Der Blog für Deine Entwicklung

Kategorie: Veränderung (Seite 1 von 2)

Wie im Hier und Jetzt Veränderung gelingt

Im Hier und Jetzt zu sein für deine Zielerreichung der entscheidende Punkt. Leider befinden wir uns meist in der Vergangenheit oder in der Zukunft.

Beobachte einmal deinen Geist. Du wirst feststellen, dass er wild durch die Gegend hüpft und sich mit Vergangenem und Zukünftigem deutlich mehr beschäftigt als mit der Gegenwart. Das geht uns allen so.

Die Folge davon ist, dass wir so abgelenkt sind, dass wir nur ein Bruchteil von dem wahrnehmen, was gerade vorgeht. So verpassen wir viele Momente unseres Lebens. Sie rauschen an uns vorbei. Das ist schade.

Gewohnheit bedeutet Sicherheit

Unser Verstand ist sowohl eine Zukunfts-Prognose- als auch eine Vergangenheits-Fortschreib-Maschine. Er schreibt die Vergangenheit fort, damit die Zukunft sicher und vorhersagbar ist.

Du programmierst dich auf den gewohnten Tagesablauf: Zähneputzen, Kaffee trinken, Frühstücken, zur Arbeit fahren, sich über den Stau oder den vollen Bus ärgern, die Kollegen verurteilen … Das ist vertraut und deswegen sicher, wenn auch nicht unbedingt angenehm.

Unbewusst arbeitest du so daran, die gleichen Erfahrungen immer wieder zu machen. Wenn du etwas in deinem Leben verändern willst, musst du deinen sicherheitsliebenden Verstand austricksen. Das kannst du nur in der Gegenwart tun.

Mein Beispiel: Im Alltag war ich lange Zeit entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit: Während ich die Wäsche sortierte, plante ich das Mittagessen, während ich kochte, plante ich den Nachmittag.

Hätte, hätte Fahrradkette

Ich liebte das „Hätte-“ und „Wäre“-Spiel. Das ist eine sehr beliebte Gedanken-Spirale, die im Konjunktiv stattfindet. Sie geht so: „Wenn ich dieses oder jenes anders gemacht hätte, dann wäre das nicht passiert.“ Da war ich in der Vergangenheit, die nicht änderbar ist.

Für die Erreichung deiner Träume und Ziele musst du deine Gewohnheiten ändern und Neuland betreten. Du musst deine Realität verändern. Das kannst du nur im Hier und Jetzt.

Du kreierst deine Zukunft immer im Jetzt

In der Gegenwart befindest du dich genau zwischen der Vergangenheit und der dir bekannten Zukunft. Nur wenn du präsent bist, kannst du

  • deinen Autopiloten ausschalten und das Hamsterrad anhalten
  • neue Wege gehen und andere Entscheidungen treffen
  • deiner Programmierung ein Update verpassen

Der Moment im Hier und Jetzt ist auch der einzige Zeitpunkt, an dem du die Kontrolle über deinen vor dich hinplappernden Verstand übernehmen kannst. Du merkst dann, was er dir alles einflüstert, und kannst es ignorieren.

Dein Autopilot wird dir mit Sicherheit mit seinem Flehen und Bitten in den Ohren liegen, nur bloß nicht deine gewohnten Pfade zu verlassen. Das kann er gerne tun. Muss er sogar, denn dafür ist er ja da.

Du bist nicht die Sklavin deines Autopiloten. Du steuerst nämlich gerade selbst dein Lebensauto. Dein aufgeregter Autopilot liefert dir den eindeutigen Beweis dafür.

Wenn du im Hier und Jetzt bist, sind deine Sinne wach und nehmen wahr, was ist. Du bist aufmerksam.

Affirmationen wirken nur im Hier und Jetzt

Affirmationen sollen helfen, Veränderungen umzusetzen. Sie sind positive Aussagen, die durch Wiederholung eine neue Denkgewohnheit etablieren sollen.

Wenn du Affirmationen aber nicht vom Zeitpunkt des Hier und Jetzt aus losschickst, kannst du dir die Mühe sparen. Denn wenn es dir gerade schlecht geht, nützen positive Affirmationen, wie „Ich bin glücklich“, wenig. Alles in dir schreit gerade das Gegenteil in die Welt hinaus. Das kann auch keine Affirmation ändern.

Wenn du präsent bist, hast du die Möglichkeit, dir bewusst zu werden, was gerade los ist. Dann fällt dir zum Beispiel auf, wenn du einen negativen Glaubenssatz aktivierst. Genau in diesem Moment kannst du effektiv etwas dagegen unternehmen, beispielsweise eine passende Affirmation einsetzen.

Vielleicht denkst du jetzt: Das klingt plausibel. Aber wie gelingt es mir, im Hier und Jetzt zu sein?

Fünf Tipps für mehr Präsenz

1. Mit Entspannung in die Gegenwart

Bewusst in der Gegenwart zu bleiben, gelingt am besten, wenn du innerlich ruhig bist. In Stress-Situationen kannst du keine Präsenz üben. Der Körper erwartet dann ständig, auf irgendeine Gefahr reagieren zu müssen. Das Adrenalin hält dich fest im Griff.

Mein Problem war: Was bedeutet Entspannung?

Um präsent zu werden, solltest du in einem möglichst ruhigen, ausgeglichenen Zustand sein. Das ist dann ein Problem, wenn du nicht weißt, wie sich Entspannung anfühlt. Genau das war die Herausforderung, die ich meistern musste.

Ich hatte keine Ahnung, wie Entspannung funktioniert, weil ich ständig unter Spannung stand. Das war mein Normal. Natürlich war ich mir dessen nicht bewusst.

Als mir ein Coach empfahl, mehr zur Ruhe zu kommen, konnte ich nicht verstehen, was er damit meinte. Ich war es gewohnt, durch meinen Tag zu galoppieren. Wie könnte ein entspannter Alltag, in dem ich mich wohlfühle, aussehen?

Ich hatte keine Ahnung. Ich lief den ganzen Tag auf Hochtouren. Dieser Zustand war so normal für mich, dass ich mir ein anderes Dasein nicht vorstellen konnte. Heute weiß ich, dass ich abhängig vom Adrenalin war.

Ich musste Entspannung erlernen

Wege zu finden, mich zu entspannen, war nicht leicht. Ich probierte einiges aus. Am einfachsten fiel es mir, mich in der Natur, auf einer Bank im Garten oder beim Spazierengehen zu entspannen.

Ich sitze bei meiner Freundin in Island auf der Terrasse

Meine Aufmerksamkeit war zwar nicht automatisch im Hier und Jetzt, ich merkte aber, wie ich mehr von meiner Umgebung wahrnahm, innerlich ruhiger wurde und die Spannung in meinem Körper ein wenig nachließ.

2. Deine Atmung bringt dich ins Hier und Jetzt

Kennengelernt habe ich die Bauchatmung in einem Yoga-Kurs. Mein Bauch bewegte sich überhaupt nicht beim Atmen, so oberflächlich atmete ich. Die Spannung in meinem Körper behinderte ein tieferes Ein- und Ausatmen.

Wir kommen mit der Fähigkeit zur tiefen Bauchatmung auf die Welt. Babys und Kleinkinder beherrschen sie perfekt. Du kannst wunderbar beobachten, wie sich bei ihnen beim Atmen der Bauch hebt und senkt.

Mittlerweile ist die tiefe Bauchatmung für mich die wirkungsvollste Methode, um schnell ins Hier und Jetzt zu kommen und mich zu entspannen. Sie ist meine Tür in die Gegenwart.

Atmen tust du überall

Das Schöne ist, dass das bewusste Atmen überall funktioniert: zu Hause, bei der Arbeit und draußen.

Wenn du beim Atmen aufmerksam bist, kannst du fühlen, wie deine Energie, die vorher wild in Richtung Zukunft und Vergangenheit herumgehüpft ist, zu dir zurückgeeilt kommt.

3. Den Tag mit Präsenz starten

Früher bin ich mit einer Aufgaben-Liste im Kopf aufgewacht. Da war ich sofort in der Zukunft. Der vor mir liegende Tag fühlte sich dadurch oft wie eine Pflichtübung an. Jetzt nutze ich das Aufwachen, um mich in der Gegenwart zu verankern, indem ich dankbar bin für alles, was ich in meinem Leben habe.

4. Sei kreativ auf deinem Weg ins Hier und Jetzt

Nutze deine Kreativität, um mehr Präsenz in dein Leben zu bringen. Eine Freundin von mir hat sich vorgenommen, jeden Tag eine Kleinigkeit anders zu machen. Darüber führt sie Tagebuch.

Ihre Idee finde ich deswegen so gut, weil sie zweifach wirkt: Sie übt auf spielerische Weise das Präsent sein und beschäftigt sich jeden Tag zusätzlich mit Veränderung.

Du willst ein paar Beispiele?

  • Einen Purzelbaum im Bett machen
  • Mit einem Klecks Zahnpasta auf der Nase Zähneputzen (probiere das aus, du musst bestimmt lachen!)
  • Etwas kochen oder essen, was sie noch nie probiert hat
  • Einen neuen Weg zur Arbeit gehen
  • Zwei verschiedene Socken oder Schuhe anziehen

In dem Moment, in dem sie etwas Neues macht, ist sie im Hier und Jetzt.

5. Ich lade dich zum Experimentieren ein

Nur du kannst herausfinden, wie du am besten ins Hier und Jetzt kommst. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern nur das, was für dich funktioniert.

Wenn du dich beim Trommeln oder Tanzen entspannst und präsent wirst, super. Für andere ist ein Spaziergang in der Natur das Geheimnis, um zur Ruhe und im Hier und Jetzt anzukommen. Da hilft nur ausprobieren.

Meditieren, um ruhig zu werden, liegt nicht jedem. Wenn dir das einfach fällt, ist Meditation ein wirkungsvolles Instrument. Auch hier gibt es unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Teste die kostenlose App Mindfulness Bell. Die gibt es für Android und Apple. Sie gibt dir in von dir festgelegten Intervallen ein Zeichen, in die Gegenwart zurückzukommen.

Im Hier und Jetzt zu leben ist innere Arbeit

Präsent zu sein kann anstrengend sein, weil

  • du es nicht gewohnt bist
  • deine Aufmerksamkeit viel mehr Energie als der Autopilot braucht
  • es eine Weile dauert, um eine neue Gewohnheit zu etablieren

Hänge also deine Ziele nicht zu hoch. Es ist schon ein großer Erfolg, wenn du es schaffst, morgens präsent in den Tag zu starten.

Versuche also, so oft wie möglich in der Gegenwart zu sein. Wenn du im Hier und Jetzt bist, dann fließt keine Energie in die Vergangenheit oder die Zukunft. Du hast alle deine kreativen Ressourcen bei dir und kannst damit wahre Wunder bewirken.

Willst du deine Realität verändern und das leben, wozu du hier bist? Vereinbare einen unverbindlichen Beratungs-Termin mit mir.

Beitragsbild: Dall-e KI, Rest privat

© Inge Schumacher

12 Pubertäts-Überlebens-Strategien

Hier sind zwölf Strategien für dich, die das tägliche Überleben mit Kindern in der Pubertät erleichtern. Ich habe drei Kinder zwischen 14 und 23 Jahren. Sie sind alle unterschiedlich und leben ihr Erwachsen werden auch anders.  

