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Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung (Seite 3 von 6)

Zuhören leicht gemacht

Ich stelle immer wieder fest, wie schlecht unsere Fähigkeit zuzuhören ist. Warum ist das so?

Schlechtes Zuhören hat mehrere Gründe

Unsicherheit

Wenn Menschen sich nicht selbst vertrauen sind sie auch unsicher im Umgang mit anderen. Dann erwarten sie ständig Angriffe von außen. Sie meinen sich ständig schützen zu müssen. Wenn Du es mit so einem Zuhörer zu tun hast, kann viel Einfühlungsvermögen notwendig sein, um eine Botschaft wirklich rüberzubringen.

Du kämpfst dann mit vielen Auslösern, die Schutzmechanismen aktivieren. Sind diese erst einmal aktiv, gibt es keine Möglichkeit für wirkliches Zuhören oder ein echtes Gespräch mehr. Dein Gegenüber ist nur noch dabei sich zu verteidigen, obwohl es objektiv gesehen dafür gar keinen Grund gibt. Du musst das Gespräch erst wieder in ruhigeres Fahrwasser lenken und für Entspannung sorgen.

Auf Zeitreise

Eine andere Ursache kannst Du selbst sein. Wenn Du zum Beispiel gerade auf Zeitreise bist: In der Vergangenheit oder in der Zukunft, bei Deiner nächsten Aufgabe oder beim Streit mit Deinem Mann heute morgen.

Wenn Dich dann ein Arbeitskollege zu einem für ihn wichtigen Problem befragt, dann bist Du ein schlechter Zuhörer. Du bist gerade nicht präsent. Körperlich ja, aber Deine Seele ist woanders, verreist. Dadurch bekommst Du nur einen Bruchteil der Kommunikation mit. Wichtige Informationen zwischen den Zeilen kommen einfach nicht bei Dir an. Sie werden als unwichtig eingestuft und ausgefiltert. Du bist ja innerlich gerade mit viel Wichtigerem beschäftigt, das Deine ganze Energie beansprucht.

Bewusst zuhören

Wenn meine Kinder mit einem Anliegen kommen und ich schreibe gerade, bin also mit meiner Aufmerksamkeit ganz woanders, dann bitte ich darum den Satz beenden zu dürfen. Dann klappe ich den Computer zu und schaue sie an. Das ist das Zeichen, dass ich ganz bei ihnen bin.

Klare Kommunikation erleichtert Zuhören

Eine Freundin von mir hat mit ihrem Sohn ein Wort vereinbart, bei dem der jeweils andere alles stehen und liegen lässt. Wenn dieses Wort fällt, ist klar: Das ist ganz wichtig. Eine super Idee. Sie erleichtert die Kommunikation, wenn es drauf ankommt.

Zuhören in der Beziehung

Mit meinem Mann habe ich oft ein Problem mit dem Zuhören. Meist handelt es ich um Organisatorisches, das ich gern schnell zwischen Tür und Angel besprechen möchte. Er ist dann aber oft in seinem Film unterwegs und nicht aufnahmefähig.

Das führt dazu, dass ich ihm vorwerfe: Du hörst nicht zu. Außerdem frage ich öfter nach, ob er diesen oder jenen Termin drauf hat oder ob er noch weiß, dass er versprochen hat einkaufen zu gehen. Denn leider gehen durch diese Art der Kommunikation bei uns viele Dinge unter. Du siehst: Das funktioniert nicht wirklich gut und ist Anlass für jede Menge Missverständnisse.

Ich versuche mittlerweile beim gemeinsamen Frühstück, wenn ich seine Aufmerksamkeit habe, Organisatorisches zu besprechen. Dann ist die Chance höher, dass die Information ankommt und der wechselseitige Frust niedriger.

Informationen im Vorbeigehen kommen bei mir deutlich besser an als bei ihm. Vielleicht können wir Frauen das einfach besser oder das ist meiner Hochsensibilität geschuldet. Bei mir kommt definitiv mehr an als bei ihm. Und leider gehe ich immer noch davon aus, dass das bei ihm genauso ist wie bei mir. Was natürlich nicht der Fall ist.

Zuhören funktioniert am besten im Hier und Jetzt


Wenn Du übst präsenter zu sein, schaffst Du nicht nur die Voraussetzung dafür, Dein Leben so zu erschaffen wie Du das möchtest, Du steigerst auch die Qualität Deiner sozialen Interaktionen.

Präsent sein beutet hier, dass Du ganz bei Dir bist und Deine Aufmerksamkeit auf Dein Gegenüber richtest. Das kostet Energie und will geübt werden. Nicht umsonst nennt man das auch Aktives Zuhören.

Das bedeutet, dass Du nicht im Kopf schon eine Antwort formulierst beim ersten Satz, den Dein Gegenüber äußert. Denn dann bekommst Du die nächsten Sätze gar nicht mehr richtig mit. Du bist nicht mehr präsent.

Leider scheint das unsere Standardkommunikation zu sein. Wirkliches Zuhören gibt es nur bei den ersten paar Worten, dann gibt es eine Erwiderung, die oft deutlich macht, dass der andere nicht richtig zugehört hat. So reden wir aneinander vorbei und verursachen Missverständnisse.

Mich nervt das und da ich das erst einmal nur bei mir ändern kann habe ich eine Zuhör-Offensive gestartet. Das bedeutet,

  • dass ich bewusst versuche mein Gegenüber ausreden zu lassen.
  • dass ich eine Gesprächspausen aushalte, denn ich lege mir keine Antwort zurecht während mein Gegenüber spricht.
  • Ich sage auch mal Stopp, wenn ich zugetextet werde.

Was macht das aktive Zuhören?

  • Ich muss mir oft auf die Zunge beißen weil ich es so gewohnt bin sofort eine Erwiderung parat zu haben.
  • Es fühlt sich merkwürdig und ungewohnt an.
  • Ich rede selbst weniger, wenn ich aktiv zuhöre.

Wenn Du aktiv zuhörst wird Dir bewusster mit welchen Menschen Du nicht in wirklichen Kontakt gehen kannst, auch wenn Du Dich noch so bemühst. Seien sie zu beschäftigt mit sich selbst oder immer ganz woanders.

Zuhören im sozialem Kontext

Im Privaten


Ich stelle fest, dass ich privat keine Lust mehr habe mich auf einseitige Kommunikation einzulassen, bei der mein Gegenüber ständig das Gleiche abspult wie zum Beispiel seine Opferrolle rauszuholen.

So ist der Kreis von Menschen, mit denen ich in meiner Freizeit kommuniziere über die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, beschränkt. Die tiefe Kommunikation, die ich so schätze bringt mir wirklichen Austausch.

Dabei kommt es interessanterweise nicht auf den akademischen Hintergrund meines Gegenüber an. Präsent oder nicht präsent sein, dass ist wichtig bei gegenseitig wertschätzender Kommunikation. Ein Schulabschluss sagt nichts darüber aus ob ein Mensch so präsent ist, dass mit ihm ein wertvoller Austausch auf Augenhöhe möglich ist oder nicht .

Als Führungskraft

Im beruflichen Kontext habe ich eine andere Intention für mein Zuhören als privat. Ich möchte meine Kollegen verstehen, ihre Hintergründe mitbekommen und sie unterstützen. Mir ist ein möglichst reibungsloser organisatorischer Ablauf wichtig. Hier erwarte ich keinen tiefen Austausch. Auch wenn ich sehr präsent bin weil mich wirklich interessiert, was beim Anderen los ist.

Wenn dieser Austausch doch passiert, ist das wunderbar.

In der Praxis

Bei meiner Energiearbeit ist das Zuhören mit allen Sinnen für mich die Voraussetzung für das Schaffen eines sicheren Umfelds. Meine Klienten nehmen mich mit in ihre Realität. Ich stehe dann also in ihren Schuhen und bekomme ihre Emotionen mit. Dazu brauchen wir gegenseitiges Vertrauen. Das bauen wir durch das gemeinsame Gespräch auf. Bei manchen Klienten geht das schnell, bei anderen dauert es länger. Aber dann kann ganz viel passieren.

Letztens bekam ich die Rückmeldung von einem Klienten, den ich schon länger begleite. „Wir scheinen uns nur zu unterhalten. Ich kann aber fühlen, dass unterschwellig ganz viel passiert.“ Seither habe ich besonders darauf geachtet: Es ist wirklich wie bei einem Eisberg. Das Gespräch ist dabei nur der Teil, der aus dem Wasser herausragt. Die energetische Arbeit und der Austausch gehen jedoch deutlich tiefer. So tief, dass es mir schwerfällt das in Worte zu fassen.

Lesen kann auch zuhören sein

Ein befreundeter Autor, dessen Buch ich rezensiert habe, und der von mir detailliertes Feedback bekommen hat, meinte, ich würde sein Buch so lesen wie ich zuhöre: Mit allen Sinnen und auf allen Ebenen. Das fand ich ein spannendes Bild. Und er hatte recht, ich war sehr präsent und aufmerksam beim Lesen seines Buches.

Gerade digitales Lesen passiert oft nebenher. Vielleicht lese ich deswegen immer noch so gerne Bücher aus Papier.

Aktives Zuhören

Du kannst bestimmen wie Du zuhören möchtest. Zuhören während Du auf Zeitreise bist ist ein Freibrief für Missverständnisse und Enttäuschungen. Nutze eine Technik zum Präsent werden bevor Du in wichtigen sozialen Austausch gehst. Ein bewusster Atemzug reicht schon aus und Du bist voll da. So kannst Du viel mehr mitbekommen und Dein Gegenüber wird Dir vielleicht auch dankbar dafür sein.

Zuhören als soziales Projekt

Du liebst es zuzuhören? Wie wichtig eine Zuhör-Kultur ist zeigen einige aktuell freiwillige Projekte.

Hier kannst Du Dich engagieren:

Kennst Du noch mehr Projekte, die sich dem Zuhören gewidmet haben?

Ich höre Dir gerne zu. Verabrede ein kostenloses halbstündiges Gespräch mit mir.

Bilder: Pixabay

© Inge Schumacher

Impulse bringen Dich zum Ziel

Impulse finden sich in fast jedem meiner Klientengespräche. Auch in meinen Blogartikeln kommen sie immer wieder vor. Warum ist das so?

Sie gehören für mich zum Grundhandwerkszeug jeder Persönlichkeitsentwicklung. Sie geben mir Orientierung, wenn ich mal wieder auf neuen Wegen unterwegs bin.

Ich arbeite in einem Beruf, von dem ich vor zwanzig Jahren nicht geglaubt hätte, dass es ihn gibt. Und ich entwickele mich immer weiter. Wie bin ich dahin gekommen ohne diesen Beruf zu kennen? Durch Zufall?

Glückliche Zufälle?

Wenn wir etwas finden, das uns weiter hilft ohne danach gesucht zu haben bezeichnen wir das oft als ein glücklicher Zufall. Ist das wirklich reiner Zufall?

