Der Blog für Deine Entwicklung

Kategorie: Sich kennenlernen (Seite 1 von 2)

Falsch abgebogen? Kontrolle gibt Sicherheit

Wenn ich die Kontrolle über eine Situation zu haben glaubte, fühlte ich mich sicher. Ich hatte früher große Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen und auf meinem Lebensweg falsch abzubiegen. Das hatte zur Folge, dass ich mein Leben minutiös plante.

Problematisch wurde es dann, wenn etwas Unvorhergesehenes passierte. Das stresste mich total. Dann waren sofort Angst und Unsicherheit da. Es war schwer für mich, mit Unwägbarkeiten umzugehen. Ich fühlte mich dann vom Leben persönlich angegriffen.

Kontrolle bei der Berufswahl

Ich habe Betriebswirtschaft studiert und neun Jahre im Controlling (ja, da steckt das Wort Kontrolle drin) gearbeitet. Mit meinem Abitur hätte ich auch andere Studienfächer wählen können. Ich habe aber eine für mich sichere Berufsausbildung gewählt, von der ich hoffte, dass sie mir später noch nutzen würde.

Im Nachhinein habe ich mit dieser Ausbildung die richtige Abzweigung genommen. Auf jeden Fall wende ich das dort Erlernte heute noch an.

Projektmanagement ist immer noch mein zweiter Vorname und ich bin stolz darauf. Ich liebe es, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu vereinfachen. So kann ich meine Klienten gut dabei unterstützen, Ordnung in das Durcheinander von Gefühlen und persönlicher Historie zu bringen und mit ihnen Lösungen zu erarbeiten.

Ich kann das unaufgeregt und mit viel Zugewandtheit und Akzeptanz tun. Denn ich habe selbst (fast) keine Angst mehr davor, falsch abzubiegen.

Was ist mit meinem Kontroll-Wahn passiert?

Ich durfte mich besser kennenlernen. Mein Weg zur Expertin für Energiearbeit hat dafür gesorgt, dass ich bei mir aufgeräumt habe und das immer noch tue. Ich durfte lernen, dass ich mich niemals im Stich lasse. Stück für Stück, über viele Jahre hinweg, habe ich mir so Selbstvertrauen erarbeitet.

Dieses Vertrauen beruht darauf, dass ich meine Fähigkeiten gut kenne. Ich weiß, dass ich mich nicht torpediere, auch wenn ich mehrmals falsch abbiege.

Angst gehört dazu

Ich habe auch gelernt, dass Angst zu meinem Leben gehört.

Besonders, wenn ich Neuland betrete, zittere und bibbere ich. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass unbekannte Situationen Ängste bei mir auslösen. Das macht mich wachsam, denn dafür ist die Angst da.

Ich weiß, dass meine Angst ein Signal ist, dass mich auf eine Baustelle hinweist. Ich verfüge über das nötige Handwerkszeug, um mit diesem ganz normalen Gefühl umzugehen.

Die Angst verschwindet wieder, wenn ich mir ihre Ursachen angesehen habe.

Wenn ich heute falsch abbiege, bin ich eher neugierig als verzweifelt. Ich hole meinen „Indianer Jones“-Abenteurer heraus und finde vielleicht so unverhofft einen verborgenen Schatz.

Weniger Kontrolle, mehr Selbst-Vertrauen

Es hat Jahre gedauert und es fällt mir heute manchmal noch schwer, die Kontrolle abzugeben und ins Vertrauen zu gehen.

Auch wenn ich falsch abbiege, hat das einen Sinn. Vielleicht bekomme ich ihn nie heraus. Das ist in Ordnung. Mein gesteigertes Selbst-Vertrauen hilft mir dabei

Ich brauche innere Stabilität und Ruhe

Hüpft mein Geist von einer Befürchtung zur nächsten:“ Oh, das könnte passieren, und jenes könnte schieflaufen“, dann bin ich im Stress. Dann ist mein Körper auf Flucht, Kampf oder Totstellen eingestellt und mein Gehirn kann seine Arbeit nur eingeschränkt erledigen. Ich bleibe dann weit unter meinen Möglichkeiten, weil ich meine Intuition nicht verstehe.

Ich vertraue mehr meiner Intuition

Wir schwimmen in einem Meer von Informationen, von denen wir nur ein Bruchteil bewusst wahrnehmen können. Wir geben uns ständig Hinweise und Inspirationen, die wir nur bemerken brauchen.

Selbstvertrauen erleichtert die Kontroll-Abgabe

Ich bin viel ruhiger geworden. Mich werfen Kleinigkeiten, wie ein falsches Abbiegen, nicht mehr aus der Bahn. Ich versuche nicht mehr verzweifelt, die Kontrolle über eine unerwartete Situation zu bekommen, die ich sowieso nie haben werde. Ich spare so viel Energie, die ich in sinnvolle Aktionen, statt in wilden Aktionismus stecke.  

Falsch abbiegen, Kontroll-Verlust bei einem Autounfall

Beispiel: Die richtige Mischung aus Vertrauen und Kontrolle

Ich suchte eine neue Kollegin. Meine Mitleitung aus dem Hortprojekt verabschiedete sich in den verdienten Ruhestand. Die Nachfolgesuche gestaltete sich schwierig.

Wie sollten wir jemanden finden, der Spaß daran hat, für kleines Geld zweieinhalb Tage von 12 bis 16 Uhr mit Kindern zu arbeiten? Zudem sollte er oder sie gut in unsere Gemeinschaft passen.

Die Monate vergingen. Wir sprachen mit vielen möglichen Bewerber*innen. Einige haben auch hospitiert. Die eine war körperlich nicht fit genug, der anderen war es zu laut. Wieder andere hatten andere Pläne. Mir hat das deutlich gemacht, dass wir eine gute, aber auch anstrengende Arbeit leisten.

An einem Nachmittag bekam ich eine Panikattacke: Ein*e Nachfolger*in war immer noch nicht in Sicht und die Zeit wurde knapp. Ich erzählte meiner Tochter und ihrer besten Freundin von meinem Problem.

Da meinte die Freundin: „Meine Mutter vielleicht …“, da klickte es bei mir. Wir kannten uns von der gemeinsamen Arbeit als Elternvertreterinnen in der Klasse unserer Kinder. Ich hatte sie bisher nicht auf dem Schirm gehabt. Sie hatte Interesse!

Als sie hospitierte, ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Unsere Köchin wurde krank, und auch sonst war es das reinste Chaos. Das waren keine guten Voraussetzungen, um einen guten Eindruck zu machen. Das hat sie zum Glück nicht abgeschreckt.

Unsere Köchin bereitet Wraps zu.

Ich dachte, wir wären falsch abgebogen bei der Kolleg*innensuche. Mein Optimismus war zeitweise auf Tauchstation gegangen. Ich habe trotzdem weitergemacht und mir ist eine unerwartete Lösung scheinbar in den Schoß gefallen.

Selbstvertrauen hilft beim Loslassen

Mit jeder Erfahrung, dass auch verzwickte Situationen gut ausgehen, wächst mein Vertrauen in mich und in meine Fähigkeiten, mein Leben zu gestalten.

Ich finde dieses Selbstvertrauen so hilfreich, dass ich ein Buch darüber schreibe. Es zeigt, wie du mehr Vertrauen in den wichtigsten Menschen deines Lebens bekommst.

Auch für dich gibt es gute Lösungen. Lass uns unverbindlich darüber sprechen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: KI und privat

© Inge Schumacher

15 Inspirationen, um deine Realität zu gestalten

Leider verschenken viele von uns die Schöpferkraft, die unser Geburtsrecht ist: Sie treten ihre Macht, ihre Realität zu gestalten, ab. An:

  • Die Umstände
  • Die Gesellschaft
  • Das Schicksal

Die Macht über das eigene Leben herzugeben hat eine lange Tradition. Für absolute staatliche Strukturen sind selbstständig denkende und handelnde Menschen gefährlich. Nicht umsonst werden Oppositionelle von totalitären Regierungen rigoros verfolgt. Die Obrigkeit profitiert von unselbständigen Menschen. Sie sind leichter zu beeinflussen.

Warum es schwierig ist deine Realität zu gestalten

Im Mittelalter hatten die Fürsten und die Kirche das Sagen. Ihnen war daran gelegen ihre Untertanen klein zu halten. Die normalen Menschen hatten folglich wenig Einfluss auf ihr Leben. Sie waren abhängig und deswegen gut zu leiten.

Dieser geschichtliche Hintergrund wirkt bis heute nach. Irgendwo tief in uns schlummert immer noch die Überzeugung, dass wir keine wirkliche Macht über unser Schicksal haben.

Wenn du deine Realität bewusst gestalten willst, stemmst du dich also gegen eine über tausend Jahre alte Sozialisierung. Deswegen ist das bewusste Erschaffen so gewöhnungsbedürftig und fühlt sich fremd für dich an.

Du bist Expert*in für deine Realität

Du bist gut darin, das zu erschaffen, was du brauchst. Schau dir dein Leben an. Vieles willst du genau so haben. Du bist bereits eine erfolgreiche Schöpfer*in deiner Realität. Du hast schon viel Gutes und Schönes in dein Leben geholt. Höchste Zeit, das einmal zu würdigen.

Du bist nicht allein. Immer mehr Menschen arbeiten daran, ihre Realität bewusst zu gestalten. Das ist großartig. Viele darf ich dabei unterstützen. Darauf basieren die Inspirationen, die ich in diesem Artikel zusammengestellt habe.

Deine Zukunft wird im Hier und Jetzt geboren

Nicht alles in deinem Leben ist perfekt. Einiges beäugst du kritisch und willst es ändern. Das kannst du. Im Erschaffen bist du bereits Expert*in. Du musst nur noch lernen, das bewusst zu tun.

Deine Wahrnehmung erschafft deine Realität

Deine Aufmerksamkeit bestimmt, was du wahrnimmst. Du erschaffst automatisch mehr von dem, auf das du dich konzentrierst. Anders ausgedrückt: Was deine Aufmerksamkeit hat, das taucht in deinem Leben auf. Das gilt für Positives wie für Negatives. Das kannst du wunderbar für das bewusste Erschaffen deiner Realität nutzen.

Wenn du dich auf Probleme konzentrierst, erschaffst du welche.

Wenn du wahrnimmst, dass

  • Du keine Wahlmöglichkeiten hast
  • Angst hast
  • Dich als Opfer fühlst
  • Du dich auf den Mangel konzentrierst

dann geht deine Schöpferenergie in diese Richtung. Du erschaffst mehr davon.

Sie steht dadurch nicht mehr für Positives zur Verfügung wie:

  • Dankbarkeit
  • Zufriedenheit
  • Im Flow sein
  • Überfluss

Deswegen ist es so wichtig, festzustellen, wo deine Aufmerksamkeit gerade ist.

