Egal wie alt Du gerade bist. Bist Du Dir bewusst wie Du Dir Dein Alter vorstellst? Wie sehen die Bilder in Deinem Kopf aus?

Ich bin 1966 geboren. Ja, das Bild oben zeigt mich. Viele meiner gleichaltrigen Freunde und Bekannte denken schon an die Rente oder fangen an ihre Wehwehchen zu zählen.

Mir wird dann immer wieder klar: Wir programmieren uns auf das Altern mit allen negativen Begleiterscheinungen. Das geschieht unbewusst. Wir setzen einfach eine jahrtausendelange Tradition fort.

Mit diesem Artikel möchte ich zum Nachdenken anregen: Wie wir altern ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wir haben großen Einfluss darauf. Dazu brauchen wir aber das Bewusstsein, wie wir in Bezug auf unser Alter denken und welche Erwartungen wir haben. Erst dann können wir etwas verändern.

Bewusst das Alter gestalten ist für Fortgeschrittene

Warum? Weil am Altern soooo viele Glaubenssätze hängen. Deswegen ist es schwer diesen Automatismus zu stoppen. Wir müssen erst mühsam aus einem reißenden Fluss von tradierten und von uns akzeptierten Glaubensüberzeugungen ausbrechen. Das braucht Energie und Entschlossenheit.

Die gute Nachricht ist: Je mehr Menschen ihre Glaubenssätze in Bezug auf ihr Alter verändern umso einfacher wird es für alle: Dem Fluss wird die Energie entzogen.

Wie programmieren wir uns aufs Alter?

Wir erschaffen mit unseren Gedanken unsere Wirklichkeit, also auch unseren Körper. Unser innerer Monolog spiegelt unsere Überzeugungen wider und spielt sie in einer Endlosschleife. Je bewusster wir uns sind, was wir glauben umso genauer verstehen wir was für eine Realität wir erschaffen.

Wenn wir etwas ständig wiederholen, dann wird es Realität

Beispiel:

Mein Vater hat Polyneuropathie in den Beinen. Warum bei ihm die sensiblen Nerven geschädigt werden ist unklar. Er ist Arzt und weiß daher viel zu gut Bescheid. Er erzählt uns seit vielen Jahren, dass diese Polyneuropathie sehr schmerzhaft werden wird.

Ich konnte ihm das Konzept, dass er Einfluss auf seine Krankheit hat, nicht vermitteln. Das war zu fremd für ihn. Die Frage, die ich mir nun stelle ist: Hätte er heute weniger Schmerzen, wenn er die Energie, die er in seine Programmierung gesteckt hat, in einen anderen Krankheitsverlauf investiert hätte?

Das ist reine Spekulation. Aber warum sollen wir nicht versuchen bewusst Einfluss auf unseren Körper und das Altern zu nehmen?

Das Alter verändert sich

Wir sehen heute viel jünger als noch vor zwei Generationen: Meine Großmütter sahen mit Mitte 50 so aus:

Sie haben zwei Kriege erlebt. Beide haben ein Kind durch Krankheit verloren. Besonders meiner Oma mütterlicherseits (unten) sieht alt aus. Sie wurde nur 66 Jahre alt. Die andere 77 Jahre.

Die allgemeine Lebenserwartung steigt. Meine Mutter sieht mit fast 80 Jahren so aus wie die Generation davor mit Mitte 60. Auch ihre Ausstrahlung ist anders als ich sie von der Oma-Generation in Erinnerung habe.

Wir können noch fitter und jünger sein als die Generationen vor uns. Von diesem langen Leben haben wir mehr, wenn wir möglichst gesund sind.

Glaubensüberzeugungen zum Alter, die ich um mich herum höre

  • Alles geht langsamer
  • Der Körper ist verbraucht
  • Falten gehören dazu
  • Die Sinne lassen nach
  • Chronische Krankheiten sind normal
  • Degeneration zeigt sich überall: Von Gliedersteifigkeit bis Haarausfall

Wie kommen wir raus aus dieser Programmierung?

1. Innere Begrenzungen aufdecken

Glaubenssätze erschaffen innere Grenzen, die uns in einen unsichtbaren Käfig sperren. Wie vertrackt das ist, habe ich erst begriffen als mir meine eigenen aufgefallen sind.

Beispiel:

Mein Mann fragte mich kurz vor meinem 50. Geburtstag, was ich am liebsten tun würde. Am Meer picknicken, antwortete ich. Im selben Moment sagte meine innere Stimme: Das geht nicht. Im Februar ist es viel zu kalt an der Ostsee.

Wer sagt denn, dass das nicht geht? Nur ich. Ich war auf eine total überflüssige innere Begrenzung gestoßen. Ich war erschrocken darüber, dass ich mich immer noch ständig selbst begrenze, obwohl ich schon so lange daran arbeite bewusster zu werden.

