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Kategorie: Du erschaffst deine Realität (Seite 1 von 3)

Gewohnheiten ändern

Wir sind alle Gewohnheits-Tiere. Du passt deine Gewohnheiten ständig an veränderte Gegebenheiten an. Du bist für Veränderung gemacht. Ich gebe dir hier vier Tipps, wie du mit deinen Gewohnheiten umgehen kannst.

Schlechte Gewohnheiten haben einen guten Grund

Du machst nichts falsch, wenn du eine vermeintlich schlechte Angewohnheit hast. Du hast sie, weil sie dir irgendwie hilft. Die Ursachen und Hintergründe deiner Gewohnheiten zu kennen ist der Schüssel dafür, sie zu loszulassen.

Du hast Gewohnheiten, die dir guttun, zum Beispiel duschen oder Sport treiben. Diese Gewohnheiten unterstützen dich und helfen dir, dich gut zu fühlen.

Allerdings haben wir auch Gewohnheiten, von denen wir wissen, dass sie sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Das kann zum Beispiel Rauchen sein. Unter schlechten Gewohnheiten verstehe ich aber auch, an einem unpassenden Arbeitsplatz festzuhalten.

Gewohnheiten: Wir haben die Wahl

Wir sind nicht der Spielball unserer Gewohnheiten. Wir haben die Fähigkeit, uns zu entscheiden, ob wir an Gewohnheiten festhalten oder sie loslassen wollen. Dazu brauchen wir Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und die grundsätzliche Bereitschaft, uns zu verändern.

Das Festhalten an Gewohnheiten, die dir nicht mehr dienen, bringt dich nicht dahin, wohin du willst. Das Loslassen begrenzender Gewohnheiten eröffnet dir dagegen neue Möglichkeiten.

Indem du dir deiner Gewohnheiten bewusst bist, kannst du an denen festhalten, die dir den größten Nutzen bringen und diejenigen loslassen, die dir nicht mehr dienen.

1. Deine Gewohnheiten können dich ausbremsen

Kommst du im Hinblick auf deine Lebensziele gerade nicht weiter?

Wenn du gerade feststeckst, ist es hilfreich, nach behindernden oder begrenzenden Gewohnheiten zu fahnden. Stell dir folgende Fragen

  • Womit beschäftigst du dich gerade am meisten?
  • Was willst du erreichen?
  • Was fehlt dir momentan?

Schau dir an, was du täglich tust. Was bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, was würdest du am liebsten verstecken und was machst du sehr ungern?

Nimm dir die Zeit, dir deine Gewohnheiten anzuschauen und zu überprüfen, welche du festhalten willst und welche du loslassen möchtest.

2. Gewohnheiten, die dich stärken

Deine Lebensqualität hängt entscheidend davon ab, wie viel Zeit du mit Dingen und Menschen verbringst, die dir guttun und die dir liegen.

Die erste Tasse Kaffee am Morgen bringt ein Lächeln auf mein Gesicht. Das ist eine lieb gewordene Routine, die mich einstimmt auf den Tag.

3. Identifiziere schlechte Gewohnheiten

An manchen Gewohnheiten halten wir nur fest, weil sie dazu gehören. Wir hinterfragen nicht, ob sie uns schaden.

In meinem Beispiel mit dem Kaffee, hinterfrage ich meine Routine, wenn mir die Tasse Kaffee nicht bekommt oder mir keine Freude macht. Mein Körper gibt mir zum Beispiel durch Unwohlsein einen Hinweis, dass er eine Pause vom Koffein braucht.

Das kommt ab und zu vor. Ich steige dann eine Zeitlang auf Tee um, weil ich das Ritual, meinen Tag mit einem warmen Getränk zu beginnen, schätze und beibehalten möchte. Das tut mir gut und erdet mich.

Nimm dir also etwas Zeit, um über deinen Tagesablauf und deine Aktivitäten nachzudenken. Gibt es Verhaltensweisen, die sich negativ auf dein körperliches oder geistiges Wohlbefinden auswirken?

  • Welche sind das genau?
  • Welchem Ziel dienen sie? Zum Beispiel der Beruhigung, dem Pause machen oder du willst dir damit etwas Gutes tun?
  • Mit was könntest du sie ersetzen?
Auf einer Treppe steigen zwei Menschen in Turnschuhen Treppen-Stufen hinauf. Auf den Stufen steht Step by Step. Genauso etablierst du neue Gewohnheiten.

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Erst, wenn du die Gewohnheiten kennst, die dir schaden, und dir klar ist, warum du sie brauchst, kannst du sie ersetzen.

4. Sei freundlich zu dir

Das Loslassen alter Gewohnheiten gelingt selten über Nacht. Du versuchst Automatismen zu verändern, die dich vielleicht schon lange begleiten.

Deine Gewohnheiten stehen für Sicherheit und Kontinuität. Nicht umsonst ist das Wort „wohnen“ im Wort „Gewohnheit“ enthalten. Du fühlst dich zuhause und sicher mit deinen Gewohnheiten. Unbewusst willst du dahin zurück und musst deswegen immer wieder bewusst eine Entscheidung gegen die alte Gewohnheit treffen.

Wir selbst sind oft unsere härtesten Kritiker. Wenn wir in alte Gewohnheiten zurückfallen, verurteilen wir uns schnell. Dabei ist das die Regel und nicht die Ausnahme. Stell dich lieber auf einige Fehlstarts und Rückfälle ein, wenn du eine Gewohnheit verändern willst. Dann bist du gelassener und baust weniger Druck auf.

Anstatt zu versuchen, deine Routine komplett zu überarbeiten, konzentriere dich darauf, eine einzige neue Gewohnheit zu etablieren, die dich wirklich unterstützt.

Zeige also Verständnis für dich, wenn es anfangs nicht so klappt, wie gehofft. Erkenne auch die kleinen Fortschritte an und habe Geduld mit dir.

Kleine Änderungen deiner Gewohnheiten bewirken mehr als du denkst

Stecke deine Ziele lieber nicht zu hoch.

Ich glaubte früher, dass nur drastische Veränderungen zu deutlichen Ergebnissen führen. Dabei sind große Veränderungen viel schwerer durchzuhalten und deswegen oft weniger erfolgreich.

Minimale Veränderungen können maximale Wirkung haben

Wenn du beispielsweise anfangen möchtest, mehr Sport zu treiben, ist es schlau ganz klein anzufangen und jeden zweiten Tag eine Minieinheit einzubauen. Das ist genug. Versuche nicht, ein intensives Trainingsprogramm durchzuziehen.

Mit der Zeit wird diese neue Gewohnheit zu einem Teil deines Alltags. Es fühlt sich dann so an, als wäre sie schon immer da gewesen.

Es geht immer ums Losgehen. Wenn du angefangen hast, fällt dir der nächste Schritt bestimmt leichter.

Feiere deine Erfolge

Perfektion ist der Feind von Veränderung. Wir vergleichen uns gerne mit Leuten, die schon Experten auf Gebieten sind, in denen wir gerade erst anfangen. Wenn ich mehr Sport machen möchte, vergleiche ich mich also lieber mit mir selbst von vor zwei Wochen als mit der Weltmeisterin im Marathon.

 Verzeih dir Ausrutscher

Konzentriere dich auf deine kleinen Erfolge. Feiere jeden Schritt und versuche die gelegentliche Rückfälle mit Gelassenheit zu sehen.

Du kannst sonst schnell in einem Kreislauf aus Selbstvorwürfen steckenbleiben. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen und gleichzeitig die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle loszulassen.

Hol dir Hilfe beim Ändern deiner Gewohnheiten

Du musst nicht alles alleine tun. Hilfe anzunehmen ist, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Teil des Lern-Prozesses. Suche dir Unterstützung von Freunden, deiner Familie oder Experten.

Ohne meine regelmäßigen Co-Working Sessions wäre mein Buch heute noch lange nicht so weit. Alleine fiel es mir schwer, eine Schreibroutine zu etablieren. Gemeinsam ging das viel leichter.

Vergiss dein Warum nicht!

Wenn es darum geht, Gewohnheiten festzuhalten und loszulassen, ist es wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten. Manchmal sind wir so sehr in die alltäglichen Schwierigkeiten verstrickt, eine neue Gewohnheit zu etablieren, dass wir darüber vergessen, warum wir damit überhaupt angefangen haben.

Nutze deine Talente und Stärken. Sie zeigen dir einen Weg, der zu dir passt und der dir dient. Trotzdem musst du erst einmal raus aus deiner Komfortzone. Und das braucht immer Anlaufenergie und ist in den seltensten Fällen einfach.

Mein Beispiel:

Mein Ziel ist, dass mein Buch möglichst viele Leser erreicht. Dazu muss ich mehr in Erscheinung treten und sichtbarer werden. Das ist definitiv außerhalb meiner Komfortzone. Deswegen hole ich mir Hilfe dabei. Langsam taste ich mich vor in die Welt von E-Mail Marketing, Landingpages und Instagram-Lives. Zum Glück gibt es dafür Expert*innen.

Indem du dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst wirst, kannst du dich nach und nach aus dem Griff schlechter Gewohnheiten befreien und deine Ziele mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung erreichen.

Lass dich durch eventuelle Anfangsschwierigkeiten nicht davon abhalten, deine Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Es lohnt sich.

Du möchtest eine schlechte Gewohnheit loswerden und brauchst Hilfe? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

15 Inspirationen, um deine Realität zu gestalten

Leider verschenken viele von uns die Schöpferkraft, die unser Geburtsrecht ist: Sie treten ihre Macht, ihre Realität zu gestalten, ab. An:

  • Die Umstände
  • Die Gesellschaft
  • Das Schicksal

Die Macht über das eigene Leben herzugeben hat eine lange Tradition. Für absolute staatliche Strukturen sind selbstständig denkende und handelnde Menschen gefährlich. Nicht umsonst werden Oppositionelle von totalitären Regierungen rigoros verfolgt. Die Obrigkeit profitiert von unselbständigen Menschen. Sie sind leichter zu beeinflussen.

Warum es schwierig ist deine Realität zu gestalten

Im Mittelalter hatten die Fürsten und die Kirche das Sagen. Ihnen war daran gelegen ihre Untertanen klein zu halten. Die normalen Menschen hatten folglich wenig Einfluss auf ihr Leben. Sie waren abhängig und deswegen gut zu leiten.

Dieser geschichtliche Hintergrund wirkt bis heute nach. Irgendwo tief in uns schlummert immer noch die Überzeugung, dass wir keine wirkliche Macht über unser Schicksal haben.

Wenn du deine Realität bewusst gestalten willst, stemmst du dich also gegen eine über tausend Jahre alte Sozialisierung. Deswegen ist das bewusste Erschaffen so gewöhnungsbedürftig und fühlt sich fremd für dich an.

Du bist Expert*in für deine Realität

Du bist gut darin, das zu erschaffen, was du brauchst. Schau dir dein Leben an. Vieles willst du genau so haben. Du bist bereits eine erfolgreiche Schöpfer*in deiner Realität. Du hast schon viel Gutes und Schönes in dein Leben geholt. Höchste Zeit, das einmal zu würdigen.