Folgende Inspirationen helfen dir, deine Realität zu gestalten. Experimentiere mit ihnen und finde heraus, welche für dich funktionieren. Bleibe offen, neugierig und engagiert auf deinem Weg. Berichte mir von deinen Erfahrungen.

Ein Mensch springt im Gegenlicht der untergehenden Sonne hoch

15 Inspirationen für deine Realität

  1. Lerne dich kennen. Je mehr du über dich weißt, desto besser. Mit dem Wissen über dich selbst, wird es dir viel leichter fallen, dein Leben für dich passend zu gestalten.
  2. Schärfe dein Bewusstsein für dich selbst. Schau dir an, was du tust und was nicht. Das ist vielleicht nicht das, was du meinst, dass du eigentlich machen willst. Daraus kannst du wichtige Informationen ableiten. Zum Beispiel zeigt dir das, welche Glaubenssätzen bei dir aktiv sind.
  3. Kenne deine Ziele: Definiere klare Absichten und Ziele für dich selbst. Schreibe sie auf und lese sie regelmäßig, um deine Fokussierung zu verstärken.
  4. Schau dir diese Glaubenssätze an. Dienen sie dir noch oder haben sie ihr Haltbarkeitsdatum längst überschritten?
  5. Lebe deine Leidenschaften und Interessen. Finde Wege, um deine Talente einzusetzen und deine Träume zu verwirklichen.
  6. Neugier schafft Raum für Möglichkeiten. Öffne dich für neue Möglichkeiten und Chancen, indem du alte Denkmuster und Begrenzungen loslässt. Sei bereit, dich auf das Unbekannte einzulassen.
  7. Dankbarkeit: Sei dankbar für das, was du bereits in deinem Leben hast. So konzentrierst du dich auf die Fülle und wirst mehr davon in dein Leben holen. Schreibe täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Das lenkt deine Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte deiner Realität.
  8. Achtsamkeit: Sei achtsam und im gegenwärtigen Moment präsent. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt, anstatt in der Vergangenheit oder Zukunft festzuhängen. Um präsent zu werden reichen einige tiefe bewusste Atemzüge.
  9. Praktiziere regelmäßig irgendeine Art von Meditation, um deinen Geist zu beruhigen und deine Aufmerksamkeit zu fokussieren. Du musst das nicht jeden Tag und auf eine bestimmte Art und Weise tun. Auch hier gilt es herauszufinden, was für dich passt. Ich habe einen Blogartikel darüber geschrieben.
  10. Visualisierung: Setze dich an einen ruhigen Ort und visualisiere die Realität, die du für dich erschaffen willst. Stelle dir vor, wie es sich anfühlt, wie es aussieht und wie es sich anhört.
  11. Erstelle ein Vision Board, auf dem du Bilder, Zitate und Symbole sammelst, die deine Ziele repräsentieren. Schau es regelmäßig an und lass deine Vorstellungskraft für dich arbeiten.
  12. Überlege dir den nächsten Schritt und gehe ihn. Male dir aus, wie du den Weg zu deinem Ziel erfolgreich meisterst. Das wird dir helfen fokussiert zu bleiben.
  13. Taten statt Worte: Starte immer wieder kleine konkrete Aktionen, um deine Ziele zu erreichen. Setze deine Absichten in die Tat um, anstatt nur darüber zu sprechen. Das bringt deine Schöpfer-Energie ins Rollen
  14. Nutze deine Kreativität: Kreative Ausdrucksformen wie Malen, Schreiben, Tanzen oder Musizieren, können dir helfen, innere Wünsche zum Ausdruck zu bringen. So kannst du deine Vision klarer definieren.
  15. Umgebe dich mit positiver Energie: Umgebe dich mit positiven Menschen und Dingen, die dich inspirieren und unterstützen. Auch die Energie deiner Umgebung beeinflusst deine Realität.

Habe Geduld mit dir

Gib dir selbst Zeit, das bewusste Erschaffen zu üben. Deine Schöpfermuskeln brauchen Training, wie alle anderen Muskeln auch. Wichtig ist, dass du immer wieder kleine Aktionen startest, die deine Absichten unterstützen. So lenkt deine Aufmerksamkeit deine Energie dahin, wo du sie haben willst.

Du musst dabei das genaue Ziel nicht kennen, wie zum Beispiel deinen nächsten Arbeitsplatz. Es reicht völlig aus, wenn du dich auf das erleichterte warme Gefühl konzentrierst, das dein neuer Job in dir auslöst.

Du willst mehr darüber wissen, wie du deine Realität gestalten kannst?

Nehme mein kostenloses Kennenlerngespräch in Anspruch.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Welche Werte sind dir wichtig?

Ein wichtiger Bereich, in dem wir uns kennen sollten sind unsere Werte. Ich nenne sie auch innere Wahrheiten. Wenn wir uns bewusst sind, welche Werte wir haben, können wir sie als inneren Kompass nutzen. Entscheidungen fallen uns mit diesem Wissen viel einfacher.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Werte. In den Self-Coaching Workshops, die ich mit einigen Kollegen gebe, spielen Karten mit Werten eine wichtige Rolle. Wir haben über 200 Karten und stellen immer wieder fest, dass welche fehlen.

Damit du dir die Masse der Werte vorstellen kannst, habe ich hier 50 Werte aufgelistet. Die Sortierung ist willkürlich und drückt keine „Wertigkeit“ aus.

  • Ehrlichkeit
  • Respekt
  • Vertrauen
  • Liebe
  • Freiheit
  • Gerechtigkeit
  • Mitgefühl
  • Dankbarkeit
  • Toleranz
  • Integrität
  • Authentizität
  • Mut
  • Harmonie
  • Großzügigkeit
  • Wertschätzung
  • Frieden
  • Nachhaltigkeit
  • Selbstachtung
  • Bildung
  • Kreativität
  • Abenteuer
  • Gelassenheit
  • Akzeptanz
  • Verantwortung
  • Humor
  • Achtsamkeit
  • Erfolg
  • Zusammenarbeit
  • Empathie
  • Offenheit
  • Neugier
  • Bescheidenheit
  • Ordnung
  • Flexibilität
  • Leidenschaft
  • Zielstrebigkeit
  • Nachhaltigkeit
  • Würde
  • Beständigkeit
  • Stolz
  • Ehre
  • Harmonie
  • Großzügigkeit
  • Beharrlichkeit
  • Entschlossenheit
  • Anerkennung
  • Resilienz
  • Gleich-berechtigung
  • Teamarbeit

Einige Werte

habe ich mir näher angeschaut. Werte, die von vielen geschätzt werden.

Freiheit

Viele Menschen schätzen individuelle Freiheit und Autonomie. Sie wollen ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten.

Gerechtigkeit und Fairness

Viele von uns legen Wert auf Gleichbehandlung, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Familie und Gemeinschaft

Familie und zwischenmenschliche Beziehungen spielen eine wichtige Rolle im unserem Leben. Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft und das Wohl der Familie sind für viele von uns bedeutende Werte.

Ethik und Moral

Wir haben unterschiedliche Auffassungen von richtig und falsch. Individuell und kulturell. Unsere Kultur ist verantwortlich für viele ethische und moralische Grundsätze. Unsere Erfahrung individualisiert diese.

Inneres Wachstum und persönliche Entwicklung

Viele Menschen streben danach, sich persönlich weiterzuentwickeln, neue Fähigkeiten zu erlernen und ihr Potenzial zu entfalten.

Welche Werte sind dir wichtig? Welche davon lebst du?

Wir erwarten oft von anderen Menschen sich an Werte zu halten, die wir wichtig und richtig finden. Wir sind aber nicht unbedingt bereit, diesen Werten selbst immer zu folgen.

Wir messen Werte-Erfüllung mit zweierlei Maß

Etwas zu denken und zu sagen und etwas wirklich zu tun sind zwei Paar Schuhe. Das ist der berühmte Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Gehst du bei wichtigen Werten Kompromisse ein oder nicht? Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach.

Am Beispiel eines mir wichtigen Werts schauen wir uns das einmal an.

Einer meiner Werte ist Ehrlichkeit

Ehrlichkeit ist für mich eine wichtige innere Wahrheit. Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich authentisch bin.

Trotzdem dränge ich nicht jedem ungefragt eine unbequeme Wahrheit auf. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass meine Diplomatie dann auf Kosten meines Wertes Ehrlichkeit geht.

Für mich ist das in Ordnung. Für andere wäre es das vielleicht nicht. Wieder andere verstehen nicht, warum ich mich wegen ein wenig Diplomatie so anstelle.

Werte sind eben nicht nur in ihren Ausprägungen individuell sondern auch in ihrer Handhabung.

Jeder hat andere Werte

Es fällt mir schwer zu akzeptieren, wenn Menschen den Wert Ehrlichkeit nicht so leben wie ich es gut finde.

Ich habe Probleme, derartige Unterschiede zu tolerieren. Besonders bei Menschen, die mir nahe stehen. Wenn meine Kinder mich anschwindeln, kann ich mich aufregen! Du kennst das bestimmt: „Ich war das nicht!“ oder „Ja ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“

Nach meiner Erfahrung sind Unwahrheiten von Erwachsenen meist Schutzbehauptungen. Diese Menschen, können nicht zu sich stehen. Dazu wie sie sind oder zu dem Fehler, den sie vielleicht gemacht haben.

Nicht von ungefähr arbeite ich mit meinen Klienten daran, dass sie sich wohl fühlen, so wie sie sind. Dass sie sich nicht hinter einer Fassade verstecken müssen. Dieser Blog heißt nicht zufällig: Der Blog für deine persönliche Entwicklung.

Wir verstehen unter einem Wert alle etwas Unterschiedliches. Deswegen ist es so wichtig, über Werte zu sprechen und diese offen zu kommunizieren. Ich habe den Wert, für den mein Blog steht, deswegen im Folgenden aufgedröselt.

Aspekte des Werts „Persönliche Entwicklung

Lernen

Wenn du persönliche Entwicklung schätzt, lernst du gerne dazu. Du bist motiviert, neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen zu sammeln. Das kann in Schulen, Unis oder Kursen sein. Aber auch durch Selbststudium oder informelles Lernen. Bücher, Experten oder aber das Leben sind dann deine Lehrer.

Selbstreflexion

Um dich persönlich zu entwickeln, musst du dich kennen. Deswegen übe ich mit meinen Klienten, sich selbst zu reflektieren. Wir schauen uns ihre eigenen Stärken, Werte und Ziele an und analysieren sie. So können sie sich besser verstehen und selbstsicherer werden.

Herausforderungen annehmen

Wenn du diesen Wert lebst, hast du keine Angst deine Komfortzone zu verlassen. Du bist bereit, Risiken einzugehen und dich in herausfordernde Situationen zu begeben. Dadurch kannst du wachsen.

