Inge Schumacher

Der Blog für Deine Entwicklung

Wahrnehmung und Wirklichkeit

Wahrnehmung ist spannend. Mit deiner Wahrnehmung beeinflusst du deine Wirklichkeit.

Das war so!“ „Nein so!“
Wenn du dich mit Wahrnehmung beschäftigst, wirst du schnell zu dem Schluss kommen, dass es eine absolute Wahrheit nicht gibt. Unser Erleben ist subjektiv. Jeder lebt in seiner Welt, die durch seine individuelle Wahrnehmung definiert wird.

Außerdem nehmen wir viel mehr wahr als wir denken.

Ich lade dich hier ein, kurz in die interessante Welt der Wahrnehmung einzutauchen. Deine Sinne sind nicht absolut und das kannst du nutzen: Indem du deine Wahrnehmung und damit deine Wahlmöglichkeiten erweiterst.

Die unterschiedliche Wahrnehmung kann Kommunikation schwierig machen. Jemand, der gut kommuniziert, versteht es, mit seinem Gegenüber seine Realität zu teilen.

Die gemeinsame Wirklichkeit

Wir teilen die grundlegenden Annahmen darüber, wie unsere Welt aussieht und was in ihr vorgeht. Die Stadt, in der wir leben und die Straßen, durch die wir täglich gehen, sind Fixpunkte in unserem Leben.

Dein Gehirn ist ein Wahrnehmungsfilter

Das Gehirn ist in der Lage, Dinge, die es für unwichtig hält, herauszufiltern und dich damit nicht zu belästigen. Das macht dich effizient. Du wirst weniger abgelenkt und kannst einfacher zielgerichtet handeln.

Wenn der Filter Löcher bekommt:

Menschen, die an Demenz erkranken, verlieren ihre Wurzeln in der gemeinsamen Realität. Das Gehirn filtert weniger und dann nehmen sie Dinge wahr, die nicht hierhergehören. Eine Frau mit Alzheimer erzählte mir einmal, dass sie nicht mehr mitteilt, was sie alles wahrnimmt, weil die Leute sie dann für verrückt halten:

Wenn sie zum Beispiel ein Schwein die Straße lang rennen sieht, sieht kein anderer dieses Schwein, da es nicht in die gemeinsame Realität gehört. Deswegen ist es aber nicht weniger real.

Was du alles ausblendest

In ihrem Buch „Der unsichtbare Gorilla“ haben Christopher Shabris und Daniel Simmons Wahrnehmung untersucht. Berühmt geworden sind sie mit ihrem Gorilla Experiment, basierend auf diesem Video.

Im Film What the Bleep vermuten die Forscher, dass die Ureinwohner Amerikas Kolumbus Schiffe nicht wahrnehmen konnten, weil sie so etwas noch nie gesehen hatten. Ein Medizinmann nahm merkwürdige Wellen wahr. Er kam immer wieder an den Strand und schaute sie sich diese Anomalie an. Bald konnte er die Schiffe sehen und seine Leute in seine Wirklichkeit holen und sie ihnen zeigen.

Das hat interessante Konsequenzen: Wenn jetzt Aliens in meinem Garten landen, würde ich sie nicht sehen, weil mein Gehirn sie ausblendet! Warum? Weil mein Filter dieses Unbekannte als irrelevant einstuft und durchrauschen lässt.

Was bedeutet das für deinen Alltag?

Wenn du die Butter im Kühlschrank nicht siehst, dann ist sie in diesem Moment für dich nicht vorhanden.

Meine Familie sieht die Arbeit im Haushalt oft nicht. Was für mich klar ist, nehmen sie nicht wahr, weil es für sie keine Relevanz hat. Ich muss sie also erst in meine Realität holen.

Wenn etwas aus der Wahrnehmung verschwindet

Jeder hat wahrscheinlich schon einmal händeringend nach Schlüsseln oder einem Dokument gesucht. Die meisten Gegenstände tauchen wieder auf – manchmal an komischen Stellen. Bei mir zu Hause passiert das öfter.

Ein Beispiel:

Mein Führerschein war ein halbes Jahr lang verschwunden. Irgendwann habe ich ein Ersatzdokument beantragt. Kurz vor der Abholung habe ich ihn dann in einem Umschlag mit isländischen Kronen gefunden. Keine Ahnung, wie er dorthin gekommen ist.

Verschwundene Gegenstände sind einfach nicht mehr in meiner Realität. Wenn ich Glück habe, findet eines meiner Familienmitglieder das Gesuchte für mich und dann wird es wieder Teil meiner Wirklichkeit.

Was passiert da?

Wenn Dinge scheinbar willkürlich verschwinden und wieder auftauchen, zeigen wir uns, dass unsere Realität nicht in Stein gemeißelt ist. Ich weiß, dass ich nicht immer bewusst im Hier und Jetzt bin und meine Energie manchmal wild durch die Gegend schwirrt. Bei diesen Gelegenheiten kann dann leicht etwas verschwinden. Da ich für meine Realität allein verantwortlich bin, kann ich die Schuld daran leider auch nicht anderen in die Schuhe schieben.

Was deine Wahrnehmung alles kann

Ich weiß, dass wir viel mehr wahrnehmen können als wir zulassen: Individuell und als Kollektiv. Jede von uns hat ihre Stärken in anderen Bereichen.

Durch meine Energiearbeit bewege ich mich oft außerhalb der normalen Wahrnehmung. Meine Klienten nehmen mich dann mit in ihre Realität und das ist total spannend.

Seltsame Wahrnehmungs-Erfahrungen

Ich verstehe Ausländisch?

Ich fahre mit der S-Bahn in die Stadt, schaue aus dem Fenster und hänge meinen Gedanken nach. Hinter mir führen zwei Herren ein Bürogespräch: Sie unterhalten sich darüber, was dieser gesagt und jener gemacht hat. Ich nehme dieses Hintergrundgeplänkel kaum wahr. Irgendwann drehe ich mich um und sehe, dass Asiaten hinter mir sitzen und sie definitiv kein Deutsch reden! Sofort sagt mir mein Verstand, dass ich sie dann ja auch nicht verstehen kann. Und schon verstehe ich nichts mehr. Meine Wahrnehmung ist wieder so begrenzt wie vorher.

Eine Testleserin für mein Buch erzählte mir, dass ihr das öfter passiert. Meist an Orten, an denen sie entspannt unter Menschen ist. Im Theater und öffentlichen Verkehrsmitteln

Die Milchstraße über Hamburg

In derselben Woche komme ich abends nach Hause und sehe die Sterne der Milchstraße ganz klar. Bei der Lichtverschmutzung ist das eigentlich unmöglich. Bevor mich mein Verstand dieses Mal ausbremsen kann, gebe ich eine klare Anweisung: Bleib so! Meine Augen sollen die Sterne weiter so deutlich sehen und das tun sie dann auch.

Diese Beispiele zeigen, dass wir unser Potenzial bei weitem nicht ausschöpfen. Unsere Wahrnehmung dessen, was möglich ist, kann ruhig ein wenig Dehnung vertragen.

Eine unsichtbare Katze schnurrt

Meine Tochter hörte ab und zu nachts eine Katze in ihrem Zimmer schnurren, ohne dass sie körperlich anwesend war. Sie war sehr erleichtert, als mein Mann das Schnurren auch hörte. Sie fürchtete, unter Halluzinationen zu leiden. Vielleicht trifft sie diese Katze später irgendwann und erkennt sie dann am Schnurren.

Wir können mehr wahrnehmen

Ich habe im Rahmen eines Artikels über Hochsensibilität eine informelle Umfrage in mehreren Facebookgruppen zur Veränderung von Wahrnehmung gemacht.

Die Mitglieder dieser Gruppen beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Persönlichkeitsentwicklung. Das hat den Vorteil, dass sie gewohnt sind, sich selber einzuschätzen und zu reflektieren. Andererseits sind dies auch Menschen, die wahrscheinlich sensibler sind als andere. Bei den Umfragen in den drei Gruppen haben insgesamt ca. 100 Teilnehmer 322 Einschätzungen abgegeben, in welchen Bereichen sich ihre Wahrnehmung gesteigert hat. Nur 3 Teilnehmer haben in den letzten Jahren keine Veränderung ihrer Sensitivität festgestellt.

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Unsere Wahrnehmung entwickelt sich

Die ehemals strikten Grenzen zwischen unserer Welt und alternativen Realitäten werden durchlässiger für uns. Dadurch wird es einfacher für uns, etwas wahrzunehmen, das eigentlich nicht hierher gehört.

Wenn du also etwas hörst oder siehst, das du dir nicht erklären kannst, spiel doch mal mit dem Gedanken, dass es trotzdem real sein könnte.

Was bedeuten Veränderungen der Wahrnehmung für deine Wirklichkeit?

Um wegen ungewöhnlicher Wahrnehmungen nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, solltest du so fest wie möglich in deiner Realität verankert sein. Nur dann kannst du etwas Ungewöhnliches identifizieren, ohne sofort an dir zu zweifeln.

Mach dir bewusst, dass du die Macht über deine Realität hast und nicht umgekehrt.

Dann kannst du deine Wahrnehmung und damit deine Wirklichkeit erweitern und auf eine breitere Basis stellen.

Was tun, wenn du künftig etwas Merkwürdiges wahrnimmst?

Versuch nicht, es wegzuerklären. Sprich mit jemandem darüber, dem du vertraust. Tausche dich aus.

Hast du jetzt einen Knoten im Kopf?

Prima, denn so denkst du neue Gedanken und generierst damit neue neuronale Vernetzungen im Gehirn. Das ist die Voraussetzung dafür, deine Wahrnehmung und damit deine Wirklichkeit auf eine breitere Basis zu stellen.

Du eröffnest dir damit neue Möglichkeiten. Stück für Stück präsentierst du dir so mehr Entscheidungsmöglichkeiten.

Für mich ist das Leben viel bunter geworden und bei Alltagsproblemen finde ich leichter kreative Lösungen.

Dinge nicht allzu eng sehen – im wahrsten Sinne des Wortes

Am besten nimmst du deine Wahrnehmung nicht allzu ernst und mit einer tüchtigen Prise Humor. Denn Wahrnehmung ist und bleibt subjektiv: Was für mich wahr ist, muss es noch lange nicht für dich sein.

Auf dem Boden bleiben

Viele staunen, wie bodenständig ich trotz meiner sensiblen Energie-Wahrnehmung bin. Für mich geht das eine nicht ohne das andere.

Auf Pragmatismus und Bodenhaftung lege ich auch bei Klienten, die ich in feinsinniger Wahrnehmung ausbilde, großen Wert.

Alternative Problemlösungen und mehr Kreativität

Momentan brauchen wir so viele Menschen, die kreative Lösungen finden, wie möglich. Nur, wenn wir für Neues offen sind, können wir Neues wahrnehmen, Neues denken und damit in unsere Wirklichkeit holen.

Du willst mehr über deine Wahrnehmung und Wirklichkeit erfahren? Kontaktiere mich.

Bilder: KI und Privat

© Inge Schumacher

Warum ich Blogs schreibe

2014 habe ich angefangen Gastbeiträge zu schreiben, um herauszufinden, ob ich überhaupt Blogartikel schreiben kann und ob mir das Spaß macht.

