Die Notwendigkeit, Stress zu generieren und damit den Körper zu Höchstleistungen zu motivieren, kommt aus grauer Vorzeit. Damals mussten wir in der Lage sein, in kurzer Zeit unsere gesamten körperlichen Reserven zu mobilisieren.
Die brauchten wir, um erfolgreich vor einem Säbelzahntiger davonzulaufen und nicht gefressen zu werden. Herz, Lunge und Beine bekamen dann unsere gesamte Energie.
Diese Stressreaktion ist unsere Antwort auf akute Gefahr: Sie besteht aus Rennen, Kämpfen oder sich Totstellen. Unser Körper wird dabei unter Strom gesetzt.
Ist die gefährliche Situation vorüber, werden die Stresshormone abgebaut und wir entspannen uns. Dann reguliert sich unser System und findet wieder zurück in Balance.
Sehr gut beobachten lässt sich dieser Prozess bei Tierdokumentationen, in denen gezeigt wird, wie Löwen auf die Jagd gehen. Die verfolgten Tiere beruhigen sich nach einem Raubtierangriff schnell und grasen friedlich weiter.
Der Löwe wird in unserer modernen Welt durch andere Stressoren ersetzt: Den Job, den Verkehr, den Zeitdruck. Das Problem ist, dass der Stress bei vielen von uns zum Dauerzustand wird.
Das ist so, als ob der Löwe die ganze Zeit hinter uns her rennt und wir nur noch durchs Leben sprinten. Es gibt zu wenig Erholungsphasen, in denen sich unser System regenerieren und ausbalancieren kann. So leben wir ständig mit einer Überversorgung an Stresshormonen.
Gedanken-Stress
Leider reicht alleine schon der Gedanke an einen Stressor, einen Löwen, um uns in Alarmbereitschaft zu versetzen. Es stresst uns schon, wenn wir uns zum Beispiel „nur“ Sorgen machen, dass irgendetwas etwas schiefgehen könnte.
Stress kann krank machen
Kein natürlicher Organismus, der sich laufend im Stress befindet, kann auf Dauer problemlos funktionieren. Zu viel Stress kann deswegen Folgen, wie Entzündungen oder chronische Krankheiten haben. Klassische Stressfolgen sind zum Beispiel Herz- und Kreislaufkrankheiten.
Unter Stress schüttet der Körper vermehrt die Hormone Adrenalin und Kortisol aus. Beide erhöhen den Blutdruck. Außerdem steigt die Produktion körpereigener Fette, die sich mit der Zeit an den Wänden der Blutgefäße absetzen. Das führt zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Das Stresshormon Kortisol reduziert außerdem die Wirkung des Insulins. Insulin ist aber wichtig für die Regulierung des Blutzuckerspiegels. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit vermehrter Insulin-Produktion. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, droht eine Insulinresistenz, die Diabetes 2 genannt wird.
Stress bringt auch unsere Immunabwehr durcheinander. Erkältungsviren gelangen so nicht nur leichter in den Körper, sondern halten sich dort auch länger auf. Krankheiten werden verschleppt. Die Folge: Sobald der Stress vorbei ist, bricht eine Krankheit aus. Das ist ein Grund dafür, warum so viele Menschen im Urlaub krank werden.
In einer Stresssituation spannen sich unsere Muskeln automatisch an. Hält der Stress an, kann es zu chronischen Verspannungen kommen. Das ist die Ursache für viele Rücken- und Nackenschmerzen.
Die Liste der problematischen Stressfolgen lässt sich noch weiter fortsetzen. Auf die psychischen Folgen bin ich hier erst gar nicht eingegangen.
Wir alle wissen, dass andauernder Stress schädlich ist. Warum befinden sich dann so viele von uns ständig im Hamsterrad?
Ist Stress eine Droge?
Zum ersten Mal habe ich von Joe Dispensa gehört, dass wir vom Stress abhängig werden können. Emotionen wie
Angst
Schuld
Wertlosigkeit
Unsicherheit
Traurigkeit
werden von Stresshormonen hervorgerufen. Weil wir uns durch das so ausgeschüttete Adrenalin lebendig fühlen, suchen wir diese Gefühle immer wieder. Deswegen ist es so schwer, von ihnen loszukommen.
Die 1200 chemischen Stoffe, die mit einer Stressreaktion verbunden sind wirken nur bis zu zwei Minuten lang. Wir müssten uns also schnell wieder beruhigen können, wenn wir uns zum Beispiel geärgert haben.
Wenn uns das nicht gelingt bedeutet das, dass wir das Gefühl des Ärgers immer wieder aktivieren, weil wir abhängig davon sind.
Jetzt verstehst Du bestimmt besser, warum manche Menschen so oft, so lange und so viel jammern. Sie baden im Selbstmitleid und in den dadurch erzeugten Gefühlen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ihr Leben fühlt sich für sie so lebendiger an, auch wenn das nicht angenehm ist.
Durch Stress ist unsere Aufmerksamkeit ständig auf das Außen gerichtet. Von daher kommt die vermeintliche Gefahr und dahin fließt unsere Energie.
Deswegen sind wir nicht in der Lage in unser Inneres zu blicken, um festzustellen was los ist und warum. Geschweige denn, mitzubekommen, was in anderen vorgeht. Wir drehen uns ausschließlich um uns selbst.
Stress hält uns damit genauso auf den alten Wegen unserer Vergangenheit fest wie der Autopilot.
Könntest Du Stress-abhängig sein?
Beantworte bitte folgende Fragen:
Fällt es Dir schwer zur Ruhe zu kommen?
Drehen sich Deine Gedanken oft im Hamsterrad immer und immer wieder um dasselbe Problem?
Sind Deine Gedanken immer schon bei Deiner nächsten Aufgabe?
Bist du oft angespannt?
Hast Du nie genug Zeit für die Dinge, die Du liebst?
Leiden Deine Hobbys und Deine Freunde?
Fällt es Dir in Deiner Freizeit schwer, Dich zu entspannen?
Hast Du körperliche oder seelische Probleme?
Falls Du einige Fragen mit Ja beantwortest, könnte ich mir vorstellen, dass Stress in Deinem Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Du bist Dir immer noch nicht sicher, ob Du Stress-abhängig sein könntest? Dann empfehle ich Dir, einen der vielen Stress-Tests im Internet zu machen.
Bei mir war das auf jeden Fall so. Ich war Stress-abhängig. Für mich persönlich bedeutete Stress Anspannung: In meinem Inneren, in meinem Kopf und in meinem Körper. Weil das so normal für mich war, habe ich das lange Zeit nicht gemerkt.
Auch heute noch liebe ich es manchmal unter Hochspannung durch die Gegend zu rennen und tausend verschiedene Sachen zu erledigen. Was anders ist: Ich versuche für Ausgleich zu sorgen. Hilfreich ist, dass ich jetzt eher in der Lage bin zu merken, wenn ich mich verspanne. Dann wird es höchste Zeit gegenzusteuern.
Entspannung zu lernen war schwer für mich. Wie sollte ich etwas lernen, von dem ich keine Ahnung hatte, wie es sich anfühlt? Ich habe als alles mögliche ausprobiert.
Erst als ich mühsam gelernt habe, mich zu entspannen, habe ich den Unterschied zu meinem Normalzustand überhaupt feststellen können. Ich konnte dann auch erkennen, wie anstrengend das war und wie unnötig.
Für mich passt der Satz von Gabor Maté „When there is tension you need to pay attention“. Frei übersetzt bedeutet das: Da, wo Anspannung ist, solltest Du aufmerksam hinsehen. Wenn mir meine Anspannung bewusst wird, stoppe ich meinen Autopiloten und starte ein kleines Lockerungsprogramm.
Wichtig ist es, dabei den Körper mitzunehmen. Alleine das Denken: „Ich bin gerade gestresst und entspanne mich jetzt“, funktioniert nicht.
Was Du tun kannst, um raus aus dem Stress zu kommen ist zum Beispiel:
Einige bewusste Atemzüge tun
Aufstehen
Hüpfen
Kleine Pause machen und Rausgehen
Es gibt leider keinen optimalen Weg in die Entspannung. Es gibt nur Deinen eigenen Weg. Nur Du kennst Dich gut genug, um ihn zu finden. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren.
Schreib mir, wie Du herausfindest, dass Du gestresst bist und wie Du damit umgehst!
Heute stelle ich Dir Oliver Panzau vor. Oliver ist Familien- und Vätercoach. Er gehört zum Self-Coaching Team, mit dem ich seit letztem Jahr wunderbare Workshops organisiere. Ich habe ihn über seinen spannenden Beruf befragt.
Oliver lebt in einer Patchworkfamilie mit insgesamt fünf Kindern, vier Hunden und vier Katzen. Er lebt worüber er spricht und das auf eine sehr wertschätzende Weise.
Du warst früher als Ingenieur tätig. Wie bist Du Familien- und Vätercoach geworden?
Mit der Trennung von meiner Frau, vor fast 7 Jahren, hat sich mein Leben komplett verändert. Unter anderem mussten wir die Betreuung unserer Kinder neu organisieren. Eine hälftige Aufteilung der Betreuung empfanden wir fair für uns und unsere Kinder und haben uns für ein wöchentliches Wechselmodell entschieden, bei dem unsere Kinder im Wechsel zwischen dem Zuhause der Mama und meinem Zuhause pendeln.
Damit habe ich eine viel größere Verantwortung in der Care-Arbeit übernommen als zuvor. Meine eigenen Erwartungen an meine Vaterrolle in der fast 50-prozentigen Betreuung meiner Kinder und die Erwartungen an mich als Führungskraft passten allerdings nicht mehr zusammen. Ich habe mir jahrelang die Zähne daran ausgebissen, beides unter einen Hut zu bekommen.
Die persönliche Erfahrung der Trennung und meine Weiterentwicklung in der Patchworkfamilie haben dazu geführt, dass ich bewusst die menschlichen Beziehungen in allen Lebensbereichen in den Mittelpunkt gestellt habe.
Das passte nicht mehr zu meinem damaligen Jobprofil – schon gar nicht in der Baubranche. Also habe ich mich, gemeinsam mit meiner Frau, für einen radikalen Umbruch entschieden. Ich wollte ausschließlich den Menschen und ihrer persönlichen Weiterentwicklung in all ihren Beziehungen dienen; sie in einer Art und Weise zu unterstützen, von der ich selbst überzeugt bin und die ich vorlebe. Das war eine sehr emotionale und wirklich gute Entscheidung!
Für mich ist die Kommunikation in meiner 5-köpfigen Familie schon schwierig. Was kommt an Herausforderungen dazu, wenn man in einer Patchworkfamilie lebt?
Die grundsätzlichen Herausforderungen sind ähnlich, da auch in der Patchworkfamilie die Basis das sich liebende Paar bildet. Kompliziert wird es mit den vielen zusätzlichen Beziehungssträngen, den damit verbundenen Rollen und Verantwortungen. Das kann schnell unübersichtlich werden und bedarf der Sortierung, da hier ein großes Potential für Verstrickungen liegt.
Wir müssen uns z.B. darüber einig werden, wie wir die Stief- oder wie ich sie nenne, Bonuskinder, mit erziehen. Schließlich haben die Kinder noch einen leiblichen anderen Elternteil. Aus der ursprünglichen Familie gibt es schon Werte, die weitergelebt werden wollen, die aber im neuen Zusammenleben zu Konflikten führen können.
Wenn aus der neuen Beziehung, wie bei uns, ein gemeinsames Kind dazukommt, ergeben sich daraus eigene gemeinsam gelebte Werte, die anders aussehen können als in der ersten Familie. Nicht zuletzt spielt die Kommunikation zu und vor allem über die leiblichen anderen Elternteile eine wesentliche Rolle im Leben einer Patchworkfamilie. Das führt sehr häufig zu Konflikten zwischen allen Beteiligten.
Du arbeitest in einem Bereich, der mit schwierigen Gefühlen wie Schuld, Scham und Scheitern verbunden ist.