Anlass mir Gedanken zu machen, war eine Klientin. „Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll!“ seufzte diese Klientin, deren Pubertier mal wieder zu Höchstform auflief. „Achte auf dich selbst“, war meine Antwort.

Als Synonym für das Wort Pubertät nutze ich gerne „akute Frontallappenauflösung“. Ich finde es sehr einleuchtend, dass Menschen mit derartigen Umbauvorgängen im Gehirn, sich gelegentlich seltsam verhalten.

Das Einsetzen der Pubertät definiere ich als den Zeitpunkt, an dem die notorischen Frühaufsteher zu lang schlafenden Morgenmuffeln mutieren.

Pubertät auf einem anderen Planeten

Meine eigene Pubertät habe ich in einer anderen Zeit erlebt. Ich habe seither viel um- und neu gelernt. Unsere Sprösslinge wachsen mit dieser ständigen sich verändernden Umwelt und der Unsicherheit auf.

Heute aufzuwachsen ist nicht einfach. Geeignete Vorbilder sind schwer zu finden. Jede muss sich ihren eigenen Weg suchen. Ich versuche, wie du auch, meine Kinder auf ihrem Weg in die Zukunft möglichst gut zu unterstützen.

1. Es gibt wenig Vorbereitungsmöglichkeiten auf die Pubertät

Richtig vorbereiten kannst du dich auf die Pubertät deiner Kinder nicht. Vieles ist vorher einfach nicht vorstellbar und das ist auch gut so. Bücher und gute Ratschläge können hilfreich sein, sind aber nicht das Leben.

Weit vor der Pubertät haben wir mit unseren Kindern Veränderungen besprochen, die auf sie zukommen können: Dass sie sich selbst und die Welt nicht mehr verstehen, sich fremd und unverstanden fühlen, und dass sie damit nicht allein sind.

Meine heute 23-jährige Tochter hat uns mit 15 die Rückmeldung gegeben, dass ihr diese  Warnungen zumindest ein wenig geholfen haben.

2. Kinder früh in die Verantwortung nehmen

Dass wir die Kinder für voll nehmen, und sie von Anfang an in Entscheidungen miteinbeziehen, ist meiner Meinung nach, eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, die Pubertät gemeinsam einigermaßen zu überstehen.

Beispiel:

Unsere Große hat im Juli Geburtstag und war damit ein Kann-Kind: Ob sie schon in die Schule gehen oder erst die Vorschule besuchen soll, war die große Frage. Wir Eltern waren unentschieden, der Kindergarten und der Schularzt auch. Also haben wir gemeinsam Informationen gesammelt und ihr die anstehende Entscheidung erklärt. Sie hat die Vorschule gewählt und im Nachhinein war das die richtige Entscheidung.

3. Was ist die richtige Entscheidung für dich?

Ich frage meine Kinder heute noch, wenn sie vor einer Entscheidung stehen und mich um Rat fragen: „Was ist das Beste für dich? Womit geht es Dir am besten?“ Wenn sie gewohnt sind, in sich selbst hineinzuhören, besteht die Hoffnung, dass dies auch in dieser Zeit der akuten Frontallappenauflösung noch funktioniert.

4. Wieder in meine Mitte kommen

Hand aufs Herz: Deine Kinder können dich innerhalb von Sekunden auf die Palme bringen. Sie kennen dich gut und wenn sie dich im falschen Moment erwischen, ist es passiert. Das Drama nimmt seinen Lauf. Wie kommst du da am besten wieder heraus?

Gehe auf Abstand. Um von der Palme herunterzusteigen, konzentriere ich mich beispielsweise 30 Sekunden lang auf etwas Schönes: genieße eine Tasse Kaffee auf der Bank draußen oder erinnere mich bewusst an einen glücklichen Moment. Eine derartige Mini-Aus-Zeit reicht oft, um wieder in Balance zu kommen.

5. Bleib locker, als Eltern sind wir sowieso peinlich

Erst bist du die Autorität in allen Lebenslagen und dann ist das plötzlich vorbei. Pubertät bedeutet für die Kinder, sich von uns Eltern und dem Gewohnten abzugrenzen. Deswegen schämen sich deine Kinder ab einem gewissen Zeitpunkt fremd, besonders im sozialen Umfeld.

Eine Notfallclownsnase in der Dose

6. Humor als Pubertäts-Puffer

Humor ist für mich das Schmierfett jeder sozialen Beziehung. Manchmal reicht schon eine Prise Humor, um Situationen mit einem Pubertier zu entschärfen. Oft lachen wir dann gemeinsam über uns selbst.

7. Akzeptanz und Wertschätzung

In schwierigen Zeiten, wenn Kommunikation unmöglich scheint, schicke ich meinem Kind Akzeptanz. Wie das geht? Wenn ich ruhig bin und mich gerade nicht aufrege, schicke ich ihnen in Gedanken, dass ich sie akzeptiere und was ich an ihnen schätze. Da gibt es zum Glück eine Menge.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese unsichtbare Unterstützung immer ankommt und Beziehungen sehr positiv beeinflussen kann. Ich nutze Wertschätzung und Akzeptanz in meinem gesamten persönlichen und beruflichen Umfeld. Menschen merken, was und wie man über sie denkt und reagieren darauf.

8. In Kontakt bleiben

Geht es bei uns hoch her, am besten bevor wir explodieren, trennen wir uns räumlich. Da unsere Kinder eigene Zimmer haben, ist dies nicht weiter schwierig.

Ich sorge dafür, dass die Kommunikation nie ganz abreißt. Sie wird möglichst in ruhigere Zeiten verlagert. Solange ich in Kontakt bin und bleibe, habe ich ein besseres Gefühl dafür, was mit meinen Lieben los ist.

Die Basis für diese Kommunikation solltest du idealerweise vor der Pubertät gelegt haben. Hinterher ist sie viel schwieriger aufzubauen.

9. Du bist und bleibst Vorbild

Kinder kannst du in der Pubertät nicht mehr erziehen. Es ist zu spät – die Grundlagen hast du aber zum Glück schon gelegt. Bei den Mädchen kam der Punkt, an dem ich das gemerkt habe mit 12 Jahren. Irgendetwas war plötzlich anders. Sie waren viel schwieriger zu überzeugen und zu leiten. Bei meinem Sohn war das Erziehen schon mit 10 Jahren vorbei.

Meine Kinder beobachten genau, wie ich die Herausforderungen im Alltag angehe. Sie sehen, dass ich auch nicht weiterkomme oder schlecht drauf bin. Da ich mir wünsche, dass sie nett mit sich selber und anderen umgehen, versuche ich mit gutem Beispiel voranzugehen.

Als mich zwei Nachbarinnen darauf ansprachen, wie freundlich meine Mädchen sie grüßen, habe ich die beiden gefragt, was sie denn machen. Die Antwort von beiden war: „Das, was du auch tust, Mama.“

10. Von fremden Pubertäts-Erfahrungen lernen

Ich hole mir gerne Anregungen, wie andere die Pubertät ihrer Kinder erleben und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Oft gibt es kleine und große Ideen, die ich in meinen Alltag mitnehmen kann. Manche Fehler erspare ich mir so.

Lange habe ich überlegt, eine Pubertätsselbsthilfegruppe ins Leben zu rufen. Es ist nie etwas aus dieser Idee geworden. Ich stelle es mir trotzdem hilfreich vor, sich einmal im Monat auszusprechen und danach gestärkt wieder zurück in den Alltag zu gehen.  

11. Wo liegen deine Grenzen?  

Eltern wie Kinder brauchen Schutz. Es rächt sich, wenn unsere Grenzen ständig überschritten werden. Daher frage dich immer wieder, was du noch ertragen kannst und was nicht mehr. Die eigenen Grenzen und die der Kinder im Blick zu haben, ist in der Pubertät besonders wichtig. Wenn es Probleme gibt, darf es keine Tabus geben.

Ich habe mehrfach erlebt, dass Jugendliche für ihre Familie nicht mehr tragbar waren. In diesen Fällen hat Unterstützung von außen sehr geholfen.

Eine Freundin hat sich wegen der massiven Probleme, die sie mit einer Tochter in der Pubertät hatte, externe Hilfe geholt. Die Situation zu Hause war für sie nicht mehr zu ertragen. Über das Jugendamt hat sie psychologische Unterstützung gefunden und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe daraus gelernt, dass es okay ist, alleine nicht mehr weiter zu wissen und dann auch Hilfe in Anspruch zu nehmen.

12. Jede Pubertät ist anders

Jede Familie tickt anders, und jeder Mensch entwickelt sich unterschiedlich. So erleben wir auch die Pubertät sehr verschieden.

Meine zweite Tochter hatte andere Strategien, mit sich und ihren Problemen umzugehen als die erste. Sie machte viel mehr mit sich selbst aus als die Große. Das bedeutete für mich, meine Überlebensstrategien diesem Kind anzupassen.

Fazit

Die Pubertät der Kinder ist eine Phase im Familienleben, die einfacher wird, wenn du möglichst bewusst mit dir und den Kindern umgehst.

Was ich an dieser Lebensphase genieße ist, dass meine Kinder immer mehr von sich in die Familie einbringen. Viele Ideen, die unser Familienleben bereichern, kommen mittlerweile von ihnen und das ist klasse.

Du brauchst Unterstützung und Inspirationen im Umgang mit deinem Pubertier? Lass uns darüber sprechen.

Literaturtipp

Jesper Juul: Pubertät. Wenn erziehen nicht mehr geht , Kösel, 3. Auflage, 2010

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: privat

© Inge Schumacher

Kennst du deinen Autopiloten?

Oft regiert der Autopilot unser Leben. Das erleichtert uns Vieles.

Aber, wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir selbst am Steuer unseres Lebensautos sitzen und lenken. Das funktioniert nur bewusst im Hier und Jetzt.

Wie du dein Lebensauto bewusst steuerst.

Achtsamkeit ist in aller Munde. Der bewusstere Umgang mit sich und mit der Umwelt ist sehr aktuell. Überall arbeiten Menschen daran, sich besser kennenzulernen. Viele haben verstanden, dass nachhaltige Veränderung im Kleinen und bei jedem Einzelnen anfängt.

Mit dieser Blogbeitrag mache ich den Weg zu einem bewussteren Leben anhand von Beispielen greifbar. Ich erkläre, wie unser Autopilot arbeitet und schenke dir eine Übung zum bewusster werden mit Grundwerten.

A. Der Autopilot

Ein gutes Beispiel  ist das Auto fahren lernen meiner Tochter. Bisher ist sie nur mitgefahren. Sie hatte keine Ahnung, was das Fahren eines Autos ausmacht. Sie hat nicht darüber nachgedacht und es gab auch keinen Anlass dazu. Jetzt staunt sie, auf wie viele Sachen sie sich beim Fahren konzentrieren muss. Sie fragt mich, wie ich das denn alles auf einmal hinkriege.

Im Alltag fahren wir mit unseren Gewohnheiten mit. Wir denken über vieles nicht mehr nach und reagieren automatisch. Diesen Automatismus nenne ich den Autopiloten.

Dein Autopilot ist ein Archiv

Du kannst dir das so vorstellen: Der Autopilot besteht aus einer Menge kleiner Archivare, die jede Erfahrung sorgsam in großen Aktenschränken verstauen. Sobald wir in einer bestimmten Situation sind, zieht einer dieser Archivare blitzschnell die entsprechende Akte und wir reagieren, so wie wir es gelernt haben. Im Laufe der Zeit haben wir so einen Erfahrungsschatz aufgebaut, der uns prägt. Wir folgen Mustern aus der Vergangenheit, ohne dass wir auf der bewussten Ebene etwas davon mitbekommen.