Seit 2016 habe ich zwei eigene Blogs, einen englischen und einen deutschen. Ich schätze am Blogformat, dass ich meine persönlichen Einsichten teile und schreiben kann wie ich rede. Da ich guten Content liefere, sind meine Blogbeiträge zeitaufwändig.

Mein englischer Blog heißt The Fairy Tale Dimension

Mit diesem Blog lebe ich meine Verbundenheit zur Märchendimension und meine Fantasie aus. Ich schreibe auf Englisch, da ich so eine größere Lesergruppe erreiche. Ich habe sogar schon von einer professionellen Autorin positives Feedback bekommen!

Inhalt von The Fairy Tale Dimension

Ich beleuchte die Hintergründe von Märchen. Die Märchendimension ist so real wie unsere. Viele von uns sind eng mit ihr verbunden, denn wir besuchen sie regelmäßig in unseren Träumen. Wenn du fantasievolle Träume hast, dann warst du bestimmt auf einem Besuch in der Märchendimension!

Ich recherchiere die Geschichte von Märchen und zeige meinen Lesern, wie ein Märchenland in der Märchendimension aussehen kann. Es ist spannend, was ich alles herausfinde und sehr lustig. Ein gutes Beispiel dafür ist mein Artikel über Jonas im Bauch des Wals, wo ich zusammengetragen habe, in welchen Märchen Leute in den Bäuchen von Meeressäugern landen.

Dieser Blog macht gerade Pause.

Mein Blog über Persönlichkeitsentwicklung heißt: Der Blog für deine Entwicklung.

Hier schreibe ich über meine Arbeit, meine Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Persönlichkeitsentwicklung. Sinn dieses Blogs ist, dass mich meine Klienten besser kennenlernen. Warum ist das für mich wichtig?

Ich bin Expertin für Unsichtbares

Durch meinen Blog habe ich die Möglichkeit, meine Arbeit und was sie ausmacht, viel ausführlicher zu erklären als auf meiner Webseite.

Meine Arbeit basiert auf Vertrauen

Weil ich mit meinen Klienten an sehr persönlichen Themen arbeite, brauchen sie Vertrauen zu mir. Informationen, besonders über mich persönlich, helfen, dieses aufzubauen.

Warum ich über Persönlichkeitsentwicklung schreibe

Seit über 17 Jahren mache ich jetzt Energiearbeit. Ich stellte schnell fest, dass einige Klienten nach ein paar Monaten mit ähnlichen Problemen wieder zu mir kamen. Sie hatten die Energien wieder kreiert, die wir gemeinsam schon bearbeitet hatten.

Das kommt daher, dass wir alle viel Zeit im Automatikmodus verbringen und uns dann nicht bewusst sind, wohin wir steuern. Das ist sehr praktisch, aber dann nicht hilfreich, wenn wir etwas in unserem Leben verändern wollen. Dazu müssen wir uns bewusst sein, was wir da eigentlich tun, sonst machen wir weiter wie bisher und erschaffen damit die gleiche Realität wie vorher.

Deswegen arbeite ich mit vielen Klienten regelmäßig über mehrere Monate. So können sie Veränderungen umsetzen und haben nachhaltige Erfolge.

Genau da setzt mein Blog an:

Ich unterstütze Menschen langfristig dabei, die Realität zu erschaffen, die sie sich wünschen. Mir liegt daran, meinen Lesern wirklich weiterzuhelfen und das kommt an.

Die Artikel basieren auf praktischen Erfahrungen

Ich teile viele Beispiele aus der Praxis. Dadurch werden die einzelnen Themen greifbar und verständlich. Klarheit ist mir sehr wichtig.

Es hat etwas gedauert, bis ich mich getraut habe, mehr von mir selbst zu zeigen. So habe ich mit einer Bloggerkollegin gemeinsam einen sehr persönlichen Artikel über Depressionen geschrieben. Ich schätze sehr den persönlichen Austausch und die Kommentare, die ich dadurch bekomme. Interessanterweise sind die persönlichsten Artikel die, die am besten ankommen.

Ich probiere selbst auch viel aus und berichte dann darüber. Wie z.B. bei Flow 2.0 oder Meditation. Meine Leser merken: Ich habe zwar die Theorie drauf, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich schlauer bin oder alles umsetzen kann: Ich habe dieselben Probleme wie alle anderen auch.

Auch merken meine Leser, dass ich ein pragmatischer Mensch bin und mit beiden Beinen auf dem Boden stehe. Auch wenn Energiearbeit meine Berufung ist, schwebe ich nicht abgehoben über den Dingen.

Mittlerweile gibt es 116 Blogartikel auf meinem deutschen Blog.

Bücher zum Thema Partnerschaft

Was mir das Bloggen persönlich bringt

Wenn ich ein Thema in einem Blogbeitrag untersuche, dann tue ich das sehr gründlich. Ich recherchiere ausführlich, lese Bücher und spreche mit Experten. Dadurch lerne ich sehr viel und das macht mir großen Spaß. So kann ich ein Thema so praxisnah wie möglich erklären, genauso wie ich es mit meinen Klienten in der Praxis tue.

Das mache ich mit viel Humor und klarer Sprache. Hier ein Beispiel: Was Island mit Loslassen zu tun hat.

Feedback

So bekam ich eine E-Mail von einer Klientin, die mir berichtete, wie sie sich durch unsere gemeinsame Arbeit, die Informationen aus meinem Blog und zusätzlichen Input weiterentwickelt hat und wie zufrieden sie das macht. Das war eine wunderbare Bestätigung meiner Arbeit.

Blog Schreiben als Marketingmaßnahme?

Ich verdiene mit meinen Blogs kein Geld. Ich mache keine Werbung, außer unbezahlter, wenn ich Bücher oder Kollegen aus meinem Netzwerk empfehle.

Zu mir passt kein aggressives Social Media Marketing. Ich teste passende Wege für mich sichtbarer zu werden wie Workshops und Videos.

Mein Return on Investment durch das Bloggen

  • Klare Einordnung meiner Arbeit
  • und mir als Expertin für Themen aus der Persönlichkeitsentwicklung
  • Contenterstellung für die sozialen Medien
  • Ich lerne viel und das macht großen Spaß

Ich glaube, dass ich durch meine Arbeit die Welt wirksam verändern kann. Veränderung fängt bei jedem Einzelnen von uns an und wir haben Einfluss auf unsere Umgebung und damit auf das große Ganze.

Wo bin ich in den sozialen Medien unterwegs?

Ich habe eine professionelle Facebookseite und bin auf Instagram. LinkedIn wird immer wichtiger für meine Vernetzung,

Viele meiner Klienten sind nicht auf Facebook. Deshalb sind Webseite und Blog wichtige Kommunikationsmittel für mich. Mittlerweile finden mich immer mehr potenzielle Kunden im Internet. Ein großer Teil meiner Klienten kommt aber immer noch über persönliche Empfehlungen.

Bücher schreiben

Geübt habe ich 2018, als ich mit einigen Mitstreitern ein internes Buch über die Erfahrungen unserer Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe in meinem Stadtteil Hamburgs geschrieben habe.

Mein Buch Jammern kannst du später

17 Jahre Erfahrung stecken in meinem 2024 erschienen Buch, das 3 Jahre bis zur Fertigstellung gebraucht hat. Ich habe diese Aufgabe unterschätzt. Bücher schreiben ist eben etwas ganz anderes, als einen Blogartikel zu verfassen. Zum Glück wusste ich das vorher nicht.

Das Buch hilft dir, mehr Klarheit über dich selbst zu bekommen. Meine Arbeit mit Klienten hat mir immer wieder gezeigt, dass das der Schlüssel ist, um ein zufriedenes Leben zu führen.

YouTube Kanal

Mein neuer YouTube Kanal heißt Jammern kannst du später, so wie mein Buch. Ich sammele inspirierende Geschichten von Menschen, die allen Grund dazu haben, den Kopf in den Sand zu stecken und aufzugeben. Ich interviewe Menschen, die nicht jammern, sondern handeln. Von denen können wir alle etwas mitnehmen.

Hast du eine Geschichte für mich? Das ist toll! Sprich mich gerne an!

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

12 Hochsensible Herausforderungen

Etliche meiner Klienten sind sehr sensibel. Sie kämpfen mit vielen Herausforderungen. Zum Beispiel fühlen sich oft nicht zugehörig. Ihnen hilft mehr Bewusstsein über die eigene Hochsensibilität und Wissen über sich selbst, um die Stärken ihrer Gabe besser nutzen zu können.

Ich habe hier12 Herausforderungen und Tipps zusammengestellt, die Hochsensiblen das Leben leichter machen.

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal.

Jeder Fünfte, das sind 20 % der Bevölkerung, ist hochsensibel. 70 % der Hochsensiblen sind introvertiert und 30 % extrovertiert.

1. Hochsensible Wahrnehmung und Verarbeitung

Wir alle nehmen täglich über unsere Sinne viele Reize wahr. Hochsensible nehmen diese nicht nur intensiver wahr, sondern verarbeiten sie auch tiefer. Dies kann zu Überlastungen führen.

Stell dir zwei baugleiche Smartphones mit gleichen Akkus und Funktionen vor.
Auf dem einen laufen 5 Apps und auf dem anderen ständig 30 Apps.

Es ist logisch, dass das zweite Handy mehr Strom verbraucht und schneller aufgeladen werden muss, oder?

Das Bewusstsein darüber, dass Hochsensible natürlicherweise mehr aufnehmen, hilft ihnen, Ermüdungserscheinungen rechtzeitig zu bemerken und darauf zu reagieren.

2. Hochsensible Werte

Hochsensible haben ein starkes inneres Wertesystem. Alle Menschen sind unglücklich und unzufrieden, wenn sie ihre Werte nicht leben und ausdrücken können.

Für ein gutes soziales Miteinander ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Mensch deine Werte teilt. Das bedeutet nicht, dass die anderen böse oder schlecht sind. Sie ticken einfach anders.

Wenn du unterschiedliche Wertesysteme akzeptieren kannst  – du musst sie nicht gut finden – erleichtert dir das den Alltag sehr.

3. Empathie

Viele Hochsensible haben feine Antennen für die Gefühle und Befindlichkeiten der Menschen um sie herum.

Unbewusst übernehmen sie die Lasten der sie umgebenden Menschen und tragen sie mit. Auch hier hilft das Wissen über diesen automatischen Vorgang, um sich nicht ständig zu überfordern.

4. Hochsensible nehmen fremde Gefühle mit

Eben noch hast du dich wohlgefühlt. Aber nach einem Treffen hast du plötzlich schlechte Laune. Was ist passiert?

Vielleicht hat dich jemand als Kummer-Abladeplatz benutzt oder Stress verbreitet.

Das bedeutet nicht, dass du etwas falsch machst. Es ist ganz natürlich für uns, Gefühle zu übernehmen.

Das Wort Mitgefühl besteht nicht zufällig aus den beiden Wörtern „mit“ und „Gefühl“. Wir Menschen besitzen damit eine wunderbare Fähigkeit.

Schade ist, wenn du nicht mitbekommst, wenn du eine schlechte Stimmung mitnimmst.

Du gehst dann vielleicht durch deinen Tag mit dem vagen Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Du kommst aber nicht darauf, was das sein könnte.

Mein Tipp:

Stell dir die folgende Frage: Ist das gerade mein Gefühl oder könnte ich mich angesteckt haben?

Fremde Gefühle loszuwerden ist einfacher als eigene. Sie haben zwar bei dir angedockt, aber sie sind kein Signal aus und für dein System.

