zurück in Balance.

Sehr gut beobachten lässt sich dieser Prozess bei Tierdokumentationen, in denen gezeigt wird, wie Löwen auf die Jagd gehen. Die verfolgten Tiere beruhigen sich nach einem Raubtierangriff schnell und grasen friedlich weiter.

Der Löwe wird in unserer modernen Welt durch andere Stressoren ersetzt: Den Job, den Verkehr, den Zeitdruck. Das Problem ist, dass der Stress bei vielen von uns zum Dauerzustand wird.

Das ist so, als ob der Löwe die ganze Zeit hinter uns her rennt und wir nur noch durchs Leben sprinten. Es gibt zu wenig Erholungsphasen, in denen sich unser System regenerieren und ausbalancieren kann. So leben wir ständig mit einer Überversorgung an Stresshormonen.

Gedanken-Stress

Leider reicht alleine schon der Gedanke an einen Stressor, einen Löwen, um uns in Alarmbereitschaft zu versetzen. Es stresst uns schon, wenn wir uns zum Beispiel „nur“ Sorgen machen, dass irgendetwas etwas schiefgehen könnte.

Stress kann krank machen

Kein natürlicher Organismus, der sich laufend im Stress befindet, kann auf Dauer problemlos funktionieren. Zu viel Stress kann deswegen Folgen, wie Entzündungen oder chronische Krankheiten haben. Klassische Stressfolgen sind zum Beispiel Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Unter Stress schüttet der Körper vermehrt die Hormone Adrenalin und Kortisol aus. Beide erhöhen den Blutdruck. Außerdem steigt die Produktion körpereigener Fette, die sich mit der Zeit an den Wänden der Blutgefäße absetzen. Das führt zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Das Stresshormon Kortisol reduziert außerdem die Wirkung des Insulins. Insulin ist aber wichtig für die Regulierung des Blutzuckerspiegels. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit vermehrter Insulin-Produktion. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, droht eine Insulinresistenz, die Diabetes 2 genannt wird.

Stress bringt auch unsere Immunabwehr durcheinander. Erkältungsviren gelangen so nicht nur leichter in den Körper, sondern halten sich dort auch länger auf. Krankheiten werden verschleppt. Die Folge: Sobald der Stress vorbei ist, bricht eine Krankheit aus. Das ist ein Grund dafür, warum so viele Menschen im Urlaub krank werden.

In einer Stresssituation spannen sich unsere Muskeln automatisch an. Hält der Stress an, kann es zu chronischen Verspannungen kommen. Das ist die Ursache für viele Rücken- und Nackenschmerzen.

Die Liste der problematischen Stressfolgen lässt sich noch weiter fortsetzen. Auf die psychischen Folgen bin ich hier erst gar nicht eingegangen.

Wir alle wissen, dass andauernder Stress schädlich ist. Warum befinden sich dann so viele von uns ständig im Hamsterrad?

Ist Stress eine Droge?

Zum ersten Mal habe ich von Joe Dispensa gehört, dass wir vom Stress abhängig werden können. Emotionen wie

  • Angst
  • Schuld
  • Wertlosigkeit
  • Unsicherheit
  • Traurigkeit

werden von Stresshormonen hervorgerufen. Weil wir uns durch das so ausgeschüttete Adrenalin lebendig fühlen, suchen wir diese Gefühle immer wieder. Deswegen ist es so schwer, von ihnen loszukommen.

Die 1200 chemischen Stoffe, die mit einer Stressreaktion verbunden sind, wirken nur bis zu zwei Minuten lang. Wir müssten uns also schnell wieder beruhigen können, wenn wir uns zum Beispiel geärgert haben.

Wenn uns das nicht gelingt, bedeutet das, dass wir das Gefühl des Ärgers immer wieder aktivieren, weil wir abhängig davon sind.

Jetzt verstehst du bestimmt besser, warum manche Menschen so oft, so lange und so viel jammern. Sie baden im Selbstmitleid und in den dadurch erzeugten Gefühlen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ihr Leben fühlt sich für sie so lebendiger an, auch wenn das nicht angenehm ist.

Durch Stress ist unsere Aufmerksamkeit ständig auf das Außen gerichtet. Von daher kommt die vermeintliche Gefahr und dahin fließt unsere Energie.

Deswegen sind wir nicht in der Lage in unser Inneres zu blicken, um festzustellen, was los ist und warum. Geschweige denn, mitzubekommen, was in anderen vorgeht. Wir drehen uns ausschließlich um uns selbst.

Stress hält uns damit genauso auf den alten Wegen unserer Vergangenheit fest wie der Autopilot.

Ein bunter Pfeil mit dem Wort Problem darauf geschrieben.

Könntest du Stress-abhängig sein?

Beantworte bitte folgende Fragen:

  • Fällt es dir schwer, zur Ruhe zu kommen?
  • Drehen sich deine Gedanken oft im Hamsterrad immer und immer wieder um dasselbe Problem?
  • Sind deine Gedanken immer schon bei deiner nächsten Aufgabe?
  • Bist du oft angespannt?
  • Hast du nie genug Zeit für die Dinge, die du liebst?
  • Leiden deine Hobbys und deine Freunde?
  • Fällt es dir in deiner Freizeit schwer, dich zu entspannen?
  • Hast du körperliche oder seelische Probleme?

Falls du einige Fragen mit Ja beantwortest, könnte ich mir vorstellen, dass Stress in deinem Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

Du bist dir immer noch nicht sicher, ob du Stress-abhängig sein könntest? Dann empfehle ich dir, einen der vielen Stress-Tests im Internet zu machen.

Bei mir war das auf jeden Fall so. Ich war Stress-abhängig. Für mich persönlich bedeutete Stress Anspannung: In meinem Inneren, in meinem Kopf und in meinem Körper. Weil das so normal für mich war, habe ich das lange Zeit nicht gemerkt.

Auch heute noch liebe ich es manchmal unter Hochspannung durch die Gegend zu rennen und tausend verschiedene Sachen zu erledigen. Was anders ist: Ich versuche für Ausgleich zu sorgen. Hilfreich ist, dass ich jetzt eher in der Lage bin zu merken, wenn ich mich verspanne. Dann wird es höchste Zeit gegenzusteuern.

Entspannung zu lernen, war schwer für mich. Wie sollte ich etwas  lernen, von dem ich keine Ahnung hatte, wie es sich anfühlt? Ich habe als alles Mögliche ausprobiert.

Erst als ich mühsam gelernt habe, mich zu entspannen, habe ich den Unterschied zu meinem Normalzustand überhaupt feststellen können. Ich konnte dann auch erkennen, wie anstrengend das war und wie unnötig.

Für mich passt der Satz von Gabor Maté „When there is tension you need to pay attention“. Frei übersetzt bedeutet das: Da, wo Anspannung ist, solltest Du aufmerksam hinsehen. Wenn mir meine Anspannung bewusst wird, stoppe ich meinen Autopiloten und starte ein kleines Lockerungsprogramm.

Wichtig ist es, dabei den Körper mitzunehmen. Alleine das Denken: „Ich bin gerade gestresst und entspanne mich jetzt“, funktioniert nicht.

Was du tun kannst, um raus aus dem Stress zu kommen ist zum Beispiel:

  • Einige bewusste Atemzüge tun
  • Aufstehen
  • Hüpfen
  • Kleine Pause machen und raus gehen

Es gibt leider keinen optimalen Weg in die Entspannung. Es gibt nur deinen eigenen Weg. Nur du kennst dich gut genug, um ihn zu finden. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.

Schreib mir, wie du herausfindest, dass du gestresst bist und wie du damit umgehst!

Ich habe gerade ein Buch geschrieben, in dem die hier angerissenen Themen vertieft werden. Der Titel ist: Jammern kannst du später

Es ist ein Mut- und Mitmachbuch mit vielen praktischen Beispielen.

Links

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

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Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Familien- und Vätercoach Oliver Panzau

Heute stelle ich Dir Oliver Panzau vor. Oliver ist Familien- und Vätercoach. Ich habe ihn über seinen spannenden Beruf befragt.

Oliver lebt in einer Patchworkfamilie mit insgesamt fünf Kindern, vier Hunden und vier Katzen. Er lebt worüber er spricht und das auf eine sehr wertschätzende Weise.

Du warst früher als Ingenieur tätig. Wie bist du Familien- und Vätercoach geworden?

Mit der Trennung von meiner Frau, vor fast 7 Jahren, hat sich mein Leben komplett verändert. Unter anderem mussten wir die Betreuung unserer Kinder neu organisieren. Eine hälftige Aufteilung der Betreuung empfanden wir fair für uns und unsere Kinder und haben uns für ein wöchentliches Wechselmodell entschieden, bei dem unsere Kinder im Wechsel zwischen dem Zuhause der Mama und meinem Zuhause pendeln.

Damit habe ich eine viel größere Verantwortung in der Care-Arbeit übernommen als zuvor. Meine eigenen Erwartungen an meine Vaterrolle in der fast 50-prozentigen Betreuung meiner Kinder und die Erwartungen an mich als Führungskraft passten allerdings nicht mehr zusammen. Ich habe mir jahrelang die Zähne daran ausgebissen, beides unter einen Hut zu bekommen.

Die persönliche Erfahrung der Trennung und meine Weiterentwicklung in der Patchworkfamilie haben dazu geführt, dass ich bewusst die menschlichen Beziehungen in allen Lebensbereichen in den Mittelpunkt gestellt habe.

Das passte nicht mehr zu meinem damaligen Jobprofil – schon gar nicht in der Baubranche. Also habe ich mich, gemeinsam mit meiner Frau, für einen radikalen Umbruch entschieden. Ich wollte ausschließlich den Menschen und ihrer persönlichen Weiterentwicklung in all ihren Beziehungen dienen; sie in einer Art und Weise zu unterstützen, von der ich selbst überzeugt bin und die ich vorlebe. Das war eine sehr emotionale und wirklich gute Entscheidung!

Für mich ist die Kommunikation in meiner 5-köpfigen Familie schon schwierig. Was kommt an Herausforderungen dazu, wenn man in einer Patchworkfamilie lebt?

Die grundsätzlichen Herausforderungen sind ähnlich, da auch in der Patchworkfamilie die Basis das sich liebende Paar bildet. Kompliziert wird es mit den vielen zusätzlichen Beziehungssträngen, den damit verbundenen Rollen und Verantwortungen. Das kann schnell unübersichtlich werden und bedarf der Sortierung, da hier ein großes Potential für Verstrickungen liegt.

Wir müssen uns z.B. darüber einig werden, wie wir die Stief- oder wie ich sie nenne, Bonuskinder, mit erziehen. Schließlich haben die Kinder noch einen leiblichen anderen Elternteil. Aus der ursprünglichen Familie gibt es schon Werte, die weitergelebt werden wollen, die aber im neuen Zusammenleben zu Konflikten führen können.

Wenn aus der neuen Beziehung, wie bei uns, ein gemeinsames Kind dazukommt, ergeben sich daraus eigene gemeinsam gelebte Werte, die anders aussehen können als in der ersten Familie. Nicht zuletzt spielt die Kommunikation zu und vor allem über die leiblichen anderen Elternteile eine wesentliche Rolle im Leben einer Patchworkfamilie. Das führt sehr häufig zu Konflikten zwischen allen Beteiligten.

Du arbeitest in einem Bereich, der mit schwierigen Gefühlen wie Schuld, Scham und Scheitern verbunden ist.

Ich stelle vor allem die Eltern in den Vordergrund meiner Arbeit, da vom Frieden in der Familie alle, vor allem aber die Kinder, profitieren. Die meisten meiner Klienten haben ihre eigene Trennung nicht richtig verarbeitet und bleiben lange mit den von Dir genannten Gefühlen bewusst oder unbewusst verbunden.

Häufig begeben sie sich in eine neue Partnerschaft, gründen also eine Patchworkfamilie, in der Hoffnung, dass so die heile Familienwelt wieder hergestellt wird. Würde das so einfach funktionieren, hätte ich keine Klienten.

Die Komplexität der vielen vorher beschriebenen Beziehungsebenen wird dabei leider unterschätzt. Das ist oft der Grund dafür, dass es mehr Probleme als vorher gibt. Deswegen sind, laut Statistik, Trennungen in Patchworkfamilien noch häufiger als in herkömmlichen Familien.

Außerdem geht die Rechnung „Neue Liebe, Neues Glück“ nur dann auf, wenn ich mir der eigenen Anteile an den Problemen, die zur Trennung führten, bewusst werde. Diese gilt es zu beleuchten.

Mit Hilfe von ausführlichen wertschätzenden Gesprächen und Aufstellungsarbeit erarbeite ich mit den Klienten ein Verständnis für ihre Situation und den Ursprung für ihre Probleme.

Mit neuem Blick auf die festgefahrene Situation finden wir gemeinsam Lösungen, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Diese Ziele können z.B. die Verbesserung der Beziehung zu den eigenen Kindern oder der Ex-Frau bis hin zu einem Leben raus dem Hamsterrad umfassen.

Letztendlich wünschen sich meine Klienten ein glückliches Leben in allen Lebensbereichen. So arbeiten wir daran, alte Familienwerte loszulassen und neue Familienmodelle kennenzulernen. Es geht in erster Linie darum, Veränderungen zuzulassen:

  • Das Loslassen des Alten, das nicht mehr zielführend ist.
  • Das Sich Öffnen für Neues

 Deswegen empfehle ich meinen Klienten mindestens 8 Wochen Begleitung.

Arbeitest du ausschließlich mit Männern zusammen?

Die meisten Frauen schätzen meine Arbeit mit ihren Männern sehr, da sich Männer leider immer noch zu selten in der Partnerschaft öffnen. Sie freuen sich, dass ich mit meiner Arbeit einen Beitrag zur mentalen Gesundheit der Männer leiste.

Ich ziehe allerdings aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und eigenen Identität vor allem Väter an. Es kommen auch einige Frauen zu mir, aber 90 Prozent meiner Klienten sind männlich. Das freut mich sehr!

Wie begreifst du deine eigene Vaterrolle?

Die Vaterrolle ist für mich von immenser Bedeutung, da ich selbst ohne Vater aufgewachsen bin. Das Bewusstsein meiner Vaterrolle hat sich mit der Trennung neu weiterentwickelt. Unter anderem habe ich nach 43 Jahren nicht nur Kontakt zu meinem Vater aufgebaut, sondern sogar eine sehr herzliche Beziehung zu ihm aufgebaut.

Eine Trennung bzw. eine Patchworkfamilie ist ein wunderbares Übungsfeld für persönliche Entwicklung. Ich liebe es, Vater zu sein und mich persönlich weiterzuentwickeln und anzuerkennen, dass ich nicht perfekt sein muss. Ich darf Fehler machen und daraus lernen. Idealerweise spreche ich mit meiner Frau darüber, damit wir uns nicht nur als Individuen, sondern auch als Paar weiterentwickeln können.

Wie wichtig ist Bewusstsein und sich selbst kennen in Deiner Arbeit?

In meiner Arbeit als Coach ist es von Vorteil, die Erfahrungen meiner Klienten nicht nur nachvollziehen zu können, sondern auch selbst erlebt und gefühlt zu haben und so eine echte Verbindung herstellen zu können. Genauso hilfreich ist es, dass ich den Weg, den sie noch vor sich haben, kenne und beschritten habe.

Für den Klienten bzw. alle Menschen ist es wichtig, die eigenen blinden Flecken und Trigger aus der Vergangenheit kennenzulernen, weil sie in der Regel das Handeln im Hier und Jetzt so beeinflussen, dass sie sich gefangen fühlen, ohne zu wissen, wo dieses Gefühl herkommt.

Wenn der Klient in dem Coaching Prozess selbst versteht und fühlt, wo diese Emotionen und Erfahrungen herkommen, kann das zu einem Aha-Effekt führen, weil er merkt, dass er die Vergangenheit nicht ändern, sondern nur annehmen kann.  Der Klient übernimmt so in der Gegenwart Verantwortung und kommt ins Handeln.

Sich selbst kennenzulernen, zu verstehen und anzunehmen schafft Dankbarkeit, inneren Frieden und fördert den Weg zu mehr Selbstliebe. Wenn ich mich selbst lieben kann, kann ich auch andere lieben. Und letzten Endes sehnen wir uns alle nach Liebe und glücklichen, erfüllten Beziehungen.

Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich Menschen auf diesem Weg begleiten darf.

Hier kannst du Oliver Panzau treffen:

Oliver Panzaus Tipps

Ich schätze die Arbeit von folgenden Kolleginnen und empfehle ihre Arbeit und Literatur zu den Thema Trennung mit Kind gerne weiter:

Bücher:

  • Marianne Nolde: Eltern bleiben nach der Trennung
  • Ute Steffens: Mit Kindern durch die Trennung
  • Dorothea Behrmann – Trennungscoach und Autorin Die 7 Phasen des Loslassens

Hilfe speziell für Patchworkfamilien gibt es immer noch zu wenig. Das liegt auch daran, dass diese Familienmodelle rein statistisch schlecht erfasst werden können. Mit ihren Anliegen können Betroffene aber auch zu Familientherapeuten oder zu Familienzentren in ihrer Gemeinde gehen. Ich empfehle folgende Kolleginnen:

  • Katharina Grünewald – Familientherapeutin, Autorin und Podcasterin; Bücher: Glückliche Patchworkpaare, Glückliche Stiefmutter
  • Yvonne Dewies – Heilpraktikerin, Patchworkexpertin, Podcasterin
  • Marita Strubelt – Familiencoach und Autorin; Buch: Patchwork Power!

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Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Porträt einer deutschen Isländerin

Ich habe Sylvaine Scharapenko bei der #ZeigewasDutust Challenge von Dagmar Recklies getroffen. Wir haben spontan beschlossen zu kooperieren. Sylvaine hat mich für ihren Podcast interviewt und ich habe ihr Fragen zu Island und ihrem Leben dort gestellt, die sie mir in diesem Artikel beantwortet.

Du bekommst hier ein authentisches Blitzlicht aus ihrem Leben in Island.

Wie hängen Ziegenkäse und Deutschland zusammen?

Weil meine Tochter keine Kuhmilch vertrug, habe ich das Pony gegen eine kleine Ziegenherde getauscht. Weil es irgendwann zu viel Milch war, die wir nicht mehr trinken konnten und wollten, fing ich an Käse zu machen. Weil es irgendwann zu viel Käse war baute ich eine Milchküche und verkaufte den Käse. So kam ich zu einer Ziegenkäserei. Das war vor meiner Auswanderung noch in Deutschland.

Warum bist Du in Island gelandet und nicht irgendwo im sonnigen Süden?

In Island fühle ich mich lebendig. Ich mag diese Gegensätze, das Raue. Ich wollte nicht irgendwo an einem Strand liegen, ich wollte arbeiten, mich spüren, meine Energie freilassen, kämpfen. Ich habe in Island das Gefühl, dass mir die Menschen auf Augenhöhe begegnen. Außerdem mag ich diesen latenten Schwefelgeruch. Ich fühlte mich sofort zu Hause.

Wie war das Auswandern nach Island mit Kind?

Die Verantwortung, die auf meinen Schultern lastete, war enorm. Ich habe jede Nacht geweint. Meine Tochter war damals zehn Jahre alt und musste ja hier zur Schule gehen und sich verständigen. Sie fand das erste Mal in ihrem Leben Schule ganz gut.

Sie sagte nach dem ersten Tag: „Mama die Lehrer hier mögen Kinder.“

Wir hatten eine Abmachung: Nach hundert Tagen setzen wir uns hin und – egal welcher Druck von außen auf uns lastet,- wir entscheiden beide gleichberechtigt ob wir bleiben oder gehen. Wir blieben.

Ist Isländisch schwierig zu lernen?

Für mich gestaltet sich das Lernen dieser Sprache als schwierig. Es fängt damit an, dass meine Zunge und die Wangen und der Mund trainiert werden müssen die verschiedenen Laute auszusprechen. Dann gibt es diese Tage, an denen ich denke, jetzt habe ich etwas begriffen und oh nein, da gibt es in diesem Fall eine Ausnahme von der Ausnahme.

Isländisch ist älter als jede Grammatik, dessen bin ich sicher!

Hinzu kommt, dass die Isländer wissen, dass ihre Sprache schwierig ist. Da sie bei mir sofort hören, dass ich nicht Muttersprachler bin, wechseln sie sofort ins Englische. Das kann ich übrigens auch nicht. Es fehlt mir an Gelegenheit zu sprechen. Ich bin also angehalten mich durch zu kämpfen. Das tue ich, mal mit weniger und mal mit mehr Erfolg.

Was bezeichnest Du als Kraftort?

Ich war schon einige Male in Island und energetisch ist dort sehr viel los.

In Island habe ich Orte entdeckt, die mir eine unglaubliche Energie geben. Hier verbinde ich mich zum Beispiel sofort mit Mutter Erde, mit meinen Ahnen oder mit anderen Wesen. Ich glaube, es sind Tore zu mir selbst.

Sie erfüllen mich augenblicklich mit Energie. Das sind Prozesse, die nicht gut erklärbar sind. Vom Gefühl, ein bisschen zu vergleichen mit Reiki. Es wird warm und durchströmt mich. Manchmal fließen sofort die Tränen – aber eher so erleichternd.

Die Isländer nennen Elfen Huldufólk, die Versteckten.

Hast Du Erfahrungen mit Elfen? Etliche Isländer glauben an sie und bauen Straßen um sogenannte Elfenburgen herum.

Es ist irrig von Glauben zu sprechen.

Elfen sind ganz normal.

So wie ein Baum in Deutschland ein Baum ist, so ist in Island eben eine Elfe eine Elfe. Sie sind überall und einfach da. Und sie sind nicht nett mit Flügeln oder klein und niedlich. Sie werden auch wütend. Warum nicht?

Natürlich sind sie wütend, wenn jemand eine Straße durch ihr Haus bauen will. Ich habe dafür und für alle Aktionen, die dem folgen, vollstes Verständnis.

Ich lebe auf einem Elfenhügel.

Wir sind also Nachbarn und helfen uns gegenseitig. Ich habe Respekt vor ihnen und sie sind sehr geduldig mit mir. Sie sind nicht gleich böse, wenn ich einen Fehler mache. Und ja, ich begegne ihnen manchmal. Wie gesagt, wir leben nebeneinander und miteinander.

Was sind Troll-Sagas und was fasziniert Dich daran?

Ich fing an, die Troll-Sagas als Sprachübung und als Vervollständigung meiner Guidings zu übersetzen. Trolle gehören genauso zu Island wie Elfen.  Die Trolle haben Island schon seit jeher bevölkert und sich auch mit den Menschen vermischt.

In den Troll-Sagas werden Geschichten erzählt mit genauen Ortsangaben und Namen. Auch fasziniert mich, wie klar aufgezeigt wird, dass Trolle und christliche Priester durchaus miteinander auskamen.

Der christliche Glaube und das Wissen um Elfen und Trolle schließt sich in Island nicht aus. Das ist spannend. Ich lernte im Geschichtsunterricht in der Schule, dass die Christianisierung der Welt blutig und rasch vor sich ging. Aber es gibt auch andere Beispiele. Die Slawen in Thüringen lebten zum Beispiel 300 Jahre lang mit den christlichen Franken nebeneinander, obwohl sie vielen alten Göttern huldigten. So ist das auch in Island.

Man kann Dich für Nordlichterfahrten buchen

Da ist Deine Ausbildung als Meteorologin sicher hilfreich.

Ja, Nordlichter sind wunderbar. Natürlich kann ich hier Nordlichter sehen, wenn ich vor die Tür gehe und etwas Glück habe.

Mich als Guide zu buchen ist klug weil ich mich den ganzen Tag vorbereite und mit dem Wetter, den Wolken und den vorherrschenden Bedingungen beschäftige. Ich schaue nach geeigneten Plätzen und fahre nachts das Auto sicher dorthin. Ich erkenne nachts rechtzeitig den Beginn eines Nordlichtertanzes. Dann wecke ich Dich und es geht los. Es bedeutet, dass Du Dich auf die schönen Dinge konzentrieren kannst. Ich bin im Endeffekt nur diejenige die sie Dir zeigt, die Dich aufmerksam macht, Dich hinführt.

Du strickst wundervolle Islandpullover, Handschuhe und Mützen. Kann man die kaufen?

Ja, ich habe in Hellissandur auf Snæfellsnes das kleinste Atelier in Island. Wenn ich das Schild „Offen“ aufgeklappt habe, dann bin ich dort und stricke oder arbeite an anderer Kunst. Du kannst mir gerne über die Schulter schauen, mit mir schwatzen und einkaufen. Ich freue mich auf jeden Fall über Deinen Besuch.

Links

Sylvaine veranstaltet Fahrten für Frauen zu Kraftorten in Island und arbeitet im Sommer als Guide.

Weitere Artikel von mir über Island findest Du hier:

Bilder: Sylvaine Scharapenko

© Inge Schumacher

Mit Deinen Gefühlen umgehen

Gefühle sind die Basis Deines Lebens. Gefühle musst Du nicht lernen. Du hast sie von Geburt an. Manche liebst Du und um andere machst Du lieber einen großen Bogen.

Was sind Gefühle?

Gefühle sind Signale. Der Körper gibt dir mit einem Gefühl einen Hinweis: Schau hin, da passiert etwas, das wichtig für dich sein könnte. Du hast Gefühle, weil sie für dein Überleben sorgen. Sie machen dein Leben aber auch bunt und abwechslungsreich.

Emotionen lassen sich chemisch im Blut nachweisen. Kortikoide bei Angst und Stress, Adrenalin bei Aufregung, Endorphine bei Glück.

Sie verbinden Körper und Seele. Ist dein Körper krank, fühlst du dich schlecht. Ist Deine Seele krank, ist auch der Körper nicht fit.

Wie entstehen Gefühle?

Sie haben immer einen Auslöser. Entweder kommt der aus unserem Inneren oder von außen. Allein durch unsere Gedanken können wir Gefühle erzeugen.

Beispiel:

Sobald du dir vorstellst, in eine Zitrone zu beißen, spürst du eine körperliche Reaktion: Allein beim Schreiben dieses Satzes zieht sich bei mir der Mund zusammen. Deine Gedanken können Gefühle nicht nur auslösen, sondern auch ihre Intensität und ihre Dauer beeinflussen.

Auf einen lauten Knall reagieren wir schnell und automatisch. Blitzschnell prüfen wir, ob wir in Gefahr sind. Um wertvolle Reaktionszeit zu sparen, werden unsere höheren Gehirnfunktionen umgangen.

Zu den Gefühlen, die wir automatisch erzeugen, gehören solche, die biografisch fest in uns verankert sind. Wenn wir als Kind verinnerlicht haben, dass wir unwichtig sind, weil unsere Bedürfnisse nicht beachtet wurden, reagieren wir auf viele Reize von außen oft mit diesem bekannten Gefühl des „Nichtswertseins“. Wir sind uns des Automatismus nicht bewusst, verankern aber damit diese Emotion umso stärker in unserem Leben.

Gefühle sind dynamisch

Gefühle sind Energie in Bewegung. Sie dauern ein bis zwei Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen können.

Wir können immer nur eines haben

Wenn du Liebeskummer hast und dir heftig den Zeh stößt, dann fühlst Du nur noch den Schmerz in deinem Zeh. Klingt der Schmerz ab, kommt deine Aufmerksamkeit zum Liebeskummer zurück und du aktivierst dieses Gefühl wieder.

Gefühle sind nicht rational

Wenn du Höhenangst hast, weißt du, dass du diese Angst nicht einfach wegzurationalisieren kannst. Es gibt keinen Knopf, um sie auszuschalten. Sie ist einfach da. Auch wenn dein Verstand dir immer wieder sagt, dass die Brücke sicher ist, auf der du gerade stehst. deine Angst wird davon nicht kleiner.


Das trügerische Gefühl von Angstfreiheit


Manche meiner Klienten sind davon überzeugt, mit negativen Gefühlen wie Ängsten nichts zu tun zu haben. Das stimmt so nicht: Wenn die bewährten Strategien nicht wirken, kommen die Ängste zum Vorschein und werden dann oft ganz schnell unterdrückt.

Wir halten Gefühle fest, indem wir gegen sie ankämpfen

Irgendwann bricht der Damm und sie überschwemmen uns. Wir bekommen dann vielleicht sogar Angst vor der Explosion, die sich unkontrollierbar anfühlt und deswegen versuchen wir, unsere Gefühle erst recht möglichst wenig Raum zu geben.

Der Umgang mit Gefühlen will gelernt sein

An Kindern kannst du beobachten, wie sehr wir durch Gefühle beeinflusst werden: Für ein Kleinkind ist alles schrecklich und es weint bitterlich und zwei Minuten später läuft es lachend umher. Im Laufe unseres Erwachsenwerdens lernen wir Strategien, um unsere Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten.

Leider haben die wenigsten Menschen meiner Generation Vorbilder, die ihnen beibrachten, wie wir konstruktiv und positiv mit Gefühlen umgehen. Das ist – meiner Meinung nach – eine Spätfolge der Nazizeit.

Beispiel

Ein Kollege von mir packte seine Kindheit in die Aussage: „Als Kind hatte ich mich immer still und unauffällig zu verhalten.“ Da hatten Gefühle keinen Platz und störten nur.

So bleibt uns nichts anderes übrig als den Umgang mit Gefühlen als Erwachsene lernen. Damit wir nicht dauerhaft Spielball unserer Gefühle bleiben und von einer automatischen Reaktion in die nächste taumeln, müssen wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen.  

Diese ist eine große Lernaufgabe. Folgende Fähigkeiten brauchen wir, um mit unseren Gefühlen umzugehen:

  • Gefühle wahrnehmen
  • sie aushalten
  • sie verstehen und einordnen
  • sie sozialverträglich mitteilen


1. Wahrnehmen

In sozialen Situationen ist es hilfreich, Gefühle zu verdrängen. Wir sollten sie trotzdem später reflektieren. Es reicht, sie einfach kurz wahrzunehmen. Wir brauchen nicht auf sie zu reagieren und etwas zu unternehmen. In dem Moment des Wahrnehmens lassen wir sie nämlich los und sie gären nicht weiter in unserem Unterbewusstsein.

Ich habe die APP Woebot ausprobiert. Der Bot, den Psychologen der Uni in Stanford programmiert haben, stellt Fragen und hilft so wahrzunehmen, was gerade gefühlsmäßig bei einem los ist. Eine derartige App kann dir helfen, dich daran zu gewöhnen, deine Gefühlslage regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Sie ersetzt natürlich keinen Therapeuten.

2. Aushalten

Du hast jeden Tag unzählige Gefühle. Dein Körper vermittelt sie dir. Dock doch mal kurz bei dir an.

Was fühlst du jetzt gerade?

  • den Stuhl, auf dem du sitzt
  • den Hunger kurz vor dem Mittagessen
  • den Druck deiner langen To-Do Liste

Diese Gefühle kannst du aushalten, ohne dass die Gefahr besteht, dass du dauerhaft aus dem Gleichgewicht gerätst. Bei intensiveren Gefühlen brauchst Du für die Reflexion eine sichere Umgebung, die dich auffangen kann.

3. Verstehen und einordnen

Um deine Gefühle zu verstehen, brauchst Du Abstand. Wütend auf einer Palme sitzend lässt es sich nicht gut reflektieren. Hilfreich sind dabei einfache Atemtechniken, die dir schnell wieder von der Palme herunterhelfen. Sie senken den Adrenalinpegel und die Herzfrequenz. Unten findest Du einige Atem-Apps, die ich ausprobiert habe.

Eine Palme am Strand steht für das Gefühl des Ausrastens

Bei mir hat es lange gedauert, bis ich Gefühle wahrnehmen und sie dann noch einordnen konnte. Eine Therapie hat mir dabei geholfen. Wir müssen nicht alles allein schaffen und dürfen uns Hilfe holen, wenn wir allein nicht weiterkommen.

4. Mitteilen

Sozialverträglich Gefühle mitteilen, die uns unter die Haut gehen, kann eine Herausforderung sein. Auch hier brauchst du erst einmal Abstand, um begreifen zu können was alles bei Dir los ist.

Offen mit deinen Gefühlen umzugehen und in einem wertschätzenden Umfeld über sie zu sprechen, bringt dich auf jeden Fall weiter. Scheue dich nicht, dir rechtzeitig professionelle Hilfe zu holen.

Wenn Gefühle nicht bewusst wahrgenommen werden, halten sie länger an.

Das wurde in einer Studie überprüft. Bei den Probanden, die Zeit bekamen, um ihre Gefühle zu reflektieren, hielten Gefühle deutlich kürzer an als bei denen, die durch Denkaufgaben daran gehindert wurden.

Wenn wir Gefühle unterdrücken, wird unser Körper belastet: Der Blutdruck erhöht sich und die Herzfrequenz steigt. Das kostet den Körper Energie und auf Dauer kann ihn das stark beeinträchtigen. Man vermutet deswegen, dass viele Herzkreislauferkrankungen und psychosomatische Erkrankungen die Folge von verdrängten Gefühlen sind.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Umgang mit deinen Gefühlen gemacht?

Apps für bewusstes Atmen:

Breathe, Breath Ball, Calm (Englisch)

Bücher:

  • Andreas Knuf: Ruhe da oben
  • Gabor Maté: Vom Mythos des Normalen

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat, pixabay

© Inge Schumacher

Inspiration

Als ich eine Inspiration für einen neuen Blogartikel suchte kam sie in Form der Blogparade von Elke Schwan-Köhr. Zufall? Nein; erfolgreiche Suche nach Inspiration!

Inspirationen spielen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Von vierundachtzig Blogartikeln haben immerhin vier das Wort Inspiration in der Überschrift. Ich habe Inspiration sogar als Kategorie auf meinem Blog. Jeden Monat veröffentliche ich außerdem auf meiner Webseite die Inspiration des Monats.

Ich verbinde viel Positives mit Inspiration

  • Spaß am Entdecken
  • Freiheit
  • Neues lernen
  • Offen für Überraschungen sein

Was bedeutet Inspiration für Dich?

Wie hältst Du von Inspiration? Verstehst Du darunter eine Eingebung, eine kreative Idee, einen unerwarteten Einfall, eine Erleuchtung?

Ich nehme Dich in diesem Artikel mit in meine Welt der Inspiration.

Inspiration eröffnet mir neue Wege

Vor meiner Karriere als Expertin für Energiearbeit war ich Meisterin der Planung. Ohne Plan und zielgerichtetes Handeln ging es nicht. Das hat mich durch mein BWL-Studium und die neun Jahre im Controlling gebracht.

Zwar habe ich auch früher gerne links und rechts des Weges geschaut, einen internationalen Studentenaustausch organisiert, viel gelesen und bin gereist. Das fiel für mich aber in die Rubrik „Hobby“ und hatte nichts mit „richtiger Arbeit“ zu tun.

Das sehe ich heute ganz anders. Mein individuelles Fortbildungsprogramm basiert zum Beispiel auf Inspirationen. Es gibt für mich als Expertin für Unsichtbares keinen Studiengang oder einen festen Plan. Es liegt einzig an mir wie ich mich weiterentwickele.

Inspirationen für meine Arbeit

Deswegen bin ich immer auf der Suche nach Inspirationen. Mit offenen Ohren und offenem Herzen lerne ich, was mir auf meinem Weg weiterhilft.

Viele Inspirationen kommen aus meinem sozialen Umfeld:

  • Die Klientin, die mir ein Buch empfiehlt
  • Meine Familie und Freunde, die Ideen weitergeben
  • Austausch mit Kollegen

Ich bekomme Inspirationen auch durch

  • Die Fragen meiner Klienten
  • Die Dinge, die in der Welt vor sich gehen
  • Was mir im Alltag begegnet

Indem ich bewusst durch meinen Tag gehe und meine Augen und Ohren offen halte sammele ich jede Menge Hinweise zu interessanten Themen. Was dann wirklich auf meinem Zettel landet sind die Sachen, die gerade passen und die mir Spaß machen.

Das ist ein Riesenunterschied zu einem festen Plan. Ich staune immer wieder wie gut dieses offene Lernen zu mir und meiner Arbeit passt.

Inspiration kostet nichts

Diese Art des Lernens hat noch einen anderen Vorteil: Sie kostet nicht viel Geld. Wenn ich ein Riesenbudget zur Verfügung hätte, hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht erst auf diese inspirationsgetriebene Art des Lernens eingelassen.

Natürlich mache ich auch (Online-)Kurse und bilde mich – z.B. in Traumaarbeit – fort. Die monetären Investitionen sind und bleiben aber überschaubar.

Auch das bedeutet Freiheit für mich. Ich sehe wie viel Geld manche Kollegen in teure Coachingausbildungen investieren und wie groß der Druck dann ist, das wieder reinzuholen. Das schenke ich mir.

Ich suche nicht nur nach Inspirationen, ich verschenke sie auch. Die Leser meines Blogs und meiner Webseite können sich regelmäßig Inspirationen bei mir abholen.

Inge vor dem Computer

Inspiration im Blog

Mit meinen Blogartikeln will ich zum Nach- und Weiterdenken inspirieren. Ich freue mich sehr, wenn meine Leser mir dann von ihren Aha-Momenten berichten.  

Inspiration bei der Energiearbeit

Der Dreh- und Angelpunkt der Arbeit mit meinen Klienten ist die Entwicklung von Bewusstsein. Sie kommen zu mir weil sie Informationen darüber brauchen was bei ihnen los ist und warum. Ich biete ihnen einen Strauß von Inspirationen an, aus dem sie sich heraussuchen können, was mit ihnen spricht.

Das finde ich deswegen wichtig weil wir alle so unterschiedlich sind. Es gibt kein Patentrezept für ein spezielles Problem. Lösungen sind immer individuell und müssen zum Einzelnen passen. Zu den Stärken, Möglichkeiten, dem aktuellen Grad des Bewusstseins. Meine Klienten entscheiden also selbst auf welcher Basis sie mit mir arbeiten.

Beispiel

Als eine hochsensible Klientin plötzlich schlecht geschlafen hat bin ich mit ihr in die Ursachenforschung gegangen. Wir haben herausbekommen, dass sie eng mit der Energie der Welt verbunden ist und die großen Veränderungen, die vor sich gehen deutlich spürt. Das interpretiert ihr Körper als Bedrohung und das hält sie wach. Mit dieser neuen Information konnte sie nachvollziehen was in ihr vorging und warum. Das ermöglichte ihr dann auch wieder besser schlafen.

Inspiration passt gut zu Intuition

Ich nutze meine Intuition schon lange bewusst. Trotzdem wundert mich immer wieder, wie hilfreich sie ist.

  • Der Impuls sich mit jemandem auszutauschen hat ein gemeinsames Projekt zur Folge
  • Eine aufmerksame Frage im richtigen Moment wird die Basis für einen interessanten Austausch

Meine Freizeit verbringe ich gerne spontan. Ich habe zum Beispiel keinen Plan wann was im Garten zu tun ist, sondern mache das vom Wetter und der Situation anhängig. Damit bin ich öfter im Hier und Jetzt und habe viel weniger „Muss-Aufgaben“ auf dem Zettel.

Für regelmäßige Aufgaben in Haus und Hof hilft mir dagegen Struktur. So ist bei uns der Donnerstag in der Regel mein Tag für den gründlichen Hausputz.

Ohne Inspiration wäre mein Leben langweiliger

Ich lasse mich überraschen von

  • Einem Online Kongress oder einem Podcast.
  • (Fach)-büchern
  • Fortbildungsangeboten

Wie sehr sich diese Gestaltung meines Lebens unterscheidet von meiner früheren Art zu leben und zu arbeiten wird mir beim Schreiben dieses Artikels wieder einmal bewusst.

Trotzdem arbeite ich mit Plänen, besonders bei größeren Projekten. Ich tracke die Zeit, die ich investiere: In meine Praxis, meine Hortarbeit und das Schreiben. Das gibt mir wertvolle Informationen darüber wo ich gerade stehe und bildet eine gute Grundlage für Entscheidungen. Ich nutze heutzutage Strukturen jedoch um mich zu unterstützen und lasse mich nicht, so wie früher, von ihnen begrenzen.

Inspirationen sind für mich zu einem wichtigen Teil der Gestaltung meines Lebens geworden.

Welche Rolle spielen Inspirationen in Deinem Leben?

Du hättest gerne mehr Informationen? Ruf mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Mirjam Kilter

© Inge Schumacher

Seelen-Geflüster

Wir Menschen sind vielschichtige Wesen: Zu Persönlichkeitsentwicklung gehört für mich neben Verstand und Körper auch unser feinstofflicher Anteil. Diesen Teil von uns, der außerhalb der Grenzen von Zeit und Raum existiert, nenne ich Seele.

Deine Seele ist reine Energie


Wir können sie nicht anfassen oder sehen, weder wiegen noch messen. Wir spüren aber, dass sie da ist. Die Seele ist Teil unseres übergeordneten feinstofflichen Bewusstseins. Wir ahnen oft nur, dass wir so viel mehr sind als wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können.

Unsere Seele macht uns mehrdimensional und damit erst zu dem was uns als Menschen ausmacht. Sie gibt unserem Dasein Tiefe.

Deine Seele ist unsterblich

Wenn unser Leben zu Ende ist, dann geht unsere Seele dorthin zurück wo sie hergekommen ist, wo immer das sein mag. Ich glaube daran, dass sie dann mitnimmt, was sie hier erlebt und gelernt hat.

Warum ich das glaube? Es ist unlogisch für mich, dass alle Erkenntnisse, die wir hier gewonnen haben einfach verschwinden. Dafür ist der energetische Aufwand, den wir betreiben um hier geboren zu werden und zu leben viel zu groß. So ist unser Universum nicht aufgebaut. Energie verschwindet hier nicht einfach. Sie wird höchstens transformiert.

Warum bin ich hier?

Deine Seele ist der Teil von Dir, der immer wieder die Sinnfrage stellt. Er erinnert Dich daran, dass Du nicht zufällig hier bist; dass Dein Dasein einen Sinn hat. Deswegen fordert sie Dich immer wieder auf nach diesem Sinn zu suchen. In dem was Du tust und wohin Du Deine Zeit und Energie geht. Sie bringt Dich dazu nach Erklärungen dafür zu suchen warum Du hier bist.

Es ist wichtig, dass Du Dich um diese Fragen Deiner Seele kümmerst. Sonst hängst Du in der Luft und bist unzufrieden und unglücklich.

Das ist nicht so einfach weil es dabei um etwas geht, das Du mehr fühlst und ahnst.

Vielen Menschen hilft ihre Religion oder ihr Glauben die Antworten zu finden, die sie brauchen.

Mein Pastor aus der Gemeinde in der ich den Hort leite, erklärte letztens, den ultimativen Gottesbeweis gäbe es nicht. Es läuft letzten Endes darauf hinaus was jeder Einzelne von uns glaubt.

Auf jeden Fall ist es hilfreich, wenn wir es schaffen die Frage warum wir hier sind zu klären. Das schafft Sicherheit. Es gibt uns eine Basis um hier klarzukommen und ein für uns sinnvolles Leben zu führen.

Wenn wir wissen warum wir hier sind, haben wir es einfacher einen Weg zu finden, der passend für uns ist. Dann können wir

  • zu dem zu stehen was uns wichtig ist
  • das in unser Leben zu lassen was wir brauchen um glücklich zu sein
  • Vertrauen in uns selbst aufbauen

Meine Sinnfragen

Als junge Erwachsene hatte ich keine Ahnung, was ich auf dieser Erde sollte. Ich wurde katholisch erzogen, bin aber früh aus der Kirche ausgetreten, da diese Struktur für mich nicht passte. Jetzt arbeite ich in einer evangelische Gemeinde, die die Ideale an Menschlichkeit und Zusammenarbeit lebt, die mir auch wichtig sind. Ich fühle mich dort sehr heimisch. Irgendwie schließt sich so ein Kreis für mich.

Weil ich nicht wusste wo es für mich hingeht habe ich Betriebswirtschaft studiert. Das war eine Verlegenheitslösung. Ich hoffte, dass mir die Erfahrungen, die ich so sammele nützen würden. Es war die beste Entscheidung, die ich mit den Informationen, die ich damals hatte treffen konnte. Meine Fähigkeiten zum Strukturieren komplexer Probleme und mein Talent für Projektmanagement möchte ich nicht mehr missen.

Die Seele weist den Weg

Probleme bekam ich als ich als Unternehmensberaterin gearbeitet habe und jeden Montag in den Flieger gestiegen bin. Den Sinn dieser Arbeit habe ich schnell in Frage gestellt. Wofür habe ich das gemacht?

Meine Rolle als Mutter hat dagegen immer Sinn für mich gemacht. Kinder zu haben und großzuziehen gehört offensichtlich in mein Leben und ist gut für meine Seele. Trotzdem reichte mir auch das nicht.

Mit der Kindererziehung war ich nicht ausgelastet. Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass mein Gehirn auf Erbsengröße geschrumpft war und sinnlos im Hirnkasten herumkullerte. Ich hoffte, dass da noch mehr war. Ich hatte aber keine Ahnung was das sein sollte.