Wenn wir in Situationen geraten, die wir eigentlich vermeiden wollen, fragen wir uns, wie wir dorthin gekommen sind. Daran ist unser Autopilot schuld.

Der Autopilot erleichtert uns das Leben

Der Autopilot ist eine sehr sinnvolle Einrichtung. Er macht uns das Leben in vieler Hinsicht leichter: Wir sind durch ihn in der Lage, Auto zu fahren, auf den Verkehr zu achten und uns gleichzeitig zu unterhalten. Beim Gehen müssen wir nicht darüber nachdenken, wie man einen Fuß vor den anderen setzt.

In einigen Bereichen dient der Autopilot uns jedoch nicht: Dann, wenn wir bewusst unsere eigene Wirklichkeit erschaffen wollen. Dann sollten wir in der Lage sein, den Autopiloten auszuschalten und vom Fahrersitz aus unser Leben aktiv zu steuern.

Hier ein Beispiel:

Es gibt Menschen, die immer wieder die eigene Vergangenheit als Ursache für ihr Opferdasein anführen. Jemand anderes ist schuld daran, dass alles schief geht in ihrem Leben. Damit geben sie die Verantwortung für ihr Leben ab und nehmen sich so die Möglichkeit es aktiv zu steuern. Das Leben passiert ihnen vom Beifahrersitz aus und entsprechend machtlos und schlecht fühlen sie sich.

B. Lerne selbst zu steuern

Meine Tochter hatte erst Theorieunterricht und lernte dann mit einem Auto umzugehen, zu schalten und zu steuern. Es fiel ihr anfangs schwer, zusätzlich auf den Verkehr zu achten. In den ersten beiden Fahrstunden hat der Fahrlehrer das Kuppeln und Schalten übernommen und meine Tochter nur lenken, Gas geben und bremsen lassen. Zu viel Neues wäre eine Überforderung gewesen.

Die Sicherheit der gewohnten Wege zu verlassen und bewusster zu werden, kann Angst verursachen. Wir verlassen dann unsere Komfortzone und begeben uns in Unsicherheit. Die Motivation, aus dieser Komfortzone herauszukommen ist, dass wir uns selbst verwirklichen und unsere Träume leben wollen.

Da in unseren Schulen oft eher trockenes Wissen auf dem Lehrplan steht, werden wir dort nicht auf das selbstständige Fahren vorbereitet. Es gibt also keine geregelte Ausbildung für das Fahren des Lebensautos. Wir sind für diese Ausbildung selbst verantwortlich.

Das heißt nicht, dass wir beim Lernen alleine sind. Ich hole mir Unterstützung bei Freunden, Familie oder in meinem Netzwerk. Ich ziehe einfach dadurch hilfreiche Information an, dass ich offen dafür bin: Informationen aus dem Internet, aus Büchern oder aus Workshops. Es ist immer wieder spannend, wen und was ich dabei entdecke.

Ich versuche, meine Selbstfahrausbildung spielerisch anzugehen und mit einer Portion Abenteuerlust zu würzen. Dadurch nehme ich den Druck heraus. Ich baue damit auch den Glaubenssatz von mir ab, der sagt, dass Lernen eine ernste Angelegenheit sein muss.

1. Ein gutes Übungsfeld sind unsere Grundwerte

Ein wichtiger Bereich, in dem wir uns kennen sollten sind unsere Grundwerte. Ich nenne diese Grundwerte auch innere Wahrheiten. Wenn wir uns bewusst sind, welche Werte wir verinnerlicht haben, können wir sie als eine Art inneren Kompass nutzen. Entscheidungen fallen uns dann viel einfacher.

Eine meiner Grundwerte ist Ehrlichkeit

Seit ich weiß, dass Ehrlichkeit für mich eine wichtige innere Wahrheit ist, fällt mir Vieles leichter. Ich habe immer Probleme erschaffen und mich unwohl gefühlt wenn ich nicht authentisch war.

Am einfachsten fahre ich durchs Leben, wenn ich meinen Werten folge. Ich bleibe mir dann treu und fühle mich wohler. Ich bin in meinem Flow.

2. Jeder hat andere Grundwerte

Es ist mir sehr schwer gefallen einzusehen, dass viele Menschen den Grundwert Ehrlichkeit nicht haben und dass das OK ist. Ich habe weniger Probleme, das bei Menschen zu akzeptieren, die mir nicht nahe stehen. Ganz anders sieht das aus, wenn meine Kinder mich anschwindeln. Ihr kennt das alle: „Ich war das nicht!“ „Ja, ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“ Darüber kann ich mich aufregen.

So ist das mit unseren Grundwerten: Jeder hat andere und wir denken oft, dass unsere persönlichen Werte die einzig richtigen sind und daher allgemeingültig sein müssen. Dem ist nicht so. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass jeder auf seinem Kompass andere Werte stehen hat. Und diese Werte sind genauso relevant wie unsere eigenen.

3. Übung zu den Grundwerten

Nimm Dir ein Blatt Papier und unterteile es in 2 Spalten. Schreibe in die erste Spalte Deine Grundwerte und in der zweiten Spalte notierst Du Dir ob und wie Du sie heute lebst. Du solltest sie so konkret wie möglich aufschreiben.

Wie findest Du Deine Grundwerte? Fragen die dir dabei helfen können sind:

  • Was ist wichtig in meinem Leben?
  • Womit verbringe ich heute viel Zeit und fühle mich gut dabei?
  • Was willst Du genau in Deinem Leben haben?
  • Wovon brauchst Du mehr?
  • Was möchtest Du noch lernen und wissen?

Du kannst auch durch konkrete Situationen Hinweise auf Deine Grundwerte finden:

  • Wann hast du das letzte Mal ein Gefühl von Erfüllung oder tiefer Zufriedenheit gespürt? Stell dir die Situation genau vor. Dort warst du mit deinen Werten wahrscheinlich im Einklang. Welche Werte waren das?
  • Wann warst du das letzte Mal unzufrieden und unglücklich? Gegen welche Werte könntest du da gearbeitet haben? Oder lebst du nach Werten, die für dich heute nicht mehr stimmen?

Auf Deine Werte schließen kannst Du auch durch das was Dir Spaß macht und Deine Augen leuchten lässt.

Beispiele für Grundwerte:

Sicherheit, Zufriedenheit, Abenteuer, Selbstständigkeit, Glück, Liebe, Familie, Unterstützung, Gemeinschaft, Gesundheit, Kreativität, Freiheit, Gerechtigkeit.

Wichtig ist mir festzuhalten, dass deine Werte dich nicht begrenzen. Sie gehören zu dir und durch sie kannst du dich besser kennenlernen. Du kannst diese Werte auf so unterschiedliche Art und Weise leben, wie du dir das jetzt vielleicht noch nicht vorstellen kannst.

C. Den Autopiloten stoppen

Wenn du dir deiner Werte bewusst bist, merkst Du vielleicht bald, an welchem Punkt ein Archivar dabei ist, eine Akte zu zücken und sagst: Stopp! An dieser Situation fühlt sich etwas komisch an. Hör auf diese Information! Dieser Stopp ist entscheidend. Durch Dein Stopp wird der Autopilot sofort abgestellt. Dann bist Du raus aus dem Automatismus und kannst anders reagieren und analysieren, was sich komisch angefühlt hat.

Was kannst du tun, wenn Du merkst, dass du im Autopilotenmodus gefahren bist? Setze gezielt kleine Aktionen. So veränderst du deine Realität und fängst an, eine neue Akte in deinem Archiv anzulegen.

Beispiel für kleine Aktionen nach einem Stopp

Im Gespräch atme ich bewusst ein oder fasse mir ans Ohrläppchen. In dieser kurzen Zeitspanne kann ich mich neu orientieren und anders reagieren.

Wir erschaffen das, worauf unsere Aufmerksamkeit liegt oder wohin unser Autopilot uns steuert. Wenn wir gelernt haben, dass wir Opfer sind und uns das Leben passiert, dann ist das auch so. Es wird so lange so bleiben, bis wir uns dieses Automatismus bewusst werden und uns entscheiden, anders zu handeln.

Was kannst du tun, wenn du dich als Opfer fühlst? Suche dir eine Situation, in der du achtsam behandelt wirst. Gehe in ein Café. Da bist du als Kunde automatisch wichtig. Jemand bedient dich. Oder suche den Kontakt zu Freunden, die dich wertschätzend behandeln.

D. Müssen wir uns immer allem bewusst sein?

Bewusster zu leben bedeutet nicht, sich in jedem Moment allem bewusst zu sein. Ich finde das wenig effizient und viel zu anstrengend. Ich muss nicht immer wissen, welche Werte, Glaubenssätze oder Gefühle gerade eine Rolle spielen. Genauso wie meine Tochter irgendwann nur einen Teil ihrer Aufmerksamkeit zum sicheren Auto fahren braucht, brauche ich langfristig nur einen Teil meines Bewusstseins, um meine Realität so zu erschaffen, wie ich möchte.

Entscheidend ist, rechtzeitig zu bemerken, wenn ich von dem für mich optimalen Weg abkomme. Ich realisiere dann, dass gerade etwas nicht in Ordnung ist. Dann kann ich nach einem Stopp wieder zurück auf den Weg fahren, den ich mir bewusst aussuche.

Ich habe mir angewöhnt, mehrmals am Tag innezuhalten und mich zu fragen, ob ich gerade auf dem richtigen Weg bin. Dadurch kann ich nötige Kurskorrekturen vornehmen und mich dann idealerweise wieder in meinem Flow begeben.

E. Du erschaffst Deine eigene Realität

Auch dir wird es immer leichter fallen, dein Lebensauto bewusst zu steuern und immer öfter das Lenkrad in die Hand zu nehmen und den Autopiloten auszustellen. Stück für Stück erkennst du die Programme und Automatismen, die du mit dir herumträgst. Verurteile dich nicht dafür, dass du sie hast. Sie haben dir einmal gedient.

Mit dem Ausschalten des Autopiloten erschließt du das Hier und Jetzt und aktivierst Deine Superkraft:

Nur im Jetzt kannst du bewusst deine Realität erschaffen. Nur hier triffst du die Entscheidungen, die dich dahin bringen, wo du wirklich hin möchtest.

Wenn du ab jetzt öfter vom Fahrersitz aus dein Lebensauto steuerst und bestimmst, wo es lang geht, bedeutet das, dass du die Verantwortung für deine Entscheidungen übernimmst. du und kein anderer fährt dein Auto. So macht das Fahren Spaß! Vergiss nicht, ein wenig Humor und Abenteuerlust auf deinen Weg mitzunehmen.

Viel Freude beim Erschaffen!

Ich gebe dir gerne ein paar Fahrstunden, falls du Unterstützung beim bewussten Erschaffen brauchst.

Der Autopilot auf die Ohren

Dem Autopiloten auf der Spur
Der Sozialpsychologe Shalom H. Schwartz hat Grundlagenforschung zum Thema Werte betrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Shalom_H._Schwartz . Er hat Grundwerte in 82 Länder untersucht und ein bekanntes Wertediagramm erstellt:  Internationale Werte.