Allein das Wissen, dass sie nicht deine sind, ermöglicht es dir, Abstand zu ihnen zu bekommen. Das können Hochsensible, nach meiner Erfahrung, schnell lernen

Mit der Zeit wirst du immer besser darin, herauszubekommen, wo ein Gefühl herkommt.

5. Hochsensible übernehmen Verantwortung

Du spürst die Stimmung von anderen und bemühst dich, ihnen zu helfen, zum Beispiel versuchst du:

  • Aufzumuntern
  • Frieden zu stiften
  • Es allen recht zu machen

Das kann zu einem Automatismus werden, bei dem du selbst auf der Strecke bleibst. Warum? Weil du so viel im Außen bist, dass du deine Selbstfürsorge vergisst.

Überprüfe, ob du dich oben wiederfindest und überlege, wie du dich daran erinnern kannst, nicht für die Befindlichkeiten anderer die Verantwortung zu übernehmen.

6. Selbstentfremdung durch Anpassung

Wir wollen alle dazugehören. Hochsensible spüren, dass sie anders sind und kompensieren manchmal über. Sie werden dann super angepasst. Das hat Auswirkungen auf ihre seelische und körperliche Gesundheit. Sie verlieren sich aber selbst dabei.

Sie passen sich an aufgrund von

  • Erwartungen von außen
  • Normen
  • Strukturen

Sie verbiegen sich im Alltag und stellen irgendwann fest, dass sie unzufrieden sind. Das ist ein wichtiger Hinweis darauf, das Anpassungsverhalten unter die Lupe zu nehmen.

7. Die Sinnsuche

Nicht nur Hochsensible brauchen einen tieferen Sinn in ihrem Leben. Ohne einen wahrnehmbaren Sinn fehlt uns Menschen die Motivation.

Das wird besonders im beruflichen Umfeld deutlich: Ohne Sinn kündigen wir erst innerlich und dann wird das Arbeitsverhältnis auf die eine oder andere Art und Weise beendet.

Hier hilft es, sich selbst gut zu kennen. Die eigenen

Dann können wir unser Leben in eine für uns sinnvolle Richtung steuern.

Kurzfristig hilft, herauszufinden

  • Was macht mir gerade Freude?
  • Was tut mir gut?

Und das in kleinen Schritten umzusetzen. So lernen wir etwas über das, was uns entspricht. Das ist sooo wichtig!

8. Hochsensibler Gerechtigkeitssinn

Ein typische Eigenschaft Hochsensibler ist ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn.

Wenn jemand, deiner Meinung nach, ungerecht behandelt wird, und du schnell darauf reagierst, weißt du, was ich meine. Dein starker Sinn für Gerechtigkeit ist dann feiner kalibriert als im Durchschnitt.

Auch die allgemeine Weltlage kann buchstäblich Schmerzen bereiten. Ich kenne das von meinen Klienten.

9. Kampf zwischen Innen und Außen

Hochsensible haben ein reiches Innenleben. Das kommt durch die vielen aufgenommenen Reize und deren tiefe Verarbeitung, die Ruhe braucht.

Dieses Innen ist oft schwer mit dem lauten, hektischen Alltag in Einklang zu bringen.

Hochsensible brauchen Oasen, in denen sie ihr Innenleben und ihre natürliche Verbundenheit mit dem Außen spüren können. Zum Beispiel beim Spazierengehen in der Natur.

Ihre Seele sehnt sich nach Tiefe und Verbundenheit. Das merken viele auch daran, dass Smalltalk für sie unbefriedigend ist.

10. Bloß kein Smalltalk!

Oberflächlicher sozialer Austausch ist vielen Hochsensiblen ein Gräuel. Warum sinnlos an der Oberfläche bleiben, wenn es so viele spannende wichtige Themen gibt?

Du hasst oberflächliche Gespräche? Du vermeidest deswegen sogar Veranstaltungen, die dir eigentlich Spaß machen?

Das nächste Mal, wenn du dich in der ungeliebten Smalltalk-Situation befindest, versuche es mit wertfreiem Zuhören und steuere das Gespräch dann in eine Richtung, die für dich interessant ist.

So habe ich schon großartige Gespräch mit für mich wertvollen Input geführt.

11. Gruppensituationen

Viele Hochsensible scheuen Menschenmengen, weil zu viel auf sie einprasselt und sie hinterher viel Ruhe brauchen, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Sie gehen deswegen ungern auf Partys und sind nach Familienfeiern völlig ausgelaugt.

Hier ist es hilfreich, sich schon vorher passende Strategien zu überlegen:

  • Gibt es Rückzugsmöglichkeiten?
  • Dem Gastgeber sagen, dass man geht, wenn es einem zu viel wird
  • Für ausreichend Verarbeitungszeit hinterher sorgen

So haben auch Hochsensible Spaß an größeren, lauten Veranstaltungen.

12. Schmerzhafte Erlebnisse

Ein stark gefordertes Nervensystem ist nur begrenzt flexibel. Begegnen Hochsensiblen die normalen Widrigkeiten des Lebens, haben sie oft mehr zu kämpfen.

Hier hilft es,

  • Sich schützen zu lernen
  • Gefühle regulieren zu lernen
  • Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen

Du willst wissen, wie du deine Hochsensibilität als Stärke nutzt? Mach ein Termin für ein gutes Gespräch.

Mehr Artikel über Hochsensibilität gibt es hier:

Onlinetests

Bist du oder Menschen in deinem Umfeld hochsensibel? Online gibt es viele Tests, die dir helfen, das einzuschätzen. Hier eine Auswahl:

Tests sind immer mit Vorsicht zu betrachten. Du wirst mit einem Test jedoch besser einschätzen können, ob du hochsensible Seiten hast.

Bilder: Dall-E

© Inge Schumacher

Was kann Osteopathie?

Osteopathie wirkt, keine Frage. Ich gehe regelmäßig, und zwar bevor mir etwas wehtut, zu meiner Osteopathin.

Jeanette Gauster ist Osteopathin und im Vorstand der Osteopathen in Hamburg. Sie hat mir viele Fragen rund um diese Therapieform beantwortet und passt auf, dass ich hier sachlich richtig berichte.

1. Geschichte der Osteopathie

Der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still beschäftigte sich intensiv mit dem Bewegungsapparat, also mit Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen. Er war der Meinung, dass nur eine gute Beweglichkeit eine freie Versorgung von allen Teilen des Körpers gewährleisten kann.

Aus der Not heraus entwickelte er in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Osteopathie. Er lebte im amerikanischen Grenzland und erlebte täglich wie Menschen an Infektionen, Krankheiten oder im Kindbett starben: Drei seiner Kinder starben an Meningitis, eines an einer Lungenentzündung und seine Frau verlor er nach Geburtskomplikationen. Die damals existierenden Medikamente, die schwerste Nebenwirkungen hatten, lehnte er ab. Er beherrschte das manuelle Mobilisieren und Richten von Gelenken und entwickelte dies weiter.

Sein Ziel war es die gestörte Mobilität von Knochen, Gelenken, Faszien, Organen, Gefäßen und Nervenverläufen wieder herzustellen und dem Körpers dadurch die Selbstheilung zu erleichtern. Er stellte seine Form der Medizin, die Osteopathie, am 22. Juni 1874 zum ersten Mal öffentlich vor. Er gründete eine Schule und seither verbreitete sich die Osteopathie und entwickelte sich kontinuierlich weiter.

Praktiziert wird die Osteopathie mittlerweile in fast allen europäischen Ländern. In Deutschland wurde sie erst in den 1980´ern bekannter.

 2. Was ist Osteopathie?

Das Wort Osteopathie setzt sich aus den beiden griechischen Begriffen osteon (Knochen) und pathos (Leiden) zusammen. Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, die den Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist betrachtet. Das ist das, was ich an ihr schätze.

Die Osteopathie kümmert sich sowohl um die Beweglichkeit des gesamten Körpers als auch um die Eigenbewegungen einzelner Körperteile, Organe und Gewebe.

In unserem Körper sind alle Teile über die Faszien, das sind dünne Bindegewebshüllen, miteinander verbunden. Daher können Störungen in einem Teil des Körpers überall Auswirkungen haben. Schmerzen entstehen aufgrund von Funktionsstörungen. Wegen dieser Zusammenhänge behandelt ein Osteopath immer den gesamten Patienten.

Osteopathie konzentriert sich nicht nur auf den Bewegungsapparat sondern wirkt weit darüber hinaus. Sie ist daher eine Behandlungsmöglichkeit für sehr viele Beschwerden und ist wegen ihrer einfühlsamen und schmerzfreien Art besonders gut für Kinder und Säuglinge geeignet.

Meine eigenen Erfahrungen mit Osteopathie

Ich habe Osteopathie während der 2. Schwangerschaft durch meine Hebamme kennen gelernt. Meine erste Tochter ist in Beckenendlage geboren und die Hebamme empfahl mir Osteopathie, um eine 2. Beckenendlagengeburt eventuell zu vermeiden. Während der zweiten Schwangerschaft war ich also dreimal bei einem Osteopathen. Meine 2. Tochter lag zwar trotzdem in Beckenendlage, ich hatte aber während der Schwangerschaft überhaupt keine Rückenschmerzen, was sehr angenehm war. Inwieweit mir die Osteopathie bei der unproblematischen ambulanten Geburt geholfen hat, kann ich nicht beurteilen.

Einige Jahre später sagte meine Yogalehrerin zu mir: „Inge, du bist schief.“ Ich schaute in den Spiegel und sie hatte Recht: Eine Schulter stand deutlich tiefer als die andere. Daraufhin holte ich mir nach längerer Zeit wieder einen Osteopathietermin. Die Osteopathin meinte zu mir: „Wie schön, dass Sie kommen ohne Schmerzen zu haben.“ Nach drei Behandlungen stand ich wieder gerade. Jetzt beobachte ich mich selber und alle ein bis zwei Jahre hole ich mir osteopathische Hilfe.

Während einer Osteopathiebehandlung merke ich genau, wie und wo mein Körper dabei unterstützt wird, Energien loszulassen. Ich unterstütze diesen Prozess des Loslassens aktiv, was meine Osteopathin auch bemerkt.

Auch mit meinen Kindern gehe ich zur Osteopathie. Als Baby hatte mein Sohn einen schiefen Kopf und Probleme beim Trinken. Hier hat die Osteopathie auch geholfen.

Aus meinem Freundes,- Bekannten- und Klientenkreis weiß ich, dass Osteopathie sowohl bei Kindern mit körperlichen Auffälligkeiten wie Schwierigkeiten beim Kopf drehen, KiSS Syndrom, Verdauungsproblemen, Koliken, X-Beinen, und wiederkehrenden Infekte unterstützen kann als auch bei Entwicklungsverzögerungen, extremem Verhalten außerhalb der normalen Entwicklungsstufe, z.B. bei ständigen Wutanfällen oder extremer Introvertiertheit, Sprachproblemen und Problemen beim Schreiben lernen positive Resultate gebracht hat.

Im Gespräch mit Jeanette konnte ich viel Neues über Osteopathie dazu lernen. Zum Beispiel haben die fünf verschiedenen Osteopathen, Männer und Frauen, die ich bisher erlebt habe, eher sanft gearbeitet. Jeanette erklärte mir, dass es auch viele Osteopathen gibt, die mehr chiropraktisch arbeiten, also den Körper des Patienten eindrücklicher bewegen. Intuitiv habe ich mir wohl die Behandlungsweise gesucht, die am besten zu mir passt.

