Natürlich vertraue ich mir, wem denn sonst? fragst Du Dich vielleicht.
Ich vertraue mir nicht hundertprozentig und Du?
Vertraust Du darauf, dass Du in jeder Lebenslage die richtige Entscheidung triffst? Hast Du nie Angst, dass etwas aus dem Ruder läuft, das Du nicht unter Kontrolle hast? Die Kinder? Die Arbeit? Die Gesundheit?
Wir würden viel leichter leben wenn wir uns mehr vertrauen könnten.
In diesem Artikel untersuche ich warum wir oft unsicher sind. Außerdem teile ich am Schluss acht Übungen zur Stärkung Deines Selbst-Vertrauens.
Selbst-Vertrauen gibt uns Sicherheit, die wir immer dabei haben
Eine Gesellschaft in der jeder mehr Selbst-Vertrauen hat, ist weniger manipulierbar und besser fähig mit Herausforderungen fertig zu werden.
1. Selbst-Vertrauen weitergeben
Mein Mann und ich arbeiten seit vielen Jahren daran uns mehr zu vertrauen. Unsere Kinder sollen mit möglichst viel Selbst-Vertrauen aufwachsen. Wir wollen ihnen vorleben, dass sie auf sich zählen können. Das Gleiche wünsche ich Dir auch: Du sollst die Sicherheit haben, dass
- Du wertvoll bist
- Du Dich nicht in die Pfanne haust
- Du das erschaffst was Du brauchst
- Gemeinschaft
- Interessante Arbeit
- Deine Werte leben
- Du stark bist
Es ist ein langer Prozess zum Selbst-Vertrauen
Wir lernen früh, dass wir nicht okay sind. Wir werden er-zogen, geformt und passend gemacht. Weil
- Wir nicht den Erwartungen unserer Eltern entsprechen
- Wir nicht gut genug sind in der Schule
- Wir nicht in die Schablone unserer Gesellschaft passen
- Körperlich
- Vom Intellekt her
- Von unseren Interessen her
Wir haben uns ein Spalierobstbaum zugelegt, weil wir wenig Platz in unserem Garten haben. Dieser Baum wird dazu gezwungen in zwei Dimensionen zu wachsen. Ich finde das ist eine passende Parallele für die Rigidität in der meine Generation aufgewachsen ist.
Uns war nur erlaubt in vorgegebene Richtungen zu wachsen. Ausbrecher wurden neu justiert. So waren wir vorhersagbar und leitbar.
2. Warum fühlt sich unsere Welt unsicher an?
Über 50% der Menschheit ist traumatisiert. Das nennt sich transgenerationales Trauma. Auch ich kenne das. Meine Eltern wurden im 2. Weltkrieg geboren. Das Leben ihrer Eltern war ständig bedroht und das haben sie mitgenommen. Ich habe von ihnen gelernt, dass Kontrolle wichtig ist und dass man trotzdem immer damit rechnen muss, dass etwas Schlimmes passieren könnte.
- Wir erlebten Die Ängste unserer Eltern, den Job zu verlieren zum Beispiel.
- Wir wurden als Kinder schreien gelassen und dadurch wurde unsere Verbindung zur Umwelt gestört.
Wir lernten so früh unserer Umgebung zu misstrauen. Um aus diesen Konditionierungen auszubrechen müssen wir uns ihrer erst einmal bewusst werden. Dann können wir daran arbeiten sie loszulassen.
Wie baust Du Dein Selbst-Vertrauen auf?
Erfahrung hilft
Du wärst heute nicht da wo Du bist, wenn Du nicht diverse Schwierigkeiten gemeistert hättest. Darauf kannst Du stolz sein. Sich das immer wieder klar zu machen öffnet den Blick nach vorne.
Entscheidungen aus der Vergangenheit akzeptieren
Im Nachhinein bin ich immer schlauer. Wenn ich mich mal wieder im „Hätte und Wäre“ verstricke hilft mir der Satz: Ich habe damals mit den mir zur Verfügung stehenden Informationen die beste Entscheidung getroffen.
8 Übungen für mehr Selbst-Vertrauen
Ich habe hier Übungen zur Stärkung Deines Vertrauens gesammelt. Lass Dich inspirieren.
Aufschreiben macht den Unterschied
Nimm Dir ein Blatt Papier und schreibe Deine Erkenntnisse auf. Es macht einen großen Unterschied etwas aufzuschreiben anstatt es nur zu denken. Es ist greifbarer und Du kannst es besser mitnehmen.
1. Stärken bewusst machen
Schreib Dir auf, wo Du gut bist. Wenn Dir nichts einfällt, frag Deine Liebsten.
2. Deine Ressourcen
Sind die Sachen, die Dir leicht fallen. Wenn ich unsicher bin konzentriere ich mich auf meine Ressourcen und nicht auf die Zukunft. Das gibt mir Halt und Zuversicht.
Deine Ressourcen kannst Du durch diese Fragen finden
- Was hast Du für Fähigkeiten?
- Was für Ziele hast Du schon erreicht?
- Worauf bist Du stolz?