Frage Deinen inneren Monolog, was Du über das Altern denkst und reflektiere das:

Manche von uns ekeln sich regelrecht vor alten Menschen. Sie lehnen das Altwerden ab und packen damit umso mehr Energie in den traditionellen Weg des Alterns.

2. Ein unterstützender Freundeskreis

Ich habe Freunde und Bekannte aus allen Altersgruppen. Ich bekomme dadurch mit, was sie bewegt und bleibe flexibler. Mein Horizont erweitert sich und ich schaue über den eigenen Tellerrand. Damit banne ich die Gefahr zu sehr in meinem eigenen Saft zu schmoren.

Einsamkeit ist eine wichtige Ursache vieler Krankheiten, besonders im Alter. Ein unterstützender Freundeskreis ist für unsere Lebensqualität sehr wichtig. Deswegen investiere ich darin Zeit und Energie.

3. Regeneration

Statt dem ausgetretenen Pfad der Degeneration zu folgen und sich darauf zu konzentrieren was alles verloren geht stecke ich meine Energie lieber in Regeneration.

Regeneration ist natürlich: Wir erneuern unsere Hautzellen alle 7 Tage und alle 7 Jahre haben wir uns fast vollständig runderneuert.

Setze eine Intention zur Regeneration:

Unser Körper kennt den Zustand der Ganzheit aus der Kindheit. Wir können ihn als Ankerpunkt für unsere Intention zur Regeneration nutzen, die zum Beispiel heißen kann: Orientiere Dich am Ursprungszustand.

Worauf konzentrierst Du Dich?

Du erschaffst automatisch mehr von dem auf das wir uns konzentrieren.

Beispiel:

Einer meiner Glaubensüberzeugungen ist, dass Falten zum Altwerden dazu gehören. Ich habe seit meiner Jungend daran gearbeitet, dass ich wenn ich schon Falten bekomme, es wenigstens Lachfalten sind. Das hat geklappt. Jetzt versuche ich mich nicht auf die Falten zu konzentrieren, sondern auf die glatte Haut.

Ich konzentriere mich so nicht auf den Mangel sondern auf die Fülle und erschaffe davon mehr.

Such Dir einen Regenerations-Buddy

Mein Mann und ich bilden ein Regenerations-Team. Wir motivieren uns gegenseitig dranzubleiben.

Was ich bisher an Regeneration erreicht habe ist gemischt:

  • Ich wollte keine Alterssichtigkeitsbrille und habe folgendes erschaffen: Das eine Auge sieht gut in der Weite und das andere in der Nähe. Gegen Ermüdungserscheinungen trage ich bei langen Autofahrten und wenn ich viel lese eine Brille.
  • In meinem Unterkiefer habe ich die Zahnstellung verändert. Ein Zahn war gefährlich aus der Reihe getanzt.
  • Mein Haar ist noch fast dunkel.
  • Ich bin gesund.
  • Ich habe „normale“ Falten im Gesicht.

4. Durchhalten

Wenn ich mit Regeneration arbeite, nutze ich das Unterbewusstsein. Ich setze eine Intention und lasse meinen Körper machen. Denn ich kann nicht kontrollieren welche Zellen was tun sollen.

Es gibt leider keine objektive Anzeige, die den Erfolg meiner Regenerations-Bemühungen dokumentiert. Deswegen ist es so einfach sich entmutigen zu lassen und zu schnell aufzugeben.

Ich mache mir immer wieder klar: Ich habe nichts zu verlieren und viel zu gewinnen.

5. Ich achte (auf) mich

Was ist mit Cremes und Co? Den vielen Ernährungsratschlägen: Kein Zucker, kein Mehl, kein Fleisch?

Alles Quatsch?

Um im Alter gesund zu bleiben sollten wir das tun, was zu uns passt und nicht das, was uns Medien und Konzerne suggerieren. Auch hier ist das Sich-selbst-kennen das Allerwichtigste und unsere Richtschnur.

Allem was schwarz-weiß dargestellt wird stehe ich skeptisch gegenüber. Strikte Regeln sind nicht mein Ding. Wenn Dir Regeln helfen, nutze sie!

Alles was uns unterstützt und nicht arm macht ist erlaubt.

So achte ich auf mich:

  • Ich gehe bewusst mit Ernährung um und versuche meinem Körper zu achten. Alte Automatismen, wie Frust mit Schokolade zu bekämpfen, kommen immer wieder durch. Ich werde mir aber bewusster, warum ich das tue.
  • Ich meditiere.
  • Ich habe mich gegen einen Sportverein und für das Isländisch lernen entschieden weil ich nicht mehr als einen festen Termin die Woche haben will.
  • Ich bin Optimistin. Optimisten leben länger und bleiben gesünder. Zum Glück ist Optimismus erlernbar.