3. Fragen an die Osteopathin Jeanette Gauster

1. Wie bist du darauf gekommen, Osteopathie zu lernen und wie gestaltete sich Dein Ausbildungsweg?

Ich hatte als Kind eine starke Skoliose, das ist eine Wirbelsäulenverkrümmung und habe deswegen jahrelang Krankengymnastik gemacht. Als junge Erwachsene bin ich schließlich wegen der ständigen Schmerzen operiert worden. Schon früh habe ich mich deswegen für die Arbeit als Krankengymnastin interessiert und so machte ich nach der Schule eine 3 jährige Ausbildung zur Physiotherapeutin. Während dieser Ausbildung lernte ich die Osteopathie kennen und lieben. Ich wusste, das möchte ich lernen.

Die berufsbegleitende Ausbildung bei einer bei der Bundesarbeitsgemeinschaft für Osteopathie (BAO) anerkannten Schule dauerte 5 Jahre. Anschließend habe ich zwei Jahre lang Kinderosteopathie gelernt. Auch heute noch bilde ich mich ständig weiter.

Direkt im Anschluss an die Osteopathieausbildung habe ich die Heilpraktikerprüfung gemacht damit ich auch Diagnosen stellen darf.

2. Bei welchen Beschwerden würdest du Osteopathie empfehlen?

Osteopathie kann bei vielen chronischen Beschwerden helfen, besonders dann, wenn die Schulmedizin nicht weiter weiß. Wenn Körper, Geist und Seele aus irgendeinem Grund nicht eins sind, kann Osteopathie unterstützen. Jeglicher psychischer Stress kann sich im Körper zeigen; auch Depressionen und seelische Traumata.

3. Kommen deine Patienten von alleine oder werden sie von Ärzten oder Heilpraktikern geschickt?

Viele meiner Patienten kommen von alleine oder auf Empfehlung aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Aus dem medizinischen Bereich bekomme ich die meisten Empfehlungen von Hebammen, Logopäden und Ergotherapeuten.

4. Wer ist dein idealer Patient?

Mein idealer Patient lässt sich auf die Behandlung ein. Meine Art der Therapie ist wenig invasiv, das heißt man merkt an der Oberfläche nicht viel. Dass sich im Körper dabei trotzdem viel tun kann ist für viele Menschen ungewohnt und daher schwer zu verstehen.

Auch deswegen arbeite ich gerne mit Kindern. Sie hinterfragen nicht viel, lassen sich auf die Behandlung ein und fühlen einfach.

5. Sollten Kinder und Säuglinge schon früh Osteopathen vorgestellt werden?

Osteopathie kann bei Kindern wunderbar die Selbstheilungskräfte unterstützen. Das bedeutet aber nicht, dass man sofort nach der Geburt zum Osteopathen rennen muss. Im Gegenteil, Kinder haben von sich aus ausgeprägte Selbstheilungskräfte. Nach meiner Erfahrung wissen Eltern, wenn etwas nicht mit ihrem Kind stimmt. Sie sollten sich da ruhig auf ihr Gefühl verlassen und sich je nach Bedarf Hilfe holen.

6. Wie sieht eine Osteopathiebehandlung bei dir aus?

Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese. Mich interessiert neben den aktuellen Beschwerden auch die körperliche Historie und die Lebenssituation meiner Patienten.

Ich arbeite während der Behandlung mit den Händen am Patienten und suche nach Läsionen, das sind Stellen wo etwas nicht im Fluss, also verspannt oder blockiert ist. Dort unterstütze ich den Körper.

Ich gebe in der Behandlung kleine Anstöße und der Körper setzt diese dann um. Er geht dabei so weit wie er in diesem Moment gehen kann. Nichts wird erzwungen, denn die Selbstheilungskräfte überfordern einen nicht.

7. Was hat Osteopathie mit Selbstheilungskräften zu tun?

Der Körper kann alleine heilen und tut das auch ständig. Erst wenn eine Verletzung oder Überlastung zu groß ist oder es zu viel auf einmal wird, kann er sich nicht mehr selbst heilen. Er kompensiert dann um weiter funktionieren zu können. Das hat dann Folgen für andere Teile des Körpers und irgendwann spüren wir Schmerzen mit denen uns der Körper darauf aufmerksam macht, dass etwas nicht stimmt.

Eine Kompensation kann folgendermaßen aussehen: Wir knicken uns den Fuß um und das führt zu einer leichten Fehlstellung der Fußknochen. Danach reagiert das Knie darauf, dann sind die Hüfte, das Becken und die Wirbelsäule dran. Wochen oder Monate später haben wir dann vielleicht Nackenschmerzen.

Manche Menschen können ihr Leben lang wunderbar kompensieren und stellen erst mit über 60 Jahren fest, dass es plötzlich jede Menge Probleme gibt, wo doch vorher immer alles in Ordnung war.

8. Osteopathie wirkt auch nach der Behandlung: Woher kommt das?

Ich erkläre das gerne an einem Beispiel: Unser Keller ist voll und das Regal ganz hinten an der Wand ist zusammengebrochen. Wir entschließen uns gründlich aufzuräumen. Da wir nicht an das kaputte Regal herankommen, fangen wir mit dem Aufräumen an der Tür an.

Als Osteopathin fange ich sozusagen an der Tür an zu behandeln. Der Körper arbeitet aber, im Gegensatz zum Keller, nach der Behandlung alleine weiter. Das kann anstrengend sein und viele Patienten sind danach müde. Wichtig ist deswegen, nach einer Behandlung ausreichend Wasser zu trinken, da der Körper Schadstoffe dann leichter abtransportieren kann. In den ersten zwei bis drei Wochen nach einer Behandlung, manchmal auch länger, arbeitet der Körper noch weiter und findet so sein neues Gleichgewicht.

9. Bezahlen die Krankenkassen deine Behandlungen?

Die Bezeichnung Osteopath ist nicht gesetzlich geschützt. Viele gesetzliche Kassen übernehmen seit 2012 dann einen Teil der Kosten, wenn der Osteopath eine 5-jährige Ausbildung in einer von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Osteopathie (BAO) anerkannten Schule vorweist.

Ob private Kassen die Behandlung bezahlen hängt vom individuellen Tarif ab. Sind Heilpraktiker-Leistungen eingeschlossen, ist der Abschluss als Heilpraktiker für die Erstattung entscheidend.

10. Worin liegen deine Stärken?

Was mir bei meiner Arbeit sehr hilft ist mein feines Gespür. Ich spüre gut, wo es gerade hakt, das erleichtert mir die Arbeit. Ich mag Menschen und lasse mich unvoreingenommen auf sie ein. Ich bin ein bodenständiger, direkter und humorvoller Mensch.

11. Was schätzt du an deinem Beruf?

Ich freue mich, wenn ich dazu beitrage, dass ein Körper sich wieder selbst helfen kann und ich schätze die Vielseitigkeit meiner Arbeit.

Die Therapie ist keine Wellnessbehandlung und man sollte keine Wunder erwarten. In schwierigen Fällen sehe ich es schon als Erfolg, Linderung zu erreichen. Z.B. bei einer Patientin mit wiederkehrenden Rückenschmerzen hat sich die Dauer ihrer Schmerzen von 3 Wochen auf 3 Tage reduziert.

Vielen Dank für Deine Antworten Jeanette!

4. Osteopathie als Therapiemöglichkeit

Ich hoffe, Jeanettes Antworten haben geholfen, Osteopathie greifbarer zu machen. Es wäre schön, wenn mehr Menschen diese Therapieform kennenlernen. Meiner Erfahrung nach ist eine Osteopathiebehandlung eine gute Investition, auch wenn die Krankenkasse sie nicht oder nur zum Teil bezahlt.

Die Verantwortung für deine Gesundheit liegt ganz allein bei dir

Nicht jede Therapie passt für jeden und nicht jeder Therapeut ist uns sympathisch und das ist gut so. Manchmal hilft nur, etwas auszuprobieren von dem man das Gefühl hat, es könnte helfen. So habe ich vor 13 Jahren auf der Suche nach Heilung für meine asthmakranke Tochter Energiearbeit entdeckt.

Bilder: Pixabay und Privat

© Inge Schumacher

Mein Schreibtisch

Mein Schreibtisch viel mehr als ein materieller Gegenstand. Hier verbringe ich Zeit am Laptop sitzend. Er ist mein Solopreneur-Arbeitsplatz.

Mein Schreibtisch ist mein Büro. Egal, wo ich arbeite. Er ist der Mittelpunkt meiner Arbeit außerhalb von meinen Klienten-Terminen.

Zum Glück habe ich nicht nur einen Schreibtisch. Ich habe Wahlmöglichkeiten.

Ich am Schreibtisch Bloggend

Mein Hauptschreibtisch ist der große Esstisch im Wohnzimmer. Hier habe ich meine Stifte, Aktenordner, Papier in der Nähe. Also alles, was ein Büro ausmacht.

Das habe ich mir angewöhnt, als meine Kinder kleiner waren und ich immer ansprechbar sein musste. Sie machten Hausaufgaben und ich konnte so auch arbeiten.

Ich verbringe viel mehr Zeit am Schreibtisch als gedacht.

Für jede Stunde, die ich meinen Klienten widme, sitze ich einige mehr am Schreibtisch. Das liegt auch daran, dass ich meine Expertise immer weiter ausbaue und neue Fähigkeiten erlerne.

Meine Berufung ist die Unterstützung meiner Klienten. Sie nachhaltig zu stärken, macht mich glücklich. Ich mache das Live, aber auch über Video.

Ich kann also ausweichen, wenn zu viel los ist. Ein kleiner Schreibtisch steht im Schlafzimmer und einer in der Praxis.

In kreativen Pausen erledige ich Hausarbeiten, mache die Wäsche und Organisatorisches. Das ist typisch für selbständige Mütter, oder? Quasi nebenher die Familie am Laufen zu halten.

An meinen Schreibtischen sind entstanden:

Ich nutze meinen Schreibtisch am Laptop für Austausch:

  • CO-Working
  • Zoom-Konferenzen
  • Coaching Sessions
  • Online Workshops

Wie ordentlich ist mein Schreibtisch?

Meine Ordnung ist relativ. Alles Aktuelle brauche ich in Reichweite. Das liegt dann auch mal länger da und kann chaotisch aussehen. Wenn es mich nervt, räume ich auf. Wie gut, dass ich mich gut strukturieren kann. Das rettet mich, weil ich sonst sicher schnell im Chaos meiner verschiedenen Projekte versinken würde.

Das kann so aussehen

Ich arbeite meist an mehreren Projekten gleichzeitig. Als Solopreneur geht es nicht anders. Diese Abwechslung schätze ich sehr. Zeitmanagement und Struktur sind deswegen wichtig für mich.

Ich versuche daher, nur die wichtigen Unterlagen auf dem Schreibtisch zu haben. Wichtige Arbeitsmittel für mich neben dem Computer sind: Kalender, Journals, farbige Stifte, Füller.

Was auf den Schreibtisch gehört

Auf jeden Fall ein Getränk, Wasser, Kaffee oder Tee. Am meisten habe ich in diesem Jahr frischen Ingwertee getrunken. Mein Immunsystem hatte Unterstützung nötig und er schmeckt mir.