Ich habe beobachtet, dass diesem Zufall meist eine Reihe von Impulsen vorausgeht. Das sind die kleine Hinweise, denen wir folgen bis wir das finden, von dem wir nicht gewusst haben , das wir es brauchen oder wie wir es bekommen.

Nach Island (Beitragsbild) bin ich gekommen, weil immer wieder Hinweise auf dieses Land kamen – in allen möglichen Zusammenhängen. So lange, bis ich endlich hingefahren bin.

Ich achte auf meine Impulse

Um auf meinem Weg, von dem ich nicht weiß wo genau er mich hinführt, weiterzukommen brauche ich diese Hinweise. So gebe ich mir selbst ständig Rückmeldungen und zeige mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.  

Wie fühlen sich diese Impulse an?

Impulse sind in der Regel ganz zart. Sie machen nicht lautstark auf sich aufmerksam. Es fühlt sich eher so an wie eine schwaches Anklopfen.

 Wenn ich wichtige Impulse jedoch ignoriere, dann werden sie lauter. Ab und zu machen sie sogar richtig Krach. So lange bis ich mich mit ihnen auseinandersetze.

Was ist ein Impuls?

Ich arbeite gerne mit Bildern. Deswegen ist ein Impuls für mich nicht nur ein Gedanke, der kurz in meinem Kopf auftaucht, er kann auch ein Bild sein. Zum Beispiel von einer Tasse Kaffee. Dann evaluiere ich ob mir jetzt eine Tasse gut tut oder ob die Tasse eher ein Symbol für eine notwendige Pause ist.

Impulse bewusst nutzen

Ich folge meinen Impulsen in der Regel nicht blind. Wozu haben wir denn noch viele andere Möglichkeiten, um zusätzliche Informationen zu erhalten?

Zuerst muss ich einen Impuls bewusst wahrnehmen. Dann nehme ich mein Gehirn, meine Intuition und meine Erfahrung mit dazu. Und dann erst treffe ich eine bewusste Entscheidung. Das dauert manchmal nur eine Sekunde und manchmal deutlich länger.

Impulse ignorieren

Ich ziehe mir auch mal die Decke über den Kopf und drücke den Pausenknopf. Das ist Regeneration für mich. Impulse sind dann Nebensache.

So ein In-mich-gehen brauche ich immer wieder. Das zu mir kommen und mich bewusst spüren erdet. Das bringt mich in Kontakt mit mir selbst.

Ich verpasse dann nichts. Die wichtigen Impulse werden wiederkommen. Ich lerne auch hier freundlicher mit mir umzugehen.

Woher kommen Deine Impulse?

Du erschaffst und bewegst mit Deinem Handeln jeden Tag Materie. Dazu musst Du präsent sein. Denn Du erschaffst Deine Realität immer wieder neu; nicht gestern, nicht morgen sondern jetzt.

Du sendest im Jetzt ständig Energie aus. Deswegen ist es so wichtig sich bewusst zu sein, welche Energien Du in die Welt trägst. Deine Energie ist ein Magnet für ähnliche Energien. Wenn in Deinem Umfeld eine passende Energie auftaucht, gibst Du Dir einen kleinen Hinweis, einen Impuls: Schau mal hin, das könnte hilfreich sein.

Beispiel: Folgen von Impulsen

Da ich dabei bin ein Sachbuch zu schreiben, schaue ich mich im Buch-Business um. Ich lerne was nötig ist um, erstens ein Buch zu schreiben und zweitens es an die Leser zu bringen.

Als Autor habe ich heute viele Möglichkeiten. Durch das florierende Self-Publishing sind wir zum Beispiel nicht mehr von der Gnade der Verlage abhängig. Dadurch gibt es eine Vielzahl von Dingen zu lernen und zu beachten.

Leserunden sind ein Weg für Autoren um Rezensionen zu generieren: Webseiten wie Lovelybooks, Goodreads oder Was liest Du? bieten sie an. Autoren verteilen dort ihre Bücher an Leser, die sich darum bewerben. Gemeinsam wird das Buch gelesen und sich darüber ausgetauscht. Am Ende bekommen die Autoren Rezensionen.

Um zu erleben wie so etwas abläuft habe ich mich bei diversen Leserunden beworben. So lernte ich Peter Berg und sein Buch Sound and Me kennen. Ich merkte, dass dies ein besonderes Buch ist. Es geht um den Tinnitus des Protagonisten PiTTo, den er mit Hilfe einer App bekämpft; ein multimediales Buch, das mich zum Nachdenken bringt, was ich sehr schätze.

Impuls-Beispiel: Leserunde mit Peter Berg zu Sound And Me, Coverfoto

Mittlerweile entwickelte sich eine rege E-Mail Korrespondenz zwischen Peter Berg und mir. Und siehe da, der Autor war mindestens so spannend wie sein Buch.

Der Impuls an einer Leserunde teilzunehmen und auf dieses Buch zu klicken, haben dazu geführt dass ich Kontakt zu Peter bekam. Alleine dafür hat es sich gelohnt diesem Impuls zu folgen.

Impulse bringen Überraschungen

Ich liebe diese Überraschungen und das Unvorhersehbare, das sich aus meinen Impulsen ergibt. Stück für Stück vertraue ich ihnen, dass sie mich auch wirklich dahin bringen wo ich hin will.

Das bedeutet für mich Kontrolle loszulassen und meiner Energie zu vertrauen den richtigen Weg zu finden.

Worauf ich im Hier und Jetzt achten muss ist dabei meine Energie. Du kannst das auch Intention nennen. Ich beobachte also, was in meinem Leben passiert. Läuft alles rund oder stolpere ich vor mich hin? So sehe ich, ob ich meine Energie neu justieren muss oder ob ich noch im Flow bin.

Mit der richtigen Energie generiere ich die passenden Impulse, die mich auf meinem Weg weiter bringen. So werde ich auch weiterhin eine für mich passende zufriedenstellende Zukunft erschaffen.

Um meine Impulse optimal zu nutzen, brauche ich aber Übung, sehr viel Übung! Ich „überhöre“ Impulse oft auch deswegen, weil der Alltag zu laut ist und sie so leicht überdeckt. Es gelingt mir aber immer besser sie in meine Leben zu integrieren.

Berichte mir doch bitte von Deinem Umgang mit den kleinen Impulsen. Wo haben sie Dich hingebracht, wo Du sonst nie hingekommen wärst?

Du brauchst Unterstützung? Verabrede ein kostenloses halbstündiges Gespräch mit mir.

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Orientierung: Wohin geht´s?

Viele meiner Klienten brauchen gerade Orientierung.

  • Sie wissen nicht ob sie auf dem richtigen Weg sind
  • Sie zweifeln an ihrem Bauchgefühl
  • Sie kennen sich nicht mehr aus
  • Sie sind im Nebel

Diese Menschen sind mutig losgegangen um etwas zu verändern in ihrem Leben. Sie lernen sich besser kennenlernen und verwirklichen sich selbst.

Ihnen ist gemeinsam, dass sie in letzter Zeit große Fortschritte gemacht haben. Das kann ich sehen. Sie sind viel bewusster im Alltag. Sie trauen sich auch dahin zu schauen wo es weh tut. Alles läuft prima, könnte man meinen.

Woran orientieren?

Ein Verbotsschild auf dem eine Entenfamilie abgebildet ist.

Jetzt stehen sie mitten auf ihrem Weg, schauen in den Nebel um sich herum und fragen sich. Bin ich hier richtig? Was kommt jetzt? Was soll ich jetzt tun?

Etliche meiner Klienten sind gerade dabei völlig neue Arbeitsfelder zu erfinden. Das ist sehr spannend aber eben auch mit viel Unsicherheit behaftet. Ihr Umfeld kann sie wenig unterstützen, weil es selbst in der Luft hängt und Angst hat.

Meine Klienten kommen zu mir um eine unabhängige Meinung zu hören und Bilanz zu ziehen. Ich bestärke sie. Sie machen alles richtig. Sie sind nicht alleine mit ihrem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Uns allen fällt es gerade schwer ins Unbekannte zu gehen.

Die Unsicherheit wird immer größer

Wir sind in einer Pandemie und haben auch noch einen Krieg in Europa. Wenn irgendwo auf der Erde Menschen leiden, dann bekommen wir das mit. Je nachdem wie sensibel wir sind kommen Angst und Leid bei uns an und wollen verarbeitet werden. Das belastet uns alle, wenn auch unterschwellig.

Diese aufwühlende Energie um uns herum ist mehr als ein Hintergrundrauschen. Wir sind wirklich be-troffen. Sich dessen bewusst zu sein hilft.

Denn diese Energie müssen wir zusätzlich zu unserer eigenen Unsicherheit ständig ausbalancieren. Das ist anstrengend.

Wir alle betreten gerade Neuland. Wir können nicht auf Erfahrungen zurückgreifen, die uns Sicherheit geben könnten. Das geht nicht nur uns so. Unsere Bundesregierung stochert gerade genauso im Nebel.

Sensibilität als besondere Herausforderung

Viele meiner Klienten sind hochsensibel. Das heißt sie gehören zu den zwanzig Prozent der Menschheit, die mehr mitbekommen. Hochsensibilität zeigt sich in unseren fünf Sinnen und darüber hinaus zum Beispiel durch Empathie.

Gerade die Empathen und die Menschen, die stark mit der Erde verwurzelt sind haben es momentan schwer in Balance zu bleiben.

Wir alle fühlen uns angesichts der aktuellen Herausforderungen oft klein und machtlos. Was können wir schon ausrichten? fragen wir uns. Mehr als wir denken!

Du bist der Unterschied

Mit meiner Energiebrille sehe ich das, was jeder Einzelne für unsere Erde tut. Je mehr wir uns und andere akzeptieren umso friedlicher sind wir dadurch mit uns und umso mehr Ruhe und Stabilität senden wir aus. Und das kommt an. Da wir das kaum wahrnehmen ist das schwierig zu verstehen.

Jeder Einzelne rettet die Welt

Jeder Einzelne, der sein Potential entfaltet ist ein Gewinn für die Menschheit. Meine Art die Welt zu retten ist, den Einzelnen dabei zu unterstützen sicherer zu werden und Vertrauen in seinen eigenen Weg zu behalten.

Es erfüllt mich mit Hoffnung zu sehen wie viele Menschen sich für das große Ganze einsetzen. Sie wollen etwas beitragen und fragen mich, ob es sinnvoll ist was sie tun. Das ist es! Ich versuche, ihnen das zu zeigen. Ohne Rückmeldung ist es schwer sicher zu sein.

Wie Du erkennst, dass Du auf dem richtigen Weg bist

Eine Freundin, die zu Besuch in Hamburg war, staunte wie glatt ihre Reise und die damit verbundenen Vorbereitungen abgelaufen sind. Ich sagte: Das bedeutet, Du machst gerade alles richtig. Hä? kam Unverständnis zurück.

