Inge Schumacher

Der Blog für Deine Entwicklung

Unser Trauma ist historisch

Ich habe in meiner Praxis viel mit traumatisierten Menschen zu tun. Ich sehe, wie sehr wir durch unser Trauma beeinflusst sind. Individuell und als Gesellschaft.

Was ist ein Trauma?

Ein Erlebnis wird für uns zum Trauma, wenn wir direkt oder indirekt mit dem Tod in Kontakt kommen. Wir erleben etwas als lebensbedrohlich und werden dadurch überfordert. Achtung: Ein derartiges Ereignis kann aus der Sicht eines Erwachsenen eine Nichtigkeit sein. Heute würden wir mit der Situation gut klarkommen.

Unser Körper hilft uns, damit fertig zu werden, in dem er die Erinnerung und das damit zusammenhängende überwältigende Gefühl in zwei getrennten Gehirnhälften unterbringt und sie so entschärft. Damit schützt er uns. Das Trauma könnte unsere Persönlichkeit sonst in Stücke reißen.

Das erlebte Gefühl ist für die Traumatisierung entscheidend, nicht das objektive Ereignis.

Warum ist unser Trauma historisch?

Etliche Traumen, mit denen sich viele von uns auseinandersetzen, haben ihren Ursprung in der Zeit des 2. Weltkriegs.

1. Die Menschlichkeit ging im 2. Weltkrieg verloren

Töten führt immer zu Trauma. Frühere Kriege, das schließt den 1. Weltkrieg ein, wurden auf einem soliden Fundament von Stolz und Ehre geführt. Die Kriegsparteien waren davon überzeugt, für eine gerechte Sache zu kämpfen. Die Gegner wurden als Menschen geachtet. Die traumatisierten Soldaten waren in der Lage, sich nach dem Krieg wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

Das war im 2. Weltkrieg anders. Da ging es mehr um Eroberung und Dominanz auf Seiten der Deutschen und Japaner, und um Verteidigung bei den Alliierten. Der Gegner wurde entmenschlicht. Der Holocaust war nur durch die vollständige Entmenschlichung der Juden möglich.

Die zurückkehrenden Soldaten schafften es nicht, sich wieder zu integrieren. Sie waren durch ihre Traumen getrennt – von sich und ihren Gefühlen. Sie isolierten sich und ihre Familien und gaben unbewusst ihr Trauma weiter. Das hat zwei traumatisierte Generationen von Kindern hervorgebracht.

2. Kinder waren nichts wert

Das sieht man daran, wie Kinder in dieser Zeit behandelt wurden. Kinder bedeuteten damals in erster Linie Mühe. Sie wurden erst als vollwertige Menschen angesehen, wenn sie produktiv waren.

Zwei Beispiele:

Die 93-jährige Großtante einer Freundin ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie erzählte ihr, dass der Arzt nur geholt wurde, wenn die Tiere krank waren. Tiere waren wertvoller als Kinder.

Ich erinnere mich an ein Buch über eine Familie aus dem mittleren Westen der USA, das Ähnliches dokumentierte. Dort bekam der Hofhund besseres Essen als die Kinder. Er hatte eine wichtigere Aufgabe.

Was passiert, wenn Kinder weniger wichtig sind als Vieh? Sie werden körperlich und emotional mit Füßen getreten. Sie werden wie Wegwerfware behandelt. Und sie erleiden durch die Art, wie mit ihnen umgegangen wird, Traumen.

Das Trauma von drei Generationen

66 bis 80-Jährige: Erste Generation: Sie bekamen das Kriegstrauma direkt ab und wurden nicht als Menschen wahrgenommen. Vermutlich 70 % von ihnen sind traumatisiert. Von diesen erinnern sich nur 30 % an das Vorgefallene.

50 bis 65-Jährige: Zweite Generation: Sie wurden weniger durch den Krieg traumatisiert, haben aber unter den massiven Traumen ihrer Elterngeneration gelitten.

25 bis 50-Jährige: Dritte Generation. Sie wurden von klein auf als Menschen angesehen und sind deswegen nur zu 30 % traumatisiert.

Traumen weitergeben, wie passiert das?

Kann ich ein Trauma weitergeben, wenn ich nicht weiß, dass ich eines habe? Ja.

Beispiel: Kinder schreien lassen

In Nazideutschland wurde propagiert, Kinder nachts schreien zu lassen. Man glaubte, das würde starke Menschen mit guten Lungen hervorbringen. So sind meine Eltern aufgewachsen. Sie haben das mit mir und meinen Geschwistern genauso gemacht. Das stand in jedem Lehrbuch und Ratgeber und wurde vom Kinderarzt empfohlen.

Dieses wiederholte Schreien-lassen hat viele von uns traumatisiert. Viele weitverbreitete Glaubenssätze haben hier ihren Ursprung:

  • Ich bin nicht wichtig
  • Wenn es mir schlecht geht, werde ich allein gelassen
  • Ich bin hilflos, egal was ich tue

Auch ich habe damit zu kämpfen. Neulich stellte ich fest, dass ich immer noch Angst davor habe, dass mein lieber Ehemann mich allein lässt, wenn es mir schlecht geht. Ich finde jede Menge Indizien dafür. Klar, denn meine Wahrnehmung erschafft meine Realität.

Beispiel: Prügel und Missbrauch

Meine Elterngeneration ist in der Schule und von ihren Eltern gezüchtigt worden. Das war normal. Unsere Normen haben sich zum Glück geändert. Trotzdem bleibt häusliche Gewalt ein Dauer-Thema. In Coronazeiten, wo viele Familien eng aufeinander saßen, sind die Zahlen wieder gestiegen.

Erlebtes Verhalten überträgt sich. Viele Kinder, die geschlagen wurden, drücken später ihre eigenen Aggressionen genauso aus.

Ein Trauma beeinflusst unser Verhalten

Der Körper schützt uns, indem er die Erinnerung und das Gefühl für das Trauma trennt. Auf diese Weise können wir damit leben. Trotzdem hat ein verstecktes Trauma Auswirkungen.

Wir bauen unser Leben sozusagen um dieses Erlebnis herum, auch wenn wir nichts davon wissen.

Wir entwickeln Verhaltensweisen, um ein verdecktes Trauma herumzuarbeiten. Dadurch sind wir handlungsfähig.

Beispiel: Du bist als Kind zur Strafe in den dunklen Keller gesperrt worden.

Folge: Du hast heute noch Angst im Dunkeln, was du dir aber nicht rational erklären kannst.

Beispiel: Ein Erwachsener hat dich als Kind wiederholt geschlagen.

Folge: Du hast heute noch Angst vor Menschen, die Ähnlichkeit mit den damaligen Tätern haben. Dieses Gefühl ist für dich unverständlich, weil der Kollege doch nett oder die Nachbarin harmlos ist, auf die du so stark reagierst.

Die Trauma-Energie ist noch da und hat Auswirkungen. Nicht umsonst kommen gerade so viele Traumen an die Oberfläche. Wenn wir diese Traumen bearbeiten und lösen, dann befreien wir nicht nur uns selbst davon und können andere Entscheidungen treffen , die besser für uns sind. Wir geben diese Energie auch nicht an andere weiter.

Wenn du dich um dein eigenes Trauma kümmerst, dann tust du der Welt also etwas Gutes.

Die Opfer werden zu Tätern, bleiben aber immer Opfer.

Einige meiner Klienten haben schwerste Misshandlungen und Missbrauch erlebt. Alle haben auch eine Täterseite an sich entdeckt. Das ist schlimm für sie. Opfer sein ist schon schambehaftet, Täter sein noch viel mehr.

Die meisten meiner Klienten haben den Missbrauch nicht direkt weitergegeben. Wenn sie aber darüber nachgedacht haben, dann tragen sie starke Schuldgefühle in sich.

Täter sein zeigt sich in gestörten Beziehungen zu sich selbst und anderen:

  • Wir behandeln uns selbst schlecht
  • Wir isolieren uns
  • Wir gehen toxische Partnerschaften ein

Wir drücken die Energie des Traumas immer wieder aus

Für mich haben sich die vergleichsweise harmlosen Traumen aus meiner Kindheit wie Gummibänder angefühlt. Ich habe mich von der Trauma-Energie wegbewegt und andere Entscheidungen getroffen. Dann, wenn ich glaubte, es endlich geschafft zu haben, ein für mich nicht zuträgliches Verhalten zu verändern, hat es mich wieder an den Ausgangspunkt geflutscht.

Das ist frustrierend. Wenn dir das auch passiert, ist es ein Indikator, dass du ein verdecktes Trauma bei dir im Spiel sein könnte.

Ein Trauma blockiert unsere Entwicklung

Trauma ist wie ein Gummiband, das uns daran hindert, weiterzukommen.

Dieses Gummiband kann ich nur lösen, wenn ich das Ereignis und Gefühl aus beiden Gehirnhälften im Rahmen einer Therapie wieder zusammenbringe. In der rechten Gehirnhälfte befinden sich die Trauma-Erinnerungen. Sie werden zusammen mit den Gefühlen in die linke Gehirnhälfte transportiert.

Das zerstört das Gummiband. Erst dann habe ich die Chance, mich bewusst für ein anderes Verhalten zu entscheiden.

Leider fängt die Arbeit dann erst richtig an. Ich muss mir der Auswirkungen, die mein Trauma in meinem Leben hat bewusst werden.

Ich empfehle diesen Prozess nicht alleine zu gehen und erfahrene Trauma-Therapeuten zu Rate zu ziehen.

2 Gummibärchen halten Händchen

Wie merkst du, dass du ein Trauma hast?

Meine Alarmsirenen gehen an, wenn ich merke, dass ich überreagiere. Da gibt es etwas, das angeschaut werden will. Das muss nicht zwingend ein Trauma sein, kann aber damit zusammenhängen.

Hinweise auf Traumen liegen oft in Extremen. Wenn du

  • Oft wütend bist
  • Ständig Schuldgefühle hast
  • Dich selbst gerne niedermachst
  • Dich wertlos fühlst
  • Ein überzogenes Ego hast
  • Narzisstisch veranlagt bist
  • Nur für die Karriere und Erfolg lebst

Dann könnte ein Trauma dahinterstecken.

Ein Trauma verursacht toxische Energien

Über Jahre hinweg können Traumen schwere körperliche Folgen haben wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen. Es lohnt sich also, genau hinzusehen.

Trauma verursacht viel Leid

Unsere Welt sieht, meiner Meinung nach, heute so aus, weil wir über Generationen hinweg massiv traumatisiert wurden. Trauma trennt uns und macht uns einsam. Wir verletzen deswegen uns, unsere Erde, die Tiere und Pflanzen. Unsere Traumen sind bestimmt eine Ursache für unsere Wegwerfgesellschaft.

Hast du Fragen zu Trauma?

Fragst du dich, ob du ein Trauma haben könntest? Lass uns darüber reden. Rufe mich an für ein kostenloses halbstündiges Gespräch.

Buchtipps zu Trauma

  • Scotty Brampton: The Nature of Trauma (Umfassendes Traumakompendium in Englisch)
  • Franz Ruppert: Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft
  • Dami Charf: Auch alte Wunden können heilen
  • Peter Levine: Trauma-Heilung
  • Thomas Hübl: Kollektives Trauma heilen
  • Cornelia Kien, Angelika Heinkel: Kriegsenkel: Trauma erkennen, verstehen und heilen
  • Oprah Winfrey und Dr. Bruce Perry: Was ist dein Schmerz?

