Der Blog für Deine Entwicklung

Autor: Inge Schumacher (Seite 2 von 12)

Ich wünsche Dir viel Glück!

Wir alle wollen und dürfen glücklich sein. In der amerikanischen Verfassung ist das Streben nach Glück sogar als Grundrecht festgeschrieben.

Es ist dein Geburtsrecht glücklich zu sein“. Yogi Bhajan

Wir Deutschen sind ziemlich glücklich

Im internationalen Vergleich hat Deutschland 2023 den 16. Platz auf der Liste der glücklichen Länder. Spitzenreiter ist Finnland. Das zeigt die aktuelle Global Happiness Study.

Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.“ Albert Schweitzer

Das liegt sicher daran, dass unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind. Wir haben außerdem die Freiheit, uns selbst zu verwirkliche. Das sind gute Voraussetzungen für ein glückliches Leben.

Glück ist dynamisch

Glück ist, wie alle Gefühle, immer auf der Durchreise: Es kommt und geht. Dafür hat die Evolution gesorgt. Wenn wir richtig glücklich sind, schweben wir auf Wolke 7 und achten nicht auf den Säbelzahntiger hinter uns. Andauernde Glücksgefühle wären also ungesund.

Wir haben nur ein Gefühl auf einmal 

Das nutzen unsere Kinder aus, wenn sie Mist gebaut haben und an unseren Humor appellieren: Wenn wir lachen, können wir nicht länger wütend sein.

Wir können unsere Gefühle bewusst steuern

Wir sind keine Opfer unserer Gefühle. Deswegen stehe ich morgens mit Dankbarkeit auf. Ich mache mir bewusst, wofür ich dankbar bin. Das lässt keinen Platz für negative Gefühle.

Unser Glücksempfinden ist unterschiedlich

Wenn wir glücklich sind, verwöhnt uns unser Körper mit einem Hormoncocktail:

  • Serotonin = Glückshormon, Depressive haben davon zu wenig
  • Oxytocin = erzeugt Bindung
  • Dopamin = Antriebssteigerung und Motivation

1. Gene

Das Gen, das für den Serotonintransport zuständig ist, hat großen Einfluss auf unser Glücksempfinden. Deswegen neigen manche Menschen eher zu Depressionen als andere: Der Serotoninhaushalt gerät bei ihnen leichter aus dem Gleichgewicht.

Aber selbst unsere Gene sind nicht in Stein gemeißelt. Die Epigenetik beschäftigt sich damit, welche Gene bei uns aktiv sind.

2. Unsere Umwelt

Ein anderer Faktor für das Glücksempfinden ist die Sozialisation: Was habe ich zu Hause gelernt? Als Teil der Kriegsenkel-Generation tragen wir heute noch viel altes Leid mit uns herum.

3. Persönliche Eigenschaften

Keine Ahnung, ob mein grundsätzlicher Optimismus den Genen oder der Umwelt geschuldet ist. Ich empfinde ihn als großes Glück, weil er mein Leben einfacher macht.

„Unser Glück wird davon bestimmt, wie wir das, was geschieht, interpretieren, wahrnehmen und in unseren Gemütszustand integrieren.“ Kübler-Ross, Kessler S. 235

Zufallsglück existiert für mich nicht

Oft werden zwei Arten von Glück unterschieden.

  1. Als Zufallsglück wird das bezeichnet, was nicht beeinflussbar scheint. Es kommt plötzlich und unerwartet, wie ein 6er im Lotto.
  2. Das Lebensglück gestalte ich selbst: durch Familie, Liebe, Beruf und Freizeit.

Glück ist nicht materiell

Darin sind sich viele einig. Ab einem gewissen durchschnittlichen Einkommen steigt das Glücksgefühl nicht weiter.

Das Schicksal von Lottomillionären beweist das. Die veränderten Umstände scheinen auf sie wie jede andere große Herausforderung zu wirken. Manche kommen damit zurecht und andere nicht. Wenn wir hoffen, dass wir nur glücklich werden, wenn wir mehr Geld auf dem Konto haben, dann machen wir uns etwas vor.

Unsere Welt ist keine Insel der Glückseligen

Leider leben wir in der Dualität und nicht in Utopia: Es gibt zu allem eine Kehrseite: Liebe und Hass, Gesundheit und Krankheit. Diese Dualität ist die Basis unserer Realität.

Auch wenn du viele Herausforderungen im Leben hast, kannst du glücklich sein.

Wir sind hier, um zu lernen. Das tun wir am besten, indem wir uns mit Herausforderungen auseinandersetzen. Ja, das ist doof und anstrengend. Es lohnt sich aber.

Wir sind keine Opfer, sondern Gestalter.“ Inge

Glück jetzt und nicht später

Wir dürfen hier und jetzt glücklich sein. Unser Glück sollten wir nicht in die Zukunft verschieben, auf dann, wenn wir endlich ein wichtiges Ziel erreicht haben: Ein Examen oder den neuen Job.

Elisabeth Kübler-Ross hat viele Jahre lang Sterbende begleitet. Was Sterbende uns mit auf den Weg geben ist, dass wir unser Leben nutzen sollen, um das zu tun, was uns am Herzen liegt und um glücklich zu sein.

Sie hat festgestellt, dass sich schwerkranke Menschen, eher erlauben das zu tun, was für sie wirklich zählt und das macht sie glücklicher, als sie es vorher waren.

„Glück ist unser natürlicher Zustand, aber wir haben verlernt, wie man glücklich ist, weil wir uns in Vorstellungen verstrickt haben, wie Dinge sein sollten.“ Kübler-Ross, Kessler S. 235

Was steht deinem Glück im Weg?

1. Angst

Angst ist eine Emotion, die wir alle gut kennen. Sie gehört zu unserem emotionellen Grundgerüst dazu. Wie wir mit Ängsten umgehen, ist wichtig für unser Glücksempfinden. Denn wir brauchen ein gewisses Maß an innerer Sicherheit, um Glück überhaupt wahrnehmen zu können.

Unbefriedigende Lebenssituationen werden oft aus Angst aufrechterhalten, anstatt das Risiko von Veränderung einzugehen. Das ist das Status Quo Paradox.

Das beste, was wir tun können, um mit unseren Ängsten klarzukommen, ist tiefe Wurzeln zu bilden, die uns festhalten, wenn die Winde der Veränderung wehen.

2. Kontrolle

Aus Angst vor unliebsamen Überraschungen versuchen wir unser Leben durch Kontrolle sicherer zu machen. Was nicht funktioniert, denn das Leben besteht aus ständiger Veränderung. Wir erschaffen unsere Realität dann optimal, wenn wir die Zügel lockerer lassen.

Trau Dich, stückweise Kontrolle abzugeben. Setze den Kurs und versuche locker zu bleiben. Das bedeutet nicht, dass du weniger determiniert bist, ein Ziel zu erreichen. Die Art und Weise, wie du dorthin kommst ist nur eine andere.

Je mehr du dir vertraust, dass du nicht im Stich lässt, umso sicherer fühlst du dich und umso leichter kannst du locker lassen.“ Inge

3. Perfektionismus

Perfektionismus ist eine wunderbare Ausrede fürs Nicht-Tun. Er hindert dich daran anzufangen, denn du bist ja noch nicht gut genug. Diese und andere Ausreden zu entlarven ist wichtig, um glücklich zu sein.

4. Vergangenheit und Schuldgefühle

Viele von uns verurteilen sich für Dinge, die sie in der Vergangenheit getan oder nicht getan haben oder die wir erleiden mussten. Wenn wir uns mit unserer Vergangenheit nicht versöhnen, holen wir diese negativen Gefühle immer wieder zurück. Dann hat das Glück keinen Platz.

5. Begrenzende Glaubenssätze

  • Glück ist rar
  • Glück ist schwer zu finden
  • Ich verdiene kein Glück

Manche Menschen fühlen sich schuldig, wenn es ihnen gut geht. Es fällt Ihnen schwer, ihr Glück zu genießen.

Was du für dein Glück tun kannst

Ich habe mit vielen Menschen gesprochen und über Glück gelesen. Diese Liste ist dabei herausgekommen. Ich hoffe, sie hilft dir dabei, mehr Glücksmomente zu erschaffen.

  • Gesundheit: Sorge für
    • genug Schlaf
    • gutes Essen
    • Alkohol in Maßen
  • Soziale Kontakte
    • Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun
    • Freunde können genau soviel Sicherheit geben, wie Familie
  • Lerne dich selbst gut kennen
    • Arbeite daran, die eigenen Gefühle zu verstehen
    • Nutze deine Resilienz: Wie kannst du dich selbst unterstützen?
  • Selbstwirksamkeit: Erlebe dich als Gestalterin deines Lebens und nicht als Opfer

„Wenn du dich mit deinem Geschenk für diese Welt verbindest, findest du Erfüllung in dir und verstehst, wie wichtig es ist, dass du da bist“. Laura Marina Seiler S. 227

  • Mache Sinn-volles
    • Es macht glücklich, den Sinn deines Handelns zu sehen
    • Nicht die Menge, sondern die Qualität deines Tuns ist entscheidend
  • Sei aktiv bis ins hohe Alter
    • Körperlich und geistig fit sein macht Spaß
    • Was du nutzt, bleibt erhalten
  • Sprich über das Positive in deinem Leben
    • Das macht es dir bewusster
    • Es verbreitet positive Energie
  • Akzeptanz
    • Wut und Ärger sind auch nur Gefühle, die vorbeigehen. Lass sie ziehen.
    • Gib dem Negativen wenig Raum. Es ist da und gehört zum Leben dazu.
  • Humor
    • Lache über dich selbst. Das nimmt dem Leben die Härte.
    • Nimm dich nicht so wichtig. Nicht jede abfällige Bemerkung meint dich.
  • Flexibilität
    • Wenn du leicht die Perspektive wechseln kannst, hast du mehr Möglichkeiten zu reagieren.
    • Lerne dazu, das schafft mehr Optionen, um glücklich zu sein.
  • Sei neugierig
    • Strebe nach Weiterentwicklung.
    • Normale Bildungswege sind zweitrangig zum Glücklich sein. Das Abitur allein macht nicht glücklich. Vielleicht hilft es aber, etwas zu erreichen, das dich glücklich macht.

Glück auf die Ohren

Glück ist dynamisch
Glück ist kein Zufall
Was steht Deinem Glück im Weg?
Was Du für Dein Glück tun kannst

Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt

Das meine ich ernst. Wünsche sind sehr effiziente Energietransporter und ich verschicke mit diesem Artikel den Wunsch:

Mögest du tausende von glücklichen Momenten erschaffen und erleben!

Sehr gut drückt das Lied von Sarah Connor diesen Wunsch aus. „Zufälligerweise“ hörte ich es im Radio, als ich diesen Artikel schrieb.

Hier findest du das Video auf You Tube: Ich wünsche dir all das Glück dieser Welt. Besonders gefällt mir die Zeile: …“Ich wünsch dir Mut und Vertrauen in dich selbst“…

Was ist für dich Glück und was tust du dafür?

Du brauchst Unterstützung? Sprich mich unverbindlich an!

Links

Bücher

  • Inge Schumacher 2024: Jammern kannst du später
  • Elisabeth Kübler-Ross und David Kessler 2003: Geborgen im Leben
  • Francois Lelord 2008: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
  • Laura Marina Seiler 2017: Mögest Du glücklich sein

Bilder: privat

© Inge Schumacher

Wie du emotionale Bedürfnisse nachholen kannst

Emotionalen Bedürfnisse bringt fast jeder Erwachsene aus der Kindheit mit. Zum Glück sind wir in der Lage, uns um diese Grundbedürfnisse selbst zu kümmern. Ich behaupte sogar, dass wir unsere Verletzungen als Erwachsene sehr wirkungsvoll heilen können.

Emotionale Sicherheit ist ein Grundbedürfnis

Seelische und emotionale Sicherheit brauchen wir, um gesunde und stabile Persönlichkeiten zu entwickeln. Wir benötigen sie, um schwierige Lebenssituationen zu meistern und Selbstvertrauen aufzubauen.

Idealerweise wachsen wir in einer Umgebung auf, die sich sicher anfühlt. Wir haben Bezugspersonen, die sich um uns kümmern. Wir können uns darauf verlassen, dass jemand kommt, wenn wir weinen oder schreien.

Woher kommt unser Nachholbedarf an emotionalen Bedürfnissen?