Wenn Dir ein Projekt leicht von der Hand geht und glatt läuft, dann bist Du im Flow. Dann passt alles.

Wenn meine Freundin den Zug verpasst, dieser eine Panne gehabt, das Hotel unterirdisch und sie auch noch krank geworden wäre, dann liefe etwas schief.

Wenn es hakt, evaluiere woran das liegen könnte. Wenn es gut läuft, bleib bei dem was Du tust.

Die wichtige Frage für viele Pioniere, die ich begleiten darf ist:

Wie erreiche ich ein Ziel, das ich noch nicht kenne?

Blanko Schilder zeigen in verschiedene Richtungen

Ich behaupte, wir müssen nicht wissen, was genau unser Ziel ist. Wir brauchen nur die richtige Ausrichtung. Dann strahlen wir die Energie aus, die uns dahin bringt wo wir hin wollen.

Wir erreichen ein unbekanntes Ziel mit Hilfe vieler kleiner Schritte. Ganz unspektakulär. Wie das geht? Mit Impulsen.

Impulse, das sind die kleinen Hinweise, die wir uns ständig selbst geben

Wir alle kennen den Impuls einen Menschen anzurufen, den wir lange nicht gesprochen haben. Dann stellen wir fest, dass dieser gerade an uns gedacht hat.

Jeden Tag werden wir mit zigtausend Wahrnehmungen und Sinneseindrücken bombardiert. Damit wir nicht untergehen gibt uns unser Gehirn nur das weiter, was wir priorisiert haben.

Es braucht Übung, die kleinen Impulse aus der Masse an Informationen herauszufiltern, aber es lohnt sich. Meine Impulse sind meine Wegweiser. Immer, wenn ich nicht weiter weiß achte ich besonders auf sie.

Ich muss aber nicht passiv darauf warten, dass ein Impuls vorbeischaut. Mit gezielten Fragen kann ich Impulse erzeugen. Eine der wichtigsten, die ich täglich nutze ist:

Was tut mir jetzt gut?

Eine Tasse Kaffee trinken oder vielleicht mit einer Freundin sprechen? Die Antwort setze ich um.

Wenn du also nicht weißt wie es weitergeht oder was Du in einer verfahrenen Situation tun sollst: Nutze diese kleinen Impulse und frage Dich was Du jetzt brauchst. Diese Impulse helfen Dir raus aus dem Stillstand und in Bewegung zu kommen – in eine Bewegung, die Dich dahin bringt wo Du hin willst.

Sind wir wirklich orientierungslos?

Im Gegenteil. Auch wenn es sich immer wieder so anfühlt als hätten wir den Weg verloren. Bei meinen Klienten darf ich das immer wieder erleben. Sie sind vorwärts orientiert. Sie sind sich bewusst, dass sie auf ausgetretenen Wegen nicht dahin kommen würden wo sie hin wollen.

Je mehr wir in Unsicherheit leben umso mehr Orientierung müssen wir uns selbst geben.

Wenn Du Orientierung brauchst, ruf mich an und wir sprechen unverbindlich darüber.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Positiv denken ist zu einfach

Ich rege mich auf, wenn ich schon wieder höre und lese: „Bloß keine negativen Gedanken oder Gefühle zulassen! Das ist schädlich.“ Dieser Artikel ist ein Plädoyer dafür auch das Negative wahrzunehmen.

Jemand erzählte mir von einem Unfall mit einem Lächeln und dem Ausspruch alles wäre gut. Instinktiv  dachte ich: Da stimmt etwas nicht: Das war doch schlimm! Warum dieses Lächeln und die, wie ich empfand, krampfhaft positive Darstellung?

Unsere Realität ist keine Utopie

Wir leben in einer Welt, in der Unfälle passieren und Menschen dabei zu Schaden kommen. Täglich sehen wir Bilder von Krankheit, Leid und Krieg. Das gehört leider zu unserem Leben dazu. Das sollten wir nicht unter den Teppich kehren.

Ich fühle mich als positiver Mensch und habe auch schlechte Tage. Dann geht es mir nicht gut. Das muss ich nicht schönreden. Ich habe gelernt dazu zu stehen und schimpfe auch mal wie ein Rohrspatz, wenn ich sauer bin. Das ist normal, oder?

Wir erleben Positives wie Negatives

Was ich selbst übe und auch meinen Klienten nahe bringe ist genaues Hinschauen statt blinden positiven Denkens. Alles mit einem: Alles ist gut abzutun ist genau das: Abtun und nicht hinsehen. Sich der Realität nicht stellen. Damit machen wir uns etwas vor.

Wir etablieren dadurch einen Automatismus des Wegschauens, des sich nicht Auseinandersetzens. Das bewusst durch den Alltag gehen und Informationen über sich sammeln fällt hinten runter.

Wir verstecken die Dinge, die uns wehtun dann unter einem positiven Anstrich. Das war das, was mir bei dem Gespräch über den Unfall nicht gefallen hat. Es war nicht authentisch.

Auch das Negative will gesehen werden

Ich versuche realistisch zu sein. Wenn etwas schief geht, dann merke ich: Da gibt es eine Baustelle. Dann erst kann ich etwas daran ändern. Wenn ich die Baustelle hinter einem positiven Anstrich verstecke, dann falle ich immer wieder darüber und es ändert sich nichts. Einseitiges positives Denken würde einen wichtigen Teil meiner Realität verdecken.

Wenn mir etwas weh tut, das Auto nicht anspringt oder der Schlüssel mal wieder verschwunden ist, dann darf ich mich ärgern. Das negative Gefühl darf von mir gefühlt werden. Es ist ein Signal. Ich muss aber nicht unbedingt darauf reagieren.

Das Unterdrücken von negativen Gefühlen ist keine gute Idee. Ich füttere so meine unterirdischen Gefühlsdepots und erschaffe später eine Explosion: Irgendwann kommt alles in einem großen Schwall wieder raus.

Das habe ich auf die harte Tour gelernt. Früher habe ich meine vermeintlich schlechten Gefühle weggeschlossen. Dann spürte ich sie nicht mehr. Das war aber nur eine vorübergehende Lösung. Denn die Gefühle waren trotzdem da und beeinflussten mein Leben. Das merkte ich aber erst, wenn es zu spät war. Irgendwann kam es zur Explosion.

Dann gab es Kollateralschäden und die Leute, die das Pech hatten dann um mich herum zu sein, bekamen dann die geballte Gefühlsladung ab. Dabei waren sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Früher verstand ich solche Ausbrüche nicht. Woher kamen die? Ich erkannte irgendwann: Die Ursache stand in keiner Relation zum Anlass der Ausbruchs. Das war nur der Tropfen, der das Überlaufen verursacht hat. Die Ursache versteckte sich woanders.

Da hinschauen wo es wehtut

Alle, die – wie ich – auf dem Weg sind bewusster durch den Alltag zu gehen wissen, dass es uns nicht weiterbringt Negatives auszublenden. Wenn ein Thema dran ist, fällt es mir so lange vor die Füße bis ich es mir endlich anschaue.

Beispiel

Eine Klientin, die ich ein Jahr lang während ihrer Krebserkrankung begleitet habe, hat Großes geleistet. Sie ist gesund – gegen jede Statistik. Erst die Arbeit an ihren Traumata und Verletzungen machte das möglich. Ich kannte sie schon vor ihrer Krebserkrankung.

Sie war eine dieser immer lächelnden positiven Menschen. Das war eine Fassade, hinter der sich schlimme Erlebnisse versteckten, die sie krank machten. Vieler dieser Verletzungen war sie sich vorher nicht einmal bewusst. Jetzt ist ihr Optimismus echt.

Meine Erkenntnis: Mehr negative Gefühle warten auf Entdeckung

Ich habe gerade das Buch von Gabor Maté: Wenn der Körper Nein sagt, gelesen. Maté hat unzählige Interviews mit Patienten geführt und die seelischen und sozialen Zustände beleuchtet, die eine Rolle in deren Krankengeschichte spielten. Immer wieder weist er auf unterdrückte negative Gefühle als die Ursache für viele Krankheitsbilder hin.

Ich fühlte in mich hinein, ob und wo ich noch Gefühle verstecke. Ich hatte das intuitive Wissen, dass es noch welche gibt und es sich lohnen wird danach zu forschen.

Ehe ich mich versah bekam ich einen Stups: Meine Ursprungsfamilie hat mich verletzt. Das tat weh. Ich wurde sauer und merkte wie ich diese negativen Gefühle wegpacken wollte. Und sagte: Stopp. Was passierte da gerade?

Am nächsten Tag wachte ich mit Rückenschmerzen auf. Das war die Motivation, die ich brauchte um gründlicher hinzusehen. Zum Glück war Wochenende und ich hatte genug Zeit und Ruhe zum Forschen.

Ich schaute dahin, wo es wehtat. Ich ging meine Kindheit durch, gefühlt zum hundertsten Mal, mit dem klaren Ziel diese unterdrückten Gefühle zu lokalisieren und mir anzusehen.

Mein Mantra in diesen Tagen war: Ich habe ein Recht darauf wütend zu sein. So habe ich mir immer wieder die Erlaubnis gegeben, meine negativen Gefühle herauszuholen und mir anzusehen. Das hat erstaunlich gut funktioniert.

Besonders interessant fand ich den Glaubenssatz, dass ich nicht sauer auf meine Geschwister sein durfte. Sie waren meine Verbündeten und mit ihnen durfte ich es mir nicht verderben.

Es gab noch weitere Behälter, in denen Gefühle ausgelagert waren. Ich durfte zusehen wie sich diese langsam in Luft auflösten. Das war das erste Mal, dass ich so etwas bei vollem Bewusstsein hinbekam. Das war faszinierend und sehr anstrengend. Ich wurde zwar unendlich müde, meine Rückenschmerzen waren aber weg.

Arbeit an schwierigen Themen

Normalerweise nutze ich mein Unterbewusstsein, wenn ich an schwierigen Themen arbeite. Ich setze eine Intention und mein Unterbewusstsein macht sich dann an die Arbeit und trägt Stück für Stück die Informationen zusammen, die ich brauche. Das ist eine gute Art an mir zu arbeiten ohne mich zu überfordern.

Positiv zu sein bringt nicht weiter

Wenn ich versuchen würde alles nur positiv zu sehen würde ich in meiner Entwicklung stecken bleiben. Nur wenn ich in der Lage bin, dahin zu schauen wo es wehtut, ist Veränderung möglich.

Ich weiß mittlerweile: Meine negativen Gedanken und Gefühle sind nicht böse. Sie sind Ausdruck meiner Realität und enthalten wichtige Informationen, die ich mir anschauen darf.

Meinst Du, bei Dir gibt es auch versteckte Gefühle, die dran sind angeschaut zu werden? Ich bin sicher noch nicht am Ende meiner diesbezüglichen Entdeckungsreise. Ich merke, wie mir jeder Schritt, der mir hilft alles anzuschauen was mich ausmacht mehr Freiheit und mehr innere Sicherheit gibt.