Bilder: Pixabay, Dan Hersh

© Inge Schumacher

Gewohnheiten ändern

Wir sind alle Gewohnheits-Tiere. Du passt deine Gewohnheiten ständig an veränderte Gegebenheiten an. Du bist für Veränderung gemacht. Ich gebe dir hier vier Tipps, wie du mit deinen Gewohnheiten umgehen kannst.

Schlechte Gewohnheiten haben einen guten Grund

Du machst nichts falsch, wenn du eine vermeintlich schlechte Angewohnheit hast. Du hast sie, weil sie dir irgendwie hilft. Die Ursachen und Hintergründe deiner Gewohnheiten zu kennen ist der Schüssel dafür, sie zu loszulassen.

Du hast Gewohnheiten, die dir guttun, zum Beispiel duschen oder Sport treiben. Diese Gewohnheiten unterstützen dich und helfen dir, dich gut zu fühlen.

Allerdings haben wir auch Gewohnheiten, von denen wir wissen, dass sie sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Das kann zum Beispiel Rauchen sein. Unter schlechten Gewohnheiten verstehe ich aber auch, an einem unpassenden Arbeitsplatz festzuhalten.

Gewohnheiten: Wir haben die Wahl

Wir sind nicht der Spielball unserer Gewohnheiten. Wir haben die Fähigkeit, uns zu entscheiden, ob wir an Gewohnheiten festhalten oder sie loslassen wollen. Dazu brauchen wir Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und die grundsätzliche Bereitschaft, uns zu verändern.

Das Festhalten an Gewohnheiten, die dir nicht mehr dienen, bringt dich nicht dahin, wohin du willst. Das Loslassen begrenzender Gewohnheiten eröffnet dir dagegen neue Möglichkeiten.

Indem du dir deiner Gewohnheiten bewusst bist, kannst du an denen festhalten, die dir den größten Nutzen bringen und diejenigen loslassen, die dir nicht mehr dienen.

1. Deine Gewohnheiten können dich ausbremsen

Kommst du im Hinblick auf deine Lebensziele gerade nicht weiter?

Wenn du gerade feststeckst, ist es hilfreich, nach behindernden oder begrenzenden Gewohnheiten zu fahnden. Stell dir folgende Fragen

  • Womit beschäftigst du dich gerade am meisten?
  • Was willst du erreichen?
  • Was fehlt dir momentan?

Schau dir an, was du täglich tust. Was bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, was würdest du am liebsten verstecken und was machst du sehr ungern?

Nimm dir die Zeit, dir deine Gewohnheiten anzuschauen und zu überprüfen, welche du festhalten willst und welche du loslassen möchtest.

2. Gewohnheiten, die dich stärken

Deine Lebensqualität hängt entscheidend davon ab, wie viel Zeit du mit Dingen und Menschen verbringst, die dir guttun und die dir liegen.

Die erste Tasse Kaffee am Morgen bringt ein Lächeln auf mein Gesicht. Das ist eine lieb gewordene Routine, die mich einstimmt auf den Tag.

3. Identifiziere schlechte Gewohnheiten

An manchen Gewohnheiten halten wir nur fest, weil sie dazu gehören. Wir hinterfragen nicht, ob sie uns schaden.

In meinem Beispiel mit dem Kaffee, hinterfrage ich meine Routine, wenn mir die Tasse Kaffee nicht bekommt oder mir keine Freude macht. Mein Körper gibt mir zum Beispiel durch Unwohlsein einen Hinweis, dass er eine Pause vom Koffein braucht.

Das kommt ab und zu vor. Ich steige dann eine Zeitlang auf Tee um, weil ich das Ritual, meinen Tag mit einem warmen Getränk zu beginnen, schätze und beibehalten möchte. Das tut mir gut und erdet mich.

Nimm dir also etwas Zeit, um über deinen Tagesablauf und deine Aktivitäten nachzudenken. Gibt es Verhaltensweisen, die sich negativ auf dein körperliches oder geistiges Wohlbefinden auswirken?

  • Welche sind das genau?
  • Welchem Ziel dienen sie? Zum Beispiel der Beruhigung, dem Pause machen oder du willst dir damit etwas Gutes tun?
  • Mit was könntest du sie ersetzen?
Auf einer Treppe steigen zwei Menschen in Turnschuhen Treppen-Stufen hinauf. Auf den Stufen steht Step by Step. Genauso etablierst du neue Gewohnheiten.

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Erst, wenn du die Gewohnheiten kennst, die dir schaden, und dir klar ist, warum du sie brauchst, kannst du sie ersetzen.

4. Sei freundlich zu dir

Das Loslassen alter Gewohnheiten gelingt selten über Nacht. Du versuchst Automatismen zu verändern, die dich vielleicht schon lange begleiten.

Deine Gewohnheiten stehen für Sicherheit und Kontinuität. Nicht umsonst ist das Wort „wohnen“ im Wort „Gewohnheit“ enthalten. Du fühlst dich zuhause und sicher mit deinen Gewohnheiten. Unbewusst willst du dahin zurück und musst deswegen immer wieder bewusst eine Entscheidung gegen die alte Gewohnheit treffen.

Wir selbst sind oft unsere härtesten Kritiker. Wenn wir in alte Gewohnheiten zurückfallen, verurteilen wir uns schnell. Dabei ist das die Regel und nicht die Ausnahme. Stell dich lieber auf einige Fehlstarts und Rückfälle ein, wenn du eine Gewohnheit verändern willst. Dann bist du gelassener und baust weniger Druck auf.

Anstatt zu versuchen, deine Routine komplett zu überarbeiten, konzentriere dich darauf, eine einzige neue Gewohnheit zu etablieren, die dich wirklich unterstützt.

Zeige also Verständnis für dich, wenn es anfangs nicht so klappt, wie gehofft. Erkenne auch die kleinen Fortschritte an und habe Geduld mit dir.

Kleine Änderungen deiner Gewohnheiten bewirken mehr als du denkst

Stecke deine Ziele lieber nicht zu hoch.

Ich glaubte früher, dass nur drastische Veränderungen zu deutlichen Ergebnissen führen. Dabei sind große Veränderungen viel schwerer durchzuhalten und deswegen oft weniger erfolgreich.

Minimale Veränderungen können maximale Wirkung haben

Wenn du beispielsweise anfangen möchtest, mehr Sport zu treiben, ist es schlau ganz klein anzufangen und jeden zweiten Tag eine Minieinheit einzubauen. Das ist genug. Versuche nicht, ein intensives Trainingsprogramm durchzuziehen.

Mit der Zeit wird diese neue Gewohnheit zu einem Teil deines Alltags. Es fühlt sich dann so an, als wäre sie schon immer da gewesen.

Es geht immer ums Losgehen. Wenn du angefangen hast, fällt dir der nächste Schritt bestimmt leichter.

Feiere deine Erfolge

Perfektion ist der Feind von Veränderung. Wir vergleichen uns gerne mit Leuten, die schon Experten auf Gebieten sind, in denen wir gerade erst anfangen. Wenn ich mehr Sport machen möchte, vergleiche ich mich also lieber mit mir selbst von vor zwei Wochen als mit der Weltmeisterin im Marathon.

 Verzeih dir Ausrutscher

Konzentriere dich auf deine kleinen Erfolge. Feiere jeden Schritt und versuche die gelegentliche Rückfälle mit Gelassenheit zu sehen.

Du kannst sonst schnell in einem Kreislauf aus Selbstvorwürfen steckenbleiben. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen und gleichzeitig die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle loszulassen.

Hol dir Hilfe beim Ändern deiner Gewohnheiten

Du musst nicht alles alleine tun. Hilfe anzunehmen ist, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Teil des Lern-Prozesses. Suche dir Unterstützung von Freunden, deiner Familie oder Experten.

Ohne meine regelmäßigen Co-Working Sessions wäre mein Buch heute noch lange nicht so weit. Alleine fiel es mir schwer, eine Schreibroutine zu etablieren. Gemeinsam ging das viel leichter.

Vergiss dein Warum nicht!

Wenn es darum geht, Gewohnheiten festzuhalten und loszulassen, ist es wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten. Manchmal sind wir so sehr in die alltäglichen Schwierigkeiten verstrickt, eine neue Gewohnheit zu etablieren, dass wir darüber vergessen, warum wir damit überhaupt angefangen haben.

Nutze deine Talente und Stärken. Sie zeigen dir einen Weg, der zu dir passt und der dir dient. Trotzdem musst du erst einmal raus aus deiner Komfortzone. Und das braucht immer Anlaufenergie und ist in den seltensten Fällen einfach.

Mein Beispiel:

Mein Ziel ist, dass mein Buch möglichst viele Leser erreicht. Dazu muss ich mehr in Erscheinung treten und sichtbarer werden. Das ist definitiv außerhalb meiner Komfortzone. Deswegen hole ich mir Hilfe dabei. Langsam taste ich mich vor in die Welt von E-Mail Marketing, Landingpages und Instagram-Lives. Zum Glück gibt es dafür Expert*innen.

Indem du dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst wirst, kannst du dich nach und nach aus dem Griff schlechter Gewohnheiten befreien und deine Ziele mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung erreichen.

Lass dich durch eventuelle Anfangsschwierigkeiten nicht davon abhalten, deine Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Es lohnt sich.

Du möchtest eine schlechte Gewohnheit loswerden und brauchst Hilfe? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

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Das Wunder der Neuroplastizität

Neuroplastizität ist die einzigartige Fähigkeit unseres Gehirns, sich zu verändern. Die Strukturen in deinem Gehirn sind also nicht festgelegt. Wir verändern sie ständig und bestimmen damit, wie unser Verstand arbeitet. Im letzten Artikel über Epigenetik habe ich festgestellt, dass wir beeinflussen können, welche unserer Gene aktiv sind. Es scheint, dass wir auf Veränderung ausgelegt sind.


Erfahrungen können strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirken“ schreibt Professor Daniel J. Siegel in seinem Buch „Das achtsame Gehirn“ (S. 54). Unser Gehirn verändert sich demnach laufend, weil wir uns ständig auf äußerliche Einflüsse und Anforderungen einstellen müssen.


Wir alle benutzen und trainieren unser Gehirn. Jeder auf seine Weise. Wir formen es durch unseren Alltag und unsere individuellen Herausforderungen. Das Gehirn eines Spitzensportlers ist also anders verdrahtet als das eines Professors. Meines arbeitet anders als deines.

Mir zeigt das, wie vielseitig und anpassungsfähig wir Menschen sind. Es erklärt auch, warum wir noch nicht ausgestorben sind.

Neuroplastizität ermöglicht Heilung

Unser Gehirn hilft uns zu überleben. Neuroplastizität bedeutet auch, dass wir einen eingebauten Reparaturmechanismus haben. Natürlich hat er Grenzen. Das Gehirn kann sich trotzdem in vielen Fällen erstaunlich gut regenerieren.

Gehirnverletzungen überwinden: Nach einer Gehirnverletzung kann sich unser Gehirn umorganisieren. Benachbarte Bereiche übernehmen die Aufgaben von beschädigten und kompensieren so verlorengegangene Funktionen.

Rehabilitation von Schlaganfallpatienten: Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, werden durch gezielte Therapien gefördert. So lernen sie ihre verlorenen motorischen Fähigkeiten wieder neu.