Unsere emotionalen Grundbedürfnisse kommen zum Beispiel dann zu kurz, wenn

  • unsere Eltern viel Stress hatten und mit sich selbst beschäftigt waren
  • sie selbst nicht gelernt haben, verlässliche Bindungen einzugehen
  • oder wir Geschwister hatten, die viel Aufmerksamkeit brauchten

Es gibt viele Ursachen, die wir nicht beeinflussen können. Wir tragen so diverse Verletzungen davon. Damit haben wir es deutlich schwerer, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Und das ist normal. Jesper Jul behauptet sogar, es gäbe keine Kindheit ohne Trauma.

70 Prozent aller Erwachsenen kämpfen mit Traumata. Mir ging das genauso. Ich war als Mutter nicht immer so präsent, wie ich es gerne gewesen wäre. Wegen einer Depression hatte meine Älteste im Alter von zwei bis drei Jahren eine Mutter, die emotional nicht hundertprozentig für sie da sein konnte.

Es ist also nicht verwunderlich, wenn viele von uns als Erwachsene unbefriedigte emotionale Bedürfnisse mit sich herumtragen.

Wir entwickeln dann Strategien, um das uns fehlende Gefühl der emotionalen Sicherheit und Bindung, woanders herzubekommen.

Ich arbeite mit meinen Klienten daran, diese Überlebensstrategien ins Bewusstsein zu holen und die ihnen zugrunde liegenden inneren Verletzungen zu heilen.

Praxis-Beispiel Bedürfnisse nachholen

Ich habe die Erlaubnis, die Geschichte einer Klientin zu schildern, die an meinem dreimonatigen 1:1 Mentoringprogramm teilnimmt.

Ihr Ziel für unsere gemeinsame Arbeit war, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und sich nicht mehr ausbremsen zu lassen.

Ihr Bedürfnis nach seelischer Sicherheit und Geborgenheit konnte ihr ihre Mutter aufgrund der eigenen Biografie nicht geben.

Das hatte zur Folge, dass sie sich einen Mann gesucht hat, der diese Aufgabe übernommen hat. Er hat sich um sie gekümmert. Sie drückt das so aus: „Dieser Mann hat mich gerettet.“ Er war sozusagen ihre emotionale Überlebensstrategie.

Dass sie einen Narzissten geheiratet hat und sich ihm jahrelang unterordnete, war der Preis für diese Sicherheit. Nach etlichen Jahren Ehe hat ihr Mann sie verlassen. So hat sie so ihren äußeren Halt verloren und wurde auf sich selbst zurückgeworfen.

Sie hat sich psychologische Unterstützung geholt und angefangen, innere Arbeit zu leisten. Dadurch hat sie sich besser kennengelernt und angefangen zu reflektieren.

Gefangen in alten Abhängigkeiten

Sie kam zu mir, als sie merkte, dass sie nicht weiterkam. Immer wieder fiel sie in alte Muster zurück. Sie fühlte sich als Opfer ihres Ex-Mannes, der sie und ihre Kinder allein gelassen hatte. Sie verstand nicht, warum sie das nicht ändern konnte.

Wir haben festgestellt, dass sie ihr Bedürfnis nach seelischer Unterstützung und Sicherheit von ihrem Ex-Mann gestillt bekam.

Als ich ihr erklärte, dass sie sich dieses Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit selbst erfüllen könne, war sie neugierig.

Emotionale Sicherheit in Eigenregie

Wir haben gemeinsam überlegt, wie sie sich selbst die so wichtige emotionale Sicherheit geben könnte. Die Lösung fanden wir in ihrem intuitiven Wissen, dass sie eine gute Mutter ist. Diese innere Überzeugung war der Schlüssel für ihre Selbstheilung.

Sie hat für sich die Mutterrolle übernommen und gab sich auf diese Weise selbst die dringend benötigte seelische Sicherheit.

Sie hat ein Bild entwickelt, in dem sie sich selbst einen Arm um die Schultern legt. Das ist ihr Symbol dafür, dass sie für sich selbst verlässlich da ist. Das hat ALLES verändert.

  • Sie erlebt sich seither als selbstwirksam und nicht mehr als Opfer
  • Sie schaut positiv in die Zukunft und hat weniger Angst
  • Sie hat viel mehr Selbstvertrauen
  • Die Abwertung durch den Ex-Mann verletzt sie nicht mehr

Dadurch, dass sie ihr Bedürfnis nach seelischer Sicherheit selbst gestillt hat, hat sie ihre gesamte Situation verändert. Sie fühlt sich wohler und schenkt sich neue Freiräume. Sie heilt sich selbst.

Sie ist jetzt in der Lage, sich selbst besser zu regulieren. Das bedeutet, mit ihren Gefühlen fertig zu werden. Sie ist dazu nicht mehr auf Hilfe von außen angewiesen.

Sie fühlt sich deutlich weniger abhängig vom Urteil ihres sozialen Umfelds. Das gibt ihr die Freiheit, mehr sie selbst zu sein. Das zeigt sich im täglichen Leben daran, dass sie besser für sich einstehen und klarere Grenzen setzen kann.

Dass sie selbst für sich und ihre Bedürfnisse da ist, hat viele positive Auswirkungen auf ihr soziales Umfeld.

Sie stellt fest, dass sie einfacher die Kontrolle abgeben kann. Kontrolle auszuüben war bisher wichtig für sie, weil sie die fehlende emotionale Sicherheit sonst nicht ertragen hätte. Sie ist dadurch viel eher bereit, unbekannte Wege einzuschlagen, weil sie sich selbst mehr vertraut.

Mit anderen Worten: Sie heilt sich selbst. Die Voraussetzungen dafür sind:

  • Die Bereitschaft, innere Arbeit zu leisten und auch dahin zu schauen, wo es weht tut
  • Die Heilung ihres Bindungstraumas
  • Die kontinuierliche Arbeit mit mir einmal in der Woche über mehrere Monate

Du siehst an diesem Beispiel, dass du wichtige emotionale Bedürfnisse, die du als Kind nicht erfüllt bekommen hast, als Erwachsener sehr gut nachholen kannst. So schenkst du dir nachhaltige Heilung auf tiefster Ebene.

Welche unerfüllten emotionalen Bedürfnisse brauchen deine Aufmerksamkeit?

Sich selbst das zu geben, was du – oft schmerzlich – vermisst, ist ein längerer Prozess. Du musst dich gut kennen- und reflektieren lernen, um festzustellen, was genau dir fehlt. Dann findest du bestimmt einen wirksamen Weg, um dich selbst zu heilen.

Du beschenkst dich nachhaltig, wenn du dich um deine emotionalen Bedürfnisse kümmerst

Wenn du deine emotionalen Bedürfnisse erfüllst, schenkst du dir die Freiheit, wirklich du selbst zu sein. Jede Minute, die du in dich investierst, bekommst du vielfach zurück. Du wirst sehen: Deine Lebensqualität steigert sich und dein Leben verändert sich nachhaltig zum Positiven.

Du musst das nicht allein schaffen. Ich helfe dir gerne dabei. Sprich mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

6 Tipps für ein stressfreies Weihnachten

Weihnachten ist ein mit Erwartungen überfrachtetes Großereignis. Du musst aber nicht in Stress und Hektik ersticken.

Weihnachten ist nichts für Weicheier

In keiner anderen Zeit prallen so viele Erwartungen aufeinander wie an Weihnachten. Wochenlang bereiten uns Medien und Werbung auf das Fest des Friedens und des Schenkens vor: In sanftem Kerzenlicht wird im Rahmen der glücklichen Großfamilie gegessen und Geschenke ausgetauscht, über die sich alle Beteiligten außerordentlich freuen.

Realitätscheck

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Großfamilie mit vielen verschiedenen Menschen, die alle unterschiedliche Leben führen, blind verstehen?

Hand aufs Herz. Wie sind deine Erwartungen für dieses Weihnachten?

Weihnachts-Erfahrungen

Nicht umsonst veranstalte ich am 7. Dezember einen Weihnachtsworkshop mit dem Titel: Von Werten, Wehmut und Wahnsinn im Rahmen der Self-Coaching Workshops mit.

Weihnachten bedeutet für die meisten von uns Stress, der skurrile Blüten treibt. Frag mal nach den Kindheitserfahrungen deiner Eltern, deiner Freunde und Kollegen. Da kommt eine große Anzahl von unglaublichen Weihnachts-Geschichten zusammen. Viele davon sind sehr traurig.

Weihnachten entschärfen

Seit über 30 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen. Wir haben drei Kinder. Ich hatte also viel Zeit, um mit meiner eigenen Familie Weihnachten zu üben. Mittlerweile ist es für uns alle ein ziemlich entspanntes Fest. Für mich war das ein langer, oft nicht einfacher, Lernprozess.

Hier sechs Tipps, die sich bei mir bewährt haben:

1. In der Vorweihnachtszeit den Fuß vom Gas nehmen

Wenn die Vorweihnachtszeit anstrengend ist, dann ist das keine gute Voraussetzung für ein entspanntes Weihnachten. Seit ich mehr arbeite, gibt es weniger Weihnachtskekse und die Wohnung ist auch nicht mehr so ordentlich. Meine Kinder bekommen keine selbst gebastelten Adventskalender mehr.

Ab Kind Nr. 3 fühle ich mich auch nicht mehr dafür zuständig, in der Schule zu backen. Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Aktivitäten beschränkt habe. Jetzt sehe ich das als gute Investition in ein entspanntes Weihnachten.

2. Weniger Geschenke sind mehr

Ich habe gute Erfahrungen mit einer Begrenzung beim Schenken im Familien- und Freundeskreis gemacht. Die Erwachsenen in beiden Familien – mein Mann und ich haben beide drei Geschwister – verzichten schon lange auf Geschenke.

Ich gehe nicht gerne einkaufen und habe deswegen eine Liste mit Ideen, die ich im Laufe des Jahres fülle. Geschenke in der letzten Minute sind für mich Stress pur; deswegen vermeide ich das.

Hier ist dein individuelles Wohlgefühl entscheidend. Ich habe Freunde, die einen riesengroßen Spaß daran haben, in letzter Minute kreative Ideen für Geschenke zu produzieren.

Ich fertige jedes Jahr vier Advenstkränze an

3. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation

Das allerwichtigste ist Transparenz über die individuellen Erwartungen. Was wollen alle am Fest Beteiligten? Die Kinder, die Eltern, die Großeltern, die Geschwister und die Freunde.

Welche Erwartungen hat wer und welche wollen wir umsetzen? Es ist gar nicht einfach, konkrete Erwartungen zu formulieren, da wir gerade zu Weihnachten oft ziemlich schwammig sind. Dieses unterschwellige „Ihr wisst doch …“ ist nicht hilfreich. Aussprechen bringt Klarheit, auch für die Redner.

Wenn Familienmitglieder nicht offen kommunizieren und behaupten, dass ihnen alles recht ist, nur weil sie einem einen Gefallen tun wollen, geht das nach hinten los.

Die Erwartungsklärung war ein Prozess, der einige Jahre gebraucht hat. Es hat sich gelohnt: Mit steigender Transparenz der einzelnen Erwartungen ist unser Weihnachtsfest immer entspannter geworden.

4. Reflexion: Wie kann Weihnachten stressfreier werden?

Besonders als Eltern mit Kindern solltest du dir über die eigenen Zielvorstellungen klar sein. Hier einige Fragen, die helfen können:

  • Was lief bei den letzten Weihnachtsfesten gut und was nicht? Warum?
  • Wie sind geschätzte familieninterne Rituale? Wie wichtig sind sie den einzelnen Familienmitgliedern und dienen sie allen noch?
  • Prioritäten setzen, was ist für uns Weihnachten am allerwichtigsten? (Bei mir ist es Stressfreiheit.)

Automatismen erkennen und abstellen

Gerade Weihnachten meinen wir, dass wir Traditionen nicht sterben lassen dürfen, weil unser Fest dann gleich mitstirbt – was natürlich Unsinn ist. Wie so oft gibt es mehr Möglichkeiten als wir denken.

Nur weil es immer eine Gans am 1. Weihnachtstag gab, muss das in diesem Jahr nicht genauso sein. Wenn es ohne Gans nicht geht, kannst du sie auch bei einigen Restaurants bestellen.

Die Hauptvoraussetzung für kreative Ideen und andere Lösungen ist, dass du offen für neue Gedanken bist. Das bist du aber nur, wenn du dir bewusst bist, dass wir an Weihnachten noch mehr im Autopiloten-Modus fahren als sonst.

Ich schaue durch einen fertig gestellten Adventskranz

5. Planung vor Weihnachten

Weihnachten tut Struktur gut. Je mehr Personen beteiligt sind, zu mehr Planung rate ich. Diese Planung sollte aber viele Freiräume beinhalten, damit nicht so schnell Druck oder Hektik aufkommt.