Brauchst Du Unterstützung? Ruf mich an. Ich schenke Dir eine halbe Stunde.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Bilder: Privat

Gabor Maté (2019) Wenn der Körper Nein sagt. Wie verborgener Stress krank macht und was wir dagegen tun können.

© Inge Schumacher

Achtsamkeit stoppt den Autopiloten

Meine spontane Reaktion als ich über die Blogparade von Annette Pitzer las war: Nicht schon wieder Achtsamkeit! Dieses Wort fühlt sich ausgelutscht und breitgetreten an. Wenn das Thema Achtsamkeit hochkommt, habe ich mittlerweile die Tendenz wegzuhören.

Das liegt daran , dass das arme Wort Achtsamkeit überfrachtet ist mit Erwartungen.

Achtsamkeit soll alles richten:

  • Stress reduzieren
  • Entschleunigen
  • Glücklich machen

Deswegen habe ich noch keinen Artikel über Achtsamkeit geschrieben. Das ändere ich jetzt. Denn das, was Achtsamkeit wirklich bedeutet hat in meinen Leben einen wichtigen Stellenwert.

Die Knospe einer pinken Blume

Eine Definition von Achtsamkeit

„Achtsamkeit ist eine Qualität des menschlichen Bewusstseins, eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um einen klaren Bewusstseinszustand, der es erlaubt, jede innere und äußere Erfahrung im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu registrieren und zuzulassen.“

deutsches Fachzentrum für Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet Aufwachen

Achtsamkeit ist für mich eng verbunden mit zwei anderen Worten, die interessanterweise auch mit A anfangen: Autopilot und Atmen.

Wenn ich nicht aufpasse, bin im Alltag ständig im Autopilot. Ich bin damit beschäftigt meine Todos abzuarbeiten, wie viele Andere auch:

  • Arbeiten
  • Für die Familie sorgen
  • Einkaufen
  • Wäsche waschen
  • Müll raustragen
  • Wohnung putzen

Irgendwann fiel mir auf, dass ich jeden Morgen mit einer Todo Liste im Kopf aufwache. So startete der Tag in der Zukunft beim nächsten abzuhakenden Punkt. Für Dinge, die ich nicht geschafft habe, haute ich mich in die Pfanne. Die Folge: Ich war unzufrieden.

Ich bekam heraus, dass ich ständig im Autopilotenmodus unterwegs war. Der Autopilot ist an sich nichts Schlechtes. Er hat eine wichtige Funktion:

Der Autopilot ist darauf ausgelegt, uns mit möglichst wenig Energieaufwand durch den Tag zu bringen.

Inge Schumacher

Er erleichtert mir das Leben. Ich muss nicht darüber nachdenken, wie ich Auto fahre. Ich tue das automatisch.

Der Nachteil ist: Im Autopiloten lebe ich im Halbschlaf. Viele Sinneseindrücke grenze ich aus, weil sie als nicht wichtig herausgefiltert werden.

Deswegen bin ich im Autopiloten-Modus unflexibel und reagiere eingefahren. Ich halte fest an Dingen die ich immer so und nicht anders mache. Damit tritt meine Entwicklung auf der Stelle. Deswegen wurde ich im Autopiloten-Modus so unzufrieden!

Der Autopilot behindert mich bei

  • der Beantwortung der wirklich wichtigen Fragen des Lebens und
  • der Erreichung meiner Ziele

Die großen Fragen des Lebens beantworten – dazu gibt es nämlich keine Einstellung im Autopiloten. Da ist er überfordert. Das funktioniert nämlich nur bewusst im Hier und Jetzt.

Ich habe geübt den Autopiloten immer öfter auszustellen. So habe ich mich immer besser kennengelernt. Meine Berufung als Expertin für Energiearbeit konnte ich nur so finden. Stück für Stück lerne ich mich noch heute – so viele Jahre später – immer besser kennen.

Achtsamkeit bedeutet Bewusstsein

Nur, wenn ich das Lenkrad meines Lebensautos selbst in der Hand halte und bewusst entscheide wohin ich fahre bin ich aufmerksam. Dazu muss ich wissen, dass es den Autopiloten gibt und wie er arbeitet. Erst dann kann ich ihn abschalten. Dann erst kann ich achtsam werden.

Beispiel: Achtsamkeit als Aha-Erlebnis

Eine Klientin, die ich schon länger begleite erzählte, dass sie jetzt viel mehr bemerkt. Sie ist aufmerksamer was ihre eigenen Befindlichkeiten angeht. Sie stellt aber auch fest, dass sie mehr mitbekommt was in ihrer Umgebung vorgeht.

Ich habe ihr gespiegelt, dass sie ist mehr im Hier und Jetzt ist und weniger auf Autopiloten unterwegs ist. Sie lebt dadurch bewusster. Sie übt sich also in Achtsamkeit und dann passiert das, was viele Gurus als Aufwachen bezeichnen. Sie ist wacher und bekommen dadurch viel mehr mit.

Ich hörte förmlich, wie es bei ihr Klick machte. Sie verstand plötzlich, dass sie gerade die Früchte ihrer Arbeit ernten durfte. Sie weiß jetzt sicher, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Dem Weg der Achtsamkeit.

Achtsamkeit geht nur ohne Urteil?

Achtsamkeit bedeutet vor-urteilsfrei wahrzunehmen, das steht in vielen Definitionen. Das finde ich sehr unrealistisch. Warum?

Wir beurteilen natürlicherweise. Die Beurteilung ist bei uns allen eng mit unseren Sinneseindrücken gekoppelt. Um potentielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen müssen wir eine Situation blitzschnell einordnen können. Das geschieht automatisch – zu unserem Schutz.

Um die Beurteilung von der Wahrnehmung zu entkoppeln muss ich meine automatische Reaktion erkennen und diese bewusst verändern. Ich muss lernen, innerlich einen Schritt zurückzutreten und dadurch Distanz und damit einen neutraleren Blick auf eine Situation zu bekommen. Das braucht Übung.

Deswegen sei nicht enttäuscht, wenn Du Dich mal wieder dabei erwischst zu urteilen. Das ist so eingerichtet um Dich zu schützen. Bleib dran und über weiter. Du wirst trotzdem immer achtsamer werden.

Wenn ich bewusst im Hier und Jetzt bin, fällt es mir leichter den berühmten Atemzug zu tun und so der automatischen Beurteilung einer Situation nicht zu folgen, sondern offen zu bleiben für die vielen anderen Informationen, die da noch sind. Das ist sehr spannend und dadurch lerne ich sehr viel.

Wahrnehmung ist immer subjektiv

Ganz vorurteilsfrei werde ich nie sein. Alle Sinneseindrücke müssen meine Wahrnehmungsfilter passieren. Damit sind sie zwangsläufig subjektiv. Das ist okay so. Es ist aber hilfreich, zu wissen, dass andere eine Situation wahrscheinlich anders wahrnehmen. Ich bestehe also nicht darauf, dass meine Sichtweise die einzig richtige ist. Im Gegenteil.

Bei der Arbeit mit meinen Klienten ist das besonders wichtig. Ich erinnere sie immer wieder daran, dass die Informationen, die ich aus ihrer Energie lese subjektiv sind. Sie sollen von meinen Inspirationen nur mitnehmen, womit sie etwas anfangen können und das sie weiter bringt. Dazu braucht es Achtsamkeit.

Es ist kein Zufall, dass Achtsamkeit in aller Munde ist

Wir sehnen uns nach einem sinnvollen Leben und danach effiziente wirksame Entscheidungen zu treffen, die uns voran bringen. Das geht nicht im Autopiloten.

Sei es Corona und jetzt der Krieg in der Ukraine. Laufend müssen wir uns auf drastische Veränderungen einstellen. Dazu müssen wir im Hier und Jetzt effizient Handeln können.

Nur mit mehr Bewusstsein und Achtsamkeit werden wir die Herausforderungen, die auf uns zukommen bewältigen. Erst dann sind wir in der Lage die hilfreichen Informationen, die uns den Weg zeigen, wahrzunehmen und zu nutzen.

Achtsamkeit, Autopilot und Atmen bilden für mich einen wichtigen Dreiklang

Ich werden achtsam, indem ich meinen Autopiloten mit einem bewussten Atemzug ausschalte.

Du willst wissen, wie achtsam Du schon bist oder Dir ein paar Inspirationen abholen? Ich schenke Dir ein halbstündiges kostenloses Gespräch.

Bücher:

  • Das achtsame Gehirn, Daniel J. Siegel
  • Vom Glück der kleinen Dinge, Anselm Grün

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Warum Veränderung so schwer ist

Ich habe ein Ziel. Warum gehe ich nicht einfach los? Was hindert mich?

Unser Körper, und damit auch unser Gehirn, ist darauf ausgelegt, uns mit möglichst wenig Energieaufwand lebend durch den Tag zu bringen. Deswegen gibt es den genialen Autopiloten.

Er erleichtert uns das Leben. Wir müssen nicht darüber nachdenken, wie wir die Füße hochheben und aufsetzen damit wir laufen können. Das geht alles automatisch.

Beispiel
Als meine Tochter lernte Auto zu fahren fragte sie mich, wie ich das Lenken, Verkehr beobachten und Schalten alles auf einmal hinbekomme. Sie fühlte sich von der Fülle der Aufgaben total überfordert.

Mir fiel es schwer mich an diese schwierige Anfangszeit zu erinnern. Autofahren läuft bei mir schon lange automatisch.

Veränderung geht nicht im Autopiloten

Den Autopiloten können wir nicht gebrauchen wenn wir Neues ausprobieren oder etwas verändern wollen:
• Wir wollen aufhören zu rauchen
• Uns gesünder ernähren
• Wir wünschen uns einen erfüllteren Job

Warum fangen wir oft erst gar nicht an?

Es nützt gar nichts wenn wir uns beschimpfen und niedermachen, glauben, dass wir faul, doof oder schlichtweg unfähig sind. Das bringt nichts, außer dass wir uns noch schlechter fühlen.

Schuld am Scheitern ist unser Autopilot. Der tut nur seinen Job. Er ist schuld daran, dass wir nicht aus dem Quark kommen.

Gewohnheiten bedeuten Sicherheit. Sicherheit ist das oberste Ziel. Deswegen wird der Autopilot immer darauf hinarbeiten uns in gewohnte Bahnen zu halten. Das macht es so schwer Veränderungen zu etablieren.

Beispiel:

Letztes Jahr habe ich mir den Zucker im Kaffee abgewöhnt. Ich habe diese Entscheidung ganz bewusst getroffen und als Experiment gesehen. Wie lange würde mir der Autopilot wohl dazwischenfunken?

Es hat viel länger gedauert als erwartet bis ich mich an meinen Kaffee ohne Zucker gewöhnt hatte.

Mein innerer Monolog in dieser Zeit war klassisch:

  • Das bisschen Zucker ist doch nicht schlimm.
  • Nur das eine Mal noch. So schmeckt das furchtbar.
  • Gönne Dir doch mal was.