Anpassungsfähigkeit

Wenn du  persönliches Wachstum schätzt, bist du offen für Veränderungen. Du schiebst nicht so schnell Panik, wenn es mal drunter und drüber geht. Du siehst Veränderungen als Möglichkeiten zu deiner persönlichen Entwicklung. Du nutzt sie, um deine Fähigkeiten und dein Wissen zu erweitern.

Selbstverwirklichung

Du strebst danach, dein volles Potenzial auszuschöpfen und ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen. Eines, das mit deinen persönlichen Zielen und Werten im Einklang steht.

Welcher Aspekt würde bei dir an erster Stelle beim Wert persönlicher Entwicklung stehen?

Was würdest du ergänzen?

Wir denken, dass unsere persönlichen Werte die einzig richtigen sind und daher allgemeingültig sein müssen. Dem ist nicht so. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder auf seinem Kompass andere Werte stehen hat oder sie anders interpretiert. Andere Werte sind genauso relevant wie unsere eigenen.

Das bedeutet, dass wir über unsere Werte sprechen müssen. Immer wieder. Wenn wir gemeinsam an einem Projekt arbeiten, tun wir gut daran, uns über unsere Werte und ihre Interpretation auszutauschen, damit wir uns nicht gegenseitig unbeabsichtigt verletzen und auf die Füße treten.

Deine Werte sind wertvoll

Deine Werte begrenzen Dich nicht. Sie gehören zu Dir und durch sie kannst Du Dich besser verstehen. Deine Werte ziehen sich durch dein ganzen Handeln. Du kannst diese Werte auf sehr unterschiedliche Art und Weise Ausdruck geben.

Ich gebe gemeinsam mit meinen Kollegen Peter Weinberger und Iris Görling am 8. Juni in Hamburg einen Workshop zum Thema Werte.

Du willst mehr über die Arbeit mit deinen Werten wissen? Führe ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Alles zu viel? Einfache Übungen für Hochsensible und Menschen mit ADHS

Wenn du leicht von Informationen überwältigt wirst, könntest du mit Hochsensibilität und/oder einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) gesegnet sein.

  • Bist du sehr offen für die Informationen, die auf dich einprasseln?
  • Sind große Gruppen anstrengend für dich?
  • Gehörst du zu den Menschen, die ständig neue Ideen haben?

Wenn dir die Informationen, die auf dich einströmen, schnell zu viel werden hast du vielleicht auch nur eine dünne Haut. Davon sind mehr Menschen betroffen als du meinst,

In diesem Artikel findest du Übungen, die dich dabei unterstützen, für dich zu sorgen, wenn es hoch hergeht.

Hochsensible nehmen sehr viel wahr

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal. 20 Prozent aller Menschen haben dieses Merkmal.

Wenn du hochsensibel bist, leidest du in einer sehr unruhigen Umgebung. Vor lauten Geräusche, starken Gerüchen und chaotische Situationen würdest du am liebsten davonlaufen. Das sind zu viele Eindrücke, die du verarbeiten musst.

Du brauchst dazu viel Verarbeitungs-Zeit; spätestens abends. Deswegen dauert es für dich lange, um zur Ruhe zu kommen.

Je früher du lernst, die Informationsflut zu regulieren, die auf dich einprasselt desto besser. Die ständige Überforderung durch zu viel Input kann dich müde und krank machen.

Versuche, deinen Wahrnehmungsfilter anzupassen. Du grenzt dich bewusst ab, wenn zu viel Informationen bei dir ankommen.

Dabei helfen kann dir folgende Abgrenzungsübung:

Mache einige tiefe Atemzüge und fühle deinen Körper. Achte besonders darauf, wo er aufhört. Stell dir dann eine Blase vor, die dich schützt. Sie geht einmal um dich herum. Suche dir ein passendes Bild für diese Blase. Hier ein paar Beispiele:

  • Ein Kind stellt sich die Blase als roten Luftballon vor
  • Ein Klient braucht etliche Meter Beton als Schutz zwischen sich und der Außenwelt
  • Ein anderer entwickelt ein Bild mit weichen Wattewolken
  • Eine Klientin findet ein Wort, das für sie als Schutz passt

Alles ist erlaubt. Du wirst feststellen, dass deine Schutzblase ganz unterschiedliche Qualitäten haben kann, je nachdem in welcher Situation du dich befindest.

Menschen mit ADHS sind immer auf Empfang

Besonders schwierig ist es für Menschen mit ADHS aus dem stetigen Strom wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Sie sind stets auf Empfang und deswegen sehr offen.

Was ist ADHS?

Es wird geschätzt, dass zwei bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen betroffen sind.

Charakteristisch für ADHS sind drei Hauptsymptome:

  • Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang)
  • Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit)
  • Impulsivität (unüberlegtes Handeln)

Die einzelnen Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. ADHS ist nicht auf Kinder und Jugendliche beschränkt. Einige meiner erwachsenen Klienten leiden auch darunter.

Woher kommen die Ausprägungen von ADHS?

Der Stand der Forschung zu ADHS ist, dass das Gehirn der Betroffenen in der kindlichen Entdecker-Phase steckengeblieben ist. Diese Phase beginnt, wenn Kinder mobil werden.

Sie nehmen viel auf und ihr Gehirn kann sich dadurch schnell entwickeln. Sie sind dann ganz offen und alles ist spannend für sie. Deswegen sind Kinder in diesem Entwicklungsstadium so leicht ablenkbar.

Normalerweise lernen wir im Laufe der Zeit, uns zu konzentrieren. Wir sind dann in der Lage Störendes auszublenden. Menschen mit ADHS fällt das unendlich schwer. Sie sind ständig offen für neue Sinneseindrücke. Sie nehmen alles wahr, was um sie herum vorgeht.

Zum Beispiel ist es fast unmöglich mit ihnen ein Gespräch zu führen, wenn in der Umgebung große Unruhe herrscht.

Ständig zu viel Energie im System

Konzentration ist für die Betroffenen Schwerstarbeit. Typisch ist, dass sie es kaum schaffen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und diese zu Ende zu bringen.

Zeitweilige Ruhe im Kopf und damit auch im Körper herzustellen ist eine große Herausforderung für sie. Dabei brauchen sie dringend Erholung.

Meiner Meinung nach hilft diesem Personenkreis mehr zu wissen, um besser zurechtzukommen. Sie sollten sich selbst gut kennen und über den ADHS-Komplex Bescheid wissen. Dann wird es leichter damit umzugehen.

Ich empfehle deswegen das Buch „Unruhe im Kopf. Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS“ von Gabor Maté.

Der Autor hat drei Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde. Als Arzt hat er sich mit der Thematik beschäftigt und festgestellt, dass er selbst davon betroffen ist. Seine Erkenntnisse und viele Beispiele hat er in diesem gut verständlichen Buch verarbeitet.

Von Midjourney erstelltes Bild, das eine Frau mit Kopfhörern darstellt, die sich die Ohren zuhält ADHS

Drei Übungen, die dünnhäutigen Menschen helfen für sich zu sorgen:

1. Gehe ins Hier und Jetzt

Im Hier und Jetzt kannst du feststellen, was du gerade brauchst.

Stelle den Autopiloten aus. Dann bist du aufmerksam. Jetzt kannst du deine Situation verändern. Das geht am besten, wenn du den Körper mitnimmst.

  • Mache eine kleine Atemübung
  • Checke bei dir ein und frage dich: Wie geht es dir?
  • Prüfe, ob dein Körper verspannt ist und mache eine kurze Lockerungsübung
  • Frage dich: Welche konkrete Kleinigkeit hilft dir, damit es dir besser geht?
  • Brauchst du eine Pause?         

Danach kannst du feststellen, ob dir das Außen zu viel ist und dich überfordert.

2. Abgrenzung

Oft übernehmen sensible Menschen Energien aus ihrer Umgebung. Sie fühlen sich zum Beispiel plötzlich unwohl, obwohl es ihnen eben noch gut ging. Das herauszubekommen braucht Übung. Hier hilft bewusste Abgrenzung.

Wenn du merkst, dass du dich überfordert bist, zieh dich zurück.

  • Suche Ruhe im Außen, um sie auf dein Inneres zu übertragen
  • Gehe aus der Situation
  • Mache eine Atemübung und beruhige dich

Du hast bestimmt eigene Strategien entwickelt, mit herausforderndem Input umzugehen.

Was machst du genau? Dient dir diese Herangehensweise noch? Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Welches sind Situationen, die dir über den Kopf wachsen?
  • Was tust du automatisch? Schaffst du Abstand, indem du dich zurückziehst?
  • Welche anderen Strategien kannst du identifizieren?

3. Schaffe dir Ruhe-Oasen

Das ständige Plappern deines Inneren Monologs kommt zu der Unruhe von außen hinzu. Um deine Bedürfnisse besser wahrzunehmen, hilft dir Ruhe in deinem Kopf. Die bekommst du durch:

  • Meditation
  • Musik hören
  • In die Natur gehen
  • Sport machen

Du musst selbst herausfinden, was dir hilft zur Ruhe zu kommen. Wenn du nicht weißt, wie sich innere Ruhe anfühlt, überprüfe deinen Blutdruck und deine Herzfrequenz vor und nach den Übungen. So bekommst du zuverlässige Information über ihre Wirksamkeit.

Schreibe mir doch bitte in die Kommentare, ob dir auch oft alles zu viel, zu laut und zu bunt ist. Wie reagierst du darauf und was hilft dir?

Du brauchst mehr Informationen?

Ruf mich gerne unverbindlich an. Ich schenke dir eine halbstündiges Erstgespräch.

Anhang

Hilfreiche Links:

Bücher:

Elaine N. Aron Sind Sie hochsensibel? Ein praktisches Handbuch für hochsensible Menschen. Das Arbeitsbuch (2022)

Gabor Maté (2021) Unruhe im Kopf. Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHS

Bilder: selbst erstellt mit Midjourney

© Inge Schumacher

Bist Du Stress-abhängig?

Die Notwendigkeit, Stress zu generieren und damit den Körper zu Höchstleistungen zu motivieren, kommt aus grauer Vorzeit. Damals mussten wir in der Lage sein, in kurzer Zeit unsere gesamten körperlichen Reserven zu mobilisieren.

Die brauchten wir, um erfolgreich vor einem Säbelzahntiger davonzulaufen und nicht gefressen zu werden. Herz, Lunge und Beine bekamen dann unsere gesamte Energie.

Diese Stressreaktion ist unsere Antwort auf akute Gefahr: Sie besteht aus Rennen, Kämpfen oder sich Totstellen. Unser Körper wird dabei unter Strom gesetzt.