Meine Seele spürte, dass entscheidende Teile von mir noch unentwickelt waren. Damit beschäftigt habe ich mich aber erst durch meine Depression vor zwanzig Jahren. Diese Krankheit hat mich dazu gezwungen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Zum ersten Mal musste ich mich mit dem auseinandersetzen, was ich nicht sehen konnte; von dem ich nur ahnte, dass es da war. Erst dadurch fand ich einen Weg, der mich zu meiner Arbeit als Expertin für Energiearbeit geführt hat.

Meine Seele hat bestimmt schon vor meiner Krankheit versucht mir zu zeigen, wohin mein Weg führen könnte. Ich kannte aber ihre Sprache nicht und habe sie deswegen nicht verstanden. So habe ich mich in eine Situation manövriert, die mir die Gelegenheit und Motivation gab, diese Sprache zu lernen.

Wie meine Seele mir half meine Berufung zu finden

Als meine Älteste vier Jahre alt war litt sie an Asthma. Sie hat ein Jahr lang jeden Tag Kortison inhaliert. Als die Ärzte sagten, das müsse sie nun ihr ganzes Leben lang tun, ging ich auf die Suche nach Alternativen. Auf diese Weise lernte ich eine Heilerin kennen, die unsere Allergien erfolgreich behandelte.

Diese sagte zu mir: Inge, das kannst Du auch. Das war neu für mich. Ich hatte mit Esoterik nichts am Hut. Energiearbeit und geistiges Heilen waren bis dahin für mich leere Worthülsen, die ich eher suspekt betrachtete.

Die Ergebnisse ihrer energetischen Behandlung haben mich überzeugt: Ich konnte wieder Kirschen und Nüsse essen. Mein Heuschnupfen war wie weggeblasen.
Daraufhin habe ich eine Ausbildung in Energiearbeit und den Heilpraktiker gemacht. Seitdem hatte ich nie wieder das Gefühl, dass etwas in meinem Leben fehlt. Dieser Weg passte also zu dem, wofür meine Seele hier war. Zu meinem Lebensthema. Was genau mein Lebensthema ist, kannst Du in diesem Blogartikel lesen.

Dein Lebensthema spiegelt Deine Seele

Mit meinen Klienten komme ich früher oder später auf die Frage warum sie hier sind. Diese Frage kannst Du ziemlich leicht beantworten, wenn Du Dir Dein Leben genau anschaust.

Dein Lebensthema zieht sich durch Dein gesamtes Leben, ob Du Dir dessen bewusst bist oder nicht. Um Dein Lebensthema zu finden stelle fest was immer wieder in Deinem Leben vorkommt. Nimm Dir zum Beispiel Deinen Lebenslauf vor. Auch das womit Du gerne Deine Zeit verbringst gibt Dir Hinweise. Wie Du auf diesem Weg Dein Lebensthema findest habe ich ausführlich in diesem Artikel beschrieben. Du kannst aber auch gerne ein Gespräch mit mir führen.

Blanko Schilder strecken sich in viele Richtungen

Wenn Du Dein Lebensthema kennst, kommst Du schnell dem Sinn Deines Lebens auf die Spur. Deine Seele schickt Dir immer wieder Hinweise für Wege, die für Dich infrage kommen. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg für Dich, sondern unendlich viele. Es braucht Übung, um diese Hinweise zu interpretieren. Bleibe locker. Wenn Du einmal auf der Suche bist, kannst Du sicher sein, dass Du passende findest, die Dir ein sinnvolles Leben ermöglichen.

So faszinierend wie die Beschäftigung mit unserer Seele ist, dürfen wir unseren Körper nicht vergessen, der uns mit allem versorgt was wir brauchen. Lange habe ich es versäumt ihm die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient.

Vergiss Deinen Körper nicht

Mein Körper ist für mich, die sich beruflich viel mit Energien auseinandersetzt besonders wichtig. Er hält mich in der Balance. Er erdet mich und bewahrt mich davor abzuheben.

Kümmern um meinen Körper bedeutet für mich auch, mich um meine Basis zu kümmern. Es hat lange gebraucht bis ich wirklich verstanden habe wie wichtig das ist. Das gut umzusetzen fällt mir immer noch schwer.

Ich versuche mir eine Umgebung zu erschaffen, die mich dabei unterstützt. Meine Familie sorgt zum Beispiel dafür mich auf dem Boden zu halten. Ich hätte früher sonst sicher die Tendenz gehabt in feinstoffliche Bereiche abzudriften. Denn auch hier, wie überall, braucht es Balance. Damit ich meine Energiearbeit gut machen kann, ist eine gute Bodenhaftung unerlässlich. Wenn Du mich kennst, weißt Du wie wichtig mir Pragmatismus ist.

Du kannst Dich auf Dich selbst verlassen

Deine drei wichtigsten Ratgeber hast Du immer bei Dir:

  • den Körper
  • den Verstand
  • Deine Seele

Mehr brauchst Du nicht um ein sinnvolles Leben zu führen. Wobei es egal ist was die anderen sagen. Der Sinn ergibt sich aus dem, was Du in diesem Leben lernen und erfahren möchtest.

Pflege Deine Seele

Erst wenn wir die Bedürfnisse unserer Seele berücksichtigen, sind wir in der Lage unser ganzes Potential zu nutzen.

Dieses Potential umfasst unser gesamtes Sein und sieht bei jedem von uns anders aus. Wir finden unseren Weg manchmal auf Umwegen – so wie ich. Das ist nicht verkehrt. Ich wusste lange nicht wo genau meine Talente lagen und was für mich sinn-voll war. Meine Seele hat mich mit ihren Impulsen so lange auf die Suche geschickt bis ich den Sinn gefunden habe.

Deine Seele bietet Dir einen Kompass nach dem Du Dich richten Kannst. Sie bietet mögliche Richtungen an, gibt aber nie konkrete Handlungsvorgaben. Sie zeigt Dir nur Möglichkeiten auf. Es liegt an Dir diese mit Leben zu füllen.

Fragst Du Dich warum Du hier bist? Brauchst Du Unterstützung dabei mehr über Dich herauszufinden? Nutze dazu gerne mein halbstündiges Kennenlerngespräch.

Focus Artikel zum Thema Seele

Fotos: Pixabay

© Inge Schumacher

Beziehung: Veränderung ist Herausforderung

Wenn wir an uns arbeiten, verändern wir uns oft stärker als wir denken. Wer diese Veränderungen am meisten mitbekommt und damit klarkommen muss sind unsere Partner.

Anlass für diesen Artikel sind meine lieben Klienten, die immer wieder vor Herausforderungen in ihren Beziehungen stehen weil sie sich verändern.

Persönlichkeitsentwicklung hat Nebenwirkungen

Je besser wir uns kennenlernen desto bewusster gehen wir durch die Welt. Wir sind zufriedener, weil wir das loslassen was nicht zu uns passt. Wir erreichen besser unsere Ziele weil wir klarer wissen wohin wir wollen und warum.

Dass unsere Entwicklung unsere Beziehungen beeinflusst ist eine Nebenwirkung mit der wir oft nicht rechnen, obwohl das eine logische Folge ist. Wir gehen davon aus, dass die Dinge so bleiben wie sie sind, obwohl wir sehr wohl wissen, dass das einzig Konstante im Leben die Veränderung ist.

Unsere Entwicklung hat Auswirkungen in allen Lebensbereichen. Über Auswirkungen auf die Arbeitswelt habe ich hier geschrieben.

Verantwortung übernehmen

Meine Klienten sind keine Jammerlappen. Sie übernehmen Verantwortung für sich und ihr Sein. Weil sie etwas verändern wollen und alleine nicht weiter kommen arbeiten sie mit mir. Sie investieren Zeit und Energie, um sich kennenzulernen und sich weiterzuentwickeln.

Freundschaften

Wenn wir uns weiter entwickeln hat das Auswirkungen auf unser soziales Umfeld. Freundschaften verändern sich oder stehen plötzlich auf dem Prüfstand.

Viele meiner Klienten machen an einem Punkt eine Inventur ihrer sozialen Kontakte . Sie merken zum Beispiel viel deutlicher welche Freundschaften sie viel Energie kosten und überdenken die, die ihnen nicht gut tun.

Ich habe bewusst Beziehungen zu den Menschen, die ich die „armen Opfer“ nenne einschlafen lassen. Das sind die, die immer den Umständen die Schuld geben, dass es ihnen nicht gut geht. Sie übernehmen keine Verantwortung für das, was in ihrem Leben passiert. Ich habe vergeblich versucht ihnen zu helfen und musste einsehen, dass sie das nur alleine können.

Togi und Inge 1992 in Yosimite

Beziehungen sind elementar

Tiefe emotionale Bindungen sind wichtige Grundlagen unseres Lebens. Der Drang enge Bindungen herzustellen ist in unseren Genen verankert. Wir brauchen auch als Erwachsene mindestens eine gute Bindung um uns wohl zu fühlen. Die Verbundenheit in einer Partnerschaft kann eine große Kraftquelle für beide Partner sein.


Unser Partner ist unsere Zuflucht. Wenn wir das Gefühl haben den Kontakt mit ihm zu verlieren, fühlen wir uns einsam und hilflos. Wir können dann Verlustängste bekommen. Das erklärt auch, warum Veränderungen in der Beziehung so starke Emotionen in uns hervorrufen.

Beziehung bedeutet Arbeit

Für mich ist eine Paar-Beziehung eine der größten Herausforderungen, die es überhaupt gibt. Ständig muss eine neue Balance gefunden werden, weil die Beteiligten oder äußere Umstände sich laufend verändern.

Mein Beispiel:

Mein Mann und ich uns in den letzten dreiunddreißig Jahren ziemlich parallel entwickelt haben: Mal ging der eine vorneweg, dann der andere. Unser Glück: Die Marschrichtung war die Gleiche. Das Schöne daran war, dass wir uns austauschen konnten. Wir haben uns gegenseitig unterstützt, so dass es für uns beide leichter war uns weiterzuentwickeln. Wir konnten uns den Raum geben, den es dazu brauchte.

Trotzdem sind oft die Fetzen geflogen weil es oft schwer war eine neue Balance für unsere Beziehung zu finden. Das war und ist nicht einfach und bleibt eine ständige Herausforderung.

Problem: Wenn einer vorangeht

Paare, bei denen sich einer stark verändert haben es schwer: Da lebt man mit jemandem zusammen, den man plötzlich nicht wiedererkennt. Reaktionen und Situationen, die früher vorhersehbar waren sind es nicht mehr, weil der Partner sich – scheinbar ohne Grund – plötzlich anders verhält. Das sorgt für Verunsicherung.

Beispiel: Entwicklung lässt sich nicht zurückdrehen

Der Ehemann einer Freundin bat sie. „Kannst Du bitte mal eine Pause in Deiner Entwicklung machen? Ich komme nicht mehr mit“. Er sah, dass es ihr gut ging, aber er fühlte auch die Distanz, die zwischen ihnen entstand.

Meine Freundin erzählte mir, dass ihr in diesem Moment klar geworden ist, dass sie ihre Entwicklung nicht pausieren konnte und wollte. Sie hat ihrem Mann Zeit gegeben und ihn so gelassen wie er war. Die beiden haben sich so wieder zusammengefunden.

Beispiel: Beziehung auf dem Prüfstand

Bei zwei Klienten steht die Beziehung gerade auf der Kippe. In einer Beziehung gibt es kleine Kinder. Beide Frauen haben in den letzten Jahren viel an sich gearbeitet und sich dadurch verändert. Sie stellen fest, dass sie jetzt unzufrieden in ihren Beziehungen sind.

Interessanterweise stellen beide sich selbst die Frage: Wie konnte ich bisher mit dieser Beziehung zufrieden sein? Warum habe ich dieses oder jenes akzeptiert? War ich dumm? Nein, anders!

Sie waren andere Menschen bevor sie die Reise zu sich selbst angetreten haben. Ihre Persönlichkeit hat sich verändert. Sie haben eine andere Energie ausgestrahlt als jetzt und damit ihren Partner angezogen. Dieser Partner ist nicht plötzlich falsch. Es ist nicht seine Schuld, dass jetzt Verhaltensweisen stören, die früher in Ordnung waren. Er hat sich nicht verändert.

Meine Klienten machen ihrem Partner Vorwürfe, dass er sich nicht weiter entwickelt. Es ist schwer für sie, sich aus der Perspektive des Partners zu betrachten.

Der Partner muss unsere Veränderung nicht mitgehen. Hier braucht es viel Geduld und Akzeptanz auf beiden Seiten. Selbst wenn unsere Partner sich bemühen sich zu ändern, müssen sie die Gelegenheit haben, das auf ihre Art und Weise zu tun – so, wie es für sie passt. Das kann auch in eine ganz andere Richtung gehen als in die, die wir uns wünschen.

Vielleicht ist unsere Entwicklung dann der Anfang vom Ende der Beziehung. Ich rate meinen Klienten, nicht so schnell aufzugeben. Mir hilft in schwierigen Übergangszeiten mir bewusst zu machen, warum ich meinen Partner gewählt habe und was ich an ihm schätze. Diese Eigenschaften behält er, auch wenn ich gerade unzufrieden bin:

  • Es ist nie langweilig mit ihm
  • Sein Einsatz für die Kinder ist mir wichtig
  • Wir lachen viel miteinander

Beziehung ohne Garantie


Es gibt keine Garantie dafür, dass und wie lange eine Partnerschaft hält. Mit oder ohne Trauschein. Es war sehr befreiend für mich, das Bild vom „Es muss ewig halten“ loszulassen. Das konnte ich aber erst als ich mich mit mir selbst sicherer fühlte. Seit ich weiß: Ich werde mich nie im Stich lassen kann ich emotional besser auf eigenen Füßen stehen. Das kommt meiner Beziehung zugute.

Hilfe bei Beziehungs-Stress

Was Dich in Zeiten von Veränderung weiterbringt ist Akzeptanz und Achtsamkeit für die Gesamtsituation: Deine und die Deines Partners. Mach Dir die Dynamik klar, die Deine Entwicklung in die Beziehung bringt. Du störst das Gleichgewicht, das immer wieder neu ausgehandelt werden muss. Das verursacht Verunsicherung auf beiden Seiten.

Keine Panik: Verunsicherung ist ein Symptom für Veränderung, das muss nicht gleich das Ende der Beziehung bedeuten. Es bedeutet aber ein Verabschieden von alten Gewohnheiten.
Idealerweise hältst Du in einer solchen Situation die Kommunikationskanäle offen.

  • Erzähle von Dir
  • Höre Dir die Sicht Deines Partners an
  • Versuche so offen und ehrlich wie möglich zu sein

Beziehung in kleinen Schritten


Ich versuche mir im Alltag immer wieder bewusst zu machen, was für eine Leistung unsere Beziehung eigentlich ist. Wie schön es ist, dass dieser vertraute Mensch, der mir beim Frühstück gegenüber sitzt, mein Leben schon so lange teilt. Es ist ein Erfolg, diese Zeit gemeinsam durchgestanden zu haben, durch Dick und Dünn gegangen zu sein.

Was zählt ist jeder einzelne Tag, den wir im Hier und Jetzt teilen. Jeden Tag entscheiden wir uns beide bewusst wieder dafür Teil dieser Familie zu sein. Wir wissen beide nicht was morgen ist.

Ich gleiche mit meinem Mann meine und seine Ziele für die nächste Zeit und für unser gemeinsames Leben immer wieder ab. Für mich ist es wichtig, festzuhalten wofür wir stehen und wofür unsere Beziehung steht. Damit sie weiterhin in der Lage ist uns beide und unsere Kinder zu tragen.

Du brauchst Unterstützung? Ich schenke Dir ein halbstündiges Gespräch.

Bücher

  • Halt mich fest von Susan M. Johnson: Bindung als integraler Bestandteil unseres Lebens
  • Eva-Maria Zurhorst: Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest
  • Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Sprache macht den Unterschied

Ich habe gerade eine Corona Infektion hinter mir. Es war nicht schlimm. Nur merkte ich danach, dass ich aus der Balance bin. Bei Kleinigkeiten rastete ich plötzlich aus: Als kein Klopapier da war ging ich an die Decke! Körperlich hatte ich keine Symptome. Die Tests waren negativ und ich leider auch!

Das zeigte sich leider in meiner Sprache

Als ich wieder einmal wie ein Rohrspatz vor mich hin schimpfte wurde mir klar wie negativ meine Sprache geworden war: wie herabsetzend und verurteilend.

Das war ein so deutlicher Unterschied zu meiner sonstigen Daseinsform, dass mir das ziemlich schnell bewusst wurde. Ich habe meine Familie gewarnt, dass ich momentan nicht ganz bei mir bin. Der Kommentar meines Mannes war: „Ach, Du hast das gemerkt?“

Obwohl ich mich oberflächlich fit fühlte brauchte ich wohl mehr Regenerationszeit. Wenn ich mich wieder aufregte, wusste ich, Du musst kürzer treten. So habe ich grummelnd mein Arbeitspensum reduziert. Das fiel mir nicht leicht. Theorie ist eben einfacher als Praxis. Hier hatte ich also eine großartige Gelegenheit zum Üben.

Wörter transportieren Energie

Dieses aus der Balance sein hat mich sensibilisiert für die Macht der Wörter. Meine Negativität hat sich deutlich in meiner Sprache ausgedrückt. Ich habe zu Hause für schlechte Laune gesorgt, wenn ich nicht aufgepasst habe.

Manchmal bewegt sich mein Mund bevor mein Gehirn eingeschaltet ist und dann kommen Sachen raus, die ich am liebsten zurücknehmen würde. Was natürlich unmöglich ist.

Ich habe also daran gearbeitet zurück in meine Balance zu kommen und achtsam mit meiner Energie und meinen Worten zu sein.

Was Sprache bewirken kann: Bei Pflanzen

Ich gebe zu: Ich rede mit meinen Pflanzen. Dass das ihnen vielleicht sogar beim Wachsen hilft zeigt folgendes Experiment:

In einem Ikea Markt wurden die Besucher aufgefordert einen Monat lang eine Pflanze zu beschimpfen und die andere mit liebevollen Worten zu überschütten. Was passiert ist kannst Du im You tube Video (in Englisch) sehen: Einer Pflanze ging es danach richtig gut, die andere vegetierte vor sich hin.

Sprache und Wasser: Die Experimente von Masaru Emoto

Zum ersten Mal davon gehört, dass Wörter Energie transportieren, habe ich durch Masaro Emoto. Er hat die Wirkung von Sprache und Musik auf Wasser untersucht.

Emoto hat Wasser gefroren und die Kristalle fotografiert. Je naturbelassener das Wasser war umso schönere Kristalle konnte er fotografieren.

Er stellte eine Flasche Wasser zwischen zwei Lautsprecher, die auf für Menschen angenehme Lautstärke eingestellt waren. Klassische Musik ergab wunderschöne Kristalle, Heavy Metall mit hasserfüllten Texten ließ die Kristalle in tausend Stücke zerspringen.

Interessanterweise reagierte das Wasser nicht nur auf gesprochene sondern auch auf geschriebene Sprache. Das Wort Danke, in verschiedenen Sprachen gezeigt ergab einen schönen Kristall. Das geschriebene Wort Dummkopf lässt den Kristall in jeder Sprache zerspringen.

Diese Ergebnisse finde ich auch deswegen interessant weil wir zu 70% aus Wasser bestehen. Was passiert also in unserem Körper, wenn wir beschimpft oder gemobbt werden? Das bedeutet doch, dass nicht nur unsere Psyche sondern auch unser Körper leidet. Wir zerbrechen dann wohl auch ein Stück.

Beispiel

Gesehen habe ich das bei meinem Sohn, der eine riesige Power hat, aber sehr sensibel ist. Am Anfang habe ich dagegen gehalten wenn er ausgerastet ist. Bis ich gemerkt habe, dass ihn das nur verletzte. Die beste Art mit ihm umzugehen war eine deutlich sanftere.

Schrift-Sprache

Wir können also als Blogger, Autoren und Social Media-Nutzende viel kaputt machen mit Worten, die wir unreflektiert heraushauen.

Sprache im Internet

Shitstorms gehören dazu, wenn man sichtbar wird, höre und lese ich immer wieder. Wirklich? Ich finde das nicht normal und mag mich auch nicht damit abfinden.

Sprache beim Bloggen

Der Vorteil beim Schreiben ist, dass ich mehr Zeit habe zu reflektieren. Ich merke, wenn ich ein Wort weglasse oder ein anderes dazu nehme, dann kann eine ganz andere Energie entstehen.

Ich kann

  • Begeisterung erzeugen beim Teilen von praxisnahem Wissen und Tipps
  • Meine Leser mit auf meine Reise nehmen
  • Spannend sein und inspirieren

Und vermeide

  • Langeweile
  • Trockene Inhalte
  • Belehrungen

Die Lehrer, an die ich mich dreißig Jahre nach dem Abitur noch erinnere, konnten das: mich als Schüler mitnehmen. Durch ihre Zugewandtheit und ihre Sprache haben sie mich abgeholt.

Sprache manipuliert

In den letzten Jahren ist mir klar geworden wie leicht uns Sprache beeinflussen kann. Die Geschicke der Welt werden auch durch die Sprache der Berichterstattung beeinflusst.

Gute Beispiele dafür sind

  • Die Kommunikation von Donald Trump
  • Krieg in der Ukraine: Auf beiden Seiten
  • Covid Berichterstattung

Die Angst machende Berichterstattung über die Corona Infektion hat mich dazu gebracht, meinen Nachrichtenkonsum zu überdenken.

Denn ich merke intuitiv, wenn etwas nicht stimmt. Mein Bullshit-o-meter springt an und dann werde ich vorsichtig, auch wenn ich nicht genau weiß, warum das so ist.

Wie vorsichtig bist Du mit dem was Du liest und hörst?

Heilende Sprache

Es gibt Sternstunden, da finden Dich genau die Worte, die Dir gut tun. Sie können Dich einhüllen wie eine warme Decke. Sie motivieren und tragen Dich durch schwere Zeiten.

Ärzte sind sich oft viel zu wenig bewusst, dass schon ihr Da- und Zugewandtsein den Heilungsprozess ihrer Patienten entscheidend beeinflusst.

Wähle Deine Worte weise

Was wir brauchen um achtsam mit Sprache umzugehen ist Bewusstsein für uns selbst und unsere Gefühle. Wie schnell es geht, in Negativität, abzurutschen habe ich gerade gemerkt. Dass sich das so deutlich an meiner Sprache zeigte hat mich überrascht.

Ich bin dem aber nicht hilflos ausgeliefert, denn ich habe die Wahl wie ich mit meinen Befindlichkeiten umgehe. Immer! Ich darf entscheiden welche Energie ich transportiere. Wenn ich aus der Balance bin kann das auch mal eine besondere Herausforderung sein.

Ich komme langsam raus meinem Tief. Das Reflektieren über meine Sprache – intern und nach außen – hat mir dabei geholfen.

Was hast Du für Erfahrungen mit Sprache gemacht?

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bücher: Masaru Emoto: Die Antwort des Wassers, Band 1 und 2 (2001)

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Impulse bringen Dich zum Ziel

Impulse finden sich in fast jedem meiner Klientengespräche. Auch in meinen Blogartikeln kommen sie immer wieder vor. Warum ist das so?

Sie gehören für mich zum Grundhandwerkszeug jeder Persönlichkeitsentwicklung. Sie geben mir Orientierung, wenn ich mal wieder auf neuen Wegen unterwegs bin.

Ich arbeite in einem Beruf, von dem ich vor zwanzig Jahren nicht geglaubt hätte, dass es ihn gibt. Und ich entwickele mich immer weiter. Wie bin ich dahin gekommen ohne diesen Beruf zu kennen? Durch Zufall?

Glückliche Zufälle?

Wenn wir etwas finden, das uns weiter hilft ohne danach gesucht zu haben bezeichnen wir das oft als ein glücklicher Zufall. Ist das wirklich reiner Zufall?

Ich habe beobachtet, dass diesem Zufall meist eine Reihe von Impulsen vorausgeht. Das sind die kleine Hinweise, denen wir folgen bis wir das finden, von dem wir nicht gewusst haben , das wir es brauchen oder wie wir es bekommen.

Nach Island (Beitragsbild) bin ich gekommen, weil immer wieder Hinweise auf dieses Land kamen – in allen möglichen Zusammenhängen. So lange, bis ich endlich hingefahren bin.

Ich achte auf meine Impulse

Um auf meinem Weg, von dem ich nicht weiß wo genau er mich hinführt, weiterzukommen brauche ich diese Hinweise. So gebe ich mir selbst ständig Rückmeldungen und zeige mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.  

Wie fühlen sich diese Impulse an?

Impulse sind in der Regel ganz zart. Sie machen nicht lautstark auf sich aufmerksam. Es fühlt sich eher so an wie eine schwaches Anklopfen.

 Wenn ich wichtige Impulse jedoch ignoriere, dann werden sie lauter. Ab und zu machen sie sogar richtig Krach. So lange bis ich mich mit ihnen auseinandersetze.

Was ist ein Impuls?

Ich arbeite gerne mit Bildern. Deswegen ist ein Impuls für mich nicht nur ein Gedanke, der kurz in meinem Kopf auftaucht, er kann auch ein Bild sein. Zum Beispiel von einer Tasse Kaffee. Dann evaluiere ich ob mir jetzt eine Tasse gut tut oder ob die Tasse eher ein Symbol für eine notwendige Pause ist.

Impulse bewusst nutzen

Ich folge meinen Impulsen in der Regel nicht blind. Wozu haben wir denn noch viele andere Möglichkeiten, um zusätzliche Informationen zu erhalten?

Zuerst muss ich einen Impuls bewusst wahrnehmen. Dann nehme ich mein Gehirn, meine Intuition und meine Erfahrung mit dazu. Und dann erst treffe ich eine bewusste Entscheidung. Das dauert manchmal nur eine Sekunde und manchmal deutlich länger.

Impulse ignorieren

Ich ziehe mir auch mal die Decke über den Kopf und drücke den Pausenknopf. Das ist Regeneration für mich. Impulse sind dann Nebensache.

So ein In-mich-gehen brauche ich immer wieder. Das zu mir kommen und mich bewusst spüren erdet. Das bringt mich in Kontakt mit mir selbst.

Ich verpasse dann nichts. Die wichtigen Impulse werden wiederkommen. Ich lerne auch hier freundlicher mit mir umzugehen.

Woher kommen Deine Impulse?

Du erschaffst und bewegst mit Deinem Handeln jeden Tag Materie. Dazu musst Du präsent sein. Denn Du erschaffst Deine Realität immer wieder neu; nicht gestern, nicht morgen sondern jetzt.

Du sendest im Jetzt ständig Energie aus. Deswegen ist es so wichtig sich bewusst zu sein, welche Energien Du in die Welt trägst. Deine Energie ist ein Magnet für ähnliche Energien. Wenn in Deinem Umfeld eine passende Energie auftaucht, gibst Du Dir einen kleinen Hinweis, einen Impuls: Schau mal hin, das könnte hilfreich sein.

Beispiel: Folgen von Impulsen

Da ich dabei bin ein Sachbuch zu schreiben, schaue ich mich im Buch-Business um. Ich lerne was nötig ist um, erstens ein Buch zu schreiben und zweitens es an die Leser zu bringen.

Als Autor habe ich heute viele Möglichkeiten. Durch das florierende Self-Publishing sind wir zum Beispiel nicht mehr von der Gnade der Verlage abhängig. Dadurch gibt es eine Vielzahl von Dingen zu lernen und zu beachten.

Leserunden sind ein Weg für Autoren um Rezensionen zu generieren: Webseiten wie Lovelybooks, Goodreads oder Was liest Du? bieten sie an. Autoren verteilen dort ihre Bücher an Leser, die sich darum bewerben. Gemeinsam wird das Buch gelesen und sich darüber ausgetauscht. Am Ende bekommen die Autoren Rezensionen.

Um zu erleben wie so etwas abläuft habe ich mich bei diversen Leserunden beworben. So lernte ich Peter Berg und sein Buch Sound and Me kennen. Ich merkte, dass dies ein besonderes Buch ist. Es geht um den Tinnitus des Protagonisten PiTTo, den er mit Hilfe einer App bekämpft; ein multimediales Buch, das mich zum Nachdenken bringt, was ich sehr schätze.

Impuls-Beispiel: Leserunde mit Peter Berg zu Sound And Me, Coverfoto

Mittlerweile entwickelte sich eine rege E-Mail Korrespondenz zwischen Peter Berg und mir. Und siehe da, der Autor war mindestens so spannend wie sein Buch.

Der Impuls an einer Leserunde teilzunehmen und auf dieses Buch zu klicken, haben dazu geführt dass ich Kontakt zu Peter bekam. Alleine dafür hat es sich gelohnt diesem Impuls zu folgen.

Impulse bringen Überraschungen

Ich liebe diese Überraschungen und das Unvorhersehbare, das sich aus meinen Impulsen ergibt. Stück für Stück vertraue ich ihnen, dass sie mich auch wirklich dahin bringen wo ich hin will.

Das bedeutet für mich Kontrolle loszulassen und meiner Energie zu vertrauen den richtigen Weg zu finden.

Worauf ich im Hier und Jetzt achten muss ist dabei meine Energie. Du kannst das auch Intention nennen. Ich beobachte also, was in meinem Leben passiert. Läuft alles rund oder stolpere ich vor mich hin? So sehe ich, ob ich meine Energie neu justieren muss oder ob ich noch im Flow bin.

Mit der richtigen Energie generiere ich die passenden Impulse, die mich auf meinem Weg weiter bringen. So werde ich auch weiterhin eine für mich passende zufriedenstellende Zukunft erschaffen.

Um meine Impulse optimal zu nutzen, brauche ich aber Übung, sehr viel Übung! Ich „überhöre“ Impulse oft auch deswegen, weil der Alltag zu laut ist und sie so leicht überdeckt. Es gelingt mir aber immer besser sie in meine Leben zu integrieren.

Berichte mir doch bitte von Deinem Umgang mit den kleinen Impulsen. Wo haben sie Dich hingebracht, wo Du sonst nie hingekommen wärst?

Du brauchst Unterstützung? Verabrede ein kostenloses halbstündiges Gespräch mit mir.

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Orientierung: Wohin geht´s?

Viele meiner Klienten brauchen gerade Orientierung.

  • Sie wissen nicht ob sie auf dem richtigen Weg sind
  • Sie zweifeln an ihrem Bauchgefühl
  • Sie kennen sich nicht mehr aus
  • Sie sind im Nebel

Diese Menschen sind mutig losgegangen um etwas zu verändern in ihrem Leben. Sie lernen sich besser kennenlernen und verwirklichen sich selbst.

Ihnen ist gemeinsam, dass sie in letzter Zeit große Fortschritte gemacht haben. Das kann ich sehen. Sie sind viel bewusster im Alltag. Sie trauen sich auch dahin zu schauen wo es weh tut. Alles läuft prima, könnte man meinen.

Woran orientieren?

Ein Verbotsschild auf dem eine Entenfamilie abgebildet ist.

Jetzt stehen sie mitten auf ihrem Weg, schauen in den Nebel um sich herum und fragen sich. Bin ich hier richtig? Was kommt jetzt? Was soll ich jetzt tun?

Etliche meiner Klienten sind gerade dabei völlig neue Arbeitsfelder zu erfinden. Das ist sehr spannend aber eben auch mit viel Unsicherheit behaftet. Ihr Umfeld kann sie wenig unterstützen, weil es selbst in der Luft hängt und Angst hat.

Meine Klienten kommen zu mir um eine unabhängige Meinung zu hören und Bilanz zu ziehen. Ich bestärke sie. Sie machen alles richtig. Sie sind nicht alleine mit ihrem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Uns allen fällt es gerade schwer ins Unbekannte zu gehen.

Die Unsicherheit wird immer größer

Wir sind in einer Pandemie und haben auch noch einen Krieg in Europa. Wenn irgendwo auf der Erde Menschen leiden, dann bekommen wir das mit. Je nachdem wie sensibel wir sind kommen Angst und Leid bei uns an und wollen verarbeitet werden. Das belastet uns alle, wenn auch unterschwellig.

Diese aufwühlende Energie um uns herum ist mehr als ein Hintergrundrauschen. Wir sind wirklich be-troffen. Sich dessen bewusst zu sein hilft.

Denn diese Energie müssen wir zusätzlich zu unserer eigenen Unsicherheit ständig ausbalancieren. Das ist anstrengend.

Wir alle betreten gerade Neuland. Wir können nicht auf Erfahrungen zurückgreifen, die uns Sicherheit geben könnten. Das geht nicht nur uns so. Unsere Bundesregierung stochert gerade genauso im Nebel.

Sensibilität als besondere Herausforderung

Viele meiner Klienten sind hochsensibel. Das heißt sie gehören zu den zwanzig Prozent der Menschheit, die mehr mitbekommen. Hochsensibilität zeigt sich in unseren fünf Sinnen und darüber hinaus zum Beispiel durch Empathie.

Gerade die Empathen und die Menschen, die stark mit der Erde verwurzelt sind haben es momentan schwer in Balance zu bleiben.

Wir alle fühlen uns angesichts der aktuellen Herausforderungen oft klein und machtlos. Was können wir schon ausrichten? fragen wir uns. Mehr als wir denken!

Du bist der Unterschied

Mit meiner Energiebrille sehe ich das, was jeder Einzelne für unsere Erde tut. Je mehr wir uns und andere akzeptieren umso friedlicher sind wir dadurch mit uns und umso mehr Ruhe und Stabilität senden wir aus. Und das kommt an. Da wir das kaum wahrnehmen ist das schwierig zu verstehen.

Jeder Einzelne rettet die Welt

Jeder Einzelne, der sein Potential entfaltet ist ein Gewinn für die Menschheit. Meine Art die Welt zu retten ist, den Einzelnen dabei zu unterstützen sicherer zu werden und Vertrauen in seinen eigenen Weg zu behalten.

Es erfüllt mich mit Hoffnung zu sehen wie viele Menschen sich für das große Ganze einsetzen. Sie wollen etwas beitragen und fragen mich, ob es sinnvoll ist was sie tun. Das ist es! Ich versuche, ihnen das zu zeigen. Ohne Rückmeldung ist es schwer sicher zu sein.

Wie Du erkennst, dass Du auf dem richtigen Weg bist

Eine Freundin, die zu Besuch in Hamburg war, staunte wie glatt ihre Reise und die damit verbundenen Vorbereitungen abgelaufen sind. Ich sagte: Das bedeutet, Du machst gerade alles richtig. Hä? kam Unverständnis zurück.

Wenn Dir ein Projekt leicht von der Hand geht und glatt läuft, dann bist Du im Flow. Dann passt alles.

Wenn meine Freundin den Zug verpasst, dieser eine Panne gehabt, das Hotel unterirdisch und sie auch noch krank geworden wäre, dann liefe etwas schief.

Wenn es hakt, evaluiere woran das liegen könnte. Wenn es gut läuft, bleib bei dem was Du tust.

Die wichtige Frage für viele Pioniere, die ich begleiten darf ist:

Wie erreiche ich ein Ziel, das ich noch nicht kenne?

Blanko Schilder zeigen in verschiedene Richtungen

Ich behaupte, wir müssen nicht wissen, was genau unser Ziel ist. Wir brauchen nur die richtige Ausrichtung. Dann strahlen wir die Energie aus, die uns dahin bringt wo wir hin wollen.

Wir erreichen ein unbekanntes Ziel mit Hilfe vieler kleiner Schritte. Ganz unspektakulär. Wie das geht? Mit Impulsen.

Impulse, das sind die kleinen Hinweise, die wir uns ständig selbst geben

Wir alle kennen den Impuls einen Menschen anzurufen, den wir lange nicht gesprochen haben. Dann stellen wir fest, dass dieser gerade an uns gedacht hat.

Jeden Tag werden wir mit zigtausend Wahrnehmungen und Sinneseindrücken bombardiert. Damit wir nicht untergehen gibt uns unser Gehirn nur das weiter, was wir priorisiert haben.

Es braucht Übung, die kleinen Impulse aus der Masse an Informationen herauszufiltern, aber es lohnt sich. Meine Impulse sind meine Wegweiser. Immer, wenn ich nicht weiter weiß achte ich besonders auf sie.

Ich muss aber nicht passiv darauf warten, dass ein Impuls vorbeischaut. Mit gezielten Fragen kann ich Impulse erzeugen. Eine der wichtigsten, die ich täglich nutze ist:

Was tut mir jetzt gut?

Eine Tasse Kaffee trinken oder vielleicht mit einer Freundin sprechen? Die Antwort setze ich um.

Wenn du also nicht weißt wie es weitergeht oder was Du in einer verfahrenen Situation tun sollst: Nutze diese kleinen Impulse und frage Dich was Du jetzt brauchst. Diese Impulse helfen Dir raus aus dem Stillstand und in Bewegung zu kommen – in eine Bewegung, die Dich dahin bringt wo Du hin willst.

Sind wir wirklich orientierungslos?

Im Gegenteil. Auch wenn es sich immer wieder so anfühlt als hätten wir den Weg verloren. Bei meinen Klienten darf ich das immer wieder erleben. Sie sind vorwärts orientiert. Sie sind sich bewusst, dass sie auf ausgetretenen Wegen nicht dahin kommen würden wo sie hin wollen.

Je mehr wir in Unsicherheit leben umso mehr Orientierung müssen wir uns selbst geben.

Wenn Du Orientierung brauchst, ruf mich an und wir sprechen unverbindlich darüber.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Positiv denken ist zu einfach

Ich rege mich auf, wenn ich schon wieder höre und lese: „Bloß keine negativen Gedanken oder Gefühle zulassen! Das ist schädlich.“ Dieser Artikel ist ein Plädoyer dafür auch das Negative wahrzunehmen.

Jemand erzählte mir von einem Unfall mit einem Lächeln und dem Ausspruch alles wäre gut. Instinktiv  dachte ich: Da stimmt etwas nicht: Das war doch schlimm! Warum dieses Lächeln und die, wie ich empfand, krampfhaft positive Darstellung?

Unsere Realität ist keine Utopie

Wir leben in einer Welt, in der Unfälle passieren und Menschen dabei zu Schaden kommen. Täglich sehen wir Bilder von Krankheit, Leid und Krieg. Das gehört leider zu unserem Leben dazu. Das sollten wir nicht unter den Teppich kehren.

Ich fühle mich als positiver Mensch und habe auch schlechte Tage. Dann geht es mir nicht gut. Das muss ich nicht schönreden. Ich habe gelernt dazu zu stehen und schimpfe auch mal wie ein Rohrspatz, wenn ich sauer bin. Das ist normal, oder?

Wir erleben Positives wie Negatives

Was ich selbst übe und auch meinen Klienten nahe bringe ist genaues Hinschauen statt blinden positiven Denkens. Alles mit einem: Alles ist gut abzutun ist genau das: Abtun und nicht hinsehen. Sich der Realität nicht stellen. Damit machen wir uns etwas vor.

Wir etablieren dadurch einen Automatismus des Wegschauens, des sich nicht Auseinandersetzens. Das bewusst durch den Alltag gehen und Informationen über sich sammeln fällt hinten runter.

Wir verstecken die Dinge, die uns wehtun dann unter einem positiven Anstrich. Das war das, was mir bei dem Gespräch über den Unfall nicht gefallen hat. Es war nicht authentisch.

Auch das Negative will gesehen werden

Ich versuche realistisch zu sein. Wenn etwas schief geht, dann merke ich: Da gibt es eine Baustelle. Dann erst kann ich etwas daran ändern. Wenn ich die Baustelle hinter einem positiven Anstrich verstecke, dann falle ich immer wieder darüber und es ändert sich nichts. Einseitiges positives Denken würde einen wichtigen Teil meiner Realität verdecken.

Wenn mir etwas weh tut, das Auto nicht anspringt oder der Schlüssel mal wieder verschwunden ist, dann darf ich mich ärgern. Das negative Gefühl darf von mir gefühlt werden. Es ist ein Signal. Ich muss aber nicht unbedingt darauf reagieren.

Das Unterdrücken von negativen Gefühlen ist keine gute Idee. Ich füttere so meine unterirdischen Gefühlsdepots und erschaffe später eine Explosion: Irgendwann kommt alles in einem großen Schwall wieder raus.

Das habe ich auf die harte Tour gelernt. Früher habe ich meine vermeintlich schlechten Gefühle weggeschlossen. Dann spürte ich sie nicht mehr. Das war aber nur eine vorübergehende Lösung. Denn die Gefühle waren trotzdem da und beeinflussten mein Leben. Das merkte ich aber erst, wenn es zu spät war. Irgendwann kam es zur Explosion.

Dann gab es Kollateralschäden und die Leute, die das Pech hatten dann um mich herum zu sein, bekamen dann die geballte Gefühlsladung ab. Dabei waren sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Früher verstand ich solche Ausbrüche nicht. Woher kamen die? Ich erkannte irgendwann: Die Ursache stand in keiner Relation zum Anlass der Ausbruchs. Das war nur der Tropfen, der das Überlaufen verursacht hat. Die Ursache versteckte sich woanders.

Da hinschauen wo es wehtut

Alle, die – wie ich – auf dem Weg sind bewusster durch den Alltag zu gehen wissen, dass es uns nicht weiterbringt Negatives auszublenden. Wenn ein Thema dran ist, fällt es mir so lange vor die Füße bis ich es mir endlich anschaue.

Beispiel

Eine Klientin, die ich ein Jahr lang während ihrer Krebserkrankung begleitet habe, hat Großes geleistet. Sie ist gesund – gegen jede Statistik. Erst die Arbeit an ihren Traumata und Verletzungen machte das möglich. Ich kannte sie schon vor ihrer Krebserkrankung.

Sie war eine dieser immer lächelnden positiven Menschen. Das war eine Fassade, hinter der sich schlimme Erlebnisse versteckten, die sie krank machten. Vieler dieser Verletzungen war sie sich vorher nicht einmal bewusst. Jetzt ist ihr Optimismus echt.

Meine Erkenntnis: Mehr negative Gefühle warten auf Entdeckung

Ich habe gerade das Buch von Gabor Maté: Wenn der Körper Nein sagt, gelesen. Maté hat unzählige Interviews mit Patienten geführt und die seelischen und sozialen Zustände beleuchtet, die eine Rolle in deren Krankengeschichte spielten. Immer wieder weist er auf unterdrückte negative Gefühle als die Ursache für viele Krankheitsbilder hin.

Ich fühlte in mich hinein, ob und wo ich noch Gefühle verstecke. Ich hatte das intuitive Wissen, dass es noch welche gibt und es sich lohnen wird danach zu forschen.

Ehe ich mich versah bekam ich einen Stups: Meine Ursprungsfamilie hat mich verletzt. Das tat weh. Ich wurde sauer und merkte wie ich diese negativen Gefühle wegpacken wollte. Und sagte: Stopp. Was passierte da gerade?

Am nächsten Tag wachte ich mit Rückenschmerzen auf. Das war die Motivation, die ich brauchte um gründlicher hinzusehen. Zum Glück war Wochenende und ich hatte genug Zeit und Ruhe zum Forschen.

Ich schaute dahin, wo es wehtat. Ich ging meine Kindheit durch, gefühlt zum hundertsten Mal, mit dem klaren Ziel diese unterdrückten Gefühle zu lokalisieren und mir anzusehen.

Mein Mantra in diesen Tagen war: Ich habe ein Recht darauf wütend zu sein. So habe ich mir immer wieder die Erlaubnis gegeben, meine negativen Gefühle herauszuholen und mir anzusehen. Das hat erstaunlich gut funktioniert.

Besonders interessant fand ich den Glaubenssatz, dass ich nicht sauer auf meine Geschwister sein durfte. Sie waren meine Verbündeten und mit ihnen durfte ich es mir nicht verderben.

Es gab noch weitere Behälter, in denen Gefühle ausgelagert waren. Ich durfte zusehen wie sich diese langsam in Luft auflösten. Das war das erste Mal, dass ich so etwas bei vollem Bewusstsein hinbekam. Das war faszinierend und sehr anstrengend. Ich wurde zwar unendlich müde, meine Rückenschmerzen waren aber weg.

Arbeit an schwierigen Themen

Normalerweise nutze ich mein Unterbewusstsein, wenn ich an schwierigen Themen arbeite. Ich setze eine Intention und mein Unterbewusstsein macht sich dann an die Arbeit und trägt Stück für Stück die Informationen zusammen, die ich brauche. Das ist eine gute Art an mir zu arbeiten ohne mich zu überfordern.

Positiv zu sein bringt nicht weiter

Wenn ich versuchen würde alles nur positiv zu sehen würde ich in meiner Entwicklung stecken bleiben. Nur wenn ich in der Lage bin, dahin zu schauen wo es wehtut, ist Veränderung möglich.

Ich weiß mittlerweile: Meine negativen Gedanken und Gefühle sind nicht böse. Sie sind Ausdruck meiner Realität und enthalten wichtige Informationen, die ich mir anschauen darf.