Mir ist dadurch klar geworden wie schwierig es sein kann auch eine unbedeutende Gewohnheit zu verändern. Ich musste mich immer wieder bewusst gegen den Automatismus des einen Löffels Zucker entscheiden. Jeden Tag, bei jeder Tasse Kaffee, monatelang. Meine Spurrillen waren wohl metertief.

Was wir dem Autopiloten entgegensetzen können ist Motivation und Bewusstsein. Nicht umsonst stellen wir uns so lange in die Ecke bis die Motivation ausreicht um unsere Gewohnheiten zu verändern.

Große Veränderung: Ich möchte ein Buch schreiben

Ich habe letztes Jahr angefangen mich schlau zu machen und mache einen Online Kurs. So lerne ich viel über das ganze Drumherum beim Bücherschreiben: Worauf zu achten ist, Infos über Verlage, Lektoren, Editoren und was für Fehler man als Anfänger so macht.
 
Das ist ein Großprojekt, das ich in meinen Alltag integrieren will. Für mich kam das Buch bisher hinter allem anderen. Deswegen kam ich nicht voran.
 
Eine neue Schreibroutine musste her, ganz klar. Aber alleine schaffte ich das nicht, ich habe es versucht. Wie gut, dass ich mir Hilfe holen kann. Deswegen machte ich bei #28TageContent bei Anna Koschinski mit. Ich wusste, vier Wochen reichen aus um eine neue Gewohnheit zu etablieren.
 
Ich hatte mir vorgenommen jeden Tag mindestens 30 Minuten zu schreiben und mich mindestens 15 Minuten lang um mein Buch zu kümmern. Es funktionierte. Ich erreichte trotz vollem Terminkalender meine Ziele. Meine Prioritäten waren klar.

Am Anfang habe ich mir einen Timer gestellt, weil es mir so schwer gefallen ist mich ans Buch zu setzen. Das brauchte ich bald nicht mehr. Es fällt mir immer einfacher die Arbeit am Buch in meinen Alltag einzubauen. Das fühlt sich großartig an.

Veränderungen passieren nur bewusst

Nur, wenn wir das Lenkrad unseres Lebensautos selbst in die Hand nehmen und uns bewusst entscheiden wohin wir fahren haben Veränderungen eine Chance. Dazu müssen wir wissen, dass es den Autopiloten überhaupt gibt und wie erarbeitet. Erst dann können wir ihn abzuschalten.

Ich muss mich und meinen Autopiloten kennenlernen. Ich muss wissen wie er mich beschützen will und woran es liegt, wenn ich auf Widerstand stoße. Das braucht Zeit.

Sei geduldig mit Dir, wenn Du etwas Kleines oder Großes in Deinem Leben verändern willst.


Was mir hilft, ist das Wissen um meinen Autopiloten und seine vielen Tricks mit denen er mich wieder in sicheren ausgetretene Bahnen hält. Ohne dieses Wissen wären meine Chancen etwas zu verändern viel kleiner.

Denkst Du, ich kann jetzt problemlos alle Veränderungen umsetzen? Schön wäre es! Für jede Veränderung brauche ich eine bewusste Anstrengung.

Veränderung fängt klein an

In meinem Beispiel: Zuerst brauche ich die Schreibroutine. Damit eröffne ich mir erst die Möglichkeit ein Buch zu schreiben. Ob sich daraus dann auch ein fertiges Buch entwickelt werde ich sehen. Der erste Schritt ist auf jeden Fall gemacht.

Wie bremst Dich Dein Autopilot aus? Wie gehst Du Veränderungen an?

Brauchst Du Unterstützung bei Veränderungsprozessen? Wir können zusammen herausfinden welche Gummibänder Dich festhalten und wie Du sie los wirst. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Bilder: Privat und Pixabay

© Inge Schumacher

Mit Unsicherheit umgehen

Ich fühle mich gerade oft unsicher. Das liegt an der allgemeinen Situation. Mit Corona und Klimawandel gehen viele Veränderungen einher, deren Folgen ich nicht absehen kann.

Bei meinen Klienten kommt dazu noch eine unsichere persönliche Situation. Einige sind gerade im Dazwischen.

Als Dazwischen bezeichne ich den Zustand, in dem das Alte weg ist oder nicht mehr funktioniert, das Neue aber noch nicht da ist.

Meist fängt es mit einem Gefühl von Unzufriedenheit an. Der alte Job oder die Beziehung passt nicht mehr. Es gibt aber noch keine Alternative.

Die Unsicherheit im Dazwischen ist schwer auszuhalten. Es gibt dann wenig woran wir uns festhalten können außer an uns selbst.

In diesem Artikel erkläre ich, wie Du mit Unsicherheit umgehen kannst und warum das anstrengend sein kann.

Ich habe das Thema in zwei 5-Minuten-Inspirationen für Dich aufgenommen:

Unsicherheit auf die Ohren

Warum wir Zeiten der Unsicherheit brauchen
Was Du bei Unsicherheit tun kannst

Äußere Ursachen für Unsicherheit

Veränderungen passieren schneller

Vieles wird kurzfristiger. Zum Beispiel Entscheidungen. Ich habe das bei meinen Workshops erlebt. Am Workshop-Tag haben sich noch Leute an- und abgemeldet. Durch Corona sind die Abläufe in vielen Unternehmen eher komplizierter geworden. Gleichzeitig wird Schnelligkeit immer wichtiger.

Zu viel Kontrolle

Viele Unternehmen aber auch viele Eltern haben noch nicht begriffen, dass ein „Alles kontrollieren wollen“ kontraproduktiv ist.

Es hat lange gedauert bis ich verstanden habe: Zu versuchen ein Ziel damit zu erreichen alles und alle zu kontrollieren, funktioniert nicht – bei dieser Unsicherheit noch viel weniger. Im Gegenteil, zu viel Kontrolle blockiert.

Ich war früher die Meisterin des Planens. Auf die harte Tour habe ich gelernt, lockerer zu werden. Ich erwarte nicht mehr, alles regeln zu können.

Flexibilität hilft

Ich habe gelernt nur wirklich Wichtiges im Blick zu behalten und den Kleinkram loszulassen. So weiß ich morgens oft nicht was der Tag bringt. Vieles läuft dadurch mehr im Flow und spontan. Auch für meine 5-köpfige Familie funktioniert das erstaunlich gut.

Es gibt weniger Struktur von außen

Durch die Corona Lockdowns mussten wir uns in den letzten zwei Jahren viel mehr selbst strukturieren. Manchen fiel das leicht, für andere war das eine große Herausforderung wegen der damit einhergehenden Unsicherheit.

Persönliche Unsicherheit

Wenn ich mich unsicher spüre versuche ich herauszubekommen woher sie kommt. Ich schaue wo meine Energie gerade ist. Hier ist eine kleine Übung dazu.

Dann versuche ich mich trotz der Unsicherheit zu entspannen, damit ich nicht in Hektik verfalle. Ich mache mir immer wieder Folgendes klar.

  • Aktionismus hilft nicht, Ruhe hilft
  • Ich brauche keinen Plan
  • Ich muss nicht wissen was ganz genau zu tun ist

Meine Fixpunkte steuern meine Energie

Beispiel: Meine Jobsuche

Vorletztes Jahr habe ich mich auf diverse Teilzeitstellen beworben. Ich wollte wieder Teil eines Teams sein und in wertschätzender Atmosphäre arbeiten. Durch das Bewerben habe ich meine Absicht dokumentiert und die entsprechende Energie losgeschickt. Ich habe nicht erwartet, schnell Erfolg zu haben.

Etliche Monate später bekam ich einen Anruf von einer Bekannten mit der ich von 2015 bis 2018 als Freiwillige zusammengearbeitet habe. Sie fragte mich ob ich mir vorstellen könnte im Kindermittagstisch einer Kirchengemeinde zu arbeiten.

Ich habe hospitiert und gestaunt: Hier will ich arbeiten. Das ist mein Traumjob. Ich gehöre zu einem tollen Team. Ich arbeite ca. 15 Stunden pro Woche und kann das super mit meiner Heilpraktiker-Praxis verbinden.

Meine Energie hat diesen Job für mich gefunden. Ich hatte keine Ahnung, dass es ihn gibt. Das war auch nicht nötig.

Der Ernstfall: Es gibt kein Zurück zum Alten

Mein Beispiel zeigt: Wir sind Magneten, die Dinge in unser Leben ziehen, die zu unserer Energie passen – wie meinen Job. Das bedeutet auch, dass wir Dinge abstoßen, die nicht mehr zu uns passen.

Über diese natürliche Abstoßungsreaktion habe ich in dem Artikel: Deine Persönlichkeitsentwicklung hat (Neben-) Wirkungen geschrieben.

Viele Menschen verstehen nicht warum ihr Job plötzlich weg ist. Sie sind geschockt. Die Unsicherheit scheint plötzlich allumfassend.

Hier ist es hilfreich sich die Hintergründe anzusehen. Oft stellen sie fest, dass sie schon lange unglücklich in ihrem Job waren. Manche spüren sogar etwas wie Erleichterung, dass sie aus dieser Situation raus sind.

Warum ist Unsicherheit anstrengend?

Empfinden wir starke Unsicherheit sind wir in einer Ausnahmesituation. Wir sind aus unserer Mitte und müssen ständig um unsere Balance kämpfen.

Meine Tochter hat eine passende Collage erschaffen.

Beispiel:

Einer Klientin wurde gekündigt. Sie ist für fünf Monate freigestellt worden und bekommt dann eine Abfindung. Sie hat ausgerechnet, dass sie erst einmal mit dem Arbeitslosengeld klar kommt. Sie versteht nicht, warum die Situation so herausfordernd für sie ist. Warum kann sie die freie Zeit nicht genießen? fragte sie mich.

Die Unsicherheit ist so anstrengend weil

Große Umbauaktionen kosten Kraft

Die Betroffenen fragen mich oft: Warum bin ich so müde? Ich mache doch gerade nichts.

Das ist ein Trugschluss. Es passiert viel mehr als an der Oberfläche sichtbar ist. Wie bei einem Eisberg ist nur wenig der vielen Arbeit, die wir im Dazwischen tun, sichtbar: Die Jobsuche zum Beispiel. Alles andere passiert unter der Wasseroberfläche.

Warum dauert die Unsicherheit so lange?

Die Phase der Unsicherheit ist eine Chance, die wir instinktiv nutzen um Altlasten loszuwerden. Wenn die Situation nicht so unangenehm wäre würden wir viele Themen nicht angehen.

Wenn Du schon länger in der Luft hängst: Nicht verzweifeln!

  • Du wirst gestärkt aus der Situation hervorgehen
  • Du wirst Dich nicht in die Pfanne hauen
  • Du musst da nicht alleine durch

Was Du tun kannst bei Unsicherheit

Bleibe so offen wie möglich

Du brauchst keine ganz konkreten Ziele. Wichtig ist Dir klar über Deine Werte und Prioritäten zu werden. Das reicht um Deine Energie zu lenken.