Hilfe gibt es hier:

Bilder: Dall-E und privat

©Inge Schumacher

Schreiben ermächtigt

Schreiben gehört für mich zum Alltag. Ich schreibe täglich: Blogartikel, E-Mails und Social Media Posts.

Wenn ich etwas aufschreibe, wird es konkret. Das Schreiben hält fest: Gedanken, Ideen und Zusammenhänge. Ich liebe es, so Erkenntnisse zu sammeln.

Dass ich 111 Blogartikel auf meinem Blog über Persönlichkeitsentwicklung gesammelt habe, überrascht mich trotzdem. Das ist ein Grund zum Feiern!

Als ich diesen Blog vor sechs Jahren angefangen habe, wäre ich erstaunt gewesen, dass ich ihn immer noch hege und pflege, und verlässlich zwei Artikel im Monat schreibe.

Ich habe gemerkt, dass ich Spaß daran habe, die Themen, an denen meine Klienten und ich gemeinsam arbeiten, gründlich zu durchdenken und so aufzubereiten, dass sie gut verständlich sind.

Das kostet zwar Zeit, aber es lohnt sich. Sonst hätte ich damit schon längst aufgehört. Der Aufwand, den ich darauf verwende, Kompliziertes klar und einfach auszudrücken, sieht man den Artikeln nicht an.

Mittlerweile gehört das Bloggen für mich dazu.

Mir fällt immer etwas ein. Ich habe eine Kladde mit Ideen, auf die ich zurückgreifen kann, wenn ich nicht weiß, welches Thema gerade Priorität bekommen soll.

Lesen ist meins und nicht Schreiben – glaubte ich

Gelesen habe ich seit der Grundschule. Schon immer haben mich fantasievolle Geschichten fasziniert. Meine Lieblingsbücher kommen aus verschiedenen Genres:

  • Science Fiction
  • Fantasy
  • Romane mit guten Geschichten
  • Sachbücher, die mich weiterbringen

Ich habe bestimmt schon Tausende von Büchern gelesen. Büchereien und Buchhandlungen sind nicht umsonst meine Lieblings- und Sehnsuchtsorte. In einem anderen Leben wäre ich Bibliothekarin geworden.

Der Himmel über Berlin von Wim Wenders ist mein Lieblingsfilm. Die Szene in der Bibliothek, in der Engel herumgehen und Menschen unterstützen, finde ich zu schön.

In Aufsätzen hatte ich immer gute Noten. Bei runden Geburtstagen oder anderen wichtigen Ereignissen reime ich auch mal in Versform.

Mein Ziel, ein Buch zu schreiben

Ich wollte die Essenz von 18 Jahren Arbeit festhalten. Die entscheidenden Punkte, die meine Klienten weiterbringen, haben es in dieses Buch geschafft. Es ist ein Praxis- und ein Mutmach-Buch.

Es inspiriert, die kleinen Schritte zu gehen, die den großen Unterschied zwischen einem Leben im Jammermodus und Zufriedenheit ausmachen.

Da kein Verlag sich für mein Exposé erwärmen konnte, bringe ich das Buch im Self-Publishing heraus. Momentan bin ich dabei, das Paperback zu formatieren.

Zum Glück musste ich nicht alles allein machen. Ich habe in ein Lektorat und Korrektorat investiert und hatte liebe Testleser, die mich sehr unterstützt haben.

Meine Erkenntnisse über das Buch-Schreiben

Ein Buch zu schreiben ist etwas ganz anderes, als einen Blogartikel zu verfassen. Der Stil ist anders, die Sprache auch. Trotzdem sollen die Leser meine Stimme wiedererkennen.

Ich habe das 75.000 Wörter umfassende Werk viermal umgeschrieben. Und ja, am Anfang war es ziemlich unlesbar, trotz meiner Schreiberfahrung.

Ein Jahr lang habe ich jeden Tag, ohne Ausnahme, an diesem Buch gearbeitet. Sonst hätte ich das, neben meiner Arbeit mit Klienten, dem Haushalt und meiner Tätigkeit im Hort, nicht geschafft. Das Buch war ein zusätzliches Projekt. Gelitten haben meine Freizeit, meine Freunde und andere Projekte. Ohne diese Priorisierung wäre es wahrscheinlich nie fertig geworden.

Als eine Freundin kürzlich das gesamte Buch bei der letzten Fehlerfahndung gelesen hat, meinte sie: Ich höre dich in jedem Satz sprechen. Da wusste ich, es ist okay. Jetzt ist es ist endlich fertig.

Warum Auf-Schreiben ermächtigt?

Wenn du etwas aufschreibst, huschst du nicht schnell darüber hinweg. Durch das Schreiben lädst du deine Gedanken ein, zu bleiben.

Deswegen lese ich in meinen eigenen Blog. Ich schreibe ihn nämlich genauso für mich wie für andere. Ich schaue zum Beispiel gezielt nach Themen, über die ich schon geschrieben habe. Die Details vergesse ich nämlich wieder. Wie schön, wenn ich mir die so wieder ins Gedächtnis rufen kann.

Halte deine Träume fest: Visionboard oder Wortwolke

Meine Visionen und Wünsche für dieses Jahr habe ich in einer Wortwolke festgehalten. Auf die Idee kam ich, weil ich keine Lust hatte, ein Visionboard zu gestalten. Trotzdem wollte ich eine Übersicht haben, die zeigt, wofür ich jeden Tag aufstehe.

Es ist schön anzusehen und hilft mir sehr, mich zu fokussieren. Das erleichtert mir, meine Realität bewusst zu erschaffen.

Schreiben mit der Hand ist etwas Besonderes

Weil ich mit der Hand schreibe, und mir auch während der Arbeit mit meinen Klienten handschriftliche Notizen mache, habe ich meinen Füller wieder herausgeholt. So ist meine Schrift besser zu lesen.

Seit einem Monat teste ich berufliches Journaling. Ich will herausbekommen, ob mich das dabei unterstützt, ein sinnvolles, zufriedenes Leben zu führen. Eines, das nicht getrieben ist von tausend Aufgaben, sondern dem Grund dient, wofür ich hier bin. Ich bin gespannt, ob mir dieses Tool bei meiner Mission hilft, die Welt ein Stück besser zu machen.

Ich kenne viele, die handschriftliche Morgenseiten schreiben. Da fließt das heraus, was gerade da ist und belastet einen nicht mehr.

Schreiben mit der Hand fokussiert deine Energie, und ist deswegen besonders effizient.

Zwei Freundinnen-Bücher

Seit 2015 schreiben meine Freundin und ich gemeinsam auf, was uns bewegt. Wir nutzen dazu zwei Bücher. Eines gehört mir und eines ihr. Wir schreiben immer abwechselnd rein und tauschen die Bücher dann aus. So dokumentieren wir gemeinsam unsere individuellen Geschichten. Manchmal schreiben wir nur ein- oder zweimal im Jahr, manchmal öfter. So entsteht ein einzigartiges Dokument.

Ich bitte meine Klienten, zu schreiben

Die Menschen, die ich in meinem 3-Monats-Mentorings begleite, bekommen von mir ein Notizbuch. Darin sollen sie sich Fragen, Erkenntnisse aus dem Workbook und was ihnen während der Woche auffällt, notieren.

Sie kommen beispielsweise zu mir, weil sie schon bei vielen Experten waren und keiner ihnen wirklich weiterhelfen konnte. Sie haben gesundheitliche Probleme, wie Allergien oder chronische Schmerzen.  

Um nachhaltig ihre Lebensqualität zu verbessern, begleite ich sie in einem fokussierten Prozess. Ich arbeite 1:1 auf jeden Einzelnen zugeschnitten. Wir holen die verdeckten Ursachen für ihre Probleme an die Oberfläche und lösen sie. Der Prozess befasst sich mit dem Bewusstsein, warum sie da sind, wo sie gerade stehen. Dann werden behindernde Blockaden losgelassen und die Veränderungen anschließend in den Alltag integriert.

Dieser Entwicklungsprozess kann sehr intensiv sein. Durch das Schreiben können sie wichtige Erkenntnisse festhalten, die im Alltag leicht verloren gehen.

Mit dem Schreiben wächst dein Bewusstsein

Wissen ist für mich eng mit Schreiben verbunden. Das Aufschreiben lässt Erkenntnisse realer werden. Gerade Dinge, die wir nicht sehen können, werden so besser be-greifbar. Ich habe festgestellt, dass sich besonders das handschriftliche Schreiben zum Begreifen von Unsichtbarem eignet.

Probiere das Schreiben aus

Um passende Wörter zu ringen, mag manchmal mühsam sein, bringt dich aber auf jeden Fall in deinem Erkenntnisprozess weiter. Es dient der Klarheit und dem Ausrichten des Lebens auf das für uns Wesentliche. Und genau das macht glücklich und zufrieden.

Du bist interessiert daran, die Geschichte hinter deinen Symptomen kennenzulernen? Spreche mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade: „Schreiben über das Schreiben“ meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski. Passenderweise ist er in ihrer Blognacht entstanden.

Bilder: Privat und Dall-E

© Inge Schumacher

Traurigkeit

Traurigkeit gehört zu unserem Leben, wie andere Gefühle auch. Traurigkeit hat ihren Platz. Sie gehört dazu. Auch wenn sie zu den Gefühlen gehört, die wir lieber meiden.

  • Gefühle sind Signale. Nicht mehr und nicht weniger. Unser Körper gibt uns durch ein Gefühl den Hinweis: Schau hin, da ist etwas, das deine Aufmerksamkeit braucht.
  • Gefühle sind auf der Durchreise
  • Gefühle sind Energie in Bewegung. Sie dauern ein bis zwei Minuten. Dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen.
  • Wir können immer nur eines haben.

Wenn du traurig bist und dir heftig den Ellbogen stößt, dann fühlst du nur noch diesen Schmerz. Irgendwann kommt die Traurigkeit dann zurück.

Wenn Traurigkeit zur Dauereinrichtung werden, dann solltest du das beobachten. Das gilt auch, wenn du andere Gefühle vermisst, wie Freude oder Heiterkeit.

Wie mich meine Traurigkeit überrascht hat

Traurigkeit schleicht sich bei mir ab und zu ein. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich weniger lache und mich freue als sonst. Das war, als ob die Sonne meiner Freude durch immer dichter werdende Wolken verdeckt wurde.

Herausbekommen, was los ist, habe ich, indem ich in der Zeit zurückgegangen bin und eruiert habe, wann diese Traurigkeit angefangen hat. Folgendes habe ich herausgefunden:

Ich habe die Freundin einer meiner Töchter begleitet, der es sehr schlecht ging. Sie hatte merkwürdige Symptome, auf die sich kein Experte einen Reim machen konnte. Es war lange nicht klar, ob sie wieder gesund werden würde. Gemeinsam mit der Familie haben wir das geschafft.

Die Situation war anscheinend so ernst für mich, dass es mir nachhaltig die Freude genommen hat. Die Traurigkeit habe ich aus diesen Monaten großer Anspannung mitgenommen. Dahinter steckte ein Glaubenssatz, der besagte, dass es mir nicht ansteht, fröhlich zu sein, wenn so viel Leid um mich herum ist.

Hochsensibilität macht empfänglich für die Gefühle anderer

Wenn du dich kennst, kannst du dich besser verstehen. Dass ich als Hochsensible für die Schwingungen der Welt besonders empfänglich bin, weiß ich. Trotzdem lasse ich mich immer wieder von der allgemeinen Stimmung anstecken. Meine Abgrenzung gegenüber dem Schmerz der Welt ist ausbaufähig. Ich muss sie ständig neu justieren.