Meinst Du, bei Dir gibt es auch versteckte Gefühle, die dran sind angeschaut zu werden? Ich bin sicher noch nicht am Ende meiner diesbezüglichen Entdeckungsreise. Ich merke, wie mir jeder Schritt, der mir hilft alles anzuschauen was mich ausmacht mehr Freiheit und mehr innere Sicherheit gibt.

Brauchst Du Unterstützung? Ruf mich an. Ich schenke Dir eine halbe Stunde.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat

Gabor Maté (2019) Wenn der Körper Nein sagt. Wie verborgener Stress krank macht und was wir dagegen tun können.

© Inge Schumacher

Achtsamkeit stoppt den Autopiloten

Denkst du jetzt: Nicht schon wieder Achtsamkeit? Dieses arme Wort fühlt sich ausgelutscht und breitgetreten an. Wenn das Thema Achtsamkeit hochkommt, habe ich mittlerweile auch die Tendenz wegzuhören.

Das liegt daran, dass das arme Wort Achtsamkeit überfrachtet ist mit Erwartungen.

Achtsamkeit soll alles richten:

  • Stress reduzieren
  • Entschleunigen
  • Glücklich machen

Deswegen habe ich noch keinen Artikel über Achtsamkeit geschrieben. Das ändere ich jetzt. Denn das, was Achtsamkeit wirklich bedeutet, hat in meinen Leben einen wichtigen Stellenwert.

Die Knospe einer pinken Blume

Eine Definition von Achtsamkeit

„Achtsamkeit ist eine Qualität des menschlichen Bewusstseins, eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um einen klaren Bewusstseinszustand, der es erlaubt, jede innere und äußere Erfahrung im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu registrieren und zuzulassen.“

deutsches Fachzentrum für Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet Aufwachen

Achtsamkeit ist für mich eng verbunden mit zwei anderen Worten, die interessanterweise auch mit A anfangen: Autopilot und Atmen.

Wenn ich nicht aufpasse, bin im Alltag ständig im Autopilot. Ich bin damit beschäftigt meine Todos abzuarbeiten, wie viele Andere auch:

  • Arbeiten
  • Für die Familie sorgen
  • Einkaufen
  • Wäsche waschen
  • Müll raustragen
  • Wohnung putzen

Irgendwann fiel mir auf, dass ich jeden Morgen mit einer Todo Liste im Kopf aufwache. So startete der Tag in der Zukunft beim nächsten abzuhakenden Punkt. Für Dinge, die ich nicht geschafft habe, haute ich mich in die Pfanne. Die Folge: Ich war unzufrieden.

Ich bekam heraus, dass ich ständig im Autopilotenmodus unterwegs war. Der Autopilot ist an sich nichts Schlechtes. Er hat eine wichtige Funktion:

Der Autopilot ist darauf ausgelegt, uns mit möglichst wenig Energieaufwand durch den Tag zu bringen.

Inge Schumacher

Er erleichtert mir das Leben. Ich muss nicht darüber nachdenken, wie ich Auto fahre. Ich tue das automatisch.

Der Nachteil ist: Im Autopiloten lebe ich wie im Halbschlaf. Viele Sinneseindrücke grenze ich aus, weil sie als nicht wichtig herausgefiltert werden.

Deswegen bin ich im Autopiloten-Modus unflexibel und reagiere eingefahren. Ich halte fest an Dingen, die ich immer so und nicht anders mache. Damit tritt meine Entwicklung auf der Stelle. Deswegen wurde ich im Autopiloten-Modus so unzufrieden!

Der Autopilot behindert mich bei

  • der Beantwortung der wirklich wichtigen Fragen des Lebens und
  • der Erreichung meiner Ziele

Die großen Fragen des Lebens beantworten – dazu gibt es nämlich keine Einstellung im Autopiloten. Da ist er überfordert. Das funktioniert nämlich nur bewusst im Hier und Jetzt.

Ich habe geübt, den Autopiloten immer öfter auszustellen. So habe ich mich immer besser kennengelernt. Meine Berufung als Expertin für Energiearbeit konnte ich nur so finden. Stück für Stück lerne ich mich noch heute – so viele Jahre später – immer besser kennen.

Achtsamkeit bedeutet Bewusstsein

Nur, wenn ich das Lenkrad meines Lebensautos selbst in der Hand halte und bewusst entscheide ,wohin ich fahre, bin ich aufmerksam. Dazu muss ich wissen, dass es den Autopiloten gibt und wie er arbeitet. Erst dann kann ich ihn abschalten. Dann erst kann ich achtsam werden.

Beispiel: Achtsamkeit als Aha-Erlebnis

Eine Klientin, die ich schon länger begleite, erzählte, dass sie jetzt viel mehr bemerkt. Sie ist aufmerksamer, was ihre eigenen Befindlichkeiten angeht. Sie stellt aber auch fest, dass sie mehr mitbekommt, was in ihrer Umgebung vorgeht.

Ich habe ihr gespiegelt, dass sie ist mehr im Hier und Jetzt ist und weniger auf Autopiloten unterwegs ist. Sie lebt dadurch bewusster. Sie übt sich also in Achtsamkeit und dann passiert das, was viele Gurus als Aufwachen bezeichnen. Sie ist wacher und bekommen dadurch viel mehr mit.

Ich hörte förmlich, wie es bei ihr Klick machte. Sie verstand plötzlich, dass sie gerade die Früchte ihrer Arbeit ernten durfte. Sie weiß jetzt sicher, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Dem Weg der Achtsamkeit.

Achtsamkeit geht nur ohne Urteil?

Achtsamkeit bedeutet vor-urteilsfrei wahrzunehmen, das steht in vielen Definitionen. Das finde ich sehr unrealistisch. Warum?

Wir beurteilen natürlicherweise. Die Beurteilung ist bei uns allen eng mit unseren Sinneseindrücken gekoppelt. Um potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen, müssen wir eine Situation blitzschnell einordnen können. Das geschieht automatisch – zu unserem Schutz.

Um die Beurteilung von der Wahrnehmung zu entkoppeln, muss ich meine automatische Reaktion erkennen und diese bewusst verändern. Ich muss lernen, innerlich einen Schritt zurückzutreten und dadurch Distanz und damit einen neutraleren Blick auf eine Situation zu bekommen. Das braucht Übung.

Deswegen sei nicht enttäuscht, wenn du dich mal wieder dabei erwischst zu urteilen. Das ist so eingerichtet, um dich zu schützen. Bleib dran und übe weiter. Du wirst trotzdem immer achtsamer werden.

Wenn ich bewusst im Hier und Jetzt bin, fällt es mir leichter den berühmten Atemzug zu tun und so der automatischen Beurteilung einer Situation nicht zu folgen, sondern offen zu bleiben für die vielen anderen Informationen, die da noch sind. Das ist sehr spannend und dadurch lerne ich sehr viel.

Wahrnehmung ist immer subjektiv

Ganz vorurteilsfrei werde ich nie sein. Alle Sinneseindrücke müssen meine Wahrnehmungsfilter passieren. Damit sind sie zwangsläufig subjektiv. Das ist okay so. Es ist aber hilfreich, zu wissen, dass andere eine Situation wahrscheinlich anders wahrnehmen. Ich bestehe also nicht darauf, dass meine Sichtweise die einzig richtige ist. Im Gegenteil.

Bei der Arbeit mit meinen Klienten ist das besonders wichtig. Ich erinnere sie immer wieder daran, dass die Informationen, die ich aus ihrer Energie lese, subjektiv sind. Sie sollen von meinen Inspirationen nur mitnehmen, womit sie etwas anfangen können und das sie weiter bringt. Dazu braucht es Achtsamkeit.

Achtsamkeit ist in aller Munde

Wir sehnen uns nach einem sinnvollen Leben und danach effiziente, wirksame Entscheidungen zu treffen, die uns voranbringen. Das geht nicht im Autopiloten.

Sei es Corona und der Krieg in der Ukraine. Laufend müssen wir uns auf drastische Veränderungen einstellen. Dazu müssen wir im Hier und Jetzt effizient handeln können.

Nur mit mehr Bewusstsein und Achtsamkeit werden wir die Herausforderungen, die auf uns zukommen, bewältigen. Erst dann sind wir in der Lage, die hilfreichen Informationen, die uns den Weg zeigen, wahrzunehmen und zu nutzen.

Achtsamkeit, Autopilot und Atmen bilden einen wichtigen Dreiklang

Ich werde achtsam, indem ich meinen Autopiloten mit einem bewussten Atemzug ausschalte.

Du willst wissen, wie achtsam du schon bist oder dir ein paar Inspirationen abholen? Ich schenke dir ein halbstündiges kostenloses Gespräch.

Bücher:

  • Das achtsame Gehirn, Daniel J. Siegel
  • Vom Glück der kleinen Dinge, Anselm Grün

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Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Warum Veränderung so schwer ist

Ich habe ein Ziel. Warum gehe ich nicht einfach los? Was hindert mich?

Unser Körper, und damit auch unser Gehirn, ist darauf ausgelegt, uns mit möglichst wenig Energieaufwand lebend durch den Tag zu bringen. Deswegen gibt es den genialen Autopiloten.

Er erleichtert uns das Leben. Wir müssen nicht darüber nachdenken, wie wir die Füße hochheben und aufsetzen damit wir laufen können. Das geht alles automatisch.

Beispiel
Als meine Tochter lernte Auto zu fahren fragte sie mich, wie ich das Lenken, Verkehr beobachten und Schalten alles auf einmal hinbekomme. Sie fühlte sich von der Fülle der Aufgaben total überfordert.

Mir fiel es schwer mich an diese schwierige Anfangszeit zu erinnern. Autofahren läuft bei mir schon lange automatisch.

Veränderung geht nicht im Autopiloten

Den Autopiloten können wir nicht gebrauchen wenn wir Neues ausprobieren oder etwas verändern wollen:
• Wir wollen aufhören zu rauchen
• Uns gesünder ernähren
• Wir wünschen uns einen erfüllteren Job

Warum fangen wir oft erst gar nicht an?

Es nützt gar nichts wenn wir uns beschimpfen und niedermachen, glauben, dass wir faul, doof oder schlichtweg unfähig sind. Das bringt nichts, außer dass wir uns noch schlechter fühlen.

Schuld am Scheitern ist unser Autopilot. Der tut nur seinen Job. Er ist schuld daran, dass wir nicht aus dem Quark kommen.

Gewohnheiten bedeuten Sicherheit. Sicherheit ist das oberste Ziel. Deswegen wird der Autopilot immer darauf hinarbeiten uns in gewohnte Bahnen zu halten. Das macht es so schwer Veränderungen zu etablieren.

Beispiel:

Letztes Jahr habe ich mir den Zucker im Kaffee abgewöhnt. Ich habe diese Entscheidung ganz bewusst getroffen und als Experiment gesehen. Wie lange würde mir der Autopilot wohl dazwischenfunken?

Es hat viel länger gedauert als erwartet bis ich mich an meinen Kaffee ohne Zucker gewöhnt hatte.

Mein innerer Monolog in dieser Zeit war klassisch:

  • Das bisschen Zucker ist doch nicht schlimm.
  • Nur das eine Mal noch. So schmeckt das furchtbar.
  • Gönne Dir doch mal was.

Mir ist dadurch klar geworden wie schwierig es sein kann auch eine unbedeutende Gewohnheit zu verändern. Ich musste mich immer wieder bewusst gegen den Automatismus des einen Löffels Zucker entscheiden. Jeden Tag, bei jeder Tasse Kaffee, monatelang. Meine Spurrillen waren wohl metertief.

Was wir dem Autopiloten entgegensetzen können ist Motivation und Bewusstsein. Nicht umsonst stellen wir uns so lange in die Ecke bis die Motivation ausreicht um unsere Gewohnheiten zu verändern.

Große Veränderung: Ich möchte ein Buch schreiben

Ich habe letztes Jahr angefangen mich schlau zu machen und mache einen Online Kurs. So lerne ich viel über das ganze Drumherum beim Bücherschreiben: Worauf zu achten ist, Infos über Verlage, Lektoren, Editoren und was für Fehler man als Anfänger so macht.
 
Das ist ein Großprojekt, das ich in meinen Alltag integrieren will. Für mich kam das Buch bisher hinter allem anderen. Deswegen kam ich nicht voran.
 
Eine neue Schreibroutine musste her, ganz klar. Aber alleine schaffte ich das nicht, ich habe es versucht. Wie gut, dass ich mir Hilfe holen kann. Deswegen machte ich bei #28TageContent bei Anna Koschinski mit. Ich wusste, vier Wochen reichen aus um eine neue Gewohnheit zu etablieren.
 
Ich hatte mir vorgenommen jeden Tag mindestens 30 Minuten zu schreiben und mich mindestens 15 Minuten lang um mein Buch zu kümmern. Es funktionierte. Ich erreichte trotz vollem Terminkalender meine Ziele. Meine Prioritäten waren klar.

Am Anfang habe ich mir einen Timer gestellt, weil es mir so schwer gefallen ist mich ans Buch zu setzen. Das brauchte ich bald nicht mehr. Es fällt mir immer einfacher die Arbeit am Buch in meinen Alltag einzubauen. Das fühlt sich großartig an.

Veränderungen passieren nur bewusst

Nur, wenn wir das Lenkrad unseres Lebensautos selbst in die Hand nehmen und uns bewusst entscheiden wohin wir fahren haben Veränderungen eine Chance. Dazu müssen wir wissen, dass es den Autopiloten überhaupt gibt und wie erarbeitet. Erst dann können wir ihn abzuschalten.

Ich muss mich und meinen Autopiloten kennenlernen. Ich muss wissen wie er mich beschützen will und woran es liegt, wenn ich auf Widerstand stoße. Das braucht Zeit.

Sei geduldig mit Dir, wenn Du etwas Kleines oder Großes in Deinem Leben verändern willst.


Was mir hilft, ist das Wissen um meinen Autopiloten und seine vielen Tricks mit denen er mich wieder in sicheren ausgetretene Bahnen hält. Ohne dieses Wissen wären meine Chancen etwas zu verändern viel kleiner.

Denkst Du, ich kann jetzt problemlos alle Veränderungen umsetzen? Schön wäre es! Für jede Veränderung brauche ich eine bewusste Anstrengung.

Veränderung fängt klein an

In meinem Beispiel: Zuerst brauche ich die Schreibroutine. Damit eröffne ich mir erst die Möglichkeit ein Buch zu schreiben. Ob sich daraus dann auch ein fertiges Buch entwickelt werde ich sehen. Der erste Schritt ist auf jeden Fall gemacht.

Wie bremst Dich Dein Autopilot aus? Wie gehst Du Veränderungen an?

Brauchst Du Unterstützung bei Veränderungsprozessen? Wir können zusammen herausfinden welche Gummibänder Dich festhalten und wie Du sie los wirst. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Mit Unsicherheit umgehen

Ich fühle mich gerade oft unsicher. Das liegt an der allgemeinen Situation. Mit Corona und Klimawandel gehen viele Veränderungen einher, deren Folgen ich nicht absehen kann.

Bei meinen Klienten kommt dazu noch eine unsichere persönliche Situation. Einige sind gerade im Dazwischen.

Als Dazwischen bezeichne ich den Zustand, in dem das Alte weg ist oder nicht mehr funktioniert, das Neue aber noch nicht da ist.

Meist fängt es mit einem Gefühl von Unzufriedenheit an. Der alte Job oder die Beziehung passt nicht mehr. Es gibt aber noch keine Alternative.

Die Unsicherheit im Dazwischen ist schwer auszuhalten. Es gibt dann wenig woran wir uns festhalten können außer an uns selbst.

In diesem Artikel erkläre ich, wie Du mit Unsicherheit umgehen kannst und warum das anstrengend sein kann.

Ich habe das Thema in zwei 5-Minuten-Inspirationen für Dich aufgenommen:

Unsicherheit auf die Ohren

Warum wir Zeiten der Unsicherheit brauchen
Was Du bei Unsicherheit tun kannst

Äußere Ursachen für Unsicherheit

Veränderungen passieren schneller

Vieles wird kurzfristiger. Zum Beispiel Entscheidungen. Ich habe das bei meinen Workshops erlebt. Am Workshop-Tag haben sich noch Leute an- und abgemeldet. Durch Corona sind die Abläufe in vielen Unternehmen eher komplizierter geworden. Gleichzeitig wird Schnelligkeit immer wichtiger.

Zu viel Kontrolle

Viele Unternehmen aber auch viele Eltern haben noch nicht begriffen, dass ein „Alles kontrollieren wollen“ kontraproduktiv ist.

Es hat lange gedauert bis ich verstanden habe: Zu versuchen ein Ziel damit zu erreichen alles und alle zu kontrollieren, funktioniert nicht – bei dieser Unsicherheit noch viel weniger. Im Gegenteil, zu viel Kontrolle blockiert.

Ich war früher die Meisterin des Planens. Auf die harte Tour habe ich gelernt, lockerer zu werden. Ich erwarte nicht mehr, alles regeln zu können.

Flexibilität hilft

Ich habe gelernt nur wirklich Wichtiges im Blick zu behalten und den Kleinkram loszulassen. So weiß ich morgens oft nicht was der Tag bringt. Vieles läuft dadurch mehr im Flow und spontan. Auch für meine 5-köpfige Familie funktioniert das erstaunlich gut.

Es gibt weniger Struktur von außen

Durch die Corona Lockdowns mussten wir uns in den letzten zwei Jahren viel mehr selbst strukturieren. Manchen fiel das leicht, für andere war das eine große Herausforderung wegen der damit einhergehenden Unsicherheit.

Persönliche Unsicherheit

Wenn ich mich unsicher spüre versuche ich herauszubekommen woher sie kommt. Ich schaue wo meine Energie gerade ist. Hier ist eine kleine Übung dazu.

Dann versuche ich mich trotz der Unsicherheit zu entspannen, damit ich nicht in Hektik verfalle. Ich mache mir immer wieder Folgendes klar.

  • Aktionismus hilft nicht, Ruhe hilft
  • Ich brauche keinen Plan
  • Ich muss nicht wissen was ganz genau zu tun ist

Meine Fixpunkte steuern meine Energie

Beispiel: Meine Jobsuche

Vorletztes Jahr habe ich mich auf diverse Teilzeitstellen beworben. Ich wollte wieder Teil eines Teams sein und in wertschätzender Atmosphäre arbeiten. Durch das Bewerben habe ich meine Absicht dokumentiert und die entsprechende Energie losgeschickt. Ich habe nicht erwartet, schnell Erfolg zu haben.

Etliche Monate später bekam ich einen Anruf von einer Bekannten mit der ich von 2015 bis 2018 als Freiwillige zusammengearbeitet habe. Sie fragte mich ob ich mir vorstellen könnte im Kindermittagstisch einer Kirchengemeinde zu arbeiten.

Ich habe hospitiert und gestaunt: Hier will ich arbeiten. Das ist mein Traumjob. Ich gehöre zu einem tollen Team. Ich arbeite ca. 15 Stunden pro Woche und kann das super mit meiner Heilpraktiker-Praxis verbinden.

Meine Energie hat diesen Job für mich gefunden. Ich hatte keine Ahnung, dass es ihn gibt. Das war auch nicht nötig.

Der Ernstfall: Es gibt kein Zurück zum Alten

Mein Beispiel zeigt: Wir sind Magneten, die Dinge in unser Leben ziehen, die zu unserer Energie passen – wie meinen Job. Das bedeutet auch, dass wir Dinge abstoßen, die nicht mehr zu uns passen.

Über diese natürliche Abstoßungsreaktion habe ich in dem Artikel: Deine Persönlichkeitsentwicklung hat (Neben-) Wirkungen geschrieben.

Viele Menschen verstehen nicht warum ihr Job plötzlich weg ist. Sie sind geschockt. Die Unsicherheit scheint plötzlich allumfassend.

Hier ist es hilfreich sich die Hintergründe anzusehen. Oft stellen sie fest, dass sie schon lange unglücklich in ihrem Job waren. Manche spüren sogar etwas wie Erleichterung, dass sie aus dieser Situation raus sind.

Warum ist Unsicherheit anstrengend?

Empfinden wir starke Unsicherheit sind wir in einer Ausnahmesituation. Wir sind aus unserer Mitte und müssen ständig um unsere Balance kämpfen.

Meine Tochter hat eine passende Collage erschaffen.

Beispiel:

Einer Klientin wurde gekündigt. Sie ist für fünf Monate freigestellt worden und bekommt dann eine Abfindung. Sie hat ausgerechnet, dass sie erst einmal mit dem Arbeitslosengeld klar kommt. Sie versteht nicht, warum die Situation so herausfordernd für sie ist. Warum kann sie die freie Zeit nicht genießen? fragte sie mich.

Die Unsicherheit ist so anstrengend weil

Große Umbauaktionen kosten Kraft

Die Betroffenen fragen mich oft: Warum bin ich so müde? Ich mache doch gerade nichts.

Das ist ein Trugschluss. Es passiert viel mehr als an der Oberfläche sichtbar ist. Wie bei einem Eisberg ist nur wenig der vielen Arbeit, die wir im Dazwischen tun, sichtbar: Die Jobsuche zum Beispiel. Alles andere passiert unter der Wasseroberfläche.

Warum dauert die Unsicherheit so lange?

Die Phase der Unsicherheit ist eine Chance, die wir instinktiv nutzen um Altlasten loszuwerden. Wenn die Situation nicht so unangenehm wäre würden wir viele Themen nicht angehen.

Wenn Du schon länger in der Luft hängst: Nicht verzweifeln!

  • Du wirst gestärkt aus der Situation hervorgehen
  • Du wirst Dich nicht in die Pfanne hauen
  • Du musst da nicht alleine durch

Was Du tun kannst bei Unsicherheit

Bleibe so offen wie möglich

Du brauchst keine ganz konkreten Ziele. Wichtig ist Dir klar über Deine Werte und Prioritäten zu werden. Das reicht um Deine Energie zu lenken.

Starte kleine Aktionen

Auf dem Sofa sitzen und denken bringt Dich nicht weiter. Werde aktiv, treffe zum Beispiel Menschen, die Dir weiterhelfen und dich inspirieren. Kleine Aktionen, die Spaß machen sind effizienter als blinder Aktionismus.

Druck ist Dein Feind

Mach alles, um Dich zu entspannen so weit das möglich ist. Je ruhiger und balancierter Du bist umso besser kommst Du durch die unsichere Zeit. Dann kann Dein natürlicher Flow besser für Dich arbeiten.

Unsicherheit bleibt

Ich rechne in nächster Zukunft mit viel mehr Unsicherheit. Am besten wir gewöhnen uns irgendwie daran.

Was Du tun kannst, um Phasen der Unsicherheit besser zu überstehen ist langfristig in Dein Vertrauen in Dich zu investieren. Je mehr Vertrauen Du hast, dass alles gut wird – auch wenn Du nicht weißt wie – desto besser wird es Dir gehen.

Brauchst Du Unterstützung? Ich bin für Dich da. Ich freue mich auf ein kostenfreies halbstündiges Gespräch mit Dir.

In meinem Blogartikel über innere Sicherheit habe ich viele Übungen und Tipps gesammelt die Dir helfen Dich sicherer zu fühlen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Buchtipp

Andreas Knuf: Ruhe da oben! (2010) Der Weg zu einem gelassenen Geist

Bilder: Pixabay und privat

© Inge Schumacher

Wie bereiten wir unsere Kinder auf das Leben vor?

Wir haben als Eltern und als Menschen, die mit Kindern umgehen, einen wichtigen Auftrag: Ihnen das Handwerkszeug mitzugeben, damit sie selbst ihre Herausforderungen meistern können.

Kinder unterstützen zu wachsen

Ich nehme dich in diesem Artikel mit in meine Familie und teile meine Überlegungen, wie wir die nächste Generation unterstützen können. Ich bin mir bewusst, dass es nicht den einen richtigen Weg um Kinder beim Er-wachsen-werden zu begleiten gibt.

Das Wichtigste, was ich meinen Kindern mitgeben möchte, ist: Sich selbst zu vertrauen. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit. Einige Menschen sind von Natur aus stabiler als andere. Wir alle brauchen Unterstützung dabei, unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Unsere Welt verändert sich schnell

Wir vererben der nächsten Generation einen Innovationsstau. Zum Beispiel den Klimawandel. Um diese Herausforderungen anzugehen, brauchen wir mutige Menschen, die Neues ausprobieren und Fehlversuche aushalten. Neue Lösungen finden und kreatives Denken passieren nicht einfach. Das muss geübt werden.

Wir brauchen viel mehr mutige

  • Neudenker
  • Erfinder
  • Um die Ecke-Denker
  • Lösungsfinder
  • Pragmatiker
  • Abenteurer

Was bedeutet Mut für mich?

Unter Mut verstehe ich die Bereitschaft Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen.

Die Herausforderung für uns Eltern

Wir sind genauso unvorbereitet Eltern geworden wie alle anderen auch. Wir sind ins kalte Wasser gesprungen und haben on the job gelernt.

Meine Mutter ist bei meiner Taufe 25 und ihre Mutter 56 Jahre alt.

Unsere Vorbilder

Die im Krieg geborenen – meine Eltern – bekamen von ihren Eltern vorgelebt zu überleben mit massiven Traumen.

Das hat sie geprägt. Meine Mutter war mit vier Kindern allein zu Hause, weit weg von jeder Hilfe. Mein Vater machte Karriere und hat auch bis zur Erschöpfung gearbeitet. Beide haben das Beste gegeben, um uns Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Meine Eltern sind damit groß geworden, dass Kinder nicht wissen, was gut für sie ist. Sie selbst wurden nicht als vollwertige Menschen behandelt. Das ist heute anders.

Wir nehmen unsere Kinder ernst

Meine Kinder wissen oft ziemlich genau, was gut für sie ist und was nicht. Wir fragen sie immer danach, wenn sie Entscheidungen treffen müssen. Unser Ziel ist, dass sie lernen, sich ihrer selbst bewusst zu sein. Sie sollen ihre Gefühle und Grenzen wahrnehmen können. So können sie ihre Talente finden und nutzen. Wir leben ihnen das vor.

Bis wohin geben wir unsere Kinder frei?

Ich kenne viele Eltern, die sich super um ihre Kinder kümmern. Sie unterstützen sie darin, sich zu entfalten. Wenn die Kinder über diesen Spielraum nutzen und sich ausprobieren, gibt es aber oft Ärger: Es stellt sich heraus, dass Entfaltung nur in dem engen Bereich erlaubt ist, den die Eltern als gut empfinden, weil sie ihn kennen.

Hier dürfen wir alle an uns arbeiten. Wenn unsere Kinder Neues und Unbekanntes ausprobieren, ruft das bei uns Eltern Angst hervor und das überträgt sich wieder auf die Kinder. Wir engen sie da vielleicht zu sehr ein. Deswegen sind viele von ihnen auf sich allein gestellt weniger lebensfähig als in früheren Generationen.

Viele Jugendliche sind nicht geübt darin, sich selbst eine Struktur zu geben. Sie haben nicht gelernt, selbständig zu denken und zu handeln. Die Schulen bereiten darauf nicht vor. Sie sind es oft nicht gewohnt, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.

Beispiel: Depressionen bei jungen Erwachsenen

Junge Erwachsene scheitern oft an lebenspraktischen Fragen. Der Auszug aus dem Elternhaus, der Start ins Studium oder die Ausbildung sind Ausnahmesituationen, denen viele nicht gewachsen sind.

Will ich meinen Kindern das nötige Werkzeug mitgeben, befinde ich mich in einer Gratwanderung zwischen Unterstützen und Loslassen, Akzeptieren und Kritisieren. Es gilt immer wieder die Grenzen auszuloten, wann ich eingreife und wann nicht.

Mache ich alles richtig? Natürlich nicht. Ich versuche es eben, so gut wie ich kann.

Wir sind selbst Vorbilder

Ich bin nicht nur für meine Kinder ein Vorbild.

Beispiel: Meine Flüchtlingsfreundin

Seit drei Jahren bin ich Mentorin einer alleinerziehenden Frau aus Nigeria.

Evelyn ist 34 Jahre alt. Ihre Tochter ist 6. Mir war nicht bewusst, dass ich auch für sie Vorbildfunktion habe. Sie meinte kürzlich, dass sie es toll findet, wie viel Freiheit mir mein Mann gibt. Sie will das für sich in einer Partnerschaft auch. Was für mich selbstverständlich ist, sieht Evelyn in ihrem Kulturkreis also anders.

Ich unterstütze ihre Selbständigkeit und verstehe mich als ihr Auffangnetz. Wenn sie mich braucht, dann bin ich für sie da. Auch sie begleite ich beim Wachsen.

Herausforderungen meistern lernen

Wir können unseren Kindern die Fähigkeiten, die sie brauchen ,am besten durchs Vormachen beibringen.

Wenn sie uns in Ausnahmesituationen erleben und sehen, wie wir damit umgehen, lernen sie, dass Schwierigkeiten nicht das Ende der Welt sind. Meine Kinder wissen, dass es immer irgendeine Lösung gibt und es manchmal Zeit braucht sie zu finden. Fehler machen inklusive. Sie lernen auch, dass sich Hilfe holen eine gute Idee ist.

Reden nützt wenig. Unsere Kinder müssen sich selbst ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Dazu brauchen sie Raum und Übungsmöglichkeiten.

Kinder einbeziehen

Meine Kinder merken, wenn es mir nicht gut geht. Ihre Reaktion ist, die Ursache bei sich zu suchen. Das will ich nicht.

Deswegen beziehen wir unsere Kinder ein: von tödlichen Krankheiten in der Verwandtschaft bis zu den großen Weltproblemen.

Sie entscheiden selber, wie viel sie mitbekommen. Meine Mittlere ist zum Beispiel viel interessierter als meine Älteste. Die zieht sich bei solchen Gesprächen eher zurück, weil es ihr zu viel wird. Das ist okay. Sie beachtet ihre Grenzen.

Sich selbst kennen und verstehen lernen

Wir versuchen, den Kindern wirklich zuzuhören. Auch dadurch lernen sie, sich klar zu werden, was in ihnen vorgeht.

Meine Kinder haben, vielleicht auch deswegen, einen großen Vorsprung, was zwischenmenschliches Verstehen angeht. Das liegt zum einen daran, dass sie dabei sind zu begreifen, wie sie selbst ticken. Aber sicher auch daran, dass sie empathische Menschen sind.

Was ich meinen Kindern mitgeben will

1. Zu sich stehen

Unsere Kinder sollen lernen, Grenzen zu setzen. Das fällt ihnen leichter, wenn sie wissen ,was ihnen guttut. Meine Großen entscheiden sich dagegen, mit ihrer Clique feiern zu gehen, wenn sie sich nicht danach fühlen. Auch wenn ihre Freunde sie anpflaumen, bleiben sie dabei. Das zeigt mir, dass sie zu sich stehen können. Was ich sehr beruhigend finde.

2. Problemlösungskompetenz

Mein Anspruch ist: Stell dich dem Problem und laufe nicht weg. Die Erfahrung, dass es im Endeffekt einfacher ist, sich Problemen zu stellen, müssen meine Kinder selbst machen. Dazu muss ich ihnen den Raum geben, sich auch mal zu drücken. Das zuzulassen fällt mir schwer. Bei meinem Sohn habe ich aber gemerkt, dass das der einzige Weg ist ihm nahezubringen wie er mit Schwierigkeiten umgehen kann.

3. Akzeptanz sich und anderen gegenüber

Akzeptanz ist das Schmiermittel der Gesellschaft. Wie schwierig das Leben ohne Akzeptanz ist, erlebten wir in der Corona-Krise. Familien und Freunde verkrachten sich, weil jede Seite auf die Richtigkeit ihrer Ansichten bestand und keine andere akzeptierte.

Ich finde nicht alles gut, was meine Familie macht, ich akzeptiere es aber. Das bedeutet: Ich schätze mein Gegenüber als genauso wichtig ein wie mich. Ich bin nicht besser oder schlechter. Auch meine Kinder sollen eine eigene Meinung haben.

Was mir schwerfällt:

  • Meine Erwartungen zurückzunehmen, wie meine Kinder zu sein haben, was sie tun und lassen
  • Meine Ängste nicht auf meine Kinder zu projizieren
  • Bei mir zu bleiben

Was mir leicht fällt:

Mein Bauchgefühl abzurufen. Das sagt mir, dass alles okay ist. Das beruhigt mich, wenn meine Mama-Ängste mal wieder Überstunden machen.

Wie bereiten wir unsere Kinder auf das Leben vor?

Wenn wir unsere Kinder zu sehr schützen, schwächen wir sie. Überfordern wir sie, dann zerbrechen sie. Wir Eltern, Erzieher und Lehrer stehen vor der Herausforderung,  immer wieder auszutarieren wie viel Freiraum und wie viel Begleitung für jedes Kind richtig ist.

Wir brauchen mehr Menschen, die in sich zu ruhen und fest im Leben stehen, wenn wir die kommenden Herausforderungen meistern wollen. Dazu brauchen sie das nötige Handwerkzeug. Das bekommen sie von uns.

Was sind deine Erfahrungen? Wie bereitest du als Eltern, Erzieher oder Lehrer Kinder auf das Leben vor? Was hat sich bewährt und was nicht?

Hier der Kommentar meiner geschätzten Leserin Carmen:

„Liebe Inge,
Danke für diesen Artikel. Ich erlebe es fast täglich in meiner Arbeit als Logopädin, was du beschreibst:
„ Viele Jugendliche sind nicht geübt darin, sich selbst eine Struktur zu geben. Sie haben nicht gelernt, selbständig zu denken und zu handeln. Die Schulen bereiten darauf nicht vor. Sie sind es oft nicht gewohnt für sich und andere Verantwortung zu übernehmen“.
Und rückblickend auf die vergangenen 10 Jahre wird es gefühlt immer schlimmer.
Ich bin keine Mutter. Dennoch weiß ich um meine Verantwortung in Bezug auf meine Patienten. Und möchte sie in meinem Therapiesetting stärken und sie unterstützen in dieser Welt vorwärtszukommen.
Ich hoffe, dein Artikel erreicht viele LeserInnen.
Viele Grüße Carmen.“

Brauchst du Unterstützung?

Ich helfe dir gerne. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Dieser Artikel ist in Anna Koschinskis #Blognacht entstanden.

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Gefühle sind der Schlüssel

Wir alle haben sie. Manche lieben wir und um andere machen wir einen großen Bogen. Gefühle sind die Basis unseres Daseins.

Was sind Gefühle?

Gefühle sind Signale. Unser Körper gibt uns durch ein Gefühl den Hinweis: Schau hin, da passiert etwas. Gefühle lassen sich chemisch in unserem Blut nachweisen. Kortikoide bei Angst und Stress, Adrenalin bei Aufregung, Endorphine bei Glück.

Gefühle verbinden Körper und Seele. Ist unser Körper krank fühlen wir uns schlecht. Ist unsere Seele krank fühlt sich auch der Körper schlecht.

Gefühle sind dynamisch

Gefühle sind Energie in Bewegung. Sie dauern ein bis zwei Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen. Wir können immer nur eines haben. Wenn Du Liebeskummer hast und Dir heftig den Zeh stößt, dann fühlst Du nur noch den Schmerz in Deinem Zeh. Irgendwann kommt der Liebeskummer leider zurück.

Wir sind daran gewöhnt uns auf die negativen Gefühle zu konzentrieren. Dadurch bekommen sie viel Platz. Wir halten Gefühle auch fest, wenn wir gegen sie ankämpfen oder sie unterdrücken.

Auf welche Gefühle konzentrierst Du Dich?

  • Die Enttäuschung, dass Dein Mann den Hochzeitstag vergessen hat
  • Die Wut darüber dass Dein Kollege faul ist
  • Die Sorge dass Dein Kind in der Schule nicht zurecht kommt
  • Die Angst vor Corona

Wie oft reaktivierst Du positive Gefühle?

  • Die liebevolle Umarmung eines lieben Menschen
  • Das „Du bist die beste Mama der Welt“ von gestern Abend
  • Den beruflichen Erfolg von letzter Woche
  • Den Sonnenstrahl auf Deiner Haut

Bestimmt zu wenig. Wir konzentrieren uns automatisch auf negative Gefühle.

Im Alltag bin ich oft im Autopilotenmodus

weil sich Aufgaben wiederholen, die ich im Schlaf beherrsche. Das ist effizient und spart Energie.

Reagiere ich aber auf Gefühle im Autopilot entgehen mir wichtige Erkenntnisse. Gelegenheiten zu erkennen was gerade passiert verstreichen dann ungenutzt.

Die mangelnde Fähigkeit unsere Gefühle wahrzunehmen und mit ihnen bewusst umzugehen fällt erst auf, wenn wir in einer Ausnahmesituation sind. Dann überwältigen sie uns und machen uns handlungsunfähig. Dann fühlen wir uns als Opfer. Wir realisieren nicht, dass wir die Wahl haben.

Idealerweise sollten wir so früh wie möglich mit unseren Gefühlen umgehen lernen. Am besten als Kinder.

Beispiel: Angst vor der Masernimpfung

Mein Jüngster hatte große Angst vor der Masernimpfung. Mein Mann ermunterte ihn herauszufinden wovor genau er Angst hat. Er sagte nach einer Weile: „Ich habe Angst davor die Spritze anzusehen.“

Mein Mann sagte, dass er ihn ablenken würde und er so die Spritze nicht anschauen müsste. Die Impfung verlief problemlos, was bei diesem Kind nicht selbstverständlich war. Das Herausfinden wo genau seine Angst herkam fand ich eine große Leistung.

Angst schützt uns vor vermeintlich tödlicher Gefahr. Die automatische Reaktion auf das Gefühl Angst ist deswegen: Weglaufen.

Auch ich habe den Impuls wegzulaufen, wenn ich Angst habe – um mich der potentiell gefährlichen Situation zu entziehen. Mittlerweile schaue ich genauer hin. So bekomme ich mehr Informationen. Und kann Entscheidungen treffen, die nicht nur auf Angst basieren.

Gefühle ins Bewusstsein holen

Schuld sind immer die anderen

Oft suchen wir die Ursache für unsere schlechte Stimmung außerhalb von uns.

Wenn mein Sohn sich in eine Ecke manövriert hat versucht er sich zu befreien, in dem er uns Eltern die Schuld für seine Lage gibt. Wir versuchen ihm beizubringen, dass er sich schlecht fühlt weil er sich selbst in die Pfanne haut. Langsam lernt er diesen Mechanismus zu begreifen.

Gefühle im Container verstecken

Früher habe ich meine Gefühle ohne sie anzuschauen weggedrückt. Das hatte zur Folge dass sie sich angehäuft haben. Irgendwann ist mein Container dann übergelaufen und ich bin explodiert.

Gefühle wollen wahrgenommen werden

Gefühle sind Signale. Wenn wir unsere Gefühle nicht wahrnehmen verschwinden sie nicht einfach. Sie sammeln sich an. Um das zu verhindern brauchen wir sie nur kurz anzusehen. Wir müssen nicht auf sie reagieren.

Gefühle werden durch Trauma unterdrückt

Wegen ihren seelischen Verletzungen schneiden sich viele traumatisierte Menschen von ihren Gefühlen ab. Sie dissoziieren. Das ist ein guter Schutzmechanismus. Ihr Leben wäre sonst nicht ertragbar. Im Heilungsprozess lernen sie

  • Gefühle zu identifizieren
  • Mit ihnen umzugehen

Gefühle in Ausnahmesituationen

Zu mir kommen Menschen, die nicht weiter wissen. Ein Werkzeug, das ich ihnen mitgebe ist: Wege wie sie mit ihren Gefühlen umgehen können.

Vielen ist nicht klar, dass wir unsere Gefühle genauso steuern können wie unsere Schritte.

Beispiel:

Eine junge Klientin von mir lernt gerade sich ihrer Gefühle bewusster zu werden. Sie ist durch ihre Gefühle in eine negative Spirale geraten. Für ihre Unzufriedenheit machte sie ihre Umwelt verantwortlich:

  • Die Umstände
  • Den Lebenspartner
  • Den Arbeitgeber
  • Das Kind

Meine Klientin lernt sich zu beobachten. Sie nimmt bewusster war, was sie fühlt und warum. Sie erlebt das als große Befreiung. Sie fühlt sich nicht mehr als Opfer.

Dabei ist es nicht einfach aus den automatischen Reaktionen auszusteigen. Sie stellt fest, dass

  • Sie üben muss
  • Sie nur im Hier und Jetzt ihre Gefühle steuern kann
  • Üben am besten mit Menschen geht, die nicht Familie sind

Bewusstsein ist der Schlüssel

Der erste Schritt ist: Gefühle wahrnehmen und diese möglichst nicht zu bewerten. Das reicht um sie nicht zu unterdrücken. Vielleicht sogar schon um weniger automatisch auf sie zu reagieren. Sehr hilfreich kann die kleine Übung zum schnell ins Gleichgewicht kommen sein.

Im zweiten Schritt – wenn ich mir der Gefühle bewusst bin – habe ich die Möglichkeit zu entscheiden wie ich reagieren will. Vorher ist das unmöglich. Ich muss aushalten, dass das nicht sofort klappt. Wenn ich viele Jahre automatisch auf Gefühle reagiert habe, kann ich das nicht von heute auf morgen ändern.

Deswegen ist der erste Schritt so wichtig: Bemerken und wahrnehmen. Viele meiner Klienten merken gar nicht was für eine wichtige Veränderung das ist. Sie sind nur sauer weil sie schon wieder reagiert haben. Erst das Bemerken des Gefühls und der automatischen Reaktion macht Veränderung möglich.

Automatismus lässt an Gefühlen festhalten

Die automatischen Reaktionen auf Gefühle halten uns fest in alten Mustern. In der Vergangenheit. Wir kommen in unserer Entwicklung nicht weiter. Wir kleben fest. Raus aus dieser Gewohnheit zu gehen ist entscheidend. Es bedeutet einen Schritt ins Ungewisse. Wir lassen einen alten Anteil von uns los, der uns nicht mehr dient.

Beispiel Echo

Kennst Du auch Menschen, die sich jeden Tag über dasselbe beschweren? So aktivieren sie immer wieder das so spannende Gefühl. Außerdem fordern sie von ihren Zuhörern ein Echo. Du sollst wiederholen wie schlimm etwas ist und sie damit in ihrer Opferrolle bestätigen.

Ich gehe da mit Marshall Rosenberg und wiederhole: Du fühlst Dich wieder… oder gehe gar nicht darauf ein wenn es mich nervt.

Mein Lieblingsgefühl: Dankbarkeit

Wenn ich mich schlecht fühle ist Dankbarkeit das Gefühl, das mich am schnellsten herausholt. Früher bin ich jeden Morgen mit einer Todo-Liste im Kopf aufgewacht und dem schlechten Gefühl Vieles nicht geschafft zu haben. Um mir das abzugewöhnen habe ich monatelang einen Zettel am Bett gehabt, der mich daran erinnert hat in die Dankbarkeit zu gehen.

Wie ich Dankbarkeit übe

Ich zähle Sachen auf für die ich dankbar bin – Kleine Dinge reichen: Meistens bin ich schon beim vierten Punkt raus aus meinem negativen Gefühl.

Beispiele

  • Die selbst geerntete Paprika
  • Das Dach über dem Kopf
  • Die schnurrende Katze
  • Das heiße Wasser der Dusche

Humor ist wenn man trotzdem lacht

An manchen Tagen bedarf es einer bewussten Anstrengung wahrzunehmen was für ein Gefühl bei mir andocken will und warum. An anderen Tagen fällt mir das leicht: Humor ist mir dabei eine große Hilfe. Ich versuche mich mit einem leichten inneren Schmunzeln zu betrachten. Das macht Vieles einfacher:

Wenn Du innerlich grinst:

  • Ist weniger Platz für negative Emotionen
  • Fällt es Dir schwer zu verurteilen: Dich oder andere
  • Lässt Du Dich nicht so schnell ärgern

Der Schlüssel zu Deiner Zufriedenheit

ist Dein Umgang mit Deinen Gefühlen. Wo hast Du es am schwersten? Hängst Du in Gefühlen fest? Ich helfe Die gerne. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Dieser Artikel ist in Anna Koschinskis #Blognacht entstanden.

Buchtipps:

  • Marshall Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation
  • Andreas Knuf: Ruhe ihr Quälgeister, Wie wir den Kampf gegen unsere Gefühle beenden können.

© Inge Schumacher

Tun was Du liebst: Ein Traum?

Inspiriert hat mich ein Lied, das auf den Punkt bringt, was ich zum Thema: Tue das, was Du liebst schon immer sagen wollte. Es drückt genau das aus, wofür ich nicht die richtigen Worte gefunden habe. Wie schön, dass sie ein anderer für mich gefunden hat!

Der Klavierkabarettist Bodo Wartke  ist der Worte-Finder. Er arbeitet in Versform und in Reimen. Ein kluger Kopf mit flinken Fingern. Sein Lied heißt:

Das falsche Pferd

Er beschreibt darin wie eine Welt aussieht, in der jeder das tut, was er liebt.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Zuhören. Den Liedtext findest Du unterm Bild. Hier geht es zum Video.