Ich stelle vor allem die Eltern in den Vordergrund meiner Arbeit, da vom Frieden in der Familie alle, vor allem aber die Kinder, profitieren. Die meisten meiner Klienten haben ihre eigene Trennung nicht richtig verarbeitet und bleiben lange mit den von Dir genannten Gefühlen bewusst oder unbewusst verbunden.
Häufig begeben sie sich in eine neue Partnerschaft, gründen also eine Patchworkfamilie, in der Hoffnung, dass so die heile Familienwelt wieder hergestellt wird. Würde das so einfach funktionieren, hätte ich keine Klienten.
Die Komplexität der vielen vorher beschriebenen Beziehungsebenen wird dabei leider unterschätzt. Das ist oft der Grund dafür, dass es mehr Probleme als vorher gibt. Deswegen sind, laut Statistik, Trennungen in Patchworkfamilien noch häufiger als in herkömmlichen Familien.
Außerdem geht die Rechnung „Neue Liebe, Neues Glück“ nur dann auf, wenn ich mir der eigenen Anteile an den Problemen, die zur Trennung führten, bewusst werde. Diese gilt es zu beleuchten.
Mit Hilfe von ausführlichen wertschätzenden Gesprächen und Aufstellungsarbeit erarbeite ich mit den Klienten ein Verständnis für ihre Situation und den Ursprung für ihre Probleme.
Mit neuem Blick auf die festgefahrene Situation finden wir gemeinsam Lösungen, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Diese Ziele können z.B. die Verbesserung der Beziehung zu den eigenen Kindern oder der Ex-Frau bis hin zu einem Leben raus dem Hamsterrad umfassen.
Letztendlich wünschen sich meine Klienten ein glückliches Leben in allen Lebensbereichen. So arbeiten wir daran, alte Familienwerte loszulassen und neue Familienmodelle kennenzulernen. Es geht in erster Linie darum, Veränderungen zuzulassen:
Das Loslassen des Alten, das nicht mehr zielführend ist.
Das Sich Öffnen für Neues
Deswegen empfehle ich meinen Klienten mindestens 8 Wochen Begleitung.
Arbeitest Du ausschließlich mit Männern zusammen?
Die meisten Frauen schätzen meine Arbeit mit ihren Männern sehr, da sich Männer leider immer noch zu selten in der Partnerschaft öffnen. Sie freuen sich, dass ich mit meiner Arbeit einen Beitrag zur mentalen Gesundheit der Männer leiste.
Ich ziehe allerdings aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und eigenen Identität vor allem Väter an. Es kommen auch einige Frauen zu mir, aber 90 Prozent meiner Klienten sind männlich. Das freut mich sehr!
Wie begreifst Du Deine eigene Vaterrolle?
Die Vaterrolle ist für mich von immenser Bedeutung, da ich selbst ohne Vater aufgewachsen bin. Das Bewusstsein meiner Vaterrolle hat sich mit der Trennung neu weiterentwickelt. Unter anderem habe ich nach 43 Jahren nicht nur Kontakt zu meinem Vater aufgebaut, sondern sogar eine sehr herzliche Beziehung zu ihm aufgebaut.
Eine Trennung bzw. eine Patchworkfamilie ist ein wunderbares Übungsfeld für persönliche Entwicklung. Ich liebe es, Vater zu sein und mich persönlich weiterzuentwickeln und anzuerkennen, dass ich nicht perfekt sein muss. Ich darf Fehler machen und daraus lernen. Idealerweise spreche ich mit meiner Frau darüber, damit wir uns nicht nur als Individuen, sondern auch als Paar weiterentwickeln können.
Wie wichtig ist Bewusstsein und sich selbst kennen in Deiner Arbeit?
In meiner Arbeit als Coach ist es von Vorteil, die Erfahrungen meiner Klienten nicht nur nachvollziehen zu können, sondern auch selbst erlebt und gefühlt zu haben und so eine echte Verbindung herstellen zu können. Genauso hilfreich ist es, dass ich den Weg, den sie noch vor sich haben, kenne und beschritten habe.
Für den Klienten bzw. alle Menschen ist es wichtig, die eigenen blinden Flecken und Trigger aus der Vergangenheit kennenzulernen, weil sie in der Regel das Handeln im Hier und Jetzt so beeinflussen, dass sie sich gefangen fühlen, ohne zu wissen, wo dieses Gefühl herkommt.
Wenn der Klient in dem Coaching Prozess selbst versteht und fühlt, wo diese Emotionen und Erfahrungen herkommen, kann das zu einem Aha-Effekt führen, weil er merkt, dass er die Vergangenheit nicht ändern, sondern nur annehmen kann. Der Klient übernimmt so in der Gegenwart Verantwortung und kommt ins Handeln.
Sich selbst kennenzulernen, zu verstehen und anzunehmen schafft Dankbarkeit, inneren Frieden und fördert den Weg zu mehr Selbstliebe. Wenn ich mich selbst lieben kann, kann ich auch andere lieben. Und letzten Endes sehnen wir uns alle nach Liebe und glücklichen, erfüllten Beziehungen.
Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich Menschen auf diesem Weg begleiten darf.
Ich schätze die Arbeit von folgenden Kolleginnen und empfehle ihre Arbeit und Literatur zu den Thema Trennung mit Kind gerne weiter:
Bücher:
Marianne Nolde: Eltern bleiben nach der Trennung
Ute Steffens: Mit Kindern durch die Trennung
Dorothea Behrmann – Trennungscoach und Autorin Die 7 Phasen des Loslassens
Hilfe speziell für Patchworkfamilien gibt es immer noch zu wenig. Das liegt auch daran, dass diese Familienmodelle rein statistisch schlecht erfasst werden können. Mit ihren Anliegen können Betroffene aber auch zu Familientherapeuten oder zu Familienzentren in ihrer Gemeinde gehen. Ich empfehle folgende Kolleginnen:
Auf meiner Webseite veröffentliche ich jeden Monat eine Inspiration, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen soll. Hier kannst Du in alle zwölf reinschnuppern.
Inspiration für Dezember
Geht Weihnachten entspannter?
Sobald das erste Türchen vom Adventskalender geöffnet ist hat uns die Vorweihnachtszeit fest im Griff. Und damit auch die vielen Erwartungen an das große Fest der Liebe.
Dabei ist Weihnachten ein Symbol für Veränderung. Wir feiern die Geburt eines Kindes, das wie kein anderes für Veränderung steht. Jesus verstieß gegen Regeln und stellte Vieles infrage. Das hat ihm jede Menge Ärger mit dem Establishment gebracht. Er steht für ein neues Zeitalter.
Wenn wir uns das klar machen gibt es eigentlich keine bessere Zeit, um bewusst etwas zu verändern als jetzt.
Gerade im Familienverband kann diese Zeit sehr schwierig sein. Wir müssen aber nicht weiter der Spielball unserer über Jahrzehnte aufgebauten automatischen Reaktionen sein. Wir können uns dafür entscheiden etwas anders zu machen.
Dafür müssen wir aber erst einmal wissen welche Werte und Erwartungen wir mit diesem Fest verknüpfen und warum das so ist. Dann gilt es zu hinterfragen ob diese uns noch dienen und herauszuarbeiten was wir ändern wollen.
Dabei sind die kleinen Schritte am wirksamsten. Finde lieber das eine Ding, das Du in diesem Jahr anders machen willst. Das schreibst Du Dir auf eine Karte und stellst sie gut sichtbar auf. So erinnerst Du Dich immer wieder daran. Das ist eine gute Basis dafür, das auch wirklich umzusetzen.
Inspiration für November
Stehst Du zu Dir?
Warum ich das englische Wort Commitment liebe? Wir haben nichts Vergleichbares in der deutschen Sprache. Um dasselbe auszudrücken, brauche ich drei deutsche Begriffe, die alle in Commitment drin stecken:
Verbindlichkeit
Einsatzbereitschaft
Selbstverpflichtung
Sie drücken alle etwas Anderes aus.
Ich bin committet, wenn ich zu mir stehe. Das bedeutet, ich stehe ein für meine Werte und meine Ziele. Ich zeige Einsatz dafür und fühle mich mir selbst verpflichtet. Das ist wichtig.
Eine Freundin sagte letztens zu mir: Wenn Du sagst, dass Du etwas tun willst, dann machst Du das auch.
Wenn ich so weit bin, dass ich mit Anderen drüber spreche, dann bin ich meist committet. Dann hat ein Projekt bei mir Priorität, wobei das in meinem bunten Leben nicht immer einfach ist.
So habe ich beschlossen, ein Buch zu schreiben und das tue ich auch. Es fällt mir schwer.
Ich rede über mein Buchprojekt auch deswegen, weil das die Verbindlichkeit steigert. Ich habe mich verpflichtet, setze meine Energie ein und zeige Einsatz über einen langen Zeitraum.
Das war nicht immer so. Früher kam ich immer als Letztes, wie so viele Frauen mit Familie. So wurde mir das vorgelebt und so habe ich es übernommen. Zum Glück habe ich mich da heraus entwickelt.
Hand aufs Herz: Stehst Du zu Dir?
Schätzt Du Dich als so wichtig ein, dass Du Deine Träume und Deine Ziele verfolgst und nicht immer wieder hinten anstellst weil andere wichtiger sind?
Inspiration für Oktober
Die Brücke der Sympathie
Uns kann nicht jeder Mensch sympathisch sein. Dafür sind wir zu unterschiedlich. So kommt es, dass wir immer wieder auf Menschen treffen, mit denen wir nicht gut können.
Wir müssen mit ihnen zusammenarbeiten, haben sie in unserer Familie oder als Chef. Das ist eine Herausforderung weil wir keinen Bogen um sie machen können. Besonders schwierig wird es, wenn die Abneigung auf Gegenseitigkeit beruht, was meist der Fall ist. Woher kommt das?
Unsere Ablehnung wird von unserem Gegenüber wahrgenommen. Er reagiert automatisch darauf oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Geht auf Abwehr oder schützt sich durch Angriffe.
Beispiel:
Eine Freundin hatte eine doofe Chefin. Jeden Tag regte sie sich über sie auf. Die Chefin reagierte darauf mit Mikromanagement. Sie kontrollierte meine Freundin ständig und engmaschig. Das war für sie bald nicht mehr zu ertragen.
Sie konnte entweder den Job wechseln oder die Situation ändern. Da sie ihren Job nicht wechseln, aber ihre Freiheit zurück haben wollte, habe ich ihr geraten es mit der Brücke der Sympathie zu versuchen.
Sie sollte sich etwas suchen, das sie an ihrer Chefin wirklich gut fand und das täglich ausstrahlen. Es hat funktioniert. Sie musste das zwar täglich wiederholen aber das Mikromanagement hörte auf. Die beiden kamen die eineinhalb Jahre, die sie noch zusammen gearbeitet haben gut miteinander aus.
Warum funktioniert das?
Wenn wir uns Sie auf einen positiven Punkt oder Eigenschaft einer Person konzentrieren strahlen wir Akzeptanz aus und nicht mehr ständigen Widerwillen.
Unser Energie ändert sich und damit auch unser Verhalten. Unser Gegenüber reagiert darauf positiv, weil er sich nicht mehr kritisiert und angegriffen fühlt. Das verändert die gesamte Situation.
Wir müssen nicht alles gut finden was jemand tut und können einen Menschen trotzdem akzeptieren. Brücke der Sympathie.
Inspiration für September
Barfuß laufen!
Jedes Frühjahr freue ich mich darauf, meine von Tantchen gestrickten Ringelsocken den Sommer über einzumotten und wieder barfuß zu gehen.
Ich liebe das! Warum?
Der Sommer ermöglicht mir eine direkte Verbindung mit der Erde. Das fühlt sich gut an. Im Garten fühle ich den vertrockneten Rasen, das trotz Trockenheit weiche Moos, die warme Terrasse. Die meisten Gartenarbeiten mache ich barfuß.