Ist die gefährliche Situation vorüber, werden die Stresshormone abgebaut und wir entspannen uns. Dann reguliert sich unser System und findet wieder zurück in Balance.

Sehr gut beobachten lässt sich dieser Prozess bei Tierdokumentationen, in denen gezeigt wird, wie Löwen auf die Jagd gehen. Die verfolgten Tiere beruhigen sich nach einem Raubtierangriff schnell und grasen friedlich weiter.

Der Löwe wird in unserer modernen Welt durch andere Stressoren ersetzt: Den Job, den Verkehr, den Zeitdruck. Das Problem ist, dass der Stress bei vielen von uns zum Dauerzustand wird.

Das ist so, als ob der Löwe die ganze Zeit hinter uns her rennt und wir nur noch durchs Leben sprinten. Es gibt zu wenig Erholungsphasen, in denen sich unser System regenerieren und ausbalancieren kann. So leben wir ständig mit einer Überversorgung an Stresshormonen.

Gedanken-Stress

Leider reicht alleine schon der Gedanke an einen Stressor, einen Löwen, um uns in Alarmbereitschaft zu versetzen. Es stresst uns schon, wenn wir uns zum Beispiel „nur“ Sorgen machen, dass irgendetwas etwas schiefgehen könnte.

Stress kann krank machen

Kein natürlicher Organismus, der sich laufend im Stress befindet, kann auf Dauer problemlos funktionieren. Zu viel Stress kann deswegen Folgen, wie Entzündungen oder chronische Krankheiten haben. Klassische Stressfolgen sind zum Beispiel Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Unter Stress schüttet der Körper vermehrt die Hormone Adrenalin und Kortisol aus. Beide erhöhen den Blutdruck. Außerdem steigt die Produktion körpereigener Fette, die sich mit der Zeit an den Wänden der Blutgefäße absetzen. Das führt zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Das Stresshormon Kortisol reduziert außerdem die Wirkung des Insulins. Insulin ist aber wichtig für die Regulierung des Blutzuckerspiegels. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit vermehrter Insulin-Produktion. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, droht eine Insulinresistenz, die Diabetes 2 genannt wird.

Stress bringt auch unsere Immunabwehr durcheinander. Erkältungsviren gelangen so nicht nur leichter in den Körper, sondern halten sich dort auch länger auf. Krankheiten werden verschleppt. Die Folge: Sobald der Stress vorbei ist, bricht eine Krankheit aus. Das ist ein Grund dafür, warum so viele Menschen im Urlaub krank werden.

In einer Stresssituation spannen sich unsere Muskeln automatisch an. Hält der Stress an, kann es zu chronischen Verspannungen kommen. Das ist die Ursache für viele Rücken- und Nackenschmerzen.

Die Liste der problematischen Stressfolgen lässt sich noch weiter fortsetzen. Auf die psychischen Folgen bin ich hier erst gar nicht eingegangen.

Wir alle wissen, dass andauernder Stress schädlich ist. Warum befinden sich dann so viele von uns ständig im Hamsterrad?

Ist Stress eine Droge?

Zum ersten Mal habe ich von Joe Dispensa gehört, dass wir vom Stress abhängig werden können. Emotionen wie

  • Angst
  • Schuld
  • Wertlosigkeit
  • Unsicherheit
  • Traurigkeit

werden von Stresshormonen hervorgerufen. Weil wir uns durch das so ausgeschüttete Adrenalin lebendig fühlen, suchen wir diese Gefühle immer wieder. Deswegen ist es so schwer, von ihnen loszukommen.

Die 1200 chemischen Stoffe, die mit einer Stressreaktion verbunden sind wirken nur bis zu zwei Minuten lang. Wir müssten uns also schnell wieder beruhigen können, wenn wir uns zum Beispiel geärgert haben.

Wenn uns das nicht gelingt bedeutet das, dass wir das Gefühl des Ärgers immer wieder aktivieren, weil wir abhängig davon sind.

Jetzt verstehst Du bestimmt besser, warum manche Menschen so oft, so lange und so viel jammern. Sie baden im Selbstmitleid und in den dadurch erzeugten Gefühlen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ihr Leben fühlt sich für sie so lebendiger an, auch wenn das nicht angenehm ist.

Durch Stress ist unsere Aufmerksamkeit ständig auf das Außen gerichtet. Von daher kommt die vermeintliche Gefahr und dahin fließt unsere Energie.

Deswegen sind wir nicht in der Lage in unser Inneres zu blicken, um festzustellen was los ist und warum. Geschweige denn, mitzubekommen, was in anderen vorgeht. Wir drehen uns ausschließlich um uns selbst.

Stress hält uns damit genauso auf den alten Wegen unserer Vergangenheit fest wie der Autopilot.

Ein bunter Pfeil mit dem Wort Problem darauf geschrieben.

Könntest Du Stress-abhängig sein?

Beantworte bitte folgende Fragen:

  • Fällt es Dir schwer zur Ruhe zu kommen?
  • Drehen sich Deine Gedanken oft im Hamsterrad immer und immer wieder um dasselbe Problem?
  • Sind Deine Gedanken immer schon bei Deiner nächsten Aufgabe?
  • Bist du oft angespannt?
  • Hast Du nie genug Zeit für die Dinge, die Du liebst?
  • Leiden Deine Hobbys und Deine Freunde?
  • Fällt es Dir in Deiner Freizeit schwer, Dich zu entspannen?
  • Hast Du körperliche oder seelische Probleme?

Falls Du einige Fragen mit Ja beantwortest, könnte ich mir vorstellen, dass Stress in Deinem Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

Du bist Dir immer noch nicht sicher, ob Du Stress-abhängig sein könntest? Dann empfehle ich Dir, einen der vielen Stress-Tests im Internet zu machen.

Bei mir war das auf jeden Fall so. Ich war Stress-abhängig. Für mich persönlich bedeutete Stress Anspannung: In meinem Inneren, in meinem Kopf und in meinem Körper. Weil das so normal für mich war, habe ich das lange Zeit nicht gemerkt.

Auch heute noch liebe ich es manchmal unter Hochspannung durch die Gegend zu rennen und tausend verschiedene Sachen zu erledigen. Was anders ist: Ich versuche für Ausgleich zu sorgen. Hilfreich ist, dass ich jetzt eher in der Lage bin zu merken, wenn ich mich verspanne. Dann wird es höchste Zeit gegenzusteuern.

Entspannung zu lernen war schwer für mich. Wie sollte ich etwas  lernen, von dem ich keine Ahnung hatte, wie es sich anfühlt? Ich habe als alles mögliche ausprobiert.

Erst als ich mühsam gelernt habe, mich zu entspannen, habe ich den Unterschied zu meinem Normalzustand überhaupt feststellen können. Ich konnte dann auch erkennen, wie anstrengend das war und wie unnötig.

Für mich passt der Satz von Gabor Maté „When there is tension you need to pay attention“. Frei übersetzt bedeutet das: Da, wo Anspannung ist, solltest Du aufmerksam hinsehen. Wenn mir meine Anspannung bewusst wird, stoppe ich meinen Autopiloten und starte ein kleines Lockerungsprogramm.

Wichtig ist es, dabei den Körper mitzunehmen. Alleine das Denken: „Ich bin gerade gestresst und entspanne mich jetzt“, funktioniert nicht.

Was Du tun kannst, um raus aus dem Stress zu kommen ist zum Beispiel:

  • Einige bewusste Atemzüge tun
  • Aufstehen
  • Hüpfen
  • Kleine Pause machen und Rausgehen

Es gibt leider keinen optimalen Weg in die Entspannung. Es gibt nur Deinen eigenen Weg. Nur Du kennst Dich gut genug, um ihn zu finden. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren.

Schreib mir, wie Du herausfindest, dass Du gestresst bist und wie Du damit umgehst!

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Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

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Diversität leben, aber wie?

Alles, was wir nicht kennen, kann uns schaden. Deswegen sind wir grundsätzlich misstrauisch bei Andersartigkeit. Diversität, also Vielfalt, drückt oft genau auf diesen Knopf. Diese Reaktion ist bei uns seit Urzeiten eingebaut. Dafür ist unser Reptiliengehirn verantwortlich, der älteste Teil unseres Gehirns.

Wir gehen instinktiv auf Abstand und schützen uns, wenn wir auf etwas Unbekanntes stoßen. Das hat uns seit der Steinzeit am Leben erhalten, macht es uns aber in der globalen Wirklichkeit von heute schwer. Wir werden ständig konfrontiert mit Diversität.

Zum Glück haben wir Menschen die Möglichkeit unsere höheren Hirnregionen, die rationales Denken ermöglichen, dazu zuschalten.

Eine weiße Schaufensterpuppe trägt eine scharze Atemschutzmaske

Diversität in Corona-Zeiten

Die Corona Pandemie zeigt besonders deutlich das Chaos, das beim Aufprall von unterschiedlichen Weltanschauungen entstehen kann. Die Angst vor dem potenziell tödlichen Virus war so groß, dass sie rationale Überlegungen vielfach außer Kraft gesetzt hat.

In meiner Praxis hatte ich mit sowohl mit Impfgegnern als auch mit Impfbefürwortern zu tun. Die einen hatten Angst vor dem Virus und empfanden Ungeimpfte als lebensbedrohlich. Die anderen hatten Angst vor der Impfung oder lehnten sich auf gegen den Zwang, der auf sie ausgeübt wurde.

Ich habe in dieser Zeit mit vielen Klienten an ihren Glaubenssätzen gearbeitet und ihnen erklärt, was Angst mit uns macht: Dass wir eben nicht mehr rational denken können, wenn wir unser Leben in Gefahr sehen. Mit einer Gefahr, die wir mit den bloßen Augen nicht wahrnehmen können, lässt sich zusätzlich schwer umgehen.

Wir mussten uns auf die Aussagen, der Ärzte und Wissenschaftler verlassen, die so eine Situation auch noch nicht gesehen hatten. Das ist natürlich beängstigend! Und gerade deswegen ein wunderbares Beispiel für die Schwierigkeit andere Sichtweisen zu akzeptieren.

Diversität hat das Potential zur Spaltung

Die Impfdiskussion spaltete Freundeskreise und Familien. Der Graben ging oft so tief, dass er nicht mehr zu überwinden war. Die eigene Entscheidung und Vorgehensweise wurde von vielen als als alternativlos gesehen. Deswegen gab es keinen Verhandlungsspielraum und Kompromisse waren unmöglich. Das waren beste Voraussetzungen für bittere Auseinandersetzungen.

Beide Seiten befanden sich im Ausnahmezustand und verurteilten die jeweils andere als unverantwortlich. Beiden Seiten war es nicht möglich, Empathie für die andere zu empfinden. Ursache waren die starken Gefühle, die im Spiel waren.