Bild von Bodo Wartke gemacht von Sebastian Niehoff

Liedtext Das falsche Pferd

Stell dir vor wir Menschen würden von nun
An nur noch Dinge tun, die wir wirklich gerne tun,
Sprich aus Liebe handeln und fortan
All das lassen, was wir hassen.Was wäre dann?
Dann gäbe es in unserem Land endlich gutes Fernsehen.
Weil die Fernsehmacher Fernsehen machten, das sie selber gern sehn.
Statt um die Quote um die sich dort alles dreht
Ginge es auf einmal nur um pure Qualität.
Des Weiteren fehlte dann hierzulande jede Spur
Von lieblos hingerotzter Zweckarchitektur.
Plötzlich wären unsere Städte Stätten der schieren Freude
Statt Ansammlung kalter deprimierender Gebäude.
Es gäbe keine Nerv tötende Werbung mehr
Weil sie ohnehin komplett überflüssig wär.
Denn ausnahmslos jedes Produkt das existiert
Wäre dann mit Hingabe und Liebe produziert.
Die Werber würden nicht mehr ihr Talent verschwenden
Sondern sich fortan der guten Sache zuwenden.
Einer Sache, die sie künstlerisch und inhaltlich erfüllt.
Und eben nicht mehr Werbung machen für Nestle oder die Bild.
Plötzlich handelten wir alle aus authentischem Gefühl
Und nicht mehr aus Angst und marktwirtschaftlichem Kalkül.
Wir folgten unserem Herzen und unseren Gelüsten.
Statt das zu tun von dem wir glauben, dass wir es tun müssten.
Wir würden uns entfalten und neu gestalten
Und nicht mehr tun was unsere Alten für richtig halten.
Die sich klammern an vermeintliche Tugenden und Sitten
Unter denen sie absurderweise selber früher litten.
Wir trauten uns wir selbst zu sein und unkonventionell.
Und studierten kaum noch Jura oder BWL.
Oder, sagen wir so, Betriebswirt oder Jurist
Wird dann nur noch der, wer es wirklich gerne ist.
rotes Herz ais Filz
Wir alle würden einen Beruf ausüben,
Den wir wirklich gern tun und von ganzen Herzen lieben.
Die gute Laune würde steigen ganz egal wohin man guckt
Und ganz nebenbei auch das Bruttosozialprodukt.
Die richtigen Leute wären Ärzte oder Richter
Lehrer und Beamter, und die Falschen wären nicht da.
Die richtigen Leute wären Bäcker oder Bänker,
Krankenschwestern oder Staatenlenker.
Erst die Arbeit dann das Vergnügen.
Diesem Dogma bräuchten wir uns nicht mehr fügen.
Denn das Vergnügen finge ja dann
Schon für uns direkt schon bei der Arbeit an.
Und wie schön ist es, wenn man bei einem Menschen erkennt:
Er brennt für was er tut und ist in seinem Element.
Und wie schön ist es sich mit solchen Menschen zu umgeben,
Die für das was sie tun leben.
Ich glaube, dass ist echt das Schönste was es gibt
Wenn man das was man tut, leidenschaftlich liebt.
Man tut damit sich nicht nur selbst einen Gefallen
Sondern, letzten Endes, allen.
Vermutlich sagen Sie, dass funktioniert doch nie.
Na, ihre Hirngespinste, reine Utopie.
Wenn alle täten was sie lieben, wo kämen wir denn da hin?
Das hat doch alles überhaupt gar keinen Sinn.
Wir unterwerfen uns lieber weiterhin dem Joch,
Denn das kann ja gar nicht klappen…
…was wenn doch?
…was wenn doch?
Quelle: Bodo Wartke

Tun was Du liebst: Ein Traum?

Erst wenn wir uns etwas vorstellen können haben wir die Möglichkeit es zu erschaffen. Unsere Imagination ist die magische Kraft ohne die Veränderung nicht passieren kann.

Bodo Wartke vermittelt die passenden Bilder. Er hilft uns von einer Welt zu träumen, in der jeder das tut was er liebt.

Ich liebe es, wenn Menschen für ihren Job brennen:

  • Den Optiker, der meiner Tochter die perfekte Brille verpasst.
  • Die Schuhverkäuferin, die für die andere Tochter trotz schwieriger Füße ein schönes Paar Schuhe findet.
  • Mein Zahnarzt, der sich um jeden Zahn bemüht.
  • Meine Osteopathin, die mich einfühlsam behandelt und berät.

Diese Menschen zu treffen bedeutet:

  • Wir arbeiten zusammen an einem Ziel und es fühlt sich leicht an.
  • Die Wertschätzung auf beiden Seiten ist mit Händen zu greifen.
  • Die Beteiligten haben Spaß und sind glücklich.

Du hast sicher auch schon solche Menschen getroffen und deren Energie wahrgenommen: Sie ist positiv und wirkt ansteckend.

buntes Herz

Diese Energie kann die Welt verändern – zum Positiven. Weil wir aus den Erlebnissen, die wir mit Menschen haben, die das tun was sie lieben, Zuversicht schöpfen dürfen.

Schreib mir doch bitte, von Deinen Erlebnissen mit Menschen, die tun was sie lieben. Wer hat Dich besonders beeindruckt und warum?

Viel von dem, was ich tue liebe ich

Als Unternehmensberaterin habe ich mir oft die Sinnfrage gestellt. Das habe ich jahrelang nicht mehr getan.

Ich habe das Glück zu tun, wofür ich brenne und worin ich gut bin: Ich helfe Menschen mit meiner Energiearbeit stark zu werden.

Bei Dingen, die ich hasse überlege ich warum ich sie tue. Pflichten können auch Spaß machen. Dafür tue ich aktiv etwas.

Die leidige Hausarbeit ist ein gutes Beispiel

Ich konzentriere mich einfach mehr auf das Ergebnis. Ich überlege mir kreative Lösungen und bitte um Hilfe, wenn es mir zu viel wird. So fühle ich mich nicht mehr als Opfer sondern als Gestalter. Das fühlt sich besser an und macht mich zufriedener. Ich liebe Hausarbeit noch immer nicht, hadere aber nicht mehr damit.

Eine Übung, die ich täglich mache, ist mir selbst mehr Anerkennung für die unsichtbare Arbeit, die ich leiste, zu geben.

Wovon träumst Du?

Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr von dem tun was wir lieben. Dazu sollten wir uns gut kennen, denn wir müssen erst herausfinden, was das ist. Es braucht Arbeit und Durchhaltevermögen um das ausbuddeln, was aus den verschiedensten Gründen tief verschüttet ist.

Meine Klienten bekommen bei mir Rückmeldungen, was sie besonders gut können. Oft finden wir während der gemeinsamen Arbeit vergessene Talente und Vorlieben. Wenn Du mehr über Dich herausfinden möchtest, sprech mich unverbindlich an.

Träume mehr!

Hand aufs Herz: Es fällt uns schwer zu glauben, dass es eine Welt geben kann, in der jeder das tut was er liebt. Zu fremd ist dieser Gedanke. Zweifel sind okay, solange wir uns davon nicht abhalten lassen von Dingen zu träumen, die sich momentan noch unrealistisch anfühlen. Denn Veränderung fängt in unseren Köpfen an.

Tun was Du liebst: Wie kann das gehen?

Bodo Wartke spricht mir aus der Seele. Ich weiß, dass wir eine heilere, gesündere Welt erschaffen, wenn wir alle mehr von dem tun, was uns Spaß macht. Ich habe keine Ahnung wie wir das erreichen können. Jeder muss da selbst anfangen.

Außerdem ist experimentieren angesagt. Durch die Corona Situation sind wir eher offen für Neues. Das ist eine gute Gelegenheit zum Auszuprobieren. Ich habe mir fest vorgenommen, mehr zu experimentieren und Menschen, die das auch tun noch mehr zu unterstützen.

Respekt statt Kritik für Träume

Ich habe mir auch vorgenommen, Träume anderer nicht vorschnell zu kritisieren, sondern mehr Anerkennung und Respekt fürs Losgehen zu zeigen. Meckern ist einfach, aber nicht konstruktiv. Vieles wird nicht klappen weil wir Neuland betreten und Erfahrungen sammeln müssen.

Wir müssen uns gegenseitig Halt geben, um diese turbulenten Zeiten zu meistern und die kreativen Lösungen zu finden, die wir so dringend brauchen.

Dieser Artikel gehört zur Blogparade von Lemondays.

Ich helfe Dir gerne dabei, Deinen Weg zu Deinen Träumen zu finden.

Links zu Bodo Wartke

Photos: Sebastian Niehoff, Pixabay, Privat

© Inge Schumacher

Selbstheilung

Wir heilen uns selbst. Wir können uns dabei helfen lassen: Von Ärzten, Medikamenten oder Heilpraktikern. Egal wer oder was uns hilft, Heilung ist ein Inside-Job.

Ich habe viele Anläufe gebraucht um diesen Blogartikel zu schreiben. Verschiedenste Versionen verschwanden in der virtuellen Schublade weil irgendetwas nicht passte. Dieser Artikel hat es geschafft, denn ich habe das fehlende Puzzleteil gefunden.

Was mir bisher fehlte war eine gründliche Beschäftigung mit meinen eigenen Selbstheilungskräften. Die habe ich im letzten halben Jahr auf den neusten Stand gebracht.

Meine Selbstheilung

Anfang März bekam ich zum ersten Mal eine Art Blasenentzündung. Ich sage eine Art – weil es keine wirkliche Blasenentzündung war. Es war mein Motivator in Gestalt von Schmerzen im Bereich der Blase. Als ich das abgeklärt hatte ahnte ich, dass eine interessante Zeit bevorstand.

Zuerst ignorierte ich die Symptome so lange es ging. Irgendwann verstand ich, dass sie nicht von alleine verschwinden würden. Daran wie schwer es mir fiel mich mit meiner Selbstheilung zu beschäftigen sah ich wie wichtig es war genau hinzuschauen.

Mich selbst zu heilen hat bisher gut geklappt. Aber hier fühlte ich mich hilflos. Ich musste richtig tief einsteigen.

Selbstheilung mit Motivator

Ich habe mir den optimalen Motivator gebastelt: Er hat meinem Körper nicht geschadet und war unangenehm genug, dass ich dranblieb.

Wäre es weniger unangenehm gewesen wäre ich nicht aktiv geworden. Mein Motivator erinnerte mich meist abends und nachts an meine Aufgabe. Dann gab es keine Ablenkung.

Mein Selbstheilungs-Prozess

Ich probierte meinen Werkzeugkoffer durch und versuchte

  • Meditation
  • Bewegung
  • Gespräche

Und kam nicht weiter. Schließlich gab ich den Aktionismus auf und bat um Hinweise. Ich wurde in meinem Alltag bewusster und schaute genau hin was mir begegnete. So bekam ich immer wieder Ansätze wo ich hinschauen konnte.

Selbstheilung als Zwiebel

Hatte ich eine Schicht abgearbeitet kam die nächste an die Reihe. Das merkte ich daran, dass es mir immer nur kurzzeitig besser ging. Auch davon war ich alles andere als begeistert.

Themen, die ich in den sechs Monaten bearbeitet habe waren

  • Kindheitstraumen
  • Alte Gefühle von Trauer bis Wut
  • Automatismen in der Beziehung
  • Der Umgang mit meinen Kindern
  • Und immer wieder Selbstakzeptanz

Es kam wenig wirklich Neues. Was mich überrascht hat war, dass noch so viel zu tun war an den bekannten Themen.

Aufräumen war angesagt

Es gab also noch reichlich Altlasten, die aufgeräumt werden wollten. Es ging darum, diese Reste anzusehen und zu heilen.

Meine Motivation

Das halbe Jahr war ziemlich lang. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es nie aufhört. Aus Erfahrung wusste ich zum Glück, dass es sich lohnen würde dranzubleiben.

Zitat von Lincoln Auch das geht vorüber

Was hat meine Selbstheilung gebracht?

Noch ist der Prozess nicht ganz zu Ende. Einiges kann ich aber schon feststellen:

  • Ich habe einen besseren Zugang zu meinem Körper
  • Ich komme leichter wieder in Balance
  • Ich kann mich besser akzeptieren
  • Ich fühle mich weniger isoliert und mehr verbunden

Ich entwickle gerade ein besseres Gefühl dafür wie alles zusammenhängt. Darauf habe ich schon lange hingearbeitet ohne zu wissen wie ich dahin kommen soll.

Damit Du das nachvollziehen kannst habe ich eine 15 minütige Meditation aufgenommen.

Sie begleitet Dich auf einer Reise aus Deiner Mitte bis ans Ende des Universums.

Motivatoren sind wichtig für die Selbstheilung

Meist handelt es sich um körperliche Symptome, die einfach nicht verschwinden – und nerven. Wir fühlen uns dann vielleicht hilflos weil wir die Situation nicht in den Griff bekommen.

Wenn Du auch solche wiederkehrenden Herausforderungen hast, weißt Du jetzt warum sie da sind. Sie sind Deine Motivation etwas zu ändern.

Um unsere Selbstheilungskräfte optimal zu nutzen brauchen wir erst einmal Informationen – über uns und unsere Glaubenssätze wie auch über Behandlungsmethoden.

Symptome wahrnehmen

Früher ging ich regelmäßig über meine Grenzen weil ich sie nicht wahrgenommen habe. Das hatte zur Folge, dass ich mindestens einmal im Jahr das Bett hüten musste.

Irgendwann wurde mir klar, dass das nicht so sein muss. Ich fing an nach den Ursachen zu forschen. Stück für Stück erkannte ich, dass ich die Signale meines Körpers ignoriert habe. So lange bis er mich lahm gelegt hat, damit ich endlich Pause mache.

Es war ein langer Prozess, in dem ich gelernt habe meine Bedürfnisse besser zu sehen. Indizien für mich, dass ich eine Pause brauche sind auch heute noch

  • Reizbarkeit
  • Müdigkeit
  • Halsschmerzen

Sich selbst zu kennen ist besonders wichtig bei chronischen Krankheiten. Manche Klienten brauchen deswegen erst einen längeren Klarwerdungs-Prozess bevor sie anfangen können sich zu heilen.

Die Schulmedizin ist hilfreich

Viele meinen Schulmedizin käme für sie nicht in Frage, glauben aber doch irgendwie daran. Wenn ihnen das bewusst wird, dann können sie sich entsprechend verhalten und das Beste aus beiden Welten für sich auswählen.

Pragmatismus und Praktikabilität

stehen bei mir ganz oben. Wenn Du mich ein wenig kennst weißt Du das. Ich folge meinen Glaubenssätzen. Ich weiß zum Beispiel, dass mir Kopfschmerztabletten schnell helfen also nehme ich welche.

Wir haben viele Möglichkeiten uns zu heilen

Beispiel: Das Asthma meiner Tochter

Als mir vor 17 Jahren gesagt wurde, dass sie ihr Leben lang jeden Tag Kortison inhalieren muss, war mir klar: Ich suche nach Alternativen. Die Lösung der Ärzte war ja immer noch da, wenn ich keine andere fand. Diese Suche hat mich zu meiner jetzigen Tätigkeit als Energiearbeiterin geführt.

Gesundheit ist sehr individuell

Wenn Klienten Fragen zu ihrem Heilungsweg haben kann ich ihnen oft spiegeln, dass sie alles richtig machen:

  • Sie waren beim Arzt und haben ihre Beschwerden abgeklärt
  • Sie haben sich dafür entschieden Medikamente zu nehmen oder nicht
  • Sie wissen intuitiv, was für sie passt und entscheiden danach

Ihre Entscheidungen fühlen sich oft trotzdem nicht richtig für sie an und sie sind unsicher.

Dein eigener Weg zur Selbstheilung

Es ist egal welchen Weg Du wählst um Dich zu heilen. Er muss Dir nur entsprechen. Hierbei unterstütze ich Dich gerne. Ich finde es spannend andere auf ihrem Weg zu unterstützen, der ganz anders ist als mein eigener.

Notizzettel: Ich heile mich selbst

Ich bestärke Dich darin Dir mehr zu vertrauen!

Warum fällt uns das so schwer? Keiner bringt uns bei wie wertvoll unser eingebautes intuitives Wissen ist. Das gilt besonders für unsere Gesundheit. Der Glaubenssatz, dass ein Arzt es besser wissen muss als wir selbst sitzt immer noch tief.

Heilung sieht für jeden anders aus. Die Entscheidung für eine Therapie sollte immer auf Basis Deiner inneren Überzeugungen geschehen. Die wichtigsten Informationen, die Du brauchst trägst Du bereits in Dir.

Brauchst Du Unterstützung oder Inspiration für Deine Selbstheilung? Ruf mich einfach unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der #Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Buchtipps zum Thema

  • Thorwald Dethlefsen, Rüdiger Dahlke: Krankheit als Weg
  • Margit und Rüdiger Dahlke: Frauen-Heil-Kunde
  • Anita Moorjani: Heilung im Licht: Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde
  • John Upledger: Auf den inneren Arzt hören
  • Louise Hay: Gesundheit für Körper und Seele

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Aggression – das Raubtier in uns

In diesem Artikel nehme ich mir ein kontorverses Thema vor: Unser Aggressionspotential und wie wir damit umgehen. Ich habe viele Fragen gestellt und auch einige persönliche Antworten gefunden.

Unsere Eckzähne beweisen es: Wir sind Raubtiere

Wir stehen ganz oben in der Nahrungskette und haben keine natürlichen Feinde. Jagen zur Futterbeschaffung müssen wir schon lange nicht mehr. Trotzdem bleibt uns die Grundausstattung.

Unsere Raubtiernatur ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil, sie hilft uns zu überleben. Wir sind deswegen so innovativ und anpassungsfähig und können schnell auf Veränderungen reagieren.

Das Raubtier in uns

Das Problem ist, das wir nicht gelernt haben unseren Raubtier-Anteil gesamtgesellschaftlich und individuell auszudrücken ohne Aggression und Gewalt. Wir glauben durch unsere Zivilisation unsere „primitiven“ Anwandlungen im Griff zu haben. Das ist ein Trugschluss. Unser Aggressionspotential lässt sich nicht einfach unter den Tisch zu kehren.

Aggression ist normal

Wir brauchen uns nur beliebte Comic-Serien anzuschauen wie Tom und Jerry. Die Katze und die Maus machen sich dauernd platt. Wir finden das lustig, eben weil wir Raubtiere sind.

Unsere Kinder lachen auch darüber. Das ist eine natürliche Reaktion. Es liegt in unserer Natur aggressiv zu sein. Wichtig ist wie wir damit umgehen.

Aggressionen machen einsam

Aggressionen kennen wir alle. Ich reagiere über, wenn ich zu lange etwas mache, das mir nicht gut tut. Dann raste ich irgendwann aus. Keine Kommunikation ist mehr möglich. Ich sitze dann ganz alleine oben auf meiner Palme. Für Kommunikation und Verbindung muss ich erst wieder von meiner Palme heruntersteigen.

Aggressionen sind ansteckend

Das passiert zum Beispiel, wenn bei einer Demonstration einer aggressiv wird und das eine Massen-Schlägerei zur Folge hat.

Das geschieht ganz plötzlich. Durch die Aggression fühlen wir uns getrennt und versuchen schnell wieder in Verbindung zu gehen weil sich das schlecht anfühlt. Wir schließen uns dann instinktiv zu Gruppen zusammen. Das erklärt auch die starke Verbindung, die zwischen Beteiligten eines Kampfes entstehen kann.

Mit Aggressionen umgehen

Zivilisation bedeutet nicht automatisch Friede, Freude, Eierkuchen. Das präsentieren wir uns immer wieder: Auf individueller wie auf globaler Ebene. Wir müssen Wege finden, diesen Teil von uns auszudrücken ohne Gewalt und Trennung.

Aggressionen in der Familie ausdrücken

Ich habe zwei Töchter und einen Sohn. Mit den Mädchen zu rangeln ist kein Problem für mich. Bei meinem Sohn ist das anders. Wenn der rauft, dann holt er eine Power raus, vor der ich Angst bekomme, schon seit er ganz klein ist. Nicht dass er brutal ist, seine Energie ist einfach sehr stark.

Mein Mann kann damit umgehen. Er setzt dem seine eigene Power entgegen. So hat mein Sohn gelernt

  1. Seine Kraft zu spüren
  2. Sie kontrolliert einzusetzen
  3. Sie regelmäßig abzubauen

Zum Glück lässt mein Sohn außerhalb unseres Zuhauses seine Kraft nicht raus. Er wählt in brenzligen Situationen lieber die Flucht.

Beispiel

Einmal ist er in der Grundschule von drei Jungs in die Ecke getrieben und getreten worden. Da ist er ausgerastet. Er hat sie einzeln auf den Boden geschmissen, ist weggelaufen und hat der Lehrerin Bescheid gesagt.

Er ist tagelang mit einem schlechten Gewissen herumgelaufen und hat sich Vorwürfe gemacht, dass er ausgerastet ist. Obwohl er keinen verletzt hat.

Ich bin froh, dass dieses Power-Kind so zurückhaltend und sozial ist. Ich hätte Probleme damit klarzukommen, wenn er ein Rüpel wäre.

Aggressionen von Kindern

Dürfen unsere Kinder heute noch einfach so miteinander raufen? Ich gebe zu, ich habe den Reflex dazwischen zu gehen, wenn ich Zeuge einer Rauferei werde.

Eine Freundin berichtet, dass ihr Sohn gerne mit seinen Freunden rangelt. Sie hat festgestellt, dass einige Eltern Probleme damit haben.

Sie erinnert sich, dass Rangeln auf dem Schulhof früher erlaubt war. Dass jeder die Grenzen kannte: Wenn einer auf dem Boden lag war Schluss.

Wären unkontrollierte Wutausbrüche bei Erwachsenen, die schwere Verletzungen zu Folge haben zu vermeiden, wenn wir alle als Kind lernen würden besser mit unseren Aggressionen umzugehen? Sie richtig kennenlernen anstatt sie unter den Teppich zu kehren?

Hätten wir weniger häusliche Gewalt, wenn wir unseren Emotionen nicht so hilflos ausgeliefert wären?

Gefühle sind Signale unseres Körpers

Nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir sie nicht wahrnehmen gehen sie nicht weg, sondern werden immer lauter. Bis sie den Holzhammer herausholen und schreien. Das bringt uns dann aus dem Gleichgewicht. Wir fühlen uns hilflos und geben anderen die Schuld dafür. Auch haben wir die Tendenz diesen lauten Gefühlen zu folgen und ihnen dadurch noch mehr Nahrung zu geben.

Aggression ausbalancieren, aber wie?

Es ist keine Lösung zu meinen weil wir intelligente Wesen sind hat unser Verstand unsere tierische Herkunft im Griff. Ich finde das gefährlich, weil die unterdrückte Aggression sich dann unkontrolliert Wege sucht sich auszudrücken. Gefühle werden immer irgendwann ausgedrückt.

Nicht zufällig sind Methoden in die Balance zu kommen überall zu finden: In Büchern, im Netz, in Blogs. Wir alle sehnen uns danach.

Etwas tun für ein gutes Miteinander

Eine Lösung ist die Arbeit an mir selbst. Wenn ich mich kenne und verstehe, bleibe ich mehr in der Balance. Wenn immer mehr Leute das tun, dann können wir besser gesamtgesellschaftlich verträgliche Lösungen finden mit Aggressionen umzugehen.

Inge im Schneidersitz in Nordisland

Meditation zur Zentrierung und Verbindung

Immer mehr Menschen bauen sich Zeiten der Ruhe und Einkehr in ihren Alltag ein. Sie blieben dabei, weil sie merken, dass es ihnen gut tut.

Ich habe für Dich eine 15-Minuten lange Meditation aufgenommen, die Dich zentriert und Dich mit allem verbindet. Lust auf ein kleines Abenteuer? Dann los.

Computerspiele um Agressionen abzubauen?

Wir brauchen mehr innovative Ideen um unserer Raubtiernatur gerecht zu werden. Unsere Kinder machen uns manches vor, denn Computerspiele sind besser als ihr Ruf.

Sie tun etwas Sinnvolles wenn sie daddeln: Sie erleben Spannung und Aufregung ohne sich durch Gewalt zu isolieren. Sie zentrieren sich dadurch und bauen Aggressionen auf sozialverträgliche Weise ab.

Es geht zwar oft um virtuelle Gewalt, was mich instinktiv abschreckt. Sie tun aber weder sich noch einem anderen Wesen wirklich Gewalt an und sie wissen das. Das ist der entscheidende Punkt. Aggression wird so sozialverträglich ausgedrückt. Diese Spiele werden zudem oft in Gemeinschaft gespielt und fördern dadurch Verbindung und Vernetzung.

Ist das eine Erklärung dafür warum so viele unserer Kinder Computerspiele lieben? Machen wir es uns zu einfach wenn wir von Sucht sprechen und die Spiele ablehnen?

Viele Fragen und wenige Antworten

Wir brauchen eine offene Diskussion darüber, dass unsere Raubtiernatur Aggressionen mit sich bringt. Wir brauchen effiziente Wege, diese Aggression auszuleben ohne Gewalt und Getrennt sein.

Dann sind wir vielleicht irgendwann in der Lage auf die ewigen Kriege und Feindseligkeiten zu verzichten.

Wie gehst Du mit Deinen Aggressionen um? Wenn Du Unterstützung brauchst, ruf mich für ein unverbindliches Gespräch an.

Dieser Artikel ist in der #Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay und privat

© Inge Schumacher

Warum Selbst-Vertrauen wichtig ist

Natürlich vertraue ich mir, wem denn sonst? fragst Du Dich vielleicht.

Ich vertraue mir nicht hundertprozentig und Du?

Vertraust Du darauf, dass Du in jeder Lebenslage die richtige Entscheidung triffst? Hast Du nie Angst, dass etwas aus dem Ruder läuft, das Du nicht unter Kontrolle hast? Die Kinder? Die Arbeit? Die Gesundheit?

Wir würden viel leichter leben wenn wir uns mehr vertrauen könnten.

In diesem Artikel untersuche ich warum wir oft unsicher sind. Außerdem teile ich am Schluss acht Übungen zur Stärkung Deines Selbst-Vertrauens.

Selbst-Vertrauen gibt uns Sicherheit, die wir immer dabei haben

Eine Gesellschaft in der jeder mehr Selbst-Vertrauen hat, ist weniger manipulierbar und besser fähig mit Herausforderungen fertig zu werden.

1. Selbst-Vertrauen weitergeben

Mein Mann und ich arbeiten seit vielen Jahren daran uns mehr zu vertrauen. Unsere Kinder sollen mit möglichst viel Selbst-Vertrauen aufwachsen. Wir wollen ihnen vorleben, dass sie auf sich zählen können. Das Gleiche wünsche ich Dir auch: Du sollst die Sicherheit haben, dass

  • Du wertvoll bist
  • Du Dich nicht in die Pfanne haust
  • Du das erschaffst was Du brauchst
    • Gemeinschaft
    • Interessante Arbeit
    • Deine Werte leben
  • Du stark bist
Baby Füsse in 2 Erwachsenenhänden

Es ist ein langer Prozess zum Selbst-Vertrauen

Wir lernen früh, dass wir nicht okay sind. Wir werden er-zogen, geformt und passend gemacht. Weil

  • Wir nicht den Erwartungen unserer Eltern entsprechen
  • Wir nicht gut genug sind in der Schule
  • Wir nicht in die Schablone unserer Gesellschaft passen
    • Körperlich
    • Vom Intellekt her
    • Von unseren Interessen her

Wir haben uns ein Spalierobstbaum zugelegt, weil wir wenig Platz in unserem Garten haben. Dieser Baum wird dazu gezwungen in zwei Dimensionen zu wachsen. Ich finde das ist eine passende Parallele für die Rigidität in der meine Generation aufgewachsen ist.

Spalierobstbaum

Uns war nur erlaubt in vorgegebene Richtungen zu wachsen. Ausbrecher wurden neu justiert. So waren wir vorhersagbar und leitbar.

2. Warum fühlt sich unsere Welt unsicher an?

Über 50% der Menschheit ist traumatisiert. Das nennt sich transgenerationales Trauma. Auch ich kenne das. Meine Eltern wurden im 2. Weltkrieg geboren. Das Leben ihrer Eltern war ständig bedroht und das haben sie mitgenommen. Ich habe von ihnen gelernt, dass Kontrolle wichtig ist und dass man trotzdem immer damit rechnen muss, dass etwas Schlimmes passieren könnte.

  • Wir erlebten Die Ängste unserer Eltern, den Job zu verlieren zum Beispiel.
  • Wir wurden als Kinder schreien gelassen und dadurch wurde unsere Verbindung zur Umwelt gestört.

Wir lernten so früh unserer Umgebung zu misstrauen. Um aus diesen Konditionierungen auszubrechen müssen wir uns ihrer erst einmal bewusst werden. Dann können wir daran arbeiten sie loszulassen.

Wie baust Du Dein Selbst-Vertrauen auf?

Erfahrung hilft

Du wärst heute nicht da wo Du bist, wenn Du nicht diverse Schwierigkeiten gemeistert hättest. Darauf kannst Du stolz sein. Sich das immer wieder klar zu machen öffnet den Blick nach vorne.

Entscheidungen aus der Vergangenheit akzeptieren

Im Nachhinein bin ich immer schlauer. Wenn ich mich mal wieder im „Hätte und Wäre“ verstricke hilft mir der Satz: Ich habe damals mit den mir zur Verfügung stehenden Informationen die beste Entscheidung getroffen.

8 Übungen für mehr Selbst-Vertrauen

Ich habe hier Übungen zur Stärkung Deines Vertrauens gesammelt. Lass Dich inspirieren.

Aufschreiben macht den Unterschied

Nimm Dir ein Blatt Papier und schreibe Deine Erkenntnisse auf. Es macht einen großen Unterschied etwas aufzuschreiben anstatt es nur zu denken. Es ist greifbarer und Du kannst es besser mitnehmen.

1. Stärken bewusst machen

Schreib Dir auf, wo Du gut bist. Wenn Dir nichts einfällt, frag Deine Liebsten.

2. Deine Ressourcen

Sind die Sachen, die Dir leicht fallen. Wenn ich unsicher bin konzentriere ich mich auf meine Ressourcen und nicht auf die Zukunft. Das gibt mir Halt und Zuversicht.

Deine Ressourcen kannst Du durch diese Fragen finden

3. Glaubenssätze erkennen

Es ist wichtig zu wissen welche Glaubensüberzeugungen Dein Vertrauen in Dich und Deine Umwelt beschränken. Glaubenssätze zu ändern ist wie Fahrradfahren lernen. Du musst es immer wieder üben.

HInweis: Wenn Du das denkst,

  • Ich bin hilflos
  • Ich muss aber…
  • Der oder die sollte…machen
  • Schon wieder!

dann sitzt da wahrscheinlich ein Glaubenssatz, den Du Dir anschauen darfst.

Denk daran: Um einen Glaubenssatz zu verstärken brauchen wir nur ein Erlebnis. Um ihn dauerhaft zu ändern mindestens 100.

4. Sich selbst kennen und akzeptieren lernen

Um Dich bei dir selbst sicher zu fühlen musst Du Dich als Ganzes akzeptieren

Das bedeutet auch in die dunklen Ecken zu schauen. Die Dinge anzuschauen derer Du Dich vielleicht schämst. Ich bespreche meine Fundstücke mit meinem Mann und Freunden. Oft stelle ich dann fest, dass ich gar nicht so schrecklich bin wie ich gedacht habe.

5. Präsent im Hier und Jetzt sein schafft Vertrauen

Nur im Hier und Jetzt erschaffen wir unsere Zukunft. Wir erschaffen mehr von dem auf das wir unsere Aufmerksamkeit richten. Entscheidend ist, wo Deine Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt ist. Sie ist der Lichtstrahl, der aus den vielen Möglichkeiten die aussucht, die Du Realität werden lässt. Wir sind die Schöpfer unserer Realität

Tagsüber stelle ich mir immer wieder folgende Fragen:

  • Wo ist meine Aufmerksamkeit gerade?
  • Welche Energie strahle ich so aus?

Damit Du das nicht vergisst, nutze eine Erinnerungs-App oder befestige einen Zettel an prominenter Stelle.

6. Schaffe Dir einen sicheren inneren Ort

In diesen sicheren Raum kannst Du Dich zurückziehen, um Abstand zu gewinnen und zu heilen. Du brauchst einen Ort an dem Du Dich wohl fühlst. Ideal ist ein Ort, der real existiert. Du musst nicht selbst dagewesen sein, sondern kannst Dich zum Beispiel auf Pinterest inspirieren lassen.

riesige alte Eiche

7. Die Wurzelübung

Diese Übung dient der Erdung und Zentrierung. Ich liebe sie weil sie einfach und wirkungsvoll ist.

Stell dich ohne Schuhe hin. Deine Arme hängen locker an den Seiten. Atme dreimal tief ein und aus. Stell Dir vor, Du bist eine große Eiche.

  • Deine Wurzeln reichen bis tief in die Erde
  • Dein Blätterdach gibt Schutz
  • Fühle wie fest Du mit der Erde verbunden bist
  • Der Wind zerrt an Dir und Du stehst fest am Boden
  • Ein Tier schabt sich an Deiner Rinde und es ist egal
  • Ein Hund hebt sein Bein und das stört Dich nicht
  • Du fühlst Dich wohl in der Verbundenheit des Waldes
  • Du atmest bewusst ein und aus
  • Du bist fest verankert und sicher

Ich habe diese kleine Meditation für Dich aufgenommen:

Übung zur Stärkung Deiner Wurzeln

Du findest sie auch mit meinen anderen 5 Minuten Inspirationen auf meiner Webseite.

Diese Übung benutze ich häufig. Sie gibt mir Halt. Dann wirft mich so schnell nichts um.

8. Erfolgserlebnisse sammeln

Oft nehmen wir die kleinen Wunder des Alltags, die durch unsere Energie im Hier und Jetzt verursacht werden kaum wahr.

Leg Dir einen Zettel hin oder schreibe am Abend in Dein Notizbuch, was alles geklappt hat und was einfach war. So gibst Du Deinen Erfolgen mehr Aufmerksamkeit.

Erfolgserlebnisse sind wichtig als Bestätigung. Du brauchst sie um Dich zu motivieren weiterzumachen. Dadurch wirst Du immer selbstbewusster und vertraust Dir immer mehr.

Du hättest gerne mehr Übungen?

In meinem Blogartikel Übungen zur Stärkung Deiner Superkräfte findest Du zehn weitere.

Mehr Selbst-Vertrauen als Individuum

Je selbstsicherer wir sind umso effizientere und bessere Entscheidungen können wir treffen. Wir sind offener für mehr Möglichkeiten zwischen denen wir wählen können. Je sicherer wir uns fühlen umso weniger sind wir manipulierbar.

Mehr Selbst-Vertrauen als Gesellschaft

Wir brauchen das Vertrauen, dass wir uns an den eigenen Haaren aus dem Schlammassel in den wir die Welt gestürzt haben herausziehen können. Wir brauchen die Sicherheit und das Wissen, dass wir dazu in der Lage sind. Das können wir nur schaffen wenn jeder Einzelne von uns fest an sich glaubt.

Brauchst Du Unterstützung um mehr Selbst-Vertrauen aufzubauen? Ruf mich gerne unverbindlich an.

Bilder: Pixabay, Privat

© Inge Schumacher

Deine Persönlichkeitsentwicklung zeigt (Neben-)Wirkungen

Es ist wieder passiert. Eine Freundin von mir verliert gerade ihren Arbeitsplatz. Sie meint: Wie gut, dass Du mich gewarnt hast, dass das passieren könnte. Dieser Artikel handelt davon warum ich sie darauf vorbereitet habe.

Persönlichkeitsentwicklung wirkt, hat aber auch unerwartete Folgen

Unter Persönlichkeitsentwicklung verstehe ich meinen Weg zu mir selbst. Seit etlichen Jahren lasse ich immer wieder Sachen los, die ich mit mir herumschleppe.

Mein Lebensziel ist, mich gut kennenzulernen. Ich will mich mögen und wohlfühlen in meiner Haut. Ich bin schon seit vielen Jahren unterwegs. Immer wieder stolpere ich, manchmal über Steine, manchmal über Felsbrocken. Ab und zu muss ich auch eine Schlucht auf einer schwankenden Hängebrücke überqueren.

Blick in eine Hängebrücke

Das hört sich anstrengend an? Ist es auch. Aber ich bin im Training und motiviert weil ich es sich wirklich lohnt.

Mit meiner Persönlichkeitsentwicklung habe ich bisher erreicht

Das motiviert mich immer weiter zu gehen. Ich laufe diesen Weg zu mir selbst zwar alleine, treffe mich aber auch mit anderen Reisenden zum Erfahrungsaustausch. Gemeinsam lässt sich der eigene Weg oft besser verstehen und einschätzen.

Einsame Bank auf dem Deich

Wie sieht meine Persönlichkeitsentwicklung aus?

Der Indikator dafür, dass eine Neuausrichtung meines Weges ansteht ist mein Zufriedenheitsgrad. Mein Körper signalisiert mir mit Gefühlen oder mit körperlichen Symptomen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das ignoriere ich gerne eine Zeitlang und stapfe stur weiter. Im Laufe der Zeit habe ich aber gelernt besser darauf zu achten. Es wird immer unangenehmer, wenn ich dann keine Ursachenforschung betreibe.

Ich hinterfrage und forsche in verschiedensten Bereichen:

  • Bin ich das wirklich?
  • Tut mir das gut?
  • Warum passiert mir Dieses und Jenes immer wieder?

Ich stelle dann zum Beispiel fest, dass ich zu viel Ausrüstung mit mir herumschleppe. Das erklärt meine Rückenschmerzen.

Losgelassen habe ich bisher

  • Meine Karriere als Unternehmensberaterin
  • Zu viele regelmäßige Abendtermine, ich brauche mehr Spontanität
  • Jede Menge Glaubenssätze was und wie eine Mutter zu sein hat

Im Moment bin ich unzufrieden mit meinen verschiedenen Rollen als

  • Mutter
  • Hausfrau
  • Ehefrau
  • Gärtnerin
  • Flüchtlingshelferin
  • Freundin
  • Heilerin

Ich fühle mich eingesperrt. Es strengt mich an, meinen Erwartungen an diese Rollen gerecht zu werden.

Mein Mann meinte treffend: Du begrenzt Dich zu sehr. Ich spürte, dass er Recht hatte. Auch wenn es mir anfangs schwergefallen ist diese Grenzen überhaupt wahrzunehmen.

Ich beobachte mich seither mehr und achte auf Störgefühle und Impulse. Durch diese Aufmerksamkeit bekomme ich mit wo was nicht für mich passt. Die Grenzen, die ich so gefunden habe bin ich dabei aufzulösen. Damit werde ich wohl noch eine Zeitlang beschäftigt sein.

Der Weg zu Dir selbst ist oft spannender als erwartet

Im Laufe der Reise hast Du Dir idealerweise eine Grundsicherheit erarbeitet. Du weißt wo Du Hilfe beim Klettern brauchst und was Du alleine schaffst. Du wirst mutiger.

Je genauer Du Deinen Weg kennst umso leichter wird es an den Weggabelungen für Dich. Du entdeckst im Laufe der Zeit viel mehr Weggabelungen. Kleine unscheinbare, die Du am Anfang des Weges übersehen hättest, testest Du heute aus. Du weißt, dass Du den Weg zurück zum Hauptweg immer wiederfindest.

Du hältst es aus, wenn sich Dein Ziel ändert und Du eine neue Karte erstellen musst: Entweder hast Du ein Ziel erreicht oder Deine Prioritäten haben sich während der Reise verändert.

Deine Reise ist nicht immer schön. Es gibt Zeiten, da bist Du am Ende Deiner Kraft, müde und ausgelaugt. Manchmal verirrst Du Dich oder Du stehst vor einer Steilwand und musst umkehren.

Handflächen mit Weltkarte

Überraschungen gehören dazu

Richtig spannend wird es, wenn Du mit Ereignissen konfrontiert bist, die scheinbar aus dem Nichts kommen.

Meiner Freundin ist das gerade passiert. Sie ist eine hochqualifizierte Fach- und Führungsfrau. Mein Mann und ich haben schon vor zwei Jahren das Potential gesehen, dass sie sich aus ihrem Job kickt, wenn sie ihren Weg weitergeht. Ich habe ihr deswegen frühzeitig von einer unerwünschten Nebenwirkung von Persönlichkeitsentwicklung berichtet:

Die natürliche Abstoßungsreaktion

Wir sind Magneten, die Dinge in unser Leben ziehen, die zu der Energie passen, die wir ausstrahlen. (Ich meine damit nicht die Energie, die wir denken die wir haben.) Das bedeutet auch, dass wir Dinge und Situationen abstoßen, die nicht mehr zu uns passen.

Jeder kennt das von Freunden, die sich anders entwickeln. Dann geht man getrennte Wege. Gravierender ist es, wenn es um unsere unsere Existenz geht, um den Job.

Ich habe in der Reisen-zu-sich-selbst Community oft miterlebt, dass scheinbar aus heiterem Himmel gekündigt wurde. Von beiden Seiten: Vom Unternehmen und vom Arbeitnehmer aus.

Je nachdem wie bewusst wir sind, bekommen wir mit ob sich etwas zusammenbraut oder nicht. Sind wir vorgewarnt ist es ein bisschen einfacher. Der Jobverlust die Konsequenz vieler Einzelentscheidungen, die wir auf unserem Lebensweg getroffen haben.

Trotz allem: Jobverlust bedeutet den Ausnahmezustand. Alle Lernerfahrungen, die auf dem Weg gesammelt wurden brauchen wir jetzt, unser Supportsystem auch. Am wichtigsten ist dabei die Sicherheit, dass wir uns auf uns selbst verlassen können. Die haben wir immer dabei, egal was passiert.

Meine Freundin ist froh, dass ich sie mehrmals auf die Nebenwirkungen ihres Weges zu sich selbst hingewiesen habe. Immer wieder habe ich ihr von Beispielen anderer Menschen erzählt. Sie hat lange nicht verstanden was das mit ihr zu tun hat.

So war sie anfangs zwar überrascht, aber nicht geschockt. Sie hatte sich schon eine längerfristige Exit-Strategie überlegt. Jetzt zahlen sich die Erfahrungen aus, die sie bisher gemacht hat. Sie weiß, sie kann sich auf sich und ihr Unterstützungsteam verlassen. Sie staunt selbst wie wenig panisch sie ist.

Sie sagt, dass sie weiß dass alles gut wird, sie aber keine Ahnung hat wie. Das muss sie auch nicht. Mein Tipp an sie ist, dass sie diese Zuversicht pflegt. Dann wird sie sicher an ihr Ziel kommen, dass sie jetzt noch nicht kennt.

Deine Persönlichkeitsentwicklung ist so einzigartig wie Du es bist

Jeder Reise zu sich selbst ist anders. Jede Karte sieht anders aus. Es gibt verschiedenste Details und Beschriftungen. Manche sind liebevoll bemalt, andere zerknittert und abgenutzt. Manche verlassen sich auf ihr inneres GPS, andere bevorzugen eine altmodische Karte aus Papier.

Sie alle erfüllen Ihren Zweck. Du erschaffst sie sowieso ständig neu. In jedem Moment, in jedem neuen Jetzt erschaffst Du Deinen Weg und Deine Ausrichtung .

Es ist nie zu spät loszugehen oder umzukehren. Es ist immer recht-zeitig und Zeit genug.

Trotz unerwarteter Nebenwirkungen empfehle ich jedem diese Reise zu anzutreten und zu genießen. Sie lohnt sich immer und ist nie langweilig.

Möchtest Du mehr über Dich und Deinen Weg zu Dir erfahren? Ich schenke Dir eine halbstündige Kennenlern-Einheit.

Dieser Artikel ist in der #Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder Pixabay und privat

© Inge Schumacher

Warum Authentizität wichtig ist

Authentizität ist abgelutscht und ausgeleiert. Mit Authentizität werden alle möglichen Produkte verkauft, die kein Mensch braucht. Das waren meine ersten Assoziationen.

Ich habe die #Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski genutzt um diesen Artikel zu schreiben. Dreizehn Blogger, die zusammen und jeder für sich schreiben. Es hat Spaß gemacht.

Ich hätte nicht darüber geschrieben, wenn Rosa Pessl mich nicht persönlich eingeladen hätte bei ihrer Blogparade mitzumachen.

Authentizität in meinem Beruf

Ich bin Heilpraktikerin und spezialisiert auf Energiearbeit. Ich bin also Expertin für Unsichtbares. Das kann ich richtig gut. Trotzdem habe ich sieben Jahre gebraucht um offen zu meinem Talent zu stehen.

Wenn ich von Authentizität spreche meine ich: Ich selbst sein

Um Du selbst zu sein, musst Du erst einmal Du selbst sein wollen. Wenn Du Dich selbst nicht wertschätzt, hast Du keine Motivation dazu.