Starte kleine Aktionen

Auf dem Sofa sitzen und denken bringt Dich nicht weiter. Werde aktiv, treffe zum Beispiel Menschen, die Dir weiterhelfen und dich inspirieren. Kleine Aktionen, die Spaß machen sind effizienter als blinder Aktionismus.

Druck ist Dein Feind

Mach alles, um Dich zu entspannen so weit das möglich ist. Je ruhiger und balancierter Du bist umso besser kommst Du durch die unsichere Zeit. Dann kann Dein natürlicher Flow besser für Dich arbeiten.

Unsicherheit bleibt

Ich rechne in nächster Zukunft mit viel mehr Unsicherheit. Am besten wir gewöhnen uns irgendwie daran.

Was Du tun kannst, um Phasen der Unsicherheit besser zu überstehen ist langfristig in Dein Vertrauen in Dich zu investieren. Je mehr Vertrauen Du hast, dass alles gut wird – auch wenn Du nicht weißt wie – desto besser wird es Dir gehen.

Brauchst Du Unterstützung? Ich bin für Dich da. Ich freue mich auf ein kostenfreies halbstündiges Gespräch mit Dir.

In meinem Blogartikel über innere Sicherheit habe ich viele Übungen und Tipps gesammelt die Dir helfen Dich sicherer zu fühlen.

Dieser Artikel ist in der Blognacht meiner Lieblingsblogflüsterin Anna Koschinski entstanden.

Buchtipp

Andreas Knuf: Ruhe da oben! (2010) Der Weg zu einem gelassenen Geist

Bilder: Pixabay und privat

© Inge Schumacher

Wie bereiten wir unsere Kinder auf das Leben vor?

Wir haben als Eltern und als Menschen, die mit Kindern umgehen, einen wichtigen Auftrag: Ihnen das Handwerkszeug mitzugeben, damit sie selbst ihre Herausforderungen meistern können.

Kinder unterstützen zu wachsen

Ich nehme dich in diesem Artikel mit in meine Familie und teile meine Überlegungen, wie wir die nächste Generation unterstützen können. Ich bin mir bewusst, dass es nicht den einen richtigen Weg um Kinder beim Er-wachsen-werden zu begleiten gibt.

Das Wichtigste, was ich meinen Kindern mitgeben möchte, ist: Sich selbst zu vertrauen. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit. Einige Menschen sind von Natur aus stabiler als andere. Wir alle brauchen Unterstützung dabei, unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Unsere Welt verändert sich schnell

Wir vererben der nächsten Generation einen Innovationsstau. Zum Beispiel den Klimawandel. Um diese Herausforderungen anzugehen, brauchen wir mutige Menschen, die Neues ausprobieren und Fehlversuche aushalten. Neue Lösungen finden und kreatives Denken passieren nicht einfach. Das muss geübt werden.

Wir brauchen viel mehr mutige

  • Neudenker
  • Erfinder
  • Um die Ecke-Denker
  • Lösungsfinder
  • Pragmatiker
  • Abenteurer

Was bedeutet Mut für mich?

Unter Mut verstehe ich die Bereitschaft Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen.

Die Herausforderung für uns Eltern

Wir sind genauso unvorbereitet Eltern geworden wie alle anderen auch. Wir sind ins kalte Wasser gesprungen und haben on the job gelernt.

Meine Mutter ist bei meiner Taufe 25 und ihre Mutter 56 Jahre alt.

Unsere Vorbilder

Die im Krieg geborenen – meine Eltern – bekamen von ihren Eltern vorgelebt zu überleben mit massiven Traumen.

Das hat sie geprägt. Meine Mutter war mit vier Kindern allein zu Hause, weit weg von jeder Hilfe. Mein Vater machte Karriere und hat auch bis zur Erschöpfung gearbeitet. Beide haben das Beste gegeben, um uns Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Meine Eltern sind damit groß geworden, dass Kinder nicht wissen, was gut für sie ist. Sie selbst wurden nicht als vollwertige Menschen behandelt. Das ist heute anders.

Wir nehmen unsere Kinder ernst

Meine Kinder wissen oft ziemlich genau, was gut für sie ist und was nicht. Wir fragen sie immer danach, wenn sie Entscheidungen treffen müssen. Unser Ziel ist, dass sie lernen, sich ihrer selbst bewusst zu sein. Sie sollen ihre Gefühle und Grenzen wahrnehmen können. So können sie ihre Talente finden und nutzen. Wir leben ihnen das vor.

Bis wohin geben wir unsere Kinder frei?

Ich kenne viele Eltern, die sich super um ihre Kinder kümmern. Sie unterstützen sie darin, sich zu entfalten. Wenn die Kinder über diesen Spielraum nutzen und sich ausprobieren, gibt es aber oft Ärger: Es stellt sich heraus, dass Entfaltung nur in dem engen Bereich erlaubt ist, den die Eltern als gut empfinden, weil sie ihn kennen.

Hier dürfen wir alle an uns arbeiten. Wenn unsere Kinder Neues und Unbekanntes ausprobieren, ruft das bei uns Eltern Angst hervor und das überträgt sich wieder auf die Kinder. Wir engen sie da vielleicht zu sehr ein. Deswegen sind viele von ihnen auf sich allein gestellt weniger lebensfähig als in früheren Generationen.

Viele Jugendliche sind nicht geübt darin, sich selbst eine Struktur zu geben. Sie haben nicht gelernt, selbständig zu denken und zu handeln. Die Schulen bereiten darauf nicht vor. Sie sind es oft nicht gewohnt, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.

Beispiel: Depressionen bei jungen Erwachsenen

Junge Erwachsene scheitern oft an lebenspraktischen Fragen. Der Auszug aus dem Elternhaus, der Start ins Studium oder die Ausbildung sind Ausnahmesituationen, denen viele nicht gewachsen sind.

Will ich meinen Kindern das nötige Werkzeug mitgeben, befinde ich mich in einer Gratwanderung zwischen Unterstützen und Loslassen, Akzeptieren und Kritisieren. Es gilt immer wieder die Grenzen auszuloten, wann ich eingreife und wann nicht.

Mache ich alles richtig? Natürlich nicht. Ich versuche es eben, so gut wie ich kann.

Wir sind selbst Vorbilder

Ich bin nicht nur für meine Kinder ein Vorbild.

Beispiel: Meine Flüchtlingsfreundin

Seit drei Jahren bin ich Mentorin einer alleinerziehenden Frau aus Nigeria.

Evelyn ist 34 Jahre alt. Ihre Tochter ist 6. Mir war nicht bewusst, dass ich auch für sie Vorbildfunktion habe. Sie meinte kürzlich, dass sie es toll findet, wie viel Freiheit mir mein Mann gibt. Sie will das für sich in einer Partnerschaft auch. Was für mich selbstverständlich ist, sieht Evelyn in ihrem Kulturkreis also anders.

Ich unterstütze ihre Selbständigkeit und verstehe mich als ihr Auffangnetz. Wenn sie mich braucht, dann bin ich für sie da. Auch sie begleite ich beim Wachsen.

Herausforderungen meistern lernen

Wir können unseren Kindern die Fähigkeiten, die sie brauchen ,am besten durchs Vormachen beibringen.

Wenn sie uns in Ausnahmesituationen erleben und sehen, wie wir damit umgehen, lernen sie, dass Schwierigkeiten nicht das Ende der Welt sind. Meine Kinder wissen, dass es immer irgendeine Lösung gibt und es manchmal Zeit braucht sie zu finden. Fehler machen inklusive. Sie lernen auch, dass sich Hilfe holen eine gute Idee ist.

Reden nützt wenig. Unsere Kinder müssen sich selbst ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Dazu brauchen sie Raum und Übungsmöglichkeiten.

Kinder einbeziehen

Meine Kinder merken, wenn es mir nicht gut geht. Ihre Reaktion ist, die Ursache bei sich zu suchen. Das will ich nicht.

Deswegen beziehen wir unsere Kinder ein: von tödlichen Krankheiten in der Verwandtschaft bis zu den großen Weltproblemen.

Sie entscheiden selber, wie viel sie mitbekommen. Meine Mittlere ist zum Beispiel viel interessierter als meine Älteste. Die zieht sich bei solchen Gesprächen eher zurück, weil es ihr zu viel wird. Das ist okay. Sie beachtet ihre Grenzen.

Sich selbst kennen und verstehen lernen

Wir versuchen, den Kindern wirklich zuzuhören. Auch dadurch lernen sie, sich klar zu werden, was in ihnen vorgeht.

Meine Kinder haben, vielleicht auch deswegen, einen großen Vorsprung, was zwischenmenschliches Verstehen angeht. Das liegt zum einen daran, dass sie dabei sind zu begreifen, wie sie selbst ticken. Aber sicher auch daran, dass sie empathische Menschen sind.

Was ich meinen Kindern mitgeben will

1. Zu sich stehen

Unsere Kinder sollen lernen, Grenzen zu setzen. Das fällt ihnen leichter, wenn sie wissen ,was ihnen guttut. Meine Großen entscheiden sich dagegen, mit ihrer Clique feiern zu gehen, wenn sie sich nicht danach fühlen. Auch wenn ihre Freunde sie anpflaumen, bleiben sie dabei. Das zeigt mir, dass sie zu sich stehen können. Was ich sehr beruhigend finde.

2. Problemlösungskompetenz

Mein Anspruch ist: Stell dich dem Problem und laufe nicht weg. Die Erfahrung, dass es im Endeffekt einfacher ist, sich Problemen zu stellen, müssen meine Kinder selbst machen. Dazu muss ich ihnen den Raum geben, sich auch mal zu drücken. Das zuzulassen fällt mir schwer. Bei meinem Sohn habe ich aber gemerkt, dass das der einzige Weg ist ihm nahezubringen wie er mit Schwierigkeiten umgehen kann.

3. Akzeptanz sich und anderen gegenüber

Akzeptanz ist das Schmiermittel der Gesellschaft. Wie schwierig das Leben ohne Akzeptanz ist, erlebten wir in der Corona-Krise. Familien und Freunde verkrachten sich, weil jede Seite auf die Richtigkeit ihrer Ansichten bestand und keine andere akzeptierte.

Ich finde nicht alles gut, was meine Familie macht, ich akzeptiere es aber. Das bedeutet: Ich schätze mein Gegenüber als genauso wichtig ein wie mich. Ich bin nicht besser oder schlechter. Auch meine Kinder sollen eine eigene Meinung haben.

Was mir schwerfällt:

  • Meine Erwartungen zurückzunehmen, wie meine Kinder zu sein haben, was sie tun und lassen
  • Meine Ängste nicht auf meine Kinder zu projizieren
  • Bei mir zu bleiben

Was mir leicht fällt:

Mein Bauchgefühl abzurufen. Das sagt mir, dass alles okay ist. Das beruhigt mich, wenn meine Mama-Ängste mal wieder Überstunden machen.

