Es ist wieder passiert. Eine Freundin von mir verliert gerade ihren Arbeitsplatz. Sie meint: Wie gut, dass Du mich gewarnt hast, dass das passieren könnte. Dieser Artikel handelt davon warum ich sie darauf vorbereitet habe.
Persönlichkeitsentwicklung wirkt, hat aber auch unerwartete Folgen
Unter Persönlichkeitsentwicklung verstehe ich meinen Weg zu mir selbst. Seit etlichen Jahren lasse ich immer wieder Sachen los, die ich mit mir herumschleppe.
Mein Lebensziel ist, mich gut kennenzulernen. Ich will mich mögen und wohlfühlen in meiner Haut. Ich bin schon seit vielen Jahren unterwegs. Immer wieder stolpere ich, manchmal über Steine, manchmal über Felsbrocken. Ab und zu muss ich auch eine Schlucht auf einer schwankenden Hängebrücke überqueren.
Das hört sich anstrengend an? Ist es auch. Aber ich bin im Training und motiviert weil ich es sich wirklich lohnt.
Mit meiner Persönlichkeitsentwicklung habe ich bisher erreicht
- Mehr Zufriedenheit: ich verbringe mehr Zeit mit dem was mir Spaß macht
- Ich bin viel bewusster
- Ich kenne mich besser:
- meine Werte
- meine Lebensziele
- meine Stärken und Schwächen
- Authentizität
Das motiviert mich immer weiter zu gehen. Ich laufe diesen Weg zu mir selbst zwar alleine, treffe mich aber auch mit anderen Reisenden zum Erfahrungsaustausch. Gemeinsam lässt sich der eigene Weg oft besser verstehen und einschätzen.
Wie sieht meine Persönlichkeitsentwicklung aus?
Der Indikator dafür, dass eine Neuausrichtung meines Weges ansteht ist mein Zufriedenheitsgrad. Mein Körper signalisiert mir mit Gefühlen oder mit körperlichen Symptomen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das ignoriere ich gerne eine Zeitlang und stapfe stur weiter. Im Laufe der Zeit habe ich aber gelernt besser darauf zu achten. Es wird immer unangenehmer, wenn ich dann keine Ursachenforschung betreibe.
Ich hinterfrage und forsche in verschiedensten Bereichen:
- Bin ich das wirklich?
- Tut mir das gut?
- Warum passiert mir Dieses und Jenes immer wieder?
Ich stelle dann zum Beispiel fest, dass ich zu viel Ausrüstung mit mir herumschleppe. Das erklärt meine Rückenschmerzen.
Losgelassen habe ich bisher
- Meine Karriere als Unternehmensberaterin
- Zu viele regelmäßige Abendtermine, ich brauche mehr Spontanität
- Jede Menge Glaubenssätze was und wie eine Mutter zu sein hat
Im Moment bin ich unzufrieden mit meinen verschiedenen Rollen als
- Mutter
- Hausfrau
- Ehefrau
- Gärtnerin
- Flüchtlingshelferin
- Freundin
- Heilerin
Ich fühle mich eingesperrt. Es strengt mich an, meinen Erwartungen an diese Rollen gerecht zu werden.
Mein Mann meinte treffend: Du begrenzt Dich zu sehr. Ich spürte, dass er Recht hatte. Auch wenn es mir anfangs schwergefallen ist diese Grenzen überhaupt wahrzunehmen.
Ich beobachte mich seither mehr und achte auf Störgefühle und Impulse. Durch diese Aufmerksamkeit bekomme ich mit wo was nicht für mich passt. Die Grenzen, die ich so gefunden habe bin ich dabei aufzulösen. Damit werde ich wohl noch eine Zeitlang beschäftigt sein.
Der Weg zu Dir selbst ist oft spannender als erwartet
Im Laufe der Reise hast Du Dir idealerweise eine Grundsicherheit erarbeitet. Du weißt wo Du Hilfe beim Klettern brauchst und was Du alleine schaffst. Du wirst mutiger.
Je genauer Du Deinen Weg kennst umso leichter wird es an den Weggabelungen für Dich. Du entdeckst im Laufe der Zeit viel mehr Weggabelungen. Kleine unscheinbare, die Du am Anfang des Weges übersehen hättest, testest Du heute aus. Du weißt, dass Du den Weg zurück zum Hauptweg immer wiederfindest.
Du hältst es aus, wenn sich Dein Ziel ändert und Du eine neue Karte erstellen musst: Entweder hast Du ein Ziel erreicht oder Deine Prioritäten haben sich während der Reise verändert.
