Der Blog für Deine Entwicklung

Kategorie: Übung

Der Innere Monolog

Die Stimme im Kopf haben wir alle: Das Gemurmel ist schon so lange da wie wir denken können. Wir identifizieren uns damit: Wir denken, der Innere Monolog spiegele unsere Persönlichkeit. Wir meinen, dass da unser wahres Ich mit uns spricht. Das ist ein Trugschluss.

Als ich mit Ende zwanzig meinen ersten Yogakurs machte, ließ der Lehrer uns den inneren Monolog beobachten. Erst viel später habe ich begriffen wie wichtig das Bewusstsein für dieses ständige Zwiegespräch für unser Lebensgefühl und unser Sein ist.

Glaube nicht alles was Dein Innerer Monolog sagt

Erst bei der Arbeit an meiner eigenen Selbstakzeptanz schaute ich mir meinen inneren Monolog genauer an und stellte fest wie negativ er war. Das Schlimmste war, ich glaubte, was ich dachte.

Ich konnte in Echtzeit verfolgen, wie ich mich ständig abwertete und auszankte. So wie ich es nie mit anderen Menschen tun würde. Das ging so:

  • Du bist einfach zu dumm, doof, blöd
  • Schon wieder Mist gebaut; war ja klar
  • Das musste ja schief gehen
  • Keiner hilft Dir, weil Du es nicht wert bist
ein giftig grünes Kreisch Emoji ein Symbol für Innere Monolog

Kurz, ich habe wenig Positives in meinem inneren Monolog gefunden. Sich selber loben? Fehlanzeige! Eigenlob stinkt, habe ich als Kind gelernt.

Was ist dieser innere Monolog eigentlich?

Als Babys und Kleinkinder lernen wir die Welt durch soziale Interaktionen kennen. Unsere Bezugspersonen erklären und zeigen uns immer wieder wie zum Beispiel Bauklötze aufeinander gestapelt werden. Dieses Verbalisieren von Handlungsschritten übernehmen wir. Wir beginnen unser Spiel bald laut zu kommentieren.

An diese Phase erinnere ich mich bei meinen Kindern genau. Der Monolog wird zuerst laut geführt und später immer mehr internalisiert. Wir benutzen dazu die Sprache, die wir kennen. Taube monologisieren also in Zeichensprache.

Verbale Selbstinstruktion

Der Innere Monolog hilft uns uns zu konzentrieren, wenn wir komplizierte Dinge vorhaben. Zum Beispiel als Fahranfänger: Am Anfang gehen wir die einzelnen Schritte bewusst durch: Bremsen, Kupplung treten, Gang einlegen, Gas geben, lenken…

Er wird auch als innerer Dialog bezeichnet, weil wir oft mit uns selbst reden.

Beispiel für einen inneren Dialog:

  • „Ich bin noch müde, ich will noch liegenbleiben.“
  • „Du musst aber zur Arbeit. Also los!“
  • Seufzer. „Okay.“

Wir kommentieren laufend unser inneres Geschehen. Gefühle, Eindrücke, Entscheidungen alles wird ständig mit uns selbst verhandelt. Der innere Monolog umfasst alle unsere bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühle.

Und das ist gut so. Indem wir unsere Gefühle benennen, machen wir sie greifbar. Unser Verstand hilft uns damit uns in der Welt zurechtzufinden und sie zu verstehen.

Nutze den Inneren Monolog bewusst

Der innere Monolog ist das Sprachrohr unseres Verstandes. Du erinnerst Dich? Der Verstand ist der Teil von uns, der uns aus Energiespargründen gerne im Autopilotenmodus hält. Unsere Gehirn verbraucht viel Energie. Automatismen sind daher willkommene Energiesparer. Sie dienen uns aber nicht, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Dann müssen wir sie unterbrechen.

Wenn wir unserem inneren Monolog bewusst zuhören, merken wir in welchem Film wir gerade stecken.

Dann sind wir präsent und haben die Möglichkeit die immer gleichen Wiederholungen unseres Verstands auf die wir immer gleich reagieren zu unterbrechen.

Wir brauchen unseren Verstand, um Informationen zu sammeln und neu zu sortieren. Er hilft uns dabei einen Schritt zurückzutreten und uns und unsere Situation einzuschätzen. Er hilft uns wichtige Fragen zu beantworten wie:

  • Was ist gerade los?
  • Was sind meine Gefühle?
  • Worauf reagiere ich?
  • Will ich das eigentlich?
  • Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?

Unser Verstand ist kreativ. Mit ihm können wir neue Probleme und Herausforderungen lösen. Wir dürfen ihn ruhig herausfordern, in dem wir ihn dazu ermuntern, Neuland zu erkunden.

Selbstreflexion: Eine Frau schaut sich im Spiegel an. So kann der Innere Monolog aussehen.

Selbstreflexion ist ein tolles Tool

Nutze Deinen Verstand zur Selbstreflexion so oft Du kannst. Wenn wir auf unseren gewohnten Bahnen mit Scheuklappen im Automatikmodus rumlaufen, dann verpassen wir viele spannende Momente in unserem Leben. Wir bleiben dann im negativen „Ich bin nicht genug“-Mangeldenken des inneren Monologs gefangen.

Nutze den Input Deines Verstandes wie die Ratschläge einer guten Freundin. Du hörst sie Dir an und überlegst, ob sie für Dich passen oder nicht.

Glaube Deinem Verstand nicht alles! Ich staune immer wieder wie viel Schwach-Sinn mein Hirn verzapft.

Zähme Deinen Inneren Monolog

Selbstreflexion ist ein Prozess, der Zeit, Übung und Geduld braucht. Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Ich falle gerne in mich selbst verurteilende Automatismen zurück und dann verurteile ich mich hinterher auch noch dafür. Das ist absurd, oder?

Ich habe mich einfach zu lange mit meinem negativen inneren Monolog identifiziert und mich fertig gemacht als dass ich von heute auf morgen das Ruder um 180 Grad herumreißen könnte. Im Gegensatz zu früher merke ich aber immer öfter, wenn ich mich wieder fertig mache.

Ich merke so, wenn ein Glaubenssatz aus der Kindheit zum Beispiel: Der Teller wird leer gegessen auf mich wirkt und kann daran arbeiten.