Digitales Arbeiten ist nicht alles

Der Laptop wird viel genutzt. Ich schreibe aber auch gerne mit der Hand. So viel, dass ich von Kugelschreiber zu Füller umgestiegen bin. So ist meine Schrift besser lesbar und ich schreibe schneller.

Beim kreativen Denken hilft mir das Handschriftliche.

Handschriftlich brainstorme ich zum Beispiel neue Ideen für Blogs, tägliches Journaling mache ich auch offline. Ich habe dafür Notizbücher, damit nichts verloren geht.

Hochsensibles Arbeiten

Ich kann mich gut konzentrieren. An manchen Tagen nerven mich aber laute Geräusche, wie der Rasenmäher der Nachbarn, sehr. Hier helfen mir geräuschunterdrückende Kopfhörer. So kann ich auch das laute Hobby meines Mannes besser ertragen: Er macht mit seiner CNC Maschine tolle Sachen aus Holz.

Was ich vermisse

Unsere Katzen sind leider im Katzenhimmel. Sie haben es geliebt, sich an den warmen Laptop zu kuscheln.

Was ich zu schätzen weiß

Der Freiraum, den ich mit großen Kindern habe. Ich kann mir zum Arbeiten einen Ort suchen, an dem ich mich wohlfühle und der gerade passt.

Der Schreibtisch in meiner Praxis

Klarheit ist das oberste Gebot in meinem Praxisraum. Mit meinen Klienten erschaffe ich Klarheit, über deren Situation und die Möglichkeiten, diese zu gestalten. Dieser Raum unterstützt das. Es liegt wenig herum und er hat viel Tageslicht.

Weg von Schreibtisch

Als Einzelkämpferin ist es mir zu einsam. Ich brauche Teamwork. Seit drei Jahren leite ich deswegen zusammen mit einer Kollegin ein Hortprojekt. Wir arbeiten mit FSJ´lern, Freiwilligen und den Köchen und Köchinnen zusammen. Das ist eine bunte Truppe und macht viel Spaß.

So sehr ich das Schreiben und meine Schreibtische liebe. Es ist der Kontakt mit Menschen, der wichtig für meine persönliche Entwicklung ist.

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade von Alexandra Bohlmann. Herzlichen Dank für diese schöne Idee.

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

8 Übungen zum Loslassen

Schleppst du unnötigen Ballast mit? Das Tragische ist, dass wir das meist nicht merken. Wir sind es so gewohnt, Dinge mit uns herumzutragen, die wir nicht mehr brauchen.

Um dem auf die Spur zu kommen, habe ich acht unkomplizierte Übungen konzipiert. Sie reichen völlig aus, um dich ins Loslassen zu bringen. Sie können das passende Signal zum Aufbruch in eine unbeschwerte Zukunft sein.

Ich schätze besonders Übungen, die den Körper mit einbeziehen. Das signalisiert deinem Gehirn, das Input auf allen Ebenen liebt, dass du es ernst meinst.

Loslassen ist Aufräumen im Inneren

Wir räumen auf und putzen unser Zuhause, damit wir uns darin wohlfühlen. Immer mehr Menschen werden sich bewusst, wie wichtig es für ihr Wohlbefinden ist, sich auch gut um ihr Inneres zu kümmern.

Dein Inneres profitiert ab und zu von einer Aufräumrunde. Es gilt zu hinterfragen, was du wirklich brauchst und was dir Platz und Energie raubt, die du anders sinnvoller nutzen kannst.

Übungen unterstützen Veränderungen

1. Klarheit

Eine Übung zwingt dich, konkret zu werden, denn das ist oft gar nicht so einfach. Das Aufschreiben mit der Hand sorgt für eine größere Klarheit als das Schreiben am Computer.

Größtmögliche Klarheit ist genau das, was wir brauchen, wenn wir etwas bewusst loslassen wollen. Also formuliere vorher so klar wie möglich, was genau du loslassen möchtest.

2. Butter bei die Fische (sagt man bei uns im Norden)

Du signalisierst dir mit einer Übung, dass du es ernst meinst. Um eine Gewohnheit dauerhaft zu verändern, brauchen wir mindestens drei Wochen. So lange dauert es, bis sich unser ganzes Sein darauf eingestellt hat, dass wir es wirklich ernst meinen. Wir haben die Tendenz, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Da hilft nur dranzubleiben!

3. Suche dir eine Übung, die zu dir passt

Die Übung, die du dir aussuchst, sollte Spaß machen. Es braucht nicht die schwerste, längste oder komplizierteste Übung zu sein. Im Gegenteil! Sei kreativ und wandele eine Übung ab, damit sie besser zu dir passt. Wichtig ist, dass du mit ihr ein Zeichen für einen Neuanfang setzt.

4. Abschluss

Idealerweise formulierst du am Anfang ein Ziel, das du erreichen willst. Am besten legst du auch fest, wie oft du eine Übung machst. Dann kannst du deinen Erfolg besser überprüfen

5. Ganz wichtig: Schenke dir Anerkennung

Klopfe dir auf die Schulter! Feiere dich, wenn du eine Übung geschafft hast. Du hast eine Belohnung verdient! Damit verstärkst du die positiven Veränderungen, die du angestoßen hast.

 Hier kommen die acht Übungen

1. Herausfinden, was ich loslassen möchte: Gewohnheiten hinterfragen

  1. Das aufschreiben, was dir besonders oft im Kopf herumgeht. Alles, was du oft wiederholst, ist wichtig für dich. Worum kreisen also deine Gedanken?
  2. Warum tust du etwas (Gedanken, Gefühle, Aktionen)? Welche Glaubenssätze stecken dahinter, die du damit ständig stärkst?
  3. Passen sie noch zu dir?

2. Gefühle wahrnehmen und loslassen

Hier geht es um Selbsterkenntnis. Definiere so genau wie möglich, was du loslassen möchtest: Personen, Konflikte und Glaubenssätze und stelle dir das Loslassen vor. Diese Übung solltest du öfter wiederholen.

  1. Nimm eine Beobachterposition ein. Was fühlst du? Tut es weh? Hältst du das aus? Welche Gedanken kommen? Schreibe sie auf. Das macht es konkret.
  2. Kannst du die Gefühle zulassen? Welche Impulse und Automatismen nutzt du, deine Gefühle zu unterdrücken?
  3. Kannst du dich ruhig anschauen, ohne dich zu verurteilen? Wenn nicht, fang einfach wieder von vorne an. Denk daran: Alles, was du tust oder nicht tust, hat einen guten Grund.
  4. Wiederholung: Kannst du jetzt die Gefühle ziehen lassen? Wieder die Gefühle, die kommen, beobachten und wahrnehmen. Du gewöhnst dich so daran, neue Wege zu gehen. Irgendwann lässt du diese Gefühle los.
  5. Lass die Emotionen zu und durch dich hindurchgehen, wenn du dafür bereit bist und ohne dass sie dich überwältigen. Beobachte dich dabei und achte auf dich.
  6. Je mehr Gefühle du gehen lässt, umso mehr Platz hast du für neue.
  7. Sei dankbar für die Hilfe, die dir das Losgelassene war.

3. Ein Loslass-Ritual: Aufschreiben und den Zettel zu Boden fallen lassen

Das, was du loslassen möchtest, möglichst konkret in einem bis 3 Worten auf einen Zettel schreiben, aufstehen, die Hand öffnen und das Papier loslassen. Sehe zu, wie es zu Boden fällt und beobachte deine Gefühle dabei. Wiederhole das mindestens 3 Mal. Wiederhole diese Übung in den folgenden Tagen.

4. Die Ballübung macht Loslassen greifbar

Nimm einen kleinen Gegenstand, z.B. einen Tennisball in deine Hand und drücke immer fester zu bis es anfängt unangenehm zu werden. Der Ball steht für ein Gefühl, einen Menschen etc., etwas das du loslassen möchtest. Die Hand symbolisiert dich.

Öffne die Hand und lass den Ball auf ihr herumrollen. Er klebt nicht an deiner Hand fest. Er gehört also nicht fest zu dir. Lass ihn fallen und beobachte dich und deine Gefühle dabei. Wiederhole die Übung.

5. Verbindungen lösen zu Menschen, die dir nicht guttun

  • Stell dir die Verbindung bildlich als ein Band vor.
  • Sei für die gemeinsame Zeit dankbar und verabschiede dich.
  • Visualisiere, wie du das Band löst, es aufrollst und in die Tasche steckst.
  • Wiederhole diese Übung einige Tage lang.

6. Verzeihen: sich und anderen

  • Konkret aufschreiben: An was muss ich immer wieder denken? Was genau tut weh?
  • Ich kann andere Menschen nicht ändern, aber meine Reaktion auf einen anderen sehr wohl.
  • Eines ist sicher: Du entscheidest immer so gut wie du es in dem Moment kannst und der andere auch.
  • Affirmation: Sage laut „Ich vergebe mir und ich vergebe dir“.
  • Eine symbolische Handlung anschließen: Das Papier verbrennen oder vergraben oder loslassen (Übung 3).

7. Visualisiere das Loslassen

  1. Sieh zu, wie sich Loszulassendes auflöst: Stell dir vor, wie ein Block Eis auftaut und zu Wasser wird und übertrage das auf deine Situation. Mit dem Wasser kannst du jetzt eine Pflanze gießen. Wie sieht diese Pflanze aus?
  2. Stell dir Knoten in einem Seil vor, die du dort aufdröselst, wo dein Problem sitzt. Du kannst das auch sehr gut an einem realen verknoteten Garnknäuel üben.
  3. So tun also ob: Visualisiere, wie befreit du dich fühlst, wenn du losgelassen hast. Stelle es dir in allen Einzelheiten vor. Das ist ein psychologischer Trick, der wirklich hilft.

Wiederhole diese Visualisierungen mehrmals.

8. Entrümpeln

Aufräumen im Außen ist ein schönes Symbol für Loslassen im Inneren und kann dich erleichtern. Egal ob Auto, Kleiderschrank, Keller, Schreibtisch oder Handtasche entrümpelt werden.

Wenn ich den Impuls verspüre, Ordnung zu schaffen, ist es oft so, dass mein Inneres auch eine Aufräumaktion vertragen kann.

Viel Spaß beim Loslassen!

Welche Übungen findest du am besten? Möchtest du eine Übung hier teilen?

Diese Übungen gehören zu meinem Blogartikel über das Loslassen.

Wenn du Unterstützung beim Loslassen brauchst, nimm mein halbstündiges Schnuppergespräch in Anspruch.

Bilder: Dall-E, Pixabay

© Inge Schumacher

Der Innere Monolog

Die Stimme im Kopf haben wir alle: Das Gemurmel ist schon so lange da, wie wir denken können. Wir identifizieren uns damit: Wir denken, der innere Monolog spiegele unsere Persönlichkeit. Wir meinen, dass da unser wahres Ich mit uns spricht. Das ist ein Trugschluss.

Als ich mit Ende zwanzig meinen ersten Yogakurs machte, ließ der Lehrer uns den inneren Monolog beobachten. Erst viel später habe ich begriffen, wie wichtig das Bewusstsein für dieses ständige Zwiegespräch für unser Lebensgefühl und unser Sein ist.

Glaube nicht alles, was Dein innerer Monolog sagt

Erst bei der Arbeit an meiner eigenen Selbstakzeptanz schaute ich mir meinen inneren Monolog genauer an und stellte fest, wie negativ er war. Das Schlimmste daran war, ich glaubte, was ich dachte.