Meine Füße werden deswegen im Sommer häufig gewaschen. Sie benötigen mehr Pflege und bekommen so auch mehr Aufmerksamkeit. Den Rest des Jahres bekommen sie zu wenig davon.
Ich vergesse immer wieder, dass mich meine Füße schon so viele Jahre lang zuverlässig durch das Leben tragen. Der Sommer erinnert mich wieder daran und ich bin dankbar dafür, dass ich meine Füße habe und sie mir diese Erfahrungen ermöglichen.
Der direkte Kontakt mit der Erde gibt mir auch seelisch Halt und sorgt für Bodenhaftung. Bodenhaftung finde ich gerade in meinem Beruf sehr wichtig.
Freiheit für die Füße, das ist für mich das echte Sommergefühl.
Wie hältst Du es mit dem Barfußlaufen? Was ist für Dich das perfekte Sommergefühl?
Inspiration für August
Das Geheimnis der kleine Schritte
Es ist Hochsommer. Selbst wir hier im Norden schwitzen, zum Glück nur ab und zu. Bei Hitze ist die Gefahr, sich etwas zu Großes vorzunehmen und sich daran die Zähne auszubeißen nicht so groß. Es fehlt dann einfach die Energie.
Früher habe ich oft den Fehler gemacht zu viel auf einmal zu wollen: Wenn ich beschlossen habe, dass Veränderung angesagt ist, bin ich in die Vollen gegangen. Dann habe ich mir zu viel vorgenommen und bin gescheitert. Jeden Tag eine Stunde joggen, wenn man vorher eine Coachpotato war, funktioniert nicht.
Heute ist mir klar warum. Neue Gewohnheiten zu etablieren braucht Zeit und Durchhaltevermögen. Mit kleinen Schritten funktioniert das bei mir am besten.
Das Blogschreiben habe ich mit einer Viertelstunde dreimal in der Woche angefangen. So lange bis es sich normal angefühlt hat. Jetzt reicht meine Zielsetzung: Zwei Artikel im Monat zu schreiben. Meine beiden Blogs gibt es jetzt vier Jahre. Das bekomme ich nur hin, weil es mir immer noch Spaß macht.
Meine Strategie der kleinen Schritte kommuniziere ich auch so, wie mir letztens eine liebe Kollegin spiegelte. Ach ja, Du bist die mit den kleinen Schritten.
Die Leute, die sich vornehmen im nächsten Monat fünf Artikel und jeden zweiten Tag einen Social Media Post zu veröffentlichen übernehmen sich oft. Um das wirklich zu erreichen muss das ganze Leben umgestaltet werden, was viel mehr Aufwand bedeutet, als sich erst ein kleineres Ziel zu setzen. Die Folge von der Nichterreichung zu ehrgeiziger Ziele ist Frust.
Wir werden wütend auf uns selbst weil wir scheinbar wieder Nichts auf die Reihe bekommen haben. Das hält uns zusätzlich davon ab, unser Ziel wieder in Angriff zu nehmen.
Ich fahre mit kleinen Schritten gerade bei großen und langen Projekten am besten. Weil ich selbstständig bin, mache mache ich mir den Druck selbst. Ich muss nur meinen eigenen Erwartungen entsprechen. Die auf ein gesundes Maß zu bekommen ist der Schlüssel zu jedem Erfolg.
Bei meinem Buch-Großprojekt komme ich an meine Grenzen und muss mich immer wieder daran erinnern, dass ich das Buch auch mit kleinen Schritten fertig wird.
Wo hast Du die Tendenz Dich zu überfordern?
Inspiration für Juli
Schläfst Du gerade schlecht?
Viele meiner Klienten, Familienmitglieder und Freunde stellen fest, dass sie momentan
Probleme haben einzuschlafen
Öfter nachts aufwachen
Sich leicht depressiv fühlen
obwohl sie das sonst nicht kennen. Sie können keine konkrete Ursache dafür finden.
Deswegen habe ich die Energie um uns herum genauer unter die Lupe genommen. Hier sind meine Erkenntnisse:
Meist sind Menschen betroffen, die besonders sensibel auf Veränderungen in ihrer Umwelt reagieren. Die Sensiblen sind die Warner vor möglichen Gefahren. Mein Gefahrenwarnsystem ist definitiv auch angesprungen.
Ich schlafe auch schlechter als normal. Ein noch deutlicheres Zeichen ist für mich das Gefühl, dass irgendetwas Doofes bevorsteht ohne dass ich dafür eine Ursache in meinem Leben fand.
Es ist viel los zusätzlich zu den persönlichen Veränderungen, die viele von uns gerade durchmachen:
Der Ukraine-Krieg
Corona lässt nicht locker
Es ist so viel Unruhe in der Welt, dass der Klimawandel, der im wahrsten Sinne des Wortes in der heißen Phase ist, kaum Thema ist.
Meine Hypothese ist, dass der Klimawandel uns um den Schlaf bringt. Wir spüren, dass etwas grundsätzlich nicht stimmt mit unserer Erde. Wir spüren auch, dass es ernst ist und dringend etwas getan werden muss.
Was ich tue? Ich tue was mir möglich ist:
Mir bewusst werden, dass es einen guten Grund dafür gibt in Alarmstimmung zu sein.
Das tun was ich tun kann: kein Gift in meinem Garten verwenden, Glasflaschen kaufen, auf Plastik verzichten.
Das reicht nicht aus, wirst Du entgegnen: Das stimmt, aber wenn wir alle ein wenig tun, dann helfen wir das allgemeine Bewusstsein weiter zu verändern. Wir brauchen eine deutliche Mehrheit der Weltbevölkerung, die „wach“ wird.
Inspiration für Juni
Mach Dich locker – wie klappt das am besten?
Morgens unter der Dusche merke ich es: Meine Schultern sind verkrampft. Es hat sich wieder eingeschlichen. Das Festhalten, das Durchhalten, das Tragen von zu viel Dingen, die oft noch nicht einmal meins sind.
Ich mache mir immer noch oft zu viel Druck.
Das ist nicht verwunderlich. Schließlich habe ich viele Jahre in einem Dauerspannungszustand gelebt. Ich kannte es nicht anders. Es besteht immer die Gefahr, dass ich bei Herausforderungen in die altbekannten Strategien zurückfalle. Das ist nicht schlimm, weil ich das irgendwann merke. Dann kann ich mir bewusst werden, was ich tue und die Bremse ziehen.
Dann kommt meine Liste zum Lockermachen zum Einsatz. Sie sieht so aus:
Präsent sein
Lachen
Spaß haben und auch mal toben
Das bringt mich sofort ins Hier und jetzt.
Humor ist dabei immer wichtiger für mich geworden. Alles wird leichter und lockerer, wenn ich es mit einem Schmunzeln mit Abstand betrachte.
Was funktioniert bei Dir am besten?
Inspiration für Mai
Impulse zeigen Dir den Weg
Meine Klienten und ich arbeiten an Veränderung. Sie gehen mutig raus aus ihrer Komfortzone. Sie lernen sich besser kennen und entwickeln sich weiter.
Wir wollen alle ein sinnvolles Leben führen. Das bedeutet unsere Potentiale und Talente zu nutzen. Denn das macht glücklich. Meine Klienten sind deswegen dabei ihr Leben mehr an ihren Bedürfnissen auszurichten.
Sie kommen auch zu mir weil sie hinterfragen wie es weitergeht. Sind sie hier richtig oder sollen sie umkehren?
Wir können nicht wissen, was wir in einigen Jahren tun werden. Etliche meiner Klienten sind gerade dabei neue Arbeitsfelder zu erfinden. Das ist sehr spannend aber auch sehr mit Unsicherheit behaftet.
Die Frage ist: Wie erreiche ich ein Ziel, das ich noch gar nicht kenne? Ich behaupte, wir müssen nicht wissen, was genau unser Ziel ist. Wir brauchen nur die richtige Ausrichtung. Dann strahlen wir die Energie aus, die uns dahin bringt wo wir hin wollen:
Wir erreichen unser unbekanntes Ziel mit Hilfe vieler kleiner bewusster Schritte. Im Alltag. Ganz unspektakulär. Wie das geht? Mit Impulsen.
Impulse, das sind die kleinen Hinweise, die wir uns selbst geben
Wir alle kennen den Impuls einen Menschen anzurufen, den wir lange nicht gesprochen haben. Wenn wir das tun stellen wir fest, dass gerade etwas passiert ist.
Jeden Tag werden wir mit zigtausend von Wahrnehmungen und Sinneseindrücken bombardiert. Damit wir nicht untergehen filtert unser Gehirn und gibt uns nur das weiter, was wir priorisiert haben.
Wenn wir lernen die kleinen Impulse zu bemerken, nutzen wir die Informationen um uns herum ganzheitlich. Wir klinken uns darin quasi ein.
Wenn ich nicht weiter weiß nutze ich verstärkt meine Impulse.
Ich muss nicht passiv darauf warten, dass ich einen Impuls habe. Mit gezielten Fragen kann ich Impulse erzeugen. Eine der wichtigsten, die ich täglich nutze ist:
Was würde mir jetzt gut tun?
Eine Tasse Kaffee oder mit einer guten Freundin sprechen? Die Antwort setze ich um. Das ist Übungssache. Vielleicht ist die Tasse Kaffee eine zu viel heute. Das merke ich mir dann fürs nächste Mal.
Wenn du also nicht weißt wie es weitergeht oder was Du in einer verfahrenen Situation tun kannst: Nutze die kleinen Impulse und frage Dich was Dir jetzt gerade gut tut. Sie bringen dich raus aus dem Stillstand und dahin wo Du hinwillst.
Inspiration für April
Wovon brauchst Du gerade mehr? Ich brauche gerade mehr Entspannung.
Früher war ich so im Hamsterrad, dass ich gar nicht merkte, dass ich ständig unter Spannung stand.
Der Normalzustand war für mich Spannung
Mein Autopilot war auf Spannung programmiert
Immer war ich auf dem Sprung
Ich war immer bei der nächsten Aufgabe und nie im Hier und Jetzt. Ich wusste gar nicht wie sich das anfühlt.
Als mir ein Coach sagte, dass ich mehr zur Ruhe kommen müsste, habe gedacht, dass ich mehr schlafen sollte.
Um lockerer zu werden habe ich angefangen mit ganz einfachen Entspannungsübungen. Ich musste rauskriegen wie es sich überhaupt anfühlt entspannt zu sein. Stück für Stück habe ich gelernt loszulassen:
Kontrolle
Ängste
Unsicherheiten
Jetzt gerade merke ich, dass es mir wieder schwerer fällt mich zu entspannen.
Es ist Krieg
Und immer noch Corona
Die Spannung um mich herum wird größer und färbt auf mich ab. Spannung ist meine automatische Reaktion auf Unsicherheit. Die hilft mir aber nicht weiter.
Gerade jetzt brauche ich bewusste Entspannung. Entspannung bedeutet für mich nicht herumhängen, sondern in mir ruhen.
Damit ich mich im Alltag daran erinnere, immer mal wieder mit einem tiefen Atemzug zu tun um ins Hier und Jetzt zu kommen ist Entspannung meine Inspiration für April.
Je mehr wir uns jetzt entspannen umso mehr Ruhe können wir verbreiten. Umso bessere Entscheidungen können wir treffen im Hier und Jetzt für die Zukunft.
Wovon wünschst Du Dir gerade mehr?
Inspiration für März
Was mache ich anders als andere?
Diesen Impuls hat mir Anna Koschinski in einer Blognacht geschenkt. Da habe ich über ein anderes Thema gebloggt. Der Impuls ist aber viel zu schön um ihn in der Schublade zu vergessen.