Auf Reaktion folgte Gegenreaktion und sehr schnell eskalierte die Situation. Es wurde unendlich viel Energie auf beiden Seiten verbraucht und viel Leid verursacht. Das war weder zielführend noch hilfreich. Es trennte nur noch mehr. Die Gräben in unserer Gesellschaft, die sich da aufgetan haben sind immer noch vorhanden.

Die Spaltung der Gesellschaft halte ich für gefährlich

Das finde ich besorgniserregend. Nur gemeinsam sind wir stark. Wenn wir in Gruppen zerfallen, sind wir viel leichter zu manipulieren. Wir sind verwundbarer und eher bereit Dinge zu tun, die wir sonst nicht tun würden.

Dem kannst Du entgegenwirken, in dem Du Dich in Akzeptanz übst. Du kannst andere akzeptieren, auch wenn Du nicht damit einverstanden bist, was ein Anderer tut oder denkt. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Das gelingt aber nur, wenn Du in der Lage bist, Dir bewusst zu sein, was gerade passiert: Dann, wenn Du den bewussten Atemzug tust und Distanz zwischen Dich und Deine Gefühle bringst. Das Verletzt fühlen, weil der eine etwas sagt, das nicht okay ist und die automatische Reaktion des Zurückschlagens stoppst du so.

Das ist die hohe Kunst der Akzeptanz: Nicht einzusteigen, auf die Gefühlsachterbahn, auch wenn es wirklich hoch hergeht und nicht mitzumachen bei den gegenseitigen Beschuldigungen.

Erst dann hast Du die Chance Kommunikationskanäle zu öffnen, die sich durch die aufgeladene Situation verschließen.

Signalworte für Glaubenssätze, die Du Dir in diesem Zusammenhang anschauen kannst sind „müssen“ und „sollen“. Diese Wörter drücken spezifische Erwartungen aus, wie ein Gegenüber sich zu verhalten hat.

Beispiele dafür, dass Glaubenssätze unterwegs sind, sind Aussagen wie:
• Sie muss doch einsehen, dass…
• Er darf doch nicht…
• Aber das kann nicht sein…

Außerdem alles, was eine starke Begrenzung aufzeigt

  • Die einzige Lösung ist…
  • Nichts anderes kann…
  • Keinesfalls …

Bleibe stark

Verstehe mich nicht falsch. Akzeptanz ausstrahlen bedeutet nicht, dass Du Dich klein machen und nachgeben sollst! Auf keinen Fall!

Stärke und Akzeptanz passen sehr gut zusammen. Bleib stark und mache Dich nicht klein! Um Akzeptanz auszudrücken brauchst Du Deine Stärke und Deine Kraft, um in der Balance zu bleiben.

Klarheit der eigenen Position ist von Vorteil

Dazu braucht es einen präsenten Menschen, der sich kennt und sich selbst akzeptiert. Deine Sicht zu kennen und zu vertreten ohne Dein Gegenüber bekehren zu wollen, das ist das Geheimnis. Das geht nur mit einem Miteinander auf Augenhöhe. Langfristig kannst Du so viel mehr bewirken als Du glaubst.

Vorurteile sind eine Folge mangelnder Informationen

Weil das, was uns fremd ist, schwer für uns zu verstehen und zu akzeptieren ist, bin ich ein großer Fan des internationalen sich Kennenlernens.

Wenn wir uns international, auf unterster Ebene, gut genug kennen, dann ist die Gefahr, dass wir aufeinander schießen – mit gegenseitigen Anschuldigungen oder Waffen – immer kleiner.

Ich durfte als 16jährige ein Auslandsjahr in den USA verbringen. Das hat mir gezeigt wie groß diese Welt ist und mir die Augen für andere Kulturen geöffnet.

Es gibt eine Vielzahl toller Austauschprogramme. 2015 hatten wir drei Monate lang eine Französin bei uns. Anschließend ging meine große Tochter für drei Monate nach Frankreich. Sie erlebte, wie nett sie dort aufgenommen wurde. Das wird sie ihr Leben lang nicht vergessen.


Beispiel: Unterschiede akzeptieren lernen

Als meine Tochter in die Grundschule kam, suchte ich eine Geh-Gemeinschaft für sie. Ich fand eine pakistanische Familie, die bei uns um die Ecke wohnte. Die Mutter trug ein Kopftuch. Meine Tochter sagte: Mama, ich mag nicht mit ihr gehen. Ich habe Angst vor ihr, sie sieht so anders aus. Ich gab ihr den Rat: Schau ihr in die Augen. Dann kannst Du sehen, was für ein Mensch sie ist.
Als diese Mutter dran war, unsere Kinder abzuholen erzählte meine Tochter, sie wäre fast den ganzen Weg rückwärts gelaufen um dieser Frau immer wieder in die Augen zu sehen. Was immer diese davon gehalten hat, es hat funktioniert. Sie hatte von da an keine Berührungsängste mehr.


Meiner Tochter hat das Abwehrgefühl, das durch das unbekannte Kopftuch ausgelöst wurde überwunden, indem sie sich mehr Informationen geholt hat.


Du hast in vielen Situationen die Chance hinter die Fassade zu schauen. Nutze sie.

Akzeptanz erleichtert es mit Diversität umzugehen

Wenn Du Akzeptanz als Türöffner nutzen möchtest, musst Du vorher Deine eigenen Hausaufgaben gemacht haben:

Um andere zu akzeptieren musst Du Dich erst einmal selbst akzeptieren. Es reicht schon, wenn Du damit anfängst.

Der Weg zur völligen Selbstakzeptanz kann langwierig und mühsam sein. Ich merke das täglich bei mir selbst. Freue Dich über jeden Deiner Fortschritte. Das wunderbare ist: Je mehr Du Dich akzeptierst umso leichter fällt es Dir andere zu akzeptieren. Das passiert automatisch.

Ich bin der Überzeugung, dass wir nur mit gegenseitiger Akzeptanz tragfähige weltweite Netzwerke aufbauen können. Diese Netzwerke brauchen wir dringend, um die Herausforderungen, die auf uns zukommen zu bewältigen. Diversität muss nicht trennen. Sie muss alltäglich werden.

Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch, um mehr über Deinen Weg zu mehr Selbstakzeptanz zu erfahren.

Bilder: Privat

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Der Innere Monolog

Die Stimme im Kopf haben wir alle: Das Gemurmel ist schon so lange da wie wir denken können. Wir identifizieren uns damit: Wir denken, der Innere Monolog spiegele unsere Persönlichkeit. Wir meinen, dass da unser wahres Ich mit uns spricht. Das ist ein Trugschluss.

Als ich mit Ende zwanzig meinen ersten Yogakurs machte, ließ der Lehrer uns den inneren Monolog beobachten. Erst viel später habe ich begriffen wie wichtig das Bewusstsein für dieses ständige Zwiegespräch für unser Lebensgefühl und unser Sein ist.

Glaube nicht alles was Dein Innerer Monolog sagt

Erst bei der Arbeit an meiner eigenen Selbstakzeptanz schaute ich mir meinen inneren Monolog genauer an und stellte fest wie negativ er war. Das Schlimmste war, ich glaubte, was ich dachte.

Ich konnte in Echtzeit verfolgen, wie ich mich ständig abwertete und auszankte. So wie ich es nie mit anderen Menschen tun würde. Das ging so:

  • Du bist einfach zu dumm, doof, blöd
  • Schon wieder Mist gebaut; war ja klar
  • Das musste ja schief gehen
  • Keiner hilft Dir, weil Du es nicht wert bist
ein giftig grünes Kreisch Emoji ein Symbol für Innere Monolog

Kurz, ich habe wenig Positives in meinem inneren Monolog gefunden. Sich selber loben? Fehlanzeige! Eigenlob stinkt, habe ich als Kind gelernt.

Was ist dieser innere Monolog eigentlich?

Als Babys und Kleinkinder lernen wir die Welt durch soziale Interaktionen kennen. Unsere Bezugspersonen erklären und zeigen uns immer wieder wie zum Beispiel Bauklötze aufeinander gestapelt werden. Dieses Verbalisieren von Handlungsschritten übernehmen wir. Wir beginnen unser Spiel bald laut zu kommentieren.

An diese Phase erinnere ich mich bei meinen Kindern genau. Der Monolog wird zuerst laut geführt und später immer mehr internalisiert. Wir benutzen dazu die Sprache, die wir kennen. Taube monologisieren also in Zeichensprache.

Verbale Selbstinstruktion

Der Innere Monolog hilft uns uns zu konzentrieren, wenn wir komplizierte Dinge vorhaben. Zum Beispiel als Fahranfänger: Am Anfang gehen wir die einzelnen Schritte bewusst durch: Bremsen, Kupplung treten, Gang einlegen, Gas geben, lenken…

Er wird auch als innerer Dialog bezeichnet, weil wir oft mit uns selbst reden.

Beispiel für einen inneren Dialog:

  • „Ich bin noch müde, ich will noch liegenbleiben.“
  • „Du musst aber zur Arbeit. Also los!“
  • Seufzer. „Okay.“

Wir kommentieren laufend unser inneres Geschehen. Gefühle, Eindrücke, Entscheidungen alles wird ständig mit uns selbst verhandelt. Der innere Monolog umfasst alle unsere bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühle.

Und das ist gut so. Indem wir unsere Gefühle benennen, machen wir sie greifbar. Unser Verstand hilft uns damit uns in der Welt zurechtzufinden und sie zu verstehen.

Nutze den Inneren Monolog bewusst

Der innere Monolog ist das Sprachrohr unseres Verstandes. Du erinnerst Dich? Der Verstand ist der Teil von uns, der uns aus Energiespargründen gerne im Autopilotenmodus hält. Unsere Gehirn verbraucht viel Energie. Automatismen sind daher willkommene Energiesparer. Sie dienen uns aber nicht, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Dann müssen wir sie unterbrechen.

Wenn wir unserem inneren Monolog bewusst zuhören, merken wir in welchem Film wir gerade stecken.

Dann sind wir präsent und haben die Möglichkeit die immer gleichen Wiederholungen unseres Verstands auf die wir immer gleich reagieren zu unterbrechen.

Wir brauchen unseren Verstand, um Informationen zu sammeln und neu zu sortieren. Er hilft uns dabei einen Schritt zurückzutreten und uns und unsere Situation einzuschätzen. Er hilft uns wichtige Fragen zu beantworten wie:

  • Was ist gerade los?
  • Was sind meine Gefühle?
  • Worauf reagiere ich?
  • Will ich das eigentlich?
  • Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?

Unser Verstand ist kreativ. Mit ihm können wir neue Probleme und Herausforderungen lösen. Wir dürfen ihn ruhig herausfordern, in dem wir ihn dazu ermuntern, Neuland zu erkunden.