Wer will schon mit jemandem zu tun haben, der

  • nicht liebenswert,
  • langweilig und
  • ganz allgemein doof ist?

So jemanden verstecke ich doch lieber hinter irgendeiner Fassade und lasse ihn nicht an die Öffentlichkeit.

Ein wenig Selbstakzeptanz brauchst Du um mit Authentizität zu experimentieren

Seit über 30 Jahren arbeite ich meiner Selbstakzeptanz. Langsam habe ich mich in dieser Zeit von: „Ich bin nicht liebenswert“ zu „Ich bin ganz okay“ hochgearbeitet.

Ich habe zwei Artikel über Selbstakzeptanz geschrieben. Über Selbstliebe könnte ich momentan noch nicht authentisch schreiben. Vorher habe ich noch Einiges zu üben.

Dein Weg zu mehr Authentizität

Du willst Dich mehr dazu stehen wie Du bist? Prima. Hier gibt es ein paar Inspirationen.

Fang langsam an Dich zu zeigen

Authentisch sein musst Du nicht sofort hundertprozentig. Fang einfach klein an.

Zuerst brauchst Du etwas, das Du gut an Dir findest.

  • Etwas das Du gut kannst,
  • ein Thema bei dem Du Dich sicher fühlst

Mit dem wirst Du Dich am ehesten trauen raus zu gehen und Dich zu zeigen.

Zwei Übungsideen

Vielleicht sagst Du im Job Deine fundierte Meinung, was Du Dich früher nicht getraut hättest. Vielleicht nimmst Du es Dir auch nur vor. Auch wenn Du es beim ersten Mal nicht schaffst, wichtig ist: Du hast Dich auf den Weg und den ersten Schritt gemacht.

Vielleicht traust Du Dich beim Einkaufen eher jemanden anzuquatschen, wenn Du den Impuls dazu verspürst. Nur zu. Du wirst denjenigen wahrscheinlich nie wiedersehen. Wegen der Masken, die wir alle momentan tragen, erkennen wir einander sowieso nicht.

Authentizität für Fortgeschrittene:

Schwierige Situationen lassen sich mit Authentizität entspannen

Klienten kommen öfter mit schwierigen familiären Problemen zu mir. Dann klären wir zuerst ihren Eigenanteil und die Historie. Wir versuchen die Situation zu verstehen und so emotionalen Druck herauszunehmen.

Beispiel: Spannungen in der Familie

Eine Klientin hatte Probleme mit ihrer Tochter. Die Tochter war schwanger und meine Klientin hatte die begründete Befürchtung, dass sie nicht viel von ihrem Enkelkind mitbekommen würde, wenn sich die Situation nicht entspannte.

Wir haben viele Informationen über diese beiden besonderen Frauen zusammengetragen. Meine Klienten verstand dadurch viel besser was unterschwellig ablief und warum.

Dann beleuchteten wir ihre Erwartungen. Mutter-Tochter Beziehungen sind überfrachtet mit gegenseitigen Erwartungen. Es gab also viele Erwartungen, die sie sich bewusst gemacht hat.

Meiner Klientin war klar, dass nur ein authentischen Kommunikations-Angebot mit möglichst wenig Erwartungsdruck Chance auf Erfolg haben würde. Sie hat es geschafft, wie sie mir später glücklich berichtete.

Authentisch sein bedeutet sich öffnen

Wenn ich authentisch bin, eröffne ich meinem Gegenüber die Möglichkeit mit in meine Welt zu kommen. Ob dieser die Einladung annimmt oder nicht ist seine Entscheidung.

Unzulänglichkeiten zugeben

AUf dem CSR COngress Nov 2018 Inge

Ein Idealbeispiel

Das erste Mal als ich als Unternehmensberaterin meinem Kunden gegenüber zugegeben habe nicht weiterzuwissen habe ich Blut und Wasser geschwitzt. Ich habe erwartet in Grund und Boden gestampft zu werden.

Aber o Wunder: Das Gegenteil ist passiert. Ich bekam Unterstützung und als Folge davon eine wunderbar offene konstruktive Arbeitsatmosphäre.

Es muss nicht immer so positiv laufen, wenn wir uns schwach zeigen. Zum Üben ist es hilfreich, wenn man sich gegenseitig sympathisch ist und ein gemeinsames Ziel, z. B. ein Projekt, hat.

Authentisch sein in der Familie

Mein Mann hat mir beigebracht, dass ich als Mutter von drei Kindern auch einmal schlecht drauf sein darf. Heute zeige ich offen, wenn nicht mein Tag ist. Meine Familie ist vorgewarnt. Wenn sie die sprichwörtliche Rauchwolke über meinem Kopf wahrnehmen, wissen sie, dass das nicht ihre Schuld ist. 

Ich schätze den Input meiner erwachsenen Kinder. Früher habe ich mich damit gestresst, viele Dinge unter einen Hut zu bekommen, von denen ich glaubte, sie wären wichtig.

Oft hat sich später herausgestellt, dass der ganze Aufwand unnötig war. Wenn ich jetzt merke, es wird mir zu viel sage ich Bescheid. Oft ergibt sich eine ganz einfache Lösung.

Auf diese Weise habe ich viel mehr Ruhe in meinem Leben. Denn keiner erwartet von mir alles schaffen zu müssen außer mir! Meine Familie möchte einfach, dass es mir gut geht. Es hat lange gedauert bis ich das wirklich begriffen habe.

Schwäche mir selbst zuzugeben ist schwer

Erst im letzten Jahr habe ich begriffen, wie wichtig es ist, auch vor mir selbst zuzugeben schwach zu sein. Irgendwie habe ich geglaubt, meine Welt bricht dann zusammen.

Das Gegenteil ist der Fall. Ich kann jetzt den Teil von mir, der in die Knie geht oder Heilung braucht viel besser akzeptieren.

Authentizität ist erfolgreich

Mein Gegenüber, meine Klienten und meine Blogleser merken, wenn ich authentisch bin. Sie spüren, dass ich echt bin und das lebe was ich predige.

Offenheit lädt zu Offenheit ein. Oft darf ich wichtige Geschichten von anderen Menschen mitnehmen, weil ich zuerst offen und authentisch bin. Viele eigene Fehler habe ich mir schon durch dieses aktive Zuhören erspart.

Authentizität als Magnet

Ich nutze Authentizität, um die Klienten anzuziehen, die zu mir passen. Ich achte deswegen auf meiner Webseite darauf mich und meine Arbeit so echt wie möglich darzustellen.

Mit Erfolg: Die Leute, die den Weg zu mir finden passen auch zu mir.

Dieser Artikel hat Dich angesprochen? Ruf mich unverbindlich an, wenn ich Dich unterstützen kann.

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Innere Sicherheit

Nicht nur für Staaten ist innere Sicherheit wichtig. Wir alle benötigen Sicherheit um verantwortungsvoll und effizient handeln zu können. In diesem Artikel findest Du Ideen und Übungen für diese Sicherheit.

Corona schüttelt uns durch

Wir erleben seit einem Jahr eine weltweite Pandemie. Strukturen, auf die wir uns lange verlassen haben, lösen sich auf. Das macht es schwieriger für uns im Außen Halt zu finden. Wir werden unsicher und geraten leichter aus der Balance.

Diese Unsicherheit sorgt dafür, dass Traumata und Ängste, die bisher ein Randdasein geführt haben lautstark auf sich aufmerksam machen. Ich habe deutlich mehr Klienten, die deswegen zu mir kommen.

Sicherheit in uns selbst finden

Wir sind es gewohnt Bestätigung und Ermutigung aus dem Außen zu bekommen und einzufordern. Im Lockdown fällt davon Vieles weg. Wir werden dadurch auf uns selbst zurückgeworfen. Dauerhafte Sicherheit können wir nur in uns selbst finden. Dann haben wir sie praktischerweise immer dabei.

In der Theorie hört sich das einfach an: Wir legen einen Schalter um: von Sicherheit aus dem Außen zu Sicherheit von Innen. Leider brauchen wir dafür viel Energie und Durchhaltevermögen, denn wir müssen unsere Gewohnheiten ändern.

Wir müssen das Vertrauen in uns erst aufbauen. Das geht nicht von heute auf morgen.

Brücke aus Naturmaterialien von meinem Sohn und mir in den Kirschbaum gebaut. Aufgabe aus der Coroan Homescooling Zeit für Kunst.
Mein Sohn hat eine Brücke in den Kirschbaum gebaut

Wie lassen wir unsere innere Sicherheit wachsen?

1. Erfahrung hilft

Je mehr Probleme wir in unserem Leben überwinden umso mehr vertrauen wir uns. Wir entwickeln dadurch Zuversicht in Situationen, die neu für uns sind.

Beispiel:

Wenn wir in Corona Angst um unseren Job haben hilft es, wenn wir auf positive Erfahrungen bei der Arbeitssuche zurückgreifen können. Das lässt uns die unsichere Situation besser ertragen.

2. Sich selbst kennen und akzeptieren

In unsicheren Situationen ist es hilfreich, sich auf seine Ressourcen zu konzentrieren. Das gibt Halt.

Deine Ressourcen kannst Du beispielsweise durch diese Fragen finden

  • Was hast Du für Fähigkeiten?
  • Was für Ziele hast Du schon erreicht?
  • Worauf bist Du stolz?
  • Was zaubert ein Lächeln auf Dein Gesicht?

Je besser wir uns kennen, umso mehr Ankerpunkte haben wir, auf denen wir unsere innere Sicherheit aufbauen können. Schau Dir die folgende Liste an. Hier findest Du Inspirationen um mehr Ankerpunkte zu finden.

Draht Herz wunderschön

2. Mehr Bewusstsein im Hier und Jetzt entwickeln

Nur im Hier und Jetzt erschaffen wir unsere Zukunft. Außerdem erschaffen wir mehr von dem auf das wir unsere Aufmerksamkeit richten.

Es ist daher sinnvoll sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wo ist meine Aufmerksamkeit gerade?
  • Wie bin ich drauf und welche Energie strahle ich so aus?

Entscheidend ist, wo unsere Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt ist. Sie ist der Lichtstrahl, der aus den vielen Möglichkeiten die aussucht, die wir Realität werden lassen.

Haben wir Angst, konzentrieren wir unsere Erschaffens-Energie genau darauf.

Beispiel:

Ich trage ein Tablett mit Geschirr in den Garten. Ich denke dabei ständig: Nicht stolpern! Was passiert? Natürlich stolpere ich. Ich habe dem ja auch viel Aufmerksamkeit gegeben.

Es wäre besser gewesen, wenn ich mich auf den schön gedeckten Tisch draußen konzentriert hätte.

Wie selbst-bewusst bin ich im Hier und Jetzt?

Ich übe seit über 10 Jahren bewusst im Hier und Jetzt zu sein. Schaffe ich das immer? Nein! Aber es wird immer natürlicher für mich. Ich erschaffe dadurch mehr von dem was ich will und brauche.

a. Übung: Erkenne wo Deine Aufmerksamkeit ist

Um festzustellen wo Deine sich Deine Aufmerksamkeit herumtreibt, docke einen Tag lang immer wieder bei Dir an und schau nach.

Dafür kannst Du eine Erinnerungs-App nutzen. Oder befestige einen Zettel an prominenter Stelle, z. B. am Badezimmerspiegel. So erinnerst Du Dich daran Dich immer wieder zu fragen, wo Deine Aufmerksamkeit gerade ist.

Du wirst Dich wundern wohin Deine Gedanken Dich im Laufe eines Tages entführen.

b. Übung: Andere beobachten

Kennst Du Leute, die sich wundern warum ihnen manche Dinge passieren? Versuche zu imaginieren worauf sie sich dabei konzentriert haben könnten. Das ist einfacher als bei einem selbst zu forschen.

3. Schaffe Dir einen sicheren inneren Raum

In einen sicheren inneren Raum können wir uns zurückziehen, um Abstand zu gewinnen und zu heilen. Gerade bei den Ängsten die gerade herumschwirren kann ein innerer Raum eine gute Unterstützung auf dem Weg zu mehr innerer Sicherheit sein.

Mein innerer Raum

Ich habe als Kind einen inneren Raum genutzt, um ohne Angst einschlafen zu können.

Heute weiß ich, dass ich als sensibles Kind viel Zeit brauchte um Erlebtes zu verarbeiten. Dazu brauchte ich Ruhe. Die hatte ich tagsüber in meinem Zimmer und nachts in meinem inneren Raum.

Mein innerer Raum war klein, kuschelig und autark. Ich hatte alles zum Überleben, mein Bett, meine Bücher und Kuscheltiere. Wenn ich es mir dort gemütlich gemacht habe konnte ich gut einschlafen.

Ich nutze sichere innere Räume auch bei der Arbeit mit meinen Klienten. Viele haben einen inneren Raum, den wir bei der Arbeit nutzen können. Andere unterstütze ich dabei einen aufzubauen.

Gestaltung innerer Räume

Die Einrichtung kann sehr unterschiedlich sein:

  • Manchmal sind andere Menschen oder Wesen da, manchmal nicht
  • Viele Räume liegen in der Natur
  • Manche sind aufwändig eingerichtet und bunt
  • Andere einfach
Beispiele für innere Räume
  • Eine Höhle in einem Bergmassiv
  • Ein Zelt am Strand
  • Ein Haus im Dschungel
  • Eine Lichtung im Wald
Innere Räume sind flexibel

Innere Räume sind individuell und passen sich unseren Bedürfnissen an. Ich erlebe wie sie sich während der Arbeit mit meinen Klienten verändern.

Auch mein bevorzugter innerer Raum verändert sich. Wenn es mir gut geht sitze ich auf einer offenen Wiese mit viel Platz um mich herum, dessen Grenzen ich nicht sehen kann. Wenn ich nicht gut drauf bin, bevorzuge ich einen Raum mit klaren Grenzen.

Innere Sicherheit kann uns keiner nehmen

In der Corona-Pandemie werden wir mit Informationen zugeschüttet. Viele davon machen uns Angst. Sie werden verbreitet weil starke Emotionen sich gut verkaufen. Wenn wir uns sicher fühlen, sind wir wenigsten teilweise immun dagegen.

Beispiel zu Informationen:

Eine Klientin kam wegen Schlafstörungen zu mir. Wir haben herausgearbeitet, dass ihr inneres Prüfsystem einige Informationen von außen für nicht zutreffend hielt. Sie war es gewohnt, Radio- und Fernsehnachrichten hundertprozentig zu vertrauen. Dieser Widerspruch brachte sie total durcheinander.

Wenn ich jetzt ein Störgefühl beim Nachrichtenschauen habe, nehme ich das wahr und ordne diese Information als potentiell verzerrt ein. Ich verlasse mich dann eher auf meine innere Stimme.

Ich unterstelle niemandem Desinformation oder vermute Verschwörungstheorien. Corona und Co. scheinen tendenziöse Berichterstattung irgendwie einzuladen. Viele spüren das.

Innere Sicherheit ermöglicht die Übernahme von Verantwortung

In unsicheren Zeiten brauchen wir so viel innere Sicherheit wie möglich. Je sicherer wir uns fühlen umso weniger sind wir manipulierbar. Je besser wir uns kennen umso effizientere Entscheidungen können wir für uns und unsere Familien treffen.

Ich schreibe diesen Blog um meinen Lesern zu helfen sich besser kennenzulernen und bewusster zu leben. Wenn Du Fragen hast, ruf mich gerne unverbindlich an.

Buchtipp

Andreas Knuf: Ruhe da oben! (2010) Der Weg zu einem gelassenen Geist

Dieses schmale Buch erklärt anhand vieler Beispiele wie wir von unseren Gedanken immer wieder in den Autopiloten-Modus und aus dem Hier und Jetzt gelockt werden. Außerdem gibt es viele Tipps und Übungen zum Aussteigen aus diesem Automatismus.

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Verantwortung

Mit Verantwortung beschäftige ich mich immer wieder. Ich frage mich: Was genau ist Verantwortung? Wie viel Verantwortung soll und will ich tragen? (You find this article in English here.)

Was bedeutet Verantwortung?

„Verantwortung ist die Übertragung bzw. Übernahme einer willentlichen Pflichterfüllung in Form von Handlungen inklusive deren Konsequenzen“. (Quelle: Wertesysteme.de)

Für mich ist Verantwortung eine Antwort auf das Geschenk des Lebens.

Als ältestes von vier Kindern habe ich gelernt Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht habe ich deswegen die Tendenz, mich für Vieles verantwortlich zu fühlen.

Ich übernehme gerne Verantwortung

Für mich ist es natürlich, das Große und Ganze im Blick zu behalten. Ich bin oft die erste, die sich meldet, um Menschen zu unterstützen. Das liegt mir und hat mit meiner Berufung zu tun.

Als Freiwillige habe ich schon viele wertvolle Erfahrungen gesammelt: Ich war

  • Betreuerin von Behinderten
  • Im internationalen Studentenaustausch
  • Elternvertreterin
  • Wahlvorstand
  • Schöffin
  • Flüchtlingshelferin

Verantwortung für unsere Kinder

Früher habe ich gedacht, dass wir als Eltern die alleinige Verantwortung für unsere Kinder tragen.

5 Monate, was für eine Ausstrahlung!

Mittlerweile weiß ich, dass schon ein Baby Verantwortung für sein Dasein hat.

Ich erwische mich oft dabei schnell eingreifen zu wollen, wenn meine Kinder Sachen nicht so machen, wie ich das für richtig halte. Mein Mann sieht das lockerer; was unseren Kindern zugute kommt. Ich kämpfe oft mit mir, was ich zu akzeptieren bereit bin und inwieweit ich die Entscheidungen meiner Kinder unterstütze.

Gleichzeitig will ich auch meinen Anspruch an Fürsorge und meinem Elternbild gerecht werden. Das bedeutet ein ständiges Abwägen, das ich wohl mit allen Eltern teile.

Beispiel: Wie viele Regeln sind nötig?

Das kommt auf die Kinder an. Unsere Mädchen hielten sich an die wenigen Regeln, die wir aufstellten. Wie anders das sein kann habe ich erfahren als wir drei Monate lang eine französische Austauschschülerin hatten. Sie brauchte klare Regeln für Internetnutzung, nach Hause kommen etc.

Außerdem habe ich folgende Erfahrung gemacht: Spätestens in der Pubertät ist die Erziehung vorbei.

Wir Eltern können dann nur da sein, Hilfe anbieten und Vorbild sein. Mehr nicht.

Mein Sohn hatte schon mit 10 Jahren ein ausgeprägtes Autonomiebestreben. Er braucht eine ganz andere Begleitung als unsere Mädchen. Mir bleibt nichts anderes übrig als Ausprobieren, was funktioniert und was nicht.

Meine Intuition sagt mir, dass meine Kinder ihren Weg machen werden. Das geschieht oft anders als ich mir das vorstelle. Daran muss ich mich gewöhnen.

Verantwortung in meiner Praxis

Ich darf Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleiten. Ich helfe meinen Klienten den für sie passenden Weg zu finden und ihn zu gehen. Ich sehe sie als einzigartige Individuen und gebe ihnen Rückenwind. Ich ihnen nehme ihnen nicht die Verantwortung ab.

Meine Klienten sind immer für sich alleine verantwortlich. Ich bin so lange als verlässliche Stütze für sie da wie sie mich brauchen, auch zwischen unseren Sitzungen.

Dass ich das richtig mache sehe ich daran, dass meine Klienten nicht abhängig von mir werden.

Verantwortung uns selbst gegenüber

Ich musste erst lernen, dass ich andere nur dann gut unterstützen kann, wenn ich auf mich achte.

Beispiel:

Ich helfe gerne – auch ohne Honorar: Momentan begleite ich eine Freundin aus den USA, die an Krebs erkrankt ist.

Ich habe sehr genau geschaut, wie diese Unterstützung aussahen kann, damit ich mich nicht überfordere. Wir probieren gerade aus wie wir am besten zusammenarbeiten.

Warum ist Verantwortung für mich selbst zu übernehmen so wichtig?

Ich habe gelernt, dass ich

  • zuerst für mich sorgen muss bevor ich für andere da sein kann
  • ich mir selbst schade wenn ich mich nicht (be)-achte
  • ich schneller an meine Ziele komme, wenn es mir gut geht

Das Innen ist genauso wichtig wie das Außen

Ich habe das erst mit Mitte 30 verstanden als ich aus Mangel an Selbstfürsorge in eine Depression rutschte. Dadurch wurde ich gezwungen meine Aufmerksamkeit vom Außen auf das Innere zu lenken.

Ich versuche seither im Blick zu behalten:

  • meine eigene persönliche Entwicklung
  • mein seelisches Gleichgewicht
  • was ich tue und warum

So lerne ich mich besser kennen und akzeptieren. Ich bin in den letzten 20 Jahren dadurch viel bewusster geworden. Ich kenne mein Lebensthema und meine Lebensziele und richte mein Leben danach aus. Das bringt mir Zufriedenheit und Balance.

Leider bin ich in der Theorie oft besser als in der Praxis. Da hilft nur weiter zu üben:

Wir alle brauchen den Mut immer wieder dahin zu schauen wo es wehtut. In der Corona Pandemie tun sich reichliche Übungsfelder auf.

Trauma und Corona

Bei vielen Menschen machen sich momentan Traumen bemerkbar, auch ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Diese Traumen wollen unsere Aufmerksamkeit, weil sie unsere Entwicklung behindern.

Hinweise auf ein Trauma kann Folgendes sein:

  • Das Gefühl: Ich komme nicht weiter
  • Schon wieder diese Situation!
  • Ständige Unzufriedenheit
  • Ich fühle mich hilflos

Woher ich das weiß? Ich arbeite nicht nur zusammen mit meinen Klienten an deren Traumen. Ich habe im letzten Jahr selbst einige Traumen bearbeitet und dafür auch Hilfe in Anspruch genommen.

Verantwortung für das Ganze

Neben der Verantwortung für uns und unsere Kinder haben wir auch eine Verantwortung für die Allgemeinheit. Sonst könnte unsere Gesellschaft nicht funktionieren.

Beispiel: Flüchtlingswelle in Deutschland

Wir Deutschen sind kollektiv über uns hinausgewachsen als wir 2015 eine Million Flüchtlinge aufgenommen haben. Ohne die vielen Freiwilligen, die Verantwortung übernommen haben, wäre unser Sozialsystem zusammengebrochen.

Ich habe das bewusst miterlebt: Ich habe drei Jahre lang Flüchtlinge in einem Camp unterstützt. Jetzt bin ich Mentorin einer alleinerziehenden Mutter. Meiner Erfahrung nach hört Integration niemals auf.

Ich war überrascht von der Hilfsbereitschaft und der Kreativität meiner Mitbürger. Ich habe daraus gelernt: Wenn viele von uns gemeinsam Verantwortung übernehmen und uns die Arbeit teilen, sind wir in der Lage die Welt aus den Angeln zu heben.

Verantwortung für den Planeten

Wir realisieren, dass unsere Verweildauer auf diesem Planeten dabei ist abzulaufen. Es liegt in unserer Verantwortung, der Erde zu helfen ein neues Gleichgewicht zu finden. Idealerweise eines, in dem wir Menschen auch einen Platz haben.

Veränderungen anzugehen ist nicht angenehm. Aber Veränderungen scheinen nur dann zu geschehen, wenn es unbequem genug wird.

Fazit: Vom Einzelnen zum Ganzen

Viele bewerten den Egoismus sich an erster Stelle zu stellen negativ.

Für mich ist diese Art des Egoismus eine unabdingbare Voraussetzung dafür glücklich und ein produktiver Teil des großen Ganzen zu werden. Sonst bleibt unser volles Potential ungenutzt. Wir können nur dann global denken und handeln wenn wir uns auch als Einzelne schätzen lernen.

Veränderung bringt Unsicherheit

Wir wissen nicht wie es weitergeht und was wir genau tun sollen. Wie denn auch? Wir haben keine Erfahrungen mit der Situation: Klimawandel, Artensterben, Naturkatastrophen.

Wir haben auch die Verantwortung dazu zu stehen, dass wir uns manchmal hilflos fühlen.

Wir werden Vieles ausprobieren müssen. Das bedeutet auch immer wieder zu scheitern. Wie sonst sollen wir herausfinden was funktioniert? Wichtig ist, trotz allem nicht aufzugeben.

Ich erlebe immer wieder wie resilient wir Menschen sind. Als Individuen und als Gruppe. Deswegen bin ich optimistisch. Wir besitzen alle Voraussetzungen um die Herausforderungen zu meistern.

Wenn Du achtsame Unterstützung auf deinem Weg brauchst, sprich mich unverbindlich an.

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©Inge Schumacher

Erwartung erschafft Enttäuschung

„Ich habe keine Erwartungen“, höre ich oft: Von meinen Klienten, meinen Kindern und von mir selbst. Erwartungen haben wir alle. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst.

Erwartungen sind überall

Drösele ich eine Situation auf, die schief gelaufen ist, dann finde ich enttäuschte Erwartungen auf allen Seiten.

Was sind Erwartungen?

Wir alle haben Vorstellungen davon wie etwas laufen soll. Probleme gibt es dann, wenn andere diesen Vorstellungen nicht entsprechen. Dann sind wir enttäuscht und frustriert. Und das führt zu Konflikten.

Wenn wir uns bewusster werden, wo überall Erwartungen versteckt sind, können wir viel für unsere Zufriedenheit tun.

Wo gibt es Erwartungen?

Erwartungen haben wir in allen Lebensbereichen. Dort finden sich genauso viele Erwartungen an uns. Das birgt viele Möglichkeiten für Konflikte.

  • Privatleben
    • Familie
    • Freunde
  • Berufsleben
    • Kollegen
    • Vorgesetzte
  • Öffentlichkeit
    • Verkehrsmittel
    • Sport

Erwartungen identifizieren und loszulassen ist schwierig

  • Wir haben von unseren Eltern gelernt, auf Erwartungen, die oft unausgesprochen sind, automatisch zu reagieren.
  • Wir haben uns daran gewöhnt zu erwarten, dass unseren Erwartungen entsprochen wird.
  • Wir lernen durch die vielen Enttäuschungen nicht und geben einfach anderen die Schuld.

Signalwörter für das Aufdecken von Erwartungen

Wenn Du diese Wörter vehement sagst oder hörst, das heißt mit einem Ausrufezeichen (!), dann sind bestimmt Erwartungen im Spiel, die hinterfragt werden können.

  • Sollen (Du sollst doch nur….!)
  • Müssen (Du musst doch verstehen, dass…!)
  • Aber (Aber, man muss doch…!)
  • Doch (Es ist doch klar, dass….!)

Das verallgemeinernde „man“ versuche ich wegen der vielen damit verbundenen Erwartungen ganz aus meinem Wortschatz zu streichen.

1. Beispiel: Mülltrennung

Ich habe die Erwartung, dass meine Familie den Müll trennt. Ich mache es ihnen seit Jahrzehnten vor und trotzdem wird diese Erwartung oft enttäuscht:

  • Wenn der beste aller Ehemänner keine Lust hat, dann wandert eine Verpackung in den Restmüll
  • Meine Kinder schützen Unwissenheit vor und schmeißen alles durcheinander

Das macht mich wahnsinnig!

Ich habe es mit Erklärungen versucht und mit Schimpfen. Das hat überhaupt nichts gebracht außer, dass wir alle total genervt waren.

Irgendwann habe ich mich mit meinem Mann hingesetzt und das Thema seziert. Rausgekommen ist:

  • Ich hätte den Müll gerne ordentlich getrennt.
  • Meine Familie hat keinen Bock sich gängeln zu lassen.

Jetzt sortiere ich den Müll hinterher, wenn es mich stört. So herrscht in Sachen Mülltrennung bei uns endlich Ruhe. Das ist angenehm.

2. Beispiel: Verlässllichkeit

Wenn ich etwas verspreche versuche ich das auch zu tun. Wenn ich es nicht schaffe, dann sage ich Bescheid. Verlässlichkeit ist ein wichtiger Wert für mich. Ich erwarte automatisch, dass mein Umfeld das genauso sieht.

Oft sagt meine Familie mir Sachen zu, die sie nicht einhalten. Das tut mir weh, weil meine Erwartungen enttäuscht werden. Ich stelle dann meinen Wert in Frage: Warum bin ich ihnen nicht wichtig genug, dass sie das tun was sie mir versprochen haben?

Sie verknüpfen diese beiden Punkte aber nicht. Ich bin für sie wichtig, egal ob sie sich an meinen Wert halten oder nicht.

Eine Zeitlang habe ich vermieden, dass meine Erwartungen enttäuscht werden indem ich Vieles alleine gemacht. Das war aber keine Dauerlösung. Ich übe, mir meiner Erwartungen bewusster zu sein und diese so gut wie möglich loszulassen.

Die eigenen Werte leben           

Das Beispiel zeigt, dass ich automatisch von meiner Familie erwarte, dass sie meine Werte lebt. Ich bin enttäuscht, wenn sie das nicht tun. Dabei weiß ich sehr gut, dass jeder eigene Werte hat und diese auch leben darf.

Strategien um mit Erwartungen umzugehen:

1. Bewusst-werden welche Erwartungen eine Rolle spielen

Auch heute noch fällt es mir oft schwer herauszufinden welche offenen und verborgenen Erwartungen in einer Situation eine Rolle spielen. Da helfen nur Aufmerksamkeit und Übung.

2. Kommunikation

Beispiel Wahlmöglichkeiten offen halten:

Ich will den Plastikmüll unserer Großfamilie reduzieren. Ich beziehe alle mit ein: Wir starten ein Experiment ohne Zwang. Ich übe also keinen Druck aus. Das finden die Familienmitglieder mehr oder weniger spannend. Zumindest stört es keinen.

Wir haben mittlerweile festes Shampoo, Spülung und Körperseife ausprobiert und eingeführt. Nur ein Mitglied meiner Familie ist noch nicht überzeugt. Das ist ein gutes Ergebnis. Ich hatte keine Erwartungen und bin positiv überrascht wie leicht das war.

3. Ruhig bleiben

Ich versuche ruhig auf meine Anliegen aufmerksam zu machen.  Ich benutze dann Ausdrücke wie: „Mir ist wichtig, dass…“.

Selbst wenn sie es nicht nachvollziehen können, sind meine Lieben so eher geneigt, mich zu unterstützen. Umgekehrt ist das genauso.

Was passiert, wenn wir meckern?

Wir senden aus: Unser Gegenüber ist nicht richtig und nicht genug.

Wer reagiert schon positiv auf eine Herabsetzung? Warum erwarten wir eigentlich, dass wir damit etwas erreichen?

Und trotzdem versuche ich immer wieder meine Erwartungen mit Meckern durchzusetzen. Ohne Erfolg natürlich.

Umgehen mit Erwartungen, die an mich herangetragen werden

Wenn ich merke, dass Erwartungen mitschwingen, die mir nicht klar sind oder denen ich nicht entsprechen möchte frage ich nach.

1. Kinder

Ich frage jetzt häufiger: Was erwartest Du genau von mir? Oft wissen sie es selber nicht. Sie haben nur das diffuse Gefühl, dass Mama alles gut machen soll.

2. Erwartungen in der Partnerschaft

Mein Mann reagiert bei Druck von Erwartungen schnell mit Ablehnung. So hat er unseren 20-jährigen Hochzeitstag  ignoriert, was mir sehr wehgetan hat.

Als ich mit ihm ohne Aggressionen darüber sprechen konnte, erklärte er mir, dass er keinen Bock auf dieses geplante Feiern hat. Leider hatte er das nicht kommuniziert, denn das kann ich verstehen.

Seitdem habe ich unsere Hochzeitstage alleine gefeiert. Und das ging richtig gut. Ich begehe den Tag alleine für mich und denke an die Jahre zurück, die wir gemeinsam verbracht haben. Das ist mir wichtig und das kann ich gut alleine. Ich musste nur die Glaubensüberzeugung über Bord werfen, man könne Hochzeitstage ausschließlich als Paar feiern.

Geburtstagspicknick im Februar an der Ostsee. Ja, das geht!
Unser Picknick im Februar 2016 an der Ostsee

3. Erwartungen an mich selbst

Probleme habe ich immer noch mit den Erwartungen an mich selbst. Ich habe schon viel Arbeit geleistet. Leider gibt noch jede Menge zu tun. Woher ich das weiß? Ich bin immer noch zu oft unzufrieden mit mir selbst.

Was ich in Bezug auf enttäuschte Erwartungen gelernt habe

Die wenigsten Menschen wollen mir vorsätzlich wehtun. Sie haben nur andere Prioritäten oder Werte.

Sind wir auf dieser Erde, damit anderen unseren Erwartungen zu entsprechen?

Wir sind hier um uns kennenzulernen, damit wir täglich unsere Realität optimal erschaffen können.

Warum ich Experimente liebe:

Mit Experimenten trickse ich meinen Erwartungen aus und habe auch noch Spaß. Denn: Experimente haben kein vorher festgelegtes Ergebnis.

Frei von Erwartungen macht offen für Überraschungen

Je mehr ich es schaffe, meine einengenden Erwartungen loszulassen, umso öfter werde ich positiv überrascht.

Wie das geht? Ich formuliere ein Ziel und starte erste Aktionen. Meist sind irgendwann andere Menschen involviert. Die festen Erwartungen an sie fahre ich deutlich herunter.

Sie bringen sich auf ihre eigene Art und Weise ein und helfen mir mein Ziel zu erreichen. Manchmal geschieht das ganz anders als ich es mir hätte vorstellen können. Ich habe Spaß und bin im Flow.

Seite aus meinem Kalender - voll von Homeschooling.

Mein Kalender im Februar 2021 ist geprägt von den Video-Terminen meines Sohnes und seinen Hausaufgaben. Noch vor einem Jahr war dies undenkbar. Das Homeschooling ist ein gutes Beispiel, wie wenig Sinn Erwartungen machen.

Was sind Deine Erfahrungen mit Erwartungen?

Bilder: Privat und Pixabay

©Inge Schumacher

Wir sind alle Superhelden

In meinem Artikel zeige ich Dir wie Du Deine Superkräfte entdeckst, die Du vielleicht noch nicht kennst. Das ist nicht so einfach, weil diese Kräfte meist unscheinbar daher kommen. Besonders in diesen unruhigen Corona Zeiten ist es wichtig, diese Stärken zu nutzen.

Als ich Annas Blogbeitrag Stärken stärken in der Krise las, saß ich gerade frustriert vor dem Computer. Ihre humorvolle Art mit ihrer Krise umzugehen, war genau das Richtige für mich. Auf meinen Kommentar hin kam die Antwort: Mach mit bei meiner Blogparade. Hier ist mein Artikel.

Wir haben alle Superkräfte

Jeder bringt besondere Fähigkeiten mit. Beim Schreiben ist mir klar geworden, dass ich an meinen Mitmenschen oft Fähigkeiten bewundere, die diese für selbstverständlich halten und deswegen kaum wahrnehmen. Für mich sind sie besonders weil ich sie nicht habe.

Lerne Deine Superkräfte kennen

Wer seine Stärken kennt, kann sie wie geliebtes Handwerkszeug immer wieder hervorholen. Gerade in der Corona Pandemie, die Vieles durcheinander bringt brauchen wir alles was uns in Balance hält.

Wer bin ich?

Ich bin Heilpraktikerin und auf Energiearbeit spezialisiert. Zu meiner Arbeit gehört, dass ich meinen Klienten bewusst mache über welche Gaben und Talente sie verfügen.

Ich bin Expertin für Unsichtbares

Meine Berufung habe ich 2007 gefunden als ich eine Ausbildung in geistigem Heilen gemacht habe. Seither habe ich mich ständig weiterentwickelt. Ich bin immer besser geworden. Ich spüre eine tiefe Befriedigung beim Arbeiten. Ich weiß: Ich bin dazu geboren, dies zu tun.

Durch meine Klienten habe ich schon viele Arten von Super-Helden kennengelernt.

Das was Dir leicht fällt macht Dich zum Super-Helden

Denn: Nicht das was Dir schwer fällt, macht Dich zum Super-Helden, sondern das, was Dir leicht fällt. Hier ein paar Fragen, die Dir helfen sollen, Deine geheimen Superkräfte zu identifizieren.

Wo verstecken sich Deine Superkräfte ?

  • Was fällt Dir leicht in diesen Corona-Zeiten?
  • Mit was kämpfen Deine Freunde und Bekannte und Du nicht?
  • Wann bist Du in deinem Flow?
  • Wobei hast Du Spaß?
  • Was sind Deine Lebensziele?

Schau Dir die unspektakulären Dinge in Deinem Alltag an. Bei dem, was Du täglich tust gibt es mehr zu entdecken als Du ahnst. Dir fällt es leicht mit (Deinen) Kindern zu spielen? Das ist eine Superkraft, die viel zu wenig gewürdigt wird. Hier noch mehr Beispiele:

Deine heimlichen Superkräfte können sein:

  • Aufräumen
  • Kochen oder Backen
  • Leicht einschlafen
  • Basteln
  • Bügeln
  • Auto fahren
  • Kinder erziehen
  • Grüner Daumen bei der Pflanzenpflege
  • Ein besonderer Draht zu Tieren
  • Beherrschen des Minimax-Prinzips: Meine Tochter erreicht mit einem Minimum an Aufwand meist das, was sie will

Wenn Du denkst, das wäre nichts Besonderes, dann bist Du einer Superkraft auf der Spur.

Beispiel: Meine Superkräfte

  • Das Haus mehr oder weniger in Ordnung halten und für die Familie sorgen
  • Kreativität
  • Empathie
  • Komplizierte Dinge einfach erklären
  • Tausend Dinge gleichzeitig organisieren
  • Ein Gedächtnis für Kleinigkeiten: Ich erinnere mich noch nach Jahren an Vieles, was mir meine Klienten erzählen

Pflege Deine Superkräfte

Oft fallen uns unsere Superkräfte einfach in den Schoß. Wenn wir sie pflegen, können sie wachsen und uns das Leben einfacher machen.

Beispiel: Stricken

Doubleface Jacke Selbstgestrickt
Selbstgestrickte doppelseitige Jacke

Ich kann zum Beispiel richtig gut stricken. Das macht mir Spaß und fällt mir leicht. Ich habe mit 13 Jahren angefangen und nie aufgehört.

Alte Jeans Teile mit Strick kreativ.
Die Ärmel sind recycelte Hosenbeine einer Kinder-Jeans

Die Kehrseite unserer Superkräfte sind unsere Erwartungen

Wenn mir etwas leicht fällt, dann gehe ich automatisch davon aus, dass das auch allen anderen leicht fallen muss. Ich nenne das: Die Erwartungsfalle.

Raus aus der Erwartungsfalle heißt toleranter zu werden

Für mich ist es einfach mir ein paar Kleinigkeiten zu merken. Das muss der Beste aller Ehemänner doch auch können! Eben nicht.

Ich rollte früher mit den Augen, wenn er immer noch nicht wusste, wann welche Mülltonne geleert wird. Wenn er wieder vergessen hatte was wir an Organisatorischem besprochen haben, wurde ich ungeduldig.

Jetzt weiß ich: Das ist meine Superkraft und ich erwarte nicht mehr von ihm, sie auch zu besitzen. Ich tappe nicht mehr so oft in die Erwartungsfalle. Ich bin nachsichtiger, was unserem Familienfrieden zugute kommt.

Denk daran: Die anderen wollen Dich nicht ärgern. Sie haben nur andere Superkräfte.

Beispiel: Cool bleiben in Corona-Zeiten

Collage mit Masken meiner Tochter Katharina: Beispiel die Mona Lisa mit Maske.

Eine achtzigjährige Klientin klagte, dass die Tochter ihrer Freundin dieser jeglichen Besuch im 2. Lockdown verboten hat. Sie war erbost. Das kann sie doch nicht machen!

Ich habe ihr erklärt, dass die Tochter Angst um die Mutter hat. Wenn wir Angst haben, denken wir nicht rational: Es geht für uns um Leben und Tod: Die höheren Hirnfunktionen stehen uns dann nicht zur Verfügung.

Ich durfte diese Klientin auf eine Superkraft aufmerksam machen: Sie war in der Lage in der Corona-Situation rational zu denken. Das ist für viele von uns im Moment unmöglich. Ich habe sie um Mitgefühl für die Tochter, die so viel Angst um ihre Mutter hat, gebeten.

Eine Superkraft haben wir alle: Für mich ist sie der Schlüssel zu unserem Dasein.

Wir erschaffen unsere Realität

Anna ist in ihrem Artikel Ich bin eine Superheldin ein gutes Beispiel.

Wir haben die Wahl: Folgen wir den Gefühlen, zum Beispiel der Aggression und dem Frust und arbeiten so weiter gegen uns? Oder treten wir einen Schritt zurück und schauen genauer hin, was gerade passiert und warum.

Schon eine kleine Pause bringt uns raus aus der automatischen Reaktion und hinein ins Hier und Jetzt. Nur hier können wir die Situation verändern. Nur hier sehen wir verschiedene Handlungsalternativen.

Entdecke Deine Superkräfte!

Ich lade Dich ein, auf die Suche nach Deinen Superkräften zu gehen. Wenn Du sie gefunden hast, pflege sie. Sehe in ihnen den Schatz, der sie sind. Teile Deine Super-Kräfte gerne in den Kommentaren. Ich bin so neugierig!

Wenn wir alle bewusst unsere Superkräfte einsetzen würden, dann wären wir alle glücklicher und würden vermutlich auch in einer effizienteren Welt leben.

Brauchst Du Hilfe, um Deine eigenen Superkräfte zu finden? Dann sprich mich unverbindlich an.

Links

Artikel, in denen ich über die Herausforderungen von Corona schreibe:

  • Das neue Normal
  • Corona: Leben mit der Angst
  • Mein Corona Online Business
  • Corona: Wie Du in Deiner Mitte bleibst

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Nutze Deine Intuition!

Unsere Intuition wird immer wichtiger. In einer Welt, die uns ständig fordert brauchen wir alle Informationen, die wir kriegen können.

Wir nutzen unterschiedliche Informationswege

Jeder setzt dabei eigene Schwerpunkte:

  • Durch unsere Sinne bekommen wir so viele Informationen, dass wir sie filtern müssen
  • Unsere Imagination kann sich in alle Informationen einklinken, die existieren
  • Empathie ist die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und so sehr persönliche Informationen zu erhalten
  • Gefühle sind Kommunikation mit uns selbst; sie machen uns aufmerksam
  • Träume sind Informationen aus unserem subjektiven Bewusstsein
  • Impulse sind die kleinen Hinweise, die wir uns ständig selber geben
  • Intuition beantwortet Fragen

Deine Intuition kannst Du nutzen, um „weiche“ Informationen aufzunehmen, die nirgendwo schwarz auf weiß zu lesen sind.

Intuition beantwortet Fragen

Wir stellen uns laufend Fragen und sind uns dessen nicht bewusst:

Beispiel:

Wenn wir wissen wollen, wie es jemandem geht, dann reicht das, um eine Verbindung herzustellen durch die wir Informationen bekommen.

Was ist Intuition?

Es gibt viele Erklärungsversuche für Intuition: Von instinktivem Erfassen bis zum Hellsehen. Für mich ist Intuition ein Weg von vielen uns mit Informationen zu versorgen.

Ohne Denken geht es nicht

Ohne unser Gehirn können wir die Informationen, die wir laufend erhalten nicht nutzen.

Was ist Denken?

Mit unserem Denken interpretieren wir Informationen, die wir durch verschiedene Kanäle bekommen. Unser Verstand macht sie erst greifbar und verständlich: Denken ist unser Übersetzungsinstrument.

Übung für den Zusammenhang zwischen Sinnen und Denken:

Setz Dich für diese Übung an einen ruhigen Ort und konzentriere Dich eine Minute lang abwechselnd auf jeden Deiner Sinne und erfasse damit Deine Umgebung. Spannend ist es diese Übung zu zweit zu machen.

  • Sehen
  • Riechen
  • Geschmack
  • Tasten
  • Hören

Du bist während der Übung ganz auf Empfang. Denkst Du? Nein. Erst wenn Du Dich fragst was Du wahrnimmst fängst Du an zu denken: Durch das Denken findest Du Wörter um auszudrücken, was Du wahrgenommen hast. Jetzt erst kannst Du das kommunizieren.

Noch ein Beispiel:

Wenn Du isst, denkst Du nicht automatisch darüber nach, was Du isst. Du nutzt nur Deine Sinne. Du fängst dann an zu denken, wenn Du definierst, was Du isst oder überlegst ob Du es magst oder nicht.

Dem Denkprozess selbst liegt kein Erkenntnisgewinn zugrunde. Er ist jedoch unersetzlich, denn ohne die Übersetzung nützt aller Input nichts.

Intuition ist erlernbar

Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man Intuition (wieder) lernen kann. Als ich aufwuchs wurde mir gespiegelt, dass meine Intuition falsch war. Also habe ich sie schlafen gelegt.

Als ich mit Mitte dreißig eine Depression hatte, hat meine Therapeutin mir geholfen meine Intuition wieder aufzuwecken.