Mein innerer Monolog ist oft noch ziemlich kritisch. Ich kann mich jetzt aber deutlich mehr freuen über die vielen Dinge, die  in meinem Leben gut laufen. Es fällt mir leichter sie überhaupt zu bemerken als früher. Das gibt mir mehr Selbstbewusstsein und ich vertraue mir dadurch immer mehr.

Beispiel positiver Innerer Monolog

Eine Klientin baut immer mehr Selbstvertrauen auf seit sie sich ihrer persönlichen Stärken und Talente bewusster ist. Sie läuft viel wacher durchs Leben, berichtete sie. Vieles veränderte sie für sich so zum Positiven. Zum Beispiel wird sie in ihrem Job viel mehr wertgeschätzt als früher.

Auf meine Frage, ob sie sich selbst auch mehr schätzt antwortete sie, dass sie deutlich positiver über sich denkt als früher.

Um dahin zu kommen müssen wir uns von außen betrachten können. Das bekommen wir hin, wenn wir präsent im Hier und Jetzt sind. Dazu reicht oft ein einziger Atemzug.

Übung: Atmen schafft Distanz

Jeden Tag gibt es viele kleine Situationen, die das Potential haben, Dich zu ärgern. Du hast also den ganzen Tag über genügend Startmöglichkeiten, solltest Du diese Übung vergessen haben.

Versuche, bei den ersten drei Gelegenheiten des Tages, wenn Du merkst, dass Deine Betriebstemperatur steigt und Dein innerer Monolog zu einer – vermutlich gut bekannten – Tirade ansetzten möchte, einige tiefe Atemzüge zu tun.

  • Dein Mann hat vergessen, den Müll an die Straße zu stellen -> Atme langsam ein und aus
  • Wieder hat keiner seinen Frühstücksteller in die Spülmaschine geräumt -> Atme langsam ein und aus
  • Jemand nimmt Dir die Vorfahrt auf dem Weg zur Arbeit -> Atme langsam ein und aus

Beobachte was in Dir passiert. Wiederhole die Übung.

Ich garantiere Dir, dass Du mehr Frieden in Dir und um Dich herum fühlen wirst. Du wirst außerdem mehr Energie haben für die Dinge, für die sich zu kämpfen wirklich lohnt.

Du möchtest mehr darüber wissen wie Du Deinen Inneren Monolog zähmst? Ruf mich doch einfach unverbindlich an.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Selbstakzeptanz: Inspirationen und Übungen

In diesem Artikel bekommst Du 12 Inspirationen und 10 Übungen zu Selbstakzeptanz. Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich Wert auf die praktische Anwendbarkeit meiner Inhalte lege. Er ergänzt meinen Artikel Selbstakzeptanz bedeutet Freiheit.

Der Schlüssel zu mehr Selbstakzeptanz ist Bewusstsein. Deswegen gebe ich viele Tipps zum aufmerksam Hinsehen. Je genauer ich weiß was ich tue umso besser kann ich mein Leben gestalten. Je achtsamer ich bin umso mehr verstehe ich wie ich ticke.

12 Inspirationen zur Steigerung der Selbstakzeptanz

1. Vergleichen garantiert miese Laune

Wenn Du Dich schlecht fühlen willst, dann vergleiche Dich. Das klappt prima. Denn es gibt immer jemanden, der irgendwo besser ist als Du.

Wenn Du Dich beim Vergleichen erwischst, dann konzentriere Dich auf etwas anderes. Dazu brauchst Du nur 10 Sekunden.

2. Unnötiges Frustrationspotential

Wenn wir uns Ziele setzen, die unrealistisch sind, enttäuschen wir uns selbst und verurteilen uns dann.

Beispiele für unrealistische Ziele:

  • Wir versprechen uns im Frühjahr dreimal in der Woche zu joggen oder ins Fitnessstudio zu gehen.
  • Wir wollen schon ewig den Dachboden, den Keller oder die Garage aufräumen.
  • Wir nehmen uns vor endlich wieder Kontakt zu alten Freunden aufzunehmen.

Wenn es zu viele Ziele gibt, die wir nicht erreichen, liefern wir uns laufend Grund uns zu kritisieren. Es lohnt sich deswegen überflüssige Ziele zu identifizieren und sie loszulassen. Das schafft Platz für mehr Selbstakzeptanz.

Ich werfe Ziele dann raus, wenn sie zu viel Frust erzeugen.

Beispiel:

Ich hatte mir vorgenommen in diesem Jahr meine Webseite alleine neu zu gestalten. Dieses Ziel habe ich nach mehreren Anläufen über Bord geworfen und beschlossen mir Hilfe zu holen.

Welche Deiner „guten“ Vorsätze haben sich überlebt und gehören auf den Kompost? 

Ein permanentes schlechtes Gewissen nützt keinem.

3. Das schlechte Gewissen zeigt den Weg zu mehr Selbstakzeptanz

Wenn ich ein schlechtes Gewissen habe fühle ich mich unwohl. An der Ursache dafür kann ich arbeiten. Ich frage mich z.B.: Habe ich gerade ein schlechtes Gewissen weil ich Erwartungen von außen nicht erfülle?

Beispiel: Schlechtes Gewissen wegen meiner Kinder

Wenn ich ein schlechtes Gewissen wegen meiner Kinder habe frage ich sie was sie brauchen. Oft ist alles im grünen Bereich. Ansonsten weiß ich dann was zu tun ist und das schlechte Gewissen ist weg.

4. Annehmen was ist: Mit schlechter Laune umgehen

In meiner Familie kommunizieren wir, wenn wir schräg drauf sind. Das habe ich vor vielen Jahren angefangen und meine Kinder machen es mir nach. Jeder kann sich so darauf einstellen.

Es wird bei uns nicht als Versagen gewertet schlechte Laune zu haben. Im Gegenteil. Ich gebe positives Feedback wenn meine Kinder gut mit dieser Herausforderung umgehen. Jeder übernimmt so die Verantwortung für sich.

Wenn wir annehmen wie es uns geht, dann hören wir auf zu kämpfen und das entspannt die Situation.