Im Alltag mache ich Vieles genau wie alle anderen:
Der Wecker klingelt mich morgens früh raus
Ich bereite die Kinder für die Schule vor
Ich kaufe ein, koche, putze das Haus
kümmere mich um den Garten
entsorge den Müll
Was bei mir anders ist
Mein Berufsleben sieht vermutlich anders aus als Deines. In meinem Beruf als Heilpraktikerin beschäftige ich mich oft mit tiefgreifenden persönlichen Krisen.
Als Kontrastprogramm dazu leite ich an 2,5 Tagen in der Woche zusammen mit einer lieben Kollegin den Kindermittagstisch einer sympathischen Kirchengemeinde.
Ehrenamtlich begleite ich seit 4 Jahren eine alleinerziehende Flüchtlingsfreundin.
Ich blogge in deutsch und in englisch. Ich versuche gerade ein Buch zu schreiben.
Warum ist mein Leben so bunt?
Weil ich es so haben will. Stück für Stück habe ich die Puzzleteile zusammengesucht, die ich brauche um glücklich und zufrieden zu sein.
Was machst Du anders?
Inspiration für Februar
Letzten Monat habe ich gefragt, ob mir jemand eine Inspiration für den Februar schenkt. Margaretha Schedler hat genau das getan. Sie hat mir spontan folgenden Input geschickt.
Welche Zahl verbindest Du mit den Februar?
Welchen Geschmack hast Du auf der Zunge, wenn Du an den Februar denkst?
Welche Farben hat Dein Februar? Male gerne ein Bild in diesen Farben.
Hier sind meine Antworten
1. Welche Zahl ich mit dem Februar verbinde
Die Zahl 24. Warum? Ich habe am 24. Februar Geburtstag. Deswegen fällt mir diese Zahl als Erstes ein.
2. Welchen Geschmack habe ich auf der Zunge?
Ich schmecke die ausgezeichnete Schwarzwälder Kirschtorte, die mein Mann mir jedes Jahr backt. Sie ist besser als jede vom Konditor.
3. Die Farben des Februar
Meine Tochter Katharina hat eine Kollage erstellt, die in hellen Blautönen gehalten ist. Sie drückt für mich die Farbe und Qualität des Februars aus.
Am Ende des Februars wird mir der Winter oft lang. Ich freue mich dann über jedes Schneeglöckchen. Dieses Jahr stecken meine Krokusse jetzt schon ihre Köpfe raus.
Vielen Dank für diese Inspiration, liebe Margaretha.
Dagmar Recklies ist Positionierungsexpertin. Ihre Blogparade hat mich dazu inspiriert darüber zu schreiben wie Energiearbeit mit mir aussehen kann.
Bei einer Blogparade machen sich viele zu einem Thema Gedanken und tippen diese entweder in die Tasten, podcasten oder bearbeiten das Thema als Video. Die dabei entstehende Vielfalt finde ich immer wieder spannend. Die Blogparade läuft noch bis Ende März. Vielleicht möchtest Du auch einen Beitrag dafür kreieren?
Wie es ist mit mir zu arbeiten?
Ich arbeite als Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Energiearbeit. Zu mir kommen Menschen jeden Alters, die tiefgehende Fragen haben. Viele wissen intuitiv, dass wichtige Informationen auf sie warten, die für ihren weiteren Lebensweg förderlich sein können.
Energie kannst Du nicht direkt sehen, außer vielleicht als Blitz im Gewitter. Du kannst Energie aber fühlen: Wenn Du in einen Raum gehst, wo vor kurzem ein heftiger Streit stattgefunden hat, dann wirst Du Dich dort vielleicht unwohl fühlen. Du reagierst so auf die Energie des Geschehenen, ohne dass Du dabei gewesen bist.
Energiearbeit hat nichts mit Wundern oder Magie zu tun. Die Informationen sind da, wir müssen sie uns ansehen und herausfinden, ob wir etwas mit ihnen anfangen können.
Wenn Du zu mir kommst, begibst Du Dich auf eine spannende Entdeckungsreise zu Dir selbst. Ich setze meine Energiebrille auf und wir schauen uns gemeinsam verdeckte und unbewusste Zusammenhänge an.
Energiearbeit ist keine Wissenschaft und daher immer subjektiv. Die Erkenntnisse aus unserer gemeinsamen Arbeit lege ich deswegen nicht auf die Goldwaage. Das solltest Du auch nicht tun. Nimm mit, was Dich anspricht. Der Rest kann gerne in den Papierkorb wandern.
Ich bin Expertin für Unsichtbares
Um mit mir zu arbeiten musst Du weder an die Wirksamkeit von Energiearbeit glauben, noch brauchst Du irgendwelche Vorerfahrungen. Das Bauchgefühl, dass Arbeiten mit mir hilfreich sein könnte, reicht völlig. Deswegen habe ich auf meiner Webseite Bilder von mir. Die erleichtern es potenziellen Klienten festzustellen ob die Chemie zwischen uns stimmt.
Jeder heilt sich selbst
Ärzte, Medikamente oder Heilpraktiker können Dich bei Deiner Heilung unterstützen. Egal wer oder was Dir hilft, Heilung ist immer ein Inside-Job. Die Verantwortung für Dich selbst bleibt immer bei Dir, egal was Du tust oder nicht tust.
Ich mache keine Heilungsversprechen. Als Ansprechpartnerin bei Stillstand und ungeklärten Symptomen bringe ich Dir neue Inspirationen und Einsichten mit, die Deine Handlungsspielräume und Deinen Blick erweitern können. Meine Schwerpunkte sind:
ganzheitliche Gesundheit
Bewusstsein und Achtsamkeit
Hochsensibilität
Persönlichkeitsentwicklung
Menschen, die mich konsultieren
Sind offen dafür andere Wege zu gehen
Übernehmen die Verantwortung für sich selbst
Zeigen Bereitschaft für Veränderung
Schätzen Neue Informationen und einen detaillierten Blick hinter die Kulissen
Mögen wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Wie läuft eine Energiearbeits-Sitzung mit mir ab?
Wie Arbeiten mit mir konkret aussieht, kann ich Dir nicht sagen. Deine Energie ist sehr individuell und deswegen ist jede Behandlung anders. Je mehr Erfahrung ich habe, desto weniger kann ich mit dem allgegenwärtigen Schubladendenken anfangen.
Wenn wir zusammen arbeiten, weißt Du genauso wenig was Dich genau erwartet, wie ich. Das macht diese Arbeit so interessant und abwechslungsreich.
Auf jeden Fall werfen wir zusammen einen Blick hinter die Kulissen. Gemeinsam entdecken wir mögliche Hintergründe für körperliche Symptome, seelische Schwierigkeiten und ungelöste Fragen. Mit dem Tensor, einem Biofeedback-Gerät, mache ich die Informationen sichtbar und nachvollziehbar.
Ich arbeite auch direkt am Körper. Dafür nutze ich eine Behandlungsliege, die ich auch zu Hausbesuchen mitnehme. Mittels Fußreflexzonentherapie und Kinesio-Tapes arbeite ich an Blockaden in den Energiebahnen und Organen.
Viele Menschen reagieren empfindlich auf die Energien in ihrer Umgebung. Sie schlafen dann schlecht oder fühlen sich nicht wohl. Hier kann das energetische Reinigen von Wohnung, Haus und Grundstück helfen. Mein Job ist die störenden Energien aufzuspüren, zu entstörten und zu harmonisieren.
Ich lasse Dich nicht alleine
Ich biete Dir in meiner Praxis einen geschützten Raum, in dem Du Dich angenommen fühlst. Wertschätzung, Akzeptanz und offene Kommunikation sind für mich grundlegende Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit.
Mit Energiearbeit stößt Du einen Prozess an. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass Du von den Umbauarbeiten, die Du in Deinem Inneren startest, sehr müde wirst und das nicht mit der Behandlung in Zusammenhang bringst. Woher sollst Du wissen, dass das eine Folge von Energiearbeit sein kann? Da ist es hilfreich nachfragen zu können. Du kannst mich deswegen in den Tagen und Wochen nach einer Behandlung kostenfrei kontaktieren.
Wirst Du lieber geduzt oder gesiezt?
Warum ich das frage? Weil die Bedürfnisse meiner Klienten auch hier verschieden sind. Auf Social Media und in meinen Blogartikeln duze ich. In meiner Praxis wird auch oft gesiezt. Eine Umfrage von mir hat ergeben, dass viele Klienten das Siezen während der Behandlung und auf meiner Webseite gut finden. Was meinst Du dazu?
Bei der Anrede kommt es mir darauf an, mit was Du Dich wohlfühlst. Ich habe verstanden, dass das Siezen für Arbeiten an Themen, die meinen Klienten sehr nahe gehen, hilfreich ist weil es eine Grenze schafft und Sicherheit gibt.
Bewusstsein kommt von Wissen
Ich bin davon überzeugt, dass wir Informationen über uns selbst brauchen um uns weiterzuentwickeln: Nicht nur über Dinge, die uns schwer fallen, sondern auch über das, was wir schon alles geleistet haben genauso wie über unsere Potentiale. Vielen meiner Klienten ist gar nicht bewusst wie weit sie schon sind und was sie bereits alles richtig machen.
Erst wenn wir mehr über uns wissen können wir dieses Wissen bewusst einsetzen, um unser Leben aktiv zu gestalten.
Nachhaltige Veränderung
Du bekommst von mir viel Rückenwind für Deine persönliche Entwicklung. Ich unterstütze Dich dabei mehr Selbstvertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten zu bekommen.
Mir ist es wichtig, Dich dabei zu unterstützen Veränderungen nicht nur anzugehen, sondern auch durchzuhalten. Ich zeige Dir deswegen Möglichkeiten, wie Du Dir selbst helfen kannst. Konsequent arbeite ich daran, mich überflüssig zu machen. Jeder, der mich nicht mehr braucht, macht mich glücklich.
Energiearbeit kennt keine Grenzen
Ich arbeite auch auf Englisch, online und international.
Du hast Interesse an einer gemeinsamen Arbeit? Schau gerne auf meine Webseite und nutze mein Angebot eines halbstündigen Kennenlern-Telefonats.
Ich habe Sylvaine Scharapenko bei der #ZeigewasDutust Challenge von Dagmar Recklies getroffen. Wir haben spontan beschlossen zu kooperieren. Sylvaine hat mich für ihren Podcast interviewt und ich habe ihr Fragen zu Island und ihrem Leben dort gestellt, die sie mir in diesem Artikel beantwortet.
Du bekommst hier ein authentisches Blitzlicht aus ihrem Leben in Island.
Wie hängen Ziegenkäse und Deutschland zusammen?
Weil meine Tochter keine Kuhmilch vertrug, habe ich das Pony gegen eine kleine Ziegenherde getauscht. Weil es irgendwann zu viel Milch war, die wir nicht mehr trinken konnten und wollten, fing ich an Käse zu machen. Weil es irgendwann zu viel Käse war baute ich eine Milchküche und verkaufte den Käse. So kam ich zu einer Ziegenkäserei. Das war vor meiner Auswanderung noch in Deutschland.
Warum bist Du in Island gelandet und nicht irgendwo im sonnigen Süden?
In Island fühle ich mich lebendig. Ich mag diese Gegensätze, das Raue. Ich wollte nicht irgendwo an einem Strand liegen, ich wollte arbeiten, mich spüren, meine Energie freilassen, kämpfen. Ich habe in Island das Gefühl, dass mir die Menschen auf Augenhöhe begegnen. Außerdem mag ich diesen latenten Schwefelgeruch. Ich fühlte mich sofort zu Hause.
Wie war das Auswandern nach Island mit Kind?
Die Verantwortung, die auf meinen Schultern lastete, war enorm. Ich habe jede Nacht geweint. Meine Tochter war damals zehn Jahre alt und musste ja hier zur Schule gehen und sich verständigen. Sie fand das erste Mal in ihrem Leben Schule ganz gut.
Sie sagte nach dem ersten Tag: „Mama die Lehrer hier mögen Kinder.“
Wir hatten eine Abmachung: Nach hundert Tagen setzen wir uns hin und – egal welcher Druck von außen auf uns lastet,- wir entscheiden beide gleichberechtigt ob wir bleiben oder gehen. Wir blieben.