Die Freiräume, also das, was nicht drin steht, sind bei der Planung für Weihnachten am wichtigsten.

Wie grob oder wie detailliert deine Planung ist, kommt auf deine Präferenzen an. Hier ein paar Strukturierungs-Möglichkeiten:

  • Eine Übersicht über die Beteiligten: Wer ist wann wo?
  • Ein Essensplan: Wer ist zuständig für was? Was kann wann vorbereitet werden?
  • Zeit für individuelle oder gemeinsamen Pausen, wie einen Film ansehen, spazieren gehen, spielen.

Ich habe gelernt, an den Weihnachtstagen möglichst keine Experimente zu machen. Entspannend ist eher das, was man kennt. Brettspiele zu spielen, obwohl man das sonst nie macht, ist zum Beispiel keine gute Idee.

Kinder brauchen besonders viel Freiraum

Kleine Kinder haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und können sich noch nicht gut selbst beschäftigen. Ich rate davon ab, ein großes Essen zu planen, das ihnen wenig Freiraum gibt. Stress ist dann vorprogrammiert.

Größere Kinder können gut in die Vorbereitungen einbezogen werden und Verantwortung für Aufgaben übernehmen. Meine Kinder greifen mir in dieser Zeit gerne unter die Arme. Auch hier gilt für mich als Chefplanerin: Klar zu sein ist das Allerwichtigste!

6. Nur du bist für dich verantwortlich

Jeder muss dafür sorgen können, dass es ihm gut geht. Das gilt auch und besonders an Weihnachten. Diese Verantwortung lässt sich nicht delegieren.

Meine Kinder merken oft vor mir, dass ich gestresst werde und fragen mich, was los ist. Dank dieses Frühwarnsystems und kann dann sofort reagieren und Druck herausnehmen.

Was tut dir gut?

  • Trau dich, aus alten Strukturen auszubrechen, wenn sie dich belasten!
  • Entziehe dich dem Trubel und fahr weg, wenn dir alles zu viel wird.
  • Binde deine Familie ein bei den Vorbereitungen und delegiere. Bedenke, dass du dann damit leben musst, dass Dinge anders gemacht werden, als du es tun würdest. Eine gute Übung in Akzeptanz!
  • Ganz wichtig: Du bist nicht dafür verantwortlich, was Andere denken.

Wenn es trotzdem eskaliert

  • Hole dir Hilfe beim Herunterfahren des Stresslevels.
  • Nimm wahr, was Stress-Auslöser für dich sind und merke sie dir für nächstes Weihnachten.
  • Erwarte nicht, dass nur, weil du in diesem Jahr ein paar Sachen änderst, kein Stress mehr entsteht.

Die Weihnachtszeit ist immer wieder ein Test für mich, der mir zeigt, welche Fortschritte ich im letzten Jahr in meiner persönlichen Entwicklung gemacht habe.

Ein selbst gebasteltes Lebkuchenhaus

Mein Angebot für ein entspanntes Weihnachtsfest:

Die Themen, an denen du gerade arbeitest, kommen oft gerade in der Weihnachtszeit hoch. Hol dir Hilfe. Ich biete ein Energiearbeits-Coaching an, um dich zu unterstützen.

Wenn du in Hamburg wohnst, kannst du live mit mir im Self- Coaching Workshop: Von Werten, Wahnsinn und Wehmut in der Weihnachtszeit am 7.12. 2022 ab 18:30 Uhr an einem entspannten Weihnachten arbeiten. Anmeldung über Self-Coaching Hamburg bei Meetup oder Eventbrite

© Inge Schumacher

Falsch abgebogen? Kontrolle gibt Sicherheit

Wenn ich die Kontrolle über eine Situation zu haben glaubte, fühlte ich mich sicher. Ich hatte früher große Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen und auf meinem Lebensweg falsch abzubiegen. Das hatte zur Folge, dass ich mein Leben minutiös plante.

Problematisch wurde es dann, wenn etwas Unvorhergesehenes passierte. Das stresste mich total. Dann waren sofort Angst und Unsicherheit da. Es war schwer für mich, mit Unwägbarkeiten umzugehen. Ich fühlte mich dann vom Leben persönlich angegriffen.

Kontrolle bei der Berufswahl

Ich habe Betriebswirtschaft studiert und neun Jahre im Controlling (ja, da steckt das Wort Kontrolle drin) gearbeitet. Mit meinem Abitur hätte ich auch andere Studienfächer wählen können. Ich habe aber eine für mich sichere Berufsausbildung gewählt, von der ich hoffte, dass sie mir später noch nutzen würde.

Im Nachhinein habe ich mit dieser Ausbildung die richtige Abzweigung genommen. Auf jeden Fall wende ich das dort Erlernte heute noch an.

Projektmanagement ist immer noch mein zweiter Vorname und ich bin stolz darauf. Ich liebe es, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu vereinfachen. So kann ich meine Klienten gut dabei unterstützen, Ordnung in das Durcheinander von Gefühlen und persönlicher Historie zu bringen und mit ihnen Lösungen zu erarbeiten.

Ich kann das unaufgeregt und mit viel Zugewandtheit und Akzeptanz tun. Denn ich habe selbst (fast) keine Angst mehr davor, falsch abzubiegen.

Was ist mit meinem Kontroll-Wahn passiert?

Ich durfte mich besser kennenlernen. Mein Weg zur Expertin für Energiearbeit hat dafür gesorgt, dass ich bei mir aufgeräumt habe und das immer noch tue. Ich durfte lernen, dass ich mich niemals im Stich lasse. Stück für Stück, über viele Jahre hinweg, habe ich mir so Selbstvertrauen erarbeitet.

Dieses Vertrauen beruht darauf, dass ich meine Fähigkeiten gut kenne. Ich weiß, dass ich mich nicht torpediere, auch wenn ich mehrmals falsch abbiege.

Angst gehört dazu

Ich habe auch gelernt, dass Angst zu meinem Leben gehört.

Besonders, wenn ich Neuland betrete, zittere und bibbere ich. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass unbekannte Situationen Ängste bei mir auslösen. Das macht mich wachsam, denn dafür ist die Angst da.

Ich weiß, dass meine Angst ein Signal ist, dass mich auf eine Baustelle hinweist. Ich verfüge über das nötige Handwerkszeug, um mit diesem ganz normalen Gefühl umzugehen.

Die Angst verschwindet wieder, wenn ich mir ihre Ursachen angesehen habe.

Wenn ich heute falsch abbiege, bin ich eher neugierig als verzweifelt. Ich hole meinen „Indianer Jones“-Abenteurer heraus und finde vielleicht so unverhofft einen verborgenen Schatz.

Weniger Kontrolle, mehr Selbst-Vertrauen

Es hat Jahre gedauert und es fällt mir heute manchmal noch schwer, die Kontrolle abzugeben und ins Vertrauen zu gehen.

Auch wenn ich falsch abbiege, hat das einen Sinn. Vielleicht bekomme ich ihn nie heraus. Das ist in Ordnung. Mein gesteigertes Selbst-Vertrauen hilft mir dabei

Ich brauche innere Stabilität und Ruhe

Hüpft mein Geist von einer Befürchtung zur nächsten:“ Oh, das könnte passieren, und jenes könnte schieflaufen“, dann bin ich im Stress. Dann ist mein Körper auf Flucht, Kampf oder Totstellen eingestellt und mein Gehirn kann seine Arbeit nur eingeschränkt erledigen. Ich bleibe dann weit unter meinen Möglichkeiten, weil ich meine Intuition nicht verstehe.

Ich vertraue mehr meiner Intuition

Wir schwimmen in einem Meer von Informationen, von denen wir nur ein Bruchteil bewusst wahrnehmen können. Wir geben uns ständig Hinweise und Inspirationen, die wir nur bemerken brauchen.

Selbstvertrauen erleichtert die Kontroll-Abgabe

Ich bin viel ruhiger geworden. Mich werfen Kleinigkeiten, wie ein falsches Abbiegen, nicht mehr aus der Bahn. Ich versuche nicht mehr verzweifelt, die Kontrolle über eine unerwartete Situation zu bekommen, die ich sowieso nie haben werde. Ich spare so viel Energie, die ich in sinnvolle Aktionen, statt in wilden Aktionismus stecke.  

Falsch abbiegen, Kontroll-Verlust bei einem Autounfall

Beispiel: Die richtige Mischung aus Vertrauen und Kontrolle

Ich suchte eine neue Kollegin. Meine Mitleitung aus dem Hortprojekt verabschiedete sich in den verdienten Ruhestand. Die Nachfolgesuche gestaltete sich schwierig.

Wie sollten wir jemanden finden, der Spaß daran hat, für kleines Geld zweieinhalb Tage von 12 bis 16 Uhr mit Kindern zu arbeiten? Zudem sollte er oder sie gut in unsere Gemeinschaft passen.

Die Monate vergingen. Wir sprachen mit vielen möglichen Bewerber*innen. Einige haben auch hospitiert. Die eine war körperlich nicht fit genug, der anderen war es zu laut. Wieder andere hatten andere Pläne. Mir hat das deutlich gemacht, dass wir eine gute, aber auch anstrengende Arbeit leisten.

An einem Nachmittag bekam ich eine Panikattacke: Ein*e Nachfolger*in war immer noch nicht in Sicht und die Zeit wurde knapp. Ich erzählte meiner Tochter und ihrer besten Freundin von meinem Problem.

Da meinte die Freundin: „Meine Mutter vielleicht …“, da klickte es bei mir. Wir kannten uns von der gemeinsamen Arbeit als Elternvertreterinnen in der Klasse unserer Kinder. Ich hatte sie bisher nicht auf dem Schirm gehabt. Sie hatte Interesse!

Als sie hospitierte, ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Unsere Köchin wurde krank, und auch sonst war es das reinste Chaos. Das waren keine guten Voraussetzungen, um einen guten Eindruck zu machen. Das hat sie zum Glück nicht abgeschreckt.

Unsere Köchin bereitet Wraps zu.

Ich dachte, wir wären falsch abgebogen bei der Kolleg*innensuche. Mein Optimismus war zeitweise auf Tauchstation gegangen. Ich habe trotzdem weitergemacht und mir ist eine unerwartete Lösung scheinbar in den Schoß gefallen.

Selbstvertrauen hilft beim Loslassen

Mit jeder Erfahrung, dass auch verzwickte Situationen gut ausgehen, wächst mein Vertrauen in mich und in meine Fähigkeiten, mein Leben zu gestalten.

Ich finde dieses Selbstvertrauen so hilfreich, dass ich ein Buch darüber schreibe. Es zeigt, wie du mehr Vertrauen in den wichtigsten Menschen deines Lebens bekommst.

Auch für dich gibt es gute Lösungen. Lass uns unverbindlich darüber sprechen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: KI und privat

© Inge Schumacher

Wie im Hier und Jetzt Veränderung gelingt

Im Hier und Jetzt zu sein für deine Zielerreichung der entscheidende Punkt. Leider befinden wir uns meist in der Vergangenheit oder in der Zukunft.

Beobachte einmal deinen Geist. Du wirst feststellen, dass er wild durch die Gegend hüpft und sich mit Vergangenem und Zukünftigem deutlich mehr beschäftigt als mit der Gegenwart. Das geht uns allen so.

Die Folge davon ist, dass wir so abgelenkt sind, dass wir nur ein Bruchteil von dem wahrnehmen, was gerade vorgeht. So verpassen wir viele Momente unseres Lebens. Sie rauschen an uns vorbei. Das ist schade.

Gewohnheit bedeutet Sicherheit

Unser Verstand ist sowohl eine Zukunfts-Prognose- als auch eine Vergangenheits-Fortschreib-Maschine. Er schreibt die Vergangenheit fort, damit die Zukunft sicher und vorhersagbar ist.

Du programmierst dich auf den gewohnten Tagesablauf: Zähneputzen, Kaffee trinken, Frühstücken, zur Arbeit fahren, sich über den Stau oder den vollen Bus ärgern, die Kollegen verurteilen … Das ist vertraut und deswegen sicher, wenn auch nicht unbedingt angenehm.

Unbewusst arbeitest du so daran, die gleichen Erfahrungen immer wieder zu machen. Wenn du etwas in deinem Leben verändern willst, musst du deinen sicherheitsliebenden Verstand austricksen. Das kannst du nur in der Gegenwart tun.

Mein Beispiel: Im Alltag war ich lange Zeit entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit: Während ich die Wäsche sortierte, plante ich das Mittagessen, während ich kochte, plante ich den Nachmittag.