Ich konnte in Echtzeit verfolgen, wie ich mich ständig abwertete und auszankte. So wie ich es nie mit anderen Menschen tun würde. Das ging so:

  • Du bist einfach zu dumm, doof, blöd
  • Schon wieder Mist gebaut; war ja klar
  • Das musste ja schiefgehen
  • Keiner hilft Dir, weil Du es nicht wert bist
ein giftig grünes Kreisch Emoji ein Symbol für Innere Monolog

Kurz, ich habe wenig Positives in meinem inneren Monolog gefunden. Sich selber loben? Fehlanzeige! Eigenlob stinkt, habe ich als Kind gelernt.

Was ist dieser innere Monolog eigentlich?

Als Babys und Kleinkinder lernen wir die Welt durch soziale Interaktionen kennen. Unsere Bezugspersonen erklären und zeigen uns immer wieder, wie zum Beispiel Bauklötze aufeinander gestapelt werden. Dieses Verbalisieren von Handlungsschritten übernehmen wir. Wir beginnen unser Spiel bald laut zu kommentieren.

An diese Phase erinnere ich mich bei meinen Kindern genau. Der Monolog wird zuerst laut geführt und später immer mehr internalisiert. Wir benutzen dazu die Sprache, die wir kennen. Taube monologisieren also in Zeichensprache.

Verbale Selbstinstruktion

Der innere Monolog hilft uns, uns zu konzentrieren, wenn wir komplizierte Dinge vorhaben. Zum Beispiel als Fahranfänger: Am Anfang gehen wir die einzelnen Schritte bewusst durch: Bremsen, Kupplung treten, Gang einlegen, Gas geben, lenken…

Er wird auch als innerer Dialog bezeichnet, weil wir oft mit uns selbst reden.

Beispiel für einen inneren Dialog:

  • „Ich bin noch müde, ich will noch liegenbleiben.“
  • „Du musst aber zur Arbeit. Also los!“
  • Seufzer. „Okay.“

Wir kommentieren laufend unser inneres Geschehen. Gefühle, Eindrücke, Entscheidungen, alles wird ständig mit uns selbst verhandelt. Der innere Monolog umfasst alle unsere bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühle.

Und das ist gut so. Indem wir unsere Gefühle benennen, machen wir sie greifbar. Unser Verstand hilft uns damit, uns in der Welt zurechtzufinden und sie zu verstehen.

Nutze den inneren Monolog bewusst

Der innere Monolog ist das Sprachrohr unseres Verstandes. Du erinnerst dich? Der Verstand ist der Teil von uns, der uns aus Energiespargründen gerne im Autopilotenmodus hält. Unser Gehirn verbraucht viel Energie. Automatismen sind daher willkommene Energiesparer. Sie dienen uns aber nicht, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Dann müssen wir sie unterbrechen.

Wenn wir unserem inneren Monolog bewusst zuhören, merken wir, in welchem Film wir gerade stecken.

Dann sind wir präsent und haben die Möglichkeit, die immer gleichen Einflüsterungen unseres Verstands, auf die wir immer gleich reagieren, zu stoppen.

Wir brauchen unseren Verstand, um Informationen zu sammeln und neu zu sortieren. Er hilft uns dabei, einen Schritt zurückzutreten und uns und unsere Situation einzuschätzen. Er hilft uns, wichtige Fragen zu beantworten wie:

  • Was ist gerade los?
  • Was sind meine Gefühle?
  • Worauf reagiere ich?
  • Will ich das eigentlich?
  • Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?

Unser Verstand ist kreativ. Mit ihm können wir neue Probleme und Herausforderungen lösen. Wir dürfen ihn ruhig herausfordern, in dem wir ihn dazu ermuntern, Neuland zu erkunden.

Selbstreflexion: Eine Frau schaut sich im Spiegel an. So kann der Innere Monolog aussehen.

Selbstreflexion ist ein tolles Tool

Nutze Deinen Verstand zur Selbstreflexion, so oft du kannst. Wenn wir auf unseren gewohnten Bahnen mit Scheuklappen im Automatikmodus herumlaufen, dann verpassen wir viele spannende Momente in unserem Leben. Wir bleiben dann oft im negativen „Ich bin nicht genug“-Mangeldenken des inneren Monologs gefangen.

Nutze den Input deines Verstandes wie die Ratschläge einer guten Freundin. Du hörst sie dir an und überlegst, ob sie für dich passen oder nicht.

Glaube Deinem Verstand nicht alles! Ich staune immer wieder, wie viel Schwach-Sinn mein Hirn verzapft.

Zähme Deinen inneren Monolog

Selbstreflexion ist ein Prozess, der Zeit, Übung und Geduld braucht. Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Ich falle gerne in mich selbst verurteilende Automatismen zurück und dann verurteile ich mich hinterher auch noch dafür. Das ist absurd, oder?

Ich habe mich einfach zu lange mit meinem negativen inneren Monolog identifiziert und mich fertig gemacht, als dass ich von heute auf morgen das Ruder herumreißen könnte. Im Gegensatz zu früher merke ich aber immer öfter, wenn ich mich wieder fertig mache.

Ich merke so, wenn ein Glaubenssatz aus der Kindheit zum Beispiel: Der Teller wird leer gegessen auf mich wirkt und kann daran arbeiten.

Ich kann mich deutlich mehr freuen über die vielen Dinge, die in meinem Leben gut laufen. Es fällt mir leichter, sie überhaupt zu bemerken. Das gibt mir mehr Selbstbewusstsein und ich vertraue mir dadurch immer mehr.

Beispiel positiver innerer Monolog

Eine Klientin baut immer mehr Selbstvertrauen auf, seit sie sich ihrer persönlichen Stärken und Talente bewusster ist. Sie läuft viel wacher durchs Leben, berichtete sie. Vieles veränderte sie für sich so zum Positiven. Zum Beispiel wird sie in ihrem Job viel mehr wertgeschätzt als früher.

Auf meine Frage, ob sie sich selbst auch mehr schätzt, antwortete sie, dass sie deutlich positiver über sich denkt als früher.

Um dahin zu kommen, müssen wir uns von außen betrachten können. Das bekommen wir hin, wenn wir präsent im Hier und Jetzt sind. Dazu reicht oft ein einziger Atemzug.

Übung: Atmen schafft Distanz

Jeden Tag gibt es viele kleine Situationen, die das Potenzial haben, dich zu ärgern. Du hast also den ganzen Tag über genügend Startmöglichkeiten, solltest Du diese Übung vergessen haben.

Versuche, bei den ersten drei Gelegenheiten des Tages, wenn du merkst, dass deine Betriebstemperatur steigt und dein innerer Monolog zu einer – vermutlich gut bekannten – Tirade ansetzt, einige tiefe Atemzüge zu tun.

  • Dein Mann hat vergessen, den Müll an die Straße zu stellen -> Atme langsam ein und aus
  • Wieder hat keiner seinen Frühstücksteller in die Spülmaschine geräumt -> Atme langsam ein und aus
  • Jemand nimmt Dir die Vorfahrt auf dem Weg zur Arbeit -> Atme langsam ein und aus

Beobachte was in dir passiert. Wiederhole die Übung.

Ich garantiere dir, dass du mehr Frieden fühlen wirst. Du wirst außerdem mehr Energie haben für die Dinge, für die es sich wirklich lohnt zu kämpfen.

Du möchtest mehr darüber wissen, wie du deinen inneren Monolog zähmst und positiver durch dein Leben gehst? Ruf mich doch einfach unverbindlich an.

Wenn du tiefer einsteigen und dich besser kennenlernen willst, empfehle ich dir mein Buch: Jammern kannst du später.

Bilder: Bing, Pixabay

© Inge Schumacher

Einfacher Entscheidungen treffen

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen. Das tun wir automatisch. Über die Kleidung, die wir tragen, unser Frühstück, den Weg zur Arbeit, den Umgang mit anderen Menschen. Im Alltag entscheiden wir spontan und auf Basis unserer Erfahrungen.

Das Wort Entscheidung leitet sich aus dem alten Wort für Schwertscheide ab. Zwei getrennte Holzplatten schützten ein Schwert. Dieses Bild zeigt, dass wir, wenn wir uns für etwas entscheiden, uns gleichzeitig auch immer gegen etwas entscheiden.

Im Alltag brauchen wir zum Glück nicht lange zu überlegen. Wir wissen, was passt und kennen die Konsequenzen unserer Entscheidungen.

Herausfordernd wird es dann, wenn wir etwas verändern wollen. Dann verlassen wir das Bekannte und betreten Neuland. Wir treffen Entscheidungen, deren Konsequenzen wir nicht absehen können.

Es fällt uns oft schwer, diese Entscheidungen zu treffen. Erfahrung hilft da nicht weiter. Wir haben Angst, etwas falsch zu machen. In diesem Artikel findest du Inspirationen und Beispiele, die schwierige Entscheidungen vereinfachen.

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung

Jungen Menschen haben es mit Entscheidungen besonders schwer. Eine Bekannte steht vor der Frage, was sie nach dem Abitur und dem Freiwilligen Sozialen Jahr tun soll. Die Fülle an Möglichkeiten ist groß. Die Zeit für die Anmeldung für ein Studium ist verstrichen. „Ich weiß nicht, ob es das Richtige für mich ist“, vertraut sie mir an.

Ich versuche ihr zu vermitteln, dass sie nicht das ganze Leben lang einen Beruf ausüben muss, nur weil sie sich einmal für eine Ausbildung entschieden hat. Ja, sie stellt Weichen für die nächsten Jahre. Ihre Erfahrungen kann sie später aber auch in einem anderen Umfeld nutzen.

Es bringt nichts, auf eine Eingebung für die einzig richtige Entscheidung zu warten.

Die meisten Entscheidungen sind nicht endgültig

Die wenigsten von uns werden heutzutage alt in dem Beruf, den sie einmal gelernt haben. Das liegt zum einen an der rasanten technischen Entwicklung; zum anderen an den sich wandelnden Strukturen. Es gibt immer mehr Menschen mit einem „ungeraden“ Lebenslauf. Ich bin dafür ein gutes Beispiel.

Wir können Entscheidungen immer nur auf Basis der Informationen treffen, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung haben. Hinterher sind wir immer schlauer.

Seit mir das klar ist, habe ich viel weniger Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen.

Beispiel

Ich habe mich damals für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden, weil ich studieren wollte, aber nicht wusste was. Dieses Studium eröffnete mir viele Möglichkeiten und ich habe es nicht bereut.

Meine große Tochter war nach dem Abitur ein Jahr in Kanada. Dass sie danach studieren wollte, war für sie klar. Sie studiert Allgemeine Ingenieurswissenschaften.

Meine zweite Tochter ist für ein Jahr in Neuseeland. Was sie dann macht, weiß sie noch nicht.

Was mir bei meiner Entscheidung geholfen hätte, wären bessere Informationen über mich selbst gewesen – mich also besser zu kennen. Das versuche ich, meinen Kindern mitzugeben.

Je mehr wir über uns wissen, umso leichter können wir entscheiden

Mit mehr Wissen über sich selbst fallen wichtige Entscheidungen einfacher.

Berufsberatungen sind sinnvoll, wenn es darum geht, Talente und althergebrachte Wege aufzuzeigen. Wirklich Neues, das habe ich bei meinen Mädchen mitbekommen, kommt da nicht heraus. Was ein junger Mensch gerne tut, was ihn interessiert und begeistert – das muss er selbst wissen.

