Wahrnehmung ist spannend. Mit deiner Wahrnehmung beeinflusst du deine Wirklichkeit.
„Das war so!“ „Nein so!“
Wenn du dich mit Wahrnehmung beschäftigst, wirst du schnell zu dem Schluss kommen, dass es eine absolute Wahrheit nicht gibt. Unser Erleben ist subjektiv. Jeder lebt in seiner Welt, die durch seine individuelle Wahrnehmung definiert wird.
Außerdem nehmen wir viel mehr wahr als wir denken.
Ich lade dich hier ein, kurz in die interessante Welt der Wahrnehmung einzutauchen. Deine Sinne sind nicht absolut und das kannst du nutzen: Indem du deine Wahrnehmung und damit deine Wahlmöglichkeiten erweiterst.
Die unterschiedliche Wahrnehmung kann Kommunikation schwierig machen. Jemand, der gut kommuniziert, versteht es, mit seinem Gegenüber seine Realität zu teilen.
Die gemeinsame Wirklichkeit
Wir teilen die grundlegenden Annahmen darüber, wie unsere Welt aussieht und was in ihr vorgeht. Die Stadt, in der wir leben und die Straßen, durch die wir täglich gehen, sind Fixpunkte in unserem Leben.
Dein Gehirn ist ein Wahrnehmungsfilter
Das Gehirn ist in der Lage, Dinge, die es für unwichtig hält, herauszufiltern und dich damit nicht zu belästigen. Das macht dich effizient. Du wirst weniger abgelenkt und kannst einfacher zielgerichtet handeln.
Wenn der Filter Löcher bekommt:
Menschen, die an Demenz erkranken, verlieren ihre Wurzeln in der gemeinsamen Realität. Das Gehirn filtert weniger und dann nehmen sie Dinge wahr, die nicht hierhergehören. Eine Frau mit Alzheimer erzählte mir einmal, dass sie nicht mehr mitteilt, was sie alles wahrnimmt, weil die Leute sie dann für verrückt halten:
Wenn sie zum Beispiel ein Schwein die Straße lang rennen sieht, sieht kein anderer dieses Schwein, da es nicht in die gemeinsame Realität gehört. Deswegen ist es aber nicht weniger real.
Was du alles ausblendest
In ihrem Buch „Der unsichtbare Gorilla“ haben Christopher Shabris und Daniel Simmons Wahrnehmung untersucht. Berühmt geworden sind sie mit ihrem Gorilla Experiment, basierend auf diesem Video.
Im Film What the Bleep vermuten die Forscher, dass die Ureinwohner Amerikas Kolumbus Schiffe nicht wahrnehmen konnten, weil sie so etwas noch nie gesehen hatten. Ein Medizinmann nahm merkwürdige Wellen wahr. Er kam immer wieder an den Strand und schaute sie sich diese Anomalie an. Bald konnte er die Schiffe sehen und seine Leute in seine Wirklichkeit holen und sie ihnen zeigen.
Das hat interessante Konsequenzen: Wenn jetzt Aliens in meinem Garten landen, würde ich sie nicht sehen, weil mein Gehirn sie ausblendet! Warum? Weil mein Filter dieses Unbekannte als irrelevant einstuft und durchrauschen lässt.
Was bedeutet das für deinen Alltag?
Wenn du die Butter im Kühlschrank nicht siehst, dann ist sie in diesem Moment für dich nicht vorhanden.
Meine Familie sieht die Arbeit im Haushalt oft nicht. Was für mich klar ist, nehmen sie nicht wahr, weil es für sie keine Relevanz hat. Ich muss sie also erst in meine Realität holen.
Wenn etwas aus der Wahrnehmung verschwindet
Jeder hat wahrscheinlich schon einmal händeringend nach Schlüsseln oder einem Dokument gesucht. Die meisten Gegenstände tauchen wieder auf – manchmal an komischen Stellen. Bei mir zu Hause passiert das öfter.
Ein Beispiel:
Mein Führerschein war ein halbes Jahr lang verschwunden. Irgendwann habe ich ein Ersatzdokument beantragt. Kurz vor der Abholung habe ich ihn dann in einem Umschlag mit isländischen Kronen gefunden. Keine Ahnung, wie er dorthin gekommen ist.
Verschwundene Gegenstände sind einfach nicht mehr in meiner Realität. Wenn ich Glück habe, findet eines meiner Familienmitglieder das Gesuchte für mich und dann wird es wieder Teil meiner Wirklichkeit.
Was passiert da?
Wenn Dinge scheinbar willkürlich verschwinden und wieder auftauchen, zeigen wir uns, dass unsere Realität nicht in Stein gemeißelt ist. Ich weiß, dass ich nicht immer bewusst im Hier und Jetzt bin und meine Energie manchmal wild durch die Gegend schwirrt. Bei diesen Gelegenheiten kann dann leicht etwas verschwinden. Da ich für meine Realität allein verantwortlich bin, kann ich die Schuld daran leider auch nicht anderen in die Schuhe schieben.
Was deine Wahrnehmung alles kann
Ich weiß, dass wir viel mehr wahrnehmen können als wir zulassen: Individuell und als Kollektiv. Jede von uns hat ihre Stärken in anderen Bereichen.
Durch meine Energiearbeit bewege ich mich oft außerhalb der normalen Wahrnehmung. Meine Klienten nehmen mich dann mit in ihre Realität und das ist total spannend.
Seltsame Wahrnehmungs-Erfahrungen
Ich verstehe Ausländisch?