5. Mit uns arbeiten und nicht gegen uns

Viele meiner Klienten können sich in einigen Bereichen nicht akzeptieren. Sie kämpfen da mit sich selbst. Das ist nicht nur anstrengend sondern macht auf Dauer krank. Meiner Meinung nach werden viele Autoimmunerkrankungen durch diesen ständigen Kampf verursacht.

Oft stelle ich mit meinen Klienten zusammen fest, dass das Kämpfen früher sinnvoll war, jetzt aber nicht mehr notwendig ist.

Du kämpfst gegen Dich, wenn Du viele Anläufe für etwas brauchst und das Gefühl hast gegen Widerstände zu arbeiten. Das ist anstrengend. Wenn Du das bemerkst, lohnt es sich, die Ursachen dafür anzusehen und zu hinterfragen. Vielleicht kannst Du die Ursachen dann loslassen und danach mehr mit Dir arbeiten.

Wenn Du feststellst, dass Du in vielen Bereichen Deines Lebens kämpfst, lohnt es sich  Unterstützung von außen in Anspruch zu nehmen.

6. Sich selbst verzeihen

hilft die Ist-Situation zu akzeptieren und ermöglicht Weiterentwicklung. Die Situation ist wie sie ist, Du kannst sie nicht ändern, Du kannst aber dazu stehen und sie annehmen.  Das bedeutet nicht, dass Du gut finden musst, was passiert ist.

Beispiel für Folgen des Sich-nicht-verzeihens

Eine Freundin von uns ging vor ein paar Jahren auf Tauchstation. Als sie letztens wieder auftauchte haben wir ihr gesagt, dass wir sie vermisst haben. Sie hatte nicht verstanden, dass wir sie als unsere Freundin ansahen.

Sie arbeitet gerade daran sich etwas zu verzeihen was sie vor langer Zeit getan hat. Sie hat keine Freunde verdient; war einer der Glaubenssätze, die sie ausgebuddelt hat. Sie war sich nicht bewusst, dass sie sich wegen ihrer Schuldgefühle so lange schlecht behandelt hat.

7. Wo bin ich authentisch und wo nicht?

Die Basis von Authentizität ist Selbstakzeptanz. Mehr Authentizität zu leben führt zu mehr Selbstakzeptanz, weil wir so agieren wie wir sind. Wenn wir authentisch sind fühlen wir uns wohl.

Ich rate meinen Klienten in Konfliktsituationen so authentisch zu sein wie möglich und die Karten offen auf den Tisch zu legen. Das provoziert deutlich weniger Gegenwind und bekommt mehr Akzeptanz beim Gegenüber.

Wie kann ich Authentizität üben? Eine Möglichkeit für mich ist: Random acts of kindness = Mutwillige Freundlichkeit gegenüber Fremden

Mir macht es Spaß, fremde Leute in der Öffentlichkeit anzusprechen:

  • In der Schlange beim Bäcker.
  • Ich verteile gerne spontan Komplimente.
  • Das löst positive Gefühle aus und transportiert Akzeptanz. Im Idealfall gehen beide Parteien mit einem Lächeln ihres Weges.

Meine Kinder finden das peinlich. Das ist mir egal.

8. Dazugehören

Wir sind soziale Wesen. Wenn wir ausgegrenzt werden tut das weh. Ich bekomme durch meine 3 Schulkinder mit wie schnell Ausgrenzung passiert. Meine 15-Jährige Tochter erzählt mir, dass sie zwar akzeptiert wird, aber nicht so wie sie wirklich ist.

Sucht Euch Gruppen, die Euch akzeptieren. Ich habe mir ein wertschätzendes Umfeld aufgebaut. Ich bin Teil vieler Gruppen, die wertschätzend miteinander umgehen: In meinen Meetups, in der Flüchtlingshilfe und in meinen Facebookgruppen gehen wir achtsam miteinander um. Dieser wertschätzende Umgang miteinander sorgt für mehr Selbstakzeptanz bei allen Beteiligten.

9. Unangenehme Situationen meistern

Als mein Sohn Probleme mit einer Lehrerin hatte war klar: Die Situation muss ich klären.

Meine Geheimwaffe in herausfordernden zwischenmenschlichen Situationen ist Akzeptanz.

Ich versuche den Standpunkt meines Gegenübers zu verstehen. Seine Realität ist genauso valide wie meine. Ich muss sie nicht gut finden. Wenn ich akzeptiere was er fühlt, bin ich auf Augenhöhe. Dann ist es viel einfacher gemeinsam eine Lösung zu finden.

10. Mein Ziel: Ich fühle mich gut genug

Ich bin mit dem Mangelgefühl Ich bin nicht gut genug groß worden. Meine Selbstakzeptanz mit 20 Jahren war minimal. Ich habe mich sehr über das Außen definiert. Das hat langfristig zu einer Depression geführt.

Seither durfte ich viel lernen und kann deswegen authentisch von meinem langen Weg zu mehr Selbstakzeptanz erzählen.

Jetzt nehme ich das Mangelgefühl wahr, wenn es kommt. Ich untersuche dann wo es herkommt.

12. Zu mir stehen wenn mir etwas nicht gut tut

Wir brauchen mehr einfühlsamen Kontakt zu uns selbst. Wenn uns etwas zu viel wird sollten wir das wahrnehmen und uns schützen. Wir müssen uns dafür nicht rechtfertigen.

Die Antwort: Dafür stehe ich jetzt nicht zur Verfügung braucht keine Begründung.

12. Lobe Dich zuerst

Du willst Lob von anderen? Lobe Dich zuerst. Dein Spiegelbild wird Dich auch erst anlächeln wenn Du das tust.

  • Immer mehr Menschen führen ein Erfolgstagebuch. Das bringt Transparenz, was wir alles über einen längeren Zeitraum geschafft haben.
  • Weil mir ein Erfolgstagebuch zu aufwändig ist notiere ich mir jeden Tag kurz im Kalender was los war.

Je öfter wir uns Anerkennung geben desto heller leuchtet unsere Welt und umso schöner wird unser Leben.