Du bist nicht allein. Immer mehr Menschen arbeiten daran, ihre Realität bewusst zu gestalten. Das ist großartig. Viele darf ich dabei unterstützen. Darauf basieren die Inspirationen, die ich in diesem Artikel zusammengestellt habe.

Deine Zukunft wird im Hier und Jetzt geboren

Nicht alles in deinem Leben ist perfekt. Einiges beäugst du kritisch und willst es ändern. Das kannst du. Im Erschaffen bist du bereits Expert*in. Du musst nur noch lernen, das bewusst zu tun.

Deine Wahrnehmung erschafft deine Realität

Deine Aufmerksamkeit bestimmt, was du wahrnimmst. Du erschaffst automatisch mehr von dem, auf das du dich konzentrierst. Anders ausgedrückt: Was deine Aufmerksamkeit hat, das taucht in deinem Leben auf. Das gilt für Positives wie für Negatives. Das kannst du wunderbar für das bewusste Erschaffen deiner Realität nutzen.

Wenn du dich auf Probleme konzentrierst, erschaffst du welche.

Wenn du wahrnimmst, dass

  • Du keine Wahlmöglichkeiten hast
  • Angst hast
  • Dich als Opfer fühlst
  • Du dich auf den Mangel konzentrierst

dann geht deine Schöpferenergie in diese Richtung. Du erschaffst mehr davon.

Sie steht dadurch nicht mehr für Positives zur Verfügung wie:

  • Dankbarkeit
  • Zufriedenheit
  • Im Flow sein
  • Überfluss

Deswegen ist es so wichtig, festzustellen, wo deine Aufmerksamkeit gerade ist.

Folgende Inspirationen helfen dir, deine Realität zu gestalten. Experimentiere mit ihnen und finde heraus, welche für dich funktionieren. Bleibe offen, neugierig und engagiert auf deinem Weg. Berichte mir von deinen Erfahrungen.

Ein Mensch springt im Gegenlicht der untergehenden Sonne hoch

15 Inspirationen für deine Realität

  1. Lerne dich kennen. Je mehr du über dich weißt, desto besser. Mit dem Wissen über dich selbst, wird es dir viel leichter fallen, dein Leben für dich passend zu gestalten.
  2. Schärfe dein Bewusstsein für dich selbst. Schau dir an, was du tust und was nicht. Das ist vielleicht nicht das, was du meinst, dass du eigentlich machen willst. Daraus kannst du wichtige Informationen ableiten. Zum Beispiel zeigt dir das, welche Glaubenssätzen bei dir aktiv sind.
  3. Kenne deine Ziele: Definiere klare Absichten und Ziele für dich selbst. Schreibe sie auf und lese sie regelmäßig, um deine Fokussierung zu verstärken.
  4. Schau dir diese Glaubenssätze an. Dienen sie dir noch oder haben sie ihr Haltbarkeitsdatum längst überschritten?
  5. Lebe deine Leidenschaften und Interessen. Finde Wege, um deine Talente einzusetzen und deine Träume zu verwirklichen.
  6. Neugier schafft Raum für Möglichkeiten. Öffne dich für neue Möglichkeiten und Chancen, indem du alte Denkmuster und Begrenzungen loslässt. Sei bereit, dich auf das Unbekannte einzulassen.
  7. Dankbarkeit: Sei dankbar für das, was du bereits in deinem Leben hast. So konzentrierst du dich auf die Fülle und wirst mehr davon in dein Leben holen. Schreibe täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Das lenkt deine Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte deiner Realität.
  8. Achtsamkeit: Sei achtsam und im gegenwärtigen Moment präsent. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt, anstatt in der Vergangenheit oder Zukunft festzuhängen. Um präsent zu werden reichen einige tiefe bewusste Atemzüge.
  9. Praktiziere regelmäßig irgendeine Art von Meditation, um deinen Geist zu beruhigen und deine Aufmerksamkeit zu fokussieren. Du musst das nicht jeden Tag und auf eine bestimmte Art und Weise tun. Auch hier gilt es herauszufinden, was für dich passt. Ich habe einen Blogartikel darüber geschrieben.
  10. Visualisierung: Setze dich an einen ruhigen Ort und visualisiere die Realität, die du für dich erschaffen willst. Stelle dir vor, wie es sich anfühlt, wie es aussieht und wie es sich anhört.
  11. Erstelle ein Vision Board, auf dem du Bilder, Zitate und Symbole sammelst, die deine Ziele repräsentieren. Schau es regelmäßig an und lass deine Vorstellungskraft für dich arbeiten.
  12. Überlege dir den nächsten Schritt und gehe ihn. Male dir aus, wie du den Weg zu deinem Ziel erfolgreich meisterst. Das wird dir helfen fokussiert zu bleiben.
  13. Taten statt Worte: Starte immer wieder kleine konkrete Aktionen, um deine Ziele zu erreichen. Setze deine Absichten in die Tat um, anstatt nur darüber zu sprechen. Das bringt deine Schöpfer-Energie ins Rollen
  14. Nutze deine Kreativität: Kreative Ausdrucksformen wie Malen, Schreiben, Tanzen oder Musizieren, können dir helfen, innere Wünsche zum Ausdruck zu bringen. So kannst du deine Vision klarer definieren.
  15. Umgebe dich mit positiver Energie: Umgebe dich mit positiven Menschen und Dingen, die dich inspirieren und unterstützen. Auch die Energie deiner Umgebung beeinflusst deine Realität.

Habe Geduld mit dir

Gib dir selbst Zeit, das bewusste Erschaffen zu üben. Deine Schöpfermuskeln brauchen Training, wie alle anderen Muskeln auch. Wichtig ist, dass du immer wieder kleine Aktionen startest, die deine Absichten unterstützen. So lenkt deine Aufmerksamkeit deine Energie dahin, wo du sie haben willst.

Du musst dabei das genaue Ziel nicht kennen, wie zum Beispiel deinen nächsten Arbeitsplatz. Es reicht völlig aus, wenn du dich auf das erleichterte warme Gefühl konzentrierst, das dein neuer Job in dir auslöst.

Du willst mehr darüber wissen, wie du deine Realität gestalten kannst?

Nehme mein kostenloses Kennenlerngespräch in Anspruch.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Es ist deine Schuld?

Du hast Schuld, weil du etwas falsch gemacht hast.

  • Du hast schlechte Gedanken gedacht
  • Die falsche Energie ausgesendet
  • Das ist deine alleinige Verantwortung

Wofür? Such es dir aus. Du könntest Schuld sein, dass es dir

  • Schlecht geht
  • Du krank bist
  • Keiner dich liebt

Das ist kein Problem. Du musst nur die richtigen Gedanken denken und schon kommt alles in Ordnung. Wenn das nicht funktioniert, ist das natürlich auch deine Schuld.

Das hört sich übertrieben an? Ja, ich habe das überspitzt dargestellt. Weil ich mich darüber aufrege.

Es kommen leider immer wieder Klienten mit genau diesem Schuldgefühl zu mir. Deswegen möchte ich damit hier gründlich aufräumen.

Die Folge dieses „Du bist schuldig“ ist, dass es guten Menschen, denen es schlecht geht, noch schlechter geht!

Wir Menschen lieben Vereinfachungen. Wenn du dich öfter mit Themen aus der Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzt, kann der Eindruck entstehen, dass du allein Schuld an deinem Schicksal hast.

Du hast nichts falsch gemacht

Wenn du dich gerade nicht wohl fühlst, bedeutet das keineswegs, dass du etwas falsch gemacht hast.

Aussagen wie: „Du bist krank geworden weil du die falschen Gedanken gehabt hast. Denk einfach die richtigen, dann wird alles gut.“ sind totaler Quatsch. Wenn das funktionieren würde, sähe die Welt anders aus.

Deine Situation ist so wie sie ist. Oft ist unfair, was passiert. Das bedeutet trotzdem nicht, dass es deine Schuld ist.

Du hast deine eigene Geschichte. Diese Geschichte erzählt, warum du heute da bist wo du stehst. Schuld oder persönliches Versagen haben damit nichts zu tun. Das Leben stellt dich vor Herausforderungen. Das ist bei uns allen so.

Du bist von Natur aus darauf ausgerichtet, dich zu schützen und zu unterstützen. Du lässt dich niemals im Stich. Auch nicht heimlich.

Deine Geschichte ist nicht deine Schuld

Du kannst nichts für deine Kindheit. Es ist nicht deine Schuld, was du erlebt hast. Das ist von dir nicht so geplant worden. Du hast dir das nicht ausgesucht und trotzdem musst du damit leben. Das ist nicht fair.

Kinder gehen davon aus, dass sie schuld an ihrem Leiden sind. Sie suchen den logischen Grund für ihr Erleben bei sich, weil sie keinen anderen erkennen. Sie schließen aus ihrer Misere, dass sie etwas falsch machen.

Offensichtlich wird das, wenn Kinder ein Elternteil verlieren. Es gibt keinen Grund, den sie für ihren Verlust finden können. Sie folgern, dass sie selbst daran schuld sein müssen.

Du hast genug Herausforderungen zu meistern. Du solltest nicht auch noch die Schuld für deinen schwierigen Start ins Leben auf dich nehmen. Das bringt nichts außer noch mehr Leid.

Du bist krank – selbst schuld?

Viele deiner Überlebensmechanismen stammen aus deiner Vergangenheit. Du hast diese Verhaltensweisen, weil sie dir einmal gedient haben. Sie können dazu führen, dich im langfristig krank machen. Wenn du zum Beispiel ständig über deine Grenzen gehst, kann dir das schaden. Schuld hat mit den Folgen deiner Überlebensmechanismen nichts zu tun.

Chronische Schmerzen haben viele Gründe

Chronische Rückenschmerzen sind ein gutes Beispiel für komplexe Zusammenhänge, wo die Schuldfrage nichts zu suchen hat. Woher kommen die Rückenschmerzen, unter denen so viele Menschen leiden? Ich wähle hier eine psychische Ursache aus den vielen möglichen Gründen für Rückenschmerzen aus.

Dein Körper ist dazu da, dein Überleben zu sichern. Er reagiert auf die Anforderungen, die du an ihn stellst, so gut er kann.

Die langen Rückenmuskeln stützen dich in mehr als nur in statischer Hinsicht. Sie geben dir – auch im übertragenen Sinn – Halt. Dein Rücken hält also nicht nur den Körper aufrecht, sondern dein ganzes Sein.

Wenn du dich unsicher fühlst, dann übernimmt dein Rücken zusätzlich zu seiner statischen Funktion auch eine innere Stützfunktion. Er übernimmt dann mehr Aufgaben als eigentlich vorgesehen. Mit der Zeit kann diese Überforderung Verspannungen und Schmerzen hervorrufen. Bleibt diese Situation über lange Zeiträume bestehen, können diese Symptome chronisch werden.

Deine Rückenschmerzen können Folgen verschiedenster Überforderungen sein. Die Frage nach der Schuld hilft hier nicht weiter, wohl aber die Frage nach den dahinter liegenden Ursachen.

Erst wenn du verstehst, welche Ursachen zu deinen Schmerzen führen, kannst du etwas dagegen tun.