Mich gut zu kennen macht es möglich, dass ich mir bewusst werde, was los ist. Erst dann kann ich meine Situation verändern.

Deine Traurigkeit zeigt dir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie kann die unterschiedlichsten Ursachen haben.

Traurigkeit kann verschiedenste Ursachen haben, wie

  • Den Tod von Familienangehörigen
  • Lebensbedrohliche Zustände, Krankheit, Behinderungen oder das Vermissen nahestehender Personen
  • Depressive Partner
  • Liebeskummer oder Beziehungsprobleme
  • Erfolglosigkeit beim Erreichen der eigenen Ziele
  • Soziale Ablehnung und Mobbing
  • Dauernde Überforderung und Stress

Bei länger andauernder Traurigkeit solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Körperliche Ursachen für Traurigkeit

Traurigkeit kann von einer körperlichen Erkrankung ausgelöst werden, wie einer Schilddrüsen- oder Herzerkrankung.

Du könntest auch unter einem Eisen-Mangel oder Vitamin-Mangel leiden. Eine körperliche Ursache für deine Traurigkeit solltest du immer zuerst ausschließen.

Wenn die gedrückte Stimmung zum Dauerzustand wird, kann auch eine psychische Erkrankung vorliegen, wie eine Depression.

Sie kann in jedem Alter und in jeder Lebenssituation auftreten. Depressionen sind eine ernsthafte Erkrankung. Sie treten in unterschiedlichen Formen auf und halten unterschiedlich lange an.

Typische Anzeichen für Depressionen sind:

  • Du fühlst dich dauernd niedergeschlagen und traurig.
  • Du verlierst das Interesse an Freunden, Hobbys und anderen Dingen, die die früher Freude bereitet haben.
  • Es fällt dir schwer, die Energie für die täglichen Aufgaben aufzubringen.

Außerdem können folgende begleitende Symptome auftreten:

  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit, körperliche Abgeschlagenheit
  • Druckgefühle in Hals und Brust
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schwindelgefühle
  • Herz-Rhythmus Störungen

Auch hier ist eine ärztliche Abklärung der Symptome angeraten.

Eine weinende Frau

Traurigkeit kann auch Ursachen haben, die in deinem Lebensstil begründet sind

  • Hast du mehr Stress als sonst?
  • Bist in einem neuen Job?
  • Nimmst du andere Medikamente?
  • Trinkst du genug?
  • Schläfst du ausreichend?
  • Hast du genug Bewegung?

Wenn du dich vegan oder vegetarisch ernährst, solltest du darauf achten, ausreichend Eiweiße und Spurenelemente zu dir zu nehmen. Dein Körper unterstützt dich immer. Du darfst ihn dafür mit guter Pflege belohnen.

Womit bist du vielleicht unzufrieden?

Deine Traurigkeit kann auch an Themen liegen, die dir buchstäblich auf der Seele liegen. Sie fallen dir so lange vor die Füße, bis du sie dir ansiehst. Zum Beispiel könntest du traurig sein, wenn du dich nicht genug entfalten kannst.

  • Wenn dir der Sinn in deiner Arbeit fehlt
  • Du deine Werte nicht leben kannst
  • Deine Ziele und Träume in Vergessenheit geraten sind

Wenn du nicht tun kannst, weswegen du auf dieser Erde bist, wirst du mut- und antriebslos. Du fühlst dich hilflos und siehst dich in Zwängen gefangen. Das kann dich schwer-mütig machen.

Wie sich Traurigkeit in deiner Gefühlswelt zeigt, als:

  • Niedergeschlagenheit
  • weniger Lebensfreude
  • Seelischer Schmerz
  • Gefühl des Bedrückt seins

Traurigkeit wird auch durch die Körperhaltung sichtbar

  • Reduzierte Mimik
  • Matte Augen
  • Herabgezogene Mundwinkel
  • Blässe
  • Kraftlose Sprache
  • Gebeugte Körperhaltung
  • Weinen

Gut kann man diese Körperhaltung an Kindern beobachten, die tief unglücklich sind. Traurigkeit dauert bei ihnen zum Glück meist nicht lange.

Was du gegen Traurigkeit tun kannst

Wissen hilft: Lerne dich selbst kennen. Dann merkst du, wenn sich deine Gefühle verändern und kannst schneller nach den Ursachen forschen und etwas dagegen unternehmen.

Was bist du für ein Typ?

Nicht jede läuft ständig mit einem Grinsen durch die Gegend. Wichtig ist, dein Normal zu kennen, in dem du dich wohlfühlst. Wenn du dauerhaft davon abweichst, dann ist das ein Hinweis für dich, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Gehe auf Ursachenforschung

Wenn du dich anders fühlst als sonst, dann hat das einen Grund. Dem solltest du nachgehen.

Nimm die Hilfe von Ärzten in Anspruch, um körperliche Ursachen auszuschließen. Beobachte dich im Alltag. Lege vielleicht ein Gefühlstagebuch an.

Es gibt nicht den einen Weg aus der Traurigkeit

Es gibt nur deinen Weg. Deine Aufgabe ist es, ihn zu finden. Das ist oft nicht einfach. Es lohnt sich aber immer.

Habe keine Angst vor Traurigkeit. Sie ist ein Hinweis, genau wie andere Gefühle auch. Du solltest es wahrnehmen und dich so besser kennenlernen.

Du bist trauriger als sonst und weißt nicht, was lost ist? Lass uns mögliche verdeckte Ursachen anschauen. Ich schenke dir eine kostenlose Erstberatung.

Tipps

Eine App, die dich unterstützt

Um Informationen über deine Gefühlswelt zusammenzutragen empfehle ich die APP Woebot. Der Bot, den Psychologen der Uni in Stanford programmiert haben, stellt dir Fragen und hilft so wahrzunehmen, was gerade gefühlsmäßig los ist. Eine derartige App kann dir helfen, deine Gefühlslage regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Sie ersetzt natürlich keinen Therapeuten.

Wenn du mehr über den Umgang mit Gefühlen wissen willst, schau dir folgende Blogartikel an:

An diesem Artikel habe ich in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski gearbeitet.

Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

Präsenz ist der Schlüssel

Warum ist Präsenz so wichtig? Nur im Hier und Jetzt kannst du deine Realität aktiv gestalten. In der Gegenwart stellst du die Weichen für dein Leben.

Es hat lange gedauert, bis ich gelernt habe, mehr im Hier und Jetzt zu leben. Ich nehme dich heute mit auf meinen Weg zu mehr Präsenz.

Warum ist Präsenz wichtig? Das Labyrinth-Beispiel

Du bist mitten in einem Maislabyrinth und hast keine Ahnung, wie du wieder herauskommen sollst.

  • Es bringt nichts, sich zu ärgern, dass du hineingegangen bist (Vergangenheit).
  • Es hilft dir auch nicht, Angst zu haben, dass du nie wieder herausfindest (eventuelle Zukunft).
  • Das Einzige, was hilft, ist jetzt den Ausgang zu suchen.

Im Hier und Jetzt gibt es meist keine akute Bedrohung. Es gibt nur Möglichkeiten, die du nicht wahrnehmen kannst, wenn du Angst hast und damit in einer ungewissen Zukunft bist.

Um den Weg raus aus dem Labyrinth zu finden, hilft Achtsamkeit. Dann hörst du die Menschen, die näherkommen und die dir helfen können. Du siehst die Leiter, die um die nächste Ecke steht und mit deren Hilfe du dir einen Überblick verschaffen kannst. Du nimmst vielleicht sogar die Lücke im Labyrinth wahr, die eine Abkürzung nach draußen ist.

Das bedeutet: Wenn du präsent bist, wirst du nicht von Künftigem oder Vergangenem abgelenkt und kannst deine gesamte Energie bündeln.

Präsenz hilft raus aus dem Stress

Im Stress sind wir in Anspannung. Wir sind das so gewohnt, dass wir diese Anspannung oft nicht bewusst wahrnehmen. Mehr Präsenz, hilft dich zu erden.

Wenn du präsenter bist, bist du nicht mehr getrieben von dem, was du heute alles noch auf dem Zettel hast (Zukunft). Es passiert etwas Magisches: dein Denken, Fühlen und Handeln haben die Chance, eins zu werden und aus dem Hamsterrad auszusteigen. Dann bist du in deiner Mitte, raus aus dem Stress.

Präsenz ist also die Voraussetzung dafür, dass du mitbekommst, was gerade los ist. Du reflektierst dein Verhalten und kannst es gegebenenfalls verändern.

Eine blonde Frauhält ein Schild mit Presence und einerm Zweig in der Hand

4 Phasen auf dem Weg zu mehr Präsenz

Ich habe 4 Phasen identifiziert, die durchläufst, wenn du Veränderungen in deinem Leben nachhaltig verankern möchtest.

1. Die Theorie: Interesse und Aufmerksamkeit sind geweckt

Als Erstes hat mich die Idee von mehr Präsenz fasziniert. Leichter das erschaffen, was ich möchte, das hörte sich gut an. Ich beschäftigte mich intensiver mit dem Thema, stöberte im Internet und las Bücher. Ich beschloss, dass ich präsenter werden wollte.

2. Die Momente, in denen es „Klick“ macht:

Erst, wenn es bei mir Klick gemacht hat, habe ich etwas wirklich verstanden. Im Klick-Moment bin ich aber immer noch in der Theorie.

Auf meinem Weg ins Hier und Jetzt brauchte ich viele Aha-Momente. Ich habe immer mehr kapiert, wie ich hätte anders handeln können, wenn ich präsenter gewesen wäre, zum Beispiel bei einem Streit in der Familie.

In anderen Streit-Situationen war ich präsenter und habe gestaunt, wie gut diese dadurch gelaufen sind. Ich habe dann nicht mehr automatisch reagiert, sondern überlegt, was für Lösungsmöglichkeiten es gibt.

3. Üben, üben, üben

Danach war ich bereit für Übungen. Ich wollte Präsenz bewusst in meinen Alltag integrieren. Aus der Theoriephase hatte ich einige Übungen mitgebracht. Du findest 5 Tipps in meinem Blogartikel: Wie dir im Hier und Jetzt Veränderung gelingt.

Ich habe viel ausprobiert und festgestellt, dass lange Übungen nichts für mich waren. Lange bevor Ergebnisse zu erwarten waren, langweilte ich mich und hörte auf.

Früher habe ich mich dann schlecht gefühlt und gedacht: Andere Leute schaffen das doch auch, du bist einfach nicht motiviert genug.

Heute weiß ich: Diese Übungen entsprechen mir einfach nicht. Ich habe gelernt, dass es auch für mich Wiederholungsmuffel Übungen gibt, die mir Spaß machen.

Die Frage: „Was tut mir jetzt gut?“ brachte für mich die Wende.

Sie wurde meine zentrale Übung. Ich habe mir diese Frage jeden Tag mehrmals gestellt. Immer dann, wenn ich gezögert habe, was ich als Nächstes tun sollte.

Auch die bewusste Atmung ist eine gute Methode, um dich schnell in die Gegenwart zu holen. Den Körper in deine Präsenzübungen einzubeziehen, ist sehr hilfreich.

4. Automatisierung:

Wir alle brauchen viele Wiederholungen, wenn wir etwas neu lernen, vom Radfahren bis zum Vokabeln lernen. Erst, wenn wir einen Prozess automatisiert haben, denken wir nicht mehr darüber nach.