Ist Isländisch schwierig zu lernen?
Für mich gestaltet sich das Lernen dieser Sprache als schwierig. Es fängt damit an, dass meine Zunge und die Wangen und der Mund trainiert werden müssen die verschiedenen Laute auszusprechen. Dann gibt es diese Tage, an denen ich denke, jetzt habe ich etwas begriffen und oh nein, da gibt es in diesem Fall eine Ausnahme von der Ausnahme.
Isländisch ist älter als jede Grammatik, dessen bin ich sicher!
Hinzu kommt, dass die Isländer wissen, dass ihre Sprache schwierig ist. Da sie bei mir sofort hören, dass ich nicht Muttersprachler bin, wechseln sie sofort ins Englische. Das kann ich übrigens auch nicht. Es fehlt mir an Gelegenheit zu sprechen. Ich bin also angehalten mich durch zu kämpfen. Das tue ich, mal mit weniger und mal mit mehr Erfolg.
Was bezeichnest Du als Kraftort?
Ich war schon einige Male in Island und energetisch ist dort sehr viel los.
In Island habe ich Orte entdeckt, die mir eine unglaubliche Energie geben. Hier verbinde ich mich zum Beispiel sofort mit Mutter Erde, mit meinen Ahnen oder mit anderen Wesen. Ich glaube, es sind Tore zu mir selbst.
Sie erfüllen mich augenblicklich mit Energie. Das sind Prozesse, die nicht gut erklärbar sind. Vom Gefühl, ein bisschen zu vergleichen mit Reiki. Es wird warm und durchströmt mich. Manchmal fließen sofort die Tränen – aber eher so erleichternd.
Die Isländer nennen Elfen Huldufólk, die Versteckten.
Hast Du Erfahrungen mit Elfen? Etliche Isländer glauben an sie und bauen Straßen um sogenannte Elfenburgen herum.
Es ist irrig von Glauben zu sprechen.
Elfen sind ganz normal.
So wie ein Baum in Deutschland ein Baum ist, so ist in Island eben eine Elfe eine Elfe. Sie sind überall und einfach da. Und sie sind nicht nett mit Flügeln oder klein und niedlich. Sie werden auch wütend. Warum nicht?
Natürlich sind sie wütend, wenn jemand eine Straße durch ihr Haus bauen will. Ich habe dafür und für alle Aktionen, die dem folgen, vollstes Verständnis.
Ich lebe auf einem Elfenhügel.
Wir sind also Nachbarn und helfen uns gegenseitig. Ich habe Respekt vor ihnen und sie sind sehr geduldig mit mir. Sie sind nicht gleich böse, wenn ich einen Fehler mache. Und ja, ich begegne ihnen manchmal. Wie gesagt, wir leben nebeneinander und miteinander.
Was sind Troll-Sagas und was fasziniert Dich daran?
Ich fing an, die Troll-Sagas als Sprachübung und als Vervollständigung meiner Guidings zu übersetzen. Trolle gehören genauso zu Island wie Elfen. Die Trolle haben Island schon seit jeher bevölkert und sich auch mit den Menschen vermischt.
In den Troll-Sagas werden Geschichten erzählt mit genauen Ortsangaben und Namen. Auch fasziniert mich, wie klar aufgezeigt wird, dass Trolle und christliche Priester durchaus miteinander auskamen.
Der christliche Glaube und das Wissen um Elfen und Trolle schließt sich in Island nicht aus. Das ist spannend. Ich lernte im Geschichtsunterricht in der Schule, dass die Christianisierung der Welt blutig und rasch vor sich ging. Aber es gibt auch andere Beispiele. Die Slawen in Thüringen lebten zum Beispiel 300 Jahre lang mit den christlichen Franken nebeneinander, obwohl sie vielen alten Göttern huldigten. So ist das auch in Island.
Man kann Dich für Nordlichterfahrten buchen
Da ist Deine Ausbildung als Meteorologin sicher hilfreich.
Ja, Nordlichter sind wunderbar. Natürlich kann ich hier Nordlichter sehen, wenn ich vor die Tür gehe und etwas Glück habe.
Mich als Guide zu buchen ist klug weil ich mich den ganzen Tag vorbereite und mit dem Wetter, den Wolken und den vorherrschenden Bedingungen beschäftige. Ich schaue nach geeigneten Plätzen und fahre nachts das Auto sicher dorthin. Ich erkenne nachts rechtzeitig den Beginn eines Nordlichtertanzes. Dann wecke ich Dich und es geht los. Es bedeutet, dass Du Dich auf die schönen Dinge konzentrieren kannst. Ich bin im Endeffekt nur diejenige die sie Dir zeigt, die Dich aufmerksam macht, Dich hinführt.
Du strickst wundervolle Islandpullover, Handschuhe und Mützen. Kann man die kaufen?
Ja, ich habe in Hellissandur auf Snæfellsnes das kleinste Atelier in Island. Wenn ich das Schild „Offen“ aufgeklappt habe, dann bin ich dort und stricke oder arbeite an anderer Kunst. Du kannst mir gerne über die Schulter schauen, mit mir schwatzen und einkaufen. Ich freue mich auf jeden Fall über Deinen Besuch.
Links
Sylvaine veranstaltet Fahrten für Frauen zu Kraftorten in Island und arbeitet im Sommer als Guide.
Gefühle sind die Basis Deines Lebens. Gefühle musst Du nicht lernen. Du hast sie von Geburt an. Manche liebst Du und um andere machst Du lieber einen großen Bogen.
Was sind Gefühle?
Gefühle sind Signale. Der Körper gibt Dir mit einem Gefühl einen Hinweis: Schau hin, da passiert etwas, das wichtig für Dich sein könnte. Du hast Gefühle, weil sie für Dein Überleben sorgen. Sie machen Dein Leben aber auch bunt und abwechslungsreich.
Emotionen lassen sich chemisch im Blut nachweisen. Kortikoide bei Angst und Stress, Adrenalin bei Aufregung, Endorphine bei Glück.
Sie verbinden Körper und Seele. Ist Dein Körper krank, fühlst Du Dich schlecht. Ist Deine Seele krank ist auch der Körper nicht fit.
Wie entstehen Gefühle?
Sie haben immer einen Auslöser. Entweder kommt der aus unserem Inneren oder von außen. Allein durch unsere Gedanken können wir Gefühle erzeugen.
Beispiel:
Sobald Du Dir vorstellst, in eine Zitrone zu beißen, spürst Du eine körperliche Reaktion: Allein beim Schreiben dieses Satzes zieht sich bei mir der Mund zusammen. Deine Gedanken können Gefühle nicht nur auslösen, sondern auch ihre Intensität und ihre Dauer beeinflussen.
Auf einen lauten Knall reagieren wir schnell und automatisch. Blitzschnell prüfen wir, ob wir in Gefahr sind. Um wertvolle Reaktionszeit zu sparen werden unsere höheren Gehirnfunktionen dabei umgangen.
Zu den Gefühlen, die wir automatisch erzeugen gehören solche, die biografisch fest in uns verankert sind. Wenn wir als Kind verinnerlicht haben, dass wir unwichtig sind weil unsere Bedürfnisse nicht beachtet wurden, reagieren wir auf viele Reize von außen oft mit diesem bekannten Gefühl des „Nichtswertseins“. Wir sind uns des Automatismus nicht bewusst, verankern aber damit diese Emotion umso stärker in unserem Leben.
Gefühle sind dynamisch
Gefühle sind Energie in Bewegung. Sie dauern ein bis zwei Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen können.
Wir können immer nur eines haben
Wenn Du Liebeskummer hast und Dir heftig den Zeh stößt, dann fühlst Du nur noch den Schmerz in Deinem Zeh. Klingt der Schmerz ab, kommt Deine Aufmerksamkeit zum Liebeskummer zurück und Du aktivierst dieses Gefühl wieder.
Gefühle sind nicht rational
Wenn Du Höhenangst hast, weißt Du, dass Du diese Angst nicht einfach wegzurationalisieren kannst. Es gibt keinen Knopf, um sie auszuschalten. Sie ist einfach da, auch wenn Dein Verstand Dir immer wieder sagt, dass die Brücke sicher ist, auf der Du gerade stehst. Deine Angst wird davon nicht kleiner.
Das trügerische Gefühl von Angstfreiheit
Manche meiner Klienten sind davon überzeugt, mit negativen Gefühlen wie Ängsten nichts zu tun zu haben. Das stimmt so nicht: Wenn die bewährten Strategien nicht wirken, kommen die Ängste zum Vorschein und werden dann oft ganz schnell unterdrückt.
Wir halten Gefühle fest, indem wir gegen sie ankämpfen
Irgendwann bricht der Damm und sie überschwemmen uns. Wir bekommen dann vielleicht sogar Angst vor der Explosion, die sich unkontrollierbar anfühlt und deswegen versuchen wir unseren Gefühle erst recht möglichst wenig Raum zu geben.
Der Umgang mit Gefühlen will gelernt sein
An Kindern kannst Du beobachten, wie sehr wir durch Gefühle beeinflusst werden: Für ein Kleinkind ist alles schrecklich und es weint bitterlich und zwei Minuten später läuft es lachend umher. Im Laufe unseres Erwachsenwerdens lernen wir Strategien um unsere Gefühlen zu verstehen und zu verarbeiten.
Leider haben die wenigsten Menschen meiner Generation Vorbilder, die ihnen beibrachten wie wir konstruktiv und positiv mit Gefühlen umgehen. Das ist – meiner Meinung nach – eine Spätfolge der Nazizeit.
Beispiel
Ein Kollege von mir packte seine Kindheit in die Aussage: „Als Kind hatte ich mich immer still und unauffällig zu verhalten.“ Da hatten Gefühle keinen Platz und störten nur.
So bleibt uns nichts anderes übrig als den Umgang mit Gefühlen als Erwachsene lernen. Damit wir nicht dauerhaft Spielball unserer Gefühle bleiben und von einer automatischen Reaktion in die nächste taumeln, müssen wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen.
Diese ist eine große Lernaufgabe. Folgende Fähigkeiten brauchen wir, um mit unseren Gefühlen umzugehen:
Gefühle wahrnehmen
sie aushalten
sie verstehen und einordnen
sie sozialverträglich mitteilen
1. Wahrnehmen
In sozialen Situationen ist es hilfreich, Gefühle zu verdrängen. Wir sollten sie trotzdem später reflektieren. Es reicht, sie einfach kurz wahrzunehmen. Wir brauchen nicht auf sie zu reagieren und etwas zu unternehmen. In dem Moment des Wahrnehmens lassen wir sie nämlich los und sie gären nicht weiter in unserem Unterbewusstsein.
Ich habe die APP Woebot (Englisch) ausprobiert. Der Bot, den Psychologen der Uni in Stanford programmiert haben, stellt Fragen und hilft so wahrzunehmen, was gerade gefühlsmäßig bei einem los ist. Eine derartige App kann Dir helfen, Dich daran zu gewöhnen Deine Gefühlslage regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Sie ersetzt natürlich keinen Therapeuten.
2. Aushalten
Du hast jeden Tag unzählige Gefühle. Dein Körper vermittelt sie Dir. Dock doch mal kurz bei Dir an.
Was fühlst Du jetzt gerade?
den Stuhl, auf dem Du sitzt
den Hunger kurz vor dem Mittagessen
den Druck Deiner langen To-Do Liste
Diese Gefühle kannst Du aushalten, ohne dass die Gefahr besteht, dass Du dauerhaft aus dem Gleichgewicht gerätst. Bei intensiveren Gefühlen brauchst Du für die Reflexion eine sichere Umgebung, die Dich auffangen kann.