  • Dich innerlich stärken und so deinem Rücken die Über-Last-ung abnehmen
  • Deinen Körper mit Hilfe von Physiotherapie unterstützen
  • Deine Lebenssituation verändern

Dein Körper wird dir auch dabei helfen, so gut er kann.

Es dauert meist lange bis du chronisch krank wirst. Logischerweise beansprucht der Heilungsprozess auch viel Zeit und Energie. Du brauchst Geduld, wenn du dich mit einer chronischen Krankheit auseinandersetzt. Aber auch daran bist du nicht schuld.

Ein Beispiel:

Eine Klientin hat ihren Körper so lange überlastet bis er nicht mehr funktioniert hat. Innerhalb eines Jahres hat sie eine unglaubliche Reise zu sich selbst gemacht: Sie hat die Mechanismen verstanden, die zu ihrer Krankheit geführt haben. Sie hat ihr Leben auf den Prüfstand gestellt.  All ihre Zeit und Energie floss in diesem Jahr in ihre Heilung.

Erwarte nicht zu schnell zu viel, wenn du es mit langwierigen körperlichen und seelischen Problemen zu tun hast. Hundertprozentige Heilung ist schwer zu erreichen. Eine kleine Verbesserung der Situation ist schon eine tolle Leistung.

Es ist ein Erfolg, wenn chronisch Kranke Mittel und Wege finden, mit ihren Einschränkungen gut zu leben. Leider erkennen die Betroffenen das selbst oft nicht als Leistung an.

Sie sind so gewohnt auf das, was nicht funktioniert zu schauen. Dann zweifeln sie an sich und ihren Fähigkeiten. Sie haben Schuldgefühle, weil sie es nicht schaffen symptomfrei zu werden. Das ist schade.

Egal ob du chronisch krank bist und Schmerzen hast oder dich gerade nur schlimm fühlst: Verschwende deine Energie bitte nicht darauf, dich auch noch schuldig dafür zu fühlen.

Nutze das, um genauer hinzusehen und Informationen über dich zu sammeln. Finde heraus, was dich unterstützt. Hol dir Hilfe bei der Ursachenforschung und der Therapie. Du heilst dich immer selbst. Du musst den Prozess aber nicht alleine durchstehen.

Wissen hilft

Je mehr du über dich weißt, umso besser kannst du agieren. Konzentriere deine Energie darauf dich zu heilen. Wenn du dich auch noch schuldig fühlst, verbessert das deine Situation nicht. Im Gegenteil.

Deine Verantwortung

Du kannst nur dann die Verantwortung für deine Realität übernehmen, wenn du Bescheid weißt: Über dich und über deine Geschichte. Wenn du dich kennst, weißt du, warum deine Situation so ist wie sie ist. Dann fühlst du dich nicht mehr dafür schuldig.

Wenn in deinem Leben Schwierigkeiten auftauchen, ist das ein Hinweis hinzuschauen. Es ist keine Aufforderung dich schuldig zu fühlen. Schuldgefühle sind Energieverschwendung.

Hast du versteckte Schuldgefühle?

Sei ehrlich. Versteckt sich dieses Gefühl, dass du die Schuld am Pech in deinem Leben hast, irgendwo in deinem Unterbewusstsein? Setze dich mit diesem Gefühl einmal bewusst auseinander.

Weswegen könntest du dich schuldig fühlen?

  • In welchen Situationen?
  • Mit welchen Menschen?
  • In welcher Umgebung?

Sammele deine diesbezüglichen Schuldgefühle ein. Werfe sie jetzt über Bord. Die dadurch gewonnenen Energie kannst du nutzen, um dich besser kennenzulernen. Oder einen Marathon zu laufen.

Nutze mein halbstündiges Kennenlerngespräch und sage mir, wie ich dich auf deinem Weg unterstützen kann.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

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Familien- und Vätercoach Oliver Panzau

Heute stelle ich Dir Oliver Panzau vor. Oliver ist Familien- und Vätercoach. Er gehört zum Self-Coaching Team, mit dem ich seit letztem Jahr wunderbare Workshops organisiere. Ich habe ihn über seinen spannenden Beruf befragt.

Oliver lebt in einer Patchworkfamilie mit insgesamt fünf Kindern, vier Hunden und vier Katzen. Er lebt worüber er spricht und das auf eine sehr wertschätzende Weise.

Du warst früher als Ingenieur tätig. Wie bist Du Familien- und Vätercoach geworden?

Mit der Trennung von meiner Frau, vor fast 7 Jahren, hat sich mein Leben komplett verändert. Unter anderem mussten wir die Betreuung unserer Kinder neu organisieren. Eine hälftige Aufteilung der Betreuung empfanden wir fair für uns und unsere Kinder und haben uns für ein wöchentliches Wechselmodell entschieden, bei dem unsere Kinder im Wechsel zwischen dem Zuhause der Mama und meinem Zuhause pendeln.

Damit habe ich eine viel größere Verantwortung in der Care-Arbeit übernommen als zuvor. Meine eigenen Erwartungen an meine Vaterrolle in der fast 50-prozentigen Betreuung meiner Kinder und die Erwartungen an mich als Führungskraft passten allerdings nicht mehr zusammen. Ich habe mir jahrelang die Zähne daran ausgebissen, beides unter einen Hut zu bekommen.

Die persönliche Erfahrung der Trennung und meine Weiterentwicklung in der Patchworkfamilie haben dazu geführt, dass ich bewusst die menschlichen Beziehungen in allen Lebensbereichen in den Mittelpunkt gestellt habe.

Das passte nicht mehr zu meinem damaligen Jobprofil – schon gar nicht in der Baubranche. Also habe ich mich, gemeinsam mit meiner Frau, für einen radikalen Umbruch entschieden. Ich wollte ausschließlich den Menschen und ihrer persönlichen Weiterentwicklung in all ihren Beziehungen dienen; sie in einer Art und Weise zu unterstützen, von der ich selbst überzeugt bin und die ich vorlebe. Das war eine sehr emotionale und wirklich gute Entscheidung!

Für mich ist die Kommunikation in meiner 5-köpfigen Familie schon schwierig. Was kommt an Herausforderungen dazu, wenn man in einer Patchworkfamilie lebt?

Die grundsätzlichen Herausforderungen sind ähnlich, da auch in der Patchworkfamilie die Basis das sich liebende Paar bildet. Kompliziert wird es mit den vielen zusätzlichen Beziehungssträngen, den damit verbundenen Rollen und Verantwortungen. Das kann schnell unübersichtlich werden und bedarf der Sortierung, da hier ein großes Potential für Verstrickungen liegt.

Wir müssen uns z.B. darüber einig werden, wie wir die Stief- oder wie ich sie nenne, Bonuskinder, mit erziehen. Schließlich haben die Kinder noch einen leiblichen anderen Elternteil. Aus der ursprünglichen Familie gibt es schon Werte, die weitergelebt werden wollen, die aber im neuen Zusammenleben zu Konflikten führen können.

Wenn aus der neuen Beziehung, wie bei uns, ein gemeinsames Kind dazukommt, ergeben sich daraus eigene gemeinsam gelebte Werte, die anders aussehen können als in der ersten Familie. Nicht zuletzt spielt die Kommunikation zu und vor allem über die leiblichen anderen Elternteile eine wesentliche Rolle im Leben einer Patchworkfamilie. Das führt sehr häufig zu Konflikten zwischen allen Beteiligten.

Du arbeitest in einem Bereich, der mit schwierigen Gefühlen wie Schuld, Scham und Scheitern verbunden ist.

Ich stelle vor allem die Eltern in den Vordergrund meiner Arbeit, da vom Frieden in der Familie alle, vor allem aber die Kinder, profitieren. Die meisten meiner Klienten haben ihre eigene Trennung nicht richtig verarbeitet und bleiben lange mit den von Dir genannten Gefühlen bewusst oder unbewusst verbunden.

Häufig begeben sie sich in eine neue Partnerschaft, gründen also eine Patchworkfamilie, in der Hoffnung, dass so die heile Familienwelt wieder hergestellt wird. Würde das so einfach funktionieren, hätte ich keine Klienten.

Die Komplexität der vielen vorher beschriebenen Beziehungsebenen wird dabei leider unterschätzt. Das ist oft der Grund dafür, dass es mehr Probleme als vorher gibt. Deswegen sind, laut Statistik, Trennungen in Patchworkfamilien noch häufiger als in herkömmlichen Familien.

Außerdem geht die Rechnung „Neue Liebe, Neues Glück“ nur dann auf, wenn ich mir der eigenen Anteile an den Problemen, die zur Trennung führten, bewusst werde. Diese gilt es zu beleuchten.

Mit Hilfe von ausführlichen wertschätzenden Gesprächen und Aufstellungsarbeit erarbeite ich mit den Klienten ein Verständnis für ihre Situation und den Ursprung für ihre Probleme.

Mit neuem Blick auf die festgefahrene Situation finden wir gemeinsam Lösungen, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Diese Ziele können z.B. die Verbesserung der Beziehung zu den eigenen Kindern oder der Ex-Frau bis hin zu einem Leben raus dem Hamsterrad umfassen.

Letztendlich wünschen sich meine Klienten ein glückliches Leben in allen Lebensbereichen. So arbeiten wir daran, alte Familienwerte loszulassen und neue Familienmodelle kennenzulernen. Es geht in erster Linie darum, Veränderungen zuzulassen:

  • Das Loslassen des Alten, das nicht mehr zielführend ist.
  • Das Sich Öffnen für Neues

 Deswegen empfehle ich meinen Klienten mindestens 8 Wochen Begleitung.

Arbeitest Du ausschließlich mit Männern zusammen?

Die meisten Frauen schätzen meine Arbeit mit ihren Männern sehr, da sich Männer leider immer noch zu selten in der Partnerschaft öffnen. Sie freuen sich, dass ich mit meiner Arbeit einen Beitrag zur mentalen Gesundheit der Männer leiste.

Ich ziehe allerdings aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und eigenen Identität vor allem Väter an. Es kommen auch einige Frauen zu mir, aber 90 Prozent meiner Klienten sind männlich. Das freut mich sehr!

Wie begreifst Du Deine eigene Vaterrolle?

Die Vaterrolle ist für mich von immenser Bedeutung, da ich selbst ohne Vater aufgewachsen bin. Das Bewusstsein meiner Vaterrolle hat sich mit der Trennung neu weiterentwickelt. Unter anderem habe ich nach 43 Jahren nicht nur Kontakt zu meinem Vater aufgebaut, sondern sogar eine sehr herzliche Beziehung zu ihm aufgebaut.

Eine Trennung bzw. eine Patchworkfamilie ist ein wunderbares Übungsfeld für persönliche Entwicklung. Ich liebe es, Vater zu sein und mich persönlich weiterzuentwickeln und anzuerkennen, dass ich nicht perfekt sein muss. Ich darf Fehler machen und daraus lernen. Idealerweise spreche ich mit meiner Frau darüber, damit wir uns nicht nur als Individuen, sondern auch als Paar weiterentwickeln können.

Wie wichtig ist Bewusstsein und sich selbst kennen in Deiner Arbeit?

In meiner Arbeit als Coach ist es von Vorteil, die Erfahrungen meiner Klienten nicht nur nachvollziehen zu können, sondern auch selbst erlebt und gefühlt zu haben und so eine echte Verbindung herstellen zu können. Genauso hilfreich ist es, dass ich den Weg, den sie noch vor sich haben, kenne und beschritten habe.