Bei Demenzpatienten werden die vorhandenen Fähigkeiten geübt und gefördert, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Beispiel für angewandte Neuroplastizität: Dyskalkulie


Mit Neuroplastizität erkläre ich mir auch die erstaunliche Entwicklung meiner Tochter im Fach Mathematik. In der Grundschule konnte sie die Zahlen ab sechs einfach nicht begreifen. Ihre Dyskalkulie, das ist eine mit ausgeprägte Schwäche beim Rechnen, hat sie wahrscheinlich geerbt.

Sie hat lange mit ihren beeinträchtigten Rechenfertigkeiten gekämpft. Die Kenntnisse in Mathematik, die sie sich für eine Klassenarbeit mühsam erarbeitet hatte, waren nach ein paar Tagen spurlos verschwunden. Abgetropft wie von einem Lotusblatt. Das war sehr frustrierend.

Wir haben versucht, ihr zu erklären, dass ihre Dyskalkulie eine persönliche Eigenheit von ihr ist, mit der sie leben kann.


Unterstützt haben wir sie mit Ergotherapie. Mehr wollte sie nicht. Wir haben sie immer wieder darauf hingewiesen, dass sie die Möglichkeit hat, ihren Körper und seine Funktionen zu beeinflussen.

Wir hatten keine Ahnung, wie das geht und ob das bei ihr funktioniert. Wir haben ihr geraten, sich vorzustellen, dass ihr Mathematik immer leichter fällt. Sie hat es geschafft. Stück für Stück kam sie besser zurecht. Das Kopfrechnen wird ihr wohl nie leicht fallen und ein Mathegenie wird auch nicht aus ihr.

Ihr Mathematikverständnis hat sich so weit verbessert, dass sie Mathe im Abitur hatte. Keiner von uns hätte das für möglich gehalten.

Ohne diese Fähigkeit ihres Gehirns sich zu verändern – die Neuroplastizität – kann ich mir eine solche Veränderung nicht erklären.

Neues lernen verändert dein Gehirn


Neuroplastizität bedeutet also, dass du strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirkst, wenn du etwas Neues lernst oder etwas anders machst. Wenn du eine neue Sportart oder eine andere Sprache lernst, veränderst du deinen Körper auf molekularer Ebene.

Neuroplastizität ermöglicht Lernen

Indem du deine kreativen Fähigkeiten förderst, bildet dein Gehirn neue Verbindungen. Du kannst dich sogar darauf trainieren, originelle Ideen zu generieren und innovative Lösungsansätze zu finden.

Unsere angeborene Neugier ist ein Überlebensmechanismus, der Veränderungen für uns einfacher zu bewältigen macht.

Stehe zu dir und streiche die Ausreden


Ich habe die Aussage: „Das kann ich nicht“ aus meinem Wortschatz gestrichen. In ein: „Das kann ich noch nicht“ oder auch in „Damit will ich mich nicht befassen.“ Wir können so viel lernen. Aber wir sind nicht dazu gezwungen. Außer vielleicht, wenn wir schulpflichtig sind.

Wir alle haben Fähigkeiten, die wir nicht gerne benutzen, weil sie uns keinen Spaß machen. Das ist okay. Nur, weil du etwas sehr gut kannst, musst du keinen Beruf daraus machen.

Du entscheidest, wie du dich entwickelst

Ich habe zum Beispiel sehr gute analytische Fähigkeiten. Die habe ich als Diplomkauffrau im Controlling und als Unternehmensberaterin genutzt und ausgebaut. Mich hat dieses Berufsfeld aber nicht ausgefüllt, weil es zu wenig abwechslungsreich und kreativ war.

Heute nutze ich meine analytischen Fähigkeiten anders. Und zwar, indem ich mit meinen Klienten nach den Ursachen für ihre Blockaden forsche und ihnen helfe, wirklich weiterzukommen.


Je besser du dich kennenlernst, desto bewusster wirst du. Du lernst dir immer mehr zu vertrauen. So steuerst du dein Lebensauto genau dahin, wo du wirklich hinwillst. Lasse dabei die wunderbare Fähigkeit deines Gehirns, sich mit dir und für dich zu verändern, die Neuroplastizität, für dich arbeiten.


Wir haben die Verantwortung für uns und unsere Entwicklung. Und jede darf dazu stehen, wie sie sich entwickeln möchte. Du bist okay so wie du bist und brauchst dich nicht als Opfer der Umstände zu fühlen.


Du – dein Körper, dein Gehirn und damit auch dein Verstand – sind für Veränderung gemacht. Wenn du etwas Neues starten möchtest, damit du dich wohler fühlst, unterstützt dich dein Körper. Du hast alles dazu mitbekommen was du brauchst, um dein Leben auf das auszurichten, wofür du wirklich hier bist.


Alleine die Auseinandersetzung mit neuen Gedanken kann eine Änderung in deinem Gesamtsystem bewirken.

Nimm also die nächste Herausforderung in dem Wissen an, dass es deine leichteste Übung ist, über dich selbst hinauszuwachsen. Das machst du nämlich ständig.

Du möchtest dich weiterentwickeln und weißt nicht genau wie? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Anhang: Links zu Neuroplastizität

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Epigenetik: Dein Körper kann Veränderung

Der Begriff Epigenetik setzt sich zusammen aus den Wörtern Genetik und Epigenese. Epigenese bezeichnet die Entwicklung eines Lebewesens. Als Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen bestimmt die Epigenetik mit, unter welchen Umständen welches Gen aktiv ist.

Bis vor kurzem dachten wir, dass unsere genetische Grundausstattung vieles festlegt in unserem Leben: Wir werden mit einem genetischen Erbe geboren und machen dann das Beste daraus.

Wie weit wir durch unsere Gene programmiert sind und wie stark unsere Umwelt in diese Programme eingreift ist eine Frage, die noch immer nicht hundertprozentig geklärt ist.

Wirklich entschlüsselt wurden die Geheimnisse des menschlichen Bauplans bisher nicht. Inzwischen ist aber klar: Gene steuern nicht nur, sondern sie werden auch gesteuert.

Molekulare Mechanismen sorgen dafür, welche Gene abgelesen werden und zum Tragen kommen und welche nicht.

Forscher haben festgestellt, dass die Ablese-Markierungen für Gene durch Lebensumstände oder Umwelteinflüsse verändert werden können. Die Epigenetik erforscht, welche Faktoren die Aktivität eines Gens begünstigen.

Das Genom, also alle 25.000 Gene, erklären nicht, warum der eine Mensch dement wird oder der andere stressanfällig ist. Warum zwei Menschen das gleiche Krebs-Gen haben, aber nur einer von ihnen an Krebs erkrankt.

Bestimmte Gemeinsamkeiten zwischen Eltern und Kindern können nicht allein genetisch erklärt werden. Früher dachte man, dass Erziehung und Lebensumfeld prägende Einflüsse sind. Kinder, die aus Familien mit Übergewicht kommen, sind zum Beispiel deswegen dicker.

Die Epigentik hat herausgefunden, dass Gene aktiviert und deaktiviert werden. Die Gene, die bei uns aktiv sind, müssen also nicht unser ganzes Leben lang dieselben sein.

Schon als Embryo im Bauch der Mutter, können sich die epigenetischen Merkmale verändern. Deswegen hat die Kriegskindergeneration mit vielen Herz-Kreislaufkrankheiten zu kämpfen. Die Elterngeneration hatte mit erheblichen Belastungen zu kämpfen. Die hatte Auswirkungen auf die Kinder.

Traumata haben Einfluss auf die Epigenetik

Das Risiko einer Autoimmunerkrankung wird durch traumatische Erlebnisse höher.

Das Max Planck Institut für Psychiatrie in München hat durch Studien herausgefunden, dass Trauma bei Mäusen wie Menschen sichtbare Spuren hinterlässt. Sie haben Veränderungen an der Erbsubstanz DNA entdeckt, die nach traumatischen Ereignissen auftreten.

Das bestätigt, was Traumaforschern immer klarer wird: Traumata haben nicht nur seelische Folgen, sondern wirken sich auch auf unsere körperliche Gesundheit aus.

Zwillinge entwickeln sich epigenetisch auseinander

Interessante Erkenntnisse hierzu steuert die Zwillingsforschung bei. Eineiige Zwillinge sehen sich deswegen so ähnlich weil sie genetisch identisch sind. Sie haben dasselbe Erbgut.

Wenn sie in der gleichen Familie aufwachsen haben sie außerdem dieselben Umwelteinflüsse.

Ich habe Patentöchter, die Zwillinge sind. Auf den Babyfotos sind sie kaum voneinander zu unterscheiden. Selbst für die Eltern ist das schwierig.

Genetisch identische Zwillinge entwickeln sich im Laufe des Lebens oft deutlich auseinander. Ein Zwilling erkrankt zum Beispiel an Diabetes und der andere nicht. Wie kann das sein? Die Erklärung dafür liegt vermutlich in der unterschiedlichen Lebensweise.

Zitat aus Planet Wissen: „Als spanische Forscher genetisch gleiche Zwillingspaare zwischen drei und 74 Jahren untersuchten, zeigte sich eindeutig: Die jüngsten Zwillinge unterschieden sich in ihrem epigenetischen Code kaum – die ältesten Zwillinge hingegen immens.

Im Laufe des Lebens machen Zwillinge unterschiedliche Dinge durch, entwickeln andere Gewohnheiten oder befinden sich in anderen Lebensumständen – und so entwickeln sich auch ihre epigenetischen Codes mitunter in verschiedene Richtungen.“

Erlebtes wird an die Nachkommen weitergegeben

Genauso wie unsere DNA geben auch die sogenannte „epigenetische Signatur“ an folgende Generationen weiter.

Dies führt zum Beispiel dazu, dass manche Menschen anfälliger für stressbedingte Krankheiten sind.

Wenn eine Mutter großem Stress ausgesetzt ist oder eine bestimmte epigenetische Signatur geerbt hat, kann das die Art und Weise, wie sie mit ihren Kindern umgeht, verändern.

Innere Arbeit fördert die Gesundheit

Ich finde die Epigenetik deswegen so faszinierend, weil sie zeigt, dass unser Ist-Zustand nicht in Stein gemeißelt ist.

Spannend finde ich die Erkenntnis, die sich daraus ergibt: Wir können viel mehr Einfluss nehmen auf unser Wohlbefinden als wir bisher geglaubt haben. Weder die Krankheiten, die wir bekommen, noch unsere Persönlichkeitsmerkmale sind festgelegt. Wir sind also keineswegs der Spielball unserer ererbten Ausstattung.

Das beweisen mir auch meine Klient*innen immer wieder. Ihre Autoimmunkrankheiten werden zum Beispiel deutlich besser durch die Behandlung. Das passiert interessanterweise auch, wenn wir uns um ganz andere Themen kümmern.

So habe ich mit einer Kollegin gearbeitet, die unter Hashimoto Thyreoiditis litt. Das ist chronische Entzündung der Schilddrüse. Der Körper greift bei dieser Autoimmunerkrankung Zellen in der Schilddrüse an, die wichtige Hormone produzieren.

Die Hausärztin konnte bei den regelmäßigen Kontrollen ihrer Schilddrüsenwerte die Dosis der gegebenen Schilddrüsenhormone immer weiter senken.

Ich erkläre mir das so: Meine Kollegin hat innere Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass sie in ihrem Leben zufriedener ist. Das hatte unerwartete positive Auswirkungen in anderen Lebensbereichen.

Fazit

Wir Menschen sind für Veränderung gemacht. Wir sind anpassungsfähig. Wenn wir etwas für unser Wohlbefinden tun, verbessern wir damit auch unsere allgemeine Gesundheit. Das ist ein guter Grund, besser für sich zu sorgen, oder?