Am Anfang fühlte sich die Frage „Was tut mir jetzt gut?“ ungewohnt an. Ich bekam zuerst oft wenig hilfreiche Antworten. Ich meinte zum Beispiel, ein Kaffee würde mir jetzt guttun, aber mein Bauch signalisierte mir dann, dass das nicht stimmte.

Langsam lernte ich, auf die kleinen leisen Impulse zu achten, die wir uns den ganzen Tag über geben, die in unserem lauten hektischen Leben aber leider oft untergehen.

So bin ich immer präsenter geworden.

Was sich bei mir durch Präsenz verändert hat

Ich bin über lange Zeiträume hinweg viel zufriedener und innerlich viel ausgeglichener als früher. Davor habe ich vieles ernster und persönlicher genommen.

Heute schätze ich die kleinen Wunder und Begegnungen im Alltag viel mehr. Ich nehme auch die kleinen Impulse besser wahr, die ich mir selbst als Wegweiser schicke. Ich merke, wie ich mein Leben aktiv so forme, dass es zu mir passt.

Ich bekomme durch meine Arbeit viel Leid anderer Menschen mit. Manches macht mich betroffen, das gehört dazu. Ich kann mich heute viel leichter zurück ins Jetzt holen und bin dann in der Lage, meinen Klienten effizient zu helfen.

Du möchtest dein Leben aktiv gestalten und erfahren, wie du Präsenz in deinem Leben verankern kannst? Sprich mich unverbindlich an!

5 Tipps für mehr Präsenz findest du in meinem Blogartikel. Wie dir im Hier und Jetzt Veränderung gelingt.

Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

Loslassen als Energiesparprogramm

Ab und zu darfst du innehalten und schauen, was alles in dem Rucksack ist, den du mit dir herumträgst. Was dient dir noch und was nicht? Das ist beste Energiesparprogramm, das ich kenne.

1. Was trägst du an Ballast mit dir herum?

Wenn du etwas loslässt, machst du Platz und Energie frei. Das gilt für Gegenstände genauso wie für nicht Materielles. Das bedeutet nicht nur, dass du dann mehr Zeit und Freiraum hast, sondern auch, dass du offener sein kannst für Neues.

Was hältst du fest?

  • Dinge: Kleidung, Erinnerungsstücke
  • Menschen: Eltern, Kinder, Freunde
  • Nicht Materielles: Verhaltensweisen, Verantwortung, Schuldgefühle, Verletzungen, Glaubenssätze

2. Voraussetzung fürs Loslassen ist Achtsamkeit

Um zu identifizieren, was ich an Ballast mit mir herumtrage, brauche ich Achtsamkeit und Präsenz. Damit kann ich meinen Autopiloten ausstellen und aus dem Hamsterrad aussteigen.

a. Das Hamsterrad

Wir sausen oft durch unseren Alltag, getrieben von Adrenalin und Kortisol. Unser Körper gibt uns so die benötigte Energie und setzt uns damit unter Spannung. Wir sind ständig im Überlebensmodus. Das ist dann sinnvoll, wenn wir Höchstleistungen abrufen wollen. Es sollte aber keine Dauereinrichtung sein.

Unser Körper kann nicht unterscheiden, ob die Notwendigkeit zu Höchstleistungen einen realen Hintergrund hat oder nicht. Er schüttet brav Hormone und Botenstoffe aus, um uns zu unterstützen.

Langfristig hat das Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Psyche. Wobei ich mich wundere, wie widerstandsfähig wir Menschen sind und wie lange wir das Hamsterrad aushalten, bevor wir zusammenbrechen.

Nicht umsonst grassieren Krankheiten wie Burnout und Depressionen. Wir setzen uns so unter Druck bis wir uns buchstäblich stilllegen. Der Körper hat im Überlebensmodus keine Zeit oder Energie, um sich zu regenerieren oder zu heilen.

b. Der Autopilot

In der Regel sind wir ca. 95% in unserem Alltag im Autopilotenmodus. Mit der Zeit sind viele Gewohnheiten in unserem Gehirn fest verdrahtet.

Der Autopilot ist eine sehr sinnvolle Einrichtung, denn er erleichtert uns das Leben: Beim Gehen müssen wir nicht darüber nachdenken, wie man einen Fuß vor den anderen setzt. Wir sind durch ihn in der Lage, Auto zu fahren, auf den Verkehr zu achten und uns gleichzeitig zu unterhalten.

In einigen Bereichen dient der Autopilot uns jedoch nicht: Dann, wenn wir etwas in unserem Leben verändern wollen. Dann müssen wir den Autopiloten ausschalten.

3. Inventur

Inventur machst du am besten im Ruhemodus. Dann bist du bewusst im Hier und Jetzt. Nur hier kannst du identifizieren, was du loslassen möchtest.

Wenn ich Konflikte erschaffe oder öfter krank bin, ist es höchste Zeit für eine Inventur: Was ist zu viel, und warum mache ich das überhaupt?

a. Zeichen dafür, dass Zeit zum Loslassen ist:

  • Zeitmangel
  • Unzufriedenheit
  • Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten
  • Einengende Grenzen
  • Sich nach etwas Neuem sehnen
  • Eigene Grenzen sind zu oft überschritten worden
  • Die Folgen von zu viel Festhalten: Häufung von negativen Gefühlen, Gedankenkreisen, Ängste, Depressionen, Wut und Hass.

Warum halte ich an Vielem so lange fest? Oft ist meiner Umgebung lange vor mir klar, dass es gut für mich wäre etwas loszulassen. Was hindert mich also daran?

b. Gründe dafür, nicht loszulassen:

  • Sicherheit und Gewohnheit
  • Überholte Regeln: Das macht man so
  • Eigentlich Positives: Liebe, Sympathie

Das Weihnachtsbeispiel

Eine Klientin erzählte mir im Sommer, dass sie jetzt schon Horror vor dem nächsten Weihnachtsfest hat. Sie ist total fertig danach.

Sie fährt mit ihrer Familie an den Weihnachtstagen hunderte von Kilometern, um erst bei ihren Eltern und dann bei ihren Schwiegereltern und dann noch zu Hause Weihnachten zu feiern. Als sie noch keine Kinder hatte, war das OK. Mit zwei kleinen Kindern graust es ihr schon vor der Packerei und den anstrengenden Fahrten.

Ich fragte sie, warum sie die Weihnachtsroutine nicht ändert, z.B. zu Hause bleibt und die Eltern und die Schwiegereltern an einem Tag einlädt. Das geht nicht sagte sie, es war schon immer so. Sie will es allen recht machen und bleibt dabei selbst auf der Strecke.

4. Wie kann ein Loslass-Prozess ablaufen?

Ich habe einen idealtypischen Loslass-Prozess als Beispiel aufgeschrieben. Loslassen ist aber so individuell, wie jeder Mensch einzigartig ist.

Zuerst brauche ich das Bewusstsein, dass ich etwas ändern möchte. Dann kann ich mir überlegen, wie ich das tue. Wenn ich weiß, was ich loslassen will ist es oft einfach. Wenn ich allein nicht weiterkomme, hole ich mir Ideen bei Freunden oder in der Familie.

Ein Loslass-Prozess

  1. Bewusst werden: Brauche ich das noch?
  2. Ehrlichkeit zu sich selbst und anderen: Tut es mir gut, wenn nicht warum? Seit wann?
  3. Ausreden erkennen: Reite ich ein totes Pferd?
  4. Halte ich fest, weil ich denke, etwas Besseres kommt nicht? Wie ist mein Selbstwertgefühl?
  5. Gedankenspiele: Wie würde es mir ohne… gehen? Gefühle und Ängste beobachten und gehen lassen.
  6. Sich selbst verzeihen: Ich habe damals die beste Entscheidung getroffen, die ich konnte.
  7. Danke sagen, für das, was mir einmal gedient hat.
  8. Ein passendes Ritual zum Loslassen finden: z.B. Loslassendes auf einen Zettel schreiben und verbrennen.
  9. Hilfe holen: Wir müssen nicht mit allem alleine fertig werden.
  10. Sich Zeit geben für die Trauer, die Heilung und das Etablieren von neuen Gewohnheiten.

a. Loslassen kann unangenehm sein

Beim Gedanken etwas Altbekanntes loszulassen darfst du so etwas wie Trennungsschmerz spüren. Du verabschiedest dich von etwas, das dir einmal gedient hat und das du gut kennst. Das darf weh tun.

b. Die Gedanken beobachten

Ich versuche, meinen Denkapparat nicht allzu ernst zu nehmen, wenn ich etwas loslasse. Das Gehirn klammert sich nämlich an den sicheren Status Quo. Mein innerer Monolog ist nicht begeistert, wenn ich mich auf Neuland wage. Er zeigt mir rotes Licht: Tu das nicht, lass es sein, es ist doch gut so wie es ist.

c. Wie du Gefühle loslässt

Wir halten Gefühle oft fest, indem wir gegen sie ankämpfen, sie unterdrücken oder sie mit aller Macht zu verändern versuchen. Sich vor Gefühlen zu schützen ist anstrengend.

Gefühle sind Signale, die wir uns selber geben. Wir haben sie, aber wir sind sie nicht.

Gefühle fließen. Sie dauern 1,5 bis 2 Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen können. Das ist schwer zu glauben, weil wir uns so angewöhnt haben sie zurückzuholen und sie damit immer wieder zu aktivieren.

d. Wie du Konflikte loslässt

Ich bin empfänglich für Verletzungen und Konflikte, weil ich Glaubenssätze mit mir herumtrage wie: Ich kann das nicht, ich bin nicht gut genug. Diese Glaubenssätze sind eine Brücke, die Verletzungen ermöglicht.

Du kannst andere Menschen nicht ändern, aber bei dir selber kannst du viel tun.

Ich schaue mir meine limitierenden Glaubenssätze an und arbeite daran, diese loszulassen. Gleichzeitig baue ich mein Selbstwertgefühl auf.

Ich merke, dass ich einen Konflikt losgelassen habe, wenn Rumpelstilzchen vor mir herumhopst und mir Dinge an den Kopf wirft und diese mich kalt lassen.

e. Tipp: So tun als ob

Bei schwierigen Loslass-Aufgaben tue ich einfach so, als ob bis ich es bereits geschafft habe. Ich stelle mir vor, ich hätte schon losgelassen. und wie befreit ich mich dann fühle, am besten in allen Einzelheiten. Das ist ein psychologischer Trick, der wirklich hilft.

Das funktioniert so wie das eine Minute lächeln, obwohl einem gar nicht danach ist. Das hellt die Stimmung auf. Warum?

Der Körper weiß nicht, was real ist und was wir nur denken: Der lächelnde Mund zeigt dem Gehirn, dass ich glücklich bin und das sorgt dann brav dafür, dass der Körper Glückshormone ausschüttet.

5. Wie Loslassen mein Leben erleichtert

Ich hatte den Sprich verinnerlicht: „Nur die Harten kommen in den Garten“ Das bedeutet: Wer etwas erreichen will, muss dafür hart arbeiten und sich durchsetzen.

Das hört sich heute schrecklich menschenverachtend für mich an. Früher fand ich das normal. Ich glaubte, ich müsste immer schneller, besser und stärker sein. Ich trieb mich an und verlangte von mir und anderen Höchstleistungen, auch in der Erwartung, dass ich dafür von außen Wertschätzung bekommen würde.

Viele von diesen Glaubenssätzen habe ich losgelassen. In der Theorie bin ich aber immer noch deutlich besser als in der Praxis.