Für den Klienten bzw. alle Menschen ist es wichtig, die eigenen blinden Flecken und Trigger aus der Vergangenheit kennenzulernen, weil sie in der Regel das Handeln im Hier und Jetzt so beeinflussen, dass sie sich gefangen fühlen, ohne zu wissen, wo dieses Gefühl herkommt.

Wenn der Klient in dem Coaching Prozess selbst versteht und fühlt, wo diese Emotionen und Erfahrungen herkommen, kann das zu einem Aha-Effekt führen, weil er merkt, dass er die Vergangenheit nicht ändern, sondern nur annehmen kann.  Der Klient übernimmt so in der Gegenwart Verantwortung und kommt ins Handeln.

Sich selbst kennenzulernen, zu verstehen und anzunehmen schafft Dankbarkeit, inneren Frieden und fördert den Weg zu mehr Selbstliebe. Wenn ich mich selbst lieben kann, kann ich auch andere lieben. Und letzten Endes sehnen wir uns alle nach Liebe und glücklichen, erfüllten Beziehungen.

Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich Menschen auf diesem Weg begleiten darf.

Hier kannst Du Oliver Panzau treffen:

Oliver Panzaus Tipps

Ich schätze die Arbeit von folgenden Kolleginnen und empfehle ihre Arbeit und Literatur zu den Thema Trennung mit Kind gerne weiter:

Bücher:

  • Marianne Nolde: Eltern bleiben nach der Trennung
  • Ute Steffens: Mit Kindern durch die Trennung
  • Dorothea Behrmann – Trennungscoach und Autorin Die 7 Phasen des Loslassens

Hilfe speziell für Patchworkfamilien gibt es immer noch zu wenig. Das liegt auch daran, dass diese Familienmodelle rein statistisch schlecht erfasst werden können. Mit ihren Anliegen können Betroffene aber auch zu Familientherapeuten oder zu Familienzentren in ihrer Gemeinde gehen. Ich empfehle folgende Kolleginnen:

  • Katharina Grünewald – Familientherapeutin, Autorin und Podcasterin; Bücher: Glückliche Patchworkpaare, Glückliche Stiefmutter
  • Yvonne Dewies – Heilpraktikerin, Patchworkexpertin, Podcasterin
  • Marita Strubelt – Familiencoach und Autorin; Buch: Patchwork Power!

Klimawandel, na und?

Der Klimawandel fällt gerade hinten runter. Erst hat Corona ihn aus den Schlagzeilen verdrängt, jetzt der Krieg in der Ukraine.

Der Klimawandel stoppt deswegen nicht. Immer mehr Naturkatastrophen passieren. Aus dem Klimawandel wird langsam eine Klimakatastrophe.

Mittlerweile weiß die Mehrheit der Weltbevölkerung, dass das Weltklima aus der Balance ist

  • Der Meeresspiegel steigt
  • Die Temperaturen erreichen Rekordwerte
  • Die Gletscher schmelzen immer schneller
  • Nahrungsmittel werden knapper

Wie das alles zusammenhängt ist mittlerweile gut erforscht. Die große Frage ist:

Warum verändert sich so wenig?

Warum steht immer noch Kurzfristdenken ganz oben auf unserer Agenda anstatt der Frage: Was können wir tun um den Planeten langfristig bewohnbar zu erhalten? Die Frage nach der Nachhaltigkeit unserer Zivilisation stellt sich immer mehr.

Bei jedem Startup und jedem neuen Produkt müssten wir uns fragen: Schadet es der Umwelt oder nützt es ihr? Das wäre ein Paradigmenwechsel, der unser Wirtschaftssystem nachhaltig verändern würde.

Haben wir zu wenig Angst um wirklich etwas zu verändern? Nehmen wir die Bedrohung als Kollektiv zu wenig wahr?

Klimawandel passiert weit weg

Es ist schwierig für uns auf etwas zu reagieren, dass nicht direkt vor unserer Haustür geschieht.

Wir sind darauf programmiert nach handfesten Beweisen für eine Gefahr zu suchen. Wir reagieren schneller auf etwas, das direkt vor unserer Nase passiert.

Ich stelle das auch bei mir fest. Ich fühle mich in Hamburg ziemlich sicher, obwohl unser Haus nur ca. 50 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Die Folgen des Klimawandels werden immer eindrücklicher:

  • die Überschwemmungen in Ahrweiler 2021
  • die Dürre dieses Sommers
  • die kranken Wälder

Warum ist das bei Corona anders?

Wir lieben Messbarkeit. Das macht Dinge für uns realer.

Wir bekämpfen das Virus durch Impfungen und Kontaktbeschränkungen. Das gibt uns das gute Gefühl, dass wir etwas bewirken können. Wir sehen, dass die Coronazahlen im Lockdown wieder sinken. Dieser Erfolg ist messbar und damit nachvollziehbar. Aktionen, deren Konsequenzen wir sehen vereinfachen das Umsetzen von Veränderungen. Egal wie sinnvoll sie langfristig sein mögen.

Das Risiko gemeinsam sehen

Menschen schätzen Risiken auf soziale Art und Weise ein. Wie merken wir, dass der Coronavirus eine ernste Gefahr ist? Die Medien haben es uns eingebleut und wir haben uns alle anders verhalten. Wenn meine Freunde und Familie eine Situation als ernst einstufen, dann nehme ich sie selbst auch eher ernst.

Aktionen zum Klimawandel

Wenn wir in unserem Leben etwas ändern erleben wir die positiven Auswirkungen auf unsere Umwelt nicht direkt:

Wenn wir

  • mit dem Fahrrad fahren anstatt mit dem Auto
  • weniger Verpackungen benutzen
  • mehr recyceln
  • weniger fliegen
  • mehr Produkte aus der Region kaufen

weiß unser Verstand zwar, dass wir einen Beitrag leisten. Uns fehlt aber das sofortige Feedback der Auswirkungen unserer Handlungen und damit die Motivation weiterzumachen.

Wir sehen nur: Es ändert sich nichts, egal was wir tun. Irgendwie versuchen wir uns selbst und uns gegenseitig trotzdem zu motivieren. Das ist mühsam.

Informationen über den Klimawandel fehlen

Die Nachrichtensendungen der öffentlich rechtlichen Sender sehe und höre ich regelmäßig. Viele Informationen über Klimaereignisse kommen da überhaupt nicht vor. Andere Themen sind anscheinend wichtiger.

Beispiel:

Die schlimmen Überschwemmungen in Vancouver im Osten Kanadas im November 2021 wurden mit keinem Wort in den Nachrichtensendungen erwähnt. Die Information habe ich durch einen Bekannten, der dort wohnt erhalten und dann im Internet gezielt nach Berichten gesucht.

Es kommt mir so vor als ob eine bestimmte Anzahl Totesopfern nötig ist damit überhaupt berichtet wird.

Brauchen wir mehr Angst vor dem Klimawandel?

Es scheint, dass wir alle ein höheres Angst-Level in Bezug auf Klimawandel brauchen um wirklich etwas zu verändern.

Es gibt keinen Plan

Eine Riesenaufgabe liegt vor uns, die wir nur in kleinen Schritten bewältigen können.

Text: 
Viele Leite an vielen Orte, die viele kleine Schritte tun können das Gesicht der Welt verändern. Afrikanisches Sprichwort
Afrikanisches Sprichwort

Wir alle haben keine Erfahrung mit dem Klimawandel. Es gibt keine erprobten Methoden und Lösungsmöglichkeiten für die vielen Probleme, die auf uns zukommen. Was funktioniert und was nicht müssen wir ausprobieren.

Bei Corona war es anfangs ähnlich. Die Regierung war überfordert, weil es keine Erfahrungswerte für eine derartige Situation gab. Eine Pandemie diesen Ausmaßes war neu. Es half, dass wir auf die bewährte Methode der Impfung zurückgreifen, die wir alle kannten.

Es gibt kein einfaches Rezept, um die Welt durch den Klimawandel zu steuern. Wir brauchen kreative Lösungen und wir müssen es aushalten zu experimentieren. Fehlschläge gehören bei der Lösung unbekannter Probleme einfach dazu. Meckern hilft da nicht, sondern weitermachen.

Vernetzung hilft

Keine Regierung kann diese Herausforderungen alleine bewältigen. Wir müssen uns international vernetzen und gemeinsam das Experimentieren üben. Nicht umsonst predige ich meinen Kindern, dass sie kein Abitur zu machen brauchen, aber unbedingt Englisch lernen sollen. Internationaler Austausch, insbesondere auf privater Ebene, kann bei der Bewältigung des Klimawandels den entscheidenden Unterschied machen.

Austausch hilft gegen Entmutigung

Mit meiner Energiebrille kann ich sehen, dass das was jeder Einzelne von uns tut sehr wohl Auswirkungen hat. Wir sind soziale Wesen und beeinflussen uns ständig gegenseitig. Jeder von uns inspiriert seine Umgebung – wenn auch unbewusst.

Im hektischen Alltag geht auch mir dieses Bewusstsein verloren. Ich vergesse mein Wissen dann, schwimme im Strom des Alltags und der Fehlinformationen und fühle mich verzweifelt und hilflos.

Deswegen tausche ich mich immer wieder mit meinem sozialen Umfeld aus. So wie heute mit Dir. So bekomme ich aktiv mit wie viele Leute etwas ändern. Das hilft prima gegen meinen Frust-Anwandlungen.

Viele bunte Kinder reichen sich die Hände über eine Erdkugel

Viele positive Beispiele

Dabei gibt es so viele Projekte und Initiativen, die Hoffnung geben:

Was meine Familie tut

Paprika und Chilli auf unserem Fensterbrett machen Spaß und schärfen das Bewusstsein für Lebensmittel.

In unserem Hochbeet experimentieren wir mit Gemüse.

Unser kleiner Quittenbaum hatte so viele Früchte, dass ich sie über einen Nachbarschaftsportal verschenkt habe. Dafür bekam ich Äpfel und anderes, was meine Nachbarn übrig hatten.

Das ist Nachhaltigkeit, die mir und meiner Familie Spaß macht. Wir leisten so unseren kleinen Beitrag.

Jungen Menschen haben es schwer

Besonders die 16 bis 30-jährigen sind gerade oft verzweifelt. Sie sind besonders frustriert weil sie wahrnehmen, wie schlecht es um die Erde steht und gleichzeitig erleben, dass wenig passiert. Das können sie – zu Recht – nicht verstehen.

Was macht Dir Hoffnung im Klimawandel?

Ich freue mich auf Deine positiven Beispiele in den Kommentaren.

Fotos: Privat, Beitragsbild: Pixabay

© Inge Schumacher

Impulse bringen Dich zum Ziel

Impulse finden sich in fast jedem meiner Klientengespräche. Auch in meinen Blogartikeln kommen sie immer wieder vor. Warum ist das so?

Sie gehören für mich zum Grundhandwerkszeug jeder Persönlichkeitsentwicklung. Sie geben mir Orientierung, wenn ich mal wieder auf neuen Wegen unterwegs bin.