10 Übungen für mehr Selbstakzeptanz

1. Drei Spiegelübungen

a. Schenke Dir jeden Morgen ein Lächeln und begrüße Dich freundlich.

b. Schreib Dir an den Spiegel

Ich muss nicht perfekt werden, ich bin es. Wenn Dir das schwerfällt, ist das die richtige Übung für Dich.

c. Schau in den Spiegel und sage:

  • Ich bin glücklich
  • Ich bin gesund
  • Ich bin gut so wie ich bin

2. Sei freundlich zu Dir

Beobachte deinen inneren Monolog und versuche liebevolle einfühlsame Selbstgespräche zu führen. Stell Dir vor Du redest mit einem Kleinkind oder einem Liebhaber.

Beispiel: Ich bin wertvoll

  • Ich bin es wert, glücklich zu sein
  • Ich bin es wert, anerkannt zu werden
  • Ich bin es wert…

2. Übungen für das Selbstwertgefühl

In meinem Artikel über Übungen zur Resilienz  habe ich viele Bespiele zusammengetragen. Wenn wir uns immer wieder unsere Selbstwirksamkeit beweisen, dann steigern wir auch unsere Selbstakzeptanz.

Nutze Deine Stärken für Dich

Auf Deine Stärken kannst Du Dich immer verlassen. Kennst Du sie? Schreibe 5 Stärken auf. Setze Deine Stärken kreativ ein:

  • Großzügigkeit: Verschenkst Du gerne etwas? Beschenke Dich.
  • Verzeihen: Du kannst gut verzeihen? Verzeihe Dir selber jeden Tag etwas.
  • Lebensfreude: Du bist oft gut drauf? Drücke das einmal anders aus: Trage verrückte Farben oder eine Blume im Haar.
  • Humor: Bring Dich zum Lachen.
  • Fairness: gilt auch für Dich. Achte darauf, ob Du heute fair behandelt wurdest. Tritt für Dich ein und sag etwas, wenn das nicht so war.

4. Der Konjunktiv dreht die Energie

Wenn wir den Konjunktiv benutzen klinken wir uns in eine andere Wirklichkeit ein, die so ein Stück wahrer wird.

  • Was wäre wenn, ich mich so annehme wie ich bin?
  • Was wäre wenn ich nicht jedem gefallen will?
  • Was wäre wenn ich mir … verzeihen könnte?

5. Dem inneren Kritiker Grenzen setzen

Reagiere rigoros positiv. Schau Dir an was Du geschafft hast, wenn der innere Kritiker mal wieder Überstunden macht. Wenn Dir das schwer fällt, frag Freunde oder Familie,  oder schau ins Erfolgstagebuch.

6. Mach eine Liste mit zwei Spalten

  • Was akzeptiere ich an mir?
  • Was will ich noch lernen zu akzeptieren?

7. So findest Du heraus wie Du Dich behandelst

Lass den Tag Revue passieren. Wie sprechen die Leute mit Dir? Lässt Du Dich schlecht behandeln? Hast Du Dich selber gut behandelt oder könntest Du freundlicher zu Dir zu sein?

8. Meditiere

Verbinde Dich mit dem wohligen Gefühl gut zu sein so wie Du bist. Suche Dir dazu passende Musik und finde Affirmationen wie: Ich bin zufrieden mit mir.

9. Sorge für Dich

Stell Dir Dein Selbst als eine Pflanze vor, die Du täglich pflegst. Sie muss nicht groß sein, sie darf bunt sein oder Stacheln haben. Hauptsache, Du schätzt sie.

10. Schaffe Dir einen inneren Kraftort

Wir brauchen alle einen Raum der Ruhe, in den wir uns zurückziehen und Energie tanken können. Deinen inneren Kraftraum kannst Du überallhin mitnehmen.

Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg zu mehr Selbstakzeptanz

Der allerwichtigste Punkt zur Unterstützung Deiner Selbstakzeptanz ist das Bewusstsein dafür, wie Du Dich im Alltag behandelst. Dann kannst Du eingreifen und das automatische sich Herabsetzen beenden. Das funktioniert leider nicht von heute auf morgen sondern muss ständig geübt werden. Rückfälle eingeschlossen.

Ich unterstütze Euch gerne auf Eurem Weg zur mehr Selbstakzeptanz. Ich schenke Dir dafür eine halbe Stunde in der wir uns kennenlernen können.

Auf die Ohren

Zum Thema Akzeptanz habe ich zwei fünf Minuten Inspirationen aufgenommen.

10 Inspirationen für mehr Selbstakzeptanz
10 Übungen zur Selbstakzeptanz

Im Blog von Lemondays hat meine Blogger-Kollegin Silke Steigerwald ein sehr schönes Beispiel für eine Übung zu mehr Selbstakzeptanz beschrieben.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Übungen und Inspirationen zu Resilienz: Was uns stärker macht

Hier findest Du viele Inspirationen und Übungen zur Stärkung Deines psychischen Immunsystems, Deiner Resilienz.

Resilienz ist unser seelisches Immunsystem

Durch unsere Resilienz überstehen wir schwierige Lebenssituationen ohne dauerhafte Beeinträchtigungen.

Wir alle besitzen dieses psychisches Immunsystem, das uns hilft Stress, Druck und Rückschläge zu bewältigen und zu überwinden. Als Kind wird die Basis für dieses Immunsystem gelegt.

Den ausführlichen Artikel zum Thema Resilienz findest Du hier.

Als Erwachsene haben wir die Verantwortung dafür zu sorgen, dass unsere Resilienz trainiert wird und wir uns einen Resilienzvorrat für Notfälle aufbauen.

Wie Dein Resilienz-Training aussieht ist egal

Hauptsache ist, Du bist Dir bewusst, dass Du dieses Immunsystem hast, das ab und zu Deine Aufmerksamkeit braucht.

Ich halte viel von einfachen Übungen. Wir werden durch Übungen aktiv und stellen so die Zeichen auf Veränderung.

Übungen verursachen außerdem neue Verknüpfungen im Gehirn. Wir schalten unseren Autopiloten aus und eröffnen uns neue Wege und Möglichkeiten.

Für Dein Resilienz-Training habe ich für verschiedene Resilienzfaktoren Inspirationen und Übungen zusammengestellt. Vieles davon nutze ich selber und habe es auch ausprobiert. Je mehr Schutzfaktoren wir haben desto widerstandsfähiger sind wir. Such Dir etwas aus und lege los!