Selbstreflexion: Eine Frau schaut sich im Spiegel an. So kann der Innere Monolog aussehen.

Selbstreflexion ist ein tolles Tool

Nutze Deinen Verstand zur Selbstreflexion so oft Du kannst. Wenn wir auf unseren gewohnten Bahnen mit Scheuklappen im Automatikmodus rumlaufen, dann verpassen wir viele spannende Momente in unserem Leben. Wir bleiben dann im negativen „Ich bin nicht genug“-Mangeldenken des inneren Monologs gefangen.

Nutze den Input Deines Verstandes wie die Ratschläge einer guten Freundin. Du hörst sie Dir an und überlegst, ob sie für Dich passen oder nicht.

Glaube Deinem Verstand nicht alles! Ich staune immer wieder wie viel Schwach-Sinn mein Hirn verzapft.

Zähme Deinen Inneren Monolog

Selbstreflexion ist ein Prozess, der Zeit, Übung und Geduld braucht. Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Ich falle gerne in mich selbst verurteilende Automatismen zurück und dann verurteile ich mich hinterher auch noch dafür. Das ist absurd, oder?

Ich habe mich einfach zu lange mit meinem negativen inneren Monolog identifiziert und mich fertig gemacht als dass ich von heute auf morgen das Ruder um 180 Grad herumreißen könnte. Im Gegensatz zu früher merke ich aber immer öfter, wenn ich mich wieder fertig mache.

Ich merke so, wenn ein Glaubenssatz aus der Kindheit zum Beispiel: Der Teller wird leer gegessen auf mich wirkt und kann daran arbeiten.

Mein innerer Monolog ist oft noch ziemlich kritisch. Ich kann mich jetzt aber deutlich mehr freuen über die vielen Dinge, die  in meinem Leben gut laufen. Es fällt mir leichter sie überhaupt zu bemerken als früher. Das gibt mir mehr Selbstbewusstsein und ich vertraue mir dadurch immer mehr.

Beispiel positiver Innerer Monolog

Eine Klientin baut immer mehr Selbstvertrauen auf seit sie sich ihrer persönlichen Stärken und Talente bewusster ist. Sie läuft viel wacher durchs Leben, berichtete sie. Vieles veränderte sie für sich so zum Positiven. Zum Beispiel wird sie in ihrem Job viel mehr wertgeschätzt als früher.

Auf meine Frage, ob sie sich selbst auch mehr schätzt antwortete sie, dass sie deutlich positiver über sich denkt als früher.

Um dahin zu kommen müssen wir uns von außen betrachten können. Das bekommen wir hin, wenn wir präsent im Hier und Jetzt sind. Dazu reicht oft ein einziger Atemzug.

Übung: Atmen schafft Distanz

Jeden Tag gibt es viele kleine Situationen, die das Potential haben, Dich zu ärgern. Du hast also den ganzen Tag über genügend Startmöglichkeiten, solltest Du diese Übung vergessen haben.

Versuche, bei den ersten drei Gelegenheiten des Tages, wenn Du merkst, dass Deine Betriebstemperatur steigt und Dein innerer Monolog zu einer – vermutlich gut bekannten – Tirade ansetzten möchte, einige tiefe Atemzüge zu tun.

  • Dein Mann hat vergessen, den Müll an die Straße zu stellen -> Atme langsam ein und aus
  • Wieder hat keiner seinen Frühstücksteller in die Spülmaschine geräumt -> Atme langsam ein und aus
  • Jemand nimmt Dir die Vorfahrt auf dem Weg zur Arbeit -> Atme langsam ein und aus

Beobachte was in Dir passiert. Wiederhole die Übung.

Ich garantiere Dir, dass Du mehr Frieden in Dir und um Dich herum fühlen wirst. Du wirst außerdem mehr Energie haben für die Dinge, für die sich zu kämpfen wirklich lohnt.

Du möchtest mehr darüber wissen wie Du Deinen Inneren Monolog zähmst? Ruf mich doch einfach unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Seelen-Geflüster

Wir Menschen sind vielschichtige Wesen: Zu Persönlichkeitsentwicklung gehört für mich neben Verstand und Körper auch unser feinstofflicher Anteil. Diesen Teil von uns, der außerhalb der Grenzen von Zeit und Raum existiert, nenne ich Seele.

Deine Seele ist reine Energie


Wir können sie nicht anfassen oder sehen, weder wiegen noch messen. Wir spüren aber, dass sie da ist. Die Seele ist Teil unseres übergeordneten feinstofflichen Bewusstseins. Wir ahnen oft nur, dass wir so viel mehr sind als wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können.

Unsere Seele macht uns mehrdimensional und damit erst zu dem was uns als Menschen ausmacht. Sie gibt unserem Dasein Tiefe.

Deine Seele ist unsterblich

Wenn unser Leben zu Ende ist, dann geht unsere Seele dorthin zurück wo sie hergekommen ist, wo immer das sein mag. Ich glaube daran, dass sie dann mitnimmt, was sie hier erlebt und gelernt hat.

Warum ich das glaube? Es ist unlogisch für mich, dass alle Erkenntnisse, die wir hier gewonnen haben einfach verschwinden. Dafür ist der energetische Aufwand, den wir betreiben um hier geboren zu werden und zu leben viel zu groß. So ist unser Universum nicht aufgebaut. Energie verschwindet hier nicht einfach. Sie wird höchstens transformiert.

Warum bin ich hier?

Deine Seele ist der Teil von Dir, der immer wieder die Sinnfrage stellt. Er erinnert Dich daran, dass Du nicht zufällig hier bist; dass Dein Dasein einen Sinn hat. Deswegen fordert sie Dich immer wieder auf nach diesem Sinn zu suchen. In dem was Du tust und wohin Du Deine Zeit und Energie geht. Sie bringt Dich dazu nach Erklärungen dafür zu suchen warum Du hier bist.

Es ist wichtig, dass Du Dich um diese Fragen Deiner Seele kümmerst. Sonst hängst Du in der Luft und bist unzufrieden und unglücklich.

Das ist nicht so einfach weil es dabei um etwas geht, das Du mehr fühlst und ahnst.

Vielen Menschen hilft ihre Religion oder ihr Glauben die Antworten zu finden, die sie brauchen.

Mein Pastor aus der Gemeinde in der ich den Hort leite, erklärte letztens, den ultimativen Gottesbeweis gäbe es nicht. Es läuft letzten Endes darauf hinaus was jeder Einzelne von uns glaubt.

Auf jeden Fall ist es hilfreich, wenn wir es schaffen die Frage warum wir hier sind zu klären. Das schafft Sicherheit. Es gibt uns eine Basis um hier klarzukommen und ein für uns sinnvolles Leben zu führen.

Wenn wir wissen warum wir hier sind, haben wir es einfacher einen Weg zu finden, der passend für uns ist. Dann können wir

  • zu dem zu stehen was uns wichtig ist
  • das in unser Leben zu lassen was wir brauchen um glücklich zu sein
  • Vertrauen in uns selbst aufbauen

Meine Sinnfragen

Als junge Erwachsene hatte ich keine Ahnung, was ich auf dieser Erde sollte. Ich wurde katholisch erzogen, bin aber früh aus der Kirche ausgetreten, da diese Struktur für mich nicht passte. Jetzt arbeite ich in einer evangelische Gemeinde, die die Ideale an Menschlichkeit und Zusammenarbeit lebt, die mir auch wichtig sind. Ich fühle mich dort sehr heimisch. Irgendwie schließt sich so ein Kreis für mich.

Weil ich nicht wusste wo es für mich hingeht habe ich Betriebswirtschaft studiert. Das war eine Verlegenheitslösung. Ich hoffte, dass mir die Erfahrungen, die ich so sammele nützen würden. Es war die beste Entscheidung, die ich mit den Informationen, die ich damals hatte treffen konnte. Meine Fähigkeiten zum Strukturieren komplexer Probleme und mein Talent für Projektmanagement möchte ich nicht mehr missen.

Die Seele weist den Weg

Probleme bekam ich als ich als Unternehmensberaterin gearbeitet habe und jeden Montag in den Flieger gestiegen bin. Den Sinn dieser Arbeit habe ich schnell in Frage gestellt. Wofür habe ich das gemacht?

Meine Rolle als Mutter hat dagegen immer Sinn für mich gemacht. Kinder zu haben und großzuziehen gehört offensichtlich in mein Leben und ist gut für meine Seele. Trotzdem reichte mir auch das nicht.

Mit der Kindererziehung war ich nicht ausgelastet. Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass mein Gehirn auf Erbsengröße geschrumpft war und sinnlos im Hirnkasten herumkullerte. Ich hoffte, dass da noch mehr war. Ich hatte aber keine Ahnung was das sein sollte.

Meine Seele spürte, dass entscheidende Teile von mir noch unentwickelt waren. Damit beschäftigt habe ich mich aber erst durch meine Depression vor zwanzig Jahren. Diese Krankheit hat mich dazu gezwungen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Zum ersten Mal musste ich mich mit dem auseinandersetzen, was ich nicht sehen konnte; von dem ich nur ahnte, dass es da war. Erst dadurch fand ich einen Weg, der mich zu meiner Arbeit als Expertin für Energiearbeit geführt hat.

Meine Seele hat bestimmt schon vor meiner Krankheit versucht mir zu zeigen, wohin mein Weg führen könnte. Ich kannte aber ihre Sprache nicht und habe sie deswegen nicht verstanden. So habe ich mich in eine Situation manövriert, die mir die Gelegenheit und Motivation gab, diese Sprache zu lernen.

Wie meine Seele mir half meine Berufung zu finden

Als meine Älteste vier Jahre alt war litt sie an Asthma. Sie hat ein Jahr lang jeden Tag Kortison inhaliert. Als die Ärzte sagten, das müsse sie nun ihr ganzes Leben lang tun, ging ich auf die Suche nach Alternativen. Auf diese Weise lernte ich eine Heilerin kennen, die unsere Allergien erfolgreich behandelte.

Diese sagte zu mir: Inge, das kannst Du auch. Das war neu für mich. Ich hatte mit Esoterik nichts am Hut. Energiearbeit und geistiges Heilen waren bis dahin für mich leere Worthülsen, die ich eher suspekt betrachtete.

Die Ergebnisse ihrer energetischen Behandlung haben mich überzeugt: Ich konnte wieder Kirschen und Nüsse essen. Mein Heuschnupfen war wie weggeblasen.
Daraufhin habe ich eine Ausbildung in Energiearbeit und den Heilpraktiker gemacht. Seitdem hatte ich nie wieder das Gefühl, dass etwas in meinem Leben fehlt. Dieser Weg passte also zu dem, wofür meine Seele hier war. Zu meinem Lebensthema. Was genau mein Lebensthema ist, kannst Du in diesem Blogartikel lesen.