- Dein Lebensthema, Dein Warum
- Deine Lebensziele
- Deine geheimen Superkräfte
3. Glaubenssätze erkennen
Es ist wichtig zu wissen welche Glaubensüberzeugungen Dein Vertrauen in Dich und Deine Umwelt beschränken. Glaubenssätze zu ändern ist wie Fahrradfahren lernen. Du musst es immer wieder üben.
HInweis: Wenn Du das denkst,
- Ich bin hilflos
- Ich muss aber…
- Der oder die sollte…machen
- Schon wieder!
dann sitzt da wahrscheinlich ein Glaubenssatz, den Du Dir anschauen darfst.
Denk daran: Um einen Glaubenssatz zu verstärken brauchen wir nur ein Erlebnis. Um ihn dauerhaft zu ändern mindestens 100.
4. Sich selbst kennen und akzeptieren lernen
Um Dich bei dir selbst sicher zu fühlen musst Du Dich als Ganzes akzeptieren
Das bedeutet auch in die dunklen Ecken zu schauen. Die Dinge anzuschauen derer Du Dich vielleicht schämst. Ich bespreche meine Fundstücke mit meinem Mann und Freunden. Oft stelle ich dann fest, dass ich gar nicht so schrecklich bin wie ich gedacht habe.
5. Präsent im Hier und Jetzt sein schafft Vertrauen
Nur im Hier und Jetzt erschaffen wir unsere Zukunft. Wir erschaffen mehr von dem auf das wir unsere Aufmerksamkeit richten. Entscheidend ist, wo Deine Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt ist. Sie ist der Lichtstrahl, der aus den vielen Möglichkeiten die aussucht, die Du Realität werden lässt. Wir sind die Schöpfer unserer Realität.
Tagsüber stelle ich mir immer wieder folgende Fragen:
- Wo ist meine Aufmerksamkeit gerade?
- Welche Energie strahle ich so aus?
Damit Du das nicht vergisst, nutze eine Erinnerungs-App oder befestige einen Zettel an prominenter Stelle.
6. Schaffe Dir einen sicheren inneren Ort
In diesen sicheren Raum kannst Du Dich zurückziehen, um Abstand zu gewinnen und zu heilen. Du brauchst einen Ort an dem Du Dich wohl fühlst. Ideal ist ein Ort, der real existiert. Du musst nicht selbst dagewesen sein, sondern kannst Dich zum Beispiel auf Pinterest inspirieren lassen.
7. Die Wurzelübung
Diese Übung dient der Erdung und Zentrierung. Ich liebe sie weil sie einfach und wirkungsvoll ist.
Stell dich ohne Schuhe hin. Deine Arme hängen locker an den Seiten. Atme dreimal tief ein und aus. Stell Dir vor, Du bist eine große Eiche.
- Deine Wurzeln reichen bis tief in die Erde
- Dein Blätterdach gibt Schutz
- Fühle wie fest Du mit der Erde verbunden bist
- Der Wind zerrt an Dir und Du stehst fest am Boden
- Ein Tier schabt sich an Deiner Rinde und es ist egal
- Ein Hund hebt sein Bein und das stört Dich nicht
- Du fühlst Dich wohl in der Verbundenheit des Waldes
- Du atmest bewusst ein und aus
- Du bist fest verankert und sicher
Ich habe diese kleine Meditation für Dich aufgenommen:
Du findest sie auch mit meinen anderen 5 Minuten Inspirationen auf meiner Webseite.
Diese Übung benutze ich häufig. Sie gibt mir Halt. Dann wirft mich so schnell nichts um.
8. Erfolgserlebnisse sammeln
Oft nehmen wir die kleinen Wunder des Alltags, die durch unsere Energie im Hier und Jetzt verursacht werden kaum wahr.
Leg Dir einen Zettel hin oder schreibe am Abend in Dein Notizbuch, was alles geklappt hat und was einfach war. So gibst Du Deinen Erfolgen mehr Aufmerksamkeit.
Erfolgserlebnisse sind wichtig als Bestätigung. Du brauchst sie um Dich zu motivieren weiterzumachen. Dadurch wirst Du immer selbstbewusster und vertraust Dir immer mehr.
Du hättest gerne mehr Übungen?
In meinem Blogartikel Übungen zur Stärkung Deiner Superkräfte findest Du zehn weitere.
Mehr Selbst-Vertrauen als Individuum
Je selbstsicherer wir sind umso effizientere und bessere Entscheidungen können wir treffen. Wir sind offener für mehr Möglichkeiten zwischen denen wir wählen können. Je sicherer wir uns fühlen umso weniger sind wir manipulierbar.
Mehr Selbst-Vertrauen als Gesellschaft
Wir brauchen das Vertrauen, dass wir uns an den eigenen Haaren aus dem Schlammassel in den wir die Welt gestürzt haben herausziehen können. Wir brauchen die Sicherheit und das Wissen, dass wir dazu in der Lage sind. Das können wir nur schaffen wenn jeder Einzelne von uns fest an sich glaubt.
Brauchst Du Unterstützung um mehr Selbst-Vertrauen aufzubauen? Ruf mich gerne unverbindlich an.
Bilder: Pixabay, Privat
© Inge Schumacher
0 Kommentare
11 Pingbacks