Ich habe eine Art Frühwarnsystem

Ich bin heute mehr präsent und achte darauf was mich anstrengt und hinterfrage öfter, ob etwas wirklich sein muss. Signale sind für mich dabei meine Gefühle. Wenn ich merke, dass ich schon beim Gedanken an etwas Abwehr oder Unwohlsein fühle, dann gehe ich dem nach. Wenn ich gerade keine Ruhe habe, merke ich mir das für später.

Sei nett zu Dir

Wichtig beim Loslassen ist, sich nicht zu überfordern. Wenn es mir schwerfällt etwas loszulassen, gehe ich vom Gas. Loslassen ist ein Prozess, der manchmal Zeit braucht und die solltest du dir gönnen.

6. Loslassen ist kein Verlust, sondern eine Transformation

Durch bewusstes Loslassen kannst du Ballast loswerden und eingefahrene Gewohnheiten ändern. Das Energiesparprogramm Loslassen erleichtert es dir, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.

Du eröffnest dir so neue Freiräume und gehst weiter auf dem von dir gewählten Weg in eine selbst bestimmte Zukunft.

Wenn du Unterstützung beim Loslassen brauchst, nimm mein halbstündiges Schnuppergespräch in Anspruch.

Lesetipps

Du willst sofort starten? In diesem Blogartikel findest Du acht Loslassübungen.

You can read this article in English here.

Bilder: privat und pixabay

© Inge Schumacher

Umgehen mit Reizbarkeit

Reizbarkeit zeigt, dass jemand am Rand seiner Möglichkeiten ist. Wenn dein Gegenüber gereizt reagiert, ist er gerade auf irgendeine Weise überfordert.

Gereizte Menschen werden schnell ungeduldig, genervt oder wütend. Du kennst bestimmt auch ein Exemplar dieser Sorte. Ständige Reizbarkeit ist für das soziale Miteinander sehr herausfordernd.

Hochsensible haben oft mit Reizüberflutung zu kämpfen

Wir sind jeden Tag hunderttausenden von Reizen ausgesetzt. Das ist normal. Um von diesen Informationen nicht erschlagen zu  werden, haben wir Filter entwickelt, die nur Informationen durchlassen, die wichtig für uns sind.

Hochsensible Menschen haben einen durchlässigeren Filter und müssen mehr verarbeiten als normalsensible. Sie sind dadurch leichter überreizt. Ich begleite viele meiner hochsensiblen Klienten dabei, mit der Reizüberflutung umgehen zu lernen.

Woran erkennst du Reizbarkeit bei dir selbst?

Meist stellt deine Umwelt eher fest als du, dass du gereizt bist. Hier sind ein paar Indikatoren, die anzeigen, dass du überfordert sein könntest.

  • Du bist unzufrieden und reagierst negativ auf deine Umwelt.
  • Du wirst rasch ungeduldig bei unvorhersehbaren Schwierigkeiten.
  • Du neigst zu Wutausbrüchen.
  • Du stellst eine niedrige Stresstoleranz fest. Steigt der Druck minimal, fühlst du dich überfordert und das bist du dann auch!
  • Du hast Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Du machst dir mehr Sorgen als sonst.
  • Du reagierst übermäßig stark auf kleine Ereignisse im Alltag.

Woher kommt diese Reizbarkeit?

Bist du dauerhaft reizbarer als sonst, rate ich dir, mögliche körperliche Ursachen vom Arzt abklären zu lassen.

Andauernde Reizbarkeit kann auf körperliche Ursachen hinweisen. Schwankungen im Hormonhaushalt zum Beispiel. Wir Frauen müssen mit einem sich ständig verändernden Hormonhaushalt klarkommen, der auch unsere psychische Befindlichkeit beeinflusst.

Eine andere Ursache könnte eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Die Schilddrüse produziert dabei zu viele Hormone. Dazu kommen dann meist noch andere Symptome, wie Gewichtsverlust und schlechter Schlaf.

Andere Symptome, die abgeklärt werden sollten, sind zum Beispiel

  • Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen
  • Dauernde Müdigkeit ohne erkennbaren Grund
  • Wiederkehrende Schmerzen, zum Beispiel Kopfschmerzen
  • Häufige Magen-Darm-Beschwerden: Magenschmerzen und Verdauungsprobleme

Sind keine körperlichen Ursachen feststellbar, dann solltest du weiterforschen. Untersuche einmal, ob deine persönliche Situation für deine Reizbarkeit verantwortlich sein könnte.

Reizbarkeit kommt von innen

Obwohl die Reize, auf die wir reagieren, von außen kommen, hängt unsere Reaktion auf sie von unserer inneren Befindlichkeit ab.

Wenn du feststellst, dass du reizbarer bist als sonst, kannst du die Schuld dafür leider nicht auf andere schieben. Auch wenn du das gerne tun würdest. Denn du wirst nicht mehr geärgert als sonst, sondern du leidest an einem Zuviel.

Mögliche Gründe für Reizbarkeit könnten sein

  • Stress, sei es beruflich oder privat, kann deine Nerven strapazieren
  • Konflikte können starke emotionale Reaktionen hervorrufen
  • Umweltfaktoren wie Lärm, Hitze oder Kälte können Stress und Reizbarkeit verursachen
  • Krankheiten erhöhen die emotionale Belastung

Bist du überlastet?

Mit drei kleinen Kindern und meinem Perfektionsanspruch habe ich mich früher oft überfordert. Ich habe nicht realisiert, dass ich oft am Rande meiner Kräfte war. Dir Folge war, dass ich oft ausgerastet bin.

Reflexion hilft dir zu verstehen

  • Denk an das letzte Mal als du aus der Haut gefahren bist. Weißt du, warum es dazu gekommen ist?
  • Kennst du dich gut genug, um die Mechanismen, die dazu geführt haben, zu identifizieren?
  • Weißt du, was auf den Gefäßen steht, die ein kleiner Tropfen zum Überlaufen bringt?

Beispiel eigene Situation reflektieren

Eine Klientin verstand nicht, warum sie immer wieder explodierte und ihre Kinder anschrie. Wir untersuchten, welche Situationen dazu führten, dass ihr Kessel explodierte. Wir fanden keine einzige Ursache, sondern viele kleine Begebenheiten. Sie nahm diese nicht als Überforderung wahr, denn für sie waren das Lappalien: 

  • Die Kinder hatten einen Quengeltag.
  • Das Fahrrad hatte einen Platten.
  • Ihr Mann war beruflich lange unterwegs.
  • Bei der Arbeit gab es Zeitdruck.

Für sich genommen, waren diese Situationen gut zu bewältigen. Gemeinsam haben sie sich jedoch zu einer ausgewachsenen Herausforderung summiert. Wenn sie die Nacht davor dann noch nicht gut geschlafen hatte, dann wurde ihr alles zu viel.

Das bewusst wahrzunehmen und rechtzeitig zu merken, dass sie ihr System überlastete, war ein Prozess. Allein das Eingeständnis, dass Kleinigkeiten sich summieren und anstrengend sein dürfen, half ihr. Ihre Erwartung an sich selbst war nämlich, dass sie das alles locker wegstecken müsste.

Sie schrieb sich die Situationen auf, die besonders anstrengend für sie waren, und wir überlegten uns Handlungsalternativen und Unterstützungsmöglichkeiten.

3 Tipps zum Umgehen mit Reizbarkeit:

Reizbarkeit ist ein Gefühl. Gefühle sind Energie in Bewegung. Du bist also in der Lage, aus einem Gefühl herauszukommen. Dazu musst du dir bewusst werden, was gerade passiert und entscheiden, etwas zu verändern und dieses Gefühl loszulassen. Hier ein paar Tipps, wie du mit Reizbarkeit umgehen kannst.

1. Nutze deine Sinne: eine 2 Minuten Übung

Setze dich auf einen Stuhl oder draußen auf eine Bank und zähle auf, was du wahrnimmst. Probiere verschiedene Sinne durch. Zum Beispiel konzentrierst du dich zuerst auf deine Ohren. Danach ist die Nase dran.

Diese Übung eignet sich hervorragend, um ins Hier und Jetzt zu kommen und damit raus aus einem hartnäckigen Gefühl.

2. Atem-Übungen beruhigen

  • Leg dich flach hin und lege eine Hand auf deinen Bauch.
  • Atme tief durch die Nase ein.
  • Spüre, wie Luft deine Lungen bis in den Bauchbereich füllt.
  • Dann atme langsam durch Mund oder Nase aus.
  • Kontrolliere bei jedem Atemzug, wie sich die Bauchdecke leicht wölbt und senkt

Experimentiere mit Atem-Übungen  aus Apps

Die APP Breath Ball bietet zum Beispiel in der kostenlosen Version Atem-Übungen, die sich sehr gut zum Ausprobieren eignen.

Die APP Breathe (nur auf Englisch) unterstützt zusätzlich auch Meditationen.

3. Was tut dir gut?

Das ist eine Frage, deren Antwort in deinen Notfallkoffer gehört. Dann kannst du schnell reagieren, wenn du merkst, dass eine Situation aus dem Ruder läuft.

Es sind kleine Sachen, die einen großen Unterschied machen können:

  • die Tasse Tee, die du bewusst genießt
  • die Umarmung eines lieben Menschen
  • ein kurzer Spaziergang

Sei aufmerksam

Es lohnt sich auf jeden Fall, eigene auffällige Reaktionen zu bemerken. Wenn die Reaktion in keinem Verhältnis zur Ursache steht, dann steckt meist mehr dahinter, als es den Anschein hat.

Deine Selbstreflexion hilft dann, mögliche Ursachen deiner Reizbarkeit an die Oberfläche zu bringen und zu verstehen. So bist du in der Lage, gezielte Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Hilfe suchen ist erlaubt

Wenn du nicht weiterweißt, hole dir Hilfe. Das tue ich auch. Frau muss nicht alles allein hinbekommen. Wozu gibt es Expert*innen?

Ich bin Teil eines Netzwerks von Expert*innen. Schau mal in unseren Wholy med Guide.

An diesem Artikel habe ich in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski gearbeitet.

Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

Ich wünsche Dir viel Glück!

Wir alle wollen und dürfen glücklich sein. In der amerikanischen Verfassung ist das Streben nach Glück sogar als Grundrecht festgeschrieben.

Es ist dein Geburtsrecht glücklich zu sein“. Yogi Bhajan

Wir Deutschen sind ziemlich glücklich

Im internationalen Vergleich hat Deutschland 2023 den 16. Platz auf der Liste der glücklichen Länder. Spitzenreiter ist Finnland. Das zeigt die aktuelle Global Happiness Study.

Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.“ Albert Schweitzer

Das liegt sicher daran, dass unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind. Wir haben außerdem die Freiheit, uns selbst zu verwirkliche. Das sind gute Voraussetzungen für ein glückliches Leben. Wenn ich um das Überleben kämpfen muss, habe ich andere Prioritäten.

Glück ist dynamisch

Glück ist, wie alle Gefühle, immer auf der Durchreise: Es kommt und geht. Dafür hat die Evolution gesorgt. Wenn wir richtig glücklich sind, schweben wir auf Wolke 7 und achten nicht auf den Säbelzahntiger hinter uns. Andauernde Glücksgefühle wären also ungesund.

Wir haben nur ein Gefühl auf einmal 

Das nutzen unsere Kinder aus, wenn sie Mist gebaut haben und an unseren Humor appellieren: Wenn wir lachen, können wir nicht länger wütend sein.