Dein Lebensthema spiegelt Deine Seele

Mit meinen Klienten komme ich früher oder später auf die Frage warum sie hier sind. Diese Frage kannst Du ziemlich leicht beantworten, wenn Du Dir Dein Leben genau anschaust.

Dein Lebensthema zieht sich durch Dein gesamtes Leben, ob Du Dir dessen bewusst bist oder nicht. Um Dein Lebensthema zu finden stelle fest was immer wieder in Deinem Leben vorkommt. Nimm Dir zum Beispiel Deinen Lebenslauf vor. Auch das womit Du gerne Deine Zeit verbringst gibt Dir Hinweise. Wie Du auf diesem Weg Dein Lebensthema findest habe ich ausführlich in diesem Artikel beschrieben. Du kannst aber auch gerne ein Gespräch mit mir führen.

Blanko Schilder strecken sich in viele Richtungen

Wenn Du Dein Lebensthema kennst, kommst Du schnell dem Sinn Deines Lebens auf die Spur. Deine Seele schickt Dir immer wieder Hinweise für Wege, die für Dich infrage kommen. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg für Dich, sondern unendlich viele. Es braucht Übung, um diese Hinweise zu interpretieren. Bleibe locker. Wenn Du einmal auf der Suche bist, kannst Du sicher sein, dass Du passende findest, die Dir ein sinnvolles Leben ermöglichen.

So faszinierend wie die Beschäftigung mit unserer Seele ist, dürfen wir unseren Körper nicht vergessen, der uns mit allem versorgt was wir brauchen. Lange habe ich es versäumt ihm die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient.

Vergiss Deinen Körper nicht

Mein Körper ist für mich, die sich beruflich viel mit Energien auseinandersetzt besonders wichtig. Er hält mich in der Balance. Er erdet mich und bewahrt mich davor abzuheben.

Kümmern um meinen Körper bedeutet für mich auch, mich um meine Basis zu kümmern. Es hat lange gebraucht bis ich wirklich verstanden habe wie wichtig das ist. Das gut umzusetzen fällt mir immer noch schwer.

Ich versuche mir eine Umgebung zu erschaffen, die mich dabei unterstützt. Meine Familie sorgt zum Beispiel dafür mich auf dem Boden zu halten. Ich hätte früher sonst sicher die Tendenz gehabt in feinstoffliche Bereiche abzudriften. Denn auch hier, wie überall, braucht es Balance. Damit ich meine Energiearbeit gut machen kann, ist eine gute Bodenhaftung unerlässlich. Wenn Du mich kennst, weißt Du wie wichtig mir Pragmatismus ist.

Du kannst Dich auf Dich selbst verlassen

Deine drei wichtigsten Ratgeber hast Du immer bei Dir:

  • den Körper
  • den Verstand
  • Deine Seele

Mehr brauchst Du nicht um ein sinnvolles Leben zu führen. Wobei es egal ist was die anderen sagen. Der Sinn ergibt sich aus dem, was Du in diesem Leben lernen und erfahren möchtest.

Pflege Deine Seele

Erst wenn wir die Bedürfnisse unserer Seele berücksichtigen, sind wir in der Lage unser ganzes Potential zu nutzen.

Dieses Potential umfasst unser gesamtes Sein und sieht bei jedem von uns anders aus. Wir finden unseren Weg manchmal auf Umwegen – so wie ich. Das ist nicht verkehrt. Ich wusste lange nicht wo genau meine Talente lagen und was für mich sinn-voll war. Meine Seele hat mich mit ihren Impulsen so lange auf die Suche geschickt bis ich den Sinn gefunden habe.

Deine Seele bietet Dir einen Kompass nach dem Du Dich richten Kannst. Sie bietet mögliche Richtungen an, gibt aber nie konkrete Handlungsvorgaben. Sie zeigt Dir nur Möglichkeiten auf. Es liegt an Dir diese mit Leben zu füllen.

Fragst Du Dich warum Du hier bist? Brauchst Du Unterstützung dabei mehr über Dich herauszufinden? Nutze dazu gerne mein halbstündiges Kennenlerngespräch.

Focus Artikel zum Thema Seele

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Zuhören leicht gemacht

Ich stelle immer wieder fest, wie schlecht unsere Fähigkeit zuzuhören ist. Warum ist das so?

Schlechtes Zuhören hat mehrere Gründe

Unsicherheit

Wenn Menschen sich nicht selbst vertrauen sind sie auch unsicher im Umgang mit anderen. Dann erwarten sie ständig Angriffe von außen. Sie meinen sich ständig schützen zu müssen. Wenn Du es mit so einem Zuhörer zu tun hast, kann viel Einfühlungsvermögen notwendig sein, um eine Botschaft wirklich rüberzubringen.

Du kämpfst dann mit vielen Auslösern, die Schutzmechanismen aktivieren. Sind diese erst einmal aktiv, gibt es keine Möglichkeit für wirkliches Zuhören oder ein echtes Gespräch mehr. Dein Gegenüber ist nur noch dabei sich zu verteidigen, obwohl es objektiv gesehen dafür gar keinen Grund gibt. Du musst das Gespräch erst wieder in ruhigeres Fahrwasser lenken und für Entspannung sorgen.

Auf Zeitreise

Eine andere Ursache kannst Du selbst sein. Wenn Du zum Beispiel gerade auf Zeitreise bist: In der Vergangenheit oder in der Zukunft, bei Deiner nächsten Aufgabe oder beim Streit mit Deinem Mann heute morgen.

Wenn Dich dann ein Arbeitskollege zu einem für ihn wichtigen Problem befragt, dann bist Du ein schlechter Zuhörer. Du bist gerade nicht präsent. Körperlich ja, aber Deine Seele ist woanders, verreist. Dadurch bekommst Du nur einen Bruchteil der Kommunikation mit. Wichtige Informationen zwischen den Zeilen kommen einfach nicht bei Dir an. Sie werden als unwichtig eingestuft und ausgefiltert. Du bist ja innerlich gerade mit viel Wichtigerem beschäftigt, das Deine ganze Energie beansprucht.

Bewusst zuhören

Wenn meine Kinder mit einem Anliegen kommen und ich schreibe gerade, bin also mit meiner Aufmerksamkeit ganz woanders, dann bitte ich darum den Satz beenden zu dürfen. Dann klappe ich den Computer zu und schaue sie an. Das ist das Zeichen, dass ich ganz bei ihnen bin.

Klare Kommunikation erleichtert Zuhören

Eine Freundin von mir hat mit ihrem Sohn ein Wort vereinbart, bei dem der jeweils andere alles stehen und liegen lässt. Wenn dieses Wort fällt, ist klar: Das ist ganz wichtig. Eine super Idee. Sie erleichtert die Kommunikation, wenn es drauf ankommt.

Zuhören in der Beziehung

Mit meinem Mann habe ich oft ein Problem mit dem Zuhören. Meist handelt es ich um Organisatorisches, das ich gern schnell zwischen Tür und Angel besprechen möchte. Er ist dann aber oft in seinem Film unterwegs und nicht aufnahmefähig.

Das führt dazu, dass ich ihm vorwerfe: Du hörst nicht zu. Außerdem frage ich öfter nach, ob er diesen oder jenen Termin drauf hat oder ob er noch weiß, dass er versprochen hat einkaufen zu gehen. Denn leider gehen durch diese Art der Kommunikation bei uns viele Dinge unter. Du siehst: Das funktioniert nicht wirklich gut und ist Anlass für jede Menge Missverständnisse.

Ich versuche mittlerweile beim gemeinsamen Frühstück, wenn ich seine Aufmerksamkeit habe, Organisatorisches zu besprechen. Dann ist die Chance höher, dass die Information ankommt und der wechselseitige Frust niedriger.

Informationen im Vorbeigehen kommen bei mir deutlich besser an als bei ihm. Vielleicht können wir Frauen das einfach besser oder das ist meiner Hochsensibilität geschuldet. Bei mir kommt definitiv mehr an als bei ihm. Und leider gehe ich immer noch davon aus, dass das bei ihm genauso ist wie bei mir. Was natürlich nicht der Fall ist.

Zuhören funktioniert am besten im Hier und Jetzt


Wenn Du übst präsenter zu sein, schaffst Du nicht nur die Voraussetzung dafür, Dein Leben so zu erschaffen wie Du das möchtest, Du steigerst auch die Qualität Deiner sozialen Interaktionen.

Präsent sein beutet hier, dass Du ganz bei Dir bist und Deine Aufmerksamkeit auf Dein Gegenüber richtest. Das kostet Energie und will geübt werden. Nicht umsonst nennt man das auch Aktives Zuhören.

Das bedeutet, dass Du nicht im Kopf schon eine Antwort formulierst beim ersten Satz, den Dein Gegenüber äußert. Denn dann bekommst Du die nächsten Sätze gar nicht mehr richtig mit. Du bist nicht mehr präsent.

Leider scheint das unsere Standardkommunikation zu sein. Wirkliches Zuhören gibt es nur bei den ersten paar Worten, dann gibt es eine Erwiderung, die oft deutlich macht, dass der andere nicht richtig zugehört hat. So reden wir aneinander vorbei und verursachen Missverständnisse.

Mich nervt das und da ich das erst einmal nur bei mir ändern kann habe ich eine Zuhör-Offensive gestartet. Das bedeutet,

  • dass ich bewusst versuche mein Gegenüber ausreden zu lassen.
  • dass ich eine Gesprächspausen aushalte, denn ich lege mir keine Antwort zurecht während mein Gegenüber spricht.
  • Ich sage auch mal Stopp, wenn ich zugetextet werde.

Was macht das aktive Zuhören?

  • Ich muss mir oft auf die Zunge beißen weil ich es so gewohnt bin sofort eine Erwiderung parat zu haben.
  • Es fühlt sich merkwürdig und ungewohnt an.
  • Ich rede selbst weniger, wenn ich aktiv zuhöre.

Wenn Du aktiv zuhörst wird Dir bewusster mit welchen Menschen Du nicht in wirklichen Kontakt gehen kannst, auch wenn Du Dich noch so bemühst. Seien sie zu beschäftigt mit sich selbst oder immer ganz woanders.

Zuhören im sozialem Kontext

Im Privaten


Ich stelle fest, dass ich privat keine Lust mehr habe mich auf einseitige Kommunikation einzulassen, bei der mein Gegenüber ständig das Gleiche abspult wie zum Beispiel seine Opferrolle rauszuholen.

So ist der Kreis von Menschen, mit denen ich in meiner Freizeit kommuniziere über die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, beschränkt. Die tiefe Kommunikation, die ich so schätze bringt mir wirklichen Austausch.