Hätte, hätte Fahrradkette

Ich liebte das „Hätte-“ und „Wäre“-Spiel. Das ist eine sehr beliebte Gedanken-Spirale, die im Konjunktiv stattfindet. Sie geht so: „Wenn ich dieses oder jenes anders gemacht hätte, dann wäre das nicht passiert.“ Da war ich in der Vergangenheit, die nicht änderbar ist.

Für die Erreichung deiner Träume und Ziele musst du deine Gewohnheiten ändern und Neuland betreten. Du musst deine Realität verändern. Das kannst du nur im Hier und Jetzt.

Du kreierst deine Zukunft immer im Jetzt

In der Gegenwart befindest du dich genau zwischen der Vergangenheit und der dir bekannten Zukunft. Nur wenn du präsent bist, kannst du

  • deinen Autopiloten ausschalten und das Hamsterrad anhalten
  • neue Wege gehen und andere Entscheidungen treffen
  • deiner Programmierung ein Update verpassen

Der Moment im Hier und Jetzt ist auch der einzige Zeitpunkt, an dem du die Kontrolle über deinen vor dich hinplappernden Verstand übernehmen kannst. Du merkst dann, was er dir alles einflüstert, und kannst es ignorieren.

Dein Autopilot wird dir mit Sicherheit mit seinem Flehen und Bitten in den Ohren liegen, nur bloß nicht deine gewohnten Pfade zu verlassen. Das kann er gerne tun. Muss er sogar, denn dafür ist er ja da.

Du bist nicht die Sklavin deines Autopiloten. Du steuerst nämlich gerade selbst dein Lebensauto. Dein aufgeregter Autopilot liefert dir den eindeutigen Beweis dafür.

Wenn du im Hier und Jetzt bist, sind deine Sinne wach und nehmen wahr, was ist. Du bist aufmerksam.

Affirmationen wirken nur im Hier und Jetzt

Affirmationen sollen helfen, Veränderungen umzusetzen. Sie sind positive Aussagen, die durch Wiederholung eine neue Denkgewohnheit etablieren sollen.

Wenn du Affirmationen aber nicht vom Zeitpunkt des Hier und Jetzt aus losschickst, kannst du dir die Mühe sparen. Denn wenn es dir gerade schlecht geht, nützen positive Affirmationen, wie „Ich bin glücklich“, wenig. Alles in dir schreit gerade das Gegenteil in die Welt hinaus. Das kann auch keine Affirmation ändern.

Wenn du präsent bist, hast du die Möglichkeit, dir bewusst zu werden, was gerade los ist. Dann fällt dir zum Beispiel auf, wenn du einen negativen Glaubenssatz aktivierst. Genau in diesem Moment kannst du effektiv etwas dagegen unternehmen, beispielsweise eine passende Affirmation einsetzen.

Vielleicht denkst du jetzt: Das klingt plausibel. Aber wie gelingt es mir, im Hier und Jetzt zu sein?

Fünf Tipps für mehr Präsenz

1. Mit Entspannung in die Gegenwart

Bewusst in der Gegenwart zu bleiben, gelingt am besten, wenn du innerlich ruhig bist. In Stress-Situationen kannst du keine Präsenz üben. Der Körper erwartet dann ständig, auf irgendeine Gefahr reagieren zu müssen. Das Adrenalin hält dich fest im Griff.

Mein Problem war: Was bedeutet Entspannung?

Um präsent zu werden, solltest du in einem möglichst ruhigen, ausgeglichenen Zustand sein. Das ist dann ein Problem, wenn du nicht weißt, wie sich Entspannung anfühlt. Genau das war die Herausforderung, die ich meistern musste.

Ich hatte keine Ahnung, wie Entspannung funktioniert, weil ich ständig unter Spannung stand. Das war mein Normal. Natürlich war ich mir dessen nicht bewusst.

Als mir ein Coach empfahl, mehr zur Ruhe zu kommen, konnte ich nicht verstehen, was er damit meinte. Ich war es gewohnt, durch meinen Tag zu galoppieren. Wie könnte ein entspannter Alltag, in dem ich mich wohlfühle, aussehen?

Ich hatte keine Ahnung. Ich lief den ganzen Tag auf Hochtouren. Dieser Zustand war so normal für mich, dass ich mir ein anderes Dasein nicht vorstellen konnte. Heute weiß ich, dass ich abhängig vom Adrenalin war.

Ich musste Entspannung erlernen

Wege zu finden, mich zu entspannen, war nicht leicht. Ich probierte einiges aus. Am einfachsten fiel es mir, mich in der Natur, auf einer Bank im Garten oder beim Spazierengehen zu entspannen.

Ich sitze bei meiner Freundin in Island auf der Terrasse

Meine Aufmerksamkeit war zwar nicht automatisch im Hier und Jetzt, ich merkte aber, wie ich mehr von meiner Umgebung wahrnahm, innerlich ruhiger wurde und die Spannung in meinem Körper ein wenig nachließ.

2. Deine Atmung bringt dich ins Hier und Jetzt

Kennengelernt habe ich die Bauchatmung in einem Yoga-Kurs. Mein Bauch bewegte sich überhaupt nicht beim Atmen, so oberflächlich atmete ich. Die Spannung in meinem Körper behinderte ein tieferes Ein- und Ausatmen.

Wir kommen mit der Fähigkeit zur tiefen Bauchatmung auf die Welt. Babys und Kleinkinder beherrschen sie perfekt. Du kannst wunderbar beobachten, wie sich bei ihnen beim Atmen der Bauch hebt und senkt.

Mittlerweile ist die tiefe Bauchatmung für mich die wirkungsvollste Methode, um schnell ins Hier und Jetzt zu kommen und mich zu entspannen. Sie ist meine Tür in die Gegenwart.

Atmen tust du überall

Das Schöne ist, dass das bewusste Atmen überall funktioniert: zu Hause, bei der Arbeit und draußen.

Wenn du beim Atmen aufmerksam bist, kannst du fühlen, wie deine Energie, die vorher wild in Richtung Zukunft und Vergangenheit herumgehüpft ist, zu dir zurückgeeilt kommt.

3. Den Tag mit Präsenz starten

Früher bin ich mit einer Aufgaben-Liste im Kopf aufgewacht. Da war ich sofort in der Zukunft. Der vor mir liegende Tag fühlte sich dadurch oft wie eine Pflichtübung an. Jetzt nutze ich das Aufwachen, um mich in der Gegenwart zu verankern, indem ich dankbar bin für alles, was ich in meinem Leben habe.

4. Sei kreativ auf deinem Weg ins Hier und Jetzt

Nutze deine Kreativität, um mehr Präsenz in dein Leben zu bringen. Eine Freundin von mir hat sich vorgenommen, jeden Tag eine Kleinigkeit anders zu machen. Darüber führt sie Tagebuch.

Ihre Idee finde ich deswegen so gut, weil sie zweifach wirkt: Sie übt auf spielerische Weise das Präsent sein und beschäftigt sich jeden Tag zusätzlich mit Veränderung.

Du willst ein paar Beispiele?

  • Einen Purzelbaum im Bett machen
  • Mit einem Klecks Zahnpasta auf der Nase Zähneputzen (probiere das aus, du musst bestimmt lachen!)
  • Etwas kochen oder essen, was sie noch nie probiert hat
  • Einen neuen Weg zur Arbeit gehen
  • Zwei verschiedene Socken oder Schuhe anziehen

In dem Moment, in dem sie etwas Neues macht, ist sie im Hier und Jetzt.

5. Ich lade dich zum Experimentieren ein

Nur du kannst herausfinden, wie du am besten ins Hier und Jetzt kommst. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern nur das, was für dich funktioniert.

Wenn du dich beim Trommeln oder Tanzen entspannst und präsent wirst, super. Für andere ist ein Spaziergang in der Natur das Geheimnis, um zur Ruhe und im Hier und Jetzt anzukommen. Da hilft nur ausprobieren.

Meditieren, um ruhig zu werden, liegt nicht jedem. Wenn dir das einfach fällt, ist Meditation ein wirkungsvolles Instrument. Auch hier gibt es unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Teste die kostenlose App Mindfulness Bell. Die gibt es für Android und Apple. Sie gibt dir in von dir festgelegten Intervallen ein Zeichen, in die Gegenwart zurückzukommen.

Im Hier und Jetzt zu leben ist innere Arbeit

Präsent zu sein kann anstrengend sein, weil

  • du es nicht gewohnt bist
  • deine Aufmerksamkeit viel mehr Energie als der Autopilot braucht
  • es eine Weile dauert, um eine neue Gewohnheit zu etablieren

Hänge also deine Ziele nicht zu hoch. Es ist schon ein großer Erfolg, wenn du es schaffst, morgens präsent in den Tag zu starten.

Versuche also, so oft wie möglich in der Gegenwart zu sein. Wenn du im Hier und Jetzt bist, dann fließt keine Energie in die Vergangenheit oder die Zukunft. Du hast alle deine kreativen Ressourcen bei dir und kannst damit wahre Wunder bewirken.

Willst du deine Realität verändern und das leben, wozu du hier bist? Vereinbare einen unverbindlichen Beratungs-Termin mit mir.

Beitragsbild: Dall-e KI, Rest privat

© Inge Schumacher

12 Pubertäts-Überlebens-Strategien

Hier sind zwölf Strategien für dich, die das tägliche Überleben mit Kindern in der Pubertät erleichtern. Ich habe drei Kinder zwischen 14 und 23 Jahren. Sie sind alle unterschiedlich und leben ihr Erwachsen werden auch anders.  

Anlass mir Gedanken zu machen, war eine Klientin. „Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll!“ seufzte diese Klientin, deren Pubertier mal wieder zu Höchstform auflief. „Achte auf dich selbst“, war meine Antwort.

Als Synonym für das Wort Pubertät nutze ich gerne „akute Frontallappenauflösung“. Ich finde es sehr einleuchtend, dass Menschen mit derartigen Umbauvorgängen im Gehirn, sich gelegentlich seltsam verhalten.

Das Einsetzen der Pubertät definiere ich als den Zeitpunkt, an dem die notorischen Frühaufsteher zu lang schlafenden Morgenmuffeln mutieren.

Pubertät auf einem anderen Planeten

Meine eigene Pubertät habe ich in einer anderen Zeit erlebt. Ich habe seither viel um- und neu gelernt. Unsere Sprösslinge wachsen mit dieser ständigen sich verändernden Umwelt und der Unsicherheit auf.

Heute aufzuwachsen ist nicht einfach. Geeignete Vorbilder sind schwer zu finden. Jede muss sich ihren eigenen Weg suchen. Ich versuche, wie du auch, meine Kinder auf ihrem Weg in die Zukunft möglichst gut zu unterstützen.

1. Es gibt wenig Vorbereitungsmöglichkeiten auf die Pubertät

Richtig vorbereiten kannst du dich auf die Pubertät deiner Kinder nicht. Vieles ist vorher einfach nicht vorstellbar und das ist auch gut so. Bücher und gute Ratschläge können hilfreich sein, sind aber nicht das Leben.

Weit vor der Pubertät haben wir mit unseren Kindern Veränderungen besprochen, die auf sie zukommen können: Dass sie sich selbst und die Welt nicht mehr verstehen, sich fremd und unverstanden fühlen, und dass sie damit nicht allein sind.

Meine heute 23-jährige Tochter hat uns mit 15 die Rückmeldung gegeben, dass ihr diese  Warnungen zumindest ein wenig geholfen haben.

2. Kinder früh in die Verantwortung nehmen

Dass wir die Kinder für voll nehmen, und sie von Anfang an in Entscheidungen miteinbeziehen, ist meiner Meinung nach, eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, die Pubertät gemeinsam einigermaßen zu überstehen.

Beispiel:

Unsere Große hat im Juli Geburtstag und war damit ein Kann-Kind: Ob sie schon in die Schule gehen oder erst die Vorschule besuchen soll, war die große Frage. Wir Eltern waren unentschieden, der Kindergarten und der Schularzt auch. Also haben wir gemeinsam Informationen gesammelt und ihr die anstehende Entscheidung erklärt. Sie hat die Vorschule gewählt und im Nachhinein war das die richtige Entscheidung.

3. Was ist die richtige Entscheidung für dich?

Ich frage meine Kinder heute noch, wenn sie vor einer Entscheidung stehen und mich um Rat fragen: „Was ist das Beste für dich? Womit geht es Dir am besten?“ Wenn sie gewohnt sind, in sich selbst hineinzuhören, besteht die Hoffnung, dass dies auch in dieser Zeit der akuten Frontallappenauflösung noch funktioniert.