Wir können unsere Gefühle bewusst steuern

Wir sind keine Opfer unserer Gefühle. Deswegen stehe ich morgens mit Dankbarkeit auf. Ich mache mir bewusst, für was ich alles dankbar bin. Da ist kein Platz für negative Gefühle.

Unser Glücksempfinden ist unterschiedlich

Wenn wir glücklich sind, verwöhnt uns unser Körper mit einem Hormoncocktail:

  • Serotonin = Glückshormon, Depressive haben davon zu wenig
  • Oxytocin = erzeugt Bindung
  • Dopamin = Antriebssteigerung und Motivation

1. Gene

Das Gen, das für den Serotonintransport zuständig ist, hat großen Einfluss auf unser Glücksempfinden. Deswegen neigen manche Menschen eher zu Depressionen als andere: Der Serotoninhaushalt gerät bei ihnen leichter aus dem Gleichgewicht.

Aber selbst unsere Gene sind nicht in Stein gemeißelt. Die Epigenetik beschäftigt sich damit, welche Gene bei uns aktiv sind.

2. Unsere Umwelt

Ein anderer Faktor für das Glücksempfinden ist die Sozialisation: Was habe ich zu Hause gelernt? Als Teil der Kriegsenkel-Generation tragen wir heute noch viel altes Leid mit uns herum.

3. Persönliche Eigenschaften

Keine Ahnung, ob mein grundsätzlicher Optimismus den Genen oder der Umwelt geschuldet ist. Ich empfinde ihn als großes Glück, weil er mein Leben einfacher macht.

„Unser Glück wird davon bestimmt, wie wir das, was geschieht interpretieren, wahrnehmen und in unseren Gemütszustand integrieren.“ Kübler-Ross, Kessler S. 235

Zufallsglück existiert für mich nicht

Es werden zwei Arten von Glück unterschieden.

  1. Als Zufallsglück wird das bezeichnet, was nicht beeinflussbar scheint. Es kommt plötzlich und unerwartet, wie ein 6er im Lotto.
  2. Das Lebensglück gestalte ich selbst: durch Familie, Liebe, Beruf und Freizeit.

Glück ist nicht materiell

Darin sind sich viele einig. Ab einem gewissen durchschnittlichen Einkommen steigt das Glücksgefühl nicht weiter.

Das Schicksal von Lottomillionären beweist das. Die veränderten Umstände scheinen auf sie wie jede andere große Herausforderung zu wirken. Manche kommen damit zurecht und andere nicht. Wenn wir hoffen, dass wir nur glücklich werden, wenn wir mehr Geld auf dem Konto haben, dann machen wir uns etwas vor.

Unsere Welt ist keine Insel der Glückseligen

Leider leben wir in der Dualität und nicht in Utopia: Es gibt zu allem eine Kehrseite: Liebe und Hass, Gesundheit und Krankheit. Diese Dualität ist die Basis unserer Realität.

Wenn Du viele Herausforderungen im Leben hast, kannst Du trotzdem glücklich sein.

Wir sind hier, um zu lernen. Das tun wir am besten, indem wir uns mit Herausforderungen auseinandersetzen. Ja, das ist doof und anstrengend. Es lohnt sich aber.

Wir sind keine Opfer sondern Gestalter.“ Inge

Glück jetzt und nicht später

Wir dürfen hier und jetzt glücklich sein. Unser Glück sollten wir nicht in die Zukunft verschieben, auf dann, wenn wir endlich ein wichtiges Ziel erreicht haben: Ein Examen oder den neuen Job.

Elisabeth Kübler-Ross hat viele Jahre lang Sterbende begleitet. Was Sterbende uns mit auf den Weg geben ist, dass wir unser Leben nutzen sollen, um das zu tun, was uns am Herzen liegt und um glücklich zu sein.

Sie hat festgestellt, dass sich schwerkranke Menschen mit begrenzter Zeit, eher erlauben das zu tun, was für sie wirklich zählt und das macht sie glücklicher, als sie es vorher waren.

„Glück ist unser natürlicher Zustand, aber wir haben verlernt, wie man glücklich ist, weil wir uns in Vorstellungen verstrickt haben wie Dinge sein sollten.“ Kübler-Ross, Kessler S. 235

Was steht deinem Glück im Weg?

1. Angst

Angst ist eine Emotion, die wir alle gut kennen. Sie gehört zu unserem emotionellen Grundgerüst dazu. Wie wir mit Ängsten umgehen, ist wichtig für unser Glücksempfinden. Denn wir brauchen ein gewisses Maß an innerer Sicherheit, um Glück überhaupt wahrnehmen zu können.

Unbefriedigende Lebenssituationen werden oft aus Angst aufrecht erhalten, anstatt das Risiko von Veränderung einzugehen. Das ist das Status Quo Paradox.

Das beste, was wir tun können, um mit unseren Ängsten klarzukommen, ist tiefe Wurzeln zu bilden, die uns festhalten, wenn die Winde der Veränderung wehen.

2. Kontrolle

Aus Angst vor unliebsamen Überraschungen versuchen wir unser Leben durch Kontrolle sicherer zu machen. Was nicht funktioniert, denn das Leben besteht aus ständiger Veränderung. Wir erschaffen unsere Realität dann optimal, wenn wir die Zügel lockerer lassen.

Trau Dich, stückweise Kontrolle abzugeben. Setze den Kurs und versuche locker zu bleiben. Das bedeutet nicht, dass du weniger determiniert bist, ein Ziel zu erreichen. Die Art und Weise, wie du dorthin kommst ist nur eine andere.

Je mehr du dir vertraust, dass du nicht im Stich lässt, umso sicherer fühlst du dich und umso besser kannst du locker lassen.“ Inge

3. Perfektionismus

Mein Perfektionismus ist eine wunderbare Ausrede fürs Nicht-Tun. Er hindert mich daran anzufangen, denn ich bin ja noch nicht gut genug. Diese und andere Ausreden zu entlarven ist wichtig, um glücklich zu sein.

4. Vergangenheit und Schuldgefühle

Viele von uns verurteilen sich für Dinge, die sie in der Vergangenheit getan oder nicht getan haben oder die wir erleiden mussten. Wenn wir uns mit unserer Vergangenheit nicht versöhnen, holen wir diese negativen Gefühle immer wieder zurück. Dann hat das Glück keinen Platz.

5. Begrenzende Glaubenssätze

  • Glück ist rar
  • Glück ist schwer zu finden
  • Ich verdiene kein Glück

Manche Menschen fühlen sich schuldig, wenn es ihnen gut geht. Es fällt Ihnen schwer, ihr Glück zu genießen.

Was du für dein Glück tun kannst

Ich habe mit vielen Menschen gesprochen und über Glück gelesen. Diese Liste ist dabei herausgekommen. Ich hoffe, sie hilft dir dabei, mehr Glücksmomente zu erschaffen.

  • Gesundheit: Sorge für
    • genug Schlaf
    • gutes Essen
    • Alkohol in Maßen
  • Soziale Kontakte
    • Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun
    • Freunde können genau soviel Sicherheit geben, wie Familie
  • Lerne dich selbst gut kennen
    • Arbeite daran, die eigenen Gefühle zu verstehen
    • Nutze deine Resilienz: Wie kannst du dich selbst unterstützen?
  • Selbstwirksamkeit: Erlebe dich als Gestalterin deines Lebens und nicht als Opfer

„Wenn du dich mit deinem Geschenk für diese Welt verbindest, findest du Erfüllung in dir und verstehst, wie wichtig es ist, dass du da bist“. Laura Marina Seiler S. 227

  • Mache Sinn-volles
    • Es macht glücklich, den Sinn deines Handelns zu sehen
    • Nicht die Menge, sondern die Qualität deines Tuns ist entscheidend
  • Sei aktiv bis ins hohe Alter
    • Körperlich und geistig fit sein macht Spaß
    • Was du nutzt bleibt erhalten
  • Sprich über das Positive in deinem Leben
    • Das macht es dir bewusster
    • Es verbreitet positive Energie
  • Akzeptanz
    • Wut und Ärger sind auch nur Gefühle, die vorbei gehen. Lass sie ziehen.
    • Gib dem Negativen wenig Raum. Es ist da und gehört zum Leben dazu.
  • Humor
    • Lache über dich selbst. Das nimmt dem Leben die Härte.
    • Nimm dich nicht so wichtig. Nicht jede abfällige Bemerkung meint dich.
  • Flexibilität
    • Wenn du leicht die Perspektive wechseln kannst, hast du mehr Möglichkeiten zu reagieren.
    • Lerne dazu, das schafft mehr Optionen, um glücklich zu sein.
  • Sei neugierig
    • Strebe nach Weiterentwicklung.
    • Normale Bildungswege sind zweitrangig zum Glücklich sein. Das Abitur allein macht nicht glücklich. Vielleicht hilft es aber, etwas zu erreichen, das dich glücklich macht.

Glück auf die Ohren

Glück ist dynamisch
Glück ist kein Zufall
Was steht Deinem Glück im Weg?
Was Du für Dein Glück tun kannst

Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt

Das meine ich ernst. Wünsche sind sehr effiziente Energietransporter und ich verschicke mit diesem Artikel den Wunsch:

Mögest du tausende von glücklichen Momenten erschaffen und erleben!

Sehr gut drückt das Lied von Sarah Connor diesen Wunsch aus. „Zufälligerweise“ hörte ich es im Radio, als ich diesen Artikel schrieb.

Hier findest du das Video auf You Tube: Ich wünsche dir all das Glück dieser Welt. Besonders gefällt mir die Zeile: …“Ich wünsch dir Mut und Vertrauen in dich selbst“…

Was ist für Dich Glück und was tust Du dafür?

Du willst wissen, wie du glücklich werden kannst? Sprich mich unverbindlich an!

Links

Bücher

  • Elisabeth Kübler-Ross und David Kessler 2003: Geborgen im Leben
  • Francois Lelord 2008: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
  • Laura Marina Seiler 2017: Mögest Du glücklich sein

Bilder: privat

© Inge Schumacher

Wie du emotionale Bedürfnisse nachholen kannst

Emotionalen Bedürfnisse bringt fast jeder Erwachsene aus der Kindheit mit. Zum Glück sind wir in der Lage, uns um diese Grundbedürfnisse selbst zu kümmern. Ich behaupte sogar, dass wir unsere Verletzungen als Erwachsene sehr wirkungsvoll heilen können.

Emotionale Sicherheit ist ein Grundbedürfnis

Seelische und emotionale Sicherheit brauchen wir, um gesunde und stabile Persönlichkeiten zu entwickeln. Wir benötigen sie, um schwierige Lebenssituationen zu meistern und Selbstvertrauen aufzubauen.

Idealerweise wachsen wir in einer Umgebung auf, die sich sicher anfühlt. Wir haben Bezugspersonen, die sich um uns kümmern. Wir können uns darauf verlassen, dass jemand kommt, wenn wir weinen oder schreien.

Woher kommt unser Nachholbedarf an emotionalen Bedürfnissen?

Unsere emotionalen Grundbedürfnisse kommen zum Beispiel dann zu kurz, wenn

  • unsere Eltern viel Stress hatten und mit sich selbst beschäftigt waren
  • sie selbst nicht gelernt haben, verlässliche Bindungen einzugehen
  • oder wir Geschwister hatten, die viel Aufmerksamkeit brauchten

Es gibt viele Ursachen, die wir nicht beeinflussen können. Wir tragen so diverse Verletzungen davon. Damit haben wir es deutlich schwerer, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Und das ist normal. Jesper Jul behauptet sogar, es gäbe keine Kindheit ohne Trauma.