Dabei kommt es interessanterweise nicht auf den akademischen Hintergrund meines Gegenüber an. Präsent oder nicht präsent sein, dass ist wichtig bei gegenseitig wertschätzender Kommunikation. Ein Schulabschluss sagt nichts darüber aus ob ein Mensch so präsent ist, dass mit ihm ein wertvoller Austausch auf Augenhöhe möglich ist oder nicht .

Als Führungskraft

Im beruflichen Kontext habe ich eine andere Intention für mein Zuhören als privat. Ich möchte meine Kollegen verstehen, ihre Hintergründe mitbekommen und sie unterstützen. Mir ist ein möglichst reibungsloser organisatorischer Ablauf wichtig. Hier erwarte ich keinen tiefen Austausch. Auch wenn ich sehr präsent bin weil mich wirklich interessiert, was beim Anderen los ist.

Wenn dieser Austausch doch passiert, ist das wunderbar.

In der Praxis

Bei meiner Energiearbeit ist das Zuhören mit allen Sinnen für mich die Voraussetzung für das Schaffen eines sicheren Umfelds. Meine Klienten nehmen mich mit in ihre Realität. Ich stehe dann also in ihren Schuhen und bekomme ihre Emotionen mit. Dazu brauchen wir gegenseitiges Vertrauen. Das bauen wir durch das gemeinsame Gespräch auf. Bei manchen Klienten geht das schnell, bei anderen dauert es länger. Aber dann kann ganz viel passieren.

Letztens bekam ich die Rückmeldung von einem Klienten, den ich schon länger begleite. „Wir scheinen uns nur zu unterhalten. Ich kann aber fühlen, dass unterschwellig ganz viel passiert.“ Seither habe ich besonders darauf geachtet: Es ist wirklich wie bei einem Eisberg. Das Gespräch ist dabei nur der Teil, der aus dem Wasser herausragt. Die energetische Arbeit und der Austausch gehen jedoch deutlich tiefer. So tief, dass es mir schwerfällt das in Worte zu fassen.

Lesen kann auch zuhören sein

Ein befreundeter Autor, dessen Buch ich rezensiert habe, und der von mir detailliertes Feedback bekommen hat, meinte, ich würde sein Buch so lesen wie ich zuhöre: Mit allen Sinnen und auf allen Ebenen. Das fand ich ein spannendes Bild. Und er hatte recht, ich war sehr präsent und aufmerksam beim Lesen seines Buches.

Gerade digitales Lesen passiert oft nebenher. Vielleicht lese ich deswegen immer noch so gerne Bücher aus Papier.

Aktives Zuhören

Du kannst bestimmen wie Du zuhören möchtest. Zuhören während Du auf Zeitreise bist ist ein Freibrief für Missverständnisse und Enttäuschungen. Nutze eine Technik zum Präsent werden bevor Du in wichtigen sozialen Austausch gehst. Ein bewusster Atemzug reicht schon aus und Du bist voll da. So kannst Du viel mehr mitbekommen und Dein Gegenüber wird Dir vielleicht auch dankbar dafür sein.

Zuhören als soziales Projekt

Du liebst es zuzuhören? Wie wichtig eine Zuhör-Kultur ist zeigen einige aktuell freiwillige Projekte.

Hier kannst Du Dich engagieren:

Kennst Du noch mehr Projekte, die sich dem Zuhören gewidmet haben?

Ich höre Dir gerne zu. Verabrede ein kostenloses halbstündiges Gespräch mit mir.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Orientierung: Wohin geht´s?

Viele meiner Klienten brauchen gerade Orientierung.

  • Sie wissen nicht ob sie auf dem richtigen Weg sind
  • Sie zweifeln an ihrem Bauchgefühl
  • Sie kennen sich nicht mehr aus
  • Sie sind im Nebel

Diese Menschen sind mutig losgegangen um etwas zu verändern in ihrem Leben. Sie lernen sich besser kennenlernen und verwirklichen sich selbst.

Ihnen ist gemeinsam, dass sie in letzter Zeit große Fortschritte gemacht haben. Das kann ich sehen. Sie sind viel bewusster im Alltag. Sie trauen sich auch dahin zu schauen wo es weh tut. Alles läuft prima, könnte man meinen.

Woran orientieren?

Ein Verbotsschild auf dem eine Entenfamilie abgebildet ist.

Jetzt stehen sie mitten auf ihrem Weg, schauen in den Nebel um sich herum und fragen sich. Bin ich hier richtig? Was kommt jetzt? Was soll ich jetzt tun?

Etliche meiner Klienten sind gerade dabei völlig neue Arbeitsfelder zu erfinden. Das ist sehr spannend aber eben auch mit viel Unsicherheit behaftet. Ihr Umfeld kann sie wenig unterstützen, weil es selbst in der Luft hängt und Angst hat.

Meine Klienten kommen zu mir um eine unabhängige Meinung zu hören und Bilanz zu ziehen. Ich bestärke sie. Sie machen alles richtig. Sie sind nicht alleine mit ihrem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Uns allen fällt es gerade schwer ins Unbekannte zu gehen.

Die Unsicherheit wird immer größer

Wir sind in einer Pandemie und haben auch noch einen Krieg in Europa. Wenn irgendwo auf der Erde Menschen leiden, dann bekommen wir das mit. Je nachdem wie sensibel wir sind kommen Angst und Leid bei uns an und wollen verarbeitet werden. Das belastet uns alle, wenn auch unterschwellig.

Diese aufwühlende Energie um uns herum ist mehr als ein Hintergrundrauschen. Wir sind wirklich be-troffen. Sich dessen bewusst zu sein hilft.

Denn diese Energie müssen wir zusätzlich zu unserer eigenen Unsicherheit ständig ausbalancieren. Das ist anstrengend.

Wir alle betreten gerade Neuland. Wir können nicht auf Erfahrungen zurückgreifen, die uns Sicherheit geben könnten. Das geht nicht nur uns so. Unsere Bundesregierung stochert gerade genauso im Nebel.

Sensibilität als besondere Herausforderung

Viele meiner Klienten sind hochsensibel. Das heißt sie gehören zu den zwanzig Prozent der Menschheit, die mehr mitbekommen. Hochsensibilität zeigt sich in unseren fünf Sinnen und darüber hinaus zum Beispiel durch Empathie.

Gerade die Empathen und die Menschen, die stark mit der Erde verwurzelt sind haben es momentan schwer in Balance zu bleiben.

Wir alle fühlen uns angesichts der aktuellen Herausforderungen oft klein und machtlos. Was können wir schon ausrichten? fragen wir uns. Mehr als wir denken!

Du bist der Unterschied

Mit meiner Energiebrille sehe ich das, was jeder Einzelne für unsere Erde tut. Je mehr wir uns und andere akzeptieren umso friedlicher sind wir dadurch mit uns und umso mehr Ruhe und Stabilität senden wir aus. Und das kommt an. Da wir das kaum wahrnehmen ist das schwierig zu verstehen.

Jeder Einzelne rettet die Welt

Jeder Einzelne, der sein Potential entfaltet ist ein Gewinn für die Menschheit. Meine Art die Welt zu retten ist, den Einzelnen dabei zu unterstützen sicherer zu werden und Vertrauen in seinen eigenen Weg zu behalten.

Es erfüllt mich mit Hoffnung zu sehen wie viele Menschen sich für das große Ganze einsetzen. Sie wollen etwas beitragen und fragen mich, ob es sinnvoll ist was sie tun. Das ist es! Ich versuche, ihnen das zu zeigen. Ohne Rückmeldung ist es schwer sicher zu sein.

Wie Du erkennst, dass Du auf dem richtigen Weg bist

Eine Freundin, die zu Besuch in Hamburg war, staunte wie glatt ihre Reise und die damit verbundenen Vorbereitungen abgelaufen sind. Ich sagte: Das bedeutet, Du machst gerade alles richtig. Hä? kam Unverständnis zurück.

Wenn Dir ein Projekt leicht von der Hand geht und glatt läuft, dann bist Du im Flow. Dann passt alles.

Wenn meine Freundin den Zug verpasst, dieser eine Panne gehabt, das Hotel unterirdisch und sie auch noch krank geworden wäre, dann liefe etwas schief.

Wenn es hakt, evaluiere woran das liegen könnte. Wenn es gut läuft, bleib bei dem was Du tust.

Die wichtige Frage für viele Pioniere, die ich begleiten darf ist:

Wie erreiche ich ein Ziel, das ich noch nicht kenne?

Blanko Schilder zeigen in verschiedene Richtungen

Ich behaupte, wir müssen nicht wissen, was genau unser Ziel ist. Wir brauchen nur die richtige Ausrichtung. Dann strahlen wir die Energie aus, die uns dahin bringt wo wir hin wollen.

Wir erreichen ein unbekanntes Ziel mit Hilfe vieler kleiner Schritte. Ganz unspektakulär. Wie das geht? Mit Impulsen.

Impulse, das sind die kleinen Hinweise, die wir uns ständig selbst geben

Wir alle kennen den Impuls einen Menschen anzurufen, den wir lange nicht gesprochen haben. Dann stellen wir fest, dass dieser gerade an uns gedacht hat.

Jeden Tag werden wir mit zigtausend Wahrnehmungen und Sinneseindrücken bombardiert. Damit wir nicht untergehen gibt uns unser Gehirn nur das weiter, was wir priorisiert haben.

Es braucht Übung, die kleinen Impulse aus der Masse an Informationen herauszufiltern, aber es lohnt sich. Meine Impulse sind meine Wegweiser. Immer, wenn ich nicht weiter weiß achte ich besonders auf sie.

Ich muss aber nicht passiv darauf warten, dass ein Impuls vorbeischaut. Mit gezielten Fragen kann ich Impulse erzeugen. Eine der wichtigsten, die ich täglich nutze ist:

Was tut mir jetzt gut?

Eine Tasse Kaffee trinken oder vielleicht mit einer Freundin sprechen? Die Antwort setze ich um.

Wenn du also nicht weißt wie es weitergeht oder was Du in einer verfahrenen Situation tun sollst: Nutze diese kleinen Impulse und frage Dich was Du jetzt brauchst. Diese Impulse helfen Dir raus aus dem Stillstand und in Bewegung zu kommen – in eine Bewegung, die Dich dahin bringt wo Du hin willst.

Sind wir wirklich orientierungslos?

Im Gegenteil. Auch wenn es sich immer wieder so anfühlt als hätten wir den Weg verloren. Bei meinen Klienten darf ich das immer wieder erleben. Sie sind vorwärts orientiert. Sie sind sich bewusst, dass sie auf ausgetretenen Wegen nicht dahin kommen würden wo sie hin wollen.

Je mehr wir in Unsicherheit leben umso mehr Orientierung müssen wir uns selbst geben.

Wenn Du Orientierung brauchst, ruf mich an und wir sprechen unverbindlich darüber.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat und Pixabay

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