4. Wieder in meine Mitte kommen

Hand aufs Herz: Deine Kinder können dich innerhalb von Sekunden auf die Palme bringen. Sie kennen dich gut und wenn sie dich im falschen Moment erwischen, ist es passiert. Das Drama nimmt seinen Lauf. Wie kommst du da am besten wieder heraus?

Gehe auf Abstand. Um von der Palme herunterzusteigen, konzentriere ich mich beispielsweise 30 Sekunden lang auf etwas Schönes: genieße eine Tasse Kaffee auf der Bank draußen oder erinnere mich bewusst an einen glücklichen Moment. Eine derartige Mini-Aus-Zeit reicht oft, um wieder in Balance zu kommen.

5. Bleib locker, als Eltern sind wir sowieso peinlich

Erst bist du die Autorität in allen Lebenslagen und dann ist das plötzlich vorbei. Pubertät bedeutet für die Kinder, sich von uns Eltern und dem Gewohnten abzugrenzen. Deswegen schämen sich deine Kinder ab einem gewissen Zeitpunkt fremd, besonders im sozialen Umfeld.

Eine Notfallclownsnase in der Dose

6. Humor als Pubertäts-Puffer

Humor ist für mich das Schmierfett jeder sozialen Beziehung. Manchmal reicht schon eine Prise Humor, um Situationen mit einem Pubertier zu entschärfen. Oft lachen wir dann gemeinsam über uns selbst.

7. Akzeptanz und Wertschätzung

In schwierigen Zeiten, wenn Kommunikation unmöglich scheint, schicke ich meinem Kind Akzeptanz. Wie das geht? Wenn ich ruhig bin und mich gerade nicht aufrege, schicke ich ihnen in Gedanken, dass ich sie akzeptiere und was ich an ihnen schätze. Da gibt es zum Glück eine Menge.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese unsichtbare Unterstützung immer ankommt und Beziehungen sehr positiv beeinflussen kann. Ich nutze Wertschätzung und Akzeptanz in meinem gesamten persönlichen und beruflichen Umfeld. Menschen merken, was und wie man über sie denkt und reagieren darauf.

8. In Kontakt bleiben

Geht es bei uns hoch her, am besten bevor wir explodieren, trennen wir uns räumlich. Da unsere Kinder eigene Zimmer haben, ist dies nicht weiter schwierig.

Ich sorge dafür, dass die Kommunikation nie ganz abreißt. Sie wird möglichst in ruhigere Zeiten verlagert. Solange ich in Kontakt bin und bleibe, habe ich ein besseres Gefühl dafür, was mit meinen Lieben los ist.

Die Basis für diese Kommunikation solltest du idealerweise vor der Pubertät gelegt haben. Hinterher ist sie viel schwieriger aufzubauen.

9. Du bist und bleibst Vorbild

Kinder kannst du in der Pubertät nicht mehr erziehen. Es ist zu spät – die Grundlagen hast du aber zum Glück schon gelegt. Bei den Mädchen kam der Punkt, an dem ich das gemerkt habe mit 12 Jahren. Irgendetwas war plötzlich anders. Sie waren viel schwieriger zu überzeugen und zu leiten. Bei meinem Sohn war das Erziehen schon mit 10 Jahren vorbei.

Meine Kinder beobachten genau, wie ich die Herausforderungen im Alltag angehe. Sie sehen, dass ich auch nicht weiterkomme oder schlecht drauf bin. Da ich mir wünsche, dass sie nett mit sich selber und anderen umgehen, versuche ich mit gutem Beispiel voranzugehen.

Als mich zwei Nachbarinnen darauf ansprachen, wie freundlich meine Mädchen sie grüßen, habe ich die beiden gefragt, was sie denn machen. Die Antwort von beiden war: „Das, was du auch tust, Mama.“

10. Von fremden Pubertäts-Erfahrungen lernen

Ich hole mir gerne Anregungen, wie andere die Pubertät ihrer Kinder erleben und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Oft gibt es kleine und große Ideen, die ich in meinen Alltag mitnehmen kann. Manche Fehler erspare ich mir so.

Lange habe ich überlegt, eine Pubertätsselbsthilfegruppe ins Leben zu rufen. Es ist nie etwas aus dieser Idee geworden. Ich stelle es mir trotzdem hilfreich vor, sich einmal im Monat auszusprechen und danach gestärkt wieder zurück in den Alltag zu gehen.  

11. Wo liegen deine Grenzen?  

Eltern wie Kinder brauchen Schutz. Es rächt sich, wenn unsere Grenzen ständig überschritten werden. Daher frage dich immer wieder, was du noch ertragen kannst und was nicht mehr. Die eigenen Grenzen und die der Kinder im Blick zu haben, ist in der Pubertät besonders wichtig. Wenn es Probleme gibt, darf es keine Tabus geben.

Ich habe mehrfach erlebt, dass Jugendliche für ihre Familie nicht mehr tragbar waren. In diesen Fällen hat Unterstützung von außen sehr geholfen.

Eine Freundin hat sich wegen der massiven Probleme, die sie mit einer Tochter in der Pubertät hatte, externe Hilfe geholt. Die Situation zu Hause war für sie nicht mehr zu ertragen. Über das Jugendamt hat sie psychologische Unterstützung gefunden und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe daraus gelernt, dass es okay ist, alleine nicht mehr weiter zu wissen und dann auch Hilfe in Anspruch zu nehmen.

12. Jede Pubertät ist anders

Jede Familie tickt anders, und jeder Mensch entwickelt sich unterschiedlich. So erleben wir auch die Pubertät sehr verschieden.

Meine zweite Tochter hatte andere Strategien, mit sich und ihren Problemen umzugehen als die erste. Sie machte viel mehr mit sich selbst aus als die Große. Das bedeutete für mich, meine Überlebensstrategien diesem Kind anzupassen.

Fazit

Die Pubertät der Kinder ist eine Phase im Familienleben, die einfacher wird, wenn du möglichst bewusst mit dir und den Kindern umgehst.

Was ich an dieser Lebensphase genieße ist, dass meine Kinder immer mehr von sich in die Familie einbringen. Viele Ideen, die unser Familienleben bereichern, kommen mittlerweile von ihnen und das ist klasse.

Du brauchst Unterstützung und Inspirationen im Umgang mit deinem Pubertier? Lass uns darüber sprechen.

Literaturtipp

Jesper Juul: Pubertät. Wenn erziehen nicht mehr geht , Kösel, 3. Auflage, 2010

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: privat

© Inge Schumacher

Kennst du deinen Autopiloten?

Oft regiert der Autopilot unser Leben. Das erleichtert uns Vieles.

Aber, wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir selbst am Steuer unseres Lebensautos sitzen und lenken. Das funktioniert nur bewusst im Hier und Jetzt.

Wie du dein Lebensauto bewusst steuerst.

Achtsamkeit ist in aller Munde. Der bewusstere Umgang mit sich und mit der Umwelt ist sehr aktuell. Überall arbeiten Menschen daran, sich besser kennenzulernen. Viele haben verstanden, dass nachhaltige Veränderung im Kleinen und bei jedem Einzelnen anfängt.

Mit dieser Blogbeitrag mache ich den Weg zu einem bewussteren Leben anhand von Beispielen greifbar. Ich erkläre, wie unser Autopilot arbeitet und schenke dir eine Übung zum bewusster werden mit Grundwerten.

A. Der Autopilot

Ein gutes Beispiel  ist das Auto fahren lernen meiner Tochter. Bisher ist sie nur mitgefahren. Sie hatte keine Ahnung, was das Fahren eines Autos ausmacht. Sie hat nicht darüber nachgedacht und es gab auch keinen Anlass dazu. Jetzt staunt sie, auf wie viele Sachen sie sich beim Fahren konzentrieren muss. Sie fragt mich, wie ich das denn alles auf einmal hinkriege.

Im Alltag fahren wir mit unseren Gewohnheiten mit. Wir denken über vieles nicht mehr nach und reagieren automatisch. Diesen Automatismus nenne ich den Autopiloten.

Dein Autopilot ist ein Archiv

Du kannst dir das so vorstellen: Der Autopilot besteht aus einer Menge kleiner Archivare, die jede Erfahrung sorgsam in großen Aktenschränken verstauen. Sobald wir in einer bestimmten Situation sind, zieht einer dieser Archivare blitzschnell die entsprechende Akte und wir reagieren, so wie wir es gelernt haben. Im Laufe der Zeit haben wir so einen Erfahrungsschatz aufgebaut, der uns prägt. Wir folgen Mustern aus der Vergangenheit, ohne dass wir auf der bewussten Ebene etwas davon mitbekommen.

Wenn wir in Situationen geraten, die wir eigentlich vermeiden wollen, fragen wir uns, wie wir dorthin gekommen sind. Daran ist unser Autopilot schuld.

Der Autopilot erleichtert uns das Leben

Der Autopilot ist eine sehr sinnvolle Einrichtung. Er macht uns das Leben in vieler Hinsicht leichter: Wir sind durch ihn in der Lage, Auto zu fahren, auf den Verkehr zu achten und uns gleichzeitig zu unterhalten. Beim Gehen müssen wir nicht darüber nachdenken, wie man einen Fuß vor den anderen setzt.

In einigen Bereichen dient der Autopilot uns jedoch nicht: Dann, wenn wir bewusst unsere eigene Wirklichkeit erschaffen wollen. Dann sollten wir in der Lage sein, den Autopiloten auszuschalten und vom Fahrersitz aus unser Leben aktiv zu steuern.

Hier ein Beispiel:

Es gibt Menschen, die immer wieder die eigene Vergangenheit als Ursache für ihr Opferdasein anführen. Jemand anderes ist schuld daran, dass alles schief geht in ihrem Leben. Damit geben sie die Verantwortung für ihr Leben ab und nehmen sich so die Möglichkeit es aktiv zu steuern. Das Leben passiert ihnen vom Beifahrersitz aus und entsprechend machtlos und schlecht fühlen sie sich.

B. Lerne selbst zu steuern

Meine Tochter hatte erst Theorieunterricht und lernte dann mit einem Auto umzugehen, zu schalten und zu steuern. Es fiel ihr anfangs schwer, zusätzlich auf den Verkehr zu achten. In den ersten beiden Fahrstunden hat der Fahrlehrer das Kuppeln und Schalten übernommen und meine Tochter nur lenken, Gas geben und bremsen lassen. Zu viel Neues wäre eine Überforderung gewesen.

Die Sicherheit der gewohnten Wege zu verlassen und bewusster zu werden, kann Angst verursachen. Wir verlassen dann unsere Komfortzone und begeben uns in Unsicherheit. Die Motivation, aus dieser Komfortzone herauszukommen ist, dass wir uns selbst verwirklichen und unsere Träume leben wollen.

Da in unseren Schulen oft eher trockenes Wissen auf dem Lehrplan steht, werden wir dort nicht auf das selbstständige Fahren vorbereitet. Es gibt also keine geregelte Ausbildung für das Fahren des Lebensautos. Wir sind für diese Ausbildung selbst verantwortlich.

Das heißt nicht, dass wir beim Lernen alleine sind. Ich hole mir Unterstützung bei Freunden, Familie oder in meinem Netzwerk. Ich ziehe einfach dadurch hilfreiche Information an, dass ich offen dafür bin: Informationen aus dem Internet, aus Büchern oder aus Workshops. Es ist immer wieder spannend, wen und was ich dabei entdecke.

Ich versuche, meine Selbstfahrausbildung spielerisch anzugehen und mit einer Portion Abenteuerlust zu würzen. Dadurch nehme ich den Druck heraus. Ich baue damit auch den Glaubenssatz von mir ab, der sagt, dass Lernen eine ernste Angelegenheit sein muss.

1. Ein gutes Übungsfeld sind unsere Grundwerte

Ein wichtiger Bereich, in dem wir uns kennen sollten sind unsere Grundwerte. Ich nenne diese Grundwerte auch innere Wahrheiten. Wenn wir uns bewusst sind, welche Werte wir verinnerlicht haben, können wir sie als eine Art inneren Kompass nutzen. Entscheidungen fallen uns dann viel einfacher.

Eine meiner Grundwerte ist Ehrlichkeit

Seit ich weiß, dass Ehrlichkeit für mich eine wichtige innere Wahrheit ist, fällt mir Vieles leichter. Ich habe immer Probleme erschaffen und mich unwohl gefühlt wenn ich nicht authentisch war.

Am einfachsten fahre ich durchs Leben, wenn ich meinen Werten folge. Ich bleibe mir dann treu und fühle mich wohler. Ich bin in meinem Flow.