Deine Reise ist nicht immer schön. Es gibt Zeiten, da bist Du am Ende Deiner Kraft, müde und ausgelaugt. Manchmal verirrst Du Dich oder Du stehst vor einer Steilwand und musst umkehren.
Überraschungen gehören dazu
Richtig spannend wird es, wenn Du mit Ereignissen konfrontiert bist, die scheinbar aus dem Nichts kommen.
Meiner Freundin ist das gerade passiert. Sie ist eine hochqualifizierte Fach- und Führungsfrau. Mein Mann und ich haben schon vor zwei Jahren das Potential gesehen, dass sie sich aus ihrem Job kickt, wenn sie ihren Weg weitergeht. Ich habe ihr deswegen frühzeitig von einer unerwünschten Nebenwirkung von Persönlichkeitsentwicklung berichtet:
Die natürliche Abstoßungsreaktion
Wir sind Magneten, die Dinge in unser Leben ziehen, die zu der Energie passen, die wir ausstrahlen. (Ich meine damit nicht die Energie, die wir denken die wir haben.) Das bedeutet auch, dass wir Dinge und Situationen abstoßen, die nicht mehr zu uns passen.
Jeder kennt das von Freunden, die sich anders entwickeln. Dann geht man getrennte Wege. Gravierender ist es, wenn es um unsere unsere Existenz geht, um den Job.
Ich habe in der Reisen-zu-sich-selbst Community oft miterlebt, dass scheinbar aus heiterem Himmel gekündigt wurde. Von beiden Seiten: Vom Unternehmen und vom Arbeitnehmer aus.
Je nachdem wie bewusst wir sind, bekommen wir mit ob sich etwas zusammenbraut oder nicht. Sind wir vorgewarnt ist es ein bisschen einfacher. Der Jobverlust die Konsequenz vieler Einzelentscheidungen, die wir auf unserem Lebensweg getroffen haben.
Trotz allem: Jobverlust bedeutet den Ausnahmezustand. Alle Lernerfahrungen, die auf dem Weg gesammelt wurden brauchen wir jetzt, unser Supportsystem auch. Am wichtigsten ist dabei die Sicherheit, dass wir uns auf uns selbst verlassen können. Die haben wir immer dabei, egal was passiert.
Meine Freundin ist froh, dass ich sie mehrmals auf die Nebenwirkungen ihres Weges zu sich selbst hingewiesen habe. Immer wieder habe ich ihr von Beispielen anderer Menschen erzählt. Sie hat lange nicht verstanden was das mit ihr zu tun hat.
So war sie anfangs zwar überrascht, aber nicht geschockt. Sie hatte sich schon eine längerfristige Exit-Strategie überlegt. Jetzt zahlen sich die Erfahrungen aus, die sie bisher gemacht hat. Sie weiß, sie kann sich auf sich und ihr Unterstützungsteam verlassen. Sie staunt selbst wie wenig panisch sie ist.
Sie sagt, dass sie weiß dass alles gut wird, sie aber keine Ahnung hat wie. Das muss sie auch nicht. Mein Tipp an sie ist, dass sie diese Zuversicht pflegt. Dann wird sie sicher an ihr Ziel kommen, dass sie jetzt noch nicht kennt.
Deine Persönlichkeitsentwicklung ist so einzigartig wie Du es bist
Jeder Reise zu sich selbst ist anders. Jede Karte sieht anders aus. Es gibt verschiedenste Details und Beschriftungen. Manche sind liebevoll bemalt, andere zerknittert und abgenutzt. Manche verlassen sich auf ihr inneres GPS, andere bevorzugen eine altmodische Karte aus Papier.
Sie alle erfüllen Ihren Zweck. Du erschaffst sie sowieso ständig neu. In jedem Moment, in jedem neuen Jetzt erschaffst Du Deinen Weg und Deine Ausrichtung .
Es ist nie zu spät loszugehen oder umzukehren. Es ist immer recht-zeitig und Zeit genug.
Trotz unerwarteter Nebenwirkungen empfehle ich jedem diese Reise zu anzutreten und zu genießen. Sie lohnt sich immer und ist nie langweilig.
Möchtest Du mehr über Dich und Deinen Weg zu Dir erfahren? Ich schenke Dir eine halbstündige Kennenlern-Einheit.
Dieser Artikel ist in der #Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.
Bilder Pixabay und privat
© Inge Schumacher
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