Stress hat Auswirkungen

Zum Beispiel auf die Knochendichte und die Hautelastizität: Wir sehen es Menschen an, wenn sie ein hartes Leben haben.

Wie sieht es bei Dir aus mit:

  • Lebenseinstellung
  • Ernährung
  • Lebensstil
  • Was findest Du schwierig und könntest Du vereinfachen?

6. Mein Alter ist dynamisch

Ich sehe nicht immer gleich jung aus. Das hängt mit meiner Ausstrahlung zusammen, die jeden Tag anders ist.

  • Als meine Augenärztin feststellte, dass wir fast gleich alt sind, hat sie die Augen  aufgerissen vor Staunen. Da hatte ich wohl einen jungen Tag.
  • Manchmal schaue ich in den Spiegel und denke: Oh je, meine Regenerations-Experimente bringen gar nichts.

Ist unser Ich zeitlos?

Meinen Eltern sagen sie fühlen sich innerlich wie mit 16. Das kann ich nicht bestätigen. Ich fühle mich zwar nicht wie 53 – keine Ahnung wie man sich da fühlen soll – aber viel weniger unsicher als vor 30 Jahren. Ich fühle mich auch wohler in meiner Haut und schätze das Leben mehr.

Alter als Ausrede

Viele von uns benutzen das Alter als Ausrede dafür sich nicht mehr ändern zu müssen.

Als ob es dafür eine klare Grenze gibt: Ab hier kann ich nichts mehr ändern

Dass alte Menschen nicht in der Lage sind sich zu ändern habe ich lange geglaubt. Bis meine Schwiegermutter mir das Gegenteil bewiesen hat: Mit Mitte 70 hat sie erfolgreich grundsätzliche Lebenseinstellungen geändert.

Viele meiner älteren Klienten denken auch, sie wären zu alt für Veränderungen. Wenn sie dafür offen sind, spiegele ich ihnen dass es sich hierbei um einen Glaubenssatz und nicht um eine Tatsache handelt.

Wir sind nie zu alt um etwas zu ändern

Beispiel:

Marius Kursawe interviewt in seinem Buch: Berge versetzen für Anfänger (S. 68ff) eine 70-jährige, die im Rentenalter angefangen hat Klavier zu spielen. Sie erzählt, durch wie viele Glaubensüberzeugungen sie sich kämpfen musste bis sie sich getraut hat an der Tür der Klavierlehrerin zu klingeln.

Unsere Zeit ist begrenzt

Wir sterben alle. Zeit ist integraler Bestandteil unserer Realität. Sie ist begrenzt und wir sind auf der Durchreise. Die einzige Konstante der Zeit ist die Veränderung. Lasst uns das nutzen und das Beste aus unserem Leben zu machen.

Das Alter ist eine Zahl

Das Alter steht in unserem Pass. Es gibt die Zeitspanne an, die wir hier waren. Es diktiert aber nicht wie wir uns fühlen und wie wir leben sollen. Du bist nicht Dein Alter. Du bleibst Du, Dein ganzes Leben lang.

Es gibt keine allgemeingültigen Vorschriften fürs Altern

Wir können uns nur an uns selbst orientieren. Wir gehen aber keine großen Risiken ein, wenn wir unsere Glaubenssätze ab und zu gründlich ausmisten.

Füll Dein Leben mit dem was Dir  wichtig ist.

Wenn ich als weise alte Frau im Schaukelstuhl sitze, möchte ich mich nicht mit meinen Zipperlein, sondern mit meinem erfüllten Leben beschäftigen.

Auf die Ohren:

Wie wir uns auf das Altern programmieren
Alter und Regeneration

Ich will mit diesem Artikel das Denken über das Altern etwas durchschütteln. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Danke, dass Ihr mit mir hinterfragt habt, was Ihr über das Altern glaubt.

Du möchtest mehr über Deine tiefsitzenden Glaubenssätze herausfinden? Kontaktiere mich für eine Energiearbeits-Sitzung.

Links:

Bücher:

  • Marius Kursawe: Berge versetzen für Anfänger
  • Patricia Tudor-Sandahl: Das Leben ist ein langer Fluss
  • Klaus Möllering (Hrsg.): Die Kunst des Alterns
  • Lissa Rankin: Warum Gedanken stärker sind als Medizin
  • Dr. Joe Dispensa: Werde Übernatürlich
  • Rüdiger Dahlke: Krankheit als Weg
  • Martin Seligman: Learned Optimism

Bilder: Privat

© Inge Schumacher