2. Jeder hat andere Grundwerte

Es ist mir sehr schwer gefallen einzusehen, dass viele Menschen den Grundwert Ehrlichkeit nicht haben und dass das OK ist. Ich habe weniger Probleme, das bei Menschen zu akzeptieren, die mir nicht nahe stehen. Ganz anders sieht das aus, wenn meine Kinder mich anschwindeln. Ihr kennt das alle: „Ich war das nicht!“ „Ja, ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“ Darüber kann ich mich aufregen.

So ist das mit unseren Grundwerten: Jeder hat andere und wir denken oft, dass unsere persönlichen Werte die einzig richtigen sind und daher allgemeingültig sein müssen. Dem ist nicht so. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass jeder auf seinem Kompass andere Werte stehen hat. Und diese Werte sind genauso relevant wie unsere eigenen.

3. Übung zu den Grundwerten

Nimm Dir ein Blatt Papier und unterteile es in 2 Spalten. Schreibe in die erste Spalte Deine Grundwerte und in der zweiten Spalte notierst Du Dir ob und wie Du sie heute lebst. Du solltest sie so konkret wie möglich aufschreiben.

Wie findest Du Deine Grundwerte? Fragen die dir dabei helfen können sind:

  • Was ist wichtig in meinem Leben?
  • Womit verbringe ich heute viel Zeit und fühle mich gut dabei?
  • Was willst Du genau in Deinem Leben haben?
  • Wovon brauchst Du mehr?
  • Was möchtest Du noch lernen und wissen?

Du kannst auch durch konkrete Situationen Hinweise auf Deine Grundwerte finden:

  • Wann hast du das letzte Mal ein Gefühl von Erfüllung oder tiefer Zufriedenheit gespürt? Stell dir die Situation genau vor. Dort warst du mit deinen Werten wahrscheinlich im Einklang. Welche Werte waren das?
  • Wann warst du das letzte Mal unzufrieden und unglücklich? Gegen welche Werte könntest du da gearbeitet haben? Oder lebst du nach Werten, die für dich heute nicht mehr stimmen?

Auf Deine Werte schließen kannst Du auch durch das was Dir Spaß macht und Deine Augen leuchten lässt.

Beispiele für Grundwerte:

Sicherheit, Zufriedenheit, Abenteuer, Selbstständigkeit, Glück, Liebe, Familie, Unterstützung, Gemeinschaft, Gesundheit, Kreativität, Freiheit, Gerechtigkeit.

Wichtig ist mir festzuhalten, dass deine Werte dich nicht begrenzen. Sie gehören zu dir und durch sie kannst du dich besser kennenlernen. Du kannst diese Werte auf so unterschiedliche Art und Weise leben, wie du dir das jetzt vielleicht noch nicht vorstellen kannst.

C. Den Autopiloten stoppen

Wenn du dir deiner Werte bewusst bist, merkst Du vielleicht bald, an welchem Punkt ein Archivar dabei ist, eine Akte zu zücken und sagst: Stopp! An dieser Situation fühlt sich etwas komisch an. Hör auf diese Information! Dieser Stopp ist entscheidend. Durch Dein Stopp wird der Autopilot sofort abgestellt. Dann bist Du raus aus dem Automatismus und kannst anders reagieren und analysieren, was sich komisch angefühlt hat.

Was kannst du tun, wenn Du merkst, dass du im Autopilotenmodus gefahren bist? Setze gezielt kleine Aktionen. So veränderst du deine Realität und fängst an, eine neue Akte in deinem Archiv anzulegen.

Beispiel für kleine Aktionen nach einem Stopp

Im Gespräch atme ich bewusst ein oder fasse mir ans Ohrläppchen. In dieser kurzen Zeitspanne kann ich mich neu orientieren und anders reagieren.

Wir erschaffen das, worauf unsere Aufmerksamkeit liegt oder wohin unser Autopilot uns steuert. Wenn wir gelernt haben, dass wir Opfer sind und uns das Leben passiert, dann ist das auch so. Es wird so lange so bleiben, bis wir uns dieses Automatismus bewusst werden und uns entscheiden, anders zu handeln.

Was kannst du tun, wenn du dich als Opfer fühlst? Suche dir eine Situation, in der du achtsam behandelt wirst. Gehe in ein Café. Da bist du als Kunde automatisch wichtig. Jemand bedient dich. Oder suche den Kontakt zu Freunden, die dich wertschätzend behandeln.

D. Müssen wir uns immer allem bewusst sein?

Bewusster zu leben bedeutet nicht, sich in jedem Moment allem bewusst zu sein. Ich finde das wenig effizient und viel zu anstrengend. Ich muss nicht immer wissen, welche Werte, Glaubenssätze oder Gefühle gerade eine Rolle spielen. Genauso wie meine Tochter irgendwann nur einen Teil ihrer Aufmerksamkeit zum sicheren Auto fahren braucht, brauche ich langfristig nur einen Teil meines Bewusstseins, um meine Realität so zu erschaffen, wie ich möchte.

Entscheidend ist, rechtzeitig zu bemerken, wenn ich von dem für mich optimalen Weg abkomme. Ich realisiere dann, dass gerade etwas nicht in Ordnung ist. Dann kann ich nach einem Stopp wieder zurück auf den Weg fahren, den ich mir bewusst aussuche.

Ich habe mir angewöhnt, mehrmals am Tag innezuhalten und mich zu fragen, ob ich gerade auf dem richtigen Weg bin. Dadurch kann ich nötige Kurskorrekturen vornehmen und mich dann idealerweise wieder in meinem Flow begeben.

E. Du erschaffst Deine eigene Realität

Auch dir wird es immer leichter fallen, dein Lebensauto bewusst zu steuern und immer öfter das Lenkrad in die Hand zu nehmen und den Autopiloten auszustellen. Stück für Stück erkennst du die Programme und Automatismen, die du mit dir herumträgst. Verurteile dich nicht dafür, dass du sie hast. Sie haben dir einmal gedient.

Mit dem Ausschalten des Autopiloten erschließt du das Hier und Jetzt und aktivierst Deine Superkraft:

Nur im Jetzt kannst du bewusst deine Realität erschaffen. Nur hier triffst du die Entscheidungen, die dich dahin bringen, wo du wirklich hin möchtest.

Wenn du ab jetzt öfter vom Fahrersitz aus dein Lebensauto steuerst und bestimmst, wo es lang geht, bedeutet das, dass du die Verantwortung für deine Entscheidungen übernimmst. du und kein anderer fährt dein Auto. So macht das Fahren Spaß! Vergiss nicht, ein wenig Humor und Abenteuerlust auf deinen Weg mitzunehmen.

Viel Freude beim Erschaffen!

Ich gebe dir gerne ein paar Fahrstunden, falls du Unterstützung beim bewussten Erschaffen brauchst.

Der Autopilot auf die Ohren

Dem Autopiloten auf der Spur
Der Sozialpsychologe Shalom H. Schwartz hat Grundlagenforschung zum Thema Werte betrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Shalom_H._Schwartz . Er hat Grundwerte in 82 Länder untersucht und ein bekanntes Wertediagramm erstellt:  Internationale Werte.

Bilder: Pixabay, Dan Hersh

© Inge Schumacher

7 Übungen für heilende Hände

Heilende Hände hat jeder von uns. Wir bekommen sie sozusagen als Grundausstattung mitgeliefert.

Du meinst vielleicht, du hast keine heilenden Hände . Ich kann dir versichern, du nutzt deine Hände jetzt schon erfolgreicher als du glaubst. Du bist viel besser darin, als du denkst.

Überlege mal: Wenn du dich stößt, fasst du als erstes instinktiv die schmerzende Stelle an und streichst darüber. Das ist kein Zufall.

Deine Hände beruhigen dich, wenn du sie auf die schmerzende Stelle legst. Du förderst so Heilung und Entspannung. Du nutzt deine Hände also schon längst als Übermittler von heilenden Energien.

In diesem Artikel gebe erkläre ich dir die Hintergründe und gebe dir 7 Tipps, wie du dich mit deinen heilenden Händen vertrauter machst.

Wo hast du heilende Hände in Aktion erlebt?

Massagen kennst du bestimmt. Jemand, der gut massieren kann, spürt verhärtete Muskeln auf und löst die Verspannungen. Er schenkt deinem Körper und deinem gesamten Sein Ruhe.

Meine Osteopathin arbeitet mit und nimmt ganz viel Informationen über ihre Hände auf.

Kennst du Reiki? Diese japanische Kunst des Handauflegens ist bei uns weit verbreitet. Wenn du die Chance hast, probiere das einmal aus.

Heilende Hände haben keine unerwünschten Nebenwirkungen

Um dein Körper-Geist-System besser zu verstehen, finde ich es hilfreich, selbst mit deinen heilenden Händen zu experimentieren.

Das Schöne ist, dass du nichts kaputt machst, wenn du deine Hände als ein Instrument zur Heilung einsetzt.

Alle Eltern sind Heiler

Wenn dein Kind sich wehtut, wirst du automatisch deine Hand auf die schmerzende Stelle legen, wenn es sich nicht um eine offene Wunde handelt. Meine Kinder haben von sich aus meine Hand dahin gelegt, wo es wehtat.

Deine Berührung tröstet und gibt Sicherheit. Alleine dadurch unterstützt du die Selbstheilung deines Kindes.

In meiner Praxis ermutige ich Eltern immer wieder, ihre Kinder zu berühren und ihnen Heilung zu schicken. Sie kennen sie am besten und merken schnell, wann das passt und wann nicht.

Selbstheilung

Wir heilen uns immer selbst, egal wer oder was uns dabei unterstützt. Bewegung oder Vitamine, gute Energien oder ein fähiger Arzt.

Meine heilenden Hände

Ich benutze meine Hände beruflich, wenn eine Behandlung das erfordert, vergesse ihre heilenden Fähigkeiten im Alltag aber auch immer wieder.

Meine Töchter hatten im letzten Sommer riesige Mückenstiche, was vermutlich an einer allergischen Reaktion lag. Die Stellen waren groß und rot und taten weh. Meine Mittlere kam zu mir mit der Idee: Mama, kannst du nicht einfach mal deine Hände draufhalten?

Klar konnte ich. Daran geglaubt, dass es hilft habe ich jedoch wenig. Wir haben also ein Experiment gemacht.

Es war faszinierend. Nach 15 Minuten Handauflegen war der riesige Mückenstich nur noch halb so groß. Am nächsten Tag haben wir die Behandlung wiederholt und danach war sie nicht mehr notwendig.

Wie ich das gemacht habe?

Ganz genau kann ich das nicht beschreiben. Ich habe die Intention zur Heilung gehabt und die Hände über die betroffenen Stellen gehalten. Geholfen hat mir dabei bestimmt auch meine langjährige Erfahrung im Umgang mit Energien.

Das kannst du auch. Probiere das einmal aus. Wie gesagt: Schaden kannst du nicht anrichten, im Gegenteil. Du musst noch nicht einmal hundertprozentig an die Wirksamkeit deiner heilenden Hände glauben. Es reicht, wenn du offen bist.

Heilung ist natürlich

Das Drumherum ist übrigens total egal. Erlaubt ist, was für dich passt. Während des Heilens darfst du dich unterhalten und es darf gelacht werden. Das entspannt die Situation und kann die Heilung fördern.

Ich habe mich währenddessen immer wieder auf meine heilende Absicht fokussiert. Mehr nicht.

Wie du deine Hände bewusst zum Heilen einsetzt

Die Hände sind dein Fokuspunkt. Stelle dir vor, wie heilende Energie durch deinen Körper in die Hände fließt.

Du solltest diese Energie nicht aus dem eigenen Körper holen, sondern von außen. Daher, woher, für dich die zur Heilung passende, Energie herkommt. Du schützt so deine Energiereserven. Das ist wichtig, denn du kannst nicht helfen, wenn deine eigenen Batterien leer sind.

Ich bitte bei meiner Energiearbeit, die passende Energie selbst, zur Verfügung zu stehen. Sie ist immer da, darauf kann ich mich verlassen.

Während der Heilung kannst du die Hände auf den Körper auflegen oder ihn darüber schweben lassen. Probiere aus und stelle fest, was sich im Einzelfall stimmiger für dich anfühlt.

Bei den Mückenstichen meiner Kinder habe ich die Handfläche nahe über der Stelle gehalten und meine Arme vorsichtig auf dem betroffenen Körperteil abgestützt, damit sie nicht müde werden.