Inspirationen und Übungen zur Stärkung Deiner Resilienz

1. Inspiration: Nutze Deine Stärken auf andere Art und Weise

Auf Deine Stärken kannst Du Dich immer verlassen. Kennst Du sie? Schreibe 5 Stärken auf. Wenn Dir keine einfallen, frage Menschen in Deiner Umgebung oder lass dich im Internet inspirieren.

Hier einige Beispiele wie Du Deine Stärken kreativ anders einsetzen kannst:

  • Großzügigkeit: Verschenkst Du gerne etwas? Schenke Dir selbst etwas Kleines.
  • Verzeihen: Du kannst gut verzeihen? Verzeihe Dir selber jeden Tag etwas.
  • Lebensfreude: Du bist oft gut drauf? Drücke das einmal anders aus: Trage verrückte Farben oder eine Blume im Haar.
  • Humor: Bring Dich selber zum Lachen.
  • Dankbarkeit: Zeige Menschen Deine Dankbarkeit, die sie sonst nicht sehen. Damit sorgst Du für schöne Überraschungen: Als ich mich bei einem Flixbusfahrer ausführlich für die sichere Fahrt bedankt habe, hat er seinen Ohren nicht getraut.
  • Fairness: gilt auch für Dich. Achte darauf, ob Du heute fair behandelt wurdest. Tritt für Dich ein und sag etwas, wenn das nicht so war.

 2. Übung für ein realistisches Selbstbild

1. Dein Selbstbild:

Schreibe auf ein Blatt Deine Erfolge oder Stärken und auf ein anderes Deine Misserfolge oder Schwächen und markiere die drei wichtigsten.

2. Das Fremdbild:

Hole Dir danach Infos von anderen: Chefs, Kollegen, Freunde oder Angehörige. Welche Stärken und Schwächen nehmen sie bei Dir wahr? Welche humorvollen Bemerkungen werden über Dich gemacht? Schreibe das Fremdbild auf eigene Blätter.

3. Zusammenführung

Lege die Blätter nebeneinander und untersuche die Unterschiede. Gibt es Überraschungen? Diese Übung ist übrigens eine gute Vorbereitung für Vorstellungsgespräche.

Sich selbst gut einschätzen zu können ist wichtig.

Du kannst in Krisensituationen besser beurteilen wie viele Reserven Du hast und wann es zu viel für Dich wird.

Ich gehe öfter bewusst über meine Grenzen. Ich habe mich dann dafür entschieden. Ich weiß, dass ich danach mehr Erholungszeit brauche und das nehme ich in Kauf.

3. Inspiration: Die Brücke der Sympathie entschärft schwierige Situationen 

Vor Jahren hatte eine gute Freundin von mir große Probleme mit einer sehr schwierigen Chefin.

Sie strahlte natürlich jeden Tag mehrfach aus wie unmöglich sie diese Frau fand. Die Chefin reagierte darauf mit Mikromanagement: Sie kontrollierte meine Freundin minutiös. Meine Freundin wollte ihre Freiheit zurück haben und nicht ihren Job wechseln.

Ich rat ihr zu folgendem: Sie sollte etwas finden, das sie an dieser Frau wirklich schätzte und das täglich ausstrahlen. Es hat geklappt! Das Mikromanagement hörte auf und die Arbeitssituation wurde deutlich entspannter – für beide Seiten.

Kurt Tepperwein hat diesen Wertschätzungstrick die Brücke der Sympathie genannt. Hier mein Artikel dazu.

4. Inspirationen und Übungen zu Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist der Glaube an die eigene Kompetenz. Um Deine Selbstwirksamkeit zu stärken brauchst Du immer wieder positive Erfahrungen. Um diese zu sammeln musst Du zuerst aus der Komfortzone raus. Hier ein paar Beispiele:

1. Sichtbarer in Gruppensituationen

a. Stehe so gerade und locker wie möglich

Statt auf den Boden zu starren, wenn Du unsicher bist, suche Dir einen Gegenstand auf Augenhöhe. Du stehst gerader und wirkst offener.

b. Mach Dich interessant

Halte Dich nicht im Hintergrund und verstecke Dich. Gehe auf mindestens eine Person zu, frage nach und höre zu. Zur Vorbereitung reicht schon eine kurze Beschäftigung mit den aktuellen Nachrichten.

c. Zeig Dich

Ich habe auf dem Kongress für Nachhaltigkeit und Verantwortung im November am ersten Tag einen lila Blazer angezogen. Ich wollte gesehen werden! Ich bin aufgefallen und habe wertvolle Kontakte geknüpft. Dass das eine riesengroße Überwindung für mich war hat bestimmt keiner gemerkt.

2. Glaubenssätze entlarven und verändern

Glaubenssätze sind Überzeugungen und Einstellungen also Lebensregeln, die wir im Laufe unseres Lebens unbewusst verinnerlicht haben. Sie sind sehr wichtig, weil sie unser Verhalten bestimmen:

Wenn sich jemand minderwertig fühlt, hat er das Bestreben, andere auf seine subjektive Größe zurechtzustutzen: Er strahlt aus: Alle anderen sind doof oder inkompetent und handelt entsprechend.

a. Was hindert mich daran …?

Wie finde ich meine Glaubenssätze? Ich muss sie ja erst erkennen. Das kann ich z.B. durch Fragen zu meinen Ziele erreichen: Mir hilft die Frage: Was hindert mich daran…?

Schreibe das was Dich an der Zielerreichung hindert auf und Du wirst einigen Glaubenssätzen auf die Schliche kommen.

b. Glaubenssätze ändern

Glaubenssätze verändere ich durch Umdeutung und setze mit kleinen Aktionen Zeichen.