Ich habe festgestellt, dass ich eine natürliche Begabung dafür habe. Ich bin immer noch dabei, meine Intuition als wichtigen Informationsweg zu etablieren.

Bei meinen Kindern sehe ich wie natürlich Intuition für sie ist. Wir haben sie von Anfang an in ihren Wahrnehmungen bestärkt, auch wenn wir diese selbst nicht nachvollziehen konnten.

Eltern sind Intuitionswunder

Ich höre immer wieder, wie Eltern in einem Krankenhaus Himmel und Hölle in Bewegung setzen, weil sie sicher sind, dass etwas nicht in Ordnung ist mit ihrem Kind. Diese Eltern sind keine Mediziner. Trotzdem nehmen sie etwas wahr und handeln danach.

Auch in meiner Praxis sehe ich wie intuitiv Eltern sind. Sie kommen zu mir, wenn sie nicht weiter kommen. Sie wissen genau, dass etwas nicht stimmt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Menschen, die sich an mich wenden oft gut helfen kann. Meine Klienten spüren intuitiv, dass sie mit meiner Hilfe weiterkommen, auch wenn sie keine Erfahrung mit meiner Energiearbeit haben.

Fehleinschätzung: Intuition ist weiblich

In den letzten Generationen wurden Frauen eher dazu erzogen auf Zwischentöne zu achten als Männer. Deswegen hatten sie einen Lernvorsprung. Männer haben meiner Meinung nach die gleiche intuitive Grundausstattung.

Bei Männern wird eher von Instinkt als von Intuition gesprochen.

Erfolgreiche Unternehmer(-innen) sind gut darin verfügbare Informationen zu nutzen. Viele haben eine „Nase“ fürs Geschäft. Sie haben gelernt ihre Intuition mit logischen Fakten zu unterlegen und damit nachvollziehbar zu machen.

Hochsensible Intuition

Viele Hochsensible haben eine starke Intuition. Für sie besteht die Herausforderung darin zu lernen sich vor der großen Informationsflut zu schützen. Das fällt vielen, gerade im Moment, schwer.

Intuition lässt uns hinter Fassaden schauen

Wenn wir sie bewusst aktivieren können Äußerlichkeiten wie Charme und Attraktivität uns nichts anhaben. Wir spüren ob jemand authentisch ist oder nicht.

Beispiel Autokauf

Wenn wir ein schlechtes Gefühl haben ist es eine gute Idee weitere Informationen einzuholen, sich über den Verkäufer zu informieren oder Experten zu befragen. So bekommen wir ein besseres Bild der Situation und können unser Intuition untermauern.

Liegen wir immer richtig?

Wir sollten unserer Intuition – genauso wie den anderen Informationswegen – nicht blind vertrauen. Aber je besser wir uns und sie kennen umso effizienter kann sie für uns arbeiten.

Es gibt keine eingebaute Garantie

Kein Mensch kann objektiv sein. Wir verarbeiten Informationen mit unserer individuellen Software: Jeder nutzt andere Filter. Wir filtern diese Informationen durch unser Denken, unsere Werte und unsere Glaubenssätze.

Ich auf der Elphi in Hamburg 2019
September 2019

Mir hilft es mich nicht allzu ernst zu nehmen. Das gibt mir die Möglichkeit mich öfter von außen zu betrachten um besser zu verstehen wie ich ticke.

Wenn ich falsch liege mit meiner Intuition dann lerne ich aus den Fehlern. So schule ich sie und kann sie besser für die Entscheidungsfindung nutzen.

Vorsicht bei Gefühlen!

Je stärker meine Gefühle sind umso weniger traue ich meiner Intuition: Wenn es um

  • Familie und Freunde geht
  • Schwere Krankheiten oder
  • Umweltkatastrophen

bin ich sehr vorsichtig. Ich brauche emotionalen Abstand, um verlässliche Informationen von meiner Intuition zu bekommen und diese von Wunschdenken zu unterscheiden.

Intuition üben macht Spaß!

gezeichnete Strichmännchen haben Spaß in bunt

Unsere Intuition und das Übersetzungsinstrument, der Verstand, müssen geschult werden.

Zum Üben eignen sich am besten leicht nachprüfbare Dinge. Ich suche mir gerne Übungsfelder, die Spaß machen.

Ich nutze meine Intuition um Antworten auf konkrete Fragen zu bekommen.

  • wie das Wetter wird
  • wie ein Konflikt ausgeht
  • wann meine Tochter nachts nach Hause kommt
  • ob ein Termin stattfindet oder nicht

Die Antworten auf solche Fragen sind leicht zu überprüfen. Je mehr ich übe umso mehr schärfe ich meine Intuition. Erfolgserlebnisse motivieren mich dazu weiterzumachen.

Vorsicht beim Teilen von Einsichten

Ich hinterfrage die Informationen, die meine Intuition mir liefert. Ich bin mir bewusst, dass das sehr subjektive Infos sind, mit denen ich verantwortungsbewusst umgehe. Ich nutze daher bei der Kommunikation Ausdrücke wie:

  • Ich habe das Gefühl, dass…
  • Könnte es sein, dass…
  • Würde Dir helfen, wenn…

Ich mache also Angebote und bestehe nicht darauf richtig zu liegen.

Beispiel:

Mein Sohn hatte den Garagenschlüssel draußen verloren. Ich habe meine Intuition immer wieder befragt und hatte das klare Gefühl, dass wir ihn ohne Probleme wiederfinden. Wir haben ihn nach 3 Tagen ohne große Suchaktion gefunden.

War ich mir 100-prozentig sicher, dass wir ihn wiederfinden? Nein! Wir erschaffen alle unserer Realität und ich kann nie mit Sicherheit wissen was passiert. Gut war, dass ich ruhig geblieben bin und mich nicht unnötig aufgeregt oder in Aktionen gestürzt habe.

Intuition besser wahrnehmen

Leider gehe ich im Alltag immer noch zu oft über das kurze Aufblitzen meiner Intuition hinweg.

Wenn ich mich ich in einer Situation frage was ich tun könnte, kommen schnell Antworten. Leider schiebt mein Verstand sie meist im selben Moment beiseite; oft bevor ich sie mit meinen Gedanken erfassen kann. Das ist schade.

Nutze Deine Intuition im Alltag

Beispiel:

Im Januar habe ich einige Workshops für das Frühjahr nicht gebucht oder mich abgemeldet. Meine Intuition sagte mir, dass es nicht passt. Ich habe das nicht verstanden. Nach einige Wochen habe ich meiner Intuition vertraut und danach gehandelt. Das war vor der Corona Krise. Im Nachhinein habe ich genau die richtigen Entscheidungen getroffen.

Ich bin meiner Intuition sehr dankbar. Ohne sie wäre ich nie zum ersten Mal nach Island gefahren.

Ich versuche immer öfter auf die kleine Stimme meiner Intuition zu hören, die mir blitzschnell Informationen zur Verfügung stellt. Ich prüfe diese Informationen mit meinem Verstand. Dann entscheide ich welchen Input ich noch aus anderen Quellen brauche.

Es lohnt sich Deine Intuition aus dem stillen Kämmerlein zu holen, sie abzustauben und zu benutzen. Spiele mit ihr, um sich mit ihr anzufreunden und sie besser kennenzulernen.

Lass Dich überraschen von den vielen Informationen, die Dir jederzeit zur Verfügung stehen.

Du willst mehr über Deine Intuition wissen? Vereinbare ein kostenloses Kennenlern-Gespräch mit mir.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Grenzen und Grenzerfahrungen

Das Thema Grenzen ist durch die Corona-Pandemie sehr aktuell. Wir beschäftigen uns alle täglich mit Ländergrenzen, Distanz und Nähe.

Energie kennt keine Grenzen

Energie erreicht ihre Adressaten immer. Gute Wünsche kommen genauso an wie schlechte. Was viele von uns nicht wissen: Die Energie, die wir losschicken hat auch Auswirkungen auf uns selbst.

Wünschen wir jemanden wutschnaubend dahin wo der Pfeffer wächst, dann fühlen wir dieselbe Aggression. Sterben Flüchtlinge auf dem Mittelmeer dann leiden wir mit, egal ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

Wenn Du die Wunder und das Schöne im Leben sehen kannst, dann siehst Du immer mehr davon.

Beispiel Wahrnehmung:

Wenn eine Freundin schwanger ist, sehe ich plötzlich überall Schwangere. Waren die vorher nicht da? Natürlich waren sie da. Sie sind mir nur nicht aufgefallen. Ich habe sie nicht wahrgenommen und sie waren dewegen in meiner Realität nicht vorhanden. So bestimmt unsere Wahrnehmung unsere Realität.

Stoffherzen auf der Leine in der Sonne

Unsere Aufmerksamkeit ist ein Magnet

Wir erschaffen mehr von dem, auf das wir uns konzentrieren. Das ist das Gesetz der Anziehung. Optimisten, die positiv in die Welt schauen werden oft positiver und Pessimisten negativer. Denn wir sorgen selbst dafür, dass sich unsere Weltanschauungen bestätigen.

Unsere Wahrnehmung hat Grenzen

Leider ist unsere Wahrnehmung begrenzt. Unser Gehirn schützt uns dadurch vor zu viel Input.

Aber die Wahrnehmung lässt sich trainieren. Je mehr wir merken, welche Energien wir spüren und welche wir aussenden umso mehr können wir das steuern. So bekommen wir mehr Einfluss auf unsere Wirklichkeit und können sie aktiv nach unseren Vorstellungen gestalten.

Die eigene Wahrnehmung zu erweitern macht Spaß

Meine Wahrnehmung versuche ich täglich zu erweitern. Das Undenkbare denken, der Phantasie freien Lauf lassen, das finde ich spannend. Deswegen liebe ich Science Fiction und schreibe einen Blog über die Märchendimension. Da vermittle ich, dass alle Märchen wahr sind: In einer anderen Realität. Du musst nur ein wenig Englisch können.

Warum beeinflussen uns Energien von außen?

Durch die Corona-Krise merken viele von uns, dass sie von den turbulenten Energien um sie herum beeinflusst werden. Die Unruhe sickert durch die Wände und ist viel ansteckender als der Virus. Auch ich muss mich immer wieder bewusst davon abgrenzen.

Wir können gerade wunderbar üben, das Wissen wie wir unsere Realität erschaffen in die Praxis umzusetzen. Meine Familie und ich tun das. Klappt das immer? Nein, aber immer besser.

Wir setzen jeden Tag positive Highlights und kommunizieren wie es uns geht. So unterstützt jeder jeden und damit geht es uns allen ganz gut.

Ball in der Hand als Weltkugel

Alles hängt mit allem zusammen

Jedes Teilchen in unserem Universum ist irgendwie mit jedem anderen verbunden.

Viele Wissenschaftler untersuchen seit Jahrzehnten dieses Feld, das uns alle verbindet. Sie nennen es das Quantenfeld. Lynne Mc Taggert hat in ihren Büchern zum Beispiel viele wissenschaftliche Experimente gesammelt, die das Vorhandensein dieses Feldes beweisen. Sie macht außerdem seit Jahren auf ihren Veranstaltungen spannende Experimente mit ihren Zuhörern.

Wir brauchen Grenzen um unsere Persönlichkeit zu entwickeln

Um uns kennenzulernen und unsere Identität und damit unsere Persönlichkeit zu entwickeln müssen wir als Kinder unsere Grenzen spüren lernen: Wir müssen lernen wo wir anfangen und aufhören.

Erst dann sind wir sicher genug, um uns zu öffnen: Für andere Menschen, neue Ideen oder fremde Energien. Wir können uns dann mit anderen teilen.

Unsicherheit verursacht Grenzen

Wenn wir unsicher sind greifen wir zur bewährten Methode der Abgrenzung und ziehen uns zurück. Momentan begrenzen die Regierungen unsere Bewegungsfreiheit und isolieren uns weil sie keine andere Möglichkeit sehen.

Viele von uns fühlen sich deswegen allein und verlassen. Wir fühlen den Schmerz des Abgeschnitten-Seins. Es gibt zwar viele virtuelle Alternativen, in Kontakt zu bleiben, es ist aber nicht dasselbe.

Blogparade über Grenzen

Ich bedanke mich bei allen Autoren für ihre Beiträge zur Blogparade. Es sind viele wunderbare Inspirationen zusammengekommen.

Ich stelle im Folgenden die Artikel und ihre Autoren vor. Ein paar Beiträge sind leider der Technik oder der Corona-Krise zum Opfer gefallen. Schnupper bitte rein, es lohnt sich.

1. Grenzen überschreiten

Margaretha Schedler teilt mit ihrem Artikel: Herausforderungen lassen Dich wachsen ein prägendes Beispiel aus ihrer Kindheit mit uns. Sie arbeitet sehr schön heraus, wie ambivalent sie diese Grenzüberschreitung erlebt hat.

Ihre Erfahrung zeigt, dass Grenzüberschreitungen positiv und negativ sein können. Auf der einen Seite ist sie herausgefordert worden und hat gelernt, dass sie über sich selbst hinauswachsen kann. Auf der anderen Seite hätte sie auch traumatisiert werden können.

Margaretha ist Autorin des Lebensschatzkistenblogs. Bei ihr findest Du viele persönliche Geschichten, aus denen Du viel mitnehmen kannst.

2. Abenteuer im Ausland

Michelle hat in ihrem Auslandssemester ihre Komfortzone verlassen und Grenzen überschritten.

Mit faszinierenden Bildern erzählt sie von ihren Herausforderungen in diesen sechs Monaten: Das erste Mal ist sie in Asien und das ganz alleine: Ihr Freund wartet auf sie zu Hause. In dieser Zeit hat sie viele Landes-Grenzen überwunden und sich auf viel Neues eingelassen. Ihr Fazit: Sie würde es jederzeit wieder tun.

Michelle ist Doktorandin aus Oldenburg. Sie liebt den Norden – so wie ich. Was bei mir Island ist, ist bei ihr Finnland. Sie hat ihren Travel-Blog folgerichtig nach einem Titel der Band North Alone: The road most traveled benannt.

3. Gesunde Abgrenzung

Sylvia widmet sich der Gesunden Abgrenzung. In ihrem Artikel wird deutlich in wie vielen Bereichen wir auf unsere Grenzen achten können und wie wir mit ihnen umgehen.

Aber wie merken wir, wo diese Grenzen sind? Viele von uns gehen schon so lange immer wieder über ihre Grenzen, dass wir gar nicht mehr spüren, wenn unser Körper uns einen dringend benötigten Stopp signalisiert.

Sylvia zeigt wie wir lernen können unsere Grenzen zu bemerken und dadurch besser für uns zu sorgen. Sie bietet auch Übungen an. Sylvia veröffentlicht ihre Blogartikel auf der Webseite Lebensfreude Academy.

4. Grenzerfahrungen

Susi Salomon hat den sehr persönlichen Beitrag Grenzerfahrungen beigesteuert. Sie erzählt, wie sie mehrere Burnouts gemeistert hat. Sie hat gelernt, dass sie immer wieder ihre eigenen Grenzen verletzt hat. Folgende Glaubenssätze haben das verursacht: Ich muss stark sein und ich muss es allen Recht machen. Susi beschreibt authentisch die Folgen dieses über die Grenzen Gehens.

Hand aufs Herz: Da ist sie nicht allein. Das kennen viele von uns. Erst kürzlich ist mir klar geworden, dass Schwäche zulassen eine Stärke für mich sein kann.

Susi bietet neben ihrem Blog Stehaufweibchen auch einen Podcast an.

5. Grenzenlose Gedanken und grenzenlose Worte

Ich kenne Anna Koschinski durch ihre Facebookgruppe, aus der ich schon viele Inspirationen mitnehmen durfte. Ich schätze auch den wertschätzenden Umgang dort. Anna unterstützt hauptberuflich Blogger und alle, die es werden wollen. Ohne sie hätte ich viel länger gebraucht, um meine erste Blogparade ins Leben zu rufen.

Anna beschäftigt sich in ihrem Artikel mit grenzenlosen Gedanken. Sie macht darauf aufmerksam, dass unsere Gedanken und damit unsere Möglichkeiten nur von uns selbst begrenzt werden. Das vertrackte daran ist, dass wir oft selbst nicht merken dass und wie wir uns begrenzen. Wir können das aber lernen und Anna macht es uns vor.

Sie weist außerdem drauf hin, dass nicht alle Grenzen zum Einreißen da sind. Grenzen haben auch eine Funktion: Gerade unsere körperliche Grenzen zu beachten ist für uns alle wichtig, um langfristig gesund zu bleiben.

Ein Kreis aus HÄnden, die sich an den Handgelenken umfassen.

Fazit meiner Blogparade Grenzen

Gemeinsam sind wir stark. Diese Blogparade wird nicht meine Letzte sein. Es hat Spaß gemacht und ich habe meinen Horizont erweitert:

  • Ich habe interessante Kollegen und ihre
  • Blogs kennengelernt
  • Ich freue mich über die Vielfalt an Ideen und
  • Stelle wieder fest, dass wir alle voneinander lernen können

Authentische Geschichten zu lesen und zu teilen sind ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeitsentwicklung geworden.

Herzlichen Dank Euch allen!

Ich habe zur Bogparade auch eine 5-Minuten Inspiration aufgenommen.

Wozu sind Grenzen da?
Energie ist grenzenlos, was sind inner Begrenzungen

Willst Du Deine Grenzen angehen? Ich helfe Dir dabei.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Blogparade zum Thema Grenzen

Als ich anfing einen Blogartikel über Grenzen zu schreiben fiel mir auf wie vielfältig das Thema ist. Deswegen habe ich eine Blogparade daraus gemacht.

Ich möchte mit dieser Blogparade Grenz-Geschichten sammeln:

  1. Von Grenzen, die Du überwunden hast
  2. Grenzen, die Du erfolgreich setzt
  3. Grenzen an denen Du gescheitert bist
  4. Wie gehst Du mit Grenzen um?
  5. Welche Strategien hast Du in Bezug auf Grenzen entwickelt?
  6. Hast Du Vorbilder, die Dich inspirieren?

Du kannst Deinen Beitrag auf einer Grenz-Geschichte aufbauen oder auf vielen. Wichtig ist:

Ich hätte gerne Deine Erfolgsgeschichten:

  • Über die kleinen Erfolge, die sonst nie erwähnt werden genauso wie
  • Über die großen Erfolge

Deine Erfolgsgeschichten sollen Mut machen sich mit Grenzen auseinanderzusetzen

Nimm uns in Deinem Beitrag mit in Deinen Prozess. Teile Deine Erfahrungen. Wir können alle davon profitieren.

Zu mir

In meinem ersten Leben habe ich als Diplom-Kauffrau 9 Jahre im Controlling und der Unternehmensberatung gearbeitet.

Seit 13 Jahren mache ich Energiearbeit. Als Expertin für Unsichtbares unterstütze ich meine Klienten auf ihrem persönlichen Weg. Dabei bin ich Pragmatikerin geblieben.

Ich habe gelernt, dass mein Tun den Unterschied macht, nicht mein Denken. Deswegen sind Erfahrungen so wichtig. In meinem Blog über Persönlichkeitsentwicklung teile ich viele davon.

Ich finde das Thema Grenzen so spannend, weil es uns alle angeht. Wir treffen im Alltag auf die unterschiedlichsten Grenzen. Manche brauchen wir, manche akzeptieren wir und gegen andere kämpfen wir.

Es gibt viele Grenzen

  • Grenzen zwischen Menschen und Ländern
  • Kulturgrenzen
  • Eigene und fremde Grenzen
  • Innere und äußere Grenzen
  • Starre und variable Grenzen
  • Zeitliche Grenzen
  • Grenzen der Kraft und des Wachstums
  • Grenzen des guten Geschmacks: Über die kann man sich wunderbar streiten

Inspirations-Fragen für Deinen Beitrag

Grenzen überwinden

  • Wie hast Du gemerkt wo eine Grenze war?
  • Was war Deine Motivation eine Grenze zu überschreiten?
  • Wie hast Du das geschafft?
  • Wie hat sich das angefühlt?

Grenzen setzen

  • Wo und wann stößt Du an Deine persönlichen Grenzen?
  • Wo brauchst Du Grenzen?
  • Wie gehst Du mit Grenzen um?
  • Wann und wo hast Du gelernt Grenzen zu ziehen?
  • Wo schaffst Du das, wo ist es schwierig und wo unmöglich?
  • Wie fühlen sich diese Grenzen an?

Egal ob Du ein Gedicht oder einen Text schreibst oder Dich in Bildern ausdrückst: Ich bin schon sooo gespannt auf Deinen Beitrag!

Wie läuft die Blogparade ab?

  • Kommentiert hier unter dem Artikel, wenn Ihr dabei seid.
  • Verlinkt Eure fertigen Beiträge mit diesem Blogartikel und weist darin auf diese Blogparade hin.
  • Nach der Blogparade sammele ich alle Beiträge in einem Abschlussartikel, den ich auch in den sozialen Medien teile.
Ein Stopschild in Kanada

Meine Erfahrungen mit Grenzen

Die eigenen Grenzen sind dazu da

das Ich zu definieren. Für meine Identität ist es wichtig  zu fühlen, wo ich anfange und aufhöre. Mit einigen Klienten, die sich leicht verlieren, übe ich deswegen die eigenen Grenzen zu spüren.

Wissen wo mein Körper aufhört und wo er anfängt, ist die Basis. Durch Bewegung spüre ich mich und komme leichter ins Hier und Jetzt. Dann ist es einfacher in meiner Mitte zu sein. Erst wenn ich meine Grenzen kenne, kann ich feststellen wo meine Gefühle genau herkommen. Sonst lasse ich mich vielleicht unbemerkt von anderen anstecken.

Grenzen in der Familie

Meine drei Kinder werden älter und das bedeutet für mich mehr Freiheit. Meine Ansprechbarkeit für sie braucht nicht mehr grenzenlos zu sein.

Beispiele:

a. Wozu bin ich bereit?

Ich entscheide im Einzelfall, ob ich abends für meinen immer hungrigen Junior noch eine zweite Mahlzeit zubereite. Genug zu essen ist da: Brot, Obst oder Müsli gibt es immer. Wir haben kürzlich gemeinsam beschlossen, dass ich ihm das Kochen beibringe. Es ist schön zu sehen, wie stolz ihn das macht.

b. Wenn ich arbeite, arbeite ich

Mittlerweile schätzen meine Kinder, dass ich einen Beruf neben meinem Mama-sein habe. Sie merken wie viel Spaß und Erfüllung mir meine Arbeit bringt und dass das auch ihnen zugutekommt. Sie respektieren deswegen meine Grenzen.

Beispiel: Grenzen setzen in meinem Beruf

Ich biete meinen Klienten bei Bedarf eine kostenlose telefonische Folgebetreuung an. Meist geht es um kurze Fragen und ein wenig Begleitung. Das tue ich gerne. Letztens hat eine Klientin meine Grenze für wiederholte telefonische Nachfragen überschritten. Ich habe das frühzeitig gemerkt und klare Verhältnisse geschaffen.

Das hatte den Vorteil, dass ich weder sauer auf mich noch auf sie war, weil es mir zu viel wurde. Sie war nicht begeistert, aber damit konnte ich gut leben. So können wir weiter zusammen arbeiten.

Meine inneren Begrenzungen

Ich glaubte, dass ich das Steuer meines Lebensautos fest in der Hand hielt. Bis mein Mann mich fragte, was ich an meinem 50. Geburtstag tun möchte. Am Meer picknicken, antwortete ich spontan. Im selben Moment sagte meine innere Stimme: Das geht nicht. Im Februar ist es viel zu kalt an der Ostsee.

Ich war auf eine total überflüssige innere Begrenzung gestoßen. Mir wurde klar, dass da wahrscheinlich noch viele von mir unbemerkte Grenzen sind, die mich in eingefahrenen Bahnen halten.

Weil sie nicht auffallen, sind diese Begrenzungen so tückisch: Sie verstecken sich zum Beispiel hinter unscheinbaren Glaubenssätzen, mit denen ich schon mein ganzes Leben herumlaufe und die ich deswegen nicht hinterfrage. Mit diesen Glaubenssätzen erschaffe ich innere Grenzen, die mich einengen.

Ich habe daraufhin mein Lebensjahrzehnt unter das Motto Bewusst machen und Abbauen meiner inneren Grenzen gestellt.

Grenzen akzeptieren

Es hat fast 10 Jahre gedauert bis ich öffentlich zu meiner Energiearbeit stehen konnte. Meine erste Über mich Seite hat mich fast verzweifeln lassen. Auch heute noch entwickele ich mich in Bezug auf meine Sichtbarkeit langsam. Ich habe gelernt, dass das das Tempo ist, bei dem ich mich wohlfühle. Es ist langsam, aber es überfordert mich nicht.

Grenzen überwinden

Ich bin in den letzten Jahren viel offener geworden. Mit meinen Blogartikeln, in denen viel Persönliches von mir einfließt, habe ich mich aus meiner Komfortzone gewagt.

So können potenzielle Kunden schauen, ob die Chemie zwischen uns stimmt und eine Zusammenarbeit in Frage kommt.

Ich bin viel sichtbarer geworden:

  • Ich baue mir ein Netzwerk von Therapeuten auf, die auf meiner Wellenlänge sind
  • Ich gebe Workshops über Themen aus der Persönlichkeitsentwicklung

Teile diese Blogparade gerne mit Leuten, die interessante Geschichten zu erzählen haben!

Du kannst vom 15. Februar bis 31. März 2020 mitmachen.

Ich freue mich auf Dich und Deine Erfolgsgeschichte!

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Glück und Zufriedenheit

Das gibt es hier zu lesen: Was hat Glück mit Neid und Empathie zu tun? Leitet sich aus deinem Glück eine Verantwortung für andere ab? Wie Glückslisten helfen? Und was ist Zufriedenheit?

Wir haben eine Glücks-Kultur

Wie wichtig Glück uns ist zeigt die Glücksforschung. Die längste Studie startete 1937 und läuft immer noch. George Vaillant, Psychiatrieprofessor aus Harvard, leitet sie seit 42 Jahren.

Vaillant fand heraus: Das Wichtigste sind Beziehungen. Glückliche Menschen essen gesund, rauchen nicht, trinken Alkohol in Maßen, leben bis zur Lebensmitte in einer stabilen Beziehung und sind auch im Ruhestand aktiv.

Glück, das ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis. Ernest Hemingway

Lauter vierblättrige Kleeblätter

Wir wünschen einander Glück zum Geburtstag, zu Prüfungen oder für eine sichere Reise. Das ist fester Bestandteil unserer Kultur. Wir verschenken deswegen auch gerne Glückssymbole:

Vierblättriges Kleeblatt: Eines zu finden bedeutet Glück, da sie selten sind. Früher wurde es in die Kleidung eingenäht um Reisende zu beschützen.

Schwein: Das Schwein symbolisiert seit hunderten von Jahren Stärke, Fruchtbarkeit und Wohlstand. Wer im Mittelalter ein Schwein besaß war reich. Wir sagen heute noch: „Du hast Schwein“, wenn jemand Glück hat.

Hufeisen: Die Römer haben das Hufeisen zum Schutz der Pferde erfunden. Eisen war kostbar und deswegen brachte es Glück eines zu finden. Es wurde oft über dem Haus- oder Stalleingang befestigt, als Schutz vor dem Teufel und bösen Geistern.

Glück als Verkaufsmethode

Marketingexperten nutzen diese Glückskultur um uns Produkte mit einem Glücksversprechen zu verkaufen: Das Titelbild zeigt den Deckel eines Marmeladenglases, im Bild unten wird Balsamico Essig angeboten, eine populäre Zeitschrift hat den Namen Happiness.

Gesehen im Supermarkt, keine bezahlte Werbung

Einiges im Zusammenhang mit Glück macht mich nachdenklich. Folgende Fragen habe ich mir gestellt und ich bin gespannt auf Eure Meinung.

  1. Sollen wir unser Glück teilen?
  2. Werden wir glücklich, wenn wir andere glücklich machen?
  3. Bedeutet persönliches Glück Verantwortung?

Der Neidfaktor

Geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Erzählen wir anderen von Dingen, die uns glücklich machen, teilen wir ein gutes Gefühl. Schön ist, wenn sich unser Gegenüber auch darüber freuen kann. Es besteht aber die Gefahr, dass er sich ausgeschlossen fühlt.

Ich bekomme im Freundeskreis manchmal mit, dass glückliche Ereignisse nicht geteilt werden. Der Grund dafür ist die Angst Neid hervorzurufen.

Der Grad zwischen Glück mit-teilen und prahlen kann schmal sein

Mein Neidmuskel ist glücklicherweise unterentwickelt. Ich freue mir gerne ein Loch in den Bauch für andere. Das macht mich glücklich und vereinfacht die Arbeit mit meinen Klienten.

Empathie hilft

Mit ein wenig Empathie gewürzt solltest Du Dein Glück teilen, finde ich. Lass Dein Glück ansteckend sein! Dazu sollte Dir bewusst sein was beim Teilen mitschwingt.

Kommunikation von Glück auf Augenhöhe

Bei mir regt sich sofort Widerstand, wenn jemand angibt, predigt oder missioniert. Das kommt bei mir an als: Ich weiß es besser und das, was du tust ist falsch. Ich fühle mich dann klein.

Wir sind alle Experten in verschiedensten Bereichen. Das bedeutet nicht, dass wir überall gleich gut sind. Deswegen bin ich skeptisch gegenüber Gurus und Menschen, die meinen, auf alles eine Antwort zu haben.

Ich höre mich manchmal sicher schlau an, ich habe aber auch noch einiges zu lernen, wie wir alle.

Erwischt!

Wenn, ich merke, dass ich negativ reagiere, wenn jemand sein Glück teilt, habe ich die Aufgabe hinzusehen. Da lohnt es sich nachzuforschen anstatt automatisch auf Abwehr zu gehen. Was genau hat mich getriggert und warum? Wo habe ich einen Mangel, den es zu beheben gilt?

Anderen helfen, um glücklich zu werden?

Anderen zu dienen wird von vielen Religionen zum Ideal erklärt. Ich kenne das aus meiner katholischen Jugend. Jahrhundertelang wurde das Dienen dazu benutzt um Menschen klein zu halten und auf eine Belohnung nach dem Tod zu vertrösten.

Momentan lese ich immer wieder im Rahmen von Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung, dass man andere glücklich machen soll, um glücklich zu werden. Wie:

„Mache jeden Tag einen Menschen glücklich“. Laura Seiler, S. 29

Was mich daran stört, ist die manipulative Komponente. Sich opfern hilft keinem. Generationen von Frauen haben sich hinten angestellt und sind für die Familie und für andere da gewesen. Diese Zeit geht zwar langsam zu Ende, aber wir Frauen schultern immer noch viel zu viel. Und wenn Bedürfnisse dauerhaft ignoriert werden, dann macht das krank.

Wir können erst dann unsere Energie verschenken und anderen helfen, wenn wir genug davon haben. Inge

Zuerst muss es mir gut gehen, bevor ich andere unterstütze

Das habe ich mühsam gelernt als meine Kinder klein waren und ich regelmäßig über meine Grenzen gegangen und krank geworden bin. In meiner Verantwortung liegt es, sich zuerst um mich zu kümmern. Erst dann habe ich genug Kraft, die ich dann mit anderen teilen kann.

Seit die Kinder größer sind tue ich das. Ich habe mir als Selbstständige und Nichtalleinverdiener die Voraussetzungen dafür geschaffen. Außerdem ist einer meiner grundlegenden Werte, andere zu unterstützen.

Ich begleite mit meinem Mann zusammen immer wieder Menschen in schwierigen Situationen. Wir evaluieren dabei, wo die Grenze unserer Kraft liegt, damit wir nachher nicht denen, denen wir geholfen haben vorwerfen, sie hätten uns ausgenutzt.

Weg mit dem schlechten Gewissen. Du kommst zuerst. Inge

Du bist kein schlechter Mensch, wenn Du Dich um Dich selbst kümmerst. Im Gegenteil. Dadurch schaffst Du erst die Basis, Dich irgendwann auch um andere kümmern zu können.

Anderen zu helfen macht nur glücklich, wenn wir dabei auf uns selber achten.

 3. Bedeutet persönliches Glück Verantwortung?

Wir können anderen mehr geben, wenn wir glücklich sind. Glückliche Menschen sind weniger mit sich selbst beschäftigt. Sie sind freundlicher und hilfsbereiter.

Eine moralische Verpflichtung kann ich daraus nicht ableiten.

Auch wenn du das im Alltag nicht sehen kannst: Du bist mit allem um dich herum verbunden und deswegen macht das, was du tust oder nicht tust einen Unterschied.

Jede noch so kleine Handlung des Mitgefühls verleiht dem Leben Sinn und Bedeutung. Dalai Lama, S. 36

Ich übernehme grundsätzlich gerne Verantwortung. Das fällt mir leicht weil ich extravertiert und neugierig bin. Es macht mir Spaß und erfüllt mich mit Zufriedenheit.

  • Ich habe ein Wahllokal geleitet
  • War Schöffe
  • Engagiere mich in der Flüchtlingsarbeit
  • Bin Elternvertreterin

Das bedeutet nicht, dass du das auch tun musst. Dir fallen andere Dinge leicht und die kannst du einbringen.

Es muss nichts Großes sein

Ich bin mit vielen sehr unterschiedlichen Frauen vernetzt, die alle auf ihre Art und Weise ihren Beitrag leisten.  Du musst keine Riesenaufgaben stemmen. Ich möchte an dieser Stelle besonders die vielen unsichtbaren Leistungen für die Allgemeinheit würdigen, die von uns allen jeden Tag erbracht werden.

Beispiel:

Jeder Mensch, der in diesen schwierigen Zeiten Kinder nach bestem Wissen und Gewissen großzieht tut sehr viel für die Allgemeinheit.

Mehr Mitgefühl, Güte, Freundlichkeit und Toleranz bringen uns mehr Frieden. Dalai Lama S. 65

Was ich für mein Glück tue: Ich strebe nach Zufriedenheit

Glück ist auf der Durchreise, wie alle anderen Gefühle auch. Kaum ist es da ist es wieder weg. Hinterherhecheln ist anstrengend. Ich versuche daher, Glücksmomente anzuziehen, indem ich für Zufriedenheit sorge.

Zu-frieden-heit ist ein tolles Wort, weil es das Wort Frieden beinhaltet.

Unzufriedenheit als Frühwarnsystem

Um zufriedener zu werden brauche ich die Unzufriedenheit. Sie zeigt mir, wo es nicht rund läuft und wo ich etwas ändern muss. Ich arbeite daran, meine Unzufriedenheit rechtzeitig zu erkennen damit Situationen nicht eskalieren und ich anfange zu kämpfen.

Wir kämpfen zu viel

Viele von uns befinden sich in einem ständigen Krieg; mit sich oder mit den äußeren Umständen. Sie sind von Stresshormonen überflutet, die sie langfristig krank machen.

Beispiel:

Eine Klientin von mir hatte mehrere Autoimmunerkrankungen und  forschte nach den Ursachen dafür. Sie suchte sich Hilfe und war fast alle Autoimmunkrankheiten los als sie zu mir kam.

Wir haben herausgefunden, dass ihr Kampfautomatismus besonders stark ausgeprägt war. Warum kämpfte sie ständig? Sie war ein allein überlebender Drilling und musste schon im Mutterleib ums Überleben kämpfen. Das ging im Elternhaus weiter: Ihre Kindheit war sehr schwierig. Kämpfen war ihre Überlebensstrategie und sie hat gut funktioniert.

Als Erwachsene hatte sie das Kämpfen nicht mehr nötig, aber sie kannte nichts anderes. Diesen tief verwurzelten Automatismus abzustellen darum ging es in unserer gemeinsamen Arbeit. Das zu ändern klappt nur, wenn man sich dessen bewusst wird und dann aktiv gegensteuern kann.

Kämpfen ist für Ausnahmesituationen reserviert, die meine gesamte Kraft brauchen. Langfristig ist meine Energie besser auf meinem Zufriedenheitskonto angelegt: Eines meiner Lebensziele ist: Als alte Frau weise und zufrieden strickend in einem Schaukelstuhl zu sitzen.

Eine Glücksliste als Beitrag zu mehr Zufriedenheit

Bei akutem Glücksbedürfnis kann uns eine Glücksliste zeigen was uns hilft. Hier zwei Beispiele:

Die Blogexpertin Anna Koschinski hat eine Glücksliste in ihrem Blogartikel Was wirklich wichtig ist veröffentlicht, die ich teilen darf.

1. Annas Glücksliste

Das kann ich ganz alleine herstellen:

  • Einen richtig guten Kaffee trinken (gehen).
  • Frühstücken gehen (zuhause ist es auch schön, aber ein Frühstücksbuffet ist noch mal besser).
  • Spazieren gehen (am liebsten durch den Wald, aber Park tut´s auch).
  • Musik hören (laut) und
  • dazu tanzen (egal ob in der Disko oder in der Küche) und
  • dazu singen (das dann doch lieber nicht in der Disko).
  • Eis essen (in der Eisdiele ist schon mega – aber zur Not geht auch eins auf die Hand).
  • In der Sonne sitzen.
  • Joggen gehen.
  • Einen Sonnenuntergang anschauen.
  • Etwas schreiben (am besten per Hand).
  • Malen.
  • Ein neues Buch kaufen.

Dafür brauche ich andere Menschen:

  • Gute Gespräche.
  • Rumtoben mit meinem Sohn.
  • Filme schauen (ich weiß, dass das auch alleine geht, macht aber nicht so glücklich).
  • In einer Bar an der Theke sitzen und ein Glas Wein trinken (geht auch alleine, ist dann aber eher uncool).

2. Inges Glücksliste

Glück, in das ich viel Zeit investiere

  • Lachen und Humor
  • Mit der Familie sein
  • Die Arbeit mit meinen Klienten
  • Ein Blogartikel schreiben und veröffentlichen
  • Ehrliche Gespräche und Austausch
  • Alles was mit Island zu tun hat

Schnelles Glück

  • Eis und Schokolade
  • Gutes Essen
  • Blühendes und Essbares in unserem Garten
  • Bücher und Antiquariate
  • Ein Ausflug ans Meer oder den Hamburger Hafen
  • Eine warme Dusche
  • Überraschende Begegnungen

Was steht auf deiner Glücksliste?

Wir können ganz viel für unser Glück tun. Und, wenn unsere Energie reicht, auch für andere. Ich wünsche Euch langfristig Zufriedenheit und ganz viele Glücksmomente.

Glück auf die Ohren

Glück und Neid
Deine Glücksliste

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Hier findest du weitere Artikel von mir über Glück

      Weitere Links

      Bücher

      • Dalai Lama: Der Weg zum Glück
      • Laura Malina Seiler: Schön, dass es Dich gibt
      • Lynne Mc Taggert: Die Kraft der Acht
      • Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation

      Bilder: Privat und Pixabay

      © Inge Schumacher

      Selbstakzeptanz bedeutet Freiheit

      Wir brauchen alle Wertschätzung. Wir wollen gesehen und akzeptiert werden. Leider suchen wir diese Akzeptanz oft im Außen. Wenn wir sie dann bekommen verpufft ihre Wirkung schnell und alles geht von vorne los.

      Nur Akzeptanz, die von uns selbst kommt macht uns auf Dauer stark.

      Was ist Akzeptanz?

      Akzeptanz bedeutet annehmen. Wenn ich etwas akzeptiere bedeutet das nicht dass ich es gut finde: Ich akzeptiere, wie meine Tochter mit ihren Hausaufgaben umgeht. Meine Präferenz muss es nicht sein.

      Akzeptanz, die ich nach außen richte nimmt meiner Umgebung den Druck meinen Erwartungen zu entsprechen. Das erleichtert das Zusammenleben.

      Selbstakzeptanz bezeichnet das Annehmen der eigenen Person mit all ihren Facetten. Das ist ein Herzensthema von mir, an dem ich ständig arbeite. Denn ich bin noch weit davon entfernt mich vollständig zu akzeptieren.

      Wie sollen uns andere wertschätzen, wenn wir es selber nicht tun?

      Warum fällt mir Selbstakzeptanz so schwer?

      Wir sind daran gewöhnt auf Mängel zu schauen

      Vielleicht kommt meine mangelnde Selbstakzeptanz daher, dass sich unsere Kultur so auf den Mangel konzentriert. Babys und Kleinkinder haben noch kein Problem mit Selbstakzeptanz. Aber spätestens ab der 1. Klasse werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir Mängel haben. Wir wachsen damit auf nicht Okay zu sein so wie wir sind. Wir laufen durch unser Leben mit dem Gefühl: Ich bin nicht gut genug.

      Fehler werden immer noch nicht akzeptiert

      Wir sind Menschen und die machen Fehler. Das wird in unserer Gesellschaft aber immer noch zu wenig akzeptiert. Eine Freundin von mir hörte letztens von ihrem 40-jährigen Chef: Wir haben hier eine Null-Fehler-Kultur. Ich dachte da wären wir schon weiter.

      Hand aufs Herz: Was würdet Ihr tun?

      Gehe ich für eine Operation lieber in ein Krankenhaus, das Fehler zugibt oder in eins das sagt, dass es keine macht? Das Krankenhaus, das Fehler zugibt hat eine Fehlerkultur und lernt hoffentlich aus seinen Fehlern während das Krankenhaus, das keine Fehler zugibt sich mit diesen nicht genug auseinandersetzt.

      Schrecklich: Wie wir mit uns selbst reden!

      Lauschen wir unserem inneren Monolog wird klar wie unfreundlich wir mit uns umgehen. Seid ehrlich: Da werden täglich ziemlich deftige Kraftausdrücke gebraucht.

      Unser innerer Monolog transportiert damit Hass und Frust und bombardiert uns ständig damit. So machen wir das zarte Pflänzchen unseres Selbstwertgefühls ständig platt.

      Was passiert wenn wir uns dauernd selbst beschimpfen?

      • Wir lehnen uns ab und kämpfen gegen uns selbst. Das kostet wertvolle Energie und bringt nichts außer dass wir uns schlecht fühlen.
      • Wir beeinflussen auch unsere Umgebung negativ: Wenn wir uns selber als Dummkopf oder Eierloch titulieren brauchen wir uns nicht wundern, wenn andere das auch tun.
      • Wir konzentrieren uns auf das Negative und erschaffen mehr davon: Wir programmieren uns auf Abwertung in allen Lebensbereichen.
      • Wenn wir glauben wir sind nicht okay führt das dazu, dass wir uns verstellen, damit wir akzeptiert werden. Dann fühlen wir uns nicht wohl weil wir nicht wir selber sein können.

      Die laufende Herabsetzung läuft im Unterbewusstsein ab

      Wenn uns bewusst ist wie sehr wir uns täglich fertig machen sind wir in der Lage das zu ändern. Erst dann können wir freundlicher mit uns umgehen.

      Der Selbstoptimierungs-Wahn

      Ich will mich nicht besser an diese hektische Welt anpassen und hinter unerreichbaren Idealen hinterherlaufen. Das ist ineffizient und frustrierend. Deswegen definiere ich Selbstoptimierung so:

      Ich will mich wohl in meiner Haut fühlen und meine optimale Realität erschaffen.

      Selbstversuch Selbstakzeptanz

      Meinen Akzeptanzlevel habe ich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Bei 100% bin ich aber noch lange nicht. Also habe ich im letzten Jahr folgenden Selbstversuch gemacht:

      Jeden Morgen kurz nach dem Aufwachen habe ich mir einige Minuten gesagt: Heute akzeptiere ich mich hundertprozentig. Ich habe das 4 Wochen lang durchgehalten und aufgeschrieben, was mein innerer Monolog mir so entgegen geschleudert. Es war zum Totlachen. Hier ein paar (zensierte) Beispiele:

      • Jetzt spinnst Du total!
      • Was soll denn das?
      • Bringt ja doch nichts!
      • Wie blöd ist das denn?

      Mit Selbstakzeptanz hatte das wenig zu tun. Ich habe da einen wunden Punkt getroffen. Eine Steigerung meiner Selbstakzeptanz konnte ich nach diesen 4 Wochen nicht feststellen. Dafür wusste ich, wie viel Arbeit noch zu leisten ist.

      Selbstakzeptanz macht frei

      Mangelnde Selbstakzeptanz steht mir im Weg und behindert meinen natürlichen Energiefluss. Ich habe festgestellt, dass ich auch in anderen Lebensbereichen an meine Grenzen stoße, wenn ich bei meiner Selbstakzeptanz nicht weiter komme.

      Meine Motivation weiter an meiner Selbstakzeptanz zu arbeiten

      Eine starke Motivation an meiner Selbstakzeptanz zu arbeiten ist mein Lebensziel, die beste Heilerin zu werden, um Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen. Je mehr ich mich akzeptiere desto besser werde ich. Es fällt mir immer leichter mich in meine Klienten hineinzuversetzen und ich komme einfacher an die Information wo es hakt. Ich werde auch kreativer beim Erarbeiten von individuellen Lösungen.