3. Verstehen und einordnen
Um Deine Gefühle zu verstehen, brauchst Du Abstand. Wütend auf einer Palme sitzend lässt es sich nicht gut reflektieren. Hilfreich sind dabei einfache Atemtechniken, die Dich schnell wieder von der Palme herunter helfen können. Sie senken den Adrenalinpegel und die Herzfrequenz. Unten findest Du einige Atem-Apps, die ich ausprobiert habe.
Bei mir hat es lange gedauert bis ich Gefühle wahrnehmen und sie dann noch einordnen konnte. Eine Therapie hat mir dabei geholfen. Wir müssen nicht alles alleine schaffen und dürfen uns Hilfe holen, wenn wir alleine nicht weiterkommen.
4. Mitteilen
Sozialverträglich Gefühle mitteilen, die uns unter die Haut gehen, kann eine Herausforderung sein. Auch hier brauchst Du erst einmal Abstand, um begreifen zu können was alles bei Dir los ist.
Offen mit Deinen Gefühlen umzugehen und in einem wertschätzenden Umfeld über sie zu sprechen bringt Dich auf jeden Fall weiter. Scheue Dich nicht, Dir rechtzeitig professionelle Hilfe zu holen.
Wenn Gefühle nicht bewusst wahrgenommen werden,halten sie länger an.
Das wurde in einer Studie überprüft. Bei den Probanden, die Zeit bekamen, um ihre Gefühle zu reflektieren, hielten Gefühle deutlich kürzer an als bei denen, die durch Denkaufgaben daran gehindert wurden.
Wenn wir Gefühle unterdrücken, wird unser Körper belastet: Der Blutdruck erhöht sich und die Herzfrequenz steigt. Das kostet den Körper Energie und auf Dauer kann ihn das stark beeinträchtigen. Man vermutet deswegen, dass viele Herzkreislauferkrankungen und psychosomatische Erkrankungen die Folge von verdrängten Gefühlen sind.
Welche Erfahrungen hast Du mit den Umgang mit Deinen Gefühlen gemacht?
Alles, was wir nicht kennen, kann uns schaden. Deswegen sind wir grundsätzlich misstrauisch bei Andersartigkeit. Diversität, also Vielfalt, drückt oft genau auf diesen Knopf. Diese Reaktion ist bei uns seit Urzeiten eingebaut. Dafür ist unser Reptiliengehirn verantwortlich, der älteste Teil unseres Gehirns.
Wir gehen instinktiv auf Abstand und schützen uns, wenn wir auf etwas Unbekanntes stoßen. Das hat uns seit der Steinzeit am Leben erhalten, macht es uns aber in der globalen Wirklichkeit von heute schwer. Wir werden ständig konfrontiert mit Diversität.
Zum Glück haben wir Menschen die Möglichkeit unsere höheren Hirnregionen, die rationales Denken ermöglichen, dazu zuschalten.
Diversität in Corona-Zeiten
Die Corona Pandemie zeigt besonders deutlich das Chaos, das beim Aufprall von unterschiedlichen Weltanschauungen entstehen kann. Die Angst vor dem potenziell tödlichen Virus war so groß, dass sie rationale Überlegungen vielfach außer Kraft gesetzt hat.
In meiner Praxis hatte ich mit sowohl mit Impfgegnern als auch mit Impfbefürwortern zu tun. Die einen hatten Angst vor dem Virus und empfanden Ungeimpfte als lebensbedrohlich. Die anderen hatten Angst vor der Impfung oder lehnten sich auf gegen den Zwang, der auf sie ausgeübt wurde.
Ich habe in dieser Zeit mit vielen Klienten an ihren Glaubenssätzen gearbeitet und ihnen erklärt, was Angst mit uns macht: Dass wir eben nicht mehr rational denken können, wenn wir unser Leben in Gefahr sehen. Mit einer Gefahr, die wir mit den bloßen Augen nicht wahrnehmen können, lässt sich zusätzlich schwer umgehen.
Wir mussten uns auf die Aussagen, der Ärzte und Wissenschaftler verlassen, die so eine Situation auch noch nicht gesehen hatten. Das ist natürlich beängstigend! Und gerade deswegen ein wunderbares Beispiel für die Schwierigkeit andere Sichtweisen zu akzeptieren.
Diversität hat das Potential zur Spaltung
Die Impfdiskussion spaltete Freundeskreise und Familien. Der Graben ging oft so tief, dass er nicht mehr zu überwinden war. Die eigene Entscheidung und Vorgehensweise wurde von vielen als als alternativlos gesehen. Deswegen gab es keinen Verhandlungsspielraum und Kompromisse waren unmöglich. Das waren beste Voraussetzungen für bittere Auseinandersetzungen.
Beide Seiten befanden sich im Ausnahmezustand und verurteilten die jeweils andere als unverantwortlich. Beiden Seiten war es nicht möglich, Empathie für die andere zu empfinden. Ursache waren die starken Gefühle, die im Spiel waren.
Auf Reaktion folgte Gegenreaktion und sehr schnell eskalierte die Situation. Es wurde unendlich viel Energie auf beiden Seiten verbraucht und viel Leid verursacht. Das war weder zielführend noch hilfreich. Es trennte nur noch mehr. Die Gräben in unserer Gesellschaft, die sich da aufgetan haben sind immer noch vorhanden.
Die Spaltung der Gesellschaft halte ich für gefährlich
Das finde ich besorgniserregend. Nur gemeinsam sind wir stark. Wenn wir in Gruppen zerfallen, sind wir viel leichter zu manipulieren. Wir sind verwundbarer und eher bereit Dinge zu tun, die wir sonst nicht tun würden.
Dem kannst Du entgegenwirken, in dem Du Dich in Akzeptanz übst. Du kannst andere akzeptieren, auch wenn Du nicht damit einverstanden bist, was ein Anderer tut oder denkt. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Das gelingt aber nur, wenn Du in der Lage bist, Dir bewusst zu sein, was gerade passiert: Dann, wenn Du den bewussten Atemzug tust und Distanz zwischen Dich und Deine Gefühle bringst. Das Verletzt fühlen, weil der eine etwas sagt, das nicht okay ist und die automatische Reaktion des Zurückschlagens stoppst du so.
Das ist die hohe Kunst der Akzeptanz: Nicht einzusteigen, auf die Gefühlsachterbahn, auch wenn es wirklich hoch hergeht und nicht mitzumachen bei den gegenseitigen Beschuldigungen.
Erst dann hast Du die Chance Kommunikationskanäle zu öffnen, die sich durch die aufgeladene Situation verschließen.
Signalworte für Glaubenssätze, die Du Dir in diesem Zusammenhang anschauen kannst sind „müssen“ und „sollen“. Diese Wörter drücken spezifische Erwartungen aus, wie ein Gegenüber sich zu verhalten hat.
Beispiele dafür, dass Glaubenssätze unterwegs sind, sind Aussagen wie: • Sie muss doch einsehen, dass… • Er darf doch nicht… • Aber das kann nicht sein…
Außerdem alles, was eine starke Begrenzung aufzeigt
Die einzige Lösung ist…
Nichts anderes kann…
Keinesfalls …
Bleibe stark
Verstehe mich nicht falsch. Akzeptanz ausstrahlen bedeutet nicht, dass Du Dich klein machen und nachgeben sollst! Auf keinen Fall!
Stärke und Akzeptanz passen sehr gut zusammen. Bleib stark und mache Dich nicht klein! Um Akzeptanz auszudrücken brauchst Du Deine Stärke und Deine Kraft, um in der Balance zu bleiben.
Klarheit der eigenen Position ist von Vorteil
Dazu braucht es einen präsenten Menschen, der sich kennt und sich selbst akzeptiert. Deine Sicht zu kennen und zu vertreten ohne Dein Gegenüber bekehren zu wollen, das ist das Geheimnis. Das geht nur mit einem Miteinander auf Augenhöhe. Langfristig kannst Du so viel mehr bewirken als Du glaubst.
Vorurteile sind eine Folge mangelnder Informationen
Weil das, was uns fremd ist, schwer für uns zu verstehen und zu akzeptieren ist, bin ich ein großer Fan des internationalen sich Kennenlernens.
Wenn wir uns international, auf unterster Ebene, gut genug kennen, dann ist die Gefahr, dass wir aufeinander schießen – mit gegenseitigen Anschuldigungen oder Waffen – immer kleiner.
Ich durfte als 16jährige ein Auslandsjahr in den USA verbringen. Das hat mir gezeigt wie groß diese Welt ist und mir die Augen für andere Kulturen geöffnet.
Es gibt eine Vielzahl toller Austauschprogramme. 2015 hatten wir drei Monate lang eine Französin bei uns. Anschließend ging meine große Tochter für drei Monate nach Frankreich. Sie erlebte, wie nett sie dort aufgenommen wurde. Das wird sie ihr Leben lang nicht vergessen.
Beispiel: Unterschiede akzeptieren lernen
Als meine Tochter in die Grundschule kam, suchte ich eine Geh-Gemeinschaft für sie. Ich fand eine pakistanische Familie, die bei uns um die Ecke wohnte. Die Mutter trug ein Kopftuch. Meine Tochter sagte: Mama, ich mag nicht mit ihr gehen. Ich habe Angst vor ihr, sie sieht so anders aus. Ich gab ihr den Rat: Schau ihr in die Augen. Dann kannst Du sehen, was für ein Mensch sie ist. Als diese Mutter dran war, unsere Kinder abzuholen erzählte meine Tochter, sie wäre fast den ganzen Weg rückwärts gelaufen um dieser Frau immer wieder in die Augen zu sehen. Was immer diese davon gehalten hat, es hat funktioniert. Sie hatte von da an keine Berührungsängste mehr.
Meiner Tochter hat das Abwehrgefühl, das durch das unbekannte Kopftuch ausgelöst wurde überwunden, indem sie sich mehr Informationen geholt hat.
Du hast in vielen Situationen die Chance hinter die Fassade zu schauen. Nutze sie.
Akzeptanz erleichtert es mit Diversität umzugehen
Wenn Du Akzeptanz als Türöffner nutzen möchtest, musst Du vorher Deine eigenen Hausaufgaben gemacht haben:
Um andere zu akzeptieren musst Du Dich erst einmal selbst akzeptieren. Es reicht schon, wenn Du damit anfängst.
Der Weg zur völligen Selbstakzeptanz kann langwierig und mühsam sein. Ich merke das täglich bei mir selbst. Freue Dich über jeden Deiner Fortschritte. Das wunderbare ist: Je mehr Du Dich akzeptierst umso leichter fällt es Dir andere zu akzeptieren. Das passiert automatisch.
Ich bin der Überzeugung, dass wir nur mit gegenseitiger Akzeptanz tragfähige weltweite Netzwerke aufbauen können. Diese Netzwerke brauchen wir dringend, um die Herausforderungen, die auf uns zukommen zu bewältigen. Diversität muss nicht trennen. Sie muss alltäglich werden.
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Und wird sehr unterschiedlich ausgelegt. Jedes Unternehmen behauptet mittlerweile nachhaltige Produkte zu produzieren und etwas für die Umwelt zu tun. Was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?
„Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten. Um die globalen Ressourcen langfristig zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein.“
Das hört sich prima und ziemlich utopisch an. Die von mir recherchierten Definitionen haben eines gemeinsam: Nachhaltiges Handeln ist das Gegenteil von kurzfristigem Denken.
Wie wir alle wissen liegen Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinander. Wie ich im Artikel über den Klimawandel erklärt habe, fällt es uns schwer, ohne direktes Feedback der Konsequenzen unseres Handelns zu handeln. Wir sind es gewohnt, auf eine Aktion unsererseits die Auswirkungen zumindest ein wenig zu spüren. Dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sind motiviert weiterzumachen.
Durch langfristige Projekte hangeln wir uns indem wir Zwischenziele definieren, die wir abhaken können. Mit Nachhaltigkeit haben wir viel zu wenig Erfahrung und sind schlicht überfordert damit erreichbare Ziele zu formulieren, geschweige denn sie zu erreichen. Das Ziel: Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad halte ich für längst überholt. Die Nachhaltigkeits-Debatte wird deswegen oft zu einer Farce. Was die Klimakonferenz in Ägypten gerade wieder dokumentiert hat. Als ausgelutschtes Buzzword nutzt Nachhaltigkeit keinem mehr.