Ich arbeite in einem Beruf, von dem ich vor zwanzig Jahren nicht geglaubt hätte, dass es ihn gibt. Und ich entwickele mich immer weiter. Wie bin ich dahin gekommen ohne diesen Beruf zu kennen? Durch Zufall?

Glückliche Zufälle?

Wenn wir etwas finden, das uns weiter hilft ohne danach gesucht zu haben bezeichnen wir das oft als ein glücklicher Zufall. Ist das wirklich reiner Zufall?

Ich habe beobachtet, dass diesem Zufall meist eine Reihe von Impulsen vorausgeht. Das sind die kleine Hinweise, denen wir folgen bis wir das finden, von dem wir nicht gewusst haben , das wir es brauchen oder wie wir es bekommen.

Nach Island (Beitragsbild) bin ich gekommen, weil immer wieder Hinweise auf dieses Land kamen – in allen möglichen Zusammenhängen. So lange, bis ich endlich hingefahren bin.

Ich achte auf meine Impulse

Um auf meinem Weg, von dem ich nicht weiß wo genau er mich hinführt, weiterzukommen brauche ich diese Hinweise. So gebe ich mir selbst ständig Rückmeldungen und zeige mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.  

Wie fühlen sich diese Impulse an?

Impulse sind in der Regel ganz zart. Sie machen nicht lautstark auf sich aufmerksam. Es fühlt sich eher so an wie eine schwaches Anklopfen.

 Wenn ich wichtige Impulse jedoch ignoriere, dann werden sie lauter. Ab und zu machen sie sogar richtig Krach. So lange bis ich mich mit ihnen auseinandersetze.

Was ist ein Impuls?

Ich arbeite gerne mit Bildern. Deswegen ist ein Impuls für mich nicht nur ein Gedanke, der kurz in meinem Kopf auftaucht, er kann auch ein Bild sein. Zum Beispiel von einer Tasse Kaffee. Dann evaluiere ich ob mir jetzt eine Tasse gut tut oder ob die Tasse eher ein Symbol für eine notwendige Pause ist.

Impulse bewusst nutzen

Ich folge meinen Impulsen in der Regel nicht blind. Wozu haben wir denn noch viele andere Möglichkeiten, um zusätzliche Informationen zu erhalten?

Zuerst muss ich einen Impuls bewusst wahrnehmen. Dann nehme ich mein Gehirn, meine Intuition und meine Erfahrung mit dazu. Und dann erst treffe ich eine bewusste Entscheidung. Das dauert manchmal nur eine Sekunde und manchmal deutlich länger.

Impulse ignorieren

Ich ziehe mir auch mal die Decke über den Kopf und drücke den Pausenknopf. Das ist Regeneration für mich. Impulse sind dann Nebensache.

So ein In-mich-gehen brauche ich immer wieder. Das zu mir kommen und mich bewusst spüren erdet. Das bringt mich in Kontakt mit mir selbst.

Ich verpasse dann nichts. Die wichtigen Impulse werden wiederkommen. Ich lerne auch hier freundlicher mit mir umzugehen.

Woher kommen Deine Impulse?

Du erschaffst und bewegst mit Deinem Handeln jeden Tag Materie. Dazu musst Du präsent sein. Denn Du erschaffst Deine Realität immer wieder neu; nicht gestern, nicht morgen sondern jetzt.

Du sendest im Jetzt ständig Energie aus. Deswegen ist es so wichtig sich bewusst zu sein, welche Energien Du in die Welt trägst. Deine Energie ist ein Magnet für ähnliche Energien. Wenn in Deinem Umfeld eine passende Energie auftaucht, gibst Du Dir einen kleinen Hinweis, einen Impuls: Schau mal hin, das könnte hilfreich sein.

Beispiel: Folgen von Impulsen

Da ich dabei bin ein Sachbuch zu schreiben, schaue ich mich im Buch-Business um. Ich lerne was nötig ist um, erstens ein Buch zu schreiben und zweitens es an die Leser zu bringen.

Als Autor habe ich heute viele Möglichkeiten. Durch das florierende Self-Publishing sind wir zum Beispiel nicht mehr von der Gnade der Verlage abhängig. Dadurch gibt es eine Vielzahl von Dingen zu lernen und zu beachten.

Leserunden sind ein Weg für Autoren um Rezensionen zu generieren: Webseiten wie Lovelybooks, Goodreads oder Was liest Du? bieten sie an. Autoren verteilen dort ihre Bücher an Leser, die sich darum bewerben. Gemeinsam wird das Buch gelesen und sich darüber ausgetauscht. Am Ende bekommen die Autoren Rezensionen.

Um zu erleben wie so etwas abläuft habe ich mich bei diversen Leserunden beworben. So lernte ich Peter Berg und sein Buch Sound and Me kennen. Ich merkte, dass dies ein besonderes Buch ist. Es geht um den Tinnitus des Protagonisten PiTTo, den er mit Hilfe einer App bekämpft; ein multimediales Buch, das mich zum Nachdenken bringt, was ich sehr schätze.

Impuls-Beispiel: Leserunde mit Peter Berg zu Sound And Me, Coverfoto

Mittlerweile entwickelte sich eine rege E-Mail Korrespondenz zwischen Peter Berg und mir. Und siehe da, der Autor war mindestens so spannend wie sein Buch.

Der Impuls an einer Leserunde teilzunehmen und auf dieses Buch zu klicken, haben dazu geführt dass ich Kontakt zu Peter bekam. Alleine dafür hat es sich gelohnt diesem Impuls zu folgen.

Impulse bringen Überraschungen

Ich liebe diese Überraschungen und das Unvorhersehbare, das sich aus meinen Impulsen ergibt. Stück für Stück vertraue ich ihnen, dass sie mich auch wirklich dahin bringen wo ich hin will.

Das bedeutet für mich Kontrolle loszulassen und meiner Energie zu vertrauen den richtigen Weg zu finden.

Worauf ich im Hier und Jetzt achten muss ist dabei meine Energie. Du kannst das auch Intention nennen. Ich beobachte also, was in meinem Leben passiert. Läuft alles rund oder stolpere ich vor mich hin? So sehe ich, ob ich meine Energie neu justieren muss oder ob ich noch im Flow bin.

Mit der richtigen Energie generiere ich die passenden Impulse, die mich auf meinem Weg weiter bringen. So werde ich auch weiterhin eine für mich passende zufriedenstellende Zukunft erschaffen.

Um meine Impulse optimal zu nutzen, brauche ich aber Übung, sehr viel Übung! Ich „überhöre“ Impulse oft auch deswegen, weil der Alltag zu laut ist und sie so leicht überdeckt. Es gelingt mir aber immer besser sie in meine Leben zu integrieren.

Berichte mir doch bitte von Deinem Umgang mit den kleinen Impulsen. Wo haben sie Dich hingebracht, wo Du sonst nie hingekommen wärst?

Du brauchst Unterstützung? Verabrede ein kostenloses halbstündiges Gespräch mit mir.

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Deine Vergangenheit ist der Schlüssel zum Jetzt

Unsere Vergangenheit gibt uns idealerweise Sicherheit. Sie kann uns aber auch behindern:

Wenn wir rückwärts gehen weil wir die Vergangenheit im Blick haben stolpern wir im Jetzt.

Wie Vergangenheit blockiert

Ein 90-jähriger Bekannter verurteilt sich für Entscheidungen aus seiner Jugend. Er leidet sehr unter seinen Schuldgefühlen. Das zieht sich durch sein ganzes Leben. An ihm sehe ich, dass wir oft unsere schlimmsten Richter sind.

Aufräumen in der Vergangenheit macht den Weg frei für das Jetzt

Eine Klientin versucht Dinge im Jetzt zu verändern und stolpert dabei immer wieder über ihre Altlasten.

Jetzt räumt sie sukzessive ihren Weg frei von ihren Stolpersteinen. Sie hat schnell gemerkt, dass sie auf dem richtigen Weg war: Sie konnte Situationen bewältigen, denen sie vorher nicht gewachsen war.

Wir erschaffen immer wieder das Gleiche wenn wir das Gleiche fühlen und tun

Unsere Gedanken sind durch unsere Vergangenheit fest mit Gefühlen verbunden und erschaffen so einen Fokus, der uns automatisch immer wieder in ähnliche Situationen bringt.

Beispiel: Männer mit Bart sind Dir unsympathisch

  • Dein Vater hatte einen Bart
  • Er hat Dich als Kind misshandelt
  • Diese Assoziation hat sich festgesetzt
  • Immer wenn Du einen Mann mit Bart siehst reagierst Du deswegen mit Abwehr

Erst wenn Du Dir bewusst wirst, was abläuft, kannst Du es verändern.

Verletzungen gehören zum Leben dazu

Unsere Vergangenheit lässt sich nicht ausradieren. Sie ist ein Teil von uns und eine Ressource, die wir nutzen können.

Verdrängung ist keine Lösung

Unsere Vergangenheit zu verdrängen ist eine verständliche Schutzreaktion, hilft aber nicht weiter. Es gibt Ausnahmen: Ich habe eine Klientin, für die es momentan besser ist ihre Kindheit außen vor zu lassen. Das haben wir gemeinsam herausgearbeitet.

Bei vielen von uns gärt das Ungelöste im Untergrund und das kann langfristig zu körperlichen und psychischen Problemen führen.

Früher oder später präsentieren wir uns Themen aus unserer Vergangenheit. Dann ist es Zeit sich mit ihnen auseinandersetzen.

Vergangenheitsbewältigung, aber wie?

Professionelle Hilfe ist angeraten, wenn wir starke körperliche und seelische Verletzungen davongetragen haben. Uns dem alleine zu stellen ist keine gute Idee.

Psychische Erkrankungen nehmen zu

Vielen psychischen Problemen liegen Traumata aus der Vergangenheit zugrunde.

Jedes Jahr sind 27% aller Deutschen von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das sind 17,8 Millionen: In Deutschland erleben 25% in ihrem Leben eine Depression und 26% eine Angststörung.

Die Betroffenen müssen viel mehr Verantwortung für ihre Heilung übernehmen als Menschen mit einer körperlichen Verletzung: Bei einem Beinbruch wird der Knochen dabei unterstützt wieder zusammenzuwachsen. Die Heilung können wir durch ein Röntgenbild dokumentieren.

bear-vargasz Verletzung

Bei einer seelischen Erkrankung müssen wir selbst entscheiden was für unsere Heilung nötig ist. Das kann ein schwerer aber lohnender Weg sein. Ich bin ein gutes Beispiel dafür.

1. Meine Depression

Sie zwang mich dazu mich mit mir selbst zu beschäftigen. Ich habe ein Jahr lang mit einer Psychiaterin gearbeitet. Ich hatte keine schwere Kindheit und habe doch etliche Traumen mitgebracht. Wie so viele von uns.

2. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Ich habe die Posttraumatische Belastungsstörung hier aufgenommen weil viele Menschen darunter leiden, die nicht wissen, dass dies eine Ursache für ihre Probleme sein könnte.

Eine Posttraumatische Belastungsstörung entsteht durch schwere Unfälle, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen oder Kriege. Die Betroffenen haben Sterben und Tod, also sehr große Angst und Schutzlosigkeit erlebt.