Du bist unzufrieden und möchtest deine Lebensqualität verbessern? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Anhang: Links

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Was kann Energiearbeit?

Ich habe einen wunderbaren Beruf. Mit meiner Energiearbeit unterstütze ich meine Klient*innen dabei ihr Leben aktiv zu gestalten. Wir beseitigen gemeinsam Blockaden und erarbeiten Möglichkeiten, wie sie auf ihrem individuellen Weg wirklich weiterkommen.

Für viele meiner Klient*innen löst sich durch die gemeinsame Arbeit ein Knoten. Sie bekommen so Freiraum für neue Entscheidungen. Ich gebe ihnen Ideen mit, was sie konkret tun können, um ihre Situation zu verbessern.

Die Grenze der Energiearbeit ist das Tun

Das, was die Grenzen meiner Arbeit bestimmt, ist das Handeln. Das kann ich meinen Klient*innen nicht abnehmen. Das kann keiner. Ich kann unterstützen und den Weg ebnen – mit Wissen, Erkenntnissen und Ratschlägen. Mehr nicht.

Wenn du mit mir zusammenarbeitest, bekommt du Energie von außen. Das bewirkt eine Änderung in deinem System. Das erleichtert Veränderung.

Zum Beispiel kann eine Klientin nach der Energiearbeit drei Nächte lang wunderbar schlafen. Danach liegt sie wieder wach. Das Hamsterrad dreht sich erneut. Sie fragt sich, warum das so ist.

Ich erkläre das so: Du gestaltest ständig deine Realität. Durch dein Handeln, Denken und deine Überzeugungen. Mit Energiearbeit durchbrichst du die gewohnten Abläufe. Das kann eine Veränderung bewirken. Die hält aber nicht lange an, wenn du wieder in alte Gewohnheiten zurückfällst.

Das machst du nicht, weil du doof bist, sondern weil du ein Gewohnheitstier bist. Das sind wir alle. Viele dieser Gewohnheiten dienen uns und erleichtern unser Leben.

Durch den gewohnten Trott stellst du aber deinen alten Seins-Zustand wieder her. Den, den du eigentlich verändern willst. Das Hamsterrad , das aufhören soll, sich zu drehen aus dem Beispiel oben, fängt wieder an.

Veränderungen brauchen Aktivitäten

Um nachhaltige Veränderung zu erreichen, brauchst du ein Update deines Systems. Auf dem Sofa zu sitzen bringt nichts. Du musst den Wandel anstoßen. Eine kleine Veränderung genügt dafür.

Nur denken, dass du etwas verändern willst hilft nicht.

Es sind keine riesengroßen Anstrengungen notwendig. Im Gegenteil. Die kleinen Schritte machen oft den großen Unterschied. Sie sind leichter zu tun und damit effektiver.

Einen Großteil deines Lebens  bist du im Autopilotenmodus unterwegs. Das ist sinnvoll, weil es Energie spart: Das Autofahren geht zum Beispiel bei vielen von uns automatisch. Jeder Handgriff sitzt.

Wenn du im Autopilotenmodus unterwegs bist, denkst du die gleichen Gedanken und machst dieselben Dinge wie immer. Du läufst wie auf Schienen. Da ist kein Platz für Veränderung.

Kleinigkeiten verändern ist auch Arbeit

Unterschätze die Kleinigkeiten nicht. Ich habe monatelang gebraucht, um mir den einen Löffel Zucker in meinem Kaffee abzugewöhnen. Das ist kein großes Ding, dachte ich, bis mein Autopilot zu Hochform auflief. Ich musste mich bei jeder Tasse bewusst gegen den einen Löffel Zucker entscheiden.

Mit einer Kleinigkeit programmierst du dich auf Veränderung.

Sei nicht frustriert, wenn es nicht sofort klappt. Das ist normal. Der Autopilot hasst es, ausgestellt zu werden und wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Wenn du das weißt, kannst du ihn viel leichter ignorieren.

Du brauchst Übung, um bewusst aus deinen Automatismen auszusteigen. Auch, wenn du Veränderungsbedarf in einem größeren Bereich deines Lebens hast, reichen kleine Aktivitäten, um etwas zu erreichen. Die kleine Veränderung, die du dir aussuchst, muss nicht einmal direkt etwas mit deinem Problem zu tun haben.

Beispiel für eine kleine Veränderung: Gestalte deine Morgenroutine anders

  • Setze dich zum Frühstücken auf einen anderen Stuhl
  • Variiere den Zeitablauf
  • Nimm einen anderen Bus

Das bringt doch nichts, denkst du jetzt vielleicht. Im Gegenteil: Du richtest deine Aufmerksamkeit so auf Veränderung. Das verändert dein System.

Am besten suchst du dir etwas aus, was Spaß dir macht. Ziehe zum Beispiel bunte Socken an, wenn du sonst eher einfarbig bestrumpft das Haus verlässt.

Bewusstsein ist der Schlüssel für nachhaltige Veränderung. Du wandelst mit kleinen Handlungen deine Routine und damit veränderst du deine Wirklichkeit.

Vormachen bringt viel. Folgende Begebenheit zeigte mir mal wieder, wie wichtig Handeln ist:

Auf Impulse hören

Als ich für meine Tasche für eine energetische Hausreinigung packte, hatte ich den Impuls, ein Kinesio-Tape mitzunehmen. Das brauchte ich noch nie und so tat ich diesen Impuls erst einmal ab. Er war aber hartnäckig und kam wieder. Also habe ich das Tape doch mitgenommen.

Nach der Hausreinigung saßen wir beim Abschlussgespräch als das Thema auf die muskulären Verspannungen des Hausherrn kam. Wir hatten vorher über Impulse gesprochen: Sie geben uns zusätzliche Informationen, wenn wir sie wahrnehmen, hatte ich erklärt.

Das Gelächter war groß, als ich erzählte, dass und warum ich ein Kinesio-Tape in der Tasche hatte. Ich gab zu, dass ich es fast nicht mitgenommen hätte. Die beiden werden sich dadurch bestimmt noch lange an dieses Erlebnis und an die Macht der Impulse erinnern.

Hast du im Freundes- und Bekanntenkreis Menschen, die dir als Vorbild dienen könnten? Die ihr Leben gerade zum Besseren verändern?

Schaue dir genau an, was sie tun. Frage sie nach ihren Erfahrungen.

Du startest nicht bei Null

Viele meiner Klienten haben so viel Vorarbeit geleistet, dass sie nur ein wenig Rückenwind brauchen, um weiterzukommen.

Oft bist du dir nicht bewusst, was du schon alles geleistet hast. Wie weit du bereits gekommen bist. Es ist deswegen sehr hilfreich, Rückmeldungen über den eigenen Weg zu bekommen.

Wenn du die Ergebnisse deiner inneren Arbeit nicht im Außen siehst, dann stellen sich oft Selbstzweifel ein. Du fragst dich dann: Bringt das, was ich hier tue überhaupt etwas?

Ich schaue mit meinen Klient*innen gemeinsam ihren Weg an. Viele staunen darüber, was sie schon geleistet haben. Und sind dadurch motiviert, die nächsten kleinen Schritte zu gehen.

Die Grenzen meiner Energiearbeit

haben bewirkt, dass ich zur Expertin für Persönlichkeitsentwicklung wurde. Mit meiner Energiearbeit gebe ich den Anstoß und mache das Losgehen leichter. Mit Methoden der persönlichen Entwicklung unterstütze ich meine Klient*innen bei ihrer nachhaltigen Veränderung.

Es ist wunderbar, die Rückmeldungen über die Fortschritte meiner Klient*innen zu bekommen. Die Welt wird so ein bisschen freundlicher und heller. Das können wir im Moment alle gut gebrauchen .

Um mehr Menschen zu helfen ins Handeln zu kommen, habe ich ein Buch geschrieben. Es ist gerade im Lektorat. Der Titel meines Ratgebers lautet: Jammern kannst du später. Wie du mit mehr Selbstvertrauen dein Leben aktiv gestaltest.

Dort geht es auf 250 Seiten um die kleinen pragmatischen Schritte, die den großen Unterschied auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit machen. Er enthält viele Geschichten aus der Praxis und passende Übungen.

Was ist mir dir?

  • Geht es dir gerade gut?
  • Weißt du, wo du hinwillst und warum?
  • Brauchst du eine Standortbestimmung deiner inneren Arbeit?

Nimm mein kostenloses halbstündiges Erstgespräch in Anspruch.

Beitragsbild: Mirjam Kelter und privat

© Inge Schumacher

Einfacher Entscheidungen treffen

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, oft unbewusst. Über die Kleidung, die wir tragen, unser Frühstück, den Weg zur Arbeit, den Umgang mit anderen Menschen. Im Alltag entscheiden wir spontan und auf Basis unserer Erfahrungen.

Das Wort Entscheidung leitet sich aus dem alten Wort für Schwertscheide ab. Zwei getrennte Holzplatten schützten ein Schwert. Dieses Bild zeigt, dass wir, wenn wir uns für etwas entscheiden uns gleichzeitig auch immer gegen etwas entscheiden müssen.

Im Alltag brauchen wir zum Glück nicht lange zu überlegen. Wir wissen, was passt und kennen die Konsequenzen unserer Entscheidungen.

Herausfordernd wird es dann, wenn wir etwas verändern wollen. Dann verlassen wir das Bekannte und betreten Neuland. Wir treffen Entscheidungen, deren Konsequenzen wir nicht absehen können.

Es fällt uns oft schwer diese Entscheidungen zu treffen. Erfahrung hilft da nicht weiter. Dann bekommen wir schnell Angst etwas falsch zu machen. In diesem Artikel findest Du Inspirationen und Beispiele, die schwierige Entscheidungen einfacher machen können.

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung

Jungen Menschen haben es mit Entscheidungen besonders schwer. Eine Bekannte steht gerade vor der Frage, was sie nach dem Abitur und dem Freiwilligen Sozialen Jahr tun soll. Die Fülle an Möglichkeiten ist groß. Die Zeit für die Anmeldung für ein Studium ist verstrichen. „Ich weiß nicht, ob es das Richtige für mich ist“, vertraut sie mir an.

Ich versuche ihr zu vermitteln, dass sie nicht das ganzes Leben lang einen Beruf ausüben muss, wenn sie sich einmal für eine Ausbildung entschieden hat. Ja, sie stellt Weichen für die nächsten Jahre. Ihre Erfahrungen kann sie später aber auch in einem anderen Umfeld nutzen.

Es bringt nichts auf eine Eingebung für die einzig richtige Entscheidung zu warten. Sie wird ihr nicht einfach in den Schoß fallen.

Die meisten Entscheidungen sind nicht endgültig

Die wenigsten werden heutzutage alt in dem Beruf, den sie einmal gelernt haben. Das liegt zum einen an der rasanten technischen Entwicklung; zum anderen an den sich wandelnden Strukturen. Es gibt immer mehr Menschen mit einem „ungeraden“ Lebenslauf. Ich bin dafür ein gutes Beispiel.

Wir können Entscheidungen immer nur auf Basis der Informationen treffen, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Verfügung haben. Hinterher sind wir immer schlauer.

Seit mir das klar ist, habe ich viel weniger Angst davor falsche Entscheidungen zu treffen.