Dazu passt der Aufkleber unten, den ich von einer TEDx Veranstaltung zu Nachhaltigkeit in Hamburg mitgebracht habe. Er hängt an unserem schwarzen Brett zu Hause.
Können wir Nachhaltigkeit auf globaler Ebene überhaupt?
Keine Ahnung. Ich habe den Eindruck, dass immer noch jeder sich selbst der Nächste ist. Ländergrenzen scheinen da oft unüberwindlich zu sein.
Vieles müsste radikal anders gemacht werden. Das jetzt anzugehen und durchzusetzen würde jede Regierung aber sofort aus dem Amt heben, weil die Akzeptanz eines Großteils der Bevölkerung dafür noch fehlt. Da die Regierungen das natürlich wissen, passiert entsprechend wenig. So lange bis es nicht mehr anders geht.
Diese Schwierigkeiten sind für mich aber noch lange kein Grund nicht zu probieren Nachhaltigkeit zu leben so gut es eben geht. Bange machen gilt nicht. Ich sehe keine Alternative dazu, denn jeder Einzelne von uns hat die Verantwortung für sein Tun. Mit dem Finger auf andere zeigen ist nicht zielführend: Wie oft höre ich: „Die Politik, die Industrie, die Nachbarn, sollen doch mal endlich…“. Das sind Ausreden, die nur weiter den Status Quo zementieren.
Nachhaltigkeit im Alltag
Ich suche mir Dinge, die mir Spaß machen und meine Kreativität herausfordern wie:
Plastik sparen
Gebrauchte Kleidung tragen
Tauschen in der Nachbarschaft
In Bezug auf Nachhaltigkeit sind die verschiedenen sozialen Netzwerke sehr hilfreich. Ich bin ein Fan von nebenan.de. Katzenfutter, das unsere Katze partout nicht essen will landet so nicht im Müll. Die Quitten von unserem Baum kommen in dankbare Hände.
Das Gute an der Nachhaltigkeitsdebatte ist, dass unser Bewusstsein geschärft wird. Langsam nimmt eine Gegenbewegung zum blinden Konsumieren und Wegschmeißen Fahrt auf.
Nachhaltigkeit im Beruf
Ich unterstütze seit fünfzehn Jahren meine Klienten mit Energiearbeit. Immer wieder kamen Klienten mit dem gleichen Problem zu mir.
Beispiel: Schlecht Schlafen
Eine Klientin konnte wegen ihres nächtlichen Gedankenkarussells nicht schlafen. Es drehte sich um ihren erwachsenen Sohn, der ihr große Sorgen machte. Nachdem wir gearbeitet hatten, schlief Sie drei Nächte lang prima, dann fing alles wieder von vorne an.
Sie war nicht die einzige, bei der unsere gemeinsame Arbeit nicht lange anhielt. Ich überlegte, wie meine Arbeit nachhaltiger wirken könnte. Die Ursache für das Zurückfallen in alte Muster war, dass sich die Ausgangssituation meiner Klienten nicht verändert hat. Wenn sie weiterhin alles so machten wie bisher bestand die Gefahr, dass sie die gleichen Symptome wie vor unserer Arbeit produzierten.
So habe ich angefangen mit meinen Klienten über nachhaltige Veränderung zu sprechen. Ich gebe ihnen kleine Hausaufgaben, die es ihnen leichter machen, andere Entscheidungen zu treffen und sich anders zu verhalten. Ohne es zu merken bin ich so in den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung gerutscht und entwickele mich auch dort immer weiter.
Im Beispiel mit dem schlechten Schlaf ging es um die Themen Verantwortung und Loslassen. Meine Klientin hat in kleinen, für sie machbaren Schritten ihre Verantwortung für ihr erwachsenes Kind losgelassen. Daraufhin konnte sie wieder deutlich besser schlafen.
Nachhaltigkeit bedeutet für mich Hilfe zur Selbsthilfe
Ein Erfolgserlebnis ist für mich, wenn ich mich überflüssig mache. Ich möchte keine Abhängigkeiten erzeugen, sondern setze auf Selbstermächtigung. Meine Klienten bekommen von mir Werkzeuge und Inspirationen, mit denen sie alleine weiterarbeiten können. So durfte ich schon vielen Starthilfe für nachhaltige Veränderung gegeben.
Das ist auch der Grund warum ich selten von mir aus Folgetermine mit meinen Klienten vereinbare. Sie sollen die bewusste Entscheidung treffen mit mir zu arbeiten und sich über ihre Motivation und Ziele klar sein. Das ist eine gute Basis für die gemeinsame Arbeit.
Ich freue mich sehr über die Entwicklung meiner Klienten. Viele von ihnen docken in unregelmäßigen Abständen bei mir an um Bilanz zu ziehen und sich spiegeln zu lassen wie weit sie gekommen sind. Und auch um sich neue Impulse abzuholen.
Uns fällt es natürlicherweise schwer, die eigene Entwicklung zu sehen. Feststellen können wir das am besten, wenn wir in altbekannten Situationen merkbar anders reagieren als vorher. Das ist dann ein Unterschied, der uns auffällt. Ansonsten verläuft unsere persönliche Entwicklung meist unter unserem Radar. Das liegt daran, dass wir uns in der Regel organisch weiterentwickeln.
Nachhaltigkeit im Zwischenmenschlichen
Heute habe ich mich mit einem Coaching-Kollegen ausgetauscht. Für uns beide ist das Arbeiten auf Augenhöhe total wichtig.
Wie ich in meinem Artikel Mitgefühl statt Mitleid geschrieben habe, sind menschliche Verbindungen und Austausch dann am fruchtbarsten, wenn wir uns gegenseitig respektieren.
Wunderbar fand ich die Rückmeldung einer introvertierten Blogleserin, die sich von mir dazu hat inspirieren lassen, mit den Kassierern an der Supermarktkasse bewusst in den Austausch zu gehen. Sie hat seither viele interessante Gespräche gehabt und jede Menge Spaß an ihrem Experiment. Auch das empfinde ich als das Leben von nachhaltigem Miteinander und gegenseitiger Wertschätzung.
Was bedeutet Nachhaltigkeit ganz konkret für Dich?
Weihnachten ist ein mit Erwartungen überfrachtetes Großereignis. Du musst aber nicht in Stress und Hektik ersticken.
Weihnachten ist nichts für Weicheier
In keiner anderen Zeit prallen so viele Erwartungen aufeinander wie an Weihnachten. Wochenlang bereiten uns Medien und Werbung auf das Fest des Friedens und des Schenkens vor: In sanftem Kerzenlicht wird im Rahmen der glücklichen Großfamilie gegessen und Geschenke ausgetauscht über die sich alle Beteiligten außerordentlich freuen.
Obwohl ich mir schon lange dieses Drucks bewusst bin, der jedes Jahr aufgebaut wird, tappe ich gerne in diese Erwartungsfalle.
Realitätscheck
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Großfamilie mit vielen verschiedenen Menschen, die alle unterschiedliche Leben führen, blind verstehen?
Hand aufs Herz. Wie sind Deine Erwartungen für dieses Weihnachten?
Weihnachts-Erfahrungen
Nicht umsonst habe ich einen Weihnachtsworkshop mit dem Titel: Von Werten, Wehmut und Wahnsinn im Rahmen der Self-Coaching Workshops mitveranstaltet. Weihnachten bedeutet für die meisten von uns Stress, der skurrile Blüten treibt. Frag mal nach den Kindheitserfahrungen Deiner Eltern, Deiner Freunde und Kollegen. Da kommt eine große Anzahl von unglaublichen Weihnachts-Geschichten zusammen. Viele davon sind auch sehr traurig.
Weihnachten entschärfen
Seit über 30 Jahren bin ich mit meinen Mann zusammen. Wir haben drei Kinder. Ich hatte also viel Zeit um mit meiner eigenen Familie Weihnachten zu üben. Mittlerweile ist es für uns alle ein ziemlich entspanntes Fest. Für mich war das ein langer, oft nicht einfacher, Lernprozess.
Hier sechs Tipps, die sich bei mir bewährt haben:
1. In der Vorweihnachtszeit den Fuß vom Gas nehmen
Wenn die Vorweihnachtszeit anstrengend ist, dann ist das keine gute Voraussetzung für ein entspanntes Weihnachten. Seit ich mehr arbeite, gibt es weniger Weihnachtskekse und die Wohnung ist auch nicht mehr so ordentlich. Meine Kinder bekommen keine selbst gebastelten Adventskalender mehr.
Ab Kind Nr. 3 fühle ich mich auch nicht mehr dafür zuständig, in der Schule zu backen. Da dürfen jetzt mal andere ran. Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Aktivitäten beschränkt habe. Jetzt sehe ich das als gute Investition in ein entspanntes Weihnachten.
2. Weniger Geschenke sind mehr
Ich habe gute Erfahrungen mit einer Begrenzung beim Schenken im Familien- und Freundeskreis gemacht. Die Erwachsenen in beiden Familien – mein Mann und ich haben beide drei Geschwister – verzichten schon lange auf Geschenke.
Ich gehe nicht gerne einkaufen und habe deswegen eine Liste mit Ideen, die ich im Laufe des Jahres fülle. Geschenke in der letzten Minute sind für mich Stress pur; deswegen vermeide ich das.
Hier ist Dein individuelles Wohlgefühl entscheidend. Ich habe Freunde, die einen riesengroßen Spaß daran haben in letzter Minute kreative Ideen für Geschenke zu produzieren.
3. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation
Das allerwichtigste ist das Transparenz über die individuellen Erwartungen. Was wollen alle am Fest Beteiligten? Die Kinder, die Eltern, die Großeltern, die Geschwister und die Freunde.
Welche Erwartungen hat wer und welche davon wollen wir umsetzen? Es ist gar nicht einfach, konkrete Erwartungen zu formulieren, da wir gerade zu Weihnachten oft ziemlich schwammig sind. Dieses unterschwellige „Ihr wisst doch…“ ist nicht hilfreich. Aussprechen bringt Klarheit, auch für die Redner.
Wenn Familienmitglieder nicht offen kommunizieren und behaupten, dass ihnen alles recht ist, nur weil sie einem einen Gefallen tun wollen, geht das nach hinten los.
Die Erwartungsklärung war ein Prozess, der einige Jahre gebraucht hat. Es hat sich gelohnt: Mit steigender Transparenz der einzelnen Erwartungen ist unser Weihnachtsfest immer entspannter geworden.
4. Reflexion: Wie kann Weihnachten stressfreier werden?
Besonders als Eltern mit Kindern solltest Du Dir über die eigenen Zielvorstellungen klar sein. Hier einige Fragen, die helfen können:
Was lief bei den letzten Weihnachtsfesten gut und was nicht? Warum?
Wie sind liebe familieninterne Rituale? Wie wichtig sind sie den einzelnen Familienmitgliedern und dienen sie allen noch?
Prioritäten setzen, was ist für uns Weihnachten am allerwichtigsten? (Bei mir ist es Stressfreiheit.)
Automatismen erkennen und abstellen
Gerade Weihnachten meinen wir, dass wir Traditionen nicht sterben lassen dürfen weil unser Fest dann gleich mitstirbt – was natürlich Unsinn ist. Wie so oft gibt es mehr Möglichkeiten als wir denken.
Nur weil es immer eine Gans am 1. Weihnachtstag gab, muss das in diesem Jahr nicht genauso sein. Wenn es ohne Gans nicht geht, kannst Du sie auch bei einigen Restaurants bestellen.
Die Hauptvoraussetzung für kreative Ideen und andere Lösungen ist, dass Du offen für neue Gedanken bist. Das bist Du aber nur, wenn Dur Dir bewusst bist, dass wir an Weihnachten noch mehr im Autopiloten-Modus fahren als sonst.
Wenn ich merke, dass mich etwas stresst, veranstalte ich mit meinem Mann eine Kreativitäts-Session, in der wir gemeinsam überlegen was ich anders machen kann.
5. Planung vor Weihnachten
Weihnachten tut Struktur gut. Je mehr Personen beteiligt sind zu mehr Planung rate ich. Diese Planung sollte aber viele Freiräume beinhalten, damit nicht so schnell Druck oder Hektik aufkommt.
Die Freiräume, alsodas, was nicht drin steht sind bei der Planung für Weihnachten am wichtigsten.
Wie grob oder wie detailliert Deine Planung ist, kommt auf Deine Präferenzen an. Hier ein paar Strukturierungs-Möglichkeiten:
Eine Übersicht über die Beteiligten: Wer ist wann wo?
Ein Essensplan: Wer ist zuständig für was? Was kann wann vorbereitet werden?
Zeit für individuelle oder gemeinsamen Pausen, z.B. einen Film ansehen, spazieren gehen, spielen.
Ich habe gelernt, an den Weihnachtstagen möglichst keine Experimente zu machen. Entspannend ist eher das, was man kennt. Brettspiele zu spielen, obwohl man das sonst nie macht, ist zum Beispiel keine gute Idee.
Kinder brauchen besonders viel Freiraum
Kleine Kinder haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und können sich noch nicht lange selbst beschäftigen. Ich rate davon ab, ein großes Essen zu planen, das ihnen wenig Freiraum gibt. Stress ist dann vorprogrammiert.
Größere Kinder können gut in die Vorbereitungen einbezogen werden und Verantwortung für Aufgaben übernehmen. Meine Kinder greifen mir in dieser Zeit gerne unter die Arme. Auch hier gilt für mich als Chefplanerin: Klar zu sein ist das Allerwichtigste!
6. Nur Du bist für dich verantwortlich
Jeder muss dafür sorgen können, dass es ihm gut geht. Das gilt auch und besonders an Weihnachten. Diese Verantwortung lässt sich nicht delegieren.
Meine Kinder merken meist vor mir, dass ich gestresst werde und fragen mich, was los ist. Dank dieses Frühwarnsystems und kann dann sofort reagieren und Druck herausnehmen.
Was tut Dir gut?
Trau Dir aus alten Strukturen auszubrechen, wenn sie Dich belasten!
Entziehe Dich dem Trubel und fahr weg, wenn Dir alles zu viel wird.
Binde Deine Familie ein bei den Vorbereitungen und delegiere. Dann musst Du damit leben, dass Dinge anders gemacht werden als Du es tun würdest. Eine gute Übung in Akzeptanz!
Ganz wichtig: Du bist nicht dafür verantwortlich, was Andere denken.
Wenn es trotzdem eskaliert
Hole Dir Hilfe beim Runterfahren des Stresslevels.
Nimm wahr, was Stress-Auslöser für Dich sind und merke sie Dir für nächstes Weihnachten.
Erwarte nicht, dass nur, weil Du in diesem Jahr ein paar Sachen änderst, kein Stress mehr entsteht.
Die Weihnachtszeit ist immer wieder ein Test für mich, der mir zeigt, welche Fortschritte ich im letzten Jahr in meiner persönlichen Entwicklung gemacht habe.
Mein Angebot für ein entspanntes Weihnachtsfest:
Die Themen, an denen Du gerade arbeitest, kommen oft gerade in der Weihnachtszeit hoch. Hol Dir Hilfe. Ich biete ein Energiearbeits-Coaching an, um Dich zu unterstützen.
Wenn Du in Hamburg wohnst kannst Du live mit Peter Weinberger und mir in unserem Self- Coaching Workshop: Von Werten, Wahnsinn und Wehmut in der Weihnachtszeit am 8.12. 2022 ab 19.00 Uhr an einem entspannten Weihnachten arbeiten. Anmeldung über Self-Coaching Hamburg bei Meetup oder Eventbrite.
Die Stimme im Kopf haben wir alle: Das Gemurmel ist schon so lange da wie wir denken können. Wir identifizieren uns damit: Wir denken, der Innere Monolog spiegele unsere Persönlichkeit. Wir meinen, dass da unser wahres Ich mit uns spricht. Das ist ein Trugschluss.
Als ich mit Ende zwanzig meinen ersten Yogakurs machte, ließ der Lehrer uns den inneren Monolog beobachten. Erst viel später habe ich begriffen wie wichtig das Bewusstsein für dieses ständige Zwiegespräch für unser Lebensgefühl und unser Sein ist.
Glaube nicht alles was Dein Innerer Monolog sagt
Erst bei der Arbeit an meiner eigenen Selbstakzeptanz schaute ich mir meinen inneren Monolog genauer an und stellte fest wie negativ er war. Das Schlimmste war, ich glaubte, was ich dachte.
Ich konnte in Echtzeit verfolgen, wie ich mich ständig abwertete und auszankte. So wie ich es nie mit anderen Menschen tun würde. Das ging so:
Du bist einfach zu dumm, doof, blöd
Schon wieder Mist gebaut; war ja klar
Das musste ja schief gehen
Keiner hilft Dir, weil Du es nicht wert bist
Kurz, ich habe wenig Positives in meinem inneren Monolog gefunden. Sich selber loben? Fehlanzeige! Eigenlob stinkt, habe ich als Kind gelernt.
Was ist dieser innere Monolog eigentlich?
Als Babys und Kleinkinder lernen wir die Welt durch soziale Interaktionen kennen. Unsere Bezugspersonen erklären und zeigen uns immer wieder wie zum Beispiel Bauklötze aufeinander gestapelt werden. Dieses Verbalisieren von Handlungsschritten übernehmen wir. Wir beginnen unser Spiel bald laut zu kommentieren.
An diese Phase erinnere ich mich bei meinen Kindern genau. Der Monolog wird zuerst laut geführt und später immer mehr internalisiert. Wir benutzen dazu die Sprache, die wir kennen. Taube monologisieren also in Zeichensprache.
Verbale Selbstinstruktion
Der Innere Monolog hilft uns uns zu konzentrieren, wenn wir komplizierte Dinge vorhaben. Zum Beispiel als Fahranfänger: Am Anfang gehen wir die einzelnen Schritte bewusst durch: Bremsen, Kupplung treten, Gang einlegen, Gas geben, lenken…
Er wird auch als innerer Dialog bezeichnet, weil wir oft mit uns selbst reden.
Beispiel für einen inneren Dialog:
„Ich bin noch müde, ich will noch liegenbleiben.“
„Du musst aber zur Arbeit. Also los!“
Seufzer. „Okay.“
Wir kommentieren laufend unser inneres Geschehen. Gefühle, Eindrücke, Entscheidungen alles wird ständig mit uns selbst verhandelt. Der innere Monolog umfasst alle unsere bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühle.
Und das ist gut so. Indem wir unsere Gefühle benennen, machen wir sie greifbar. Unser Verstand hilft uns damit uns in der Welt zurechtzufinden und sie zu verstehen.
Nutze den Inneren Monolog bewusst
Der innere Monolog ist das Sprachrohr unseres Verstandes. Du erinnerst Dich? Der Verstand ist der Teil von uns, der uns aus Energiespargründen gerne im Autopilotenmodus hält. Unsere Gehirn verbraucht viel Energie. Automatismen sind daher willkommene Energiesparer. Sie dienen uns aber nicht, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Dann müssen wir sie unterbrechen.
Wenn wir unserem inneren Monolog bewusst zuhören, merken wir in welchem Film wir gerade stecken.
Dann sind wir präsent und haben die Möglichkeit die immer gleichen Wiederholungen unseres Verstands auf die wir immer gleich reagieren zu unterbrechen.
Wir brauchen unseren Verstand, um Informationen zu sammeln und neu zu sortieren. Er hilft uns dabei einen Schritt zurückzutreten und uns und unsere Situation einzuschätzen. Er hilft uns wichtige Fragen zu beantworten wie:
Was ist gerade los?
Was sind meine Gefühle?
Worauf reagiere ich?
Will ich das eigentlich?
Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
Unser Verstand ist kreativ. Mit ihm können wir neue Probleme und Herausforderungen lösen. Wir dürfen ihn ruhig herausfordern, in dem wir ihn dazu ermuntern, Neuland zu erkunden.
Selbstreflexion ist ein tolles Tool
Nutze Deinen Verstand zur Selbstreflexion so oft Du kannst. Wenn wir auf unseren gewohnten Bahnen mit Scheuklappen im Automatikmodus rumlaufen, dann verpassen wir viele spannende Momente in unserem Leben. Wir bleiben dann im negativen „Ich bin nicht genug“-Mangeldenken des inneren Monologs gefangen.
Nutze den Input Deines Verstandes wie die Ratschläge einer guten Freundin. Du hörst sie Dir an und überlegst, ob sie für Dich passen oder nicht.
Glaube Deinem Verstand nicht alles! Ich staune immer wieder wie viel Schwach-Sinn mein Hirn verzapft.
Zähme Deinen Inneren Monolog
Selbstreflexion ist ein Prozess, der Zeit, Übung und Geduld braucht. Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Ich falle gerne in mich selbst verurteilende Automatismen zurück und dann verurteile ich mich hinterher auch noch dafür. Das ist absurd, oder?
Ich habe mich einfach zu lange mit meinem negativen inneren Monolog identifiziert und mich fertig gemacht als dass ich von heute auf morgen das Ruder um 180 Grad herumreißen könnte. Im Gegensatz zu früher merke ich aber immer öfter, wenn ich mich wieder fertig mache.
Ich merke so, wenn ein Glaubenssatz aus der Kindheit zum Beispiel: Der Teller wird leer gegessen auf mich wirkt und kann daran arbeiten.
Mein innerer Monolog ist oft noch ziemlich kritisch. Ich kann mich jetzt aber deutlich mehr freuen über die vielen Dinge, die in meinem Leben gut laufen. Es fällt mir leichter sie überhaupt zu bemerken als früher. Das gibt mir mehr Selbstbewusstsein und ich vertraue mir dadurch immer mehr.
Beispiel positiver Innerer Monolog
Eine Klientin baut immer mehr Selbstvertrauen auf seit sie sich ihrer persönlichen Stärken und Talente bewusster ist. Sie läuft viel wacher durchs Leben, berichtete sie. Vieles veränderte sie für sich so zum Positiven. Zum Beispiel wird sie in ihrem Job viel mehr wertgeschätzt als früher.
Auf meine Frage, ob sie sich selbst auch mehr schätzt antwortete sie, dass sie deutlich positiver über sich denkt als früher.
Um dahin zu kommen müssen wir uns von außen betrachten können. Das bekommen wir hin, wenn wir präsent im Hier und Jetzt sind. Dazu reicht oft ein einziger Atemzug.
Übung: Atmen schafft Distanz
Jeden Tag gibt es viele kleine Situationen, die das Potential haben, Dich zu ärgern. Du hast also den ganzen Tag über genügend Startmöglichkeiten, solltest Du diese Übung vergessen haben.
Versuche, bei den ersten drei Gelegenheiten des Tages, wenn Du merkst, dass Deine Betriebstemperatur steigt und Dein innerer Monolog zu einer – vermutlich gut bekannten – Tirade ansetzten möchte, einige tiefe Atemzüge zu tun.
Dein Mann hat vergessen, den Müll an die Straße zu stellen -> Atme langsam ein und aus
Wieder hat keiner seinen Frühstücksteller in die Spülmaschine geräumt -> Atme langsam ein und aus
Jemand nimmt Dir die Vorfahrt auf dem Weg zur Arbeit -> Atme langsam ein und aus
Beobachte was in Dir passiert. Wiederhole die Übung.
Ich garantiere Dir, dass Du mehr Frieden in Dir und um Dich herum fühlen wirst. Du wirst außerdem mehr Energie haben für die Dinge, für die sich zu kämpfen wirklich lohnt.