Wie bereiten wir unsere Kinder auf das Leben vor?

Wenn wir unsere Kinder zu sehr schützen, schwächen wir sie. Überfordern wir sie, dann zerbrechen sie. Wir Eltern, Erzieher und Lehrer stehen vor der Herausforderung,  immer wieder auszutarieren wie viel Freiraum und wie viel Begleitung für jedes Kind richtig ist.

Wir brauchen mehr Menschen, die in sich zu ruhen und fest im Leben stehen, wenn wir die kommenden Herausforderungen meistern wollen. Dazu brauchen sie das nötige Handwerkzeug. Das bekommen sie von uns.

Was sind deine Erfahrungen? Wie bereitest du als Eltern, Erzieher oder Lehrer Kinder auf das Leben vor? Was hat sich bewährt und was nicht?

Hier der Kommentar meiner geschätzten Leserin Carmen:

„Liebe Inge,
Danke für diesen Artikel. Ich erlebe es fast täglich in meiner Arbeit als Logopädin, was du beschreibst:
„ Viele Jugendliche sind nicht geübt darin, sich selbst eine Struktur zu geben. Sie haben nicht gelernt, selbständig zu denken und zu handeln. Die Schulen bereiten darauf nicht vor. Sie sind es oft nicht gewohnt für sich und andere Verantwortung zu übernehmen“.
Und rückblickend auf die vergangenen 10 Jahre wird es gefühlt immer schlimmer.
Ich bin keine Mutter. Dennoch weiß ich um meine Verantwortung in Bezug auf meine Patienten. Und möchte sie in meinem Therapiesetting stärken und sie unterstützen in dieser Welt vorwärtszukommen.
Ich hoffe, dein Artikel erreicht viele LeserInnen.
Viele Grüße Carmen.“

Brauchst du Unterstützung?

Ich helfe dir gerne. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Dieser Artikel ist in Anna Koschinskis #Blognacht entstanden.

Bilder: Privat

© Inge Schumacher

Gefühle sind der Schlüssel

Wir alle haben sie. Manche lieben wir und um andere machen wir einen großen Bogen. Gefühle sind die Basis unseres Daseins.

Was sind Gefühle?

Gefühle sind Signale. Unser Körper gibt uns durch ein Gefühl den Hinweis: Schau hin, da passiert etwas. Gefühle lassen sich chemisch in unserem Blut nachweisen. Kortikoide bei Angst und Stress, Adrenalin bei Aufregung, Endorphine bei Glück.

Gefühle verbinden Körper und Seele. Ist unser Körper krank fühlen wir uns schlecht. Ist unsere Seele krank fühlt sich auch der Körper schlecht.

Gefühle sind dynamisch

Gefühle sind Energie in Bewegung. Sie dauern ein bis zwei Minuten, dann sind sie weg, wenn wir sie gehen lassen. Wir können immer nur eines haben. Wenn Du Liebeskummer hast und Dir heftig den Zeh stößt, dann fühlst Du nur noch den Schmerz in Deinem Zeh. Irgendwann kommt der Liebeskummer leider zurück.

Wir sind daran gewöhnt uns auf die negativen Gefühle zu konzentrieren. Dadurch bekommen sie viel Platz. Wir halten Gefühle auch fest, wenn wir gegen sie ankämpfen oder sie unterdrücken.

Auf welche Gefühle konzentrierst Du Dich?

  • Die Enttäuschung, dass Dein Mann den Hochzeitstag vergessen hat
  • Die Wut darüber dass Dein Kollege faul ist
  • Die Sorge dass Dein Kind in der Schule nicht zurecht kommt
  • Die Angst vor Corona

Wie oft reaktivierst Du positive Gefühle?

  • Die liebevolle Umarmung eines lieben Menschen
  • Das „Du bist die beste Mama der Welt“ von gestern Abend
  • Den beruflichen Erfolg von letzter Woche
  • Den Sonnenstrahl auf Deiner Haut

Bestimmt zu wenig. Wir konzentrieren uns automatisch auf negative Gefühle.

Im Alltag bin ich oft im Autopilotenmodus

weil sich Aufgaben wiederholen, die ich im Schlaf beherrsche. Das ist effizient und spart Energie.

Reagiere ich aber auf Gefühle im Autopilot entgehen mir wichtige Erkenntnisse. Gelegenheiten zu erkennen was gerade passiert verstreichen dann ungenutzt.

Die mangelnde Fähigkeit unsere Gefühle wahrzunehmen und mit ihnen bewusst umzugehen fällt erst auf, wenn wir in einer Ausnahmesituation sind. Dann überwältigen sie uns und machen uns handlungsunfähig. Dann fühlen wir uns als Opfer. Wir realisieren nicht, dass wir die Wahl haben.

Idealerweise sollten wir so früh wie möglich mit unseren Gefühlen umgehen lernen. Am besten als Kinder.

Beispiel: Angst vor der Masernimpfung

Mein Jüngster hatte große Angst vor der Masernimpfung. Mein Mann ermunterte ihn herauszufinden wovor genau er Angst hat. Er sagte nach einer Weile: „Ich habe Angst davor die Spritze anzusehen.“

Mein Mann sagte, dass er ihn ablenken würde und er so die Spritze nicht anschauen müsste. Die Impfung verlief problemlos, was bei diesem Kind nicht selbstverständlich war. Das Herausfinden wo genau seine Angst herkam fand ich eine große Leistung.

Angst schützt uns vor vermeintlich tödlicher Gefahr. Die automatische Reaktion auf das Gefühl Angst ist deswegen: Weglaufen.

Auch ich habe den Impuls wegzulaufen, wenn ich Angst habe – um mich der potentiell gefährlichen Situation zu entziehen. Mittlerweile schaue ich genauer hin. So bekomme ich mehr Informationen. Und kann Entscheidungen treffen, die nicht nur auf Angst basieren.

Gefühle ins Bewusstsein holen

Schuld sind immer die anderen

Oft suchen wir die Ursache für unsere schlechte Stimmung außerhalb von uns.

Wenn mein Sohn sich in eine Ecke manövriert hat versucht er sich zu befreien, in dem er uns Eltern die Schuld für seine Lage gibt. Wir versuchen ihm beizubringen, dass er sich schlecht fühlt weil er sich selbst in die Pfanne haut. Langsam lernt er diesen Mechanismus zu begreifen.

Gefühle im Container verstecken

Früher habe ich meine Gefühle ohne sie anzuschauen weggedrückt. Das hatte zur Folge dass sie sich angehäuft haben. Irgendwann ist mein Container dann übergelaufen und ich bin explodiert.

Gefühle wollen wahrgenommen werden

Gefühle sind Signale. Wenn wir unsere Gefühle nicht wahrnehmen verschwinden sie nicht einfach. Sie sammeln sich an. Um das zu verhindern brauchen wir sie nur kurz anzusehen. Wir müssen nicht auf sie reagieren.

Gefühle werden durch Trauma unterdrückt

Wegen ihren seelischen Verletzungen schneiden sich viele traumatisierte Menschen von ihren Gefühlen ab. Sie dissoziieren. Das ist ein guter Schutzmechanismus. Ihr Leben wäre sonst nicht ertragbar. Im Heilungsprozess lernen sie

  • Gefühle zu identifizieren
  • Mit ihnen umzugehen

Gefühle in Ausnahmesituationen

Zu mir kommen Menschen, die nicht weiter wissen. Ein Werkzeug, das ich ihnen mitgebe ist: Wege wie sie mit ihren Gefühlen umgehen können.

Vielen ist nicht klar, dass wir unsere Gefühle genauso steuern können wie unsere Schritte.

Beispiel:

Eine junge Klientin von mir lernt gerade sich ihrer Gefühle bewusster zu werden. Sie ist durch ihre Gefühle in eine negative Spirale geraten. Für ihre Unzufriedenheit machte sie ihre Umwelt verantwortlich:

  • Die Umstände
  • Den Lebenspartner
  • Den Arbeitgeber
  • Das Kind

Meine Klientin lernt sich zu beobachten. Sie nimmt bewusster war, was sie fühlt und warum. Sie erlebt das als große Befreiung. Sie fühlt sich nicht mehr als Opfer.

Dabei ist es nicht einfach aus den automatischen Reaktionen auszusteigen. Sie stellt fest, dass

  • Sie üben muss
  • Sie nur im Hier und Jetzt ihre Gefühle steuern kann
  • Üben am besten mit Menschen geht, die nicht Familie sind

Bewusstsein ist der Schlüssel

Der erste Schritt ist: Gefühle wahrnehmen und diese möglichst nicht zu bewerten. Das reicht um sie nicht zu unterdrücken. Vielleicht sogar schon um weniger automatisch auf sie zu reagieren. Sehr hilfreich kann die kleine Übung zum schnell ins Gleichgewicht kommen sein.

Im zweiten Schritt – wenn ich mir der Gefühle bewusst bin – habe ich die Möglichkeit zu entscheiden wie ich reagieren will. Vorher ist das unmöglich. Ich muss aushalten, dass das nicht sofort klappt. Wenn ich viele Jahre automatisch auf Gefühle reagiert habe, kann ich das nicht von heute auf morgen ändern.

Deswegen ist der erste Schritt so wichtig: Bemerken und wahrnehmen. Viele meiner Klienten merken gar nicht was für eine wichtige Veränderung das ist. Sie sind nur sauer weil sie schon wieder reagiert haben. Erst das Bemerken des Gefühls und der automatischen Reaktion macht Veränderung möglich.

Automatismus lässt an Gefühlen festhalten

Die automatischen Reaktionen auf Gefühle halten uns fest in alten Mustern. In der Vergangenheit. Wir kommen in unserer Entwicklung nicht weiter. Wir kleben fest. Raus aus dieser Gewohnheit zu gehen ist entscheidend. Es bedeutet einen Schritt ins Ungewisse. Wir lassen einen alten Anteil von uns los, der uns nicht mehr dient.

Beispiel Echo

Kennst Du auch Menschen, die sich jeden Tag über dasselbe beschweren? So aktivieren sie immer wieder das so spannende Gefühl. Außerdem fordern sie von ihren Zuhörern ein Echo. Du sollst wiederholen wie schlimm etwas ist und sie damit in ihrer Opferrolle bestätigen.

Ich gehe da mit Marshall Rosenberg und wiederhole: Du fühlst Dich wieder… oder gehe gar nicht darauf ein wenn es mich nervt.

Mein Lieblingsgefühl: Dankbarkeit

Wenn ich mich schlecht fühle ist Dankbarkeit das Gefühl, das mich am schnellsten herausholt. Früher bin ich jeden Morgen mit einer Todo-Liste im Kopf aufgewacht und dem schlechten Gefühl Vieles nicht geschafft zu haben. Um mir das abzugewöhnen habe ich monatelang einen Zettel am Bett gehabt, der mich daran erinnert hat in die Dankbarkeit zu gehen.