GlaubenssatzVerhaltensänderungUmdeutung
Ich bin dummIch melde mich als Experte zu einem ThemaIch mache mich schlau
Ich fühle mich kleinIch gehe heute sehr aufrecht und geradeIch bin groß
Ich fühle mich machtlosIch tue etwas KleinesIch handle

5. Inspirationen und Übungen zu Selbstvertrauen

Das Annehmen von Komplimenten musste ich lange üben und ich fühle mich heute noch manchmal komisch dabei. Ich denke dann bewusst: Das hast Du verdient, einfach weil Du da bist. Wie ist das bei Dir?

a. Mit Aufregung umgehen

Deinen Atem hast Du immer dabei. Ruhiges Ein- und Ausatmen erdet und gibt Sicherheit.

b. Fake it until you make it

Powerposen sehen doof aus und fühlen sich komisch an, wirken aber. Du brauchst dafür nur 2 Minuten Zeit und einen ruhigen Platz.

Beispiele für Powerposen
  • Reiß die Arme hoch wie ein Sieger
  • Trommel Dir auf die Brust
  • Im Sitzen: Verschränke die Hände hinter dem Kopf und lehne dich zurück
Sei Wonderwoman oder Superman
  • Stell dich mit den Beinen hüftbreit auseinander
  • Richte Dich zu Deiner vollen Größe auf
  • Stütze deine Hände in deine Hüften

c. Lächeln wirkt Wunder

a. Akzeptieren heißt nicht resignieren

  1. Wenn Dich eine Situation ärgert schätze ab wie viel emotionale Energie sie Dich kostet. Nutze dazu eine Skala von 1 bis 10.
  2. Wie viel besser würdest Du Dich ohne das Ärgernis fühlen?
  3. Nimm eine Beobachterperspektive ein und versuche die Situation ohne Bewertung zu beschreiben. Wenn Du selbst emotional zu involviert bist, frage jemanden, der nicht direkt betroffen ist.
  4. Übernehme die Beobachterperspektive für Dich: Wie viel emotionale Energie kostet die Situation jetzt noch auf der Skala von 1 bis 10?
  5. Übe Dich in dieser Beobachterperspektive immer wenn Du an die Situation denkst.

Übungsfeld dafür kann z.B. Ärger mit dem Nachbarn oder die tägliche Fahrt zur Arbeit sein.

b. Unbequeme Situationen aushalten

  • Stell Dir die Frage: Was müsste ich denken oder tun um eine Situation besser zu ertragen und ruhig zu bleiben? Ich habe gelernt, den „Atommüll“ in den Zimmern meiner Kinder in Grenzen zu akzeptieren und spare uns allen damit viel Ärger, Zeit und Energie.
  • Achte auf Deine Sprache: Die Wortwahl ist eine einfache Methode Gefühle zu beeinflussen: Es macht einen großen Unterschied ob Du eine Situation als „schlimm“ und „unerträglich“ bezeichnest oder als „unangenehm“ oder „bedauerlich“.
  • Den Blick auf Deine langfristige Zufriedenheit zu richten relativiert die kleinen Ärgernisse des Alltags.

7. Inspirationen zu realistischem Optimismus

Meiner Meinung kann man Optimismus üben. Eine positive Einstellung lässt mich einfacher durchs Leben fließen, denn Probleme interpretiere ich nicht gleich als persönliche Angriffe gegen mich.

Der Ton macht die Musik

Ich bemühe mich um eine positive Sprache seit mir klar ist welche großen Auswirkungen das auf meinen Alltag hat.

Unser innerer Monolog versorgt uns mit ca. 50.000 Gedanken pro Tag. Hör Dir bewusst an, was Du alles vor Dich hin murmelst. Wie oft machst Du Dich fertig? Ein wenig Achtsamkeit hilft schon den Automatismus negativer Sprache zu durchbrechen.

Ich pflege keinen Kontakt mehr zu Freunden, die gebetsmühlenartig über ihr hartes Los klagen, aber nie versuchen, etwas zu verändern. Sie können gerne ohne mich Opfer sein.

8. Inspirationen und Übungen zu Flexibilität

a. Mach täglich etwas anders als sonst

Nimm einen anderen Weg zur Arbeit oder frühstücke mit ungewohnter Musik. Ich ziehe manchmal zwei verschiedene Socken an und erinnere mich so daran, etwas anders zu machen. So kann Flexibilität auch zur Routine werden.

Das ist eine sehr gute Übung um zu lernen, die eigene Realität bewusst zu erschaffen: Beobachte Dich: Was ändert sich in Deiner Energie und in Deiner Umgebung? Gefällt Dir das?

b. Ein Plan B

Jeder, der Kinder hat, kennt das: Sie zwingen uns oft flexibel zu sein. Wir planen etwas und dann kommt das Leben dazwischen und schon müssen wir umdisponieren. Ein Plan B kann da hilfreich sein.

c. Die Technik der 6 verschiedenen Denk-Hüte von De Bono:

Verschiedene Sichtweisen führen zu unterschiedlichen Lösungen. Setze Dir nacheinander folgende Hüte auf und finde Argumente:

  1. Weißer Hut: Neutralität
  2. Roter Hut: Subjektive Meinung
  3. Schwarzer Hut: Objektiv negative Aspekte
  4. Gelber Hut: Objektiv positive Aspekte
  5. Grüner Hut: Kreativität
  6. Blau: ordnendes Denken: Überblick

d. Durch gezielte Fragen zu mehr Lösungen

Eine gute Methode, um systematisch ein Thema von vielen Seiten zu beleuchten:

  1. Problemstellung: So viele Fragen aufschreiben, wie Dir einfallen und keine streichen.
  2. Sortiere die Fragen in Gruppen und Untergruppen
  3. Finde Antworten zu den einzelnen Gruppen. Welche Lösungen hast Du gefunden?

e. Offen für Anregungen von außen sein

Das funktioniert am besten, wenn Du konstruktive Kritik nicht persönlich nimmst sondern eher als Bereicherung ansiehst.

Dadurch kannst Du mehr Handlungsalternativen zu sehen und flexibler werden. Du hast immer Wahlmöglichkeiten. Du musst sie nur wahrnehmen können.

Welche Inspirationen und Übungen passen zu Dir?

Ich will mit diesem Artikel Deine Aufmerksamkeit auf Dein psychisches Immunsystem und die vielen Möglichkeiten für dessen Training zu lenken. Wenn Du bis hierhin gelesen hast, ist mir das gelungen. Ich hoffe, Du nimmst Einiges für Dich mit.