Sinn-volle Tätigkeiten finden

Letzte Woche habe ich mich mit einem jungen Mann unterhalten, der gerade seine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Er ist zweiundzwanzig. Als nächstes will er ein Stück den Jakobsweg gehen und dann in Kanada arbeiten. Was danach kommt, weiß er nicht. Meiner Meinung nach muss er das auch nicht.

Für ihn ist wichtig, dass eine Tätigkeit für ihn persönlich, aber auch für die Allgemeinheit sinnvoll ist. Dafür gibt es keine vorgezeichneten Wege. Das ist eine Herausforderung, weil er kein konkretes Ziel vor Augen hat. Er wird auf seinem Weg herausfinden müssen, wohin es für ihn geht.

Ein rostiger Riegel an einer alten Holztür. Symbol für Blockade von Entscheidungen.

Was Entscheidungen behindert

1. Zu wenig Informationen

Viele Studenten geben das Studium oder eine Lehre auf, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben. Hier helfen Praktika und Reinschnuppern. Ausprobieren und damit auseinandersetzen ist immer besser als reine Theorie.

Beispiel

Eine Freundin von mir hat sich sehr lange eine Katze gewünscht. Als sie eine Katze in Not aufnahm, hat sie zu ihrer großen Überraschung festgestellt, dass sie das gar nicht mochte.

2. Innere Grenzen

Viele Entscheidungen treffen wir, weil wir es so gewohnt sind. Dadurch begrenzen wir uns. Hier ist es hilfreich, immer wieder zu hinterfragen, warum wir etwas tun und ob die Art und Weise etwas zu tun noch zu uns passt.

3. Totschlagargumente

Totschlagargumente sind deswegen so beliebt, weil sie alle Aktivitäten in eine bestimmte Richtung blockieren. Folgende kennst du bestimmt auch:

  • Das ist einfach so
  • Das haben wir immer so gemacht
  • Dafür ist kein Geld da

Diese Scheinargumente hindern uns sehr effektiv daran, neue Wege einzuschlagen. Unser Gehirn will uns sowieso in den alten, vermeintlich sicheren, Bahnen halten. Es liebt sie gerade deswegen.  

Wenn meine Klienten mit Totschlagargumenten kommen, schauen wir uns die Hintergründe genau an und stellen fest, was wirklich dahinter steckt.

Beispiel:

Eine Klientin brauchte dringend eine Auszeit. Sie meinte, dass das nicht geht, weil sie kein Geld für ein Hotel hat. Nach unserem Gespräch hat sie andere Möglichkeiten gesucht und gefunden. Sie hat zwei Wochen lang das Haus einer Freundin gehütet.

Wir haben meist viel mehr Möglichkeiten, als wir ahnen. Wir müssen dafür aber erst die Dinge aus dem Weg räumen, die uns daran hindern sie zu sehen.

Eine Tür mit einem Herz durch das man den blauen Himmel sieht

Hilfreich für das Treffen von Entscheidungen ist

1. Informationen über sich sammeln

Je besser du dich kennst, umso leichter wird es dir fallen, Entscheidungen zu treffen. Du baust so immer mehr Vertrauen in dich auf.

Beispiel:

Einem Klienten von mir wird gerade bewusst, dass er viel mehr Vertrauen zu sich selbst entwickelt hat. Er merkt das daran, dass er sich jetzt viel sicherer fühlt, wenn er Entscheidungen trifft. Er fühlt den festen Boden unter seinen Füßen, wenn er ins Unbekannte geht. Mit dieser Grundsicherheit ist es für ihn deutlich einfacher geworden, Entscheidungen zu treffen.

2. Den Verstand austricksen

Indem du die richtigen Fragen stellst, kannst du lästige Glaubenssätze umgehen. Diese Fragen können sein:

Was würde ich tun, wenn ich

  • Nicht scheitern könnte?
  • Nur noch ein Jahr (einen Monat/ eine Woche) zu leben hätte?
  • Finanziell völlig frei wäre?

So setzt du deine Scheinargumente und Schutzbehauptungen außer Kraft und kannst wertvolle Informationen über dich selbst einsammeln. Am besten schreibst du dir die Antworten auf. Das bringt am meisten.

3. Inneres Wissen nutzen

Der O-Ring-Fingertest

Dieser Test kommt aus der Kinesiologie. Du bildest mit Daumen und Zeigefinger beider Hände zwei Ringe und schiebst diese ineinander wie zwei Kettenglieder. Halte die Finger fest zusammen.

Jetzt stelle Fragen. Der Test zeigt an, wenn eine Frage Stress in dir auslöst: Dann werden die Finger schwach und der Ring öffnet sich. So gibt dir dein Körper Hinweise, denen du nachgehen kannst. Probiere es einfach mal aus. Es macht Spaß.

Impulse, Intuition und Co.

Wir klinken uns immer automatisch in die Informationsfelder um uns herum ein. Das tun wir unbewusst. Das kannst du für deine Entscheidungsfindung nutzen. Es braucht ein wenig Übung, die kleinen Stimmen unserer Intuitionen und Impulse wahrzunehmen. Wenn du mehr dazu wissen willst: Ich habe dir in der Überschrift die Blogartikel dazu verlinkt.

Das Wichtigste ist

Wenn du dich gut kennst und einigermaßen nett mit dir umgehst, schaffst du die besten Voraussetzungen für das leichtere Treffen von Entscheidungen.

Viel mehr Input dazu bekommst du in meinem Buch: „Jammern kannst du später.“ Bestell es bei mir und komm in meine Facebookgruppe, wo du deine Fragen beantwortet werden.

Du stehst vor wichtigen Entscheidungen und brauchst Unterstützung? Ruf mich unverbindlich an.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Hochsensible Kinder

Hochsensible Kinder haben ihre Sinne meist auf „On“. Sie sind wie Seismographen, die jede noch so kleine Veränderung in ihrer Umwelt registrieren.

Sie brauchen Freiräume, um sich vom vielen Input zu erholen. Für Eltern von hochsensiblen Kindern bedeutet das: Sie wandern ständig auf dem Grat zwischen Nicht zu sehr in Watte packen, aber auch nicht überfordern.

Hochsensible Kinder sind keine Weicheier, sie haben einfach andere Bedürfnisse als Normalsensible.

Hochsensible Kinder in meiner Praxis

Ihre Hochsensibilität zeigt sich in unterschiedlicher Art und Weise:

  • Sie sind in lauten Umgebungen schnell überfordert
  • Soziale Probleme
  • Sie bleiben am liebsten zu Hause

Sie haben ausgeprägte Fähigkeiten, wie

  • Empathie
  • Feinfühligkeit in Bezug auf ihre fünf Sinne, aber auch darüber hinaus
  • Hochbegabung

Hochsensible haben große Probleme mit dem aktuellen Schulsystem. Sie passen nicht in die gängigen Schubladen. Andere Kinder identifizieren sie schnell als Fremdkörper und grenzen sie aus.

Sie entwickeln als Folge davon oft körperliche Symptome. Ich bin da pragmatisch und rate schon mal, sich öfter ein Attest vom Arzt zu besorgen. Wenn das System nicht passt und Alternativen fehlen, sind Auszeiten manchmal die einzige Möglichkeit, einer totalen Schulverweigerung vorzubeugen.

Meine drei Kinder sind hochsensibel

Hochsensible Kinder brauchen ausreichend Zeit und geschützte Bereiche für die Reizverarbeitung. Viele verarbeiten das Erlebte nachts. Bei meinen drei Kindern waren die Nächte oft eine große Herausforderung.

Unruhige Nächte

Sie haben viel geweint. Besonders schlimm war es bei meiner Mittleren. Sie wachte oft mehrmals in der Nacht schreiend auf. Sie zitterte dann vor Angst und war völlig außer sich. Wir durften sie nicht in den Arm nehmen, das war ihr zu viel. Wir mussten einen halben Meter neben ihr ausharren, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Das konnten wir uns nicht erklären. Damals wusste ich noch nichts von Hochsensibilität.

Hochsensible Kinder entlasten

Sich abgrenzen zu lernen von fremden Emotionen ist für Hochsensible essenziell. Das bringe ich vielen meiner Klienten bei: Kindern und Erwachsenen.

Auch beziehst du die Kinder möglichst in die Gestaltung ihres Alltags ein. Du kannst ihnen beibringen, sich selbst zu beobachten. Herauszufinden, was ihnen guttut und was nicht, sollten sie so früh lernen wie möglich.

Beispiel:

Wenige Nachmittagstermine war für meine Kinder wichtig. Der Ruhepol zu Hause hat sie stabilisiert. Andere dagegen brauchen viel Input. Das gilt es herauszufinden. Die hohe Kunst ist, dabei die Balance zu wahren.

Energetischer Schutz hilft

Meine Große hat in der Grundschule so viel von ihren Klassenkameraden mitgenommen, dass sie total fertig war. Als stilles Kind wurde sie oft als Puffer neben laute Mitschüler gesetzt. Ich habe mit ihr das Bild eines schützenden Energieumhangs entwickelt. Sie ist die ganze Grundschulzeit über damit in die Schule gegangen.

Kinder-Gesundheit

Hochsensible Kinder können eine Fülle von Symptomen produzieren und wir stehen daneben und staunen. Da hilft kein Schulbladendenken. Kreativität ist gefragt, wenn wir unsere Kinder wirksam unterstützen wollen.

Stück für Stück haben wir uns ein Unterstützungssystem aus Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten zusammengesucht.

Ich bin ein großer Fan von Osteopathie, auch für hochsensible Kinder

Faszinierend finde ich, wie mein Sohn diese Unterstützung nutzt. Er merkt genau, wann wieder Zeit für eine Behandlung ist. Dann bittet er mich, einen Termin zu machen und geht allein hin.

Nahrungsmittel und hochsensible Kinder

Meine Kinder waren, was das Essen angeht, sehr eigenwillig. In Hamburg sagt man dazu „krüsch“. Viele hochsensible Kinder haben ganz klare Präferenzen und lehnen viele Lebensmittel ab.

Meine mittlere Tochter war eine „Brei-Totalverweigerin“

Ich habe ein halbes Jahr versucht, etwas anderes als Muttermilch in sie hineinzubekommen. Ich hoffte, es müsste nur das „Richtige“ sein.

Mittlerweile glaube ich, dass ihr Verdauungstrakt Schwierigkeiten hatte, Brei zu verarbeiten. Sie brauchte einfach mehr Zeit.

Der Körper spricht mit uns

Gerade bei Hochsensiblen scheint das wichtig zu sein. Die Kinder hören auf ihren Körper und wir sollten sie dabei unterstützen. Und zwar in dem Maß, indem es für uns Eltern erträglich bleibt.

Auch bei uns Erwachsenen sind latente Unverträglichkeiten der Grund, warum wir Lebensmittel ablehnen. Sehr viele Leute mögen keine Tomaten. Bei Tomaten kommen Unverträglichkeiten aufgrund von Tanninen besonders häufig vor.

Wir sollten unserem Körper zutrauen, Inkompatibilitäten zu erkennen. Genauso, wie er uns auf Mängel aufmerksam macht, indem wir Heißhungerattacken bekommen. Auch dann können wir steuern, was wir ihm anbieten.