Ich fahre mit der S-Bahn in die Stadt, schaue aus dem Fenster und hänge meinen Gedanken nach. Hinter mir führen zwei Herren ein Bürogespräch: Sie unterhalten sich darüber, was dieser gesagt und jener gemacht hat. Ich nehme dieses Hintergrundgeplänkel kaum wahr. Irgendwann drehe ich mich um und sehe, dass Asiaten hinter mir sitzen und sie definitiv kein Deutsch reden! Sofort sagt mir mein Verstand, dass ich sie dann ja auch nicht verstehen kann. Und schon verstehe ich nichts mehr. Meine Wahrnehmung ist wieder so begrenzt wie vorher.
Eine Testleserin für mein Buch erzählte mir, dass ihr das öfter passiert. Meist an Orten, an denen sie entspannt unter Menschen ist. Im Theater und öffentlichen Verkehrsmitteln
Die Milchstraße über Hamburg
In derselben Woche komme ich abends nach Hause und sehe die Sterne der Milchstraße ganz klar. Bei der Lichtverschmutzung ist das eigentlich unmöglich. Bevor mich mein Verstand dieses Mal ausbremsen kann, gebe ich eine klare Anweisung: Bleib so! Meine Augen sollen die Sterne weiter so deutlich sehen und das tun sie dann auch.
Diese Beispiele zeigen, dass wir unser Potenzial bei weitem nicht ausschöpfen. Unsere Wahrnehmung dessen, was möglich ist, kann ruhig ein wenig Dehnung vertragen.
Eine unsichtbare Katze schnurrt
Meine Tochter hörte ab und zu nachts eine Katze in ihrem Zimmer schnurren, ohne dass sie körperlich anwesend war. Sie war sehr erleichtert, als mein Mann das Schnurren auch hörte. Sie fürchtete, unter Halluzinationen zu leiden. Vielleicht trifft sie diese Katze später irgendwann und erkennt sie dann am Schnurren.
Wir können mehr wahrnehmen
Ich habe im Rahmen eines Artikels über Hochsensibilität eine informelle Umfrage in mehreren Facebookgruppen zur Veränderung von Wahrnehmung gemacht.
Die Mitglieder dieser Gruppen beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Persönlichkeitsentwicklung. Das hat den Vorteil, dass sie gewohnt sind, sich selber einzuschätzen und zu reflektieren. Andererseits sind dies auch Menschen, die wahrscheinlich sensibler sind als andere. Bei den Umfragen in den drei Gruppen haben insgesamt ca. 100 Teilnehmer 322 Einschätzungen abgegeben, in welchen Bereichen sich ihre Wahrnehmung gesteigert hat. Nur 3 Teilnehmer haben in den letzten Jahren keine Veränderung ihrer Sensitivität festgestellt.
Unsere Wahrnehmung entwickelt sich
Die ehemals strikten Grenzen zwischen unserer Welt und alternativen Realitäten werden durchlässiger für uns. Dadurch wird es einfacher für uns, etwas wahrzunehmen, das eigentlich nicht hierher gehört.
Wenn du also etwas hörst oder siehst, das du dir nicht erklären kannst, spiel doch mal mit dem Gedanken, dass es trotzdem real sein könnte.
Was bedeuten Veränderungen der Wahrnehmung für deine Wirklichkeit?
Um wegen ungewöhnlicher Wahrnehmungen nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, solltest du so fest wie möglich in deiner Realität verankert sein. Nur dann kannst du etwas Ungewöhnliches identifizieren, ohne sofort an dir zu zweifeln.
Mach dir bewusst, dass du die Macht über deine Realität hast und nicht umgekehrt.
Dann kannst du deine Wahrnehmung und damit deine Wirklichkeit erweitern und auf eine breitere Basis stellen.
Was tun, wenn du künftig etwas Merkwürdiges wahrnimmst?
Versuch nicht, es wegzuerklären. Sprich mit jemandem darüber, dem du vertraust. Tausche dich aus.
Hast du jetzt einen Knoten im Kopf?
Prima, denn so denkst du neue Gedanken und generierst damit neue neuronale Vernetzungen im Gehirn. Das ist die Voraussetzung dafür, deine Wahrnehmung und damit deine Wirklichkeit auf eine breitere Basis zu stellen.
Du eröffnest dir damit neue Möglichkeiten. Stück für Stück präsentierst du dir so mehr Entscheidungsmöglichkeiten.
Für mich ist das Leben viel bunter geworden und bei Alltagsproblemen finde ich leichter kreative Lösungen.
Dinge nicht allzu eng sehen – im wahrsten Sinne des Wortes
Am besten nimmst du deine Wahrnehmung nicht allzu ernst und mit einer tüchtigen Prise Humor. Denn Wahrnehmung ist und bleibt subjektiv: Was für mich wahr ist, muss es noch lange nicht für dich sein.
Auf dem Boden bleiben
Viele staunen, wie bodenständig ich trotz meiner sensiblen Energie-Wahrnehmung bin. Für mich geht das eine nicht ohne das andere.
Auf Pragmatismus und Bodenhaftung lege ich auch bei Klienten, die ich in feinsinniger Wahrnehmung ausbilde, großen Wert.
Alternative Problemlösungen und mehr Kreativität
Momentan brauchen wir so viele Menschen, die kreative Lösungen finden, wie möglich. Nur, wenn wir für Neues offen sind, können wir Neues wahrnehmen, Neues denken und damit in unsere Wirklichkeit holen.
Du willst mehr über deine Wahrnehmung und Wirklichkeit erfahren? Kontaktiere mich.
Bilder: KI und Privat
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