Beispiel

Ich habe mich damals für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden, weil ich studieren wollte, aber nicht wusste was. Dieses Studium eröffnete mir viele Möglichkeiten und ich habe es nicht bereut.

Meine große Tochter war nach dem Abitur ein Jahr in Kanada. Dass sie danach studieren wollte, war für sie klar. Sie studiert jetzt Allgemeine Ingenieurswissenschaften.

Meine zweite Tochter macht nächstes Jahr Abitur. Sie will dann ein Jahr nach Neuseeland. Studieren kommt für sie, Stand heute, nicht in Frage.

Was mir bei meiner Entscheidung geholfen hätte, wären bessere Informationen über mich selbst gewesen – mich also besser zu kennen. Das versuche ich meinen Kindern mitzugeben.

Je mehr wir über uns wissen, umso leichter können wir entscheiden

Mit etwas Wissen über sich selbst fallen Berufsentscheidungen einfacher. Berufsberatungen sind sinnvoll, wenn es darum geht Talente und althergebrachte Wege aufzuzeigen.

Wirklich Neues, das habe ich bei meinen Mädchen mitbekommen, kommt da meist nicht heraus. Was ein junger Mensch gerne tut, was ihn interessiert und begeistert – das muss er selbst wissen. Dabei hilft die Schule wenig.

Sinn-volle Tätigkeiten finden

Letzte Woche habe ich mich mit einem jungen Mann unterhalten, der gerade seine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Er ist zweiundzwanzig. Als nächstes will er ein Stück den Jakobsweg gehen und dann in Kanada arbeiten. Was danach kommt, weiß er nicht. Meiner Meinung nach muss er das auch nicht.

Für ihn ist wichtig, dass eine Tätigkeit für ihn persönlich, aber auch für die Allgemeinheit sinnvoll ist. Dafür gibt es keine vorgezeichneten Wege. Das ist eine Herausforderung, weil er kein konkretes Ziel vor Augen hat. Er wird auf seinem Weg herausfinden müssen wohin es für ihn geht.

Ein rostiger Riegel an einer alten Holztür. Symbol für Blockade von Entscheidungen.

Was Entscheidungen behindert

1. Zu wenig Informationen

Viele Studenten geben das Studium oder eine Lehre auf, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben. Hier helfen Praktika und Reinschnuppern. Ausprobieren und damit auseinandersetzen ist immer besser als reine Theorie.

Beispiel

Eine Freundin von mir hat sich sehr lange eine Katze gewünscht. Als sie eine Katze in Not aufnahm hat sie zu ihrer großen Überraschung festgestellt, dass sie das gar nicht mochte.

2. Innere Grenzen

Viele Entscheidungen treffen wir weil wir es so gewohnt sind. Dadurch begrenzen wir uns. Hier ist es hilfreich immer wieder zu hinterfragen warum wir etwas tun und ob die Art und Weise etwas zu tun noch zu uns passt.

3. Totschlagargumente

Totschlagargumente sind deswegen so beliebt, weil sie alle Aktivitäten in eine bestimmte Richtung blockieren. Folgende kennen wir bestimmt alle:

  • Das ist einfach so
  • Das haben wir immer so gemacht
  • Dafür ist kein Geld da

Diese Scheinargumente hindern uns sehr effektiv daran neue Wege einzuschlagen. Unser Gehirn will uns sowieso in den alten, vermeintlich sicheren, Bahnen halten. Es liebt sie gerade deswegen.  

Wenn meine Klienten mit dem Geld-Argument kommen schauen wir uns die Hintergründe genau an und stellen fest was wirklich dahinter steckt.

Beispiel:

Eine Klientin brauchte dringend eine Auszeit. Sie meinte, dass das nicht geht, weil sie kein Geld für ein Hotel hat. Nach unserem Gespräch hat sie andere Möglichkeiten gesucht und gefunden und zwei Wochen lang das Haus einer Freundin gehütet.

Wir haben meist viel mehr Möglichkeiten als wir ahnen. Wir müssen dafür aber erst die Dinge aus dem Weg räumen, die uns daran hindern sie zu sehen.

Eine Tür mit einem Herz durch das man den blauen Himmel sieht

Hilfreich für das Treffen von Entscheidungen ist

1. Informationen über sich sammeln

Je besser Du Dich kennst, umso leichter wird es Dir fallen Entscheidungen zu treffen. Du baust so immer mehr Vertrauen in Dich auf.

Beispiel:

Einem Klienten von mir wird gerade bewusst, dass er viel mehr Vertrauen zu sich selbst entwickelt hat. Er merkt das daran, dass er sich jetzt viel sicherer fühlt, wenn er Entscheidungen trifft. Er fühlt auch dann den festen Boden unter seinen Füßen, wenn er ins Unbekannte geht. Mit dieser Grundsicherheit ist es für ihn deutlich einfacher geworden Entscheidungen zu treffen.

2. Den Verstand austricksen

Indem Du die richtigen Fragen stellst kannst Du lästige Glaubenssätze umgehen. Diese Fragen können sein:

Was würde ich tun, wenn ich

  • Nicht scheitern könnte?
  • Nur noch ein Jahr (einen Monat/ eine Woche) zu leben hätte?
  • Finanziell völlig frei wäre?

So setzt Du Deine Scheinargumente und Schutzbehauptungen außer Kraft und kannst wertvolle Informationen über Dich selbst einsammeln. Am besten schreibst Du Dir die Antworten auf. Das bringt am meisten für die Entscheidungsfindung.

3. Inneres Wissen nutzen

Der O-Ring-Fingertest

Dieser Test kommt aus der Kinesiologie. Du bildest mit Daumen und Zeigefinger beider Hände zwei Ringe und schiebst diese ineinander wie zwei Kettenglieder. Halte die Finger fest zusammen.

Jetzt stelle Fragen. Der Test zeigt an, wenn eine Frage Stress in Dir auslöst: Dann werden die Finger schwach und der Ring öffnet sich. So gibt Dir Dein Körper Hinweise, denen Du nachgehen kannst. Probiere es einfach mal aus. Es macht Spaß.

Impulse, Intuition und Co.

Wir klinken uns immer automatisch in die Informationsfelder um uns herum ein. Das tun wir unbewusst. Das kannst Du für Deine Entscheidungsfindung nutzen. Es braucht ein wenig Übung, die kleinen Stimmen unserer Intuitionen und Impulse wahrzunehmen. Wenn Du mehr dazu wissen willst, ich habe Dir in der Überschrift die Blogartikel dazu verlinkt.

Entscheidungshilfen gibt es viele

Ich versuche erst gar nicht alle aufzuzählen. Das würde diesen Artikel sprengen. Auch hier ist das Wichtigste zu schauen, was für Dich passt.

Wenn Du Dich gut kennst und einigermaßen nett mit Dir umgehst hast Du die besten Voraussetzungen für das Treffen passender Entscheidungen.

Du stehst vor wichtigen Entscheidungen und brauchst Unterstützung? Ruf mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Beziehung: Veränderung ist Herausforderung

Wenn wir an uns arbeiten, verändern wir uns oft stärker als wir denken. Wer diese Veränderungen am meisten mitbekommt und damit klarkommen muss sind unsere Partner.

Anlass für diesen Artikel sind meine lieben Klienten, die immer wieder vor Herausforderungen in ihren Beziehungen stehen weil sie sich verändern.

Persönlichkeitsentwicklung hat Nebenwirkungen

Je besser wir uns kennenlernen desto bewusster gehen wir durch die Welt. Wir sind zufriedener, weil wir das loslassen was nicht zu uns passt. Wir erreichen besser unsere Ziele weil wir klarer wissen wohin wir wollen und warum.

Dass unsere Entwicklung unsere Beziehungen beeinflusst ist eine Nebenwirkung mit der wir oft nicht rechnen, obwohl das eine logische Folge ist. Wir gehen davon aus, dass die Dinge so bleiben wie sie sind, obwohl wir sehr wohl wissen, dass das einzig Konstante im Leben die Veränderung ist.

Unsere Entwicklung hat Auswirkungen in allen Lebensbereichen. Über Auswirkungen auf die Arbeitswelt habe ich hier geschrieben.

Verantwortung übernehmen

Meine Klienten sind keine Jammerlappen. Sie übernehmen Verantwortung für sich und ihr Sein. Weil sie etwas verändern wollen und alleine nicht weiter kommen arbeiten sie mit mir. Sie investieren Zeit und Energie, um sich kennenzulernen und sich weiterzuentwickeln.

Freundschaften

Wenn wir uns weiter entwickeln hat das Auswirkungen auf unser soziales Umfeld. Freundschaften verändern sich oder stehen plötzlich auf dem Prüfstand.

Viele meiner Klienten machen an einem Punkt eine Inventur ihrer sozialen Kontakte . Sie merken zum Beispiel viel deutlicher welche Freundschaften sie viel Energie kosten und überdenken die, die ihnen nicht gut tun.

Ich habe bewusst Beziehungen zu den Menschen, die ich die „armen Opfer“ nenne einschlafen lassen. Das sind die, die immer den Umständen die Schuld geben, dass es ihnen nicht gut geht. Sie übernehmen keine Verantwortung für das, was in ihrem Leben passiert. Ich habe vergeblich versucht ihnen zu helfen und musste einsehen, dass sie das nur alleine können.

Togi und Inge 1992 in Yosimite

Beziehungen sind elementar

Tiefe emotionale Bindungen sind wichtige Grundlagen unseres Lebens. Der Drang enge Bindungen herzustellen ist in unseren Genen verankert. Wir brauchen auch als Erwachsene mindestens eine gute Bindung um uns wohl zu fühlen. Die Verbundenheit in einer Partnerschaft kann eine große Kraftquelle für beide Partner sein.


Unser Partner ist unsere Zuflucht. Wenn wir das Gefühl haben den Kontakt mit ihm zu verlieren, fühlen wir uns einsam und hilflos. Wir können dann Verlustängste bekommen. Das erklärt auch, warum Veränderungen in der Beziehung so starke Emotionen in uns hervorrufen.

Beziehung bedeutet Arbeit

Für mich ist eine Paar-Beziehung eine der größten Herausforderungen, die es überhaupt gibt. Ständig muss eine neue Balance gefunden werden, weil die Beteiligten oder äußere Umstände sich laufend verändern.

Mein Beispiel:

Mein Mann und ich uns in den letzten dreiunddreißig Jahren ziemlich parallel entwickelt haben: Mal ging der eine vorneweg, dann der andere. Unser Glück: Die Marschrichtung war die Gleiche. Das Schöne daran war, dass wir uns austauschen konnten. Wir haben uns gegenseitig unterstützt, so dass es für uns beide leichter war uns weiterzuentwickeln. Wir konnten uns den Raum geben, den es dazu brauchte.

Trotzdem sind oft die Fetzen geflogen weil es oft schwer war eine neue Balance für unsere Beziehung zu finden. Das war und ist nicht einfach und bleibt eine ständige Herausforderung.

Problem: Wenn einer vorangeht

Paare, bei denen sich einer stark verändert haben es schwer: Da lebt man mit jemandem zusammen, den man plötzlich nicht wiedererkennt. Reaktionen und Situationen, die früher vorhersehbar waren sind es nicht mehr, weil der Partner sich – scheinbar ohne Grund – plötzlich anders verhält. Das sorgt für Verunsicherung.