Wir können nicht immer alles „richtig“ machen

Es gilt immer abzuwägen: Was braucht das Kind, unserer Meinung nach, unbedingt und wie können wir es zur Mitarbeit bewegen? Lass Außenstehende ruhig den Kopf darüber schütteln, wie du die Dinge angehst. Vertrau dir, du tust bestimmt das Richtige!

Unterstützung und Austausch

Inspirationen von außen helfen oft weiter. Spannend an den vielen Gesprächen war, wie kreativ andere Betroffene mit den Besonderheiten ihrer Kinder umgehen.

Beispiel

Ich habe mich mit einer Mutter unterhalten, die einen 16-jährigen hat, der keine Schnürsenkel binden mag. Da, wo es keine Schuhe zum Hereinschlüpfen gibt, arbeitet seine Mutter mit einem Schuhlöffel und gebundenen Schuhen. Diese Lösung ist so einfach wie genial.

Du ahnst es: Das Schuhproblem hatte ich mit meinem Sohn auch. Ich habe viel zu viel Energie damit vergeudet, ihn zum Schuhe binden zu bewegen.

Intuition hilft

Wenn meine Hilflosigkeit in Bezug auf meine hochsensiblen Sprösslinge zu groß wird, hilft es mir auf mein Bauchgefühl zu hören. Das sagt mir: Alles wird gut. Auch ohne, dass ich weiß, wie das gehen soll. Das nimmt mir den Druck und beruhigt mich.

Wir Hochsensiblen haben einen großen Vorteil: Wir wissen, dass wir uns auf unsere hochsensiblen Fähigkeiten verlassen können. Außerdem sind wir gewohnt, in für uns herausfordernden Umfeldern zu agieren. Hochsensible sind keine Weicheier. Im Gegenteil. Stressresistenz ist notwendig, um in unserem lauten Alltag zu bestehen.

Du willst mehr über deine Hochsensibilität und die deiner Kinder wissen? Ich schenke die ein kostenloses Beratungsgespräch.

An diesem Artikel habe ich in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski gearbeitet.

Mehr Infos über Hochsensibilität findest du in diesem Blogartikel. Dort findest du auch weitere Links zu Tests und Fachbüchern.

Tests für Hochsensibilität

Bilder: Privat, Dall-E

© Inge Schumacher

Mein Buch-Abenteuer

Ein Buch zu schreiben, ist eine besondere Herausforderung. Das wusste ich vorher. Wie herausfordernd genau das war, kannst du hier lesen.

Mit einem Buch fühle ich mich wohl. Ich liebe das Lesen. Bücher bedeuten für mich Inspiration und ermöglichen das Schauen über den Tellerrand. In unserem Haushalt ist der Trend zum Zweitbuch sehr ausgeprägt: In fast jedem Raum steht ein volles Bücherregal.

Meine Lieblingsbücher sind die, die mich zum Nachdenken anregen und in Welten mitnehmen, die mir fremd sind. Nicht umsonst liebe ich Science Fiction und Fantasy.

Vor fünf Jahren habe ich mein Ziel „Buch schreiben“ formuliert. Ich war neugierig, ob ich das hinbekommen würde. Warum wollte ich ein Buch schreiben?

Durch das Schreiben lade ich die Gedanken ein zu bleiben

Wenn ich etwas aufschreibe, husche ich nicht schnell darüber hinweg. Ich gebe mir die Möglichkeit, gründlich nachzudenken und das gibt Klarheit.

Seit über sechs Jahren schreibe ich Blogartikel über Persönlichkeitsentwicklung. Anfangs habe ich parallel dazu einen englischen Blog über die Märchendimension verfasst. Da kann es doch nicht so schwer sein, ein Buch über Persönlichkeitsentwicklung zu schreiben, dachte ich. Zumal ich in der Materie durch meine jahrelange Arbeit mit Klienten absolut firm bin.

Also, alles easy?

Weit gefehlt!

Als ich vor drei Jahren mit den Vorarbeiten begann, hatte ich keine Ahnung von dem Abenteuer, das ich startete.

Zuerst habe ich mich schlau gemacht

Denn Autorin sein bedeutet, dass ich mich in ein neues Berufsfeld einarbeite. Jeder Beruf hat seine eigene Geheimsprache, die aus seltsamen Fachbegriffen, kryptischen Abkürzungen und jede Menge Insider- und Fachwissen besteht.

Am Anfang habe ich nur Bahnhof verstanden.

So habe ich einen Online-Kurs bei Hay House, einem amerikanischen Verlag, belegt. In den USA gab es damals viel mehr Online-Unterstützung für angehende Autoren als bei uns. Das hat sich geändert. Mittlerweile findest du auch hier viel Wertvolles, das dich durch den Dschungel des Buchveröffentlichens führt.

Meine Herausforderungen

Wie anfangen?

Als ich schon eine Gliederung hatte, habe ich gezaudert, hier und da mal etwas probiert. Ich kam nicht weiter. Vor zwei Jahren habe ich mir Hilfe geholt, und die Aktion 28 Tage Content von Anna Koschinski im Februar genutzt, um jeden Tag ein wenig am Buch zu arbeiten. So war der Start geschafft.

Zeitmanagement

Ein Buch neben allen anderen Aufgaben zu schreiben braucht eine Schreibroutine. Meine Erfahrung: Jede halbe Stunde hilft. Es sind die kleinen Schreibeinheiten, die dieses Buch getragen haben.

Ob ich noch einmal 365 Tage lang jeden Tag am Buch arbeite? Nein, ich habe mir zu viel Druck gemacht.

Überarbeitungen

Ende des Jahres dachte ich, ich wäre fertig und habe mir die erste Testleserin gesucht. Beim Durcharbeiten jedes Kapitels sah ich, wie viel Arbeit noch zu tun war und schrieb fast alles um.

Durch das Testlesen ergab sich weiterer Überarbeitungsbedarf. Ich schrieb nochmal vieles um.

Im Frühsommer startete das Lektorat. Hier stellte sich heraus, dass meine kurzen Sätze – viel geübt beim Bloggen – dem Lesefluss nicht förderlich waren. Wieder habe ich das ganze Buch überarbeitet.

Das Korrektorat war im Oktober durch. Dann habe ich immer noch kleine Fehler gefunden und nochmal eine Prüfrunde gestartet. Außerdem habe ich die Einleitung und der Schluss auf den Prüfstand gestellt. Die letzten Korrektur- und Testleser waren im Februar durch.

Ich habe jeden Tag am Buch gearbeitet. Es sollte endlich fertig werden. Im Dezember war ich dem Burnout nahe.

Formatieren und nochmals formatieren

Wie viel Lehrgeld habe ich beim Formatieren des Buches bezahlt! Gerade dann, als ich dachte, alles wäre fertig. Einen Monat Arbeit haben mich meine Formatierungsübungen gekostet. Ich habe halt auch bei null angefangen…

Was mich überrascht hat:

Wie oft ich dieses Buch überarbeitet und gefühlt jedes Wort neu sortiert habe! Gut, dass ich das vorher nicht wusste.

Buch selbst herausgeben, ja oder nein?

Ich habe ausführliche Exposés, das sind Buchvorstellungen, geschrieben und an viele Verlage geschickt. Und keine Zusagen bekommen. Als Newcomer ohne Beziehungen und Namen war das zu erwarten.

Also habe ich mich an das Self-Publishing gewagt. Ich bin in den Self-Publisher-Verband eingetreten. Er vertritt die Interessen von uns vielen Einzel-Autoren gegenüber der Öffentlichkeit und sorgt für PR, zum Beispiel auf Messen. Die vom Verband herausgegebene Zeitschrift: „Der Self-Publisher“ hat mir oft weitergeholfen.  

Der Verband stellt sehr viel Wissen zur Verfügung. Außerdem kann frau sich mit Kolleg*innen austauschen.

Self-Publishing bedeutet, dass ich als Autorin für das gesamte Buchprojekt die alleinige Verantwortung habe. Das hat Vor- und Nachteile:

Vorteile des Self-Publishing

  • Ich darf alles entscheiden
  • Die Verlage haben bei vielem das letzte Wort, zum Beispiel bei der Titelwahl und dem Cover. Viele Autoren hadern damit berechtigterweise
  • Ob Marketing, Cover oder Social Media, ich mache das, was zu mir passt
  • Ich habe mir meine Lektorin selbst ausgesucht

Nachteile Self-Publishing

  • Insgesamt bedeutet alles rund ums Buch viel Organisationsaufwand
  • Für Lektorat und Korrektorat bin ich selbst verantwortlich
  • Formatierung, Cover und Technik, es kommt auch auf den Geldbeutel an, was auslagert wird
  • Mit dem Schreiben ist es nicht getan, ich muss das Buch auch vermarkten

Wo habe ich Geld in mein Buch investiert?

Ich habe im Rahmen meines Buchprojektes an vielen Leserunden teilgenommen. Zum Beispiel bei Lovelybooks. Lovelybooks ist eine Plattform, auf der Verlage und Autoren ihre Bücher gegen Rezensionen abgeben.

Der Austausch mit den Autor*innen im Rahmen von Leserunden hat viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt.

Dort habe ich einige Bücher gelesen, die nicht oder nicht gut lektoriert waren. Die meisten davon waren schwer lesbar, hatten Schreibfehlern und Doppelungen. Auch kleinere Verlage haben oft mangelhaft lektoriert. Das Lesen macht dann einfach keinen Spaß.

Mir hat es körperlich fast wehgetan, wie nachlässig manche Autor*innen mit ihren Buch-Babys umgegangen sind.

Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass ich auf jeden Fall ein Lektorat brauche. Denn, wenn ich so viel Energie hineinstecke, soll das Buch auch gut lesbar sein.

Unentgeltliche Hilfe ist genauso wichtig

Wie wichtig Testleser*innen sind, durfte ich auch lernen. Ihr Feedback war unendlich wertvoll und hilfreich. Ich bin sehr dankbar für ihre Unterstützung. Mein Mann hat das Cover für mich gestaltet.

Als eine Testleserin sagte: „Inge, ich kann dich beim Lesen sprechen hören“, wusste ich, dass alles gut ist.  

Was mein Buch ausmacht

In meinem Ratgeber teile ich praktische Tipps zur Stärkung deines Selbstvertrauens. Mit vielen Beispielen, Übungen und Inspirationen erhältst du Antworten darauf, wie du deine Potenziale entfalten kannst.

Wir lassen uns nicht mehr in langweilige Schubladen stecken. Wir basteln uns lieber eine eigene. Abseits von bekannten Wegen zu gehen, braucht Mut und viel Selbstvertrauen: Es gilt, Neues zu wagen und Altes über Bord zu werfen.

Dazu musst du dich gut kennenlernen. Die geheimen Superkräfte genauso, wie die vermeintlichen Schattenseiten.

Damit kannst du ein Leben aufbauen, in dem du wachsen kannst und das Sinn für dich macht.

Das Buch inspiriert dazu, die kleinen Schritte zu gehen, die den großen Unterschied zwischen einem Leben im Jammermodus und nachhaltiger Zufriedenheit ausmachen.

Am 30. April kommt es raus. Wenn du das über den Link unten bestellst, nimmst du kostenfrei am Workshop „Mehr Klarheit für ein sinnvolles Leben“ teil.

Folge diesem Link auf meine Webseite und bestelle das Buch. Ich freue mich darauf, dich in meinem Workshop zu begrüßen.

Bilder: privat

©Inge Schumacher

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