      Selbstakzeptanz gibt uns

      • Vertrauen in uns selbst
      • Emotionale Stabilität
      • Großzügigkeit und Toleranz anderen gegenüber
      • Macht uns attraktiv – für uns und andere
      • Macht uns erfolgreich: konstruktive Kritik können wir besser annehmen und umsetzen ohne dass sie uns wehtut

      Wo es mir noch an Selbstakzeptanz fehlt

      Ein großer Stolperstein auf meinem Weg zu mehr Selbstakzeptanz ist Ungeduld. Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich mit dem Tempo meines Fortschritts in meiner persönlichen Entwicklung hadere. Es geht mir oft zu langsam unabhängig davon was ich erreiche. Da zeigt sich das: „Ich bin nicht gut genug“.

      Mein Tempo zu akzeptieren, daran arbeite ich

      Wenn mal wieder etwas länger dauert als ich mir vorgenommen habe weil das Leben dazwischen kommt, versuche ich das zu akzeptieren. Es ist nicht schlimm, wenn Hausarbeit liegen bleibt oder ein Blogartikel noch nicht fertig ist. Ich versuche so immer mehr in meinen Flow zu kommen.

      Mein Körper

      Warum können besonders wir Frauen nicht den Menschen akzeptieren, der uns morgens im Spiegel anschaut? Ich finde immer etwas an mir auszusetzen.

      Lange Zeit haben nur die Stellen meines Körpers Aufmerksamkeit bekommen, mit denen ich unzufrieden war. In der Theorie weiß ich, dass die Werbung und die Hochglanzmagazine unrealistische Schönheitsideale verbreiten. Ich habe aber erst vor kurzem wirklich verstanden, dass mir mehr Selbstakzeptanz hilft damit umzugehen.

      Als ich bei einem Netzwerktreffen mit einer Bloggerkollegin über Selbstakzeptanz sprach, erzählte sie mir dass sie sich regelmäßig nackt vor den Spiegel stellt und sich schön findet. Ich habe mich von ihr inspirieren lassen und mache das jetzt auch öfter. Es fällt mir immer noch schwer und gerade deswegen ist es eine gute Übung

      Ich nehme mir auch mehr Zeit meinem Körper regelmäßig für sein gutes Funktionieren zu danken. Das vergesse ich immer wieder. Es ist ein Skandal wie lieblos und gedankenlos ich ihn oft behandele. Dabei hat er Streicheleinheiten verdient z.B. beim Eincremen und Haare bürsten.

      Die Perspektive wechseln und Erfolge wahrnehmen

      Aus dem Automatismus des sich Herabsetzens kommen wir nur heraus wenn wir uns positiver wahrnehmen. Deswegen gibt es in jeder Energiearbeits-Session einen Blick auf das, was meine Klienten bereits geleistet haben.

      Es fällt uns alleine sehr schwer zu sehen wie weit wir schon gekommen sind. Meine Klienten haben schon so viel in ihrem Leben geleistet und gelernt und sind sich dessen oft nicht bewusst. Es motiviert sie sehr weiter an sich zu arbeiten wenn sie das Erreichte wahrnehmen und sich darüber freuen.

      Positive Folgen meiner steigenden Selbstakzeptanz

      Ich durfte vor 2 Jahren in einer Meditation erleben wie toll es sich anfühlt mich 100% zu akzeptieren. Das war ein tiefgreifendes Erlebnis von Freiheit und Ruhe. Auf meinem Weg dahin merke ich wie ich mich langsam verändere.

      1. Ich verurteile weniger

      Ein von mir unerwarteter Effekt meiner Offensive zur Steigerung meiner Selbstakzeptanz ist, dass ich viel weniger urteile. In meiner Familie und außerhalb. Das fiel mir erst vor kurzem auf.

      Hier ein Beispiel: Früher hätte ich, wenn ich jemand extrem Übergewichtigen begegnet wäre, gedacht: Wie kann man sich nur so gehen lassen? Heute sehe ich dort einfach einen Menschen.

      2. Mein innerer Monolog ist viel positiver geworden

      Wenn ich mich doch mal wieder in die Pfanne haue, merke ich das jetzt eher und kann das bewusst ändern.

      3. Wertschätzung von anderen nehme ich mehr wahr

      Anerkennung von anderen kommt bei mir eher an und ich kann mich darüber freuen anstatt automatisch in Abwehrhaltung zu gehen.

      Das ist ein Meilenstein für mich. Ich habe mir daraufhin angeschaut, wo ich Akzeptanz anderer bisher nicht annehmen kann und warum das so ist. Ich habe viele große und kleine Türen gefunden, hinter denen sich überraschende Wertschätzung versteckt hat. Da gibt es bei uns allen bestimmt noch viele Schätze zu heben.

      Ich möchte nach dem Grundsatz zu leben: Wir müssen uns nichts verdienen. Wir sind hier. Das reicht.

      In der Theorie bin ich leider noch deutlich besser als in der Praxis. An der Art wie stark mein innerer Widerstand gegen diesen Grundsatz ist, kann ich ablesen wie es um meine Selbstakzeptanz steht.

      Am leichtesten fällt mir die Umsetzung dieses Grundsatzes in meiner Arbeit mit meinen Klienten. Sie erinnern mich immer wieder daran wie wunderbar wir alle sind: Wie einzigartig und wertvoll. Wir sind alle in einigen Bereichen weiter als in anderen. Jeder von uns hat ein erfülltes Leben verdient.

      Selbstakzeptanz ist der Schlüssel zu mehr Freiheit

      Wir haben alle Seiten, die wir schwer annehmen können, derer wir uns schämen. Für unsere wachsende Selbstakzeptanz lohnt es sich aber, sich mit ihnen zu befassen. Ist das angenehm? Nein, denn wir müssen dazu unsere Komfortzone verlassen.

      Wenn ich mit meinen Klienten Ursachen für Blockaden untersuche stoßen wir oft auf solche versteckten Bereiche. Wir entrümpeln sie dann gemeinsam und schauen uns die Fundstücke liebevoll an. Befreit von Staub und Spinnweben und stellen wir fest, dass sie weder hässlich noch furchtbar sondern sehr wertvoll sind.

      Wann bin ich mir endlich selbst genug?

      Keine Ahnung wie lange das noch dauert. Selbstakzeptanz ist nicht statisch. Wenn ich gut drauf bin, kann ich mich besser akzeptieren. Wenn ich schlecht drauf bin falle ich eher in alte Muster zurück und haue mich in die Pfanne. Ich höre aber nicht auf an meiner Selbstakzeptanz zu arbeiten, denn es lohnt sich. Ich fühle mich immer freier und kann meine Talente besser nutzen.

      Jedes bisschen Akzeptanz, die wir mehr für uns aufbringen steigert unsere Lebensqualität.

      Wir fühlen uns wohler in der eigenen Haut und erleben unsere Umwelt weniger begrenzend. Wir geben uns immer mehr die Erlaubnis wir selbst zu sein und das verbessert unser gesamtes Lebensgefühl.

      Ich wünsche uns allen, dass wir unser eigener bester Freund sind und entsprechend freund-lich mit uns umgehen.

      12 Inspirationen und 10 Übungen, die Dir auf diesem Weg helfen können findest Du in diesem Artikel.

      Was sind Deine Baustellen auf Deinem Weg zu mehr Selbstakzeptanz? Ich unterstütze Dich gerne.

      Auf die Ohren

      Zum Thema Akzeptanz habe ich drei 5 Minuten Inspirationen aufgenommen.

      Akzeptierst Du Dich selbst?
      Selbstakzeptanz warum sind wir uns nicht genug?
      Wo es mir an Selbstakzeptanz fehlt

      Buchempfehlungen

      • Gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg
      • Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen von Friederike Potreck-Rose und Gitta Jacob
      • Übungsbuch: 10 Minuten für die Selbstliebe von Kim Fleckenstein
      • Lieben was ist von Byron Katie

      Bilder: Privat, Pixabay

      © Inge Schumacher

      Balance

      Was wir von Stehaufmännchen lernen können

      Ich habe eine wunderbaren Beruf: Mit meiner Energiearbeit unterstütze ich Klienten auf ihrem individuellen Weg. In letzter Zeit ist in meinen Behandlungen und energetischen Hausreinigungen immer wieder das Thema Balance aufgetaucht. Grund genug es gründlich unter die Lupe zu nehmen.

      In diesem Artikel zeige ich warum wir uns manchmal ausbremsen um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Ich teile meine Stehaufmännchen-Strategien und erzähle warum bei mir manchmal wegen Umbau geschlossen ist.

      Balance bezeichnet ein dynamisches Gleichgewicht. Niemand ist dauernd in Balance: Unser Leben besteht aus Herausforderungen, denen wir uns stellen. Jeder von uns hat Dutzende von Rollen, die es zu vereinbaren gilt. Wir müssen immer wieder ein neues Gleichgewicht finden.

      Manchmal geraten wir aus der Balance und es haut uns um. Dann werden wir krank oder erschaffen andere Umstände um uns zum Innehalten zu zwingen. Ich habe festgestellt, dass ich viel effizienter und glücklicher bin, wenn ich bewusst daran arbeite öfter in Balance zu sein.

      Um wieder ins Gleichgewicht zu kommen müssen wir zuerst wahrnehmen, dass wir aus der Balance geraten sind.

      Nach großen Entwicklungsschritten mache ich meine Klienten darauf aufmerksam, dass sie eine Konsolidierungsphase brauchen könnten. Ich ernte dann oft Unverständnis, denn es fällt schwer, das bei sich selbst festzustellen. Da bin ich keine Ausnahme.

      Warum soll ich innehalten wenn es gerade richtig Spaß macht?

      Eine liebe Klientin rannte glücklich los nachdem wir entscheidende Begrenzungen beiseite geräumt hatten. Als wir einen Monat nach ihrer Behandlung miteinander telefonierten merkte ich, dass sie dabei war sich zu überfordern. Sie konnte nicht nachvollziehen was ich meinte mit: Pass auf Dich auf, Du bist aus der Balance. Es tat sich doch so viel Positives!

      Meine begeisterte Klientin segelte kurz nach unserem Gespräch die Treppe hinunter und verletzte sich dabei zum Glück nur leicht. Nach der erzwungenen Pause hat sie verstanden, was ich meinte: Sie hatte im wahrsten Sinne des Wortes die Balance verloren.

      Energie erzeugt eine entsprechende Gegenenergie

      Einen Waldbrand bekämpft die Feuerwehr mit Gegenbränden oder sogar mit Sprengungen: Dem Brand wird also eine ähnlich starke Energie entgegengesetzt. Je größer die Extreme sind, die wir erschaffen umso drastischer werden die Gegenmaßnahmen, mit denen wir uns zu stoppen.

      Nicht umsonst landen manche Menschen im Burnout, dem totalen Stillstand.

      Frühzeitige Wahrnehmung

      Wir haben alle Frühwarnsysteme. Leider haben wir verlernt deren Signale rechtzeitig zu erkennen und auf sie zu reagieren, so dass wir immer schwerere Geschütze auffahren.

      Mein Beispiel

      Früher habe ich Müdigkeit oft überschrieben und einfach weitergemacht mit dem Ergebnis dass ich mir z. B. eine Erkältung eingehandelt habe. Wenn ich zu lange außer Balance war, dann passierte etwas, was mich zu einer längeren Pause zwang. Irgendwann nervte mich das und mir wurde klar, dass ich etwas dagegen tun konnte:

      Eindeutige Früherkennungs-Zeichen etablieren

      Ich habe meinen Körper um eindeutige Zeichen gebeten, wenn ich aus der Balance gerate. Ich bekomme jetzt Halskratzen und weiß: Ich bin gerade am Rand meiner Möglichkeiten. Dann kann ich mich bewusst dafür entscheiden, entweder für mich zu sorgen und runter vom Gas zu gehen oder weiterzumachen.

      Trotzdem: Aus der Balance sein macht Spaß!

      Manche Menschen sind natürlicherweise ausgeglichen. Für mich ist das auf Dauer zu langweilig. Ich mag Zeiten, in denen viel passiert und ich schnell vorankomme. Die sind

      • Spannend
      • Kreativ
      • Aufregend

      Andere Menschen brauchen deutlich mehr Extreme als ich und besteigen z. B. den Mount Everest. Gerade Extremsportler wissen aber um die Wichtigkeit von Balance. Denn dauernde Extreme machen uns krank und wir kippen aus den Latschen. Unser Körper setzt dann Selbstschutzmechanismen ein, die uns ausbremsen.

      Einfach wieder in die Balance: Sei wie ein Stehaufmännchen

      Ein Stehaufmännchen hat einen niedrigen Schwerpunkt und eine runde Basis. Wenn man es antippt wackelt es hin und her und steht dann schnell wieder aufrecht. Bei heftigem Anstoßen dauert es länger bis es wieder im Gleichgewicht ist. Es fällt aber nie um.

      Ich bin dabei innerliche Stehauf-Mechanismen zu etablieren, die mir helfen wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dazu brauche ich Werkzeuge, die mir helfen, die Stöße des Lebens auszugleichen. Diese sehen für jeden von uns anders aus. Hier ein paar Ideen:

      Wie kommen wir zurück in die Balance?

      A. Wir brauchen zuerst verlässliche Informationen über unseren Istzustand

      • Glaube Deinem inneren Monolog nicht! Entscheidend ist was Du tust und nicht was Du denkst!
      • Beobachte Dich und Dein Energieniveau.
      • Reagierst Du in alltäglichen Situationen über?
      • Nutze andere Menschen als Spiegel: Familie und Kollegen merken oft eher als Du, wenn Du aus der Balance bist.
      • Frühwarnzeichen wahrnehmen: Höre auf Deinen Körper.

      B. Stehaufmännchen-Strategien um in die Balance zu kommen

      • Arbeite an Deiner Selbstakzeptanz: Wenn Du Dich in Deiner Haut wohl fühlst, siehst Du Vieles gelassener. Selbstakzeptanz verschiebt Deinen Schwerpunkt deutlich nach unten.
      • Regelmäßig Zeit für Dich einplanen z. B. für Meditation wozu. Gerade in herausfordernden Phasen brauche ich diese Verabredungen mit mir selbst. Das stelle ich immer dann fest, wenn ich es mal wieder vergessen habe.
      • Eine Playlist mit Lieblingsmusik für den Notfall
      • Einen Entspannungszettel führen: Was bringt Dich zum Innehalten und fördert Deine Regeneration? Wenn ich so richtig aus dem Gleichgewicht bin fällt mir so schnell nichts ein.
        • Wo findest Du Ausgleich? Hobbies, Familie, Sport und Bewegung, in der Natur
      • Prioritäten setzen: Was ist  wirklich wichtig und was meinst Du tun zu müssen? Wir müssen viel weniger als wir denken!

      Aus der Balance: Manchmal sind längere Ruhephasen angesagt

      Es gibt Zeiten, da bin ich müde und antriebsarm ohne dass ich den Grund dafür kenne. Dann findet in meinem Inneren ein Umbau statt: Ich bin dabei für nachhaltige Balance zu sorgen.

      Einige meiner Klienten erleben das auch. Sie nutzen den Schwung unserer gemeinsamen Arbeit für eine grundsätzliche Renovierung. Sie verstehen dann nicht warum sie plötzlich müde sind. Das ist ungewohnt und besorgniserregend. Ich erkläre jedem Klienten, dass das nach einer Behandlung passieren kann und dass sie sich dann bei mir melden sollen.

      Um zu verdeutlichen, was wir innerlich tun nutze ich gerne das Lebens-Haus als Bild.

      Da wir uns ständig verändern und wachsen passen wir unser Haus unserer Entwicklung an. So wird es mit der Zeit immer größer und schöner. Ab und zu müssen wir auch das Fundament anpassen, damit unser Bauwerk nicht umkippt.

      Während ich am Fundament meines Hauses arbeite bin ich müde und aus der Balance.

      Ich tausche dann Steine des Fundaments z. B. grundsätzliche Glaubenssätze und Angewohnheiten aus: Ich gehe ans Eingemachte und verändere sogar meine Persönlichkeit.

      Das geschieht unbewusst. Warum?

      Das ist vergleichbar mit einer großen Operation. Wer würde eine Operation am offenen Herzen bewusst miterleben wollen?

      Unsere grundlegenden Umbauprozesse können tiefgreifend sein und wir sorgen dafür, dass wir dann still halten. So ist unser Haus stabil während wir an tragenden Teilen arbeiten und wir bleiben handlungsfähig. Am Ende des Umbauprozesses stehen wir auf einer breiteren Basis und das ermöglicht uns weitere Entwicklungen.

      Hau Dich nicht in die Pfanne!

      Spätestens nach 2 Wochen auf einem niedrigeren Energielevel wegen akuten Umbaus werde ich ungeduldig.

      Mein innerer Monolog, manche nennen das Ego, macht dann Überstunden. Die ganze Palette des sich selber Runterziehens wird aufgefahren: Du bist faul und kriegst nichts gebacken. Du musst endlich in die Puschen kommen…

      Mir fällt das Vertrauen in mich selbst, dass mein Körper entsprechende Ruhephasen einfordert, wenn sie nötig sind immer noch schwer. Früher bekam ich Angst und fühlte mich als Opfer. Verantwortung für mein inneres Wachstum zu übernehmen und liebevoll mit mir umzugehen ist immer noch ungewohnt.

      Ich erinnere mich dann daran, dass genau das passiert, was ich möchte: Ich entwickele mich weiter und dazu muss ich eben auch mal stillhalten.

      Habe Vertrauen in Dich selbst

      Wir müssen lernen darauf zu vertrauen, dass wir uns selbst nicht im Stich lassen sondern das tun, was gut für uns ist. Das ist eine große Herausforderung bei innerlichen Prozessen, deren Ergebnisse wir, wenn überhaupt, erst lange nach dem Umbau erkennen können.

      Beispiel: Persönlichkeitsentwicklung mit Nebenwirkungen

      An meinem Flow-Testtag (Hier geht es zum Blogartikel Im Flow) habe ich mein Ziel klar formuliert: Ich möchte künftig mehr im Flow und leichter durch den Alltag kommen. Das hatte Folgen: Danach war ich müde und das mehr als drei Wochen lang. Etliche Altlasten habe ich da wohl losgelassen, die hinderlich für die von mir angestrebte Flexibilität waren.

      Wenn Du länger schlapp bist

      solltest Du Dich vertrauensvoll an Deinen Arzt wenden, um eine Erkrankung auszuschließen. Burnout und Depressionen sind ernst zu nehmen.

      Work-Life Balance: Familie und Beruf

      Dieses Schlagwort kennen wir alle. Ich bin mit vielen tollen Frauen vernetzt, die sowohl Mutter als auch berufstätig sind. Für viele von uns steht die Familie an erster Stelle. Wir lieben aber auch unseren Beruf. Da treffen zwei Welten aufeinander, die oft schwierig auszubalancieren sind. Und dann sollen wir auch noch dafür sorgen, dass es uns gut geht? Wie soll das gehen?

      Balance ist Eigenverantwortung und deswegen können nur wir selbst dafür sorgen.

      Die Theorie ist einfach: Wir sollten immer an erster Stelle stehen. Das in die Praxis umzusetzen ist aber nicht so leicht, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin gerne für meine Familie, Freunde und Klienten da und vergesse darüber dann mich selbst und gerate dann aus dem Gleichgewicht.

      Mini-Auszeiten

      Ich habe festgestellt, dass mir ab und zu eine kleine Familien- und Job-Auszeit gut tut. Letzten April habe ich mir für 3 Tage ein kleines Apartment an der Ostsee gemietet. Ich war erstaunt wie lange ich gebraucht habe, um runterzukommen. Mir war zwar bewusst, dass ich eine Auszeit nötig hatte, aber nicht wie angespannt ich war.

      Warum ist Balance für uns alle so wichtig?

      Es tut uns und unserem Umfeld gut, wenn wir dafür sorgen schnell wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Denn wir sind alle Vorbilder. Meine Familie spiegelt mir wider wie sehr sie es genießt, dass ich mehr in mir ruhe. In anstrengenden Zeiten wackele ich zwar hin und her, kippe aber kaum noch um und raste aus.

      Wenn wir unsere Stehaufmännchen-Strategien kennen, dann können wir in Ausnahmesituationen schnell auf sie zurückgreifen. Wenn wir sie dann erst suchen müssen geht zu viel wertvolle Energie verloren.

      Wachstum durch Nichtstun ist OK!

      Wenn Ihr das nächste Mal unerklärlicherweise müde seid und keine Lust auf eine längere von eurem Körper diktierte Zwangspause habt: Kämpft nicht dagegen an sondern reflektiert, woran das liegen könnte. Schaltet lieber noch einen Gang herunter, auch wenn sich das ungewohnt anfühlt. Je eher wir alle auf die Signale des Körpers reagieren, umso besser.

      Wir brauchen mehr Menschen in Balance

      Wir brauchen viel mehr Stehaufmännchen! Menschen, die schnell wieder in Balance kommen bleiben handlungsfähig und behalten einen klaren Kopf. Sie lassen sich nicht so sehr von ihren Ängsten leiten und laufen auch nicht davon, wenn es schwierig wird.

      Wir stehen mit dem Klimawandel vor großen Herausforderungen, vielleicht vor den größten, die die Menschheit jemals meistern musste. Da hilft keine Panikmache, sondern nur möglichst viele Menschen, die einen kühlen Kopf bewahren weil sie immer wieder ihre Balance finden.

      Was hilft Dir Deine Balance wiederzufinden?

      Sprich mich unverbindlich an, wenn Du Hilfe beim Balancieren brauchst.

      • Bilder Stehaufmännchen: Wikipedia
      • Andere Bilder: Pixabay und Privat

      © Inge Schumacher

      Die Metta Meditation und die Brücke der Sympathie

      Anknüpfend an meine Artikel über Partnerschaft und Meditation stelle ich hier Möglichkeiten vor, schwierige zwischenmenschliche Situationen zu entspannen.

      Wenn wir auf jemanden nicht gut zu sprechen sind, dann schicken wir ihm alles andere als positive Energie. Wir können gar nicht anders: Wir sind verletzt, schlagen um uns und verteilen Schuldzuweisungen und Vorwürfe.

      Auch wenn unser Gegenüber am anderen Ende der Welt ist wird er darauf reagieren und ähnlich negative Energie zurückschicken. Das kann sich ewig so fortsetzen.

      Wir sind aber nicht unsere Gefühle, wir haben sie nur. Sie sind nicht in Stein gemeißelt, denn wir haben die Möglichkeit sie jederzeit zu verändern.

      Ich zeige hier, wie wir auch ohne dass unser Gegenüber mitarbeitet, mit schwierigen zwischenmenschlichen Situationen umgehen können. Wie das geht? Mit Akzeptanz und Wertschätzung, also mit positiver Energie.

      1. Die Brücke der Sympathie

      In einer angespannten Situation konzentrieren wir uns bewusst auf die Seiten, die wir an unserem Gegenüber schätzen und drücken diese Wertschätzung in Gedanken aus. Für ein offenes Gespräch ist die Situation oft viel zu verfahren. So durchbrechen wir den Automatismus der gegenseitigen Vorwürfe und die Situation kann sich verändern. Wir bauen eine Brücke der Sympathie.

      a. Die Brücke der Sympathie in der Partnerschaft

      Eine Klientin rief mich aufgeregt wegen eines Konfliktes an: Ihr Mann hatte gedroht, sie zu verlassen, weil er eifersüchtig war. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen, hatte aber große Angst und machte sich und ihrem Mann Vorwürfe.

      Ich habe sie unterstützt, in dem ich ihr geraten habe, ihren Mann wüten zu lassen und nicht darauf einzusteigen. Seine Eifersucht ist zuallererst sein Thema. Ich riet ihr sich auf das zu konzentrieren, was sie an ihm schätzt und das bewusst auszustrahlen. Ich wusste, dass sie dazu in der Lage ist. Wenn sie wieder ruhiger war, konnte sie sich ihren Anteil an dem Drama ansehen.

      Es hat geklappt. Sie ist aus dem Teufelskreis der gegenseitigen Beschuldigungen ausgestiegen und hat damit der Situation die Brisanz genommen und die Stimmung hat sich wieder beruhigt. Sie war in der Lage eine Brücke der Sympathie zu bauen.

      b. Die Brücke der Sympathie im Büro

      Vor Jahren hatte eine Freundin von mir Probleme mit einer objektiv doofen Chefin. Sie hat jeden Tag ausgestrahlt wie unmöglich sie diese Frau fand. Die Chefin reagierte darauf mit Mikromanagement: Sie kontrollierte sie minutiös. Meine Freundin wollte nicht ihren Job wechseln, aber ihre Freiheit zurück haben.

      Ich riet ihr zu Folgendem: Sie sollte ich etwas suchen, das sie an dieser Frau wirklich gut fand und das täglich ausstrahlen. Es hat funktioniert. Sie musste das zwar täglich wiederholen aber das Mikromanagement hörte auf. Die beiden kamen die eineinhalb Jahre, die sie noch zusammen gearbeitet haben gut miteinander aus.

      2. Die Metta Meditation

      Metta kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Freundlichkeit, Güte, aktives Interesse an Anderen, Liebe, Freundschaft und Sympathie. Mit der Metta Meditation transportieren wir positive akzeptierende Gefühle.

      Akzeptanz  ausdrücken

      Metta bedeutet bedingungsloses Wohlwollen. Die Bedingungslosigkeit hat dabei eine zentrale Bedeutung. Solange wir Mitmenschen nur annehmen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen ist Metta als innere Haltung nicht möglich.

      Wir üben mit dieser Meditation uns selbst und andere Menschen mit ihren Fehlern, Unzulänglichkeiten und Schwächen anzunehmen.

      Die Metta Meditation fängt bei der Wertschätzung von uns selber an.

      Denn erst wenn wir uns wertschätzen können, haben wir die Voraussetzungen dafür anderen auch offen zu begegnen. Es ist deswegen sehr wichtig zuerst uns selber genügend Zeit in dieser Meditation zu widmen.

      Dann können wir den Kreis erweitern und uns über Familienmitglieder und neutrale Personen bis zu Gegnern vorarbeiten.

      Die 5 Schritte der klassischen Metta Meditation

      Eine klassische Metta Meditation ist in fünf Schritte gegliedert. Am Anfang empfehle ich nur den ersten Schritt praktizieren, der bringt Euch in die eigene Mitte. Auf ihm baut dann alles andere auf.

      Vorbereitung

      Zunächst sucht Euch einen entspannten Platz an einem ruhigen Ort, an dem Ihr es über einen längeren Zeitraum bequem habt. Macht es Euch wirklich gemütlich. Es ist egal, ob Ihr liegt oder sitzt oder Euch bewegt. Wie wollt Ihr positive Gedanken denken, wenn es Euch nicht gutgeht?

      Atmet einige Male tief ein und aus und konzentriert Euch auf Euren Atem. Um ruhig zu werden, könnet Ihr z.B. die Worte „einatmen“ und „ausatmen“ denken und auf diese Weise verhindern, dass die Gedanken abschweifen. Behaltet das bei bis ihr eine körperliche Entspannung fühlt. Setzt Euch nicht unter Druck. Bleibt einfach beim ruhigen Atmen.

      1. Schritt: Die Arbeit mit uns selbst

      Zu Beginn geht es darum Wohlwollen und Freundlichkeit gegenüber uns selbst zu spüren. Das kann sich ungewohnt anfühlen, gehen wir doch mit uns oft nicht sehr liebevoll um. Erinnert Euch an Situationen, in denen Ihr entspannt und glücklich wart und wiederholt folgende Sätze.

      Ich schicke mir Frieden und Akzeptanz:

      • Es möge mir gut gehen.
      • Ich möge glücklich sein.
      • Ich schätze mich selbst.
      • Gesund möge ich sein und frei von Ärger.
      • Zufrieden und entspannt möge ich sein.

      Ob Ihr einen dieser Sätze mehrmals wiederholt oder sie der Reihe nach sagt, ist egal. Sie können auch abgewandelt und ergänzt werden. Ihr findet schnell heraus welche Satzkombinationen am besten passen.

      2. Schritt: Die Arbeit mit Euch nahestehenden Menschen

      Stellt Euch nun jemanden vor, der Euch sehr nah ist: Das kann ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Visualisiert den Menschen so genau wie möglich vor. Jetzt schickt Ihr dieser Person Wohlwollen, Freundlichkeit und Liebe:

      • Es möge Dir gut gehen und Du mögest gesund sein.
      • Du mögest glücklich und frei von Ärger sein.
      • Du mögest entspannt und zufrieden sein.

      Schickt dieser Person außer diesen guten Wünschen und vielleicht auch etwas, was sie gerade besonders braucht. Auch diese Sätze können abgewandelt werden.

      3. Schritt: Die Arbeit mit neutralen Personen

      Denkt nun an eine Person, zu der Ihr ein neutrales Verhältnis habt. Ihr empfindet weder Abneigung noch Zuneigung für diesen Menschen. Welche Gemeinsamkeiten gibt es? Stellt über einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt mit dieser Person eine Verbindung her. Auch ihr schickt Ihr Freundlichkeit und Wohlwollen.

      • Es möge Dir gut gehen.
      • Du mögest dich entspannen und zufrieden sein.
      • Mögest Du gesund sein.

      Im 3. Schritt der Meditation könnt Ihr die Liebe und Freundlichkeit vielleicht schon tiefer spüren. Dieser Teil der Meditation kann Euch helfen, die Personen aus unserem Umfeld genauer wahrzunehmen.

      Schritt 4: Die Arbeit mit einer Person, mit der Ihr Probleme habt

      Das ist eine Herausforderung. Nachdem wir Wohlwollen gegenüber uns selbst, einem nahestehenden Menschen und einer neutralen Person geübt haben, versuchen wir jetzt mit unserem Ärger und unserer Wut umzugehen.

      Wenn Ihr diese Person visualisiert, versucht Eure negativen Gefühle außen vor zu lassen. Lasst sie ziehen. Versucht stattdessen eine Verbindung aus einem neuen Blickwinkel herzustellen:

      Sucht Euch ein Umfeld aus, das es Euch ermöglicht diesen Menschen möglichst neutral zu betrachten. Seht diese Person als Mensch mit Sehnsüchten, Ängsten und Problemen, genau wie Euch.

      Ihr könnt Euch auch etwas vorstellen, was ihr an dieser Person aufrichtig schätzt, dann werden die automatischen negativen Gefühle ausgebremst.

      Durch diesen neuen Blickwinkel können die Konflikte in den Hintergrund treten. Weil wir unsere innere Haltung verändern, werden wir dieser Person vielleicht auch im realen Leben bald entspannter gegenüber treten können.

      Ihr sendet nun diesem Menschen Wohlwollen:

      • Mögest Du Ruhe und inneren Frieden finden.
      • Mögest Du entspannt und zufrieden sein.
      • Mögest Du gesund und kraftvoll sein.
      • Möge es Dir gut gehen.

      Schritt 5: Alle bisherigen Personen einschließen

      Jetzt habt Ihr Euch so auf positive Gefühle eingeschossen, dass Ihr Eure liebevollen Gedanken und Gefühle über alle Personen hinweg strömen lassen könnt. Lasst Euch dabei von Eurer Vorstellungskraft leiten. Jede Person, die in Eure Gedanken tritt, bekommt wohlwollende Freundlichkeit mit auf den Weg. Jedem Wesen begegnen wir beispielsweise mit den Sätzen:

      • Möge es dir gut gehen
      • Schön, dass Du da bist

      Bleibt während der gesamten Meditation in dem ruhigen, gleichmäßigen Atemrhythmus. Mit jeder Einatmung nehmt Ihr neue Lebensenergie auf und mit jeder Ausatmung könnt Ihr etwas loslassen, das Ihr nicht mehr braucht.

      Ergänzung zur Metta Meditation: Einbeziehen von allem was ist

      Vielleicht wollt Ihr den Bogen zum Abschluss noch weiter spannen und Euer Herz ganz weit machen. Ihr könnt Eure Meditation auf die gesamte Erde und das gesamte Universum ausdehnen.

      • Möge es allen gut gehen und mögen alle Zufriedenheit empfinden.
      • Möget Ihr gesund sein und inneren Frieden finden.
      • Ich wünsche Euch allen Glück und Erfüllung.

      Beendet die Meditation, wenn Ihr das Gefühl habt zur Ruhe gekommen zu sein und all das gesagt zu haben was Euch wichtig war. Atmet dazu noch einige Male tief ein und aus und kommt langsam wieder zurück.

      3. Es gibt mehr Wege zum Ziel

      Wenn Euch eine feste Struktur zu sehr einschränkt, dann sucht Euch einen anderen Weg, positive Gedanken für Euch und Eure Mitmenschen auszudrücken. (Z.B. Fürbitten.)

      Egal, wie es passiert, eine Veränderung Eurer Energie wird Eure Realität verändern! Ich staune immer wieder darüber, wie machtvoll die Energie, die wir aussenden ist und wie viel Positives  und Negatives wir damit bewirken können.

      Wichtig in akuten Krisensituationen ist, die positive Energie immer wieder loszuschicken. Das tun wir ja auch, wenn wir uns aufregen. Dabei kommt es nicht auf die Zeitdauer an, sondern darauf, dass die positiven Gefühle, die von Euch ausgehen, echt sind und aus tiefstem Herzen kommen.

      Steckst Du in einer festgefahrenen zwischenmenschlichen Situation fest? Ich unterstütze Dich gerne dabei weiterzugehen.

      Bücher

      • Der Weg des Wassers – Frauen meditieren anders von Katrin Jonas
      • Meditation: An 8 Point Program by Eknath Easwaran
      • Mögest Du glücklich sein von Laura Seiler

      Man kann überall meditieren: Wie das geht wird sehr gut in diesem 2 Minuten Video erklärt (Englisch).

      Bilder: Pixabay und Privat

      © Inge Schumacher

      Meditation wozu?

      Warum schreibe ich über Meditation?

      In diesem Artikel erzähle ich, wie ich mehr Ruhe und Ausgeglichenheit in mein Leben geholt habe.

      Ich möchte Euch motivieren, Euren eigenen Weg zu mehr innerer Ruhe zu suchen. Es gibt dafür viele Möglichkeiten. Ihr braucht dazu nur ein wenig Neugier und Experimentierfreude.

      Bei dem Gedanken an Meditation ging ich früher sofort in Abwehrhaltung. Regelmäßig still herumsitzen und erleuchtet tun? Das war nichts für mich. Gegen rigide und starre Übungen hatte ich sowieso eine eingebaute Sperre.

      Auf der Überholspur

      Es fing damit an, dass mein Coach mir empfahl, mehr zur Ruhe zu kommen. Ich fing mit einer halbstündigen Mittagspause an. Was er meinte war aber, dass ich den ganzen Tag über entspannter sein sollte.

      Ich konnte nicht verstehen, wie das gehen sollte. Eine lahme Ente sein und schlapp rumhängen? Das war ich nicht. Ja, ich hatte die Tendenz durch meinen Tag zu galoppieren. Wie könnte ein entspannter Alltag, in dem ich mich wohlfühle, aussehen? Ich konnte es mir nicht vorstellen.

      Heute weiß ich, dass ich abhängig war vom Adrenalin. Ich lief den ganzen Tag auf Hochtouren und das bedeutete Stress, denn ich stand die ganze Zeit unter Spannung. Das merkte ich aber nicht. Ich konnte mir ein anderes Dasein nicht vorstellen und verstand daher auch nicht, worauf mein Coach hinauswollte.

      Wie ich innerlich ruhiger wurde

      Zu der Zeit befasste ich mich mit dem Thema Präsenz. Mir wurde bewusst, dass ich im Alltag entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit war: Während ich die Wäsche sortierte war ich schon bei den nächsten 3 Dingen, die zu tun waren. Ich war selten im Hier und Jetzt.

      Über meinen Weg zu mehr Präsenz und Achtsamkeit habe ich hier geschrieben. Die zentrale Frage für mich in diesem Prozess war: Was tut mir jetzt gut? Damit war ich sofort im Hier und Jetzt und lernte aufmerksamer zu werden und zu merken was ich brauchte. Ich fing an mir selbst als Einheit zuzuhören und dabei auch meinen Körper einzubeziehen.

      Ich war und bin immer noch stolz auf meine Fähigkeit mehrere Dinge parallel zu tun, die mir oft gute Dienste leistet. Ich merkte durch meine Präsenzfrage aber schneller, wann es mir gut tat, einen Gang herunterzuschalten. Wenn ich müde und gestresst wurde, dann legte ich eher eine Pause ein und hinterfragte ob Manches wirklich sein musste.

      Ich habe angefangen alle paar Tage bewusst eine kleine Auszeit zu nehmen und diese zu nutzen: Um die Verspannungen in meinem Schulter- und Nackenbereich wegzuatmen und um meiner Intuition freien Lauf zu lassen.

      Am Anfang fühlte ich mich unwohl und komisch, aber schon bald fing ich an, diese kleinen Auszeiten zu genießen.

      Meine Kinder fragten: Mama was tust Du da? Zuerst habe ich geantwortet: Ich lege eine Pause ein und dann wurde mir klar: Ich habe angefangen zu meditieren. Seither heißt es bei uns zu Hause: Mama meditiert.

      Und siehe da, ich muss nicht starr und heilig herumsitzen. Ich kann meditieren, so wie es zu mir passt. Dazu gehört für mich beim Meditieren mal zu sitzen und mal zu liegen. Hauptsache es ist angenehm. In letzter Zeit legt sich meine Große manchmal dazu weil ich eine Ruhe ausstrahle, die ihr gut tut.

      Meditation

      Es geht bei Meditation um Bewusstsein, Achtsamkeit und Präsenz. Dafür brauche ich Ruhe, Zeit und einen passenden Ort.

      Mein Rückzugsort

      Ich habe den Luxus von zu Hause arbeiten zu können, weil wir genug Platz für meinen Praxisraum haben. Ich habe diesen Raum liebevoll minimalistisch eingerichtet. Mein Mann und ich haben gemeinsam Parkett gelegt und ich habe gestrichen. Dadurch ist der Raum noch schöner geworden, noch lichtdurchfluteter und klarer. Er ist seitdem mein bevorzugter Meditationsort.

      Es gibt einen Meditationsort in mir

      Ich bin für meine Meditation aber nicht auf einen festen Platz angewiesen. Meinen inneren Meditationsort kann ich überall mitnehmen. Er hat nichts mit Quadratmetern zu tun. Den habe ich dabei, wenn ich am Meer sitze oder auf einer Bank im Garten sitze. An diesem Ort werde ich ruhig und finde mich selbst.

      Wie lang sind meine Auszeiten?

      Angefangen habe ich ohne Musik oder Zeitlimits. Meinen ersten Timer habe ich auf 19,59 Minuten gestellt, das fühlte sich nicht so lang an. Dann habe ich mir eine kostenlose Meditations-App heruntergeladen, die auch Musik anbietet. Mein Ziel war, dreimal die Woche zu meditieren; ohne Druck und ohne Erwartung.

      Nach einem Jahr habe ich die Zeit auf 29,59 Minuten gesteigert, wobei ich das flexibel handhabe, je nach Zeit und Bedarf. Ich habe keine festen Tageszeiten. Meist versuche ich es vor dem Mittagessen, das bei uns meist am Nachmittag ab 15.00 Uhr ist, da die Kinder spät aus der Schule kommen.

      Was an dem ganzen Prozess am längsten gedauert hat war, mich von dem starren Bild von Meditation zu lösen, das ich in meinem Kopf hatte.

      In der Gruppe meditieren

      Ich bin ein sehr sozialer Mensch und suche, da ich zu Hause alleine arbeite immer wieder den Austausch mit Anderen. Zum Glück gibt es die unterschiedlichsten Angebote auch Achtsamkeit und Meditation in Gruppen zu praktizieren.

      2 Jahre lang habe ich einmal im Monat an einem Frauenkreis in Ahrensburg teilgenommen. Liebevoll geführt von Hanna Krohn ging es um Präsent sein und Achtsamkeit, Meditation, Körperbewusstsein, Rituale und Bewegung im Kreis von Frauen.

      Mantras sind Mini-Meditationen

      Mit Mantras gibst Du Deinem Geist etwas zu tun und lenkst ihn ab, wenn er irgendwo hin will, wo es Dir nicht gut tut:

      Du kannst sie z. B. nutzen wenn Du in Angstschleifen abdriftest. Vor ungefähr 5 Jahren hatten wir finanzielle Sorgen. Ich musste lernen, wie ich aus den automatischen Angstspiralen wieder herauskomme. Heute weiß ich: Da war ich nicht präsent und hing in einer vermeintlich schrecklichen Zukunft herum, die nie eingetreten ist.

      Ungeplant habe ich angefangen, immer wenn ich Auto fuhr, zu denken: „Alles wird gut“. Ich habe das ständig wiederholt. Das kam ganz natürlich und hat mich sehr beruhigt. Ich konnte mich daran wie an einem Treppengeländer festhalten. Das habe ich mehr als ein halbes Jahr gebraucht. Erst später fiel mir auf, dass das ein Mantra war.

      Für Mantras brauchen wir noch nicht einmal einen bestimmten Ort, wir können sie überall nutzen: Im Auto, im Büro, im Supermarkt.

      Ist das was ich tue wirklich Meditation?

      Meine Meditationspraxis hat vermutlich wenig mit der im Buddhismus gelehrten zu tun. Davon habe ich keine Ahnung. Für mich sind diese Ruhezeiten eine wohltuende Achtsamkeits- und Wellnessübung.

      Katrin Jonas, eine Meditationsexpertin mit der ich auf Facebook in Kontakt stehe, plädiert in ihrem Buch „Der Weg des Wassers“  dafür, dass Frauen die traditionellen Meditationsformen aufbrechen und an sich anpassen. Meditation ist individuell, schreibt sie und gibt viele Beispiele. Das entspricht genau meiner Erfahrung. Ich wünschte ich hätte das Buch früher gelesen!

      Was sich durch Meditation verändert hat

      Meine regelmäßigen Atempausen helfen mir präsenter zu werden. Ich weiß öfter was genau ich gerade tue, was für eine Energie ich aussende und was für Folgen das hat. Ich entscheide mich z.B. bewusst für einen Tag auf der Überholspur und gebe dann auch keinem anderen die Schuld, wenn ich am Abend platt bin.

      Weil ich präsenter bin und öfter bei mir andocke, merke ich eher was mir schwer und was mir leicht fällt, wo ich mich überfordere und wann ich in den Stressmodus schalte. Ich bin mir bewusster wohin ich steuere.

      Körperliche Auswirkungen meiner Meditation

      Meine durch Adrenalin verursachte Grundanspannung hat sich deutlich verringert. Ich bin im Alltag ruhiger und entspannter. Ich versuche jetzt, auch dann wenn es hoch hergeht, kleine Ruhepausen einzulegen. Das gelingt mir nicht immer. Aber immer öfter.

      Ich habe deutlich weniger Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich. Das waren typische Symptome meiner kopfgesteuerten Lebensweise. Meine Familie spiegelt mir in letzter Zeit wider, wie angenehm es für sie ist, dass ich mehr in mir ruhe und weniger hektisch bin.

      Ich habe einen besseren Kontakt zu meinem Körper und merke eher was er braucht. Der Kontakt zu meinem Körper hat mir früher gefehlt. Er bekam von mir nur dann Aufmerksamkeit, wenn er nicht funktioniert hat. Ich begreife immer mehr, dass ich viel mehr als mein Denken bin. Hier steht noch einiges an Arbeit für mich an. Ich versuche mich jetzt mehr bei meinen Körper zu bedanken, der mir so gut dient.

      Ich bin öfter im Flow

      Unter Flow verstehe ich das Fließen um Hindernisse und Überraschungen. Wie ein Bach, der sich seinen Weg einfach um Steine herum bahnt. Ich habe festgestellt, dass im Flow sein sehr effizient ist.

      Ich mache deutlich weniger Brimborium um Entscheidungen weil ich mehr auf meine Intuition und meine Impulse höre. Mein Leben ist dadurch einfacher geworden, weil ich viel Zeit und Energie spare.

      Manchmal ist mein Leben schwergängig. Warum ist das so?

      Zwischen den angenehmen Flowphasen kommen bei mir immer wieder Zeiten, in denen ich mich schwer tue.  Dann steht meist eine Veränderung an, die mich aus dem Tritt bringt oder alte Glaubenssätze machen auf sich aufmerksam.

      Dann kommen Ängste hoch oder mein innerer Kritiker macht Überstunden. Ich brauche das Gefühl des Blockiertseins anscheinend immer noch, um mich zu motivieren aus meiner Komfortzone herauszugehen und etwas zu verändern.

      Gönnt Euch regelmäßige Auszeiten!

      Ziel ist es Euch besser wahrzunehmen und Eure körperlichen und geistigen Bedürfnisse richtig einzuschätzen. Die Zeit, die Ihr dafür aufwendet, bekommt Ihr, nach meiner Erfahrung, mehrfach zurück. Jogging und Spazierengehen können genauso wirkungsvoll sein, wie Yoga und Meditation. Es ist egal was andere Leute dazu sagen. Es kommt darauf an, dass es Euch gut geht damit.