70 Prozent aller Erwachsenen kämpfen mit Traumata. Mir ging das genauso. Ich war als Mutter nicht immer so präsent, wie ich es gerne gewesen wäre. Wegen einer Depression hatte meine Älteste im Alter von zwei bis drei Jahren eine Mutter, die emotional nicht hundertprozentig für sie da sein konnte.

Es ist also nicht verwunderlich, wenn viele von uns als Erwachsene unbefriedigte emotionale Bedürfnisse mit sich herumtragen.

Wir entwickeln dann Strategien, um das uns fehlende Gefühl der emotionalen Sicherheit und Bindung, woanders herzubekommen.

Ich arbeite mit meinen Klienten daran, diese Überlebensstrategien ins Bewusstsein zu holen und die ihnen zugrunde liegenden inneren Verletzungen zu heilen.

Praxis-Beispiel Bedürfnisse nachholen

Ich habe die Erlaubnis, die Geschichte einer Klientin zu schildern, die an meinem dreimonatigen 1:1 Mentoringprogramm teilnimmt.

Ihr Ziel für unsere gemeinsame Arbeit war, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und sich nicht mehr ausbremsen zu lassen.

Ihr Bedürfnis nach seelischer Sicherheit und Geborgenheit konnte ihr ihre Mutter aufgrund der eigenen Biografie nicht geben.

Das hatte zur Folge, dass sie sich einen Mann gesucht hat, der diese Aufgabe übernommen hat. Er hat sich um sie gekümmert. Sie drückt das so aus: „Dieser Mann hat mich gerettet.“ Er war sozusagen ihre emotionale Überlebensstrategie.

Dass sie einen Narzissten geheiratet hat und sich ihm jahrelang unterordnete, war der Preis für diese Sicherheit. Nach etlichen Jahren Ehe hat ihr Mann sie verlassen. So hat sie so ihren äußeren Halt verloren und wurde auf sich selbst zurückgeworfen.

Sie hat sich psychologische Unterstützung geholt und angefangen, innere Arbeit zu leisten. Dadurch hat sie sich besser kennengelernt und angefangen zu reflektieren.

Gefangen in alten Abhängigkeiten

Sie kam zu mir, als sie merkte, dass sie nicht weiterkam. Immer wieder fiel sie in alte Muster zurück. Sie fühlte sich als Opfer ihres Ex-Mannes, der sie und ihre Kinder allein gelassen hatte. Sie verstand nicht, warum sie das nicht ändern konnte.

Wir haben festgestellt, dass sie ihr Bedürfnis nach seelischer Unterstützung und Sicherheit von ihrem Ex-Mann gestillt bekam.

Als ich ihr erklärte, dass sie sich dieses Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit selbst erfüllen könne, war sie neugierig.

Emotionale Sicherheit in Eigenregie

Wir haben gemeinsam überlegt, wie sie sich selbst die so wichtige emotionale Sicherheit geben könnte. Die Lösung fanden wir in ihrem intuitiven Wissen, dass sie eine gute Mutter ist. Diese innere Überzeugung war der Schlüssel für ihre Selbstheilung.

Sie hat für sich die Mutterrolle übernommen und gab sich auf diese Weise selbst die dringend benötigte seelische Sicherheit.

Sie hat ein Bild entwickelt, in dem sie sich selbst einen Arm um die Schultern legt. Das ist ihr Symbol dafür, dass sie für sich selbst verlässlich da ist. Das hat ALLES verändert.

  • Sie erlebt sich seither als selbstwirksam und nicht mehr als Opfer
  • Sie schaut positiv in die Zukunft und hat weniger Angst
  • Sie hat viel mehr Selbstvertrauen
  • Die Abwertung durch den Ex-Mann verletzt sie nicht mehr

Dadurch, dass sie ihr Bedürfnis nach seelischer Sicherheit selbst gestillt hat, hat sie ihre gesamte Situation verändert. Sie fühlt sich wohler und schenkt sich neue Freiräume. Sie heilt sich selbst.

Sie ist jetzt in der Lage, sich selbst besser zu regulieren. Das bedeutet, mit ihren Gefühlen fertig zu werden. Sie ist dazu nicht mehr auf Hilfe von außen angewiesen.

Sie fühlt sich deutlich weniger abhängig vom Urteil ihres sozialen Umfelds. Das gibt ihr die Freiheit, mehr sie selbst zu sein. Das zeigt sich im täglichen Leben daran, dass sie besser für sich einstehen und klarere Grenzen setzen kann.

Dass sie selbst für sich und ihre Bedürfnisse da ist, hat viele positive Auswirkungen auf ihr soziales Umfeld.

Sie stellt fest, dass sie einfacher die Kontrolle abgeben kann. Kontrolle auszuüben war bisher wichtig für sie, weil sie die fehlende emotionale Sicherheit sonst nicht ertragen hätte. Sie ist dadurch viel eher bereit, unbekannte Wege einzuschlagen, weil sie sich selbst mehr vertraut.

Mit anderen Worten: Sie heilt sich selbst. Die Voraussetzungen dafür sind:

  • Die Bereitschaft, innere Arbeit zu leisten und auch dahin zu schauen, wo es weht tut
  • Die Heilung ihres Bindungstraumas
  • Die kontinuierliche Arbeit mit mir einmal in der Woche über mehrere Monate

Du siehst an diesem Beispiel, dass du wichtige emotionale Bedürfnisse, die du als Kind nicht erfüllt bekommen hast, als Erwachsener sehr gut nachholen kannst. So schenkst du dir nachhaltige Heilung auf tiefster Ebene.

Welche unerfüllten emotionalen Bedürfnisse brauchen deine Aufmerksamkeit?

Sich selbst das zu geben, was du – oft schmerzlich – vermisst, ist ein längerer Prozess. Du musst dich gut kennen- und reflektieren lernen, um festzustellen, was genau dir fehlt. Dann findest du bestimmt einen wirksamen Weg, um dich selbst zu heilen.

Du beschenkst dich nachhaltig, wenn du dich um deine emotionalen Bedürfnisse kümmerst

Wenn du deine emotionalen Bedürfnisse erfüllst, schenkst du dir die Freiheit, wirklich du selbst zu sein. Jede Minute, die du in dich investierst, bekommst du vielfach zurück. Du wirst sehen: Deine Lebensqualität steigert sich und dein Leben verändert sich nachhaltig zum Positiven.

Du musst das nicht allein schaffen. Ich helfe dir gerne dabei. Sprich mich unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

6 Tipps für ein stressfreies Weihnachten

Weihnachten ist ein mit Erwartungen überfrachtetes Großereignis. Du musst aber nicht in Stress und Hektik ersticken.

Weihnachten ist nichts für Weicheier

In keiner anderen Zeit prallen so viele Erwartungen aufeinander wie an Weihnachten. Wochenlang bereiten uns Medien und Werbung auf das Fest des Friedens und des Schenkens vor: In sanftem Kerzenlicht wird im Rahmen der glücklichen Großfamilie gegessen und Geschenke ausgetauscht, über die sich alle Beteiligten außerordentlich freuen.

Realitätscheck

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Großfamilie mit vielen verschiedenen Menschen, die alle unterschiedliche Leben führen, blind verstehen?

Hand aufs Herz. Wie sind deine Erwartungen für dieses Weihnachten?

Weihnachts-Erfahrungen

Nicht umsonst veranstalte ich am 7. Dezember einen Weihnachtsworkshop mit dem Titel: Von Werten, Wehmut und Wahnsinn im Rahmen der Self-Coaching Workshops mit.

Weihnachten bedeutet für die meisten von uns Stress, der skurrile Blüten treibt. Frag mal nach den Kindheitserfahrungen deiner Eltern, deiner Freunde und Kollegen. Da kommt eine große Anzahl von unglaublichen Weihnachts-Geschichten zusammen. Viele davon sind sehr traurig.

Weihnachten entschärfen

Seit über 30 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen. Wir haben drei Kinder. Ich hatte also viel Zeit, um mit meiner eigenen Familie Weihnachten zu üben. Mittlerweile ist es für uns alle ein ziemlich entspanntes Fest. Für mich war das ein langer, oft nicht einfacher, Lernprozess.

Hier sechs Tipps, die sich bei mir bewährt haben:

1. In der Vorweihnachtszeit den Fuß vom Gas nehmen

Wenn die Vorweihnachtszeit anstrengend ist, dann ist das keine gute Voraussetzung für ein entspanntes Weihnachten. Seit ich mehr arbeite, gibt es weniger Weihnachtskekse und die Wohnung ist auch nicht mehr so ordentlich. Meine Kinder bekommen keine selbst gebastelten Adventskalender mehr.

Ab Kind Nr. 3 fühle ich mich auch nicht mehr dafür zuständig, in der Schule zu backen. Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Aktivitäten beschränkt habe. Jetzt sehe ich das als gute Investition in ein entspanntes Weihnachten.

2. Weniger Geschenke sind mehr

Ich habe gute Erfahrungen mit einer Begrenzung beim Schenken im Familien- und Freundeskreis gemacht. Die Erwachsenen in beiden Familien – mein Mann und ich haben beide drei Geschwister – verzichten schon lange auf Geschenke.

Ich gehe nicht gerne einkaufen und habe deswegen eine Liste mit Ideen, die ich im Laufe des Jahres fülle. Geschenke in der letzten Minute sind für mich Stress pur; deswegen vermeide ich das.

Hier ist dein individuelles Wohlgefühl entscheidend. Ich habe Freunde, die einen riesengroßen Spaß daran haben, in letzter Minute kreative Ideen für Geschenke zu produzieren.

Ich fertige jedes Jahr vier Advenstkränze an

3. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation

Das allerwichtigste ist Transparenz über die individuellen Erwartungen. Was wollen alle am Fest Beteiligten? Die Kinder, die Eltern, die Großeltern, die Geschwister und die Freunde.

Welche Erwartungen hat wer und welche wollen wir umsetzen? Es ist gar nicht einfach, konkrete Erwartungen zu formulieren, da wir gerade zu Weihnachten oft ziemlich schwammig sind. Dieses unterschwellige „Ihr wisst doch …“ ist nicht hilfreich. Aussprechen bringt Klarheit, auch für die Redner.

Wenn Familienmitglieder nicht offen kommunizieren und behaupten, dass ihnen alles recht ist, nur weil sie einem einen Gefallen tun wollen, geht das nach hinten los.

Die Erwartungsklärung war ein Prozess, der einige Jahre gebraucht hat. Es hat sich gelohnt: Mit steigender Transparenz der einzelnen Erwartungen ist unser Weihnachtsfest immer entspannter geworden.

4. Reflexion: Wie kann Weihnachten stressfreier werden?

Besonders als Eltern mit Kindern solltest du dir über die eigenen Zielvorstellungen klar sein. Hier einige Fragen, die helfen können:

  • Was lief bei den letzten Weihnachtsfesten gut und was nicht? Warum?
  • Wie sind geschätzte familieninterne Rituale? Wie wichtig sind sie den einzelnen Familienmitgliedern und dienen sie allen noch?
  • Prioritäten setzen, was ist für uns Weihnachten am allerwichtigsten? (Bei mir ist es Stressfreiheit.)

Automatismen erkennen und abstellen

Gerade Weihnachten meinen wir, dass wir Traditionen nicht sterben lassen dürfen, weil unser Fest dann gleich mitstirbt – was natürlich Unsinn ist. Wie so oft gibt es mehr Möglichkeiten als wir denken.