Die typischen Symptome von PTSD treten manchmal erst lange nach dem Trauma auf:

  • Erinnerungen zeigen sich in Tagträumen oder Flashbacks, nachts haben sie Angstträume
  • Vermeidung von Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen
  • Emotionale Stumpfheit und Teilnahmslosigkeit
  • Schlafstörungen sind häufig

Wenn jemand unter derartigen Symptomen leidet, dann sollte er auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Methoden der Vergangenheitsbewältigung

Wir stellen uns unserem Schmerz, wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen. Wir sollten das am besten tun ohne uns zu überfordern.

1. Die Perspektive wechseln

Gerade für die Aufarbeitung von Beziehungen mit nahen Menschen – Familie, Kindern und Partnern – ist es wichtig Abstand zu den eigenen starken Gefühlen zu bekommen

In meiner Therapie konnte ich aus einer übergeordneten Perspektive auf meine Vergangenheit blicken, meine Verletzungen sehen und anfangen sie zu verstehen und zu heilen.

2. Therapeuten und Selbsthilfegruppen

Wenn ich merke, dass ich alleine nicht weiterkomme hole ich mir externe Hilfe.

3. Selbstdistanzierung

Es gibt Methoden, die wir auch alleine nutzen können um Abstand zu gewinnen:

  • Die Vergangenheit aus der Perspektive einer Fliege an der Wand oder eines Teppichs auf dem Boden beobachten.
  • Den Standpunkt von anderen Personen einnehmen: Zum Beispiel von den Eltern oder Geschwistern.
  • Kontrolliert Erinnerungen zulassen: Eine Play- und Stopptaste so wie bei einem DVD-Player benutzen: Ich sehe mir eine Szene an und kann sie so oft abspielen wie ich will.
  • Papier ist geduldig und das Aufschreiben mit der Hand bringt Klarheit. Das Geschriebene kann danach einfacher analysiert werden.
  • Verhaltensbeobachtung im Alltag gibt wertvolle Hinweise: Wann reagiere ich über? Welche Situationen vermeide ich? Woran kann das liegen?

Es geht darum die eigenen Emotionen und den Schmerz begrenzt zuzulassen. Aus Verletzungen der Vergangenheit resultierende Verhaltens- und Denkmuster kannst Du so erkennen und damit auch verändern.

4. Akzeptiere Deine Vergangenheit

Unsere natürliche Reaktion auf Verletzungen ist Schmerzvermeidung: Auf die heiße Herdplatte fassen wir nur einmal. Wenn wir uns mit den schmerzhaften Seiten unserer Vergangenheit beschäftigen, laden wir Wut und Kummer ein und das ist eine Herausforderung.

Mein Akzeptanz-Prozess läuft so ab:

  • Wahrnehmen, dass ein Problem aus der Vergangenheit anklopft
  • Sich den Gefühlen und Assoziationen stellen
  • Für Unterstützung durch Personen oder Methoden sorgen
  • Die emotionale Aufladung wird mit der Zeit immer geringer
  • Es setzt eine Entspannung ein, die sich in den Alltag überträgt

Je nach Thema dauert dieser ganze Prozess unterschiedlich lang. Das Wahrnehmen von etwas Unangenehmem ist nicht unbedingt meine Stärke.

Zum Akzeptieren Deiner Vergangenheit brauchst Du nur Dich selbst

Es geht hierbei in erster Linie um Dich. Du brauchst nicht das Gegenüber, das die Verletzungen verursacht hat, um Deine Verletzungen zu heilen. Deswegen kannst Du an Deiner Vergangenheit auch arbeiten, wenn Menschen gestorben sind oder mit ihnen momentan keine Kommunikation möglich ist.

So nicht!

Letztens meinte eine Klientin sie wollte mit ihrem Vater darüber sprechen, was er alles falsch gemacht hat. Das ist keine gute Idee. Schuldzuweisungen ernten nur Widerspruch und verhindern echte Kommunikation.

Klärungs-Gespräche mit Eltern sind sehr heikel weil auf beiden Seiten so viele Gefühle im Spiel sind.

Wichtig dafür ist eine klare Zielsetzung um nicht in gegenseitige Vorwürfe abzugleiten. Das hat noch mehr Verletzungen auf beiden Seiten zur Folge. Dazu braucht es viel Vorarbeit.

Ziel solcher Gespräche sind Informationen, die uns weiterbringen. Dabei ist zu beachten:

  • In der Ich-Form bleiben
  • Leistungen des Gegenüber anerkennen
  • Hintergrundinformationen erfragen zum Beispiel über die Kindheit der Eltern
  • Werte der Eltern nachvollziehen

5. Entscheidungen aus der Vergangenheit akzeptieren

Im Nachhinein bin ich immer schlauer. Wenn ich mich mal wieder im „Hätte und Wäre“ verstricke hilft mir folgender Satz: Damals habe ich mit den mir zugänglichen Informationen die beste Entscheidung getroffen. Das entlastet mich sehr.

6. Die Vergangenheit bewusst verändern

Unbewusst verändern wir unsere Vergangenheit mit jedem Erinnern und jeder Erzählung: Wir benutzen andere Worte oder beschreiben andere Details. Das können wir nutzen.

Unsere Wirklichkeit wird durch unsere Wahrnehmung erschaffen. Wenn wir mit unserer Vergangenheit Frieden schließen und sie akzeptieren verändern wir unsere Wirklichkeit.

7. Sich Kennenlernen

Je mehr wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen umso besser lernen wir uns kennen.

Beispiel:

Eltern und Lehrer prägen unser Bild von uns. Zum Beispiel die berühmte Aussage: Das kannst Du nicht. Sie kann das ganze Leben beeinflussen.

Es ist wichtig festzustellen welche Glaubensüberzeugungen wir aus der Kindheit mitgenommen haben.

Wir sind die Schöpfer unserer Realität.  Wir dürfen uns selbst definieren. Dafür brauchen wir den Frieden mit unserer Vergangenheit. Dann verliert sie ihre Macht über uns.

8. Unsere Stärken motivieren zum Weitermachen

Auf das zu achten, wo wir Probleme haben, wird uns von klein auf beigebracht. Das bedeutet Konzentration auf den Mangel. Aber wer möchte im Mangel leben?

Wir wären heute nicht da wo wir sind, wenn wir nicht diverse Schwierigkeiten gemeistert hätten. Darauf können wir stolz sein. Sich das immer wieder klar zu machen öffnet den Blick nach vorne.

Wir wollen und sollen die Fülle unserer Möglichkeiten nutzen und uns nicht durch Altlasten unserer Vergangenheit ausbremsen.

Wir brauchen unsere ganze Kraft, um mit den aktuellen Herausforderungen fertig zu werden. An unserer Vergangenheit festzukleben ist reine Energieverschwendung.

Um in unsere Kraft zu kommen müssen wir uns als Ganzes akzeptieren

Deswegen zeigen viele von uns sich gerade die Bereiche, die noch unsere Aufmerksamkeit brauchen. Also die Teile von uns, die wir am liebsten verstecken würden.

Ich weiß wovon ich spreche, denn ich bin gerade dabei meine vermeintlich dunklen Ecken gründlich auszukehren. Das ist nicht einfach, lohnt sich aber sehr.

Erstens sind wir nicht so furchtbar wie wir denken. Und zweitens mobilisiert die daraus resultierende Selbstakzeptanz unglaublich viel Energie.

Schau also lieber nach vorne. Dann wirst Du weniger stolpern. Du kannst Dich darauf verlassen, dass das, was aus deiner Vergangenheit noch zu klären ist im Jetzt auftaucht.

Ich unterstütze Dich gerne, wenn Du Hilfe brauchst.

Links

  • Posttraumatischet Belastungsstörung: Symptome und Infos für Angehörige
  • Laura Seiler Podcast Nr.41 : Wie Du Deine Vergangenheit loslassen kannst.

Buch

Franz Ruppert: Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft? Wie Täter-Opfer-Dynamiken unser Leben bestimmen und wie wir uns daraus befreien.

Bilder: Pixabay und Privat

© Inge Schumacher

Mit Unsicherheit umgehen

Ich fühle mich gerade oft unsicher. Das liegt an der allgemeinen Situation. Mit Corona und Klimawandel gehen viele Veränderungen einher, deren Folgen ich nicht absehen kann.

Bei meinen Klienten kommt dazu noch eine unsichere persönliche Situation. Einige sind gerade im Dazwischen.

Als Dazwischen bezeichne ich den Zustand, in dem das Alte weg ist oder nicht mehr funktioniert, das Neue aber noch nicht da ist.

Meist fängt es mit einem Gefühl von Unzufriedenheit an. Der alte Job oder die Beziehung passt nicht mehr. Es gibt aber noch keine Alternative.

Die Unsicherheit im Dazwischen ist schwer auszuhalten. Es gibt dann wenig woran wir uns festhalten können außer an uns selbst.

In diesem Artikel erkläre ich, wie Du mit Unsicherheit umgehen kannst und warum das anstrengend sein kann.

Ich habe das Thema in zwei 5-Minuten-Inspirationen für Dich aufgenommen:

Unsicherheit auf die Ohren

Warum wir Zeiten der Unsicherheit brauchen
Was Du bei Unsicherheit tun kannst

Äußere Ursachen für Unsicherheit

Veränderungen passieren schneller

Vieles wird kurzfristiger. Zum Beispiel Entscheidungen. Ich habe das bei meinen Workshops erlebt. Am Workshop-Tag haben sich noch Leute an- und abgemeldet. Durch Corona sind die Abläufe in vielen Unternehmen eher komplizierter geworden. Gleichzeitig wird Schnelligkeit immer wichtiger.

Zu viel Kontrolle

Viele Unternehmen aber auch viele Eltern haben noch nicht begriffen, dass ein „Alles kontrollieren wollen“ kontraproduktiv ist.

Es hat lange gedauert bis ich verstanden habe: Zu versuchen ein Ziel damit zu erreichen alles und alle zu kontrollieren, funktioniert nicht – bei dieser Unsicherheit noch viel weniger. Im Gegenteil, zu viel Kontrolle blockiert.

Ich war früher die Meisterin des Planens. Auf die harte Tour habe ich gelernt, lockerer zu werden. Ich erwarte nicht mehr, alles regeln zu können.

Flexibilität hilft

Ich habe gelernt nur wirklich Wichtiges im Blick zu behalten und den Kleinkram loszulassen. So weiß ich morgens oft nicht was der Tag bringt. Vieles läuft dadurch mehr im Flow und spontan. Auch für meine 5-köpfige Familie funktioniert das erstaunlich gut.

Es gibt weniger Struktur von außen

Durch die Corona Lockdowns mussten wir uns in den letzten zwei Jahren viel mehr selbst strukturieren. Manchen fiel das leicht, für andere war das eine große Herausforderung wegen der damit einhergehenden Unsicherheit.

Persönliche Unsicherheit

Wenn ich mich unsicher spüre versuche ich herauszubekommen woher sie kommt. Ich schaue wo meine Energie gerade ist. Hier ist eine kleine Übung dazu.

Dann versuche ich mich trotz der Unsicherheit zu entspannen, damit ich nicht in Hektik verfalle. Ich mache mir immer wieder Folgendes klar.