      Auch wenn ich anfangs nicht verstanden habe, was innere Ruhe ist, habe ich einen Weg zu mehr Entspannung in meinem Alltag gefunden und experimentiere weiter.

      Der Wunsch dazu und der Wille erste kleine Schritte zu testen reichen. Ihr werdet Euch damit in den Weg der für Euch passenden Inspirationen stellen.

      Wie kommt Ihr innerlich zur Ruhe? Was sind Eure Tipps?

       Bücher

      • Der Weg des Wassers – Frauen meditieren anders von Katrin Jonas
      • Der Diamantschneider Geshe Michael Roach
      • Karmic Management Geshe Michael Roach
      • Meditation: An 8 Point Program by Eknath Easwaran

      In diesem Artikel erkläre ich die Metta Meditation und die Brücke der Sympathie.

      Bilder: Privat

      © Inge Schumacher

      Das Geheimnis einer wundervollen Partnerschaft II

      Partnerschaften sind die großen Herausforderungen unseres Lebens. Wir haben durch sie die Chance gemeinsam den Weg zu uns zu finden.

      Dies ist die Fortsetzung des letzten Blogartikels. Ihr lest hier was passiert, wenn wir uns auf die Stärken des Anderen konzentrieren und warum Vergebung so wichtig ist. Außerdem schauen wir uns an warum Trennung eine Chance ist und wie verfahrene Partner-Situationen entspannt werden können.

      1. Das Geheimnis der Anziehung

      Wir fühlen uns beim Kennenlernen oft angezogen von Eigenschaften, die wir selbst brauchen.

      Interessanterweise sind das oft genau die Eigenschaften, die uns später beim Anderen stören. Warum? Weil sie uns immer noch fehlen. Leider ist uns das meist nicht bewusst. Wir merken nur, dass uns etwas fehlt und machen dann unseren Partner dafür verantwortlich. Schaut Euch die Punkte an, die Euch bei Eurem Partner echt nerven und dann überlegt in welcher Form Euch eine Prise davon gut täte!

      Beispiel

      Ich werfe meinem Mann immer noch ab und zu seine Abgrenzungsfähigkeit vor; seine Leichtigkeit, den eigenen Weg zu verfolgen. Dann fühle ich mich als Opfer, weil ich gerade den ganzen Kleinkram organisiere und die Familie am Laufen halte, aber viel lieber etwas Anderes täte. Eine meiner Lernaufgaben war das bewusste Wahrnehmen dieser Bedürfnisse. Jetzt bitte ich frühzeitig um Hilfe, damit ich die nötige Zeit bekomme für die Dinge, die mir wichtig sind.

      2. Ich kenne meine Werte

      und damit auch meine Bedürfnisse. Ich lebe meine Werte: Meine Familie ist mir wichtig. Ich schätze es, die Kleinigkeiten des Alltags mit ihr zu teilen.

      Außerdem liebe ich es in meiner Praxis Menschen auf Ihrem Weg zu unterstützen. Ich brauche Ansprechpartner außerhalb der Familie und bekomme dadurch wertvollen Input: Dazulernen macht mir viel Freude. Ich engagiere mich als Mentorin, weil ich ein Zeichen für Integration setzen möchte. Das alles balanciere ich aus, indem ich so bewusst und achtsam wie möglich durch meinen Alltag gehe.

      Partnerschaft ist keine Einbahnstraße

      Mein Mann unterstützt mich sehr auf meinen eigenen Weg. Für ihn ist das selbstverständlich. Als ich das endlich verstanden hatte, war ich überrascht. Ich hatte lange den Glaubenssatz, dass ich es nicht wert bin unterstützt zu werden. Ohne einander wären wir beide heute nicht da wo wir sind.

      3. Die Stärken des Anderen wahrnehmen

      Ich hatte viel höhere Ansprüche an meinen Mann als an andere Menschen. Er machte mich vor langer Zeit darauf aufmerksam. Das war mir bis dahin nicht bewusst. Das kam daher, dass er mir so nahe war und daher bitte auch perfekt zu sein hatte. Schwächen waren nicht erlaubt.

      Meine Stärke

      Ich kann mir unendlich viele Kleinigkeiten merken. Das scheint eine Folge meiner Hochsensibilität zu sein. Für meine Arbeit ist das ein großes Plus. Meine Klienten staunen oft, was ich nach Jahren noch alles an Details weiß.

      Ich ging leider davon aus, dass mein Mann das auch kann. Ich wurde früher sehr ungeduldig, wenn ich dasselbe mehrmals erzählen musste, weil ich sein Desinteresse  dafür verantwortlich machte. Seine vermeintliche Schwäche hat sich also als meine Stärke entpuppt.

      Seine Stärke

      Mittlerweile habe ich von meinem Mann viel über das Abgrenzen gelernt. Er ist auf seine Art zugänglich für unsere Kinder. Er kann z.B. viel besser mit extremen Emotionen wie Heulkrämpfen und Wutausbrüchen umgehen als ich. Das ist eine Stärke von ihm, die mich entlastet.

      Ich schicke ihn oft zu Lehrergesprächen, denn er hat ein sehr feines Gefühl für Menschen entwickelt und kann gut schwierige Situationen klären.

      Beispiel Lernentwicklungsgespräch:

      Die Klassenlehrerin meiner Großen hat sie sehr ungerecht behandelt. Sie bekam viel schlechtere Noten für die gleichen Leistungen als ihre Mitschüler. Meine Tochter entwickelte einen Hass auf diese Frau.

      Mein Mann kam von diesem Lernentwicklungsgespräch mit einer interessanten Erkenntnis nach Hause. Er meinte, dass die Lehrerin meine Tochter sehr schätzte. Ihr großer Gerechtigkeitssinn machte leider Überstunden und sie beurteilte sie deswegen deutlich schlechter als andere Schüler, um sie ja nicht zu bevorzugen. Der Lehrerin war das sicher nicht bewusst. Meine Tochter konnte aufgrund dieser Info viel besser mit der Lehrerin umgehen und gab nicht mehr so viel Kontra, so dass sich ihre Noten besserten.

      Überraschung: Ich entdecke immer mehr Stärken

      Seit ich mich mehr auf die Stärken meines Partners konzentriere entdecke ich immer mehr davon. Das hat natürlich mit meiner Wahrnehmung zu tun. Ich finde, wir brauchen alle eine „Stärken-Brille“ im Umgang miteinander, dann fällt uns das Zusammenleben viel leichter.

      4. Lernaufgabe: Mit Gefühlen umgehen

      Ich war früher ein unberechenbarer Vulkan. Wenn ich explodierte verletzte ich mich auch selbst, was ich lange nicht verstanden habe. Ich musste lernen zu fühlen was ausgedrückt werden wollte; und das bitte sozialverträglich.

      Für mich war das vor 30 Jahren unmöglich. Ich hatte so viel von mir verbuddelt, dass ich außer dem Gefühl: Das tut so weh, das will ich nicht! keine Ahnung hatte was wirklich mit mir los war, wenn es aus mir herausbrach.

      Der Lernprozess hat lange gedauert. Zuerst habe ich gelernt, dass es sich lohnt hinzusehen, wenn ich explodiere. Meist ging es um Kleinigkeiten, die sich langsam anstauten und der äußere Anlass rechtfertigte dann die heftige Reaktion nicht. Ich lernte hinzusehen, was wirklich dahinter steckte und fand viele alte Verletzungen und Glaubenssätze über die ich immer wieder stolperte bis ich sie endlich wahrnahm.

      Mein Mann sagt, er hat durch mich gelernt seine Gefühle deutlich eher auszudrücken und leichter loszulassen.

      5. Klar kommunizieren: Was brauche ich von Dir?

      Partner reden durchschnittlich 10 Minuten pro Tag miteinander. Diese 10 Minuten sind meist mit Organisatorischem gefüllt: Einkauf , Essen, Termine. Das reicht nicht für die Beziehungspflege. Sie braucht einen ehrlichen offenen Austausch und der kostet Zeit. Hier gilt es Prioritäten zu setzen.

      Früher glaubte ich: Du bist doch mein Partner. Du musst das doch wissen! Wissenstransfer per Telepathie funktionierte leider nicht.

      Meine Prioritäten sind oft andere als die meines Mannes. Erst wenn ich ihm mitteile, was mir wichtig ist, gebe ich ihm die Möglichkeit zu reagieren und mich zu unterstützen.

      Butter bei die Fische: Was will ich?

      Klare Ansagen zu machen ist immer noch eine Herausforderung für mich. Erstens muss ich mir klar darüber werden was genau ich brauche und zweitens macht mich das verwundbar: Meine Bitte könnte abgelehnt werden.

      Heute bitte ich viel schneller um Unterstützung und beziehe auch die Kinder mit ein. Ein Indikator für mich ist, wenn ich anfange mich gestresst zu fühlen. Dann erkläre ich die Situation und bitte um Ideen. Ich habe gelernt, dass ich ernst genommen werde und wir oft kreative Lösungsmöglichkeiten finden, die allen Spaß machen.

      6. Vergebung

      In jeder Partnerschaft gibt es Machtkämpfe, Verurteilungen und Schmerz. Im Laufe der Zeit kann sich so ein großer Berg von Verletzungen ansammeln. Ohne Vergebung verstellt dieser Müllberg irgendwann den Blick auf einander. Dann hat die Beziehung keine Zukunft mehr.

      Muss das sein?

      Leider scheinen wir eine masochistische Ader zu haben und alten Schmerz immer wieder gerne hervorzuholen, um in diesen starken miesen Gefühlen zu baden. Wir haben ein Recht auf unseren Zorn, aber haben wir wirklich Lust dazu, uns immer wieder schlecht zu fühlen? Wir haben auch das Recht uns nicht mehr mit der Vergangenheit zu quälen.

      Schmerz, den wir dauerhaft empfinden macht uns krank

      Wir finden ihn dann in unseren Körpern wieder: Z.B. als Stresssymptome wie Rückenschmerzen oder Schlaflosigkeit. Durch Vergebung können wir uns heilen. Das bedeutet nichts anderes als Loslassen und das ist manchmal leichter gesagt als getan:

      1. Trauer: Emotionale Schmerzen müssen erst einmal wahrgenommen und angemessen betrauert werden. Verdrängung ist nicht gut, dann gären die Verletzungen im Untergrund weiter.
      2. Vergeben braucht einen Wechsel des Standpunkts: Wir bleiben nicht im Außen beim Anderen, sondern schauen auf uns und räumen bei uns auf: Wir sind dann keine Opfer mehr.

      Echte Vergebung hat nichts mit Großzügigkeit oder hoher Moral zu tun. Es ist eine großangelegte Entrümpelungsaktion in unseren Herzen, die sich für alle Beteiligten lohnt.

      7. Trennung

      Eine Freundin von mir hat sich vor kurzem nach über 20 Ehejahren getrennt. Ihr Mann hatte die Beziehungspflege ihr alleine überlassen und irgendwann war das Ungleichgewicht so groß, dass es nicht mehr passte. Die Beiden sind im Guten auseinander gegangen, auch weil meine Freundin ihn nie schlecht gemacht hat und dankbar für die gemeinsame Zeit sein kann.

      Eine Trennung ist eine große Lern-Chance

      Wir tun plötzlich Dinge, die wir uns vorher nicht erlaubt haben und entwickeln uns so weiter. Auch haben wir mehr Raum und Zeit für unsere eigene Heilung. Die Trennung sorgt eine Zeitlang dafür, dass wir bekommen, was uns fehlte bevor uns das Leben unsere Themen wieder vorsetzt.

      Viele Trennungen kosten unendlich viel Energie

      weil bis aufs Messer gekämpft wird. Es ist dann wegen des Schmerzes fast unmöglich den eigenen inneren Frieden wiederzufinden und dem Ex-Partner zu vergeben.

      Wir sind dann in einem Teufelskreis gefangen: Der Ex-Partner verhält sich rücksichtslos. Unser Schmerz wächst und wir verurteilen und verachten ihn immer mehr. Wir können ihn aber nicht ändern. Das macht es schwer, die Chance der Trennung zu nutzen und die eigenen Unzulänglichkeiten, die uns der Partner spiegelt, lieben zu lernen.

      Das Problem ist, dass wir etwas von dem wir uns lösen wollen zuerst annehmen müssen. Nur, wenn wir nichts mehr von unserem Ex-Partner brauchen sind wir frei für neue Beziehungen.

      8. Wie wir blockierte Partner-Situationen entspannen können

      Als Expertin für Unsichtbares empfehle ich in festgefahrenen Situationen die Energie zu verändern, um den Teufelskreis zu unterbrechen. Das Geniale daran ist, dass wir dazu nur uns selbst brauchen.

      Es geht darum unser Herz sprechen zu lassen, denn das setzt große positive Kräfte frei. Wir erreichen auf diese Weise uns und andere Menschen über die Energieebene und allen Beteiligten geht es danach besser. Das ist dasselbe Prinzip wie bei der Brücke der Sympathie.

      Übung: Metta Meditation

      Eine gute Möglichkeit für die Entspannung von zwischenmenschlichen Situationen ist die bekannte Metta Meditation. Hier habe ich die Metta Meditation genau erklärt.

      • Mögest Du glücklich sein.
      • Mögest Du Dich sicher und geborgen fühlen.
      • Mögest Du gesund sein.
      • Mögest Du unbeschwert leben.

      Schicke täglich zuerst für Dir und dann Deinem (Ex)Partner diese guten Wünsche. Halte das 3 Wochen lang durch. Schicke Dir und dem Anderen so aus tiefstem Herzen positive Energie. Beobachte, wie gut Dir selbst diese Fürsorge tut. Statt Schmerz und Vorwürfen sendest Du nun Akzeptanz und Frieden in die Welt. Das wirkt auch beim Anderen Wunder!

      Übung: Fürbitten

      Die Fürbitten, die in vielen Religionen ihren festen Platz haben, wirken genauso kraftvoll, wenn sie von Herzen kommen. Ich ermutige meine Klienten oft dazu für andere zu bitten, wenn sie sich in schwierigen zwischenmenschlichen Situationen befinden.

      9. Unsere Partnerschaften brauchen dringend Entlastung!

      Sie können nicht für unser gesamtes persönliches Glück verantwortlich sein. Das ist nicht ihre Aufgabe. Sie können aber der Dünger für unsere eigene Entwicklung sein.

      Arbeit an uns selbst heilt auch die Partnerschaft

      Zum Glück haben mein Mann und ich uns von Anfang an mit unserer persönlichen Entwicklung beschäftigt. Ich weiß noch, wie mein Mann 1992 sagte: Dieses Seminar sollten wir gemeinsam besuchen, damit wir auf dem gleichen Stand sind.

      Wir haben uns in den 30 Jahren sehr verändert und damit auch unsere Partnerschaft: Wir arbeiten mittlerweile in anderen Berufen und sind beide selbstständig. Wir haben etliche Schwierigkeiten gemeistert und uns eint immer noch der Wille, gemeinsam durch das Leben zu gehen.

      Wir brauchen die Freiheit uns immer wieder neu füreinander zu entscheiden.

      10. Balance in der Partnerschaft

      Leider können wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, denn eine Partnerschaft  verändert sich genauso wie die daran Beteiligten. Funktionierende Strategien müssen deshalb ständig angepasst werden.

      Du brauchst nicht alles für mich zu sein

      In einer erfüllten Beziehung machen wir uns sehr verletzlich, aber wir geben uns damit auch die einzigartige Chance zu uns zu finden und eine wundervolle Partnerschaft aufzubauen.

      Literatur:

      • „Halt mich fest“ von Susan M. Johnson: Bindung als integraler Bestandteil unseres Lebens
      • Eva-Maria Zurhorst: Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest
      • Chuck Spezzano hat viele gute Bücher über Partnerschaft geschrieben. Ich lese gerade Partnerschaft und spirituelles Leben.

      Links

      Geheimnis der idealen Beziehung: You tube Interview von Veit Linau und seiner Frau, in dem sie über Probleme sprechen.

      Anleitung zur Metta Meditation

      Bilder: Privat

      © Inge Schumacher

      Das Geheimnis einer wundervollen Partnerschaft I

      Partnerschaft ist für uns alle ein wichtiges Thema. Wir erleben die damit verbundenen Höhen und Tiefen. Es ist und bleibt ein spannendes Abenteuer.

      ist die Arbeit an uns selbst.

      Mein eigener Weg, meine 30-jährige Beziehungserfahrung und intensives Literaturstudium kommen zu diesem Schluss. Ihr könnt jetzt also aufhören zu lesen.

      Wer weiter liest, bekommt Anregungen zum Nachdenken über sich und seine Beziehungserfahrungen – praktische Beispiele inklusive.

      1. Tiefe emotionale Bindungen sind wichtige  Grundlagen unseres Lebens

      Wir alle sind mit wenigen Menschen eng verbunden. Der Drang enge emotionale Bindungen herzustellen ist in unseren Genen verankert. Genauso wie Babys und Kinder brauchen auch wir Erwachsene mindestens eine gute Bindung um uns wohlzufühlen. Die Verbundenheit in einer gesunden Partnerschaft ist eine große Kraftquelle für beide Partner.

      Eine gute Partnerschaft hält gesund

      Menschen in einer guten Paarbeziehung haben weniger Herzinfarkte, niedrigeren Blutdruck und weniger Stresshormone im Blut. Ihre Immun- und Hormonsysteme funktionieren besser und sie sind ausgeglichener als andere. Es lohnt sich also in vieler Hinsicht in seine Partnerschaft zu investieren.

      Unser Partner ist unsere Zuflucht. Wenn wir keinen emotionalen Zugang zu ihm bekommen, fühlen wir uns einsam und hilflos. Wir können sogar existenzielle Angst bekommen, wenn dieses Sicherheitsgefühl wegfällt. Das erklärt auch, warum Krisen und Konflikte so starke Emotionen bei uns hervorrufen. Das ist eine ganz normale Reaktion. Seit mir das klar ist, kann ich viel besser damit umgehen.

      2. Meine persönliche Paar-Geschichte

      Ich kenne meinen Mann seit über 30 Jahren. Ich war 23 und er 25 als wir uns kennenlernten. Ich wusste weder wer ich war noch, was ich vom Leben wollte. Ich kannte weder meine Stärken noch den Sinn meines Lebens. Ich hatte kaum über mich selbst nachgedacht. Im Gegensatz zu ihm. Er hatte schon deutlich mehr über sich reflektiert und das faszinierte mich.

      Wir sind sehr verschieden: Mein Mann ist eher introvertiert, ich extrovertiert. Ich interessiere mich für alles um mich herum. Er ist fokussiert auf weniger Interessen. Struktur ist mein 2. Vorname; seiner ist Otto-Heinz (wirklich!). Unsere gemeinsame Basis sind unsere Wertvorstellungen.

      Der gemeinsame Weg war und ist nicht einfach. Wir haben drei Kinder und schon etliche brenzlige Situationen überstanden. Wie haben wir es bis heute miteinander ausgehalten? Wir haben nach und nach ein Instrumentarium zur Pflege unserer Partnerschaft zusammengestellt. Es war hilfreich, dass jeder von uns an sich selbst arbeitet.

      3. Das Märchen vom idealen Partner

      In den Medien, in Romanen und Filmen wird uns vorgegaukelt, dass der ideale Lebenspartner das ewige Glück auf Wolke 7 bedeutet. Der ideale Partner ist der tollste Mensch: Er sieht aus wie ein Model, ist hochintelligent und wohlhabend. Er gibt einem alles, was einem fehlt.

      Wir fühlen uns beim Kennenlernen oft angezogen von Eigenschaften, die wir gerne hätten und deswegen bewundern.

      Nach der Verliebtheit

      wird es spannend. Die Masken fallen und da wo Annahme und Heilung stattfinden könnte beginnt leider oft eine wortlose Leere. Wir bemerken, dass wir nicht bekommen was wir wollen und verstummen dann enttäuscht.

      Wir haben nur dann Liebe und Akzeptanz für den Anderen wenn er genau das tut, was wir brauchen. Sonst fühlen wir uns als arme Opfer.

      Was für eine verrückte Idee!

      Weil wir unsere eigenen Verletzungen nicht erkennen geben wir unserem Partner die Schuld an einem Defizit, das nur wir selbst beseitigen können: Wir geben dem Anderen die Verantwortung dafür unsere Mängel zu beseitigen.

      4. Wir bringen alle Verletzungen mit

      Wir alle gehen auf irgendeine Art und Weise traumatisiert in eine Partnerschaft. Das Leben hat uns kleine und große Verletzungen mitgegeben. Viele von uns schleppen Traumata aufgrund von Ablehnung mit sich herum. Das sind unsere wunden Punkte, auf die wir sehr sensibel reagieren.

      Beispiel: Mein automatischer Rückzug

      Wenn es mir emotional sehr schlecht ging, habe ich total zugemacht. Das habe ich als Überlebensstrategie aus meiner Ursprungsfamilie mitgenommen: Ich habe gelernt, mich nicht verletzlich zu zeigen, wenn ich schwach war. Denn dann wurde ich noch mehr verletzt.

      Es dauerte lange bis ich verstanden hatte, was für einen Mechanismus ich da etabliert hatte und warum. Mein Mann hat mich zwar immer wieder darauf aufmerksam gemacht aber ich habe es nicht verstanden. In meiner Wirklichkeit habe ich ihn vor mir geschützt. Ihm tat es weh, wenn ich ihn ausschloss. Meine Reaktion trennte uns und wir waren dann beide einsam.

      Erst als mir wirklich bewusst war, was ich tat und warum, konnte ich dieses Verhalten ändern. Ich habe so langsam gelernt, dass ich bei ihm sicher bin.

      Besonders schwierig haben es Menschen, die sich von Anfang an nicht gewollt fühlen, weil sie schlimmstenfalls bereits im Mutterleib einen Abtreibungsversuch überlebt haben. Wachsen sie dann noch nicht geliebt und nicht beschützt auf, haben sie es besonders schwer:

      Diese Menschen mussten ihre Identität aufgegeben um möglichst unauffällig zu sein. Sie waren gewohnt alle Gefühle bei sich zu behalten. Sie hatten keine Möglichkeit zu lernen wie man mit Gefühlen umgeht, außer sie auf keinen Fall rauszulassen, um nicht verlassen zu werden.

      Diese Menschen brauchen viel Resilienz, um solche schwierigen Familienverhältnisse zu überstehen. Sie bringen denkbar schwierige Voraussetzungen dafür mit eine erfüllende Partnerschaft aufzubauen.

      5. Partnerschaft ist kein Tauschhandel

      Viele Partnerschaften starten mit Tauschhandel, meine auch. Ich erwartete, meine Bedürfnisse von meinem Partner erfüllt zu bekommen. Das Problem ist: Wenn beide etwas brauchen und es nicht bekommen, dann fühlen sich beide betrogen und enttäuscht.

      Ich hatte die Erwartung, das Liebesdefizit aus meiner Kindheit von meinem Partner ausgeglichen zu bekommen und mich dann nicht mehr so einsam zu fühlen. Es war ein langer Lernprozess bis ich begriffen habe, dass dafür nicht mein Mann, sondern ich selbst zuständig bin.

      Die Theorie ist einfach: Wie kann ich erwarten, dass ein Anderer mich versteht und liebt, wenn ich es selbst nicht tue?

      Was in unseren Beziehungen vor sich geht ist Ausdruck unserer Beziehung zu uns selbst

      Leider gibt es niemanden auf der Welt außer uns selbst, der uns Zufriedenheit geben und uns von unserem Schmerz befreien kann.  Eine liebevolle Beziehung gibt den Rückhalt für diese wichtige Arbeit an uns selbst.

      Eine schwierige Lernaufgabe:

      Der Schmerz, den wir in der Partnerschaft spüren ist die Einladung an uns genau hinzusehen. So lange ein Thema nicht von uns bearbeitet ist, erinnert uns unsere Umgebung immer wieder daran. So lange bis wir etwas tun.

      Sei Du das von dem Du im Leben mehr haben möchtest. Möchtest Du mehr Liebe, Freiheit und Vertrauen, dann gehe in Vorlage, denn Mangeldenken erzeugt mehr Mangel.

      6. Der ideale Partner

      unterstützt Dich auf Deinem Weg zu Dir selbst: Er bringt Dich aus Deiner Komfortzone, indem er Dich auffordert zu wachsen. Er ist Dein Spiegel. Nutze ihn! Der ideale Partner

      • Sieht Dich und Dein Potential
      • Bringt Dich dazu hinzuschauen
      • Fordert Dich auf zu wachsen
      • Triggert Dich da wo Du an Dir zweifelst und Heilung brauchst
      • Macht Dich auf alte Muster aufmerksam
      • Will, dass du du selbst bist

      Das bedeutet nicht, dass Dein Partner Dein Coach ist. Im Gegenteil, Du musst Dein eigener Coach sein. Du hast immer allein die Verantwortung für Dich. Das bedeutet nicht, dass Du den Weg immer alleine gehen musst. Sich Hilfe holen ist erwünscht. Das war ein großer Teil meiner persönlichen Lernaufgabe.

      Kinder sind Bonus-Spiegel

      Die Erfahrung mit meinen Kindern ist, dass sie mir oft einen Spiegel vorhalten. Meine Kinder pieken oft genau dahin wo meine wunden Punkte sind. Wenn es bei mir Aua macht, denke ich: Bingo: Voll ins Schwarze getroffen! Und ja, natürlich verdrehe ich dabei manchmal die Augen!

      7. Der Weg zu uns selbst ist auch der Weg zum Partner

      Bedeutet das, dass ich nicht fähig bin, eine gute Beziehung zu haben, wenn ich noch nicht bei mir angekommen bin?

      Nein! Ich bin ein gutes Beispiel dafür, den langen Weg zu sich selbst in einer Partnerschaft zu gehen.

      Wenn wir unser Beziehungsglück finden wollen brauchen wir den Willen

      • uns selbst besser kennenzulernen
      • uns zu öffnen für Entwicklung und Erweiterung
      • uns unsere Schmerzen anzusehen
      • die Einsamkeit zu ertragen, die mit innerem Wachstum verbunden sein kann

      Denn: Dein wichtigster Lebenspartner bist Du selbst. Das ist die engste Beziehung in Deinem Leben. Pflege sie. Es lohnt sich!

      Ziel Deiner persönlichen Entwicklung sollte sein

      • Dich selber zu spüren
      • Immer wieder Kontakt zu Dir aufzunehmen
      • Deinen Körper zu fühlen und mit ihm eins zu werden
      • Eigene Gefühle zuzulassen
      • Gesunde Autonomie aufzubauen

      Keine Garantien

      Es gibt leider keine Garantien, ob eine Partnerschaft klappt. Die gibt es auch nicht, wenn ich an mir und für sie arbeite. Es war sehr befreiend für mich, das Bild vom „Es muss ewig halten“ loszulassen.

      Jeder muss seine eigene Wurzeln bilden, die ihm Halt geben und ihn mit Nährstoffen versorgen.

      8. Konflikte in Partnerschaften

      Zwischenmenschliche Begegnungen sind immer auch energetische Prozesse. Wir hören etwas und reagieren auf die dahinterliegenden Botschaften, also die Art und Weise wie etwas gesagt wird. Da wir uns als Partner nahe sind, entwickeln wir sehr feine Antennen füreinander.

      Ein vorwurfsvoller Tonfall treibt den Partner z. B. schnell in eine Verteidigungshaltung und kann einen Streit provozieren:

      Wenn sich zwei verwundete Kinder streiten, die beide Recht haben wollen, dann können Konflikte nicht zu Lösungen führen. Wir drehen uns dann in einem Teufelskreis aus Vorwürfen und Entgegnungen, Angriff und Rückzug und fügen uns gegenseitig Verletzungen zu.

      Ein Beispiel für kreative Konfliktlösung: Mein 21. Hochzeitstag

      Ein halbes Jahr vor unserem 20. Hochzeitstag fragte ich meinen Mann, ob wir etwas Schönes zu zweit unternehmen wollten. Ich bekam einsilbige Antworten. An anderen Jahrestagen sind wir essen gegangen oder haben gar nichts gemacht und das war OK. Nach 3 Monaten gab ich genervt auf und er hat den Hochzeitstag dann auch tatsächlich vergessen. Ich war tief verletzt.

      Ich war so verletzt, dass ich ihn erst Monate später in einem ruhigen Moment fragen konnte, was bei ihm los war. Er erklärte mir, dass er es hasst, etwas tun zu müssen nur weil das von ihm erwartet wird. Das weiß ich natürlich. Er hat sich so sehr über die Erwartung geärgert, den 20. Hochzeitstag besonders zu begehen, dass er erst recht keine Lust hatte. Leider hat er versäumt, das zu kommunizieren.

      Mein Experiment: Ich feierte allein

      Für mich war klar: Das möchte ich nicht noch einmal erleben. So habe ich beschlossen, den nächsten Hochzeitstag von jeglicher Erwartung meinerseits zu befreien. Ich habe ihn sehr bewusst von der ersten bis zur letzten Minute begangen – alleine. Den ganzen Tag habe ich die Zeit mit meinem Liebsten Revue passieren lassen und es kamen sehr viele positive Gefühle hoch. Das Experiment war ein voller Erfolg, was mich sehr überrascht hat.

      Was ist passiert?

      Ich habe eine Win-Win Situation geschaffen. Ich habe mich befreit von den Erwartungen an meinen Mann. Ich war dadurch kein Opfer mehr, sondern Erschafferin. Mein Mann hat auch profitiert, denn er bekam von mir nur positives Feedback.

      Mein Glaubenssatz besagte bis dahin, dass man einen Hochzeitstag nur zu zweit feiern kann. Wie falsch das war habe ich mir bewiesen. Diese Erfahrung hat mich darin bestärkt, weiter kreative Problemlösungen zu suchen und auszuprobieren.

      9. Kommunikation ist das Allerwichtigste

      Egal was passiert, wenn wir offene Kommunikationskanäle haben, dann finden wir immer wieder zueinander. Wichtig ist, dass beide Partner im Konfliktfall ihr Gesicht wahren können.

      Unterschiedliche Streitkulturen

      Ich war von zu Hause das Herumschreien bei Konflikten gewöhnt. Wirkliche Konfliktlösung, die zu mir passt, habe ich nicht gelernt.

      Früher wurde ich in Konflikten laut und mein Mann verstummte – oft für etliche Tage oder sogar Wochen. Diese Reaktion hatte er aus seiner Ursprungsfamilie mitgebracht. Unsere unausgegorene Streitkultur hat es uns in der Anfangszeit unserer Beziehung schwer gemacht.

      Beziehungs-Meetings

      Mit der Zeit haben wir eine akzeptierende Gesprächskultur entwickelt. Wenn wir richtig große Probleme bearbeiten vereinbaren wir einmal die Woche einen Termin von einer Stunde. Wir reden auf Augenhöhe und jeder darf ausreden.

      Ohne die jahrelange Arbeit an uns selbst hätten wir es nicht bis hierhin gebracht. Dafür sind wir beide dankbar.

      Habt Ihr Tipps, die sich in Eurer Beziehung bewährt haben? Bitte in die Kommentare, denn wir können alle voneinander lernen.

      Im nächsten Blogartikel könnt Ihr mehr über die Geheimnisse einer wunderbaren Partnerschaft lesen.

      Literatur:

      • „Halt mich fest“ von Susan M. Johnson: Bindung als integraler Bestandteil unseres Lebens
      • Eva-Maria Zurhorst: Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest
      • Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation
      • Franz Ruppert: Wir in einer traumatisierten Gesellschaft

      Bilder: Privat

      © Inge Schumacher

      Wir erschaffen unsere Realität

      Wir erschaffen unsere Realität jeden Tag mit einer großen Leichtigkeit. Es fällt uns so leicht, dass wir uns dessen nicht bewusst sind.

      Wusstest Du, dass wir Superkräfte haben? Wir sind Magier, denn wir können aus dem Nichts etwas erschaffen. Wir sind die Schöpfer und Gestalter unseres Lebens.

      Wie erschaffen unsere Realität jeden Tag. Wir können gar nicht anders – auch ohne uns dessen bewusst zu sein. Wir haben eine Schöpferkraft, die wir oft unterschätzen.

      Aus unseren Gedanken wird Realität

      Alles ist Energie, egal ob wir diese Energie als Gegenstand anfassen können oder nicht. Wir sind in der Lage mit der Energie unserer Gedanken gepaart mit unserem Handeln Dinge zu erschaffen: einen Aufsatz, ein Mittagessen oder einen Pullover: Das ist manifestierte Energie.

      1. Die Aufmerksamkeit fokussiert unsere Energie

      Unsere Aufmerksamkeit ist beim Erschaffen unsere wichtigste Ressource. Wir lenken damit unsere Energie.

      Leider sind wir im Alltag oft unaufmerksam und senden unsere Energie in zu viele verschiedene Richtungen gleichzeitig. Dadurch schwächen wir unsere Schöpferkraft und laufen im Automatikmodus.

      Mit unseren Autopiloten haben wir so lange gelebt, dass wir ohne eine bewusste Anstrengung nicht in der Lage sind sie wahrzunehmen. Mit ihnen fahren wir auf den bekannten eingefahrenen Wegen.

      Wenn wir die Gedanken, die uns den ganzen Tag durch den Kopf schießen – es sind Tausende – bewusst verfolgen, merken wir wie wir unsere Energie verteilen. Wenn wir aufmerksam sind, wird unsere Energie gebündelt und wirkt viel effizienter.

      Unsere Gedanken zeigen uns wo unsere Aufmerksamkeit gerade ist.

      Beispiel Gehaltserhöhung:

      Ich möchte eine Gehaltserhöhung haben. Beim Gedanken daran schießen mir sofort  etliche Argumente durch den Kopf was alles schief gehen kann. Ich finde 100 Gründe, die Gehaltserhöhung nicht zu bekommen. Wie groß sind meine Erfolgsaussichten?

      Einmal zu denken, ich will etwas, reicht nicht. Das geht in der Flut unseres inneren Monologs unter. Wir müssen uns immer wieder unserer Ziele bewusst werden und diese fest positiv in unseren inneren Dialog einbinden. Das geht nur im Hier und Jetzt.

      Bewusst erschaffen ist ganz einfach

      Wenn wir ins Hier und Jetzt gehen und uns bewusst werden wo unsere Aufmerksamkeit gerade ist, können wir diese dahin lenken wo wir sie haben wollen. Ich nenne diesen Vorgang:

      Andocken bei uns selbst

      Am Anfang sollte man sich mehrmals täglich an das Andocken erinnern: Z.B. Post Its an prominenten Stellen platzieren oder die Erinnerungsfunktion des Smart Phones nutzen.

      Fragen, die helfen bei uns selbst anzudocken:

      • Wo bin ich gerade mit meinen Gedanken?
      • Wie geht es mir?
      • Welche Energie strahle ich aus?
      • Ist das okay so oder will ich meine Aufmerksamkeit woanders hin lenken?

      Wichtig: Glaube Deinem inneren Monolog nicht!

      Wenn wir darauf achten, was wir den ganzen Tag so vor uns hin denken, dann merken wir was wir da manchmal für einen Murks verzapfen.

      Unser Gehirn liebt das Sichere und Vertraute. Dein innerer Monolog wird deshalb versuchen Dich in gewohnte Bahnen zu lenken und Dich vor neuen Erfahrungen zu bewahren.

      Regenbogen über dem Dettifoss

      2. Was hindert uns daran das zu erschaffen, was wir wirklich wollen?

      Neben unserem inneren Monolog stehen uns negative Emotionen, die Vergangenheit oder Ausreden im Weg.

      1. Unsere Motivation: Was wir tun ist entscheidend

      Wir machen uns oft selber etwas vor. Unser innerer Monolog hilft uns gerne dabei. Er sagt z.B. dass wir uns mit einer Freundin treffen wollen. Es kommt aber immer wieder etwas dazwischen.

      Was wir tun zeigt uns wohin wir steuern.

      Wenn ich merke, dass mein Tun und mein innerer Monolog voneinander abweichen, ist es Zeit meine Motivation kritisch zu hinterfragen: Was will ich wirklich? Was sind meine Prioritäten und warum? Ich hole mir die Situation ins Bewusstsein und merke, dass ich mich aus den verschiedensten Gründen gerade nicht mit dieser Freundin treffen will.

      2. Wir haben die Verantwortung für unsere Emotionen

      Gefühle haben eine gewaltige Kraft, die wir für uns nutzen können. Wir brauchen dazu aber das Wissen, dass wir nicht Opfer unserer Emotionen sind, sondern wir auch sie erschaffen.

      Emotionen sind Energie, die in Bewegung ist. Wir halten sie gerne fest, denn sie machen uns lebendig und das Leben interessant. Wir können unsere Gefühle, genau wie die Gedanken in unserem inneren Monolog, bewusst steuern.

      Dazu müssen wir die Verantwortung für sie übernehmen. Auch wenn uns Gefühle weh tun, haben sie etwas mit uns zu tun. Sonst wären sie nicht in unserem Leben.

      A. Positive Emotionen verbinden

      Positive Emotionen verbinden uns mit unserer Umwelt. Wenn wir Liebe und Dankbarkeit spüren, sind wir offen. Wir erschaffen dann einen Zugang zu uns selbst und zu anderen und können in den Austausch gehen. Positive Emotionen geben uns Energie.

      B. Negative Emotionen trennen

      Angst, Hass, Eifersucht und Neid schotten uns ab. Sie trennen uns von uns selbst und von unserem Mitmenschen. Wir fühlen uns alleine, verlassen, kraftlos und als Opfer. Negative Emotionen nehmen uns Energie.

      C. So transformieren wir Emotionen

      Emotionen können wir leicht verändern, wenn wir präsent sind. Wenn ich Angst habe, dann frage ich mich zuerst ob ich akut in Gefahr bin. Dann docke ich bei mir an und vergewissere mich, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Meist bin ich gerade dabei, mich aus meiner Komfortzone in unbekanntes Gebiet vorzuwagen.

      Der Weg zu unserer Berufung ist oft der, vor dem wir am meisten Angst haben.

      Anschließend lenke ich meine Aufmerksamkeit bewusst woanders hin: Ich tue etwas, was mir gut tut, am besten etwas, das meinen Körper einbezieht: Ich mache mir eine Tasse Tee oder gehe kurz raus. Schnell verblasst die Angst. Ich könnte mich zwar ganz leicht wieder mit der Angst verbinden, das muss ich aber nicht. Stattdessen verbinde ich mich bewusst mit einer positiven Emotion, z.B. Dankbarkeit.

       2. Wir haben die Verantwortung für unsere Vergangenheit

      Narben und Abhängigkeiten aus unserer Vergangenheit verschwinden leider nicht von alleine.

      Um Freiraum für positive Emotionen zu bekommen müssen wir uns irgendwann mit unserer Vergangenheit befassen. Wir tragen sonst die ganze Zeit einen dicken Rucksack mit uns herum, der uns viel Kraft raubt, weil wir uns ständig um ihn kümmern müssen.

      Das Loslassen meiner Vergangenheit hat mir viel Energie und Freiheit gegeben.

      Ich habe meine Vergangenheit akzeptiert und sie losgelassen. Das war ein langer Prozess, bei dem ich mir auch professionelle Hilfe geholt habe. Heute bin ich dankbar für meine Vergangenheit, denn ohne sie wäre ich nicht da wo ich bin.

      Was helfen kann unsere Vergangenheit zu verarbeiten:

      • Information schafft Transparenz: Es half mir zu verstehen, warum meine Eltern vermutlich so waren und dass sie mir nicht absichtlich weh getan haben
      • Alles zu analysieren ist aber nicht immer der richtige Weg
      • Es gibt verschiedene Methoden mit seiner Vergangenheit zu arbeiten: Eine Methode ist seine Vergangenheit neu zu schreiben
      • Je nachdem wie groß der Rucksack auf Deinem Rücken ist, hole Dir Hilfe und sorge gut für Dich
      • dieser Prozess kann einige Zeit dauern und Höhen und Tiefen haben; versuche geduldig mit Dir zu sein

      Wenn wir Verantwortung für unsere Vergangenheit übernehmen, geben wir uns die Verfügungsgewalt über unser Leben zurück. Wir kommen raus aus der Opferrolle und können unsere Schöpferenergie besser nutzen.

      3. Ausreden: Geht nicht gibt es nicht

      Wir begrenzen uns viel zu oft selbst mit diesem „Das geht nicht“, das wir so oft als Kinder von unseren Eltern oder in der Schule gehört haben.

      Die Glaubensüberzeugung „Das geht nicht“ habe ich im Laufe meines Erschaffens-Trainings größtenteils über Bord geworfen. Bei meinen Klienten, in meinem Freundeskreis und bei mir sehe ich es immer wieder: Da passiert Vieles, das eigentlich gar nicht geht. Da finden sich plötzlich neue Wege, eine Ausnahme oder ein „Zufall“.

      Beispiel: Veränderung ist altersunabhängig

      Meine Schwiegermutter hat noch mit Mitte 70 grundsätzliche Glaubenssätze in ihrem Leben verändert. Seither ist für mich das Alter nur eine weitere Ausrede dafür sich nicht zu verändern zu wollen.

      3. Wie Du Deine Realität erschaffst: Übung macht den Meister

      • Zuerst müssen wir begriffen haben, dass wir unsere Realität erschaffen
      • Dann brauchen wir das Vertrauen, dass es auch wirklich funktioniert
      • Dazu müssen wir uns immer wieder beweisen, dass wir wirklich die Erschaffer unseres Lebens sind

      Ich übe das bewusste Erschaffen schon lange. Mit wachsender Erfahrung werde ich zwar sicherer, bin aber immer noch nicht hundertprozentig firm:

      Ich muss mir immer noch ständig beweisen, dass ich der Gestalter meiner Realität bin. Gerne nutze ich dafür Übungen. Am besten eignen sich Übungsfelder, die vergleichsweise unwichtig sind, denn daran hängen nicht so viele Glaubenssätze, die ich loslassen muss.

      Wir brauchen möglichst viele kleine Erfolgserlebnisse, um unser Vertrauen in uns nachhaltig aufzubauen.

      Wenn ich mit dem Auto in die Stadt fahre, bestelle ich auf der Anreise immer erfolgreich einen Parkplatz.

      Vor kurzem hatte mein innerer Monolog mal wieder so viele Gegenargumente, dass ich ganz bewusst ins Vertrauen gehen musste. Ich habe mir genau vorgestellt, wie froh ich bin, einen Parkplatz direkt vor der Haustür bekommen zu haben. Das hat dann auch geklappt.

      Wir geben uns Hinweise auf unserem Weg: Folge Deinen Impulsen

      Wenn wir aufmerksam im Hier und Jetzt sind können wir die kleinen Impulse wahrnehmen, die uns helfen auf unseren Weg zu bleiben. Diese Impulse sind wie ein innerer Kompass. Sie sind ganz leise und werden im turbulenten Alltag darum oft überhört.

      Locker lassen beim Erschaffen

      Wir müssen uns nicht allem bewusst und immer im Hier und Jetzt sein. Wir bewegen uns trotzdem in die richtige Richtung. Aber um locker zu lassen brauchen wir genug Vertrauen in uns.

      Ich vertraue darauf, dass meine Energie den richtigen Weg findet, das zu erschaffen was ich möchte. Durch immer wieder bei mir andocken vergewissere ich mich, dass ich noch auf dem richtigen Weg bin.

      Ich versuche dabei möglichst locker zu bleiben. Mit Druck funktioniert es nicht so gut, denn dann konzentriere ich mich eher auf das Schwere und mögliche Probleme – und erschaffe mehr davon.

      Tipp: Den Druck raus nehmen

      Ertappt Ihr Euch dabei, dass Ihr zu viel Druck ausübt, dann streckt Euch im nächsten Spiegel einfach mal die Zunge raus. Weg sind der Druck, der Ernst und das Schwere und Ihr seid positiv im Hier und Jetzt angekommen.

      Zum Energiedrehen habe ich eine Clown-Nase: Anwendung nur äußerlich, Nebenwirkungen: gute Laune.

      In dem Moment, in dem wir uns als Schöpfer unserer Realität erkennen, geben wir uns die Erlaubnis, unsere natürlichen Schöpferkräfte auch zu benutzen. Wir nutzen unsere  große Macht und übernehmen die Verantwortung für unser Leben. Wir helfen uns damit nicht nur selbst, sondern inspirieren auch andere.

      Wie steht es mit Deinem Erschaffens-Training?

      Du willst gleich loslegen? Ich habe 10 einfache Übungen um ins Hier und Jetzt zu gehen zusammengestellt.

      Wie Du Deinen Inneren Monolog zähmen kannst, liest Du hier.

      Wo hakt es noch bei Dir? Gerne erarbeite ich mit Dir wie Du Deine magische Schöpferkraft optimal einsetzen kannst.

      Bücher von Joe Dispenza:

      • Schöpfer der Wirklichkeit
      • Ein neues Ich
      • Werde übernatürlich

      What the Bleep do we (K)now – es gibt einen bekannten Film darüber wie wir unsere Realität erschaffen (2004)

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