Nur weil es immer eine Gans am 1. Weihnachtstag gab, muss das in diesem Jahr nicht genauso sein. Wenn es ohne Gans nicht geht, kannst du sie auch bei einigen Restaurants bestellen.

Die Hauptvoraussetzung für kreative Ideen und andere Lösungen ist, dass du offen für neue Gedanken bist. Das bist du aber nur, wenn du dir bewusst bist, dass wir an Weihnachten noch mehr im Autopiloten-Modus fahren als sonst.

Ich schaue durch einen fertig gestellten Adventskranz

5. Planung vor Weihnachten

Weihnachten tut Struktur gut. Je mehr Personen beteiligt sind, zu mehr Planung rate ich. Diese Planung sollte aber viele Freiräume beinhalten, damit nicht so schnell Druck oder Hektik aufkommt.

Die Freiräume, also das, was nicht drin steht, sind bei der Planung für Weihnachten am wichtigsten.

Wie grob oder wie detailliert deine Planung ist, kommt auf deine Präferenzen an. Hier ein paar Strukturierungs-Möglichkeiten:

  • Eine Übersicht über die Beteiligten: Wer ist wann wo?
  • Ein Essensplan: Wer ist zuständig für was? Was kann wann vorbereitet werden?
  • Zeit für individuelle oder gemeinsamen Pausen, wie einen Film ansehen, spazieren gehen, spielen.

Ich habe gelernt, an den Weihnachtstagen möglichst keine Experimente zu machen. Entspannend ist eher das, was man kennt. Brettspiele zu spielen, obwohl man das sonst nie macht, ist zum Beispiel keine gute Idee.

Kinder brauchen besonders viel Freiraum

Kleine Kinder haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und können sich noch nicht gut selbst beschäftigen. Ich rate davon ab, ein großes Essen zu planen, das ihnen wenig Freiraum gibt. Stress ist dann vorprogrammiert.

Größere Kinder können gut in die Vorbereitungen einbezogen werden und Verantwortung für Aufgaben übernehmen. Meine Kinder greifen mir in dieser Zeit gerne unter die Arme. Auch hier gilt für mich als Chefplanerin: Klar zu sein ist das Allerwichtigste!

6. Nur du bist für dich verantwortlich

Jeder muss dafür sorgen können, dass es ihm gut geht. Das gilt auch und besonders an Weihnachten. Diese Verantwortung lässt sich nicht delegieren.

Meine Kinder merken oft vor mir, dass ich gestresst werde und fragen mich, was los ist. Dank dieses Frühwarnsystems und kann dann sofort reagieren und Druck herausnehmen.

Was tut dir gut?

  • Trau dich, aus alten Strukturen auszubrechen, wenn sie dich belasten!
  • Entziehe dich dem Trubel und fahr weg, wenn dir alles zu viel wird.
  • Binde deine Familie ein bei den Vorbereitungen und delegiere. Bedenke, dass du dann damit leben musst, dass Dinge anders gemacht werden, als du es tun würdest. Eine gute Übung in Akzeptanz!
  • Ganz wichtig: Du bist nicht dafür verantwortlich, was Andere denken.

Wenn es trotzdem eskaliert

  • Hole dir Hilfe beim Herunterfahren des Stresslevels.
  • Nimm wahr, was Stress-Auslöser für dich sind und merke sie dir für nächstes Weihnachten.
  • Erwarte nicht, dass nur, weil du in diesem Jahr ein paar Sachen änderst, kein Stress mehr entsteht.

Die Weihnachtszeit ist immer wieder ein Test für mich, der mir zeigt, welche Fortschritte ich im letzten Jahr in meiner persönlichen Entwicklung gemacht habe.

Ein selbst gebasteltes Lebkuchenhaus

Mein Angebot für ein entspanntes Weihnachtsfest:

Die Themen, an denen du gerade arbeitest, kommen oft gerade in der Weihnachtszeit hoch. Hol dir Hilfe. Ich biete ein Energiearbeits-Coaching an, um dich zu unterstützen.

Wenn du in Hamburg wohnst, kannst du live mit mir im Self- Coaching Workshop: Von Werten, Wahnsinn und Wehmut in der Weihnachtszeit am 7.12. 2022 ab 18:30 Uhr an einem entspannten Weihnachten arbeiten. Anmeldung über Self-Coaching Hamburg bei Meetup oder Eventbrite

© Inge Schumacher

Falsch abgebogen? Kontrolle gibt Sicherheit

Wenn ich die Kontrolle über eine Situation zu haben glaubte, fühlte ich mich sicher. Ich hatte früher große Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen und auf meinem Lebensweg falsch abzubiegen. Das hatte zur Folge, dass ich mein Leben minutiös plante.

Problematisch wurde es dann, wenn etwas Unvorhergesehenes passierte. Das stresste mich total. Dann waren sofort Angst und Unsicherheit da. Es war schwer für mich, mit Unwägbarkeiten umzugehen. Ich fühlte mich dann vom Leben persönlich angegriffen.

Kontrolle bei der Berufswahl

Ich habe Betriebswirtschaft studiert und neun Jahre im Controlling (ja, da steckt das Wort Kontrolle drin) gearbeitet. Mit meinem Abitur hätte ich auch andere Studienfächer wählen können. Ich habe aber eine für mich sichere Berufsausbildung gewählt, von der ich hoffte, dass sie mir später noch nutzen würde.

Im Nachhinein habe ich mit dieser Ausbildung die richtige Abzweigung genommen. Auf jeden Fall wende ich das dort Erlernte heute noch an.

Projektmanagement ist immer noch mein zweiter Vorname und ich bin stolz darauf. Ich liebe es, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu vereinfachen. So kann ich meine Klienten gut dabei unterstützen, Ordnung in das Durcheinander von Gefühlen und persönlicher Historie zu bringen und mit ihnen Lösungen zu erarbeiten.

Ich kann das unaufgeregt und mit viel Zugewandtheit und Akzeptanz tun. Denn ich habe selbst (fast) keine Angst mehr davor, falsch abzubiegen.

Was ist mit meinem Kontroll-Wahn passiert?

Ich durfte mich besser kennenlernen. Mein Weg zur Expertin für Energiearbeit hat dafür gesorgt, dass ich bei mir aufgeräumt habe und das immer noch tue. Ich durfte lernen, dass ich mich niemals im Stich lasse. Stück für Stück, über viele Jahre hinweg, habe ich mir so Selbstvertrauen erarbeitet.

Dieses Vertrauen beruht darauf, dass ich meine Fähigkeiten gut kenne. Ich weiß, dass ich mich nicht torpediere, auch wenn ich mehrmals falsch abbiege.

Angst gehört dazu

Ich habe auch gelernt, dass Angst zu meinem Leben gehört.

Besonders, wenn ich Neuland betrete, zittere und bibbere ich. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass unbekannte Situationen Ängste bei mir auslösen. Das macht mich wachsam, denn dafür ist die Angst da.

Ich weiß, dass meine Angst ein Signal ist, dass mich auf eine Baustelle hinweist. Ich verfüge über das nötige Handwerkszeug, um mit diesem ganz normalen Gefühl umzugehen.

Die Angst verschwindet wieder, wenn ich mir ihre Ursachen angesehen habe.

Wenn ich heute falsch abbiege, bin ich eher neugierig als verzweifelt. Ich hole meinen „Indianer Jones“-Abenteurer heraus und finde vielleicht so unverhofft einen verborgenen Schatz.

Weniger Kontrolle, mehr Selbst-Vertrauen

Es hat Jahre gedauert und es fällt mir heute manchmal noch schwer, die Kontrolle abzugeben und ins Vertrauen zu gehen.

Auch wenn ich falsch abbiege, hat das einen Sinn. Vielleicht bekomme ich ihn nie heraus. Das ist in Ordnung. Mein gesteigertes Selbst-Vertrauen hilft mir dabei

Ich brauche innere Stabilität und Ruhe

Hüpft mein Geist von einer Befürchtung zur nächsten:“ Oh, das könnte passieren, und jenes könnte schieflaufen“, dann bin ich im Stress. Dann ist mein Körper auf Flucht, Kampf oder Totstellen eingestellt und mein Gehirn kann seine Arbeit nur eingeschränkt erledigen. Ich bleibe dann weit unter meinen Möglichkeiten, weil ich meine Intuition nicht verstehe.

Ich vertraue mehr meiner Intuition

Wir schwimmen in einem Meer von Informationen, von denen wir nur ein Bruchteil bewusst wahrnehmen können. Wir geben uns ständig Hinweise und Inspirationen, die wir nur bemerken brauchen.

Selbstvertrauen erleichtert die Kontroll-Abgabe

Ich bin viel ruhiger geworden. Mich werfen Kleinigkeiten, wie ein falsches Abbiegen, nicht mehr aus der Bahn. Ich versuche nicht mehr verzweifelt, die Kontrolle über eine unerwartete Situation zu bekommen, die ich sowieso nie haben werde. Ich spare so viel Energie, die ich in sinnvolle Aktionen, statt in wilden Aktionismus stecke.  

Falsch abbiegen, Kontroll-Verlust bei einem Autounfall

Beispiel: Die richtige Mischung aus Vertrauen und Kontrolle

Ich suchte eine neue Kollegin. Meine Mitleitung aus dem Hortprojekt verabschiedete sich in den verdienten Ruhestand. Die Nachfolgesuche gestaltete sich schwierig.

Wie sollten wir jemanden finden, der Spaß daran hat, für kleines Geld zweieinhalb Tage von 12 bis 16 Uhr mit Kindern zu arbeiten? Zudem sollte er oder sie gut in unsere Gemeinschaft passen.

Die Monate vergingen. Wir sprachen mit vielen möglichen Bewerber*innen. Einige haben auch hospitiert. Die eine war körperlich nicht fit genug, der anderen war es zu laut. Wieder andere hatten andere Pläne. Mir hat das deutlich gemacht, dass wir eine gute, aber auch anstrengende Arbeit leisten.

An einem Nachmittag bekam ich eine Panikattacke: Ein*e Nachfolger*in war immer noch nicht in Sicht und die Zeit wurde knapp. Ich erzählte meiner Tochter und ihrer besten Freundin von meinem Problem.

Da meinte die Freundin: „Meine Mutter vielleicht …“, da klickte es bei mir. Wir kannten uns von der gemeinsamen Arbeit als Elternvertreterinnen in der Klasse unserer Kinder. Ich hatte sie bisher nicht auf dem Schirm gehabt. Sie hatte Interesse!

Als sie hospitierte, ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Unsere Köchin wurde krank, und auch sonst war es das reinste Chaos. Das waren keine guten Voraussetzungen, um einen guten Eindruck zu machen. Das hat sie zum Glück nicht abgeschreckt.

Unsere Köchin bereitet Wraps zu.

Ich dachte, wir wären falsch abgebogen bei der Kolleg*innensuche. Mein Optimismus war zeitweise auf Tauchstation gegangen. Ich habe trotzdem weitergemacht und mir ist eine unerwartete Lösung scheinbar in den Schoß gefallen.

Selbstvertrauen hilft beim Loslassen

Mit jeder Erfahrung, dass auch verzwickte Situationen gut ausgehen, wächst mein Vertrauen in mich und in meine Fähigkeiten, mein Leben zu gestalten.

Ich finde dieses Selbstvertrauen so hilfreich, dass ich ein Buch darüber schreibe. Es zeigt, wie du mehr Vertrauen in den wichtigsten Menschen deines Lebens bekommst.

Auch für dich gibt es gute Lösungen. Lass uns unverbindlich darüber sprechen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: KI und privat

© Inge Schumacher

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