Wie ich Dankbarkeit übe

Ich zähle Sachen auf für die ich dankbar bin – Kleine Dinge reichen: Meistens bin ich schon beim vierten Punkt raus aus meinem negativen Gefühl.

Beispiele

  • Die selbst geerntete Paprika
  • Das Dach über dem Kopf
  • Die schnurrende Katze
  • Das heiße Wasser der Dusche

Humor ist wenn man trotzdem lacht

An manchen Tagen bedarf es einer bewussten Anstrengung wahrzunehmen was für ein Gefühl bei mir andocken will und warum. An anderen Tagen fällt mir das leicht: Humor ist mir dabei eine große Hilfe. Ich versuche mich mit einem leichten inneren Schmunzeln zu betrachten. Das macht Vieles einfacher:

Wenn Du innerlich grinst:

  • Ist weniger Platz für negative Emotionen
  • Fällt es Dir schwer zu verurteilen: Dich oder andere
  • Lässt Du Dich nicht so schnell ärgern

Der Schlüssel zu Deiner Zufriedenheit

ist Dein Umgang mit Deinen Gefühlen. Wo hast Du es am schwersten? Hängst Du in Gefühlen fest? Ich helfe Die gerne. Nutze mein kostenloses Kennenlerngespräch.

Dieser Artikel ist in Anna Koschinskis #Blognacht entstanden.

Buchtipps:

  • Marshall Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation
  • Andreas Knuf: Ruhe ihr Quälgeister, Wie wir den Kampf gegen unsere Gefühle beenden können.

© Inge Schumacher

Tun was Du liebst: Ein Traum?

Inspiriert hat mich ein Lied, das auf den Punkt bringt, was ich zum Thema: Tue das, was Du liebst schon immer sagen wollte. Es drückt genau das aus, wofür ich nicht die richtigen Worte gefunden habe. Wie schön, dass sie ein anderer für mich gefunden hat!

Der Klavierkabarettist Bodo Wartke  ist der Worte-Finder. Er arbeitet in Versform und in Reimen. Ein kluger Kopf mit flinken Fingern. Sein Lied heißt:

Das falsche Pferd

Er beschreibt darin wie eine Welt aussieht, in der jeder das tut, was er liebt.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Zuhören. Den Liedtext findest Du unterm Bild. Hier geht es zum Video.

Bild von Bodo Wartke gemacht von Sebastian Niehoff

Liedtext Das falsche Pferd

Stell dir vor wir Menschen würden von nun
An nur noch Dinge tun, die wir wirklich gerne tun,
Sprich aus Liebe handeln und fortan
All das lassen, was wir hassen.Was wäre dann?
Dann gäbe es in unserem Land endlich gutes Fernsehen.
Weil die Fernsehmacher Fernsehen machten, das sie selber gern sehn.
Statt um die Quote um die sich dort alles dreht
Ginge es auf einmal nur um pure Qualität.
Des Weiteren fehlte dann hierzulande jede Spur
Von lieblos hingerotzter Zweckarchitektur.
Plötzlich wären unsere Städte Stätten der schieren Freude
Statt Ansammlung kalter deprimierender Gebäude.
Es gäbe keine Nerv tötende Werbung mehr
Weil sie ohnehin komplett überflüssig wär.
Denn ausnahmslos jedes Produkt das existiert
Wäre dann mit Hingabe und Liebe produziert.
Die Werber würden nicht mehr ihr Talent verschwenden
Sondern sich fortan der guten Sache zuwenden.
Einer Sache, die sie künstlerisch und inhaltlich erfüllt.
Und eben nicht mehr Werbung machen für Nestle oder die Bild.
Plötzlich handelten wir alle aus authentischem Gefühl
Und nicht mehr aus Angst und marktwirtschaftlichem Kalkül.
Wir folgten unserem Herzen und unseren Gelüsten.
Statt das zu tun von dem wir glauben, dass wir es tun müssten.
Wir würden uns entfalten und neu gestalten
Und nicht mehr tun was unsere Alten für richtig halten.
Die sich klammern an vermeintliche Tugenden und Sitten
Unter denen sie absurderweise selber früher litten.
Wir trauten uns wir selbst zu sein und unkonventionell.
Und studierten kaum noch Jura oder BWL.
Oder, sagen wir so, Betriebswirt oder Jurist
Wird dann nur noch der, wer es wirklich gerne ist.
rotes Herz ais Filz
Wir alle würden einen Beruf ausüben,
Den wir wirklich gern tun und von ganzen Herzen lieben.
Die gute Laune würde steigen ganz egal wohin man guckt
Und ganz nebenbei auch das Bruttosozialprodukt.
Die richtigen Leute wären Ärzte oder Richter
Lehrer und Beamter, und die Falschen wären nicht da.
Die richtigen Leute wären Bäcker oder Bänker,
Krankenschwestern oder Staatenlenker.
Erst die Arbeit dann das Vergnügen.
Diesem Dogma bräuchten wir uns nicht mehr fügen.
Denn das Vergnügen finge ja dann
Schon für uns direkt schon bei der Arbeit an.
Und wie schön ist es, wenn man bei einem Menschen erkennt:
Er brennt für was er tut und ist in seinem Element.
Und wie schön ist es sich mit solchen Menschen zu umgeben,
Die für das was sie tun leben.
Ich glaube, dass ist echt das Schönste was es gibt
Wenn man das was man tut, leidenschaftlich liebt.
Man tut damit sich nicht nur selbst einen Gefallen
Sondern, letzten Endes, allen.
Vermutlich sagen Sie, dass funktioniert doch nie.
Na, ihre Hirngespinste, reine Utopie.
Wenn alle täten was sie lieben, wo kämen wir denn da hin?
Das hat doch alles überhaupt gar keinen Sinn.
Wir unterwerfen uns lieber weiterhin dem Joch,
Denn das kann ja gar nicht klappen…
…was wenn doch?
…was wenn doch?
Quelle: Bodo Wartke

Tun was Du liebst: Ein Traum?

Erst wenn wir uns etwas vorstellen können haben wir die Möglichkeit es zu erschaffen. Unsere Imagination ist die magische Kraft ohne die Veränderung nicht passieren kann.

Bodo Wartke vermittelt die passenden Bilder. Er hilft uns von einer Welt zu träumen, in der jeder das tut was er liebt.

Ich liebe es, wenn Menschen für ihren Job brennen:

  • Den Optiker, der meiner Tochter die perfekte Brille verpasst.
  • Die Schuhverkäuferin, die für die andere Tochter trotz schwieriger Füße ein schönes Paar Schuhe findet.
  • Mein Zahnarzt, der sich um jeden Zahn bemüht.
  • Meine Osteopathin, die mich einfühlsam behandelt und berät.

Diese Menschen zu treffen bedeutet:

  • Wir arbeiten zusammen an einem Ziel und es fühlt sich leicht an.
  • Die Wertschätzung auf beiden Seiten ist mit Händen zu greifen.
  • Die Beteiligten haben Spaß und sind glücklich.

Du hast sicher auch schon solche Menschen getroffen und deren Energie wahrgenommen: Sie ist positiv und wirkt ansteckend.

buntes Herz

Diese Energie kann die Welt verändern – zum Positiven. Weil wir aus den Erlebnissen, die wir mit Menschen haben, die das tun was sie lieben, Zuversicht schöpfen dürfen.

Schreib mir doch bitte, von Deinen Erlebnissen mit Menschen, die tun was sie lieben. Wer hat Dich besonders beeindruckt und warum?

Viel von dem, was ich tue liebe ich

Als Unternehmensberaterin habe ich mir oft die Sinnfrage gestellt. Das habe ich jahrelang nicht mehr getan.

Ich habe das Glück zu tun, wofür ich brenne und worin ich gut bin: Ich helfe Menschen mit meiner Energiearbeit stark zu werden.

Bei Dingen, die ich hasse überlege ich warum ich sie tue. Pflichten können auch Spaß machen. Dafür tue ich aktiv etwas.

Die leidige Hausarbeit ist ein gutes Beispiel

Ich konzentriere mich einfach mehr auf das Ergebnis. Ich überlege mir kreative Lösungen und bitte um Hilfe, wenn es mir zu viel wird. So fühle ich mich nicht mehr als Opfer sondern als Gestalter. Das fühlt sich besser an und macht mich zufriedener. Ich liebe Hausarbeit noch immer nicht, hadere aber nicht mehr damit.

Eine Übung, die ich täglich mache, ist mir selbst mehr Anerkennung für die unsichtbare Arbeit, die ich leiste, zu geben.

Wovon träumst Du?

Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr von dem tun was wir lieben. Dazu sollten wir uns gut kennen, denn wir müssen erst herausfinden, was das ist. Es braucht Arbeit und Durchhaltevermögen um das ausbuddeln, was aus den verschiedensten Gründen tief verschüttet ist.

Meine Klienten bekommen bei mir Rückmeldungen, was sie besonders gut können. Oft finden wir während der gemeinsamen Arbeit vergessene Talente und Vorlieben. Wenn Du mehr über Dich herausfinden möchtest, sprech mich unverbindlich an.

Träume mehr!

Hand aufs Herz: Es fällt uns schwer zu glauben, dass es eine Welt geben kann, in der jeder das tut was er liebt. Zu fremd ist dieser Gedanke. Zweifel sind okay, solange wir uns davon nicht abhalten lassen von Dingen zu träumen, die sich momentan noch unrealistisch anfühlen. Denn Veränderung fängt in unseren Köpfen an.

Tun was Du liebst: Wie kann das gehen?

Bodo Wartke spricht mir aus der Seele. Ich weiß, dass wir eine heilere, gesündere Welt erschaffen, wenn wir alle mehr von dem tun, was uns Spaß macht. Ich habe keine Ahnung wie wir das erreichen können. Jeder muss da selbst anfangen.

Außerdem ist experimentieren angesagt. Durch die Corona Situation sind wir eher offen für Neues. Das ist eine gute Gelegenheit zum Auszuprobieren. Ich habe mir fest vorgenommen, mehr zu experimentieren und Menschen, die das auch tun noch mehr zu unterstützen.

Respekt statt Kritik für Träume

Ich habe mir auch vorgenommen, Träume anderer nicht vorschnell zu kritisieren, sondern mehr Anerkennung und Respekt fürs Losgehen zu zeigen. Meckern ist einfach, aber nicht konstruktiv. Vieles wird nicht klappen weil wir Neuland betreten und Erfahrungen sammeln müssen.

Wir müssen uns gegenseitig Halt geben, um diese turbulenten Zeiten zu meistern und die kreativen Lösungen zu finden, die wir so dringend brauchen.

Dieser Artikel gehört zur Blogparade von Lemondays.

Ich helfe Dir gerne dabei, Deinen Weg zu Deinen Träumen zu finden.

Links zu Bodo Wartke

Photos: Sebastian Niehoff, Pixabay, Privat

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