Wer heilt hat recht

Ob Mückenstiche oder Neurodermitis – es gibt keine Grenzen oder Regeln für den Einsatz deiner heilenden Hände. Die Wirkung ist heutzutage medizinisch noch nicht nachweisbar. Das brauchst dich aber nicht davon abhalten, es auszuprobieren.

 7 Übungen für deine heilenden Hände

Wenn du deine Hände bewusst benutzt, setzt du dich konkret mit deinem Körper auseinander und trittst mit ihm in Kontakt. Dadurch verbesserst du die Kommunikation mit ihm. Das können wir alle gut gebrauchen. Leider sind viele von uns, mich eingeschlossen, mit ein Defizit in der eigenen Körperkommunikation aufgewachsen.

Für diese Übungen solltest du am Anfang in bequemer Stellung an einem ruhigen Ort sitzen. So kannst du in Ruhe ausprobieren.

1. Energieball

Halte deine Hände mit leicht geöffneten Fingern etwa zwei Zentimeter voneinander entfernt. Stelle dir vor, wie sich zwischen ihnen eine Energiekugel bildet. Lasse sie größer und kleiner werden, indem du deine Hände zusammen oder auseinanderführst.

2. Achtsame Berührung

Setze dich ruhig hin und konzentriere dich auf deine Hände. Lege sie auf verschiedene Körperteile und spüre die Wärme und Energie, die von ihnen ausgeht.

3. Atem-Energie

Atme tief ein und visualisiere, wie du während des Ausatmens heilende Energie durch deine Hände ausatmest. Halte sie über Bereiche deines Körpers, die Unterstützung benötigen.

4. Selbstheilung

Lege deine Hände auf die Bereiche deines Körpers, die Unwohlsein oder Schmerzen verspüren. Stell dir vor, wie heilende Energie durch deine Hände fließt.

5. Energie-Scan

Halte deine Hände erst 5cm, dann 10cm und dann 15 cm über deinem eigenen Körper und bewege sie langsam auf und ab. Fühle, ob du Unterschiede in der Energie oder Temperatur wahrnimmst. Streiche sanft über die Stellen, die sich bedürftig anfühlen.

6. Visualisierung

Schließe die Augen und visualisiere, wie du heilendes Licht durch deine Hände auf dich, eine Freundin oder ein Familienmitglied lenkst. Energie kennt keine Grenzen – der Empfänger muss also nicht im selben Raum sein wie du.

7. Spreche mit deinem Körper

Zum Beispiel tut dir der Fuß weh. Untersuche die schmerzende Stelle und sammle Informationen:

  • Fühlt sie sich hart oder weich an?
  • Ist sie kalt oder warm?
  • Juckt die Haut?
  • Ist sie gerötet?

Dann frage den Fuß, wie du ihn bei der Heilung unterstützen kannst.

  • Hilft ihm eher Wärme oder Kälte?
  • Braucht der Fuß Ruhe und muss hochgelegt werden oder hilft eine vorsichtige Massage?
  • Wo sollst du deine Hand hinlegen?

Schon die Aufmerksamkeit, die du deinen Fuß zukommen lässt, fördert die Selbstheilung.

Beim ersten Mal fühlst du dich wahrscheinlich komisch dabei. Egal, es ist ja keiner da, der sich über dich lustig machen kann.

Bei diesen Übungen geht es um das bewusste Lenken von Energie. Mit ein wenig Achtsamkeit, Offenheit und etwas Übung, baust du so eine engere Verbindung zu deinen heilenden Händen auf.

Beschwerden unbedingt beim Arzt abklären

Diese Übungen können dich und dein soziales Umfeld unterstützen. Sie ersetzen jedoch keinesfalls die Behandlung durch Fachpersonal. Andauernde Beschwerden solltest du auf jeden Fall mit Ärzten und Spezialisten abklären. Deine heilenden Hände kannst du natürlich trotzdem weiter einsetzen.

Du möchtest eine engere Beziehung zu deinen heilenden Händen aufbauen? Ich begleite dich gerne dabei. Vereinbare ein unverbindliches Beratungsgespräch.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Beitragsbild: Mirjam Kilter, anderes: Pixabay

© Inge Schumacher

Energetische Hausreinigung, wozu?

Was hat die Energie um uns herum mit unserem Schlaf zu tun? Sehr viel! Hier findest du einen Überblick über Ursachen für Schlafprobleme und warum eine energetische Hausreinigung helfen kann.

Du schläfst schlecht und findest keine Ursachen dafür? Du fühlst dich unbehaglich in den eigenen vier Wänden? Dann gehörst du zu den Menschen, die sensibel auf Energien in ihrer Umgebung reagieren.

Die Energie von Orten ist einzigartig

Wir nehmen Orte unterschiedlich wahr. An manchen  fühlen wir uns wohl und können uns gut regenerieren. Diese Orte ziehen uns an. Andere Orte empfinden wir als anstrengend, ohne dass wir erklären können warum das so ist.

Kraftorte haben ein besonders hohes positives Energieniveau. Sie sind überall auf unserem Planeten zu finden. Einige der bekanntesten Plätze mit sehr starken Energien sind die ägyptischen Pyramiden, Stonehenge in Großbritannien oder der Ayers Rock in Australien.

Wie können Energien in der Umgebung unser Wohlbefinden beeinträchtigen?

Viele Menschen reagieren empfindlich auf spezifische Energien in ihrer Umgebung. Sie schlafen schlecht oder fühlen sich nicht wohl. Hier hilft oft das energetische Reinigen von Wohnung, Haus und Grundstück. Bei der von mir angewandten Methode werden die störenden Energien aufgespürt, entstört und harmonisiert.

Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf die Energien in ihrer Umwelt. Alle von mir untersuchten Energien seien es geopathische Belastungen oder andere Energien sind schwer objektivierbar. Daher ist das subjektive Empfinden der Bewohner entscheidend.

1. Geopathische Belastungen stören den Schlaf

Für die verschiedenen Energien in der Erde unter denen Menschen leiden können und die ich harmonisiere gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Ich nenne sie im Folgenden zusammenfassend geopathische Belastungen.

1.1 Wasseradern

Wasseradern sind die häufigste Ursache von Störfeldern. Viele Menschen reagieren mit Unwohlsein und schlechtem Schlaf, wenn sie auf Wasseradern wohnen. Wasseradern werden meist vom Grundwasser gespeist. Auch tiefer im Untergrund fließendes Wasser – in bis zu 1000 Metern – kann Auswirkungen haben.

1.2 Erdschlote

Die Erde ist immer in Bewegung. In Deutschland haben wir weder größere Erdbeben, noch aktive Vulkane. Es gibt jedoch trotzdem jedes Jahr einige hundert kleine Erdbeben. Wir bemerken sie nicht. Die Erschütterungen konzentrieren sich meist auf das Oberrheintal und die Niederrheinische Bucht sowie die Schwäbische Alb und das Vogtland. (Erdbeben in Deutschland).

Erdschlote entstehen durch minimale Ausgleichsbewegungen der Erde auf Unruhen an anderen Stellen – also auch in seismologisch ruhigen Gebieten. Durch die kleinsten Bewegungen verändert sich der Energiefluss in der Erdoberfläche.

1.3 Globalgitter oder Hartmanngitter

Das Hartmann- oder Globalgitter ist das vielleicht bekannteste Gitternetz. Es umspannt die gesamt Erde horizontal und vertikal. Die Gitternetzlinien verlaufen von Norden nach Süden im Abstand von ca. 2 m und von Westen nach Osten im Abstand von ca. 2,50 m. Der Name Hartmanngitter stammt vom Arzt Dr. Ernst Hartmann, der dieses Netz entdeckte und erforschte. Das Netz ist abwechselnd positiv und negativ geladen und verhält sich daher insgesamt neutral.

Wenn sich die Gitternetzlinien oder die Knotenpunkte jedoch mit anderen Netzen oder mit Wasseradern überschneiden, kann es zu Störungen kommen.

1.4 Curry Gitter

Dr. Manfred Curry befasste sich mit diagonal verlaufenden Erdstrahlen (Nordost-Südwest Richtung und Nordwest-Südost Richtung). Das Currygitter ist von den Mondphasen abhängig und soll nachts stärker wirken als tagsüber, was zu Schlafbeeinträchtigungen führen kann. Sensible Menschen reagieren auf Kreuzungen von Currygittern mit anderen Gittersystemen.

2. Andere energetische Belastungen

Neben den Erdstrahlen gibt es noch viele andere Energien, die uns beeinträchtigen können.

2.1 Erdwesen, Elfen und andere

Oft finden sich in Haus und Garten lebendige Wesenheiten. Hier sind drei Beispiele:

2.1.1 Erdwesen

Bei einer Klientin mit einem grünen Daumen entdeckte ich in einem Raum ein Erdwesen. Es gibt für diese Wesen viele verschiedene Bezeichnungen, zum Beispiel Elementarwesen oder Devas.

Für mich ist entscheidend, wie sich die zugehörige Energie zeigt und wie sie wirkt. In diesem Fall wurde die Energie des Erdwesens von meiner Kundin und mir als positiv wahrgenommen und es durfte bleiben.

2.1.2 Feen und Elfen

In Kinderzimmern finde ich regelmäßig die verschiedensten Wesen, mit denen Kindern gerne spielen. Sie ziehen sie natürlicherweise an. Meine eine Tochter hatte nach einem Islandbesuch einen ganzen Hofstaat von Elfen in ihrem Zimmer. Da Elfen Unordnung lieben, kann sich jeder vorstellen, wie es dort zeitweise aussah.

In Absprache mit meinen Klienten belasse ich diese Wesen oft da, wo sie sind, denn sie verbreiten meistens gute Energien. Ich schicke sie nur dann weg, wenn sie energetische Beeinträchtigungen hervorrufen oder Menschen negativ auf sie reagieren. Ein Beispiel aus der Praxis für Beeinträchtigungen durch Wesen aus der Märchendimension findest Du in meinem englischen Blog. The story of the little green people.

2.1.3 Verstorbene, Freunde und Verwandte

Zu den Besuchern, die ich bei einer energetischen Reinigung häufiger finde, gehören verstorbene Menschen, die zu Lebzeiten eine besondere Beziehung zu  Familienmitgliedern des jeweiligen Haushalts hatten. Sie nutzen die Chance wahrgenommen zu werden und zeigen sich so. Sie lassen dann einen lieben Gruß da.

Meine verstorbene Großmutter war sehr oft bei uns als meine Kinder klein waren. Sie war so präsent, dass ich sie manchmal aus den Augenwinkeln heraus wahrnehmen konnte. Die Kinder haben sie auch gesehen. Ich habe ihnen ein Bild von ihrer Uroma als junger Frau gezeigt und sie haben sie darauf erkannt. Ich habe mich durch ihre Anwesenheit immer beschützt gefühlt.

2.2  Energien von anderen Menschen

In Häusern finden sich oft energetische Erbstücke von Vorbewohnern. Ich habe in einer erstbezogenen Wohnung fremde Energien gefunden, die aus der Bauphase stammten.

Nicht umsonst unterziehen wir vor einem Umzug die neue Wohnung einer Grundreinigung. Neben dem sichtbaren Staub und Schmutz beseitigen wir so auch fremde Energien.

In Räumen, die von vielen Menschen genutzt werden, wie z.B. Praxen, sollte man regelmäßig energetisch reinigen.

Es ist dabei völlig egal welche Methode genutzt wird. Räucherwerk oder Salz sind genauso wirksam.

2.3 Historische Energien

Ich lebe im Norden Hamburgs und habe hier und in der weiteren Umgebung immer wieder an Orten gearbeitet, an denen ich negative historische Energien aus dem 30jährigen Krieg (1618-1648) fand. Viel Leid geschah in dieser Zeit als ganze Landstriche von den umherziehenden Soldaten heimgesucht wurden. Hamburg selbst, in dessen engen Stadtgrenzen viele Schutz suchten, konnte sich durch geschickte Diplomatie aus dem Krieg heraushalten: Dreißigjähriger Krieg in Norddeutschland

Wir können uns heute kaum vorstellen, wie grausam diese Zeiten waren. Orte, an denen viele Menschen umkamen oder exekutiert, wurden tragen heute immer noch Narben dieser Grausamkeiten.

2.4 Elektrosmog

Elektrosmog bezeichnet die Belastung durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Es gibt gesetzlich zulässige Grenzwerte und Richtlinien für die elektromagnetische Umweltverträglichkeit.