Beispiel: Entwicklung lässt sich nicht zurückdrehen

Der Ehemann einer Freundin bat sie. „Kannst Du bitte mal eine Pause in Deiner Entwicklung machen? Ich komme nicht mehr mit“. Er sah, dass es ihr gut ging, aber er fühlte auch die Distanz, die zwischen ihnen entstand.

Meine Freundin erzählte mir, dass ihr in diesem Moment klar geworden ist, dass sie ihre Entwicklung nicht pausieren konnte und wollte. Sie hat ihrem Mann Zeit gegeben und ihn so gelassen wie er war. Die beiden haben sich so wieder zusammengefunden.

Beispiel: Beziehung auf dem Prüfstand

Bei zwei Klienten steht die Beziehung gerade auf der Kippe. In einer Beziehung gibt es kleine Kinder. Beide Frauen haben in den letzten Jahren viel an sich gearbeitet und sich dadurch verändert. Sie stellen fest, dass sie jetzt unzufrieden in ihren Beziehungen sind.

Interessanterweise stellen beide sich selbst die Frage: Wie konnte ich bisher mit dieser Beziehung zufrieden sein? Warum habe ich dieses oder jenes akzeptiert? War ich dumm? Nein, anders!

Sie waren andere Menschen bevor sie die Reise zu sich selbst angetreten haben. Ihre Persönlichkeit hat sich verändert. Sie haben eine andere Energie ausgestrahlt als jetzt und damit ihren Partner angezogen. Dieser Partner ist nicht plötzlich falsch. Es ist nicht seine Schuld, dass jetzt Verhaltensweisen stören, die früher in Ordnung waren. Er hat sich nicht verändert.

Meine Klienten machen ihrem Partner Vorwürfe, dass er sich nicht weiter entwickelt. Es ist schwer für sie, sich aus der Perspektive des Partners zu betrachten.

Der Partner muss unsere Veränderung nicht mitgehen. Hier braucht es viel Geduld und Akzeptanz auf beiden Seiten. Selbst wenn unsere Partner sich bemühen sich zu ändern, müssen sie die Gelegenheit haben, das auf ihre Art und Weise zu tun – so, wie es für sie passt. Das kann auch in eine ganz andere Richtung gehen als in die, die wir uns wünschen.

Vielleicht ist unsere Entwicklung dann der Anfang vom Ende der Beziehung. Ich rate meinen Klienten, nicht so schnell aufzugeben. Mir hilft in schwierigen Übergangszeiten mir bewusst zu machen, warum ich meinen Partner gewählt habe und was ich an ihm schätze. Diese Eigenschaften behält er, auch wenn ich gerade unzufrieden bin:

  • Es ist nie langweilig mit ihm
  • Sein Einsatz für die Kinder ist mir wichtig
  • Wir lachen viel miteinander

Beziehung ohne Garantie


Es gibt keine Garantie dafür, dass und wie lange eine Partnerschaft hält. Mit oder ohne Trauschein. Es war sehr befreiend für mich, das Bild vom „Es muss ewig halten“ loszulassen. Das konnte ich aber erst als ich mich mit mir selbst sicherer fühlte. Seit ich weiß: Ich werde mich nie im Stich lassen kann ich emotional besser auf eigenen Füßen stehen. Das kommt meiner Beziehung zugute.

Hilfe bei Beziehungs-Stress

Was Dich in Zeiten von Veränderung weiterbringt ist Akzeptanz und Achtsamkeit für die Gesamtsituation: Deine und die Deines Partners. Mach Dir die Dynamik klar, die Deine Entwicklung in die Beziehung bringt. Du störst das Gleichgewicht, das immer wieder neu ausgehandelt werden muss. Das verursacht Verunsicherung auf beiden Seiten.

Keine Panik: Verunsicherung ist ein Symptom für Veränderung, das muss nicht gleich das Ende der Beziehung bedeuten. Es bedeutet aber ein Verabschieden von alten Gewohnheiten.
Idealerweise hältst Du in einer solchen Situation die Kommunikationskanäle offen.

  • Erzähle von Dir
  • Höre Dir die Sicht Deines Partners an
  • Versuche so offen und ehrlich wie möglich zu sein

Beziehung in kleinen Schritten


Ich versuche mir im Alltag immer wieder bewusst zu machen, was für eine Leistung unsere Beziehung eigentlich ist. Wie schön es ist, dass dieser vertraute Mensch, der mir beim Frühstück gegenüber sitzt, mein Leben schon so lange teilt. Es ist ein Erfolg, diese Zeit gemeinsam durchgestanden zu haben, durch Dick und Dünn gegangen zu sein.

Was zählt ist jeder einzelne Tag, den wir im Hier und Jetzt teilen. Jeden Tag entscheiden wir uns beide bewusst wieder dafür Teil dieser Familie zu sein. Wir wissen beide nicht was morgen ist.

Ich gleiche mit meinem Mann meine und seine Ziele für die nächste Zeit und für unser gemeinsames Leben immer wieder ab. Für mich ist es wichtig, festzuhalten wofür wir stehen und wofür unsere Beziehung steht. Damit sie weiterhin in der Lage ist uns beide und unsere Kinder zu tragen.

Du brauchst Unterstützung? Ich schenke Dir ein halbstündiges Gespräch.

Bücher

  • Halt mich fest von Susan M. Johnson: Bindung als integraler Bestandteil unseres Lebens
  • Eva-Maria Zurhorst: Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest
  • Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Warum Veränderung so schwer ist

Ich habe ein Ziel. Warum gehe ich nicht einfach los? Was hindert mich?

Unser Körper, und damit auch unser Gehirn, ist darauf ausgelegt, uns mit möglichst wenig Energieaufwand lebend durch den Tag zu bringen. Deswegen gibt es den genialen Autopiloten.

Er erleichtert uns das Leben. Wir müssen nicht darüber nachdenken, wie wir die Füße hochheben und aufsetzen damit wir laufen können. Das geht alles automatisch.

Beispiel
Als meine Tochter lernte Auto zu fahren fragte sie mich, wie ich das Lenken, Verkehr beobachten und Schalten alles auf einmal hinbekomme. Sie fühlte sich von der Fülle der Aufgaben total überfordert.

Mir fiel es schwer mich an diese schwierige Anfangszeit zu erinnern. Autofahren läuft bei mir schon lange automatisch.

Veränderung geht nicht im Autopiloten

Den Autopiloten können wir nicht gebrauchen wenn wir Neues ausprobieren oder etwas verändern wollen:
• Wir wollen aufhören zu rauchen
• Uns gesünder ernähren
• Wir wünschen uns einen erfüllteren Job

Warum fangen wir oft erst gar nicht an?

Es nützt gar nichts wenn wir uns beschimpfen und niedermachen, glauben, dass wir faul, doof oder schlichtweg unfähig sind. Das bringt nichts, außer dass wir uns noch schlechter fühlen.

Schuld am Scheitern ist unser Autopilot. Der tut nur seinen Job. Er ist schuld daran, dass wir nicht aus dem Quark kommen.

Gewohnheiten bedeuten Sicherheit. Sicherheit ist das oberste Ziel. Deswegen wird der Autopilot immer darauf hinarbeiten uns in gewohnte Bahnen zu halten. Das macht es so schwer Veränderungen zu etablieren.

Beispiel:

Letztes Jahr habe ich mir den Zucker im Kaffee abgewöhnt. Ich habe diese Entscheidung ganz bewusst getroffen und als Experiment gesehen. Wie lange würde mir der Autopilot wohl dazwischenfunken?

Es hat viel länger gedauert als erwartet bis ich mich an meinen Kaffee ohne Zucker gewöhnt hatte.

Mein innerer Monolog in dieser Zeit war klassisch:

  • Das bisschen Zucker ist doch nicht schlimm.
  • Nur das eine Mal noch. So schmeckt das furchtbar.
  • Gönne Dir doch mal was.

Mir ist dadurch klar geworden wie schwierig es sein kann auch eine unbedeutende Gewohnheit zu verändern. Ich musste mich immer wieder bewusst gegen den Automatismus des einen Löffels Zucker entscheiden. Jeden Tag, bei jeder Tasse Kaffee, monatelang. Meine Spurrillen waren wohl metertief.

Was wir dem Autopiloten entgegensetzen können ist Motivation und Bewusstsein. Nicht umsonst stellen wir uns so lange in die Ecke bis die Motivation ausreicht um unsere Gewohnheiten zu verändern.

Große Veränderung: Ich möchte ein Buch schreiben

Ich habe letztes Jahr angefangen mich schlau zu machen und mache einen Online Kurs. So lerne ich viel über das ganze Drumherum beim Bücherschreiben: Worauf zu achten ist, Infos über Verlage, Lektoren, Editoren und was für Fehler man als Anfänger so macht.
 
Das ist ein Großprojekt, das ich in meinen Alltag integrieren will. Für mich kam das Buch bisher hinter allem anderen. Deswegen kam ich nicht voran.
 
Eine neue Schreibroutine musste her, ganz klar. Aber alleine schaffte ich das nicht, ich habe es versucht. Wie gut, dass ich mir Hilfe holen kann. Deswegen machte ich bei #28TageContent bei Anna Koschinski mit. Ich wusste, vier Wochen reichen aus um eine neue Gewohnheit zu etablieren.
 
Ich hatte mir vorgenommen jeden Tag mindestens 30 Minuten zu schreiben und mich mindestens 15 Minuten lang um mein Buch zu kümmern. Es funktionierte. Ich erreichte trotz vollem Terminkalender meine Ziele. Meine Prioritäten waren klar.

Am Anfang habe ich mir einen Timer gestellt, weil es mir so schwer gefallen ist mich ans Buch zu setzen. Das brauchte ich bald nicht mehr. Es fällt mir immer einfacher die Arbeit am Buch in meinen Alltag einzubauen. Das fühlt sich großartig an.

Veränderungen passieren nur bewusst

Nur, wenn wir das Lenkrad unseres Lebensautos selbst in die Hand nehmen und uns bewusst entscheiden wohin wir fahren haben Veränderungen eine Chance. Dazu müssen wir wissen, dass es den Autopiloten überhaupt gibt und wie erarbeitet. Erst dann können wir ihn abzuschalten.

Ich muss mich und meinen Autopiloten kennenlernen. Ich muss wissen wie er mich beschützen will und woran es liegt, wenn ich auf Widerstand stoße. Das braucht Zeit.

Sei geduldig mit Dir, wenn Du etwas Kleines oder Großes in Deinem Leben verändern willst.


Was mir hilft, ist das Wissen um meinen Autopiloten und seine vielen Tricks mit denen er mich wieder in sicheren ausgetretene Bahnen hält. Ohne dieses Wissen wären meine Chancen etwas zu verändern viel kleiner.

Denkst Du, ich kann jetzt problemlos alle Veränderungen umsetzen? Schön wäre es! Für jede Veränderung brauche ich eine bewusste Anstrengung.

Veränderung fängt klein an

In meinem Beispiel: Zuerst brauche ich die Schreibroutine. Damit eröffne ich mir erst die Möglichkeit ein Buch zu schreiben. Ob sich daraus dann auch ein fertiges Buch entwickelt werde ich sehen. Der erste Schritt ist auf jeden Fall gemacht.

Wie bremst Dich Dein Autopilot aus? Wie gehst Du Veränderungen an?

Brauchst Du Unterstützung bei Veränderungsprozessen? Wir können zusammen herausfinden welche Gummibänder Dich festhalten und wie Du sie los wirst. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Bilder: Privat und Pixabay

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