Hilfe zur Selbsthilfe ist ein Hauptanliegen meiner Arbeit als Heilpraktikerin und ich finde es toll, dass mein Blog mich darin unterstützt.

Wenn Du gute Übungen kennst, die Dir weiterhelfen, immer her damit!

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

10 Übungen zum Stärken Deiner Superkraft

Der Schlüssel zu unserer Superkraft ist das Hier und Jetzt. Hier erschaffen wir unsere Realität und steuern unser Lebensauto. In diesem Artikel bekommst Du 10 kleine Übungen, mit denen das Präsent sein einfacher wird.

Das Erschaffen ist uns angeboren, es ist unsere Superkraft. Wir erschaffen unsere Realität jeden Tag mit großer Leichtigkeit. Es fällt uns so leicht, dass wir kaum darauf achten.

Unsere Superkraft funktioniert großartig: Wir erschaffen viel mehr und viel besser als wir ahnen. Wir machen uns nicht klar, wie viel wir täglich bewegen. Wenn wir das begriffen haben können wir uns das Leben sehr viel leichter machen.

Dieser Artikel schließt sich an den letzten Blogartikel an, in dem ich erkläre wie wir unsere Realität erschaffen.

Unsere Superkraft wirkt nur im Hier und Jetzt

Nur im Hier und Jetzt können wir beobachten, wo unsere Aufmerksamkeit gerade ist. Dann wissen wir wo unsere Energie gerade hingeht, wohin wir gerade steuern und wir können eingreifen und aktiv lenken.

Deswegen sollten wir möglichst oft präsent sein. Ich nehme Euch mit auf meinen Übungsweg ins Hier und Jetzt:

1. Wie ich lernte  immer wieder ins Hier und Jetzt zu gehen

1. Theoriephase:

Als erstes hat mich das Präsent sein fasziniert: Klasse, es hilft das zu erschaffen, was ich will! Ich beschäftigte mich weiter mit dem Thema, las im Internet und kaufte Bücher.

2. Der Moment, in dem es „Klick“ macht:

Erst nach diesem Klick habe ich etwas wirklich begriffen. Manchmal kann ich den echt hören, so als wenn etwas bei mir einrastet.

Ich bin dann immer noch bei der Theorie des „Präsent werden“. Es gibt aber erste Aha-Momente: Nach einigen doofen Situationen sah ich wie es besser hätte laufen können, wenn ich präsenter gewesen wäre. In einigen Familiensituationen habe ich gestaunt, wie gut die liefen als ich präsent war.

3. Übungsphase:

Erst danach war ich bereit für Übungen und fing an, diese in meinen Alltag zu integrieren. Aus der Theoriephase hatte ich einige Übungen mitgebracht, von denen ich einige in diesen Artikel eingebunden habe.

Zeitintensive tägliche Übungen sind nichts für mich.

Lange bevor Ergebnisse zu erwarten sind, langweile ich mich und höre auf. Früher habe ich mich schlecht gefühlt und gedacht: Andere Leute schaffen das doch auch, Du bis nur zu faul und unmotiviert. Jetzt weiß ich: Diese Übungen entsprachen mir einfach nicht. Zum Glück gibt es auch für mich Wiederholungsmuffel Übungen, die zu mir passen. Das merkte ich daran, dass sie mir relativ leicht fallen.

Für mich brachte die Frage: „Was tut mir jetzt gut?“ die Wende.

Sie ist immer noch meine zentrale Übung. Ich stelle sie mir jeden Tag, immer dann wenn ich merke, dass ich zögere was ich als nächstes tun soll.

4. Automatisierungsphase

Am Anfang fühlte sich die Frage „Was tut mir jetzt gut?“ ungewohnt an. Ich bekam zunächst auch keine hilfreichen Antworten. Ich meinte zum Beispiel, ein Kaffee wäre jetzt genau das Richtige, aber mein Bauch signalisierte mir anschließend, dass das einer zu viel gewesen war.

Langsam lernte ich auf die kleinen leisen Impulse zu hören, die wir uns selber geben und die in unserem lauten hektischen Leben oft untergehen. Weil die Frage einfach war und es mir ab und zu besser ging, habe ich diese Übung beibehalten.

Wir brauchen leider die ständige Wiederholung, wenn wir etwas verinnerlichen wollen.

Ich habe mit der Zeit vergessen auf das gewünschte Ergebnis zu schauen und damit den Druck rausgenommen, was vermutlich sehr hilfreich war.

2. Übungen zur Stärkung Deiner Superkraft

Neben dem präsenter werden geht es darum, uns besser kennenzulernen. Das ist das Allerwichtigste, denn dann wissen wir womit wir unsere Superkräfte am besten unterstützen. Irgendwann sollten wir uns folgende Fragen beantworten können:

  • Was sind meine Stärken?
  • Was sind meine Werte?
  • Was sind meine Lebensziele?
  • Was davon lebe ich schon?

Dieses Wissen ist der Kompass nach dem wir uns richten.

Achtsam sein

Ein anderer Ausdruck dafür bewusst im Hier und Jetzt zu sein ist Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, dass Du mit Deiner Aufmerksamkeit ganz da bist: Du konzentrierst Dich nur auf das, was du im Moment wahrnimmst.

Kleine Achtsamkeitsübungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Du kannst sie so gut wie überall machen:

  • auf dem Weg zur Arbeit
  • in der Mittagspause
  • beim Essen
  • unter der Dusche
  • im Café…

Übung 1: Mehrmals am Tag kurz innehalten und bei sich selbst andocken

Für einen Schnellcheck im Hier und Jetzt reicht schon 1 Minute. In dieser Zeit trittst Du bewusst mit Dir in Kontakt. Stell Dir z.B. folgende Fragen:

  • Wie geht es mir gerade?
  • Wo ist meine Aufmerksamkeit?
  • Wohin geht also meine Energie?
  • Ist das OK oder besteht Handlungsbedarf?
  • Lenke Deine Aufmerksamkeit dahin wo Du hin willst

Übung 2: Beobachte Deinem inneren Monolog

Unser innerer Monolog zeigt uns worauf wir uns konzentrieren. Nimm mehrmals am Tag eine Beobachterrolle ein und betrachte Deinen inneren Redner kritisch.