Eine ganze Industrie hat sich auf die Entstörung dieser Strahlung spezialisiert. Du kannst viel Geld für Produkte ausgeben, die Schutz vor Elektrosmog versprechen. Meiner Erfahrung nach brauchst du dafür aber keine teuren Utensilien. Fühlst du dich wohler mit derartigen Hilfsmitteln und machst wegen deren Anschaffung keine Schulden, finde ich es OK. Das subjektive Empfinden ist auch hier die Richtschnur.

Auf Elektrosmog reagieren Menschen sehr unterschiedlich. Viele stört es gar nicht, andere sind sehr empfindlich. Wenn ich ein Haus energetisch reinige, entstöre ich daher immer alle möglichen Strahlungsquellen, vom W-Lan Router bis zur Steckdose.

3. Wie funktioniert eine energetische Hausreinigung?

In den letzten 18 Jahren habe ich viele Erfahrungen auf dem Gebiet der energetischen Reinigung von Häusern und Grundstücken gesammelt.

Eine energetische Reinigung mache ich vor Ort. Der Zeitaufwand und damit die Kosten sind abhängig von der Größe der Wohnung und den Fahrzeiten.

Der Tensor ist mein Hilfsmittel

Ich nutze bei einer energetischen Reinigung einen Tensor, den ich wie eine Wünschelrute einsetze. Ich spüre damit die oben beschriebenen Störfelder auf.

Anschließend entstöre ich sie. Ich gehe dabei Zimmer für Zimmer vor und beziehe, wenn vorhanden, auch den Dachboden, den Keller und den Garten mit ein.

Beispiel

Eine Klientin in einem über 200 Jahre alten Haus fühlte sich in einem Raum kalt und unwohl. In diesem Raum ist wahrscheinlich vor langer Zeit ein Kind gestorben. Das Leid und den Schmerz der ganzen Familie konnten wir immer noch spüren. Nach der energetischen Reinigung des gesamten Hauses schauten wir uns dieses Zimmer noch einmal an und es wirkte deutlich heller.

Meine Vorgehensweise

Ich nehme zuerst den Istzustand auf

  • Wie schlafen die Bewohner?
  • Wie ist ihr Gesundheitszustand?
  • Gibt es akute Verschlechterungen?
  • Gibt es Besonderheiten in der Umgebung?

Dann identifiziere ich die verschiedenen Störfelder und entstöre die Energien. Ich gehe sehr sorgfältig vor.

Du bekommst von mir während der gesamten Reinigung Informationen und deine aktive Mitarbeit ist während der Reinigung von Vorteil. Für ein durchschnittliches Haus mit Grundstück veranschlage ich einen Zeitrahmen von 2 Stunden. Ich gebe anschließend Tipps, wie du den gereinigten Zustand des Hauses bewahren kannst.

4. Fazit

Meine Klienten suchen meist schon länger nach einer Lösung für anhaltende Schlafprobleme oder sind gerade umgezogen. Einige haben einfach das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Auch bei Streit mit den Nachbarn kann es sich lohnen, einen Blick auf die energetische Situation zu werfen.

Trau Deiner Wahrnehmung und Deiner Intuition! Wenn Du wiederholt den Eindruck hast, dass etwas nicht in Ordnung ist, dann ist das auch so.

Weiterführende Information zu geopathischen Belastungen:

Rutengeher.com,  Hartmanngitter, Elektrosmog

Bilder: Pixabay und Privat

Du fühlst dich nicht wohl in deiner Wohnung? Lass uns darüber sprechen!

© Inge Schumacher

Gewohnheiten ändern

Wir sind alle Gewohnheits-Tiere. Du passt deine Gewohnheiten ständig an veränderte Gegebenheiten an. Du bist für Veränderung gemacht. Ich gebe dir hier vier Tipps, wie du mit deinen Gewohnheiten umgehen kannst.

Schlechte Gewohnheiten haben einen guten Grund

Du machst nichts falsch, wenn du eine vermeintlich schlechte Angewohnheit hast. Du hast sie, weil sie dir irgendwie hilft. Die Ursachen und Hintergründe deiner Gewohnheiten zu kennen ist der Schüssel dafür, sie zu loszulassen.

Du hast Gewohnheiten, die dir guttun, zum Beispiel duschen oder Sport treiben. Diese Gewohnheiten unterstützen dich und helfen dir, dich gut zu fühlen.

Allerdings haben wir auch Gewohnheiten, von denen wir wissen, dass sie sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Das kann zum Beispiel Rauchen sein. Unter schlechten Gewohnheiten verstehe ich aber auch, an einem unpassenden Arbeitsplatz festzuhalten.

Gewohnheiten: Wir haben die Wahl

Wir sind nicht der Spielball unserer Gewohnheiten. Wir haben die Fähigkeit, uns zu entscheiden, ob wir an Gewohnheiten festhalten oder sie loslassen wollen. Dazu brauchen wir Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und die grundsätzliche Bereitschaft, uns zu verändern.

Das Festhalten an Gewohnheiten, die dir nicht mehr dienen, bringt dich nicht dahin, wohin du willst. Das Loslassen begrenzender Gewohnheiten eröffnet dir dagegen neue Möglichkeiten.

Indem du dir deiner Gewohnheiten bewusst bist, kannst du an denen festhalten, die dir den größten Nutzen bringen und diejenigen loslassen, die dir nicht mehr dienen.

1. Deine Gewohnheiten können dich ausbremsen

Kommst du im Hinblick auf deine Lebensziele gerade nicht weiter?

Wenn du gerade feststeckst, ist es hilfreich, nach behindernden oder begrenzenden Gewohnheiten zu fahnden. Stell dir folgende Fragen

  • Womit beschäftigst du dich gerade am meisten?
  • Was willst du erreichen?
  • Was fehlt dir momentan?

Schau dir an, was du täglich tust. Was bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, was würdest du am liebsten verstecken und was machst du sehr ungern?

Nimm dir die Zeit, dir deine Gewohnheiten anzuschauen und zu überprüfen, welche du festhalten willst und welche du loslassen möchtest.

2. Gewohnheiten, die dich stärken

Deine Lebensqualität hängt entscheidend davon ab, wie viel Zeit du mit Dingen und Menschen verbringst, die dir guttun und die dir liegen.

Die erste Tasse Kaffee am Morgen bringt ein Lächeln auf mein Gesicht. Das ist eine lieb gewordene Routine, die mich einstimmt auf den Tag.

3. Identifiziere schlechte Gewohnheiten

An manchen Gewohnheiten halten wir nur fest, weil sie dazu gehören. Wir hinterfragen nicht, ob sie uns schaden.

In meinem Beispiel mit dem Kaffee, hinterfrage ich meine Routine, wenn mir die Tasse Kaffee nicht bekommt oder mir keine Freude macht. Mein Körper gibt mir zum Beispiel durch Unwohlsein einen Hinweis, dass er eine Pause vom Koffein braucht.

Das kommt ab und zu vor. Ich steige dann eine Zeitlang auf Tee um, weil ich das Ritual, meinen Tag mit einem warmen Getränk zu beginnen, schätze und beibehalten möchte. Das tut mir gut und erdet mich.

Nimm dir also etwas Zeit, um über deinen Tagesablauf und deine Aktivitäten nachzudenken. Gibt es Verhaltensweisen, die sich negativ auf dein körperliches oder geistiges Wohlbefinden auswirken?

  • Welche sind das genau?
  • Welchem Ziel dienen sie? Zum Beispiel der Beruhigung, dem Pause machen oder du willst dir damit etwas Gutes tun?
  • Mit was könntest du sie ersetzen?
Auf einer Treppe steigen zwei Menschen in Turnschuhen Treppen-Stufen hinauf. Auf den Stufen steht Step by Step. Genauso etablierst du neue Gewohnheiten.

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Erst, wenn du die Gewohnheiten kennst, die dir schaden, und dir klar ist, warum du sie brauchst, kannst du sie ersetzen.

4. Sei freundlich zu dir

Das Loslassen alter Gewohnheiten gelingt selten über Nacht. Du versuchst Automatismen zu verändern, die dich vielleicht schon lange begleiten.

Deine Gewohnheiten stehen für Sicherheit und Kontinuität. Nicht umsonst ist das Wort „wohnen“ im Wort „Gewohnheit“ enthalten. Du fühlst dich zuhause und sicher mit deinen Gewohnheiten. Unbewusst willst du dahin zurück und musst deswegen immer wieder bewusst eine Entscheidung gegen die alte Gewohnheit treffen.

Wir selbst sind oft unsere härtesten Kritiker. Wenn wir in alte Gewohnheiten zurückfallen, verurteilen wir uns schnell. Dabei ist das die Regel und nicht die Ausnahme. Stell dich lieber auf einige Fehlstarts und Rückfälle ein, wenn du eine Gewohnheit verändern willst. Dann bist du gelassener und baust weniger Druck auf.

Anstatt zu versuchen, deine Routine komplett zu überarbeiten, konzentriere dich darauf, eine einzige neue Gewohnheit zu etablieren, die dich wirklich unterstützt.

Zeige also Verständnis für dich, wenn es anfangs nicht so klappt, wie gehofft. Erkenne auch die kleinen Fortschritte an und habe Geduld mit dir.

Kleine Änderungen deiner Gewohnheiten bewirken mehr als du denkst

Stecke deine Ziele lieber nicht zu hoch.

Ich glaubte früher, dass nur drastische Veränderungen zu deutlichen Ergebnissen führen. Dabei sind große Veränderungen viel schwerer durchzuhalten und deswegen oft weniger erfolgreich.

Minimale Veränderungen können maximale Wirkung haben

Wenn du beispielsweise anfangen möchtest, mehr Sport zu treiben, ist es schlau ganz klein anzufangen und jeden zweiten Tag eine Minieinheit einzubauen. Das ist genug. Versuche nicht, ein intensives Trainingsprogramm durchzuziehen.

Mit der Zeit wird diese neue Gewohnheit zu einem Teil deines Alltags. Es fühlt sich dann so an, als wäre sie schon immer da gewesen.

Es geht immer ums Losgehen. Wenn du angefangen hast, fällt dir der nächste Schritt bestimmt leichter.

Feiere deine Erfolge

Perfektion ist der Feind von Veränderung. Wir vergleichen uns gerne mit Leuten, die schon Experten auf Gebieten sind, in denen wir gerade erst anfangen. Wenn ich mehr Sport machen möchte, vergleiche ich mich also lieber mit mir selbst von vor zwei Wochen als mit der Weltmeisterin im Marathon.

 Verzeih dir Ausrutscher

Konzentriere dich auf deine kleinen Erfolge. Feiere jeden Schritt und versuche die gelegentliche Rückfälle mit Gelassenheit zu sehen.

Du kannst sonst schnell in einem Kreislauf aus Selbstvorwürfen steckenbleiben. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen und gleichzeitig die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle loszulassen.

Hol dir Hilfe beim Ändern deiner Gewohnheiten

Du musst nicht alles alleine tun. Hilfe anzunehmen ist, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Teil des Lern-Prozesses. Suche dir Unterstützung von Freunden, deiner Familie oder Experten.

Ohne meine regelmäßigen Co-Working Sessions wäre mein Buch heute noch lange nicht so weit. Alleine fiel es mir schwer, eine Schreibroutine zu etablieren. Gemeinsam ging das viel leichter.

Vergiss dein Warum nicht!

Wenn es darum geht, Gewohnheiten festzuhalten und loszulassen, ist es wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten. Manchmal sind wir so sehr in die alltäglichen Schwierigkeiten verstrickt, eine neue Gewohnheit zu etablieren, dass wir darüber vergessen, warum wir damit überhaupt angefangen haben.

Nutze deine Talente und Stärken. Sie zeigen dir einen Weg, der zu dir passt und der dir dient. Trotzdem musst du erst einmal raus aus deiner Komfortzone. Und das braucht immer Anlaufenergie und ist in den seltensten Fällen einfach.

Mein Beispiel:

Mein Ziel ist, dass mein Buch möglichst viele Leser erreicht. Dazu muss ich mehr in Erscheinung treten und sichtbarer werden. Das ist definitiv außerhalb meiner Komfortzone. Deswegen hole ich mir Hilfe dabei. Langsam taste ich mich vor in die Welt von E-Mail Marketing, Landingpages und Instagram-Lives. Zum Glück gibt es dafür Expert*innen.

Indem du dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst wirst, kannst du dich nach und nach aus dem Griff schlechter Gewohnheiten befreien und deine Ziele mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung erreichen.

Lass dich durch eventuelle Anfangsschwierigkeiten nicht davon abhalten, deine Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Es lohnt sich.

Du möchtest eine schlechte Gewohnheit loswerden und brauchst Hilfe? Nutze mein Angebot für ein kostenloses halbstündiges Kennenlerngespräch.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

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