  • Aktionismus hilft nicht, Ruhe hilft
  • Ich brauche keinen Plan
  • Ich muss nicht wissen was ganz genau zu tun ist

Meine Fixpunkte steuern meine Energie

Beispiel: Meine Jobsuche

Vorletztes Jahr habe ich mich auf diverse Teilzeitstellen beworben. Ich wollte wieder Teil eines Teams sein und in wertschätzender Atmosphäre arbeiten. Durch das Bewerben habe ich meine Absicht dokumentiert und die entsprechende Energie losgeschickt. Ich habe nicht erwartet, schnell Erfolg zu haben.

Etliche Monate später bekam ich einen Anruf von einer Bekannten mit der ich von 2015 bis 2018 als Freiwillige zusammengearbeitet habe. Sie fragte mich ob ich mir vorstellen könnte im Kindermittagstisch einer Kirchengemeinde zu arbeiten.

Ich habe hospitiert und gestaunt: Hier will ich arbeiten. Das ist mein Traumjob. Ich gehöre zu einem tollen Team. Ich arbeite ca. 15 Stunden pro Woche und kann das super mit meiner Heilpraktiker-Praxis verbinden.

Meine Energie hat diesen Job für mich gefunden. Ich hatte keine Ahnung, dass es ihn gibt. Das war auch nicht nötig.

Der Ernstfall: Es gibt kein Zurück zum Alten

Mein Beispiel zeigt: Wir sind Magneten, die Dinge in unser Leben ziehen, die zu unserer Energie passen – wie meinen Job. Das bedeutet auch, dass wir Dinge abstoßen, die nicht mehr zu uns passen.

Über diese natürliche Abstoßungsreaktion habe ich in dem Artikel: Deine Persönlichkeitsentwicklung hat (Neben-) Wirkungen geschrieben.

Viele Menschen verstehen nicht warum ihr Job plötzlich weg ist. Sie sind geschockt. Die Unsicherheit scheint plötzlich allumfassend.

Hier ist es hilfreich sich die Hintergründe anzusehen. Oft stellen sie fest, dass sie schon lange unglücklich in ihrem Job waren. Manche spüren sogar etwas wie Erleichterung, dass sie aus dieser Situation raus sind.

Warum ist Unsicherheit anstrengend?

Empfinden wir starke Unsicherheit sind wir in einer Ausnahmesituation. Wir sind aus unserer Mitte und müssen ständig um unsere Balance kämpfen.

Meine Tochter hat eine passende Collage erschaffen.

Beispiel:

Einer Klientin wurde gekündigt. Sie ist für fünf Monate freigestellt worden und bekommt dann eine Abfindung. Sie hat ausgerechnet, dass sie erst einmal mit dem Arbeitslosengeld klar kommt. Sie versteht nicht, warum die Situation so herausfordernd für sie ist. Warum kann sie die freie Zeit nicht genießen? fragte sie mich.

Die Unsicherheit ist so anstrengend weil

Große Umbauaktionen kosten Kraft

Die Betroffenen fragen mich oft: Warum bin ich so müde? Ich mache doch gerade nichts.

Das ist ein Trugschluss. Es passiert viel mehr als an der Oberfläche sichtbar ist. Wie bei einem Eisberg ist nur wenig der vielen Arbeit, die wir im Dazwischen tun, sichtbar: Die Jobsuche zum Beispiel. Alles andere passiert unter der Wasseroberfläche.

Warum dauert die Unsicherheit so lange?

Die Phase der Unsicherheit ist eine Chance, die wir instinktiv nutzen um Altlasten loszuwerden. Wenn die Situation nicht so unangenehm wäre würden wir viele Themen nicht angehen.

Wenn Du schon länger in der Luft hängst: Nicht verzweifeln!

  • Du wirst gestärkt aus der Situation hervorgehen
  • Du wirst Dich nicht in die Pfanne hauen
  • Du musst da nicht alleine durch

Was Du tun kannst bei Unsicherheit

Bleibe so offen wie möglich

Du brauchst keine ganz konkreten Ziele. Wichtig ist Dir klar über Deine Werte und Prioritäten zu werden. Das reicht um Deine Energie zu lenken.

Starte kleine Aktionen

Auf dem Sofa sitzen und denken bringt Dich nicht weiter. Werde aktiv, treffe zum Beispiel Menschen, die Dir weiterhelfen und dich inspirieren. Kleine Aktionen, die Spaß machen sind effizienter als blinder Aktionismus.

Druck ist Dein Feind

Mach alles, um Dich zu entspannen so weit das möglich ist. Je ruhiger und balancierter Du bist umso besser kommst Du durch die unsichere Zeit. Dann kann Dein natürlicher Flow besser für Dich arbeiten.

Unsicherheit bleibt

Ich rechne in nächster Zukunft mit viel mehr Unsicherheit. Am besten wir gewöhnen uns irgendwie daran.

Was Du tun kannst, um Phasen der Unsicherheit besser zu überstehen ist langfristig in Dein Vertrauen in Dich zu investieren. Je mehr Vertrauen Du hast, dass alles gut wird – auch wenn Du nicht weißt wie – desto besser wird es Dir gehen.

Brauchst Du Unterstützung? Ich bin für Dich da. Ich freue mich auf ein kostenfreies halbstündiges Gespräch mit Dir.

In meinem Blogartikel über innere Sicherheit habe ich viele Übungen und Tipps gesammelt die Dir helfen Dich sicherer zu fühlen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Buchtipp

Andreas Knuf: Ruhe da oben! (2010) Der Weg zu einem gelassenen Geist

Bilder: Pixabay und privat

© Inge Schumacher

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge sollte für uns so selbstverständlich sein, wie das Zähneputzen. Wir müssen für uns selbst sorgen, um gesund zu bleiben oder zu heilen. Das verstehe ich mittlerweile. Leider bin ich in der Theorie oft besser als in der Praxis. In diesem Artikel teile ich, was Selbstfürsorge für mich bedeutet und warum ich das so wichtig finde. Die Blogparade von Anna Koschinski ist ein guter Anlass sich darüber Gedanken zu machen.

Warum fällt uns Selbstfürsorge so schwer?

Ich habe eine ganz einfache Erklärung dafür: Wir leben in einer traumatisierten Gesellschaft. Unser System ist an vielen Stellen durch das ererbte Trauma aus dem 2. Weltkrieg geprägt. Wir haben deswegen Strukturen geschaffen, die unsere durch Trauma induzierten Verhaltensweisen zementieren:

  • Leistung um jeden Preis
  • Nur die Harten kommen in den Garten
  • Schneller, höher, weiter

Trauma trennt

Trauma schneidet uns ab von uns selbst und auch von allem um uns herum. Immer mehr von uns spüren, dass etwas nicht stimmt. Mit uns und mit dieser Welt.

Wir sind immer weniger bereit uns kaputt zu machen. Wir wollen Sinnstiftendes tun in unserem Leben. Im Privaten wie in der Arbeitswelt.

Deine Persönlichkeitsentwicklung hat Nebenwirkungen

Immer mehr Menschen kicken sich deswegen gerade aus ihrem Job oder bremsen sich so aus, dass sie nicht weiter können.

Wir sind dabei eine Änderungswelle anzuschieben. Noch ist sie klein und leicht weg zu argumentieren. Sie wird aber immer größer. Mehr auf Selbstfürsorge zu achten ist ein wichtiger Teil dieser Veränderung.

Mitgefühl ist die Basis für Selbstfürsorge

Mitgefühl mit uns selbst drücken wir aus wenn wir uns so behandeln wie einen guten Freund. Wir sind dann:

  • Interessiert
  • Aufmerksam
  • Zugewandt

Auf uns bezogen bedeutet das: Wir mögen uns trotz unserer Fehler.

So komme ich mal wieder zu Selbstakzeptanz. Für mich ist Selbstakzeptanz üben eine immer wieder kehrende Aufgabe auf meinem Weg zu mir selbst. In den letzten Jahren hat sich deswegen meine innere Stimme, die mich früher ständig fertig gemacht hat, verändert. Ich bin von wirklicher Selbstliebe noch weit entfernt. Trotzdem ernte ich täglich die Früchte meiner Bemühungen um mehr Selbstakzeptanz. Das hat sich bisher bei mir verändert:

  • Ich bin deutlich weicher im Umgang mit mir und anderen
  • Ich nehme viel weniger Dinge persönlich
  • Ich bin zufriedener

Am schwersten fällt mir Akzeptanz bei mir selbst und den Menschen, die mir sehr nahe sind:

Es dauert scheinbar endlos meinen Mann so zu akzeptieren wie er ist. Wenn ich feststelle, dass ich das wieder einmal nicht schaffe gerate ich leicht in den Automatismus mich dafür fertig zu machen. Wenn ich präsent genug bin, merke ich was ich da tue. Dann sage ich mir, dass das eben eine große Herausforderung ist. Vermutlich werde ich ihn erst dann so akzeptieren können wie er ist wenn ich mich selbst ganz akzeptiere.

In diesem Zusammenhang bedeutet Selbstfürsorge für mich zu schauen: Welcher Teil von mir will mich denn da vor was schützen und warum?

Ich finde die Ursachen

Corona ist kein Zufall

Nicht umsonst hindert uns das Corona Virus mit der immer nächsten Welle daran nicht in alte Muster zurückzufallen. Ich bin mir sicher, dass das einer der Gründe ist, warum wir das Virus noch nicht los sind.

Wir wollen die alten Muster nicht mehr. Sie dienen uns nicht, denn sie machen uns und unsere Umwelt kaputt. Ohne massiven Druck schaffen wir es aber anscheinend nicht endlich etwas grundsätzlich zu ändern.

Selbstfürsorge lernen

Ich hätte Selbstfürsorge in meiner Ursprungsfamilie lernen sollen. Meine Eltern sind Kriegskinder. Sie haben von ihren Eltern gelernt zu überleben und keine Selbstfürsorge. Wie hätten sie das also vermitteln können? Meine Eltern sind ständig über ihre Grenzen gegangen. Mein Vater in seinem Beruf und meine Mutter mit uns vier Kindern und dem ständigen Umziehen.

Kindern Selbstfürsorge beibringen

Meine Kinder sollen Selbstfürsorge lernen. Das können sie nur wenn ich ihnen das vormache. Mein Mann und ich versuchen das. Wir machen uns immer wieder bewusst, was unsere Grenzen sind, was unser Ziele sind; was uns dient und was nicht.

Wenn die Kinder uns um Rat bei einer Entscheidung fragen. Dann unterstützen wir sie dabei für sich zu sorgen. Wir überlegen gemeinsam welche Motivationen hinter den einzelnen Möglichkeiten stehen.

Wie gut kennst Du Dich?

Um gut für Dich zu sorgen muss Du Dich erst einmal kennen.

Selbstfürsorge braucht Achtsamkeit

Achtsam sein bedeutet mit der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein. Einen Zustand, den wir als Erwachsene verlernen und dann wieder neu üben müssen. Einen großen Teil des Tages verbringen wir im Autopilotenmodus, immer auf die nächste Aufgabe konzentriert.

Das liegt daran, dass wir im Autopilotenmodus Energie sparen. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt uns lebend durch den Tag zu bringen – mit einem Minimum an Energieaufwand. Alles, was wir automatisch tun benötigt weniger Gehirnkapazität und damit wenig Energie.

Nur im Hier und Jetzt kann ich

  • Feststellen, wie es mir geht und was ich brauche
  • Bewusst meine Zukunft gestalten

Deswegen bemühe ich mich immer bewusster in meinen Alltag zu sein. Auch das lässt sich automatisieren.

Meine Lernkurve in punkto Selbstfürsorge ist immer noch steil. Vieles habe ich schon über mich gelernt aber Einiges überrascht mich immer noch. Ein Ende dieses Lernprozesses ist nicht abzusehen.

Selbstfürsorge bedeutet für mich

1. Druck rausnehmen

Früher habe ich gelebt nach: Ich muss noch, ich muss noch, ich muss noch. Es war nie genug. Ich konnte mich schwer entspannen und zufrieden sein. Das hat sich zum Glück geändert.

Ich habe immer noch Phasen, in denen ich in hektischen Aktionismus ausbreche. Die sind aber deutlich weniger geworden, was meine Familie sehr genießt.

2. Mitgefühl mit mir haben

Mitgefühl Link mit anderen haben ist nicht schwer für mich. Mit mir selbst ist das etwas Anderes. Sehr tief sitzt immer noch bei mir: Stell Dich nicht so an. Das ist doch nicht so schlimm. Aber auch ich darf schwach und bedürftig sein und verdiene mein Mitgefühl.

3. Zeit für mich zu haben ist wichtig

Auszeiten sind für mich der Schlüssel zum Wohlfühlen:

  • 10 Minuten mit dem Kaffee auf dem Sofa
  • Eine kleine Meditationseinheit
  • Einmal im Jahr ein paar Tage rauskommen

Was bedeutet Selbstfürsorge für Dich?

Wenn Du wissen willst, wie du besser für dich sorgen kannst, ruf mich unverbindlich an.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Tun was Du liebst: Ein Traum?

Inspiriert hat mich ein Lied, das auf den Punkt bringt, was ich zum Thema: Tue das, was Du liebst schon immer sagen wollte. Es drückt genau das aus, wofür ich nicht die richtigen Worte gefunden habe. Wie schön, dass sie ein anderer für mich gefunden hat!

Der Klavierkabarettist Bodo Wartke  ist der Worte-Finder. Er arbeitet in Versform und in Reimen. Ein kluger Kopf mit flinken Fingern. Sein Lied heißt:

Das falsche Pferd

Er beschreibt darin wie eine Welt aussieht, in der jeder das tut, was er liebt.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Zuhören. Den Liedtext findest Du unterm Bild. Hier geht es zum Video.

Bild von Bodo Wartke gemacht von Sebastian Niehoff

Liedtext Das falsche Pferd

Stell dir vor wir Menschen würden von nun
An nur noch Dinge tun, die wir wirklich gerne tun,
Sprich aus Liebe handeln und fortan
All das lassen, was wir hassen.Was wäre dann?
Dann gäbe es in unserem Land endlich gutes Fernsehen.
Weil die Fernsehmacher Fernsehen machten, das sie selber gern sehn.
Statt um die Quote um die sich dort alles dreht
Ginge es auf einmal nur um pure Qualität.
Des Weiteren fehlte dann hierzulande jede Spur
Von lieblos hingerotzter Zweckarchitektur.
Plötzlich wären unsere Städte Stätten der schieren Freude
Statt Ansammlung kalter deprimierender Gebäude.
Es gäbe keine Nerv tötende Werbung mehr
Weil sie ohnehin komplett überflüssig wär.
Denn ausnahmslos jedes Produkt das existiert
Wäre dann mit Hingabe und Liebe produziert.
Die Werber würden nicht mehr ihr Talent verschwenden
Sondern sich fortan der guten Sache zuwenden.
Einer Sache, die sie künstlerisch und inhaltlich erfüllt.
Und eben nicht mehr Werbung machen für Nestle oder die Bild.
Plötzlich handelten wir alle aus authentischem Gefühl
Und nicht mehr aus Angst und marktwirtschaftlichem Kalkül.
Wir folgten unserem Herzen und unseren Gelüsten.
Statt das zu tun von dem wir glauben, dass wir es tun müssten.
Wir würden uns entfalten und neu gestalten
Und nicht mehr tun was unsere Alten für richtig halten.
Die sich klammern an vermeintliche Tugenden und Sitten
Unter denen sie absurderweise selber früher litten.
Wir trauten uns wir selbst zu sein und unkonventionell.
Und studierten kaum noch Jura oder BWL.
Oder, sagen wir so, Betriebswirt oder Jurist
Wird dann nur noch der, wer es wirklich gerne ist.
rotes Herz ais Filz
Wir alle würden einen Beruf ausüben,
Den wir wirklich gern tun und von ganzen Herzen lieben.
Die gute Laune würde steigen ganz egal wohin man guckt
Und ganz nebenbei auch das Bruttosozialprodukt.
Die richtigen Leute wären Ärzte oder Richter
Lehrer und Beamter, und die Falschen wären nicht da.
Die richtigen Leute wären Bäcker oder Bänker,
Krankenschwestern oder Staatenlenker.
Erst die Arbeit dann das Vergnügen.
Diesem Dogma bräuchten wir uns nicht mehr fügen.
Denn das Vergnügen finge ja dann
Schon für uns direkt schon bei der Arbeit an.
Und wie schön ist es, wenn man bei einem Menschen erkennt:
Er brennt für was er tut und ist in seinem Element.
Und wie schön ist es sich mit solchen Menschen zu umgeben,
Die für das was sie tun leben.
Ich glaube, dass ist echt das Schönste was es gibt
Wenn man das was man tut, leidenschaftlich liebt.
Man tut damit sich nicht nur selbst einen Gefallen
Sondern, letzten Endes, allen.
Vermutlich sagen Sie, dass funktioniert doch nie.
Na, ihre Hirngespinste, reine Utopie.
Wenn alle täten was sie lieben, wo kämen wir denn da hin?
Das hat doch alles überhaupt gar keinen Sinn.
Wir unterwerfen uns lieber weiterhin dem Joch,
Denn das kann ja gar nicht klappen…
…was wenn doch?
…was wenn doch?
Quelle: Bodo Wartke

Tun was Du liebst: Ein Traum?

Erst wenn wir uns etwas vorstellen können haben wir die Möglichkeit es zu erschaffen. Unsere Imagination ist die magische Kraft ohne die Veränderung nicht passieren kann.

Bodo Wartke vermittelt die passenden Bilder. Er hilft uns von einer Welt zu träumen, in der jeder das tut was er liebt.

Ich liebe es, wenn Menschen für ihren Job brennen:

  • Den Optiker, der meiner Tochter die perfekte Brille verpasst.
  • Die Schuhverkäuferin, die für die andere Tochter trotz schwieriger Füße ein schönes Paar Schuhe findet.
  • Mein Zahnarzt, der sich um jeden Zahn bemüht.
  • Meine Osteopathin, die mich einfühlsam behandelt und berät.

Diese Menschen zu treffen bedeutet:

  • Wir arbeiten zusammen an einem Ziel und es fühlt sich leicht an.
  • Die Wertschätzung auf beiden Seiten ist mit Händen zu greifen.
  • Die Beteiligten haben Spaß und sind glücklich.

Du hast sicher auch schon solche Menschen getroffen und deren Energie wahrgenommen: Sie ist positiv und wirkt ansteckend.

buntes Herz

Diese Energie kann die Welt verändern – zum Positiven. Weil wir aus den Erlebnissen, die wir mit Menschen haben, die das tun was sie lieben, Zuversicht schöpfen dürfen.

Schreib mir doch bitte, von Deinen Erlebnissen mit Menschen, die tun was sie lieben. Wer hat Dich besonders beeindruckt und warum?

Viel von dem, was ich tue liebe ich

Als Unternehmensberaterin habe ich mir oft die Sinnfrage gestellt. Das habe ich jahrelang nicht mehr getan.

Ich habe das Glück zu tun, wofür ich brenne und worin ich gut bin: Ich helfe Menschen mit meiner Energiearbeit stark zu werden.

Bei Dingen, die ich hasse überlege ich warum ich sie tue. Pflichten können auch Spaß machen. Dafür tue ich aktiv etwas.

Die leidige Hausarbeit ist ein gutes Beispiel

Ich konzentriere mich einfach mehr auf das Ergebnis. Ich überlege mir kreative Lösungen und bitte um Hilfe, wenn es mir zu viel wird. So fühle ich mich nicht mehr als Opfer sondern als Gestalter. Das fühlt sich besser an und macht mich zufriedener. Ich liebe Hausarbeit noch immer nicht, hadere aber nicht mehr damit.

Eine Übung, die ich täglich mache, ist mir selbst mehr Anerkennung für die unsichtbare Arbeit, die ich leiste, zu geben.

Wovon träumst Du?

Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr von dem tun was wir lieben. Dazu sollten wir uns gut kennen, denn wir müssen erst herausfinden, was das ist. Es braucht Arbeit und Durchhaltevermögen um das ausbuddeln, was aus den verschiedensten Gründen tief verschüttet ist.

Meine Klienten bekommen bei mir Rückmeldungen, was sie besonders gut können. Oft finden wir während der gemeinsamen Arbeit vergessene Talente und Vorlieben. Wenn Du mehr über Dich herausfinden möchtest, sprech mich unverbindlich an.

Träume mehr!

Hand aufs Herz: Es fällt uns schwer zu glauben, dass es eine Welt geben kann, in der jeder das tut was er liebt. Zu fremd ist dieser Gedanke. Zweifel sind okay, solange wir uns davon nicht abhalten lassen von Dingen zu träumen, die sich momentan noch unrealistisch anfühlen. Denn Veränderung fängt in unseren Köpfen an.

Tun was Du liebst: Wie kann das gehen?

Bodo Wartke spricht mir aus der Seele. Ich weiß, dass wir eine heilere, gesündere Welt erschaffen, wenn wir alle mehr von dem tun, was uns Spaß macht. Ich habe keine Ahnung wie wir das erreichen können. Jeder muss da selbst anfangen.

Außerdem ist experimentieren angesagt. Durch die Corona Situation sind wir eher offen für Neues. Das ist eine gute Gelegenheit zum Auszuprobieren. Ich habe mir fest vorgenommen, mehr zu experimentieren und Menschen, die das auch tun noch mehr zu unterstützen.

Respekt statt Kritik für Träume

Ich habe mir auch vorgenommen, Träume anderer nicht vorschnell zu kritisieren, sondern mehr Anerkennung und Respekt fürs Losgehen zu zeigen. Meckern ist einfach, aber nicht konstruktiv. Vieles wird nicht klappen weil wir Neuland betreten und Erfahrungen sammeln müssen.

Wir müssen uns gegenseitig Halt geben, um diese turbulenten Zeiten zu meistern und die kreativen Lösungen zu finden, die wir so dringend brauchen.

Dieser Artikel gehört zur Blogparade von Lemondays.

Ich helfe Dir gerne dabei, Deinen Weg zu Deinen Träumen zu finden.

Links zu Bodo Wartke

Photos: Sebastian Niehoff, Pixabay, Privat

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