  • Höre aufmerksam zu welche Gedanken gerade in deinem Kopf sind
  • Halte kurz inne und sage Stopp
  • Atme mehrmals tief
  • Überprüfe ob Du innerlich noch auf dem richtigen Weg bist, wenn nicht, verbinde  Dich mit Deinen Zielen und Deiner Schöpferkraft

Übung 3: Beim Duschen ganz präsent sein

  • Konzentriere Dich darauf wie das Wasser über Deinen Körper läuft: Wie hört sich das Plätschern des Wassers an und welchen Duft hat die Seife?
  • Stelle Dir vor, wie Du Dich innerlich und äußerlich reinigst und alles was Du nicht mehr brauchst im Ausguss verschwindet

Du kannst das auch beim Zähne putzen oder jeder anderen Tätigkeit im Alltag üben.

Achtsamkeitsübungen für unterwegs

Übung 4:. Achtsam in Bewegung

Wenn du das nächste Mal mit dem Auto, der U-Bahn oder dem Bus fährst, dann wirst Du präsent, indem Du Dich ganz auf diese Erfahrung einlässt:

  • Spüre den Sitz, fühle die Beschaffenheit seiner Oberfläche
  • Fühle wie deine Füße auf dem Boden stehen oder das Gaspedal berühren
  • Fokussiere dich auf die Bewegungen des Wagens
  • Mach die Augen zu und nimm die Geräusche wahr (natürlich nicht wenn Du der Fahrer bist!)

Übung 5: Achtsam draußen

Beim Spazierengehen: Nutze andere Sinne als Deine Augen.

  • Wenn Du auf einer Bank im Park sitzt, schließe die Augen und lass Deine Nase Deine Umwelt für Dich entdecken
  • Wie fühlt sich der Wind auf Deinem Gesicht an und wie der Regen?
  • Was hörst Du?

Atemübungen

Durch Konzentration auf unseren Atem sind wir ganz schnell im Hier und Jetzt und in der Entspannung und erschaffen uns damit eine Mini-Auszeit.

Atme durch die Nase ein und durch den Mund aus. Du kannst diese Übungen im Stehen, Sitzen oder Liegen tun oder auch unterwegs.

Übung 6: Die 5-Sekunden-Atemübung

  • Beim Ein- und Ausatmen jeweils bis 5 zählen
  • Tief in den Bauch hinein atmen
  • Stell Dir beim Einatmen vor wie Du positive Energie aufsaugst
  • Beim Ausatmen lässt Du Anspannung und negative Gefühle los

Übung 7: Atemübung zum Entspannen

  • Eine Hand auf den Bauch legen und tief in den Bauch hinein atmen
  • Atme doppelt so lange aus wie ein
  • Stell Dir beim Einatmen vor wie positive Energie Deinen Körper durchströmt
  • Stell Dir beim Ausatmen vor wie Du den Samen einer Pusteblume zum Fliegen bringst und damit Anspannung loslässt

Übung 8: Verabschieden von negativen Emotionen

  • Docke zuerst bei Dir selber an (siehe Übung 1)
  • Was für Gefühle hast Du gerade?
  • Nimm Deine Emotionen bewusst wahr
  • Warum sind sie da und woher kommen sie?
  • Brauchst Du sie noch oder dürfen sie gehen?
  • Setze einen Stopp durch eine kleine Aktion (etwas trinken, raus gehen)
  • Ersetze die negative Emotion durch eine positive, von Dir bewusst gewählte z.B. Dankbarkeit

Übung 9: Mit positiven Emotionen in den Tag starten

Bleibe morgens ein paar Minuten im Bett liegen und zähle auf wofür Du alles dankbar bist:

  • Deine Gesundheit
  • Deine Familie
  • Deine Fähigkeiten
  • Worauf freust Du Dich heute besonders?

Wenn Du auf diese Weise positiv in den Tag startest hast Du den Fokus von Anfang an auf den positiven Dingen des Lebens und erschaffst ganz einfach mehr davon. Versuche Dich beim Innehalten im Laufe des Tages immer wieder an Deine Dankbarkeit vom Morgen zu erinnern.

Übung 10 Halte den Raum (Partnerübung)

Das ist eine Übung für achtsames Zuhören. Jeder Partner hat drei Minuten Zeit, über ein verabredetes Thema, z.B. wie komme ich ins Hier und Jetzt, zu sprechen. Ihr sitzt Euch in einer ruhigen geschützten Umgebung gegenüber. Stellt eine Stoppuhr oder ein Smartphone.

  • Jeder spricht maximal 3 Minuten
  • Man muss nicht die ganze Zeit nutzen
  • Der Gegenüber hört dem Sprechenden aufmerksam zu
  • Spricht nicht und zeigt auch keine mimischen Reaktionen
  • Der Wechsel erfolgt schweigend

Was macht die totale Aufmerksamkeit des Gegenübers mit Euch? Tauscht Euch anschließend aus.

Hier noch ein paar Tipps:

Veränderung geht nur durchs Machen. Es braucht nicht viel um ins Tun zu kommen. Am besten motivieren mich Erfolgserlebnisse und die bekomme ich mit diesen kleinen Übungen.

3. Nicht aufgeben!

 Oft dachte ich während meines Präsenztrainings: Das lerne ich nie! Bitte haut euch nicht in die Pfanne, wenn etwas am Anfang nicht gleich klappt. Ihr seid so richtig, wie Ihr seid. Jeder ist das.

4. Nicht vergleichen!

Wir vergleichen uns sehr gerne mit anderen und das ist immer kontraproduktiv. Es gibt immer jemanden, der etwas besser kann, der hübscher ist oder schlauer. Wenn Ihr Euch mal wieder beim Vergleichen erwischt, was Ihr sicher werdet, wenn Ihr präsenter seid, steckt Euch einfach im nächsten Spiegel die Zunge raus und holt Euch damit wieder zurück ins Hier und Jetzt.

Viel Spaß mit diesen Übungen! Mit welcher fängst Du an?

Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich gerne bei mir, ich schenke Dir eine halbe Stunde Unterstützung für Deine Superkraft.

Bilder: Pixabay und privat

© Inge Schumacher

© 2023 Inge Schumacher

Theme